Seutsche Lacal-Nachrichtcn. Provinz Brandenburg. Professor der Philosophie Eduard Heller in Verlin wurde bei Gelegenheit der Feier seines 80. Geburtstages zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat „Excellenz" ernannt. Im Grunewald hat ein Pistolenduell zwi schen dem Sohn eines Berliner Indu striellen und einem jungen Kaufmann stattgesunden. Verletzungen sind nicht vorgekommen. Das Denkmal des großen Kurfürsten auf der Langen Brücke in Berlin muß demnächst, da der Abbruch und Neubau der Brücke, nachoem die Stadtverordneten-Ver sammlung sich mit der Verbreiterung der Südseite der Königstraße und der Niederlegung der Häuser am Schloß platze zwischen Brücke und Breiter Straße principiell einverstanden er klärt hat, nicht mehr allzulange auf sich warten lassen wird, seinen bisherigen Pkah verlassen. Dortselbst sind ge storben! der Stadtverordnete Hermann Manegold. der frühere Bureaudireetor des Reichstags, Geheimrath Happel, der Cafetier Mathias Bauer. Selbstmord begingen der Stud. jur. Otto Schimming.der frühere Betriebs secretär Reddin, der Kaufmann Moritz Krüger. Nach Verübung großarti ger Unterschlagungen ist der Rendant des „Neu Köllnischen Credit-Vereins", Georg Ney, flüchtig geworden. Schaffner Dahms wurde in Rummels burg von einem Zuge überfahren und aetödtet. In der Oberspree ertrank der Gärtner Basse. Das Etablisse ment „Kaiserhof" in Zehlendorf ist ab gebrannt. Das „Parkschloß" in Treptow ist durch eine Feuersbrunst heimgesucht worden. In Spandau starb der Gymnasialdirector Albert Psantsch. Der Lehrer Zemlin aus Erkner ist in mysteriöser Weise ver schwunden. Klempner Mechsner, dessen Frau und neunjährige Tochter in Landsberg a. d. W. sind an Kohlen dunst erstickt. Es liegt Mord und Selbstmord vor. Der letzte der Söhne Adalbert von C-Hamisso's, der Oberst «. D. Ernst v. Chamisso de Boncourt ist zu Potkritz in der Alt- Provinz Ost-Preußen. dortigen Oberbürgermeisters veran stalteten Festmahles ertränkte plötzlich der Stadtverordnete A. Wobbe und war schon nach wenigen Minuten eine Leiche. Er hat ein Alter von 63 Jah- Braunsberg verurtheilte die Eigen lüthnerwittwe Karoline Gabrusch aus Gr.-Hauswalde wegen schwerer Kup hat ihre eigenen Töchter verkuppelt Provinz W e st-Preußen. Dat-Arundstück „Tivoli" am Krebs nmrkt zu Danzig für 51,000 Mark Monaten Gefängniß und 1000 Mark Geldbuße verurthleilt. Im St. La zarus ist die Dainpffchneidemühle und dos daran stoßende Holzlager des Zim mermeisters Girbig vollständig nieder gebrvnnit. Graf Theodor zu Stol > b-og-Wernigerode hat seine Herrschaft Schloß Tuetz, Schulenburg, Marien- tausend Morgen umfassenden Forstcomplex, welche er im Jahre 1871 königliche Klosierkammtr zu Hannover verkaust. In Sierakowitz hat sich der Kaufmann Nathan Abrahamsohn erschossen. Provinz Pommern. Im verflossenen Jahr« kamen iin Stettiner Hafen an 3924 Zl3O Küstenfahrzeuge, 10,991 Kähne; auf der Durchfahrt den dortigen Ha fen. Dortselbst wurde Händler Dietz in feiner Wohnung Birkenau» 38 als Mutter, die Wittwe Pretzel, welche!iv?»tAuchs>veise bei ihrer Toch ter aufhielt, erstickt. OberamtmannCar>»in Pecselin wurde von dem 19jährigen 'Zchäs-.rknecht Lo renz, dem er wegen mehrfacher Aus schreitungen Vorwürfe machte, durch einen Messerstich in den Kopf gefähr lich verletzt. In dem Dorfe Caslin ist das Miihlengrundftiick des Müller meisters Schmrot und in Meetschow das Gehöft des Gastwirths Karsoorf vollständig niedergebrannt. Prov. S ch l e s w i g - H o l st e i !>. Bei der letzten Voltszählung befan den sich 29,346 dänische Staatsange hörige in der Provinz. —Die älteste Einwohnerin Altonas, Fräulein Anna Bissen, welche erst vor nicht ganz drei Wdchen das hundertste Lebensjahr vollendete, ist sanst entschlafen.-In Elmshorn soll eine große Rmnbah.i angelegt werden. Die Anregung hier zu hat Herzog Ernst Güntber zu Schleswig-Holstein gegeben. Der Ver band der Pferdezuchtvereine der hol steinischen Marschen hat die Angele genheit energisch in'die Hand genom men.—Der bekannte Zigeunerhaupt mann Petermann ist in Hinschenfelde bei Wandsbeck verhaftet' worden. Er wurde von der Bückeburger Staatsan- folgt.—Der Amtsvorsteyer v. Man- teusfel verlauste seinen in Vröndelund belegenen Hof an den Landmann L. 55. Nosenlund in Gabel für 44,600 Dt. Provinz Schlesien. Das Schwurgericht zu Breslau ver urtheilte den Stellenbesitzer Rösler sus Romoltwitz, welcher eine ihm lästige Leiogedingerin, eine 77jährige Wittwe, zu vergiften suchte uns schließlich er würgte, zum Tose und zehn Jahren Zuchthaus, seine Eh-srau >veg:n Bei hilfe zu sechs Jahren Zuchthaus. Sein« Mitangeklagte hochbetagte Mutkr wurde freigesprochen. Auf Königin- Loui'sengrube bei Kattowitz explodirte vorzeitig eine Dynamitpatrvne, töotete den Häuer Kitta und verwundete fünf Schlepper. Die beiden ältesten Ein wohner der Stadt Winzig, der Inwoh ner Liepett und die Wittwe Sternberg, welche beide im 93. Lebensjahre stan den, sind gestorben. Provinz Posen. Der frühere Abgeordnete v. LyS kowski, Direktor der Bant für Indu strie und Landwirthschaft, ist in Po sen gestorben.—Große» Aussehen er regte im Juli 1887 die Ermordung des Kaufmanns Strelitz in Tremessen, ohne das; der Mörder ermittelt werde» konnte. Jetzt ist der muthmaßlicheThä ter in der Person des Müllers Klus zinski in Kletzko verhaftet und in das Gerichtsgefängniß zu Gnesen eingelie fert worden. —Das Schwurgericht in Bromberg verurtheilte den Arbeiter Hohm, welcher ein dreijähriges Mäd chen vergewaltigt und dann ermordet hatte, zum Tode. —Der Einwohner Ches in Klotyldowo hat aus Unvor sichtigkeit seine Ehefrau, mit der er erst acht Wochen in glücklicher Ehe ver heiratet war, erschossen.—Der frü here Premierlieutenant Theod. Eben von dem in Jnowrazlaw stehendenl4o. Inf.- Regt., welcher sich in Windhök (Südwestasrika) anzusiedeln gedachte, ist in Otgambingue infolge großer Strapazen seinem Herzleiden erlegen. Provinz Sachsen. Ein von der Hochzeitsfiier heimfah rendes junges Ehepaar wurde von dem von Hamburg komm«riden Personen zuge dicht h-s Stendal überfahren. Die Pfeid: wurden von t«er Maschine voll ständig zerfleischt und der Wo-»" die Böschung hinuntergeschleudert. Die sem Umstände ist es zu danken,daß das Ehepaar mit dem Leben davonkam.^ — In Aschersleben feierte die Haller'sch: Buchdruckers!, sowie ver in derselben erscheinende amtlich: „Anzeiger" für die lanoräthlichen Kreise Aschersleben, Calöe, Mansseld etc. das Fest ihres 76jährigen Bestehens. Zeitung und Druckern sind seit ihrer Gründung stets Eigenthum derselben Familie ge wesen. In Wernigerode wurde die Gemahlin des Erbprinzen Christian zu Stolberg-Wernigerose, geb. Gräfin zu Castell-Rü'seÄhmisen, von einem ge sunden Prinzen glücklich entbunden. Die große Brauerei von Schräder ck Otto in Egeln ist in Flammen aufge gangen. auf 200,000 Mark veranschlagter Er meinde Diepholz 30,000 M. zum Bau einer Volksschule geschenkt. 2)as Tode. Aufregend gestaltete sich die den Fluß setzte. Jedoch die Scholl? der Musketier kam bis an den Hals in's Wasser. Im nahen Dorfe Hassel, wohin er sich wandte, würze er dann tlzeilung und wurde g-iödtet. Ihr Liebster hatte ihr abgesagt, und der Schmerz hierüber trieb das Mäochen rückgezogen,beschloß der Stadträch von Bonn, Nie Brücke auf Kosten der Stadt zu bauen. Ein Zechenalbeiter in Dortselbst wird vom 28. Avril bis zum 5. Mlzi eine Kochkunst Ausstel- lO,OOO Mark. - In dem Dorfe fassen die 6 Meter hohe Böschung hin abstürzte. Hirsch erlitt tödtliche Ver wundungen am Kopse und starb nach kurzer Zeit. Kaul kam mit dem Schrecken davon. Provinz Hessen-Nassau. Im Alter von 96 Jahren ist in Kassel der frühere Hofgärtner Wil helm Eubell gestorben.—ln Wiesba 60jähriges Dienstjubiläum. Das Dienstmädchen Katharine Gertrud Bomhof in Frankfurt hat sich aus Liebesgram vergiftet.—Dortselbst ist der Amtsgerichtsrath a. D. Dr. Ale xander Pseisser, 71 Jahre alt, gestor ben. —Ueber das Vermögen des flüch tigen „Dreimark - Bazar" - Besitzers Mendelsohn am Schillerplatz ist der Konkurs erkannt. Da der Flüchtige beträchtliche Summen mitgenommen uitd dadurch 174 Gläubiger schwer be nachteiligt hat, so wurde er der Staatsanwaltschaft wegen betrügeri schen Bankerotts angezeigt.—Auf dem Wege von Rödelsheim nach Sossen heim wurde der Taglöhner Georg Weiß aus Sossenheim todt aufgefun den. Er ist wahrscheinlich an einem Schlaganfall gestorben. Einen schrecklichen Tod fand der Vater des Bürgermeisters Kalesch in Nieder wald. Der alte Mann ist infolge einer Verwechslung der Thüren in den Brunnen gestürzt und ertrunken. Königreich Sachsen. Dem sächsischen Landtage ist ein De kret betreffend die Umgestaltung «r Dresdener Bahnhöfe zugegangen, da statt des seinerzeit in 'Voranschlag ge brachten Gesammtaufwawdes von 36,- 136,000 Mark ein solcher von 63,776,- 000 Mark erforderlich sein wird. zur Kenntniß der Behörden kamen, er regten "in Dresden nicht geringes Auf sehen. Die Erben des Ersteren müs sen nun 600,000 Mark, diejenigen des Restaurateurs 400,000 Mark Strafe zahlen. Zum künftigen Leiter des Dresdener Hoftheaters ist der Kam merherr Graf Nikolaus Seebach aus als Stellvertreter des Geheimraths Bär, falls Letzterer an der Ausübung seines Amtes verhindert ist. Der Umbau der Universität Leipzig wird im Jahre 1897 beendet sein. Die Ge nen Mark stellen.— Im Jahre 1893 alte Apothekergohilse T. Kneschke. Thüringische Staaten. Im Herzogthum Meiningen werden die anstatt mit Gew«hr«n Zeit 173 Vereine mit 4901 Sängern. Die Jahresrechnung schließt mit 6148 Mark 67 Pfg. Einnahmen, 6676 Mk. 91 Pf. Ausgaben. Das rentirend« Vermögen beträgt 16,672 Mk. Im Be tör Meyer-Ansbach. Großherzogthum Hessen. Handelsgärtner Heinrich Noack in Darmstadt feierte das 60jährige Ju biläum seines weithin bekannten Ge schäfts und gleichzeitig seinen 74. Ge-. burtstag. Der 24jährig>? Schlosser geselle PH. Lenges dortselbst brachte in fahrlässiger Weise dem Eisengießer Jean Mattes einen. Schuß an den Kopf lvi, infolge dessen Mattes jetzt gestor ben ist. Der älteste Bürger von Al zey, Posthalter Eickmann, ist gestor ben. Die Herzl'sche Fabrik in Worms ist niedergebrannt; der Scha ven beläuft sich auf mehrere Hundert ! tausend Mark. Der Feldschütz von Groß-Rohrheim wurde auf dem Bahn damm zwifchenßiblis und Groß-Rohr ! heim von der Lokomotive des Frank ! furter Schnellzugs erfaßt und> den hinabgefchleudert. Er ist an den erhaltenen Verletzungen gestor- ben. In Flonheim wurde der ka j tholische Pfarrer Jakobi Morgens todt in seinem Bette aufgefunden. Wahr» scheinlich ist derselbe einem Schlaga«. sall erlegen. Zum Andenken an ihre kürzlich verstorbenen Eltern haben die Herren Adolph Kraft in Offtnbach ! und PH. Kafp. Kraft zu Nürnberg der Stadt Osfenbach die Summe von 60,- 000 Mark überwiesen, die als Kraft sckx Stiftung angelegt und deren Er trägniß jährlich zum Nutzen Offenbachs uns der Offenbacher verwendet werden soll. Königreich Bayern. Prinzipient Rosenberger vom Stadtrentamte 2 in München wurde wegen Unterschlagung einbezahlter Steuerbeträge verhaftet. —In Gang ! kosen sind infolge 'Schließens der ! die Gattin deZ Kauf erstiat. Oberamtsrichter Sandner in Bayreuth, gegen dep wegen Verge hens im Amte eine Untersuchung ein geleitet war, hat Selbstmord liegan j gen.—ln Augsburg ist Helmbrechts > große Weberei ist vollständig niedcrge - braun!. Besitzer und mehrere Feuer ! Hof, Dinfe, ist wegen eines Cassa mankoS in der Höhe von 36,000 Mark in Untersuchung gezogen worden. — ! Das Gemeindekolleg von Nürnberg ! hat den vom Magistrate für die Hans 12,000 M. versagt; in der Debatte kannten Weise gqilanten Festzug aus. ' —ln Hebanz verstarb der Nestor der oberfränkischen Volksschullehrer, Hei nrich. im Alter von 86 Jahren. Erst vor zwei Jahren hatte er die wohlver diente Pension genommen.—Gastwirth Wild zu Helmbrechts, der lange vom Zipperlein arg geplagt wurde, erschoß sich aus Verzweiflung darüber.— Beim Spatzenschießen wurde der Sohn des Rentbeamten Viber zu Hochstädt a. D. so unglücklich in die Augen ge troffen. daß er wahrscheinlich die Seh kraft verlieren wird. Der Bauer Gschwentner von Steinlach, welcher seinen Hund nach Gilding zur Hunde visitation geführt halte, wurde den Anfangs oder Mitte September d. I. wivv in Stuttgart eine große deut sche Ausstellung von Erzeugnissen und Bedarfsartikeln der Bäckerei, Kondito rei und Kochkunst in der Gewerbehalle stattfinden, verbunden mit dem Cen- Geburtstages reicht Ehrungen zu Theil. Die Tübinger Naturwissen schaftliche Fakultät ernannte den Ju verstarb Oberst a. D. d. Bilsinger, frü her Abtheilungschef der Militärab der dortigen Garnison vorgekommen sind. Rechtsanwalt Ebner, Vertre ter der Stadt Ulm im Landtage, ist ge storben. Im Knöpfler bei Laupolz brannte das Anwesen des Bauern Se bastian Krbele meder. In Obersorf nra Veit Weil, gestorben.— Schultheiß Both von Eirnabeuren wurde auf einem Dienstgange beim Begehen der Alb wasseioerforgung tödtlich vom Schlage schmettert worden. Der Gasthof zur Krone in Freltdenstadt ist total abge brannt. Vermuthet wird Brandstif tung. Schreiner und Veteran Ms splitter bei der Arbeit unter den Na er erlag. Großherzogthum Baden. Der Erbgroßherzog und die Erb großherzogin lha'ben eine schwere Er krankung an der Influenza glücklich überstanden. Nach amtlicher Zusam menstellung ist "der Rindviehstand -des Großherzogthums sn Folg? der Futter noth um 12.7 Procent zurückgegangen. Das Schwarzwäkder Eisenblech- Walzwerk Heinrich Sohkr, welches zu 132,000 Mark veranschlagt war, ist -in öffentlicher Zwangsversteigerung um die Kaufsumme von 201,000 Mark aus den srüheren Rechtsanwalt und jetzigen Rentner Friedrich Mathias übergegangen. Der Besitzer gedewkt dasselbe schon in nächster Zeit wieder in Betrieb zu fetzen. Die in der Brauerei zum „Prinzen" in Lahr be schäftigten-Brauerknechte A. Stoll aus Ofteringen und Ad. Schultis aus Dinglingen sind erstickt. Sie hatten, bevor sie sich zu Bette begaben, die Ofenklappe fest geschlossen. Aus Rastatt ist der Divisionspfarrer Frei herr Rinck von Baldenstein verschwun den. Gegen ihn war eine Untersu chung wegeniSittlichkeitsverbrechen ein geleitet. In Heudorf feierte der 78- Mrige Syldan mit feiner 73jährigen Frau die goldene Hochzeit. Der Gasthof „Zur Post" (Blume) in Ml lingen ging um den Preis von 166,000 Mark in das Eigenthum eines Herrn Baier aus der Schweiz über. Da über die Hälfte aller Kinder an den Masern erkrankt war, wurde behörd licherseits die Schule in Wahlwies ge schlossen. Frau Jette Rothschild, geb. Auerbach zu WorbNngen starb "im 81. Lebensjahre. Rheinpfalz. Ii? Landau sind mehrere Soldaten des 18. Infanterie-Regiments ii» der Weißen Kaserne an Genickstarre er krankt. Der Stadlrath von Lud wigshaseir beschloß die Errichtung eines Wasserwerks mit einer vorläufi gen Maximal-Leistung von 3760 Ku bikmeter pro Tag, die durch Erweite rung des Betriebes auf 7600 Kubik meter erböht werden kann«. Die Lei tung wird mit Grundwasser aus der Nähe von Mutterstadt versorgt; sie er hält «ine Läng- von 10 Kilometer. M? durch ein Änlehen aufzubringenden Baukosten belaufen sich auf 1.200.000 Mark. Wegen- allzu geringer Zahl von Angehörigen wurde die israelitisch« Knltusgemeinze Freinsheim mit derje nigen W Kallstadt vereinigt. Die Frnnsheimer Synagoge kommt infolge dessen zum Verkauf. Glaser Bal thasar Martini in Walshbrunn ertrank im Bach bei der Waldhauser Mühle. — In Oberhausen sind die beiden Scheu ern des Hufschmiedes Wilhelm Disque und des Gemeindedieners Johannes - dortselbst -hat sich erhängt.— In Ram ! Bürgermeister. Elias Nitles zum Ad junkten gewählt. In Frankewhos I wurden, die Bergleute Gehlbach von ! Waldmohr und Bautz von Schmitt l weiler durch herabfallendes Gestein, auf Grube Norhfeld, sowie der Ve eines Ofens schwer verletzt. Elsaß - Lothringen. Mit Beginn des Frühjahrs wird in besehl erlassen würd-, ist flüchtig. Pfarrer Müller in Düttelheim taufte auf eigene Kosten ein Haus und ließ 000 M. Der Fabrikdir.ector Wink er 600,000 M., die ihm von Fabrikar beitern, Angestellten, Bürgern und Be amten anvertraut worden lvaren, in verfehlt-en Spekulationen an der Börse verloren hat. Freie Städte. Auf dem Waller Kirchhofe zu Bre men hat sich die Frau eines früheren Zollbeamten, der im letzten Jahre mit einer Anderen nach Amerika durch ging, am Grabe ihres Kindes erschos sen. Die bedauernswerthe Frau war damals ihrem ungetreuen Gatten nach Amerika nachgereist, hatte ihn auch ge funden, doch hat er sie auch dort wieder sitzen lassen. Nachdem die Verlassene befallen und hat jetzt ihrem Leben ein Ende gemacht. Die Kugel war durchs Herz gedrungen.—Die philosophische orientalischen Baugeschichte verdienten Architekten Robert Koldewey in Ham burg zum Ehrendoktor der Philoso phie ernannt. Schweiz. Der große Stadtrath von Zürich dekretirte 12 neue Lehrstellen, wovon auf Gewährung eines Soldes an die Feuerwehrleute von 60 Rp. pro Mann und Uebung. Unter der Firma „Spinnerei und Weberei Glattfelde," hat sich in Zürich eine Aktiengesell schaft mit einem Grundkapital von 600,000 Franken gebildet, die das Garten der Stadt Basel überfiel der repriisentiren, sowie drei Männer, die auch die respektable Zahl von 263 Jahren erreicht haben. —In Guggis- Birrfeld erschoß sich der Eisenbahn arbeiter letz aus Birr. —Das..Hotel zum Rößli" in Luzernist kaufweise Marti für den Betrag von 330,000 Franken in denjenigen des Hrn. Meyer in Morschach übergegangen. Oesterrei ch-U ngarn. Wiener Lokalstatistik für das Jahr 1893 auf. —Im Alter von 103 Jah ren starb dortselbst die Wiltwe Mag- Karl Udel,—Prinz Eduard Wilhelm Gundl in raubt. —Das Wohnhaus des Gutsbe aischen Garten, wenn es mit 'n Ele phanten 'n Verhältniß anfangen will! inen de» Hotels Ravenstein in Brüssel ist eine Ausstellung alter Spitzen er öffnet worden. Fünftausend An schreiben waren nach allen Ländern Spitzen haben dem Ansuchen entspro chen und 1200 Stücke zur Ausstellung geliehen. Nach einem flüchtigen Durch blicke darf man sagen, daß die von der Sachkennerin Frau mit ne—die Ausstellung weist über sechzig mit Spitzenarbeilen gefüllte Schrein auf sich eine Geschichte der Spitze byzantinische, phiygische oder griechi sche, bunte egyprische, koptische, spa nisch-maurische Gewebe, Gewebe aus Silber- und Golddraht, eigenartige italienische Arbeiten. Die belgischen Sammlungen, die staatlichen Museen, die Kirchen, darunter besonders die Antwerpener Kathedrale, haben kost bare Stücke hergeliehe». Die Brüsse ler Spitze der Mitte des 18. Jahr hunderts trägt, nach dem Urtheil Sachverständiger, unstreitig den Sieg davon, aber auch die. flandrischen Mecheln, Dinant. Büsche bieten Be wundernswerthes. Daneben treten die französischen und insbesondere die italienischen Arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts aus Venedig, Mailand die Spitzenarbeiten aus Valenciennes ebenbürtig in den Wettkampf ein. Merkwürdig ist eine Sammlung ita lienischer netzförmiger Gewebe (La- und neuen Testament in mittelalter lichem Stile zur Darstellung bringt. Der Genueser Journa list Paronelli, der bereits 1889 die Frankreichs in einer famosen Bro schüre entlarvte, veröffentlichte jüngst eine Reihe neuer Enthüllungen über brüderungs-Bankett im Jahre 1889 für italienische Zwecke ausgab. Die Absicht Frankreichs sei, überall in Italien revolutionäre Brutherde offen Absicht Frankreichs sei, überall in aller offiziösen Dementis könne er seine Behauptung aufrecht erhalten. Gesellschaft seines Hofmalers. Der hat. Eines Tages, als der Maler sich stuve und trat ein. Der gereizt« Künstler stürzte sich auf den ungebete nen Gast und besudelte ihm das ganze Gesicht mit einem Pins,?!. Dann ent floh er, um sich der Wuth des Wür denträgers und seiner Anhänger zu Wohlwollens. Bald darauf eilte der herbei und ließ seine Klagen hören. „Du hast Unrecht", sagte der Schah ruhig. „Du mußt bestraft lverden!" sich mittelst Einbruchs Zutritt zu ei nem fremden Zimmer verschafft und mit seinen Wangen Malerfarben gestohlen habe. Auf der letzten Euro pafahrt deS Schahs war ein junge: 'lohen war, Entdeckte man unter de» Todten die Mutter des jungen Man i«s. Aus Verzweiflung und von d«r ?lötzlich«n Idee erfaßt, er könne feine Mutter erschossen haben, jagte er sich, nitten unter seinen Kameraden, mit einem eigenenGewehr eine Kugel durch xn Kopf, indem er mit dem Ladestock osdrückte. D r..8 orsy in Havre fei erte kürzlich seinen 100. Geburtstag. nicht. Meine Devise ist: Von Allem den Tag, Sommer und Wiuter stehe ich um 7 Uhr aus; ich rasire mich selbst, denn ich habe keine Zeit, den meine Wagenfahrten, die mich ermü deten, aufgegeben. Ich gehe zu Fuß, und nur, wenn schmutziges Wetter ist oder die Straßen mit Schnee bedeckt sind, so besteige ich die Pferdebahn, doch das gehört zu den Ausnahmen. Sogar heute an meinem Geburtstage bin ich seit 7 Uhr aus den Beinen, und liis Mittag habe ich Besuche gemacht. Bei meiner Rückkehr habe ich kaltes Geflügel gegessen." „Trinken Sie Kaffee?" „Ob ich trinke. Das ist so gar mein Leidenschaft. In den Ko lonien trank ich bis zu 40 Tassen täg lich. Sie sehen hieraus, daß der Kaf fee kein Gift ist, wie manche Aerzte behauptet haben. Ich habe mich im mer eines ausgezeichneten Appetits er freut, und es fehlt mir nicht ein einzi ger Zahn." Bei diesen Worten lächelte der Greis, und zwischen seinen Lippen blickte eine doppelte Reihe wun derbar weißer Zähne hervor. „Haben Sie jemals in Ihrem Leben eine ernste Krankheit gehabt?" „Ich bin nie mals krank gewesen. Ich wüßte nicht, was ein Rheumatismus ist oder ein Hexenschuß, wenn ich sie nicht bei meinen Patienten zu sehen bekäme. An meinem alten Körper bleibt nur eins zu wünschen übrig, das i? mein Sehvermögen. Seit vjer Jahren habe ich ein Auge verloren, d. h. ein College hat es mir genommen. Es ist das linke. Ich hatte eine geringe Af fektion daran, ließ einen Spezialisten rufen, auf dessen Wissen und Können ich mit Unrecht vertraute. Er ließ trotz meiner Gegenbemerkungen Blut egel ansetzen. Ächt Tage darauf war ich ein Einäugiger!" Nur eine Frage wäre hier noch zu stellen: Wie behan delt Bors» bei solchen Anschauungen seine eigenen Patienten? Als im vorigen Jahre der Laborant der Neurussischen Uni versität zu Odessa, Herr Albow, mit dem berühmten Herbarium von Bouis- Direktor desselben auf, auf seine Ko sten eine Reise in den Kaukasus zu unternehmen, um die dortige Flora Exemplare. Gleichzeitig nahm er auch als Mitglied der Geographischen Ge sellschaft geographische, ethnographi deckungen. In letzterem Gebirge stieß er z. B. auf einen Kolossal-Gletfcher, der bisher in der sogenannten 6 Werst- Karte (Maßstab 1 Zoll gleich 6 Werst) Mehrere derselben stehen dem auf der Karte verzeichneten Mst-See an Größe keineswegs nach. JnParis ist ein Verein regelrecht organisirt wird, in's Leben getreten. An der Spitze stehen ineh rere bekannte Menschenfreunde und eine ganze Anzahl Vorsteher von Waisenhäusern und Schulen. Die Gesellschaft hat die Hauptstadt in cine Anzahl von Bezirken abgetheilt und die Mitglieder übernehmen es, Jeder in einem bestimmten Bereich, die Aussicht zu führen, bettelnde Kinder zu sistiren, ihre Wohnung, Familie, oder sonstige Angehörigen zu ermit teln und die Kinder entweder selbst zur Schule zu bringen oder durch Postkarte die leitende Persönlichkeit des Viertels zu benachrichtigen, damit das Kind von der Straße gerettet, im Nothfalle in eine Anstalt gebracht und gegen die Personen, die gewerbsmäßig die Ausbeutung von Kindern betrei ben, gerichtlich eingeschritten werden kann. Der rheinische Stan desbeamte. welcher sich weigerte, den Namen Emma in das standesamtliche Register einzutragen, macht Schule. Es ist in Berlin ein ähnlicher Fall vorgekommen, der wirklich sehr tief blicken läßt. Ein in der Goltzstraße wohnender Verlagsbuchhändler wollte seinem neugeborenen Töchterlein den poetischen Namen Gudrun geben, ist aber damit von dem Standesbeamten zurückgewiesen worden, der diese» Na men vergeblich in dem Verzeichniß der standesamtlich zulässigen Vornamen gesucht hatte. Natürlich kann man von einem Standesbeamten nicht ver langen, daß ihm gute altdeutsche Na men wie Gudrun, Brunhild, Veo wuls u. s- w. ebenso geläufig sein sol len. wie die theils französischen, theils lateinischen Namen, mit denen deut sche Knaben und Mädchen vorzugZ we!s? verunstaltet werden. 7