Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 06, 1894, Page 3, Image 3

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    Mia.
(9. Fortsetzung.)
„Was Mia anbelangt," sagte Milla
de sie immer lieb haben und werde
Dich nie vergessen."
Er ging mit fest zusammengebisse
nen Lippen und halb geschlossenen Au
gen.
Als der Herzog die Sache vernahm,
zeigte er, aufrichtig gesprochen, ent
fernt nicht dasßedauern, welches Milla
auf der Villa. Er ließ sich jedoch die
Burschen dafür zu bezahlen.
„Bezahlen?" rief Milla aus, die wie
aus den Wolken fiel „bezahlen? Ich
versichere Dich, daß es sich nicht darum
handelte.... Wir haben kein Wort dar
über gesprochen."
„Ei, das weiß ich schon, daß er mit
Dir nicht davon gesprochen haben
wird. Aber Du wirst es schon sehen,
wenn Du mit Herrn Damelli abrech
nest."
„Du glaubst.... wirklich?.... Und ich
konnte so gerührt werden! Aber
wollen."
„Ach," antwortete Milla, froh über
ihr Geheimniß, „das thut nichts; laß
mich nur machen!... Ich lasse sie an die
bieren. Morgen vielleicht."
Drollino stand beim Gitter der Al
lee. Da sah er gerade, wie Mia, seme
Ach! Diese Schläge" er fühlte sie auf
Ein graufamerGedanke ging ihm durch
de» Kopf: „O, wenn doch Mia jetzt
scheu würde, daß jener stürzte,... den
Hals bräche..."
O, wenn er gewußt hätte... wenn er
hätte voraussehen können... Er, der die
ses höchste Opfer für sie... für die He
rzogin gebracht hatte.... damit sie ein
gewußt hätte... Mia.". seine Mia!
Ein Wirbelsturm wirrer Phantasien
erfaßte einen Augenblick sein Hirn; e
schienen ihm nur Schmerz, Zorn, ohn
mächtige Wuth darin zu toben.
Nein, es ivar nichts mache^i,
erliob nicht den leisesten Vorwurf gegen
Milla. Aber sein Widerwillen gegen
Giuliano wurde von jetzt an zur quä
lenden Leidenschaft.
Er ging fort, den Weiden zu, und
kam erst nach drei Tagen wieder, aIZ
er wußte, daß Giuliano wiederum, zum
vierten Male, nach Genua verreist war,
zu einer Unterredung mit dem berühm
ten Advokaten, der seine Geschäfte be
sorgte.
Man sollte es nicht erfahren, aser
man erfuhr es doch. Alle wunderten
sich gewaltig darüber und besprachen
es oft und leise und wußten tausend
Erklärungen dafür. Aus diesem Grun
de geht er fort, nein, aus jenem.
Die einfache, nackte Fassung der Sa
che:'eine Lenne Drollinos wollte man
nicht gelten lassen. Es mußte ein ge
heimer Beweggrund, irgend ein grober,
kürzlich begangener Fehler dahinter
flecken.
„Ei!" dem:r!te Battista in einer zur
Besprechung der Angelegenheit veran
„man w'rd so etwas entdeckt haben."
Und eine lau!: Lach« ausschlagend, iil's-
Sache in der Stille abgemacht Haben
„Es ist nicht wahr, eS ist nicht
wahr!" schrie Carolina ausgebracht
ihreS HerzenS zu bestätigen, so daß
das Mädchen, als es sich so wütbend
angegriffen sah, schnell den Rückzug
Abreise und Battistas Frechheit.
der Dank noch Rechtfertigungen zu
hören. Er gerieth nicht in Zorn über
die Anschuldigungen Battistas, er hatte
nur ein Lächeln dafür, das wie ein son
derbarer blasser Schatten sein Gesicht
streifte. Er war vielleicht nicht erstaunt
es sich selbst zu gestehen gehofft, Drol
ihrcr Enthüllung größe-re Wichtigkeit
beimessen. Aber statt dessen schien er
ruhig fortgehen zu wollen, ohne die
sen elenden Kerl von Battista durchzu
prügeln.
Nun müssen wir gestehen, daß der
Kammerdiener des Herrn Herzogs
durchaus nicht die Sympathien seiner
Kollegen nenoß. Seine Tüchtigkeit war
seines Geschäftes in allen Theilen ge
recht.
Mit feiner Ehrbarkeit aber stand
es schon zweifelhafter, und er ließ sich
seit einiger Zeit gar vieles zu Schul
den kommen. Battista war sehr be
trunken und ließ sich in gewisse länd
liche Abenteuer ein, die nichts weniger
als verzeihlich waren, und doch, wenn
auch nicht verziehen, von der uner
schöpflichen Nachsicht des Herzogs im
merhin übersehen wurden. Nun aber,
in der Abwesenheit seines Herrn, miß
brauchte Battista seine Freiheit im
höchsten Grade, so daß er fast den gan
zen Tag und auch manche Stunde der
Nacht in einem elenden Kramladen am
äußersten Ende des Dorfes zubrachte;
dort wurden nämlich auch Getränke
verkauft, dort fand er stärkeren Rum
als in der Gesindestube, zumal eine
dicke Wirthin und drei oder vier gute
Kameraden, welche er die leichtesten,
schönsten Kartenspiele lehrte, die doch
jeder ordentliche Mensch kennen muß.
Die guten Kameraden hatten ein« gren
zenlose Bewunderung für den gutge
lleideten Herrn mit den wohlgefüllten
Taschen.
Drollino hatte allerdings Carolina-
Bericht keine große Aufmerksamkeit ge
schenkt. Aber in seinem so logischen
und entschlossenen Geiste stieg statt der
Dankbarkeit eine Art Verdruß und der
Gedanle aus, das Kammermädchen
für ihn unerläßlich nothwendig, vor
seiner Abreise von Astianello den
Schurken durchzuprügeln.
Er ließ einige Tage vorübergehen;
dann entschloß er sich. Ja.... er hatte
ihn nie leiden diesen Menschen,
in der bekannten Schenke auf. Dort
wurde viel gespielt in sicherer Verbor
genheit hinter dem schützenden Schat
schon das Laster aeschriebcn stand, »u.
„Es ist der Herr Battista!" lagie er
„Wieviel?..... Was?... Mtwortete
Drollino zerstreut.
„Ei, was wohl? Geld. Sie wissen
nicht, daß immer er verliert und immer
war Ultitternacht, als die Gesell
schaft auseinanderging.
Battista entfernte sich zuletzt, und
Sprüngen, bald im Zickzack.
„Ich verstehe!" dachte Drollino „er
Manne messen, »er tym nicyi Wwrr
stand leisten konnte.
„Für ein andermal!" murmelte er
bei sich selbst.
Und er beschleunigte seine Schritte
in der Absicht, so schnell als möglich
Aber als er an dem Kammerdiener
vorbei kam, sah er, daß dieser sich
kaum mehr auf den Füßen zu halten
vermochte. Es war ein häßlichesSchau
fpiel, der vom Mond beschienene, auf
der Straße hin und hertaumelnde
Mann in der Nähe der Villa Eine
jemand ihn sah.
Und unter dem Eindruck dieser
Furcht beschloß Drollino, Battista
„Aha!" antwortete der Andere, in
dem er stehen blieb bist Du's,
Drollino?.... Ein schöner Name, wahr
was! Ich habe gehört. Du gehest fort.»
Bei Gott, Du hast recht.... man veze
tirt nur in dieser Baracke, in diesem
Zeiten wie jetzt! Jetzig Geld, Geld
mußte er Battista durch die Allee hel»
stieß. Endlich gelangten sie mit GotteS
Hilfe auf die Esplanade.
Es war zwölf Uhr vorbei; ruhig lag
die Villa mit den geschlossenen Fenstern
in der schweigenden Nacht da.
r!eth Drollino eindringlich, seinemßei
sviel zu folgen, luftig zu fein, sich die
Gewogenheit des Herrn zu sichern! Er
belehrte ihn, daß man die Herrschaften
müsse aber nicht mürrisch, sondern wie
er lustig und spaßhaft sein.
Und plötzlich sing er mit seiner be
rauschten Stimme unversehens an, die
ersten Verse eines häßlichen Liedes zu
sing«,. -ff D ll' l's »
..schweig, Taugenichts; Du könntest die
Frau HerzvMl wecken!"
„Hoho!" antwortete der Betrunken
.... Geh' zum Teufel, Du und die Her
Aber plötzlich wurde er anderer Me:-
Wahrheit sagen von Genua uiid von
„Der Herr Herzog?" sragteDrol
lino vorsichtig und neigte sich zu Bat
tista. „Genua?"
v01at.... Hah! der Advokat...."
In Drollinos blitzte wilde
blick: „Wein oder Wahrheit?" fragte
Im hellen Mondlicht erbob sich eine
Gene Kammer, die er gegenwärtig im
dritten Stock der Villa bewohnte. Er
warf ihn ziemlich unsanft auf das
Bett; aber der Schlaf des Betrunkenen
war jetzt so tief, daß er nichts üb«l
nehmen konnte.
Drollino setzte sich am Fußende deS
Bettes nieder und wachte die ganze
Nacht bei Battista.
war erstaunt, sich in Drollinos Kam
mer zu sehen.
„Was zum Henker?" fragte er.
getragen."
„Ah so!" antwortete Battista ver
wirrt und versuchte zu lächeln. „Ich
verstehe. Ja, ja. Eure leichten Wem
chen sind gefährlich; und dann ein we
sein, wird fein.... ich erinnere mich
nicht mehr!.... Und ich schlief, wie?"
„Nein, damals schliefst Du nicht;
aber Du schriest «md plaudertest...."
„Ach so, ich plauderte?" Und plötz
lich unruhig geworden, fügte er in
„Du!" rief Battista mit lebhaftem
«... was denn?"
„Ei gewiß!" fuhr Drollino kaltblü
tig fort. „Glaubtest Du denn. Du al
lein besitzest das Geheimniß des Herrn
Herzogs?"
„Aber wie zum Teufel bist Du
Battista roh, „bei der Russin. Was
gen, he? Hol' Dich der Teufel!'
Drollino ruhig! »das geht Dich nichts
an."
davon gesagt?"
„Warum? Weil es mir nicht paßte.
während Du.... Puh! Weichs bitterer
5011te.... denn, verstehst Du, das geht
stehst Du?"
„So, Du sagst ihr alles, a11e5....
ach, geh, das bist Du nicht im Stande!"
Rache."
Fußende des Bettes aus.
„Gewiß," fuhr Battista fort, Wei
er noch, dann fiel er wieder hinein....
ärger als früher. So ist's.... wußtest
Du, wie es gegangen war?"
cheni Berufseifer.
„Nein, Miethswagen."
„Ah! Und er?"
„Nichts, einen Wagen aus dem Gast
hof. Sie wohnt in einer tleinen Villa
Und hier brach er in ein schallendes
»Ein schönes Paar... .weißt Du...."
„Gewiss," anwwnele Droumo, „ein
schönes Paar...."
„Und die Herzogin?" fuhr Battista
fort, .wenn sie es wüßte!..» Ich sage,
wenn sie es diesmal vernimmt, so zieht
sie all' ihr Geld wieder an sich und
schickt ihn zum Teufel... wenn sie sich
nicht.», tröstet."
.Wie?"
„Ei zum Henker! Indem sie das
Gleiche thut."
ganz eigenthümliche und durchaus nicht
beruhigende Weise an. Aber plötzlich
saßt« er sich und fing <m zu lachen.
„Ah, Du möchtest porbiren,.» sagst
Du?...."
gierde über mich, dem armen Weib
die Wahrheit zu sagen. Sie würde
dann doch nicht mehr die Rolle des
den. Und Dir," fragte Battista mit
sollte sie ein Ende nehmen?.... Sie sind
sterblich verliebt! Die Russin regiert
ihn strenge und behandelt ihn wie einen
Und er ging langsam hinunter es
war Zeit zur ersten Fütterung der
Pferde.
Battista schlüpft« beruhigt wieder
unter die Bettdecke, um reiht gehörig
Nach dem Mittagessen fand sich
lung geschickt wurden.
Der Verwalter bewilligte den Ur
laub. Drollino ging an demselben
Alle umringten ihn und fragten ihn
über die Füllen aus. Aber er sprach
nicht viel und machte nicht viel Aufhe
bens davon. Sie waren so, wie andere
auch.
Er war nicht aus dem Gute Canossa
gewesen, er war in Genua und der
sehr ruhig
Am folgenden Abend, als die letzte
Haferration ausgetheilt wurde, kam
Herr Damelli in den Stall und gab
den bestimmten Besehl: „Morgens »im
Drollino, der in der Näh« war, hörte
diesen Befehl. Er richtete rasch den
Kops in die Höhe und stutzte einen An
droht.
Dann sagte er ehrerbietig: „Ja .Herr
.... ich werde es besorgen."
Am folgenden Tag war das Wetter
prachtvoll. Es schlug acht UhrMorgens,
und mit ihrem langenSchweif die edlen
Flanken peitschte
drollino suyr mit der yanv noch
nigen Blike an... Dann trat er zurück
und bedeutete dem Kutscher, ohne ein
Wort zu sprechen, mit einer kurzen Ge
weglich und starrte wie im Traume
auf die Stelle, wo Mia eben noch ih
ren kleinen schönen Kopf nach ihm ge-
Weiter!" sagte der Stallknecht
mit vieler Sympathie; „das begreife
ich. wisset. Unbestritten ein Thier, das
seinesgleichen sucht. Es wird Euch leid
thun, wie?"
Drollino schnellte auf, als ob ihn
eine Schlange in die Ferse gestochen
hätte, dan fragte «r ungestüm: „Was?"
„Ei! Daß man sie Euch weggenom
men hat. Es ist doch merkwürdig, wißt
Ihr. daß Ihr sie so bald müde aewor-
den >eiv, wayrend sie doch unzweifel
haft noch immer ein ausgezeichnetes
Pferd ist. Und Ihr habt sie wirtlich
weiß.», ein gutes Geschäft, he? "
Ein tiefer Schmerz zuckte über Drol
linos Gesicht, aber er sagte nichts.
.Ei, begreiflich. Da Ihr Euch's in
den Kopf gefetzt habt, in die weite Welt
zu gehen, so wird Euch das Geld mehr
nützen, als das Pferd. Und offen ge?
sagt," fuhr der Stallknecht fort, der
Drollino um jeden Preis trösten woll
te, „Mia war doch schon ein wenig bei
Jabren.wie ich! Und dann hatte sie auch
ihren kleinen Fehler, daß sie keinen
Schuß hören konnte... Und sie hat sich
„Nein," schrie Drollino, „nein!"
Der alte Stallknecht fing an zu la
chen.
„Ei, ei!.... Werdet nur nicht böse.
Man weiß ja, daß Ihr Euer Möglich
stes gethan habt, um sie von ihrem
Fehler zu heilen. Es ist umsonst.... ich
Hab's auch probirt. Es war auf dem
Gute einmal ein Fuchs...."
einen Augenblick wie in Gedanken ver
sunken dagestanden war, fuhr plötzlich
zusammen und entfernte sich raschen
Schrittes.
Der Stallknecht blieb allein zurück.
„Was Teufels ficht ihn an?" sagte
ir und schaute Drollino nach, welcher so
schnell, als wolle er sich slüchten, in
der Richtung des Gutes davoneilte.
Es waren noch nicht fünf Minuten
vorbei, seitDrollino verschwunden war,
als Bincenzo, der Kammerdiener der
Herzogin, aus dem Platze erschien.
„Drollino," rief er, „Drollino!"
antwortete der alte Stallknecht. „Was
gibt's?"
soll sich bereit machen, sie zu begleiten."
Der Stallknecht stand auf.
„Es thut mir leid," sagte er, „aber
Toni rufen zur Begleitung der Her
rin."
Toni war im Stalle und wurde so-
Zwölf Minuten später trabte Milla
mit vor geheimnißvoller, schelmischer
Freude strahlendem Gesichte auf der
Straße dahin, welche von der Villa
nach der Station führte, Toni folgte
ihr.
Drollino hingegen ging auf seine
alte Wohnung im großen Meierhose zu.
heftig ausschreitend, mit geballtenFäu
ften, ab und zu taumelnd wie unier
dem Einfluß beginnender Trunlenheit.
Plötzlich war es ihm, als schwankte der
Boden unter seinen Füßen; er suchte
sich zu halten und tastete wie im Dun
keln.
Ein erstickter Schrei entrang sich sei
ner Brust: „Mia! arme Mia!"
Eine Thräne schoß über seine brau
nen Wangen. Aber sie verschwand so
gleich, wie getrocknet von einem glü
henden Hauche.
Gras. Es war gerade außerhalb des
Gartens. Die Villa, in Morgensonnen
schein getaucht, von Grün umrankt,
mit den leuchtenden, vor kurzem grün
angestrichenen Gitterläden bot einen
entzückenden Anblick.
Er biß in's Gras unter wüthendem
Zähneknirschen. Aber plötzlich wurde
er ruhig. Sein starrer, gespannterßlick
drang in das Innere des Zimmers der
Herzogin.
Das Fenster auf der Terrasse stand
offen; man sah durch die Oeffnung die
lassen.
nen Theil von Astianello ausmachte.
(Schluß folgt.)
Ein Unterschied. Einer der
Hautpunterschiede zwischen einem
Mann und einer Frau ist, daß der
Mann einen 14 Pfund schweren Tur
key nach Hause trägt, während die
Frau sich ein Paar Stecknadeln per
Wagen nach Hause fahren läßt.
Sein Standpunkt. „Vaterle
»Warum Jude? Er war Katholik!"
„Warum schreibt er Hirnach „Thier
lekcn"?"
Der alt« »läu«
Tiefschwarze Nacht, es rast de«
Mit Ungestüm, die Felsen zitkrn?
ES beugt der Wald sich seiner Wucht.
Jahrhundert alte Bäume splittern.
Und Blitze zucken falben Schein».
Es bebt die Luft von Donnerschlägen»
Der Regen strömt mit Macht, eS
rauscht
Gießbächen gleich, auf allen Wegen.
Und doch «in Wand'rer bricht mit
Macht
Sich Bahn durch Sumpf und Koth
und Hecken,
Wie es um ihn auch rauscht und tobt.
Er achtet nicht des Wetters Schrecke«.
Mit starken Schritten ohne Wankens
Er folgt dem Pfade unentwegt.
Das sichere Ziel nur im Gedanken.
Das ist der alte Klaus den führt
Nur ein Gedanke, schön und labend:
Mags stürmen, regnen oder schnei'n.
Er geht in's Wirthshaus jedeir
Abend!
wir Alle.
Dieser Grundsatz.gilt sowohl für
Eheleute, als auch für das Verhältnis
gen" bis zu einem schwerreichen
Manne emporge mogelt hatte und
nunmehr, mit Ausnahme der Achtung
seiner Mitmenschen, eigentlich Alles ge
noß, was das Leben an Annehmlich
gerne mal Fünfe grade sein, denn er
wußte aus der Praxis, daß man nur
auf diese Weise allerlei Unannehmlich
keiten, als da sind: Prügel, Zuchthaus
etc. entrinnen kann. Besonders aber
seinem alten Kutscher Johann gegen
über bewies sich Herr Meyer stets im
höchsten Grade liebenswürdig. Er be
zahlte ihm zwar absolut keinen hohen
Lohn und auch mit der' Verpflegung
war es nur fo-fo, dafür überließ er
treffende Geschäfte, wie Mistaufladen,
Pferdefüttern u. s. w. vollständig
allein, was er um so eher auch ganz
beruhigt thun konnte, als Johann
ein gewissenhafter
sto h es daher eineZ
schönen Tages den alten Meyer ver
wundern, daß Johann plötzlich uin
seinen Abschied einkam. „Aber mein
Idee? Wie kommst Du denn dar
aus?"
„Ja, seh'n Sie, Herr!" entgegnete
Johann treuherzig, „ich kann eS nicht
mehr ertragen, daß die Leute, wenn
wir durch die Straßen von Berlin
scheinlich durchaus nicht weiter belei
digt, „nu, so laß sie doch schimpfen,
wenn's ihnen Vergnügen macht! WaS
„Aber Mensch, ich bitte Dich, bist Dir
denn ein Gauner, ein Spitzbub«, ein
Hallunke?" „Nein, durchaus nicht!
Ich bin all meine Lebtage ein ehrlicher
Mensch gewesen!" „Nun, also?"
„Ja, das genirt mich aber!" „Was
genirt Dich?" „Wenn die Leute so
hinter uns her rusen!"
Dich thatsächlich nicht! DaS ist doch
Traum. Verehrer: Wirtlich?
ges Mädchen: Ich sagte „Nein."
Verehrer: DaS ist aber schade.
Junges Mädchen: „Ja, wissen Sie
denn nicht, daß Träume imsier das
Gegentheil bedeuten?!
(zum Maler): „ ... Was, für ihr
Mark?! Das ist ja ein Preis, als
wären Sie schon zweihundert Jahr»
todt!" , , , , > 3