Deulsche Local-Nachrichtc«. Provinz Brandenburg. ' De? Berliner Tonkünstler-Verein, 1844 durch Franz Cammer, Theodor Kullak. Hermann Küster, E. D. Wag ner und Dr. Otto Lange begründet, feierte sein fünfzigjähriges Bestehen durch nn dreitägiges Musikfest. Fv>» Dr. Prager, die infolge Mord versuchs gegen ihren Mann vor etwa Jahresfrist zu 6 Jahren Zuchthaus in Berlin der frühere Goldwaaren händler Karl Dönsch, der zuletzt eine Schankwirthschast betrieben hatte. — Der in der Königin Augustastraße wohnhast gewesene Klempner I. Celle, 60,000 M. flüchtig geworden war, und Neuen Grünstraße No'. 2. Die Con fectionsfirma Flatow Schmidt, feierte in ganz ungewöhnlich geistiger Frische und Rüstigkeit seinen 100. Geburtstag. Derselbe hat als freiwilliger Jäger im Befreiungskriege l mitgekämpft. 5 Prov. S ch l e ? w i g - H o l st e i ». V In Oldesloe brannte die große k. Wollwäscherei total «ieder. Die „Militärische Kamerad ' V'aft von 1878" in Barmbeck beschloß, U"'- Kaiser Friedrich ein Denlmal aus ? MnMarltplatz zu errichten und tonnte ! 16,000 Mark bestimmen. Mit li»uer Vcrfertiger des Kaiser Frie driMTentmals bei Wörth, betraut.— Dienstzeit scheider der Postdirektor Tietz in Schleswig aus dem Amt. Das von demselben einge reichte Abschiedsgesuch war bis zum 1. April genehmigt, zugleich aber ihm ein Urlaub bis zu seiner Dienstentlas sung gewährt. Provinz Schlesien. Der Monogrammpräger' Brix in BreKlau erschoß seine Geliebte Anna Höflich, dann sich selbst. Als Grund der That wird Eifersucht angegeben.—' In Meuselwitz bei Görlitz wurde die Magd Kuhan von ihrem Geliebten, dem Bauernsohn Urban in Diehsa, durch einen Revolverschuß ermordet. Der Mörder erhängte sich im Walde zu Oberdiehsa. Der Schuhinacher meister Walther in Elkguth erschoß aus Eifersucht mit einem Revolver seine Frau und verwundete sich selbst schwer. In der Myslowitzgruo« ver unglückten die Bergleute Remsacl und Hedwich durch abstürzende Kohlen. Hcdwich ist todt, Nemsack sehr schwer verwundet. Wegen Verleitung zun: Meineid ist der Lehrer Postler in Hay na» verhaftet worden. Provinz Posen. Der Inspektor Eck vom Dominium Waldau bei Strelno ist verschwunden nachdem er gegen 20,000 M. unter schlagen hat. Man vermuthet, daß er nach Rußland entkommen ist. Als fünf Arbeiter, welche in Mieczkowo beim Durchstich der Netze beschäftigt waren, über den Fluß zu setzen ver suchten, kenterte der Nachen, und die Insassen fielen ins Wasser. Drei derselben konnten sich noch retten, wäh rend zwei in den Wellen ihren Tod fanden. In dem Lehrer Ringk'schen Hause zu Schwerin a. W. brach in der von dem emeriticte» Lehrer Stürmer bewohnten Erkerstube Feuer aus. Der alte Mann wurde als verkohlte Leiche aufgefunden. Die 12jährige Tochter des Lehrers Ningk, die auf dem Boden im Nebenzimmer schlief, wurde vom Vater noch gerettet, liegt aber hoff nungslos darnieder. Provinz Sachsen. Im Jlter von 83 Jahren ist der Superintendent a. D. Hildebrandt in Magdeburg gestorben. Der Univer sitütsturator Geh. Ober-Regierungs rath Dr. Schräder in Halle feierte sein Mjähriges Dienstjubiläum. Zahlrei che Deputationen brachten Glückwün sche und Ehrengaben dar. Mit den prachtvollen Eichenwäldern zwischen Elbe und Alandfluß wird zur Zeit in unbarmherziger Weise ausgeräumt. Die Stämme werden nach den w:st fälsischen Kohlenzechen versandt, wo sie bei der Zimmerung verwendet wer den. Provinz Hannover. In Hildesheim ist der Senator Dr. Hermann Römer im Alter von 78 lahren gestorben. Er vertrat den 10. hannoverschen Wahlkreis Hildesheim schon im konstituirenden Reichstage und sodann bis 18S1 und seit 1882 den Kreis Wolsenbüttil-Helmstedt. Eine Prügelei hat zwischen dem Reichstagsabgeordneten für Eschwege- Schmalkalden, Leuß, und dem frühe ren Direktor des Lebensmittel-Unter fuchungsamtes, Dr. Schnutz, in Her renhausen stattgefunden. Herr Leuß wurde dabei arg zugerichtet. DieVer anlaffung zu dem Rencontre bot die Frau Schnutz, welche von ihrem Gat ten getrennt lebt. Auf Joh. E. Tecklenborgs Schiffswerft in Geeste münde lief das größte der bisher an der Weser erbauten Schiffe, der Pe troleumtankdampfer „August Korff", glücklich vom Stapel. Das Schiff ist 367 Fuß (englisch) lang, 45 1-2 Fuß breit und 31 Fuß 8 Zoll tief und kann Provinz Westfalen. In Hagen ist der Kreisphsikus Sa nitätsrath Dr. Mooß gestorben. Angestellter der Firma I. H. Schmidt W. Gräwe m Iserlohn. Der Jubi — Der Allodialbesitz des Frhrn. v. Drücker zu Rödinghausen ist in der gerichtlichen Subhastation von dem von Merveldt zu Münster für 386,000 M. erstanden worden. Prinz Wil helm' zu Sayn-Wittgenstein-Hohen stein, geb. 19. Jan. 1839, jüngerer Bruder des Fürsten zu Sayn-Wittgen stein-Hohenstein, ist auf Emmaburg gestorben. Rhei n-P rovinz. Der Maschinen-Techniker Gustav Gromann, Leiter des Gas- und Was serwerkes zu Neuwied, gebore» zu Ha gen in Westfalen, ist nach begangenem Verbrechen im Amte flüchtig und wird durch den Ersten Staatsanwalt steck brieflich verfolgt. Ein in Märzen Das Schwurgericht zu Koblenz verur theilte den Polizeidiener I. G. Sandt, .aus Bochum bei Hachenburg, der den gerer Schwerte! erschossen hatte, zu fünf Jahren Gefängniß. Auf der Grube Nordstern entzündeten sich durch einen Sprengfchuß schlagende Wetter, wodurch ein Oberhauer verunglückte. Provinz Hessen-Nassau. Die Oberin des Klosters der Barm herzigen Schwestern in Frankfurt, Schwester Prudentia, ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Dortselbst verunglückte beim Postneubau der Ar- Leiter Otto Eckert sehr schwer. Zum Chefarzt der chirurgischen Abtheilung des städtischen Krankenhauses zuWics baden wählte der Magistrat Dr. Lan dow in Mainz. Korbmacher Söder in Oberrieden hatte sich beim Schnei den von Weisen die Hand verletzt, die Wunde aber nicht beachtet. Nach kur zer Zeit trat Blutvergiftung ein, der Söder jetzt unter fürchterlichen Oua- MiNeldeutsche Fürstenthü m e r. Der Husar Mahl in Vraunschweig beging Selbstmord, indem er sich aus dem vierten Stock der Kaserne auf die Straße stürzte! der Selbstmörder war der Sohn eines Buchbindermeisters in Jena. Der Postmeister Alemann zu Nienburg a. d. S. ist bei einem Ret tungsversuch ums Leben gekommen. Derselbe wollte beim Schlittschuhlau fen einen Knaben, der eingebrochen war, retten und warf ihm seinen Uni formrock zu. Er brach dabei selbst an einer sehr abschüssigen Stelle ein und ertrank. Für den Bau einer Eisen bahn Probstzella-Wallendorf bewil ligte der Kreisausschuß in Saalfeld 60,000 Mark. Der Vorschuß- und Sparverein in Weimar befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten. Der Di rektor des Vereins, Gerlach, sowie der Vorsitzende des Aufsichtsraths. Kauf mann Johnnes Neissen, sind verhaftet Königreich Sachsen. Hoftheater-Jntendant Geheimrath VLr in Dresden ist gestorben. Vom Lcivziger Schwurgericht ist eine Ge sellschaft internationaler Bankerot teure, und zwar Samuel Bäsch zu 8 Jahren und 2 Monaten. Moses Luft zu 8 Jahren Zuchthaus, sowie 10 Jah ren Ehrverlust, Max Bäsch und Heine mann zu je 7 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. In Bautzen ist der bekannte wendische Sprach- und Geschichtsforscher Domcapitular Mi chael Hornig, 60 Jahre alt, gestorben. Die russische Regierung hat neuer dings bei der „Sächsischen Maschinen fabrik" (vormals Hartmann) in Chem nitz 18 Lokomotiven bestellt. Jede Lo komotive kos.».t 30,000 Mark. In der Wohnung des auf dem Stadtgra ben in Mittweida wohnenden Lackirers Sachse stürzte eine über dem Tische an der Decke befestigte Petroleumlampe herab und «xplodirte. Die beiden Söhne Sachse's, im Alter von 9 und 6 Jahren, standen alsbald in Flammen und erlitten tödtliche Brandwunden. Auch die Mutter wurde schwer verletzt. In Zwickau stürzte der Schieser deckermeister Ernst Brückner infolge Reises vom Dache eines Neubaues in der Marieuthaler Straße ab und erlitt schwere Verletzungen, denen er jetzt er legen ist. Sein von ihm mitfortgeris sener Sohn kam wunderbarer Weise mit unerheblichen Verletzungen davon. Großherzog thum Hessen. Auf dem Bahnhofe zu Mainz wurde der Falschmünzer Frank aus Amster dam mit einer der Mittäterschaft ver dächtigen holländifchenDam« verhaftet. Dortselbst hat der socialdemokrati sche Stadtverordnete Dotzrr Concurs angemeldet. Von der Strafkammer 'F- Mainzer Landgerichts wurde ein noch nicht 17 Jahre altes Mädchen wegen Meineides zu 1 1-2 Jahren Ge fängniß verurtheilt. Das Mädchen war Mutter geworden und hatte einen unbescholtenen Bürger eidlich der Va terschaft des Kindes bezichtet, mit der weiteren eidlichen Bekräftigung, daß ihr von dem Manne Gewalt angethan worden sei. In der Untersuchung er gab es sich, daß die Aussage des Mäd chens ein Phantasiegenvilde war. Bürgermeister Knöpp zuKohden wollte in seiner Wcrkstätte seine Doppelflinte auseinander nehmen, als ein in dem einen Lauf befindlicher alter Schuß losging und den 66 Jahre alten Mann mitten in's Herz traf. Der Tod trat auf der Stelle ein. Bei der inOber- Saulheim zum dritten Male vorge nommenen Biirgermeisterwahl erhielt Allbürgermeister Freitag 70, seinGeg ner Weber 73 Stimmen. Das letzte Mal hatte Stimmengleichheit ge berrscht. In Groß-Ullmstadt ist Georg Ohl (genannt Gravelottchen), der in der Schlacht bei Gravelotte schwer verwundet wurde, gestorben. werbeireibenden 26,000 Mark. In Augsburg ist der Oberstaatsanwalt Karl Bieler vom Oberlandesgerichl vom Schlag getroffen und war sofort todt. Dortselbst wurde i» die Do mänenkanzlei des Fürsten Fugger ein bedeutende Baarbestand geraubt. Der erbliche Reichsrath Graf Friedrich Karl von Ottenburg ist in seinem Großes Aussehen erregte die Nachricht von dem Selbstmord des Herrn Daniel Hamburger, Chef des Tuch-Engros- Hamburger in Aschaffenburg. Die momentane Un n ögtichlcit, einen fälligen Wechsel zu ben, Hand an sich zu legen. Der größte Soldat der bayerischen Armee 198,7 Ceiitimeter. I» Würzburg hat, -u 4 Monaten Gefängniß mit Abrechnung der Untersuchungshaft verurtheilt. Der aus Fürth entflo hene Postaspirant Friedrich Pietsch ist den von ihm unterschlagenen Sum men wurden noch 2000 Mark bei ihm vorgefunden. Der aus Schorndorf stainmendeKaufmann und Magazinier der Nürnberger Metallwaarenfabrik Gebr. Bing, Heinrich Fuchs, ist fpur zwar unter Umständen, die vermuthen lassen, daß ihm ein Unglück passirt ist. Königreich Württemberg. An Stelle des verstorbenen Prälaten Dr. v. Merz ist nunmehr Prälat Dr. v. Wittich zum Vorstande des Vereins siir christliche Kunst in Württemberg erwählt worden. Die Redaktion des „Christlichen Kunstblattes", des Or gans dieses Vereins, hat Stadtpfarrer Dr. Friedrich Merz, ein Sohn des da hingeschiedenen Prälaten, übernom men.—ln deni StuttgarterSchwimm bade wurden im vorigen Jahre 363,- 234 Bäder genommen, ein« Anzahl, die über Erwarten groß ist, sich aber im mer noch steigert. —ln Ulm und zwar wahrscheinlich an der Olgastraße soll eine neue katholische Kirche erbaut >y«rden. Stiftungsrath Keilbach in Oberkessach beging feine goldene Hoch zeit festlich. Die ganze Gemeinde be theiligte sich an der Feier. Di« große Scheuer und Stallung von M.Stapf's „Württemberger Hof" in Vehlingen brannten ab. Das Feuer war wahr scheinlich von einem entlassenen Postil lon, der auch verhaftet worden ist, an gelegt. Friedrich Scheel und feine Frau Christine, geb. Fifch«r, zu Bai hingen a. F., feierten ihre goldene Hochzeit in einem großen Kreise von Kindern und Kindeskindern. —ln Wangen i. A. ist der Stadtschultheiß Trenkle gestorben. Drechsler Kieß ling und Frau in Weingarten wurden wegen des Verdachts, ihr Haus ange zündet zu haben, verhaftet. Das Haus des Webers Gottfried Ivos zu Welzheim wurde ein Raub der Flam men. Di« beiden Knaben des Haf nermeisters Süßmuth und Metzgers Maier zu Giengen a. Br. ertranken im Bibergraben. Güterbeförderer Groh in Lonzenburg wurde von einem erst neulich gekaufte» Pferde so geschlagen, daß der Tod sofort eintrat. In Stettens a. R. M. soll mit einem Ko stenauswande von 108,000 Mark noch in diesem Jahre eine Wasserleitung ge baut werden. frühere langjährige Korpsarzt des 14. Armeekorps, Generalarzt Dr. v. Beck. Der Großherzog zeichnete den Jubilar meinde den. Der Tabakspekulant Richard sein Anlaß 100,000 Mark für eine Die Alois Erntle'fch«n Eheleute in Rietheim feierten unter Betheiligung Hochzeit. Der 70 Jabrr alte Priva tier Belz in Rastatt beging aus unbe silid geschlossen. Rbeinpfalz. In Ludwigshafen ist Valentin Mühlhäußcr, Direttionsrath der pfäl zischen Eisenbahnen, im Alter von 68 Jahren gestorben. Dortselbst stürzte suchte sich im Rhein zu ertränken, doch wurde er gerettet. Dr. Mai leidet seit garrensabrikant Michael Bausch in Oggersheim, der den Güterbestätter Resfert in Ludwigshafen gelegentlich wurde vom Zweibriicker Schwurgericht zu siins Jahren Gefängniß verurtheilt. In Neustadt a. d. Haardt ist der zahlungsunfähig gewordene Wein händler Ludwig Feiß verhaftet wor ein? Anleihe von 600,000 Mark behufs Dr. Weltz einstimmig zum Bürgermei ster von Speier gewählt. In Grün- Buch, 36 Jahre alt, Selbstmord. Freie Städte. In Bremen verurtheilte dasSchwur gericht die Eheleute Hellion wegen Töd fchaft des Senats gefeiert. An der westlichen Seite des Polizeipalastes dortselbst haben sich neuerdings bedeu heimkehrende Mädchen Olga Seidel in Hamburg wurde in der Dunkelheit von einein unbekannten Manne durch lenlt, welcher sich nachträglich selbst er schossen hat. Schweiz. Seit dem Tode des Generals Her zog ist Oberst Girard in Renan der älteste noch dienstthuende Osficier. Er ist 1819 geboren, wurde 1867 zum Oberst befördert und commandirt die vierte Landwehr-Jnfanterie-Brigade. Ein Mjähriger Taugenichts Na mens Hiltpolt in Hottingen hat seine 76jährige Mutter erschlagen, weil sie ihm Vorwürfe machte über seinen lie derlichen Lebenswandel. Die Mühle in Wangen ist total abgebrannt. Dank der rechtzeitigen und ausdauernden Ar belt der Feuerwehr wurde großes Un glück von dem Dorfe abgewendet, zu mal der Föhn mit Wucht über die Thalschaft fegte. Jüngst wurde im Walde bei Of-ingen beim Holzfällen der 64 Jahre alte Landwirth Arnold Wiesendanger von einer stürzenden Eiche erschlagen. Im Hause seines Kollegen Bohner in Niederbipp schoß sich der Lehrer 80ß aus Attiswyl beim unvorsichtigen Manipuliren eines Re volvers eine Kugel in die rechte Hand. In Andermatt starb der Priester Franz Renner im hohen Alter von 93 Jahren. Hr. Z. Baumli, Besitzer der mechanischen Schreinerei in Kriens, wurde jüngst in Hochdorf todt aufge funden. Derselbe war am Tage vor her dorthin gekommen, um an der Aufführung des „Hans Waldmann" Theil zu nehmen. Oesterreich-Ungarn. In Wie?? sind der Buchdruckereibe sitzer und Verleger Waldheim und Ba ron Friedrich Mahr, der Generaldirek tor der kaiserlichen Privat- und Fa milienfonds in Pension, gestorben. Erschossen hat sich der Desraudant der Staatsschuldenkasse, Ferles. Der Taubstumme Franz Jgnot machte auf die Wittwe Anna Diemer, welche fei- Postmeister Karl Pilz in Wiesmath, ges von 1600 Gulden drohte, hat sich mittels Strhchnin vergiftet. Frau und Kinder blieben in großer Nothlage zu rück. In Zwettl wurde Advokat Dr. I. Haselberger, ein hoch in den Siebzi gern steheyder Greis, der seit dem Jahre 1860 die Advokatur und zu mie inPrag hat derartige Dimensionen Nothspitäler von Typhuskranken voll ständig besetzt sind. Lieutenant v. Selbstmord. In Esseg hat ein blu wurde am Kopf schwer verwundet, Pejacsevitsch am Arm. Der in Lem berg verstorbene Rentier Kajetan Za von 400,000 Gulden der Stadtge meinde Lemberg behufs Gründung eines Blindeninstituts vermacht. In Debreczin hat die Kattun-Druck fabrik von Ludwig Kriensberger mit 360,000 Gulden Passiven die Zahlun gen eingestellt. Der Bauerssohn Johann Niachace! aus Klein-Lhotta wurde zum Tode verurtheilt. Derselbe hatte Ende August v. I. den Ausge dinge! Franz Koschatzky meuchlings erschossen, weil dieser sich weigerte, ihm die Tochter zur Frau zu geben. In Madrid, beim letz ten Schneefall, machten einige Freunde sich den Spaß, zu ergründen, ob der Mensch mit verbundenen Augen in ge rader Linie vor sich hinzuschreiten im Stande sei. Zu dem Behufe wurde eine noch unbetretene schneebedeckte Fläche ausgewählt. Der Erste, der ben bei anhaltendem Marsch einen Kreis auf der Schneefläche. Das Ex periment wird von den Physiologen da hin erklärt, daß das linle Bein schwä cher ist als das rechte, letzteres al'o den Körper beim Gehen unmerklich ntch links schiebt. , Allgemeines Aufsehen erregt in Brüssel eine Skandalgeschichte, deren Held kein Geringerer als Fürst Karl Emanuel von Looz-Corswarem, ein Mitglied des historischen belgischen Hochad«ls, ist. Diesem in seinen Ver kommenen Fürsten ist es gelungen, von verschiedenen Personen in Brüssel, Lüttich, Paris, Nizza und London auf zwei Millionen.Francs in kurzer Zeit herauszulocken. Bei seinen systema tisch betriebenen Schwindeleien ging der Fürst in folgender Weife vor. Er ließ sich durch seinen Oheim, den Her- Juwelieren etc. als Bräutigam der steinreichen Fürstin Alexandra Demi doff de San Donato vorstellen, die ihm angeblich eine Mitgist von 4 Millio nen Francs Baargeld und 8 Millionen in Liegenschaften zubrächte. Da die band im Werthe von 200,000 Francs. mödie aufzuführen, welche dazu dienen sollte, die Opfer der Schwindler zur Gewährung weiterer Darlehen zu ver leite». Mit Hilfe eines Londoner Fälschers ließ nämlich der Fürst von Looz-Corswarem falsche Papiere auf lundmachunz im Londoner Standes amt veröffentlichen. Am Hochzeits tage war das Standesamt voll von Gläubigern des Fürsten, aber vom rus sischen Paare war nichts zu sehen. Seither sind Onkel und Nesse spurlos zeige bei der Staatsanwaltschaft Wie tief der Herzog und sein Neffe gesun ken sind, beweist die Thatsache, daß .?^terer .einem schen Hochadel, sonder» mit den Häu sern Arenberg und d'Ursel, zu den dtti belgische» Adelsfamilien gehört, ringen theilnahmen, und Stifter des Klosters von Averbode bei Mecheln. führten ihre Abkunft bis auf den Rit ne». Zu welchen Konsequen zen die preußische Gesinde-Ordnung Oppen vorbringen. Hier wurde dem Kläger rundweg die Klageaufnahme »erweigert. Der Kläger begab sich und den gleichzeitigen Amtsvorsteher s>n Oppen. Der Geschäftsgang ist min folgender: Vom Landrathsamt k)err von Oppen angewiesen werden, vis Klage des Dieners N. gegen den Herrn Amtmann von Oppen zu Ad lershof anzunehmen. Wir sind nu» »virklich neugierig, zu erfahren, wie der Herr Amtsvorsteher von Oppen gegen ->en Beklagten Herrn Amtmann von Oppen vorgehen und welchen Erfolg der Diener mit seiner Klage haben wird, und wie auf Grund der preußi schen Gesinde-Ordnung der Herr Amtsvorsteher von Oppen zu Recht er kenne» wird. Im vorigen Jahre ha ben 3241 Schisse den Sueztanal pas sirt. Darunter befanden sich 2262 englische, 260 deutsche, 174 holländi sche, 160 französische, 64 österreichi sche, 69 italienische, 36 norwegische, 27 spanische, 19 russische, 10 türkifche, 7 portugiesische, 3 egyptische und 1 belgisches, während 269 verschiedenen anderen Staaten angehörten. Die Durchfahrtszeit betrug imDurchschnitt 20 3-4 Stunden. Im Jahre 1892 -hatten 3669, 1891 4207 und 1890 3389 Schiffe den Kanal passirt. Prinz Friedrich Leopold hat den Großmeistern der drei altpreu dessen Genehmigung als Protector Freimaurerordens ein Kreuz in rother Emaille in Form des Johanniter ordens, in den Ecken das Hexagramm mit dem Auge Gottes, am rothen Bande um den Hals tragen und auch außerhalb der Loge' anleg«n werde. , >.. Ein Proceß, der in ganz Italien das größte Aufsehen erregt, pelangt gegenwärtig vor dem Schwur gericht in Messina zur Verhandlung. Der aus einer der vornehmsten Fami lien Livornos stammende, etwa 30 Jahre alte Ezio Pistorrsi, ehemals Director der Gesellschaft „Eolta", welcher die großen Bimsleinlager aus Lipari gehören, wird beschuldigt, aus Eifersucht seinen besten Freund, den Dr. Felice Florio, auf offener Straße erschossen zu haben. Pistoresi hatte mit dem mehrere Millionen besitzenden Arzte Florio, der soeben erst sein« Studien in Neapel beendet und sich auf Lipari niedergelassen hatte, in nige Freundschaft geschlossen. Dr. Florio benutzte jedoch die.Freundschaft nur als Deckmantel, um dm Director Pistoresi zu hintergehen, indem er mit dessen ungewöhnlich schöner Frau ein Verhältniß anknüpfte. Pistoresi soll einmal seine Frau mit dem Revolver bedroht habe»! der Hausfreund hatte sich schleunigst aus dem Staube ge macht. indem er vom Balco» aus auf die Straße sprang. Thatsache ist, daß die schöne Frau Pistoresi später mehrere Male Selbstmordversuche machte und schließlich irrsinnig wurde. Die intime Freundschaft zwischen den beiden Männern hatte sich natürlich seit jener Zeit in bittere Feindschaft verwandelt; es kam auch zu eitlem Zweikampfe, bei welchem Pistoresi leicht verwundet wurde. Im Mai vo rigen Jahres begab sich Dr. Florio nach Messina. um einer Magenopera tion beizuwohnen-. Auch Pistoresi mit seiner Familie befand sich damals in Messina: er hatte nach feinem Zer würfnisse mit Florio in dieser Stadt seinen Wohnsitz genommen, da ihm die Insel Lipari gründlich verleidet war. Als sich Florio eines Tages in das Krankenhaus begeben wollte und Nichts ahnend an dem Hause Pistoresis doriiberging. warf ihm der Letztere vom Balco» aus Töpfe. Flaschen etc. an den Kopf. Am Abend trafen sich die beiden Feinde auf dem Corso Ga ribaldi: es entstand ein lebhafter Wortwechsel und im Verlaufe dessel ben feuerte Pistoresi einen Nevolver schuß gegen Florio ab. der tödtlich verwundet zu Boden sank. Er hatte jedoch noch die Kraft, in einen Wagen zu steigen und sich nach dem Hospital fahren zu lassen, wo er nach einigen Tagen verschied. Im Alter von 79 Jah ren ist in Hamburg Eapitän Heinrich Ehlers. ehemals im Dienste der Ham burg-Amerikanischen Packetsahrt-Ac tiengesellschaft, gestorben. Mit Aus nahme von Eapitän I. H. Hanken, dir aber schon vor vielen Jahren als In spektor in Hamburg blieb, war Hein rich Ehlers der älteste Eapitän der „Hamburger Linie" und zugleich der letzte einer alten Generation von Ka pitänen, welche noch den Uebergang vom Segelschiff zum Dampfbetrieb Mitmachten, sich während vieler Jahr großen Vertrauens und allgemeiner Beliebtheit des reisenden Publikums und der Kaufmannschaft erfreuten. Die Zahl derjenigen, welche die Reise noch mit den alten Segel-Packetschiffen der Gesellschaft,„Deutschland", „Nord- Amerika", „Elbe", „Rhein", „Oder", „Donau", „Main" etc. gemacht haben, dürfte nachgerade eine geringe sein, aber der wetterfesten, biederen Gestal ten ihrer alten Führer, die später die ersten Dampfer befehligten, der Kapi täne Heitmann, Popp, Trautmann, Schwenfen, Haack, Emil Maier, Joa chim Meyer und ihres ältesten und nunmehr zuletzt dahingeschiedenen College» Ehlers wird sich noch Man cher erinnern und ihnen bei Durchle sung dieser Zeilen ein ehrendes Anden ken zollen. Heinrich Ehlers, im Jahre 1816 als Sohn des Arsenal- Jnfpectors Ehlers in Hamburg gebo ren, widmete sich dem Seemannsfache und erhielt Anfang der vierziger Jahre das Commando eines zwischen Ham burg und Brasilien fahrenden Schif fes. Im Jahre 1848 trat er in den Dienst der dann gegründeten „Ham burg-Ameritanifchen Packetfahrt-Ac tien-Gefellfchaft" und befehligt« für diese nacheinander die Segelschiff« „Rhein" und „Oder". Im Jahre 1866 übernahm er das Commando des ersten Dampfers der Gesellschaft, der „Borussia", machte mit derselbe» während des damals herrschenden Krim-Krieges einige Reisen nach Con stantinopel und dem Kriegsschauplatze für die englische Regierung und eröff nete am 1. Juni 1866 die neue Dam» pferlinie der Gesellschaft nach New Uork, wo er am 16. Juni'eintraf. Er befehligte dann nacheinander die Dam pfer „Saxonia", „Germania", „Ham monia", „Holsatia" und „Thuringia", bis er im Jahre 1873 zum Jnspector der Linie in Hamburg ernannt wurde. Diesei Amt verwaltet« er noch 6 oder 6 Jahre und zog sich dann in den wohl verdienten Ruhestand zurück. Eapitän > der alten Schule von Seeleuten. Pfauenfedern und Fe derbiische haben während der Karne valstage in Brüssel eine besondere Rolle gespielt, um das Geschäft der Taschendiebe ergiebiger zu machen. Wenn diese eine Dame bcstehlen woll ten. trat einer der Di«bsgenoss«n vrr sie hin und kitzelte sie mit «inerPfauen feder oder einem Federbusch« in, Ge sicht. Während so die Aufmerksamkeit der Dame abgelenkt war, leerte ein anderer Diebsgenoss« die Taschen des betreffenden Opfers. .Hatten die Spitzbube» es auf eine Kravattenna del abgesehen, so hielten sie dem Be geschickter Weise loslösten. Bei den verschiedenen Polizeiämtern sind denn auch zahlreich« Anzeigen von derarti- 7