Teutsch» Soral-NachriÄtcn. Provinz Brandenburg. In Berlin sind gestnben: Missio nar und Lehrer am Orientalischen Tr-- minar, Dr. C. G. Büttner, im Mler von 46 Jahren, der Buchbiiidermtister JuliuS Karbe im 86. Lebensjah«, das älteste Mitglied des Berliner Hand werkervereins, der nahezu 94 Jahre alte Nestor der geographischen Schrift steller und Kartographen Deutsch lands, Julius Löwenberg, und der Journalist De. Ludwig Behrendt. Die Pianof»rtefabrit v»n Gramberg in Verlin, No. 80 Gitschinerstraße, ist durch Fe»s. vernichtet. Der Ma schinenmeister Tschetz wurde auf dem Schlesifche-i Bahnhof von einer Ran- Zirinaschire überfahren und getödtet. - In einer Kneipe der Oranienbur "g-rstrciße wurde der Kaufmann Isidor 'Arndt vom Schlage gerührt und starb buld daraus iu der Charit«. Selbst mord begingen der Pförtner August Jalob durch Erhängen, der Schlosser Ausist Riedel durch Ertränken. In Rudorf erregt der Selbstmord eines 15jährigen Mädchens allgemeines Au swohnhafte Lederarbeiter Marquardt neulich Abends nach Hause kam, fand er sei»: 16jährige Tochter Helene in der Wohnung erhängt vor. Die 'Fohrde (Kreis°W-sthovelland) der?ür .«inen mehrsachen Millionär geltende Fabrik- und Ziegeleibesitzer Neumann. Derselbe sollte dieser Tage vor Gericht wegen Anstiftung zur Brandstiftung Nabern wurde der Viehhändler Fahde aus Vietz von dem Gastwirth Kl. mit einem Langbaum erschlagen. Kl. hat Provinz Ost-Preußen. Vorsteher, Kommerz- und Admirali tätsrath Wcller in Königsberg ist im 70. Lebensjahre gestorben. Aus ge -11,000 Mark flüchtig geworden. Amtsrichter Mantey von Tilsit, wel cher infolge eines Mitischen Streites mit einem Rechtsanwalt ein Duell ausfocht, ist zu Diermonatlicher Fe stungshaft verurtheilt worden. Die Sekundanten werden sich vor dem Kriegsgericht zu verantworten haben. Provinz Schlesien. Der sehr reiche Wurstfabrikant Karl Giefchz in Breslau, ein Mann Kinder des Ehepaares fanden den Tod.—Die Polizeibehörde von Beu einen nicht ganz erloschenen Cigarren rest in die Rocktasche gesteckt. Die Ei den Rauches erstickte der Gutsbesitzer, mordete eine daselbst beschäftigte Wasserloch werfen. Die Mm»erin ist verhaftet. Provinz Pommern. Auf dem Dampfer „Reval" wurde dem zweiten Nauschitt augenblicklicher Tod herbeigeführt. Sanitäisrath Dr. Kirschstein, der als Arzt in Antlam praktizirt, beging daS Adlerorden beziehen worden. Der Sekonde-Lieutenant Walther v. d. Derken-Ringelheizn, Sohn des welsi- Er stand a la Suite des sächsischen Garde-Kavalleric-Regiments. In Büdesheim ist der Domcapitular Frie drich Joses Wahrendorf im Alter von LS Jahren gestorbt». Bei einem kuH'ichen Unwetter, sind die beiden ! L»,ndwirthe Dirk Pi>>v: aus Äiehland r.»d Seband Lanlenau »us Bierha«- sen St. Jürgen, während sie ungetch tet aller Warnungen bei Sturm und Schneegestöber in ihren Booten über die Hamme nach Haus« fuhren, er trunken. Der Lehrer a. D. Her mann Schroeder, eine der populärsten Persönlichkeiten in Osnabrück, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Provinz Posten. Eine unerwartete Erbschaft ist de, Stadt Bromberg zuKifallen. Die kürzlich dortselbst verstorbene Rentiere Frau Lesser geb. Goßliner hat der Stadt °36,000 Mark testamentarisch vermacht. Der polnische Schriftstel ler Callies, 1863 Insurgenten-Oberst, ist in Posen an der Grippe gestorben. Zwischen Wiersdyczany und Wier zchosllawice sind zwei sogenannte Rü benzüge zusammengestoßen. Beide Zugführer und beide Heizer sind schwer verletzt. Rhei n-P rovin z. In Ruhrort ist der Chef der Rhe derei-Firma Franz Haniel ck Co., Geheimer Commerzienrath Hugo Ha niel im Alter von 84 Jahren gestorben. - Dortselbst ist der Unterricht in der aus Anregung der Regierung in's Le ben gerufenen Schifferfchute eröffnet worden. Im Felde von Grav- Rheindorf wurde die Leiche einer statt lichen Frauensperson an einein Ziegel vsen aufgefunden. Die Person war am Abend vorher in Begleitung zweier junger Burschen gewesen, welche sie mißhandelt haben sollen. Die beiden Verdächtigen sind bereits verhaftet. Ober - Landesgerichtsrath Lehmann, teroffizier des in Ehrenbreitstem gar nifonirenden Train-Bataillons No. L entfernte sich kürzlich aus der Kaserne. Bald darauf wurde feine Mütze an der Landebrücke der Dampffähre im Rhein gelandet. Man nimmt an, daß der Mann den Tod im Rhein gesucht und gefunden hat. Mehrere Scibel duelle haben kürzlich in Bonn zwischen dortigen Studenten stattgefunden. Einer der Betheiligten erhielt so schwere Hiebe auf Brust und Unter leib, daß er bald nachher gestorben ist; erheblich verwundet und befinde» sich! in ärztlicher Behandlung. In einer! Privatklinik liegt ferner ein Student lebensgefährlich darnieder, der vor Provinz Hessen-Nassau. Auf Veranlassung des Mainzer Kriminalpolizeikommissärs Schüler wurden in Wiesbaden vier Personen wegen Anfertigung von falschem Geld verhaftet; unter den Verhafteten befin det sich ein Schneider NamensSchmidt und dessen Frau, in dessen Werstätte das falsche Geld angefertigt worden sein soll, sowie ein Anarchist Namens Ruppert. Die Verhafteten hakn be reits ein Geständniß abgelegt. Der frühere Direktor des landwirthfchaft lichen Instituts Hof Gaisberg Prof. Dr. Friedr. Karl Medicus ist in. Wiesbaden nach langem Leiden im 81. Lebensjahre gestorben. Herr E. M. Vernus, der die Christuskirche im Mitteln errichtete und ebenso deren beide Geistlichen honorirt, soll beabsich tigen, am Ende der nördlichen Hum boldtstraße eine Kirche für das Nord end zu erbauen. Der Dachdecker Valentin Cornel stürzte bei der Arbeit vom Dache des Neubaues „Russischer Hof" dortselbst und war sofort eine Leiche. Dortselbst starb im 67. Le bensjahre Herr Paul Zademack, Eh renmitglied und früherer lungjähriger Regisseur des Frankfurter Staotthea ters. Im Aller von 76 Jaiwe» starb in Braunschweig der Schulrath a. D. Hermann Dürre. Das von der Prinzessin Albrecht gestiftete goldene Erinnerungskreuz ist jetzt zum ersten Male verliehen worden, und zwar an ! die unverehelichte Henriette Mahren- ! holtz in Hagen für 44jährige treue Dienstleistung als Wärterin, Pflegerin I und Dienerin im Hause des Kauf- manns Gudewill daselbst. In die- I sen Tagen wurde in Wolfenbuttel der 94jährige Magistratsdiener a. D. ! Gottfried Roegglen mit militärischen! Ehren zur letzten Ruhe bestattet. Er hatte den Feldzug von 1816 mitge- Provinz Westfalen. Die Akademie zu Münster zählt 339 Ttudirendr, von denen 261 der theolo gischen und 138 der philosophischen Fakultät angehören. Der flüchtige! Lehrling Petri von der Zeche v. d. ! Heydt zu Herne hat 10,000 Mark un verbotet. In der Nickeifabrik zu j Schwerte wurden 70 Personen wegen Unterschlagung verhaftet. Der Steiger RudolfVickelberg aus Brücker hos und der Häver August Späh aus Hachenni wurden An ersten Bremsberg ! des Flötzes „Dicke Jungfer" von Zeche ! „Crone" todt vor dem Arbeitsplätze j aufgefunwn. Nach Feststellung -ist in diesem Ovte geschossrn und liegt die Möglichkeit vor. daß beide durch Koh lenoxydgas erstickt sirld. Der Steiger Eickelbrrg Isar 27 Jrchre, Späh 28 Jahre alt. —ln Osterflierich bei Hamm find auf einem Grundstücke des Herrn Mevius bei den letzten Bohrver suchen Kohlenlager von großer Aus dehnung u«d guter Beschaffenheit ge funden worden. Thüringische Staaten. Ein beklagenswerthes Jagdunglück ereignete sich in dem zu der schwarz burg-rudolstädtischen Domäne Schloß Straußberg gehörigen Hainleiteforste. ! ?)er Domänenpächter Curt Schneide-' wind, ein in weitem Umlwise beliebte? Mann von etlichen vierzig Jahren, er hielt durch einen unglücklichen Zufall von seinem jüngeren Bruder einen Ku gelschuß durch dL Brust. Obgleich ärztliche Hilfe sofort zur Hand war, starb der Unglückliche nach zwölfstiin diaem qualvollem Leiden in den Ar men feines verzweifelten Bruders. In Gera entstand infolM Explosion einer Petroleumlampe, die ein Arbeiter hatte fallen lassen, ein Brand in der Weberei Renfch >K Co. Das griff so schnell um sich, daß nichts ge rettet werden konnte. Die 40 Web stühle sowie die gesammten Vorräthe bäude befindlicher Teilbetrieb der Webuiensilien-Fabrik von Gebr. Har nisch wurde völlig zerstört. Der Scha den wird auf L0 —60,000 Mark ver anschlagt. Provinz Sachsen. Die Errichtung der Kadettenanstalt beschäftigt zur Zeit die Stadtverord neten von Naumburg; selbige erklärten sich zustimmend, daß der an der Köse nerstraße belegene, 14 Hektar 78 Ar umfassende Bauplan erworben wird; von dem Gesammtbetrage von 306,- 00S Mark werden zunächst 93,728 Mark zum Grunderwerbe bewilligt. Der Gesammtpreis der Grundstücke beziffert sich aus 166.000 Mark, von denen der Fiskus die Summe von rund 61,800 Mark trägt. Die Schattenberg'sche Pulvermllhle bei Rottleberode ist in die Lust geflogen. Da die Arbeiter gerade außerhalb der Mühle frühstückten, wurde Niemand verletzt. Der Präsident des Land gerichts zu Nordhausen, Holtze, feierte sein goldenes Dienstjubiläuin. Der König hat ihm den Rothen Adler-Or den zweiter Klasse verliehen. Königreich Bayern. In München ist der Geheime Re gierungsrath Dr. Julius Bisher, frü herer Direktor der königlichen Ge mäldegallerie in Berlin im Alter von 62 Jahren gestorben.—Johann Baptist Meillinger beging sein 60- jähriges Jubiläum als 'Lhorregent an der Mariahilstirche zu München. — In Erlangen erschoß sich der aus Schubin, Preußen, gebürtig» Tntmiin . digte Rechtsstudirende Schwntay.— ! Bei einer im Hutten'schen Garten, ! einem Vcrgnügungslokal von WUrz burg, staltgefundenen Mensur gelang es der Polizei, einen der Paukanten, einen cand. chem. V. abzufassen; der andere konnte sich flüchten. Zwei Wohnhäuser, vier Scheunen und drei Schupper. wurden kürzlich in Brun thal ein Raub der Flammen. —Gele- gentlich einer in Dachbach abgehalte nen Kindstaufe wurde, wie üblich, tüchtig geschossen. Dabei wurde auf dem Hausboden der Deininger'schen Brauerei der Maurergeselle G. Rost durch eine Revolverkugel getroffen, welche auf der rechten Seite eindrang und den Rost derart verwundete, daß !? starb. —Kürzlich erhängte sich im Landgerichtsgesängnisse zu Bamberg jene Bauersfrau aus Seßlach, welche endlich die Magd der liche Mörder des auf der Distrikts ftraße nach Geifenfeld todt aufgefun denen Knechtes Scharlist in der Per- Unteroffizier Fellnrr des 13. Jn- I Die alte Woöäsmübl? in Pogelbach ist Brauer Roth aus Philadelvhia, Pa., bat der Gemeinde 20,000 Mark zum neschenkt. —Beim Brande des Bäcker I. Schmidt'schen Hauses fiel der schenke!. —Das oberpfälzische Schwur- Schleifergesellen Karl Gilch von Rü- ln Stuttgart swrk 76 Jahre alt, der Geh. Regierungs- und Baurath Cuno, Schöpfer der Maincanalisi rung und kangjähriger Leiter der Rheincorrectionsarbeiten. Bis zum 1. Juli hatte er der Regierung in Wies baden angehört und war dann nach 60jähriger Dienstzeit in den Ruhe stand getreten.—lm Fechtsaal der Kanzleikaserne wurde ein Säbel- Duell zwischen einem Offizier und einem Studenten ausgefochten, bei det wurde.—l. Roller von Magstadt fieber zum Opfer gefallen ist. Der selbe war seines Handwerks Flaschner und ließ sich für die franzMcheFrem denlegion anwerbe». 21>2 Jahre diente er bei derselben und hat man chen Kamps mit ausgefochten, wobei er stets mit heiler Haut davonkam, Stuttgart wurde der 2V Jahre alte Hilfslehrer Theod. Schmid von Mög lingen, OA. Ludwigsburg, gebürtig von Thamm, wegen zweier Verbrechen wider der Sittlichkeit zu der Gesäng nißstrase von 8 Monaten Herurtheilt. —Die Weingärtnergesellschaft von Untertürkheim löste im verflossenen Herbst dei 49,839 Kilogramm ab lieferte Trauben, die 36,180 Liter Wein geben, 28,433 Mk., dazu 1240 Liter Kamnnvein 62?) M?., für Tre ster 239 Mk., insgesammt 29,292 Mk.—Die Bürger von Dornstetten haben nicht nur keine Gemeindesteuer zu zahlen, sondern bekommen Heuer, neben Holz und Allmandländern. noch eine Gabe von 100 Mark aus der Ge- ausbezahlt. Mit dem der Fahne stehenden Bürgerssöhne er freut. Großherzogthum Hessen. Die juristische Fakultät der Landes universität Gießen hat dem Staats minister Finger an dem Tage, an wel chem derselbe vor 60 Jahren Schüler der „Ludoviciana" wurde, die Doktor würde „Ehren halber" verliehen. Der Beigeordnete Lautenschläger, 62 Jahre alt, ist in Darmstadt gestorben. Das Schwurgericht von Mainz verurtheilte nach zweitägiger Verhand lung den Weinhändler Mathias Hein rich Arens, zweifachen Millionär, we gen zweier fahrlässiger Kalscheid« in fortgesetzter Handlung zu sieben Mo naten Gefängniß, die verbüßt sind durch sie Untersuchungshaft. Die Geschworenen hatten die Frage der Wissentlichkeit verneint. Dortselbst wurde der Anarchist Wiesner wegen Verausgabung falschen Geldes verhaf tet. Die Falschmünzer selbst trieben ihr lichtscheues Gewerbe in Bischofs heim und Wiesbaden. Dem in der Zuckerfabrik Groß-Gerau beschäftigten Maurer Georg Ulrich wurden aus dem nuten später eine Leiche. Die 70- jährige Wittwe Späth hatte in Diet zenbach die Absicht, einen Eimer Was auf. ÄroßherZogthum Baden. Der durch zahlreiche pädagogische bruster ist in Karlsruhe gestorben. Dortselbst ist ein Bauschüler, der bei einer zwischen Hörern der Technischen Thäter sind verhafter. Die Apotheke von Zell a. H. ging in den Besitz eines Herrn Giefer von Oftersheim bei Schwetzingen um 130,000 Mark über; vor 16 Jahren kostete sie nur 78,000 Mark. In Mannheim wurde auf dem Zinshausplatz ein Soldat durch einen Unteroffizier gezwungen, so lange ein Raubmordversuch verübt. Der Metzger Ries aus Mingolsheim hatte auf seinem Wagen einen Fremden Platz nehmen lassen, der ihn unter wegs überfiel, mit Messer und Wind kloben übel zurichtete und seiner Baarschast im Betrage von 100 Mark beraubte und darauf flijchtete. Das schwerverletzte Opfer des Verbrechers wurde noch in der Nacht in's Aka demische Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. Die Staatsanwaltschaft fahndet nach dem unbekannten Thäter. KönigreichSachfen. GeneralconsulCommercrenrathSchel ler ist in Dressen gestorben. Er ge hörte der Verwaltung zahlreicher gro. 79 Jahre alte Frau Müller in Zschack lratischen „Würz. Ztg.", Redakteur A. Thiele, hat den Konkurs angemeldet. Unzählige Processe und Strafen, die ',iber Thiele verhängt wurden, dürften wesentlich zu diesem vielbesprochenen Ereignisse beigetragen haben. In Treuen i. V. soll eine Wehrsteuer zur Einführung kommen. Diese Steuer soll Denjenigen aufgelegt werden, wel che, obwohl dienstfähig, doch aus ir gend einem Grunde der städtische!, Pflicht-Feuerwehr nicht angehören wol le». Elsaß - Lothringen. Das Gewerkschasts - Kartell in Straßburg stellt zur Zeit Erhebungen über die Zahl der beschäftigungslosen Arbeiter in Straßburg und Umgebung an. An der Straßburger Universi tät studiren gegenwärtig 328 Unter- Elfässer, dagegen bloß 63 Ober-El sässer und 60 Lothringer. Aehnlich stellt sich das Verhältniß schon seit Jahren. Der Gemeinderalh von Straßburg hat die Wetterführung des OltrotgefälleS bis zum Jahre 1399 für das Innere der Stadt nach Maß gabe des neugeprüften Tarifs einstim mig und die Ausdehnung des Oktrois auf die Bannmeile (Vororte) mit Be zug auf die Erhebung der Gebühr für Baumaterialien, Getränke und Flüs sigkeiten mit 22 gegen 7 Stimmen an genommen. Forstmeister Bogel zu Mülbausen i, E.ist am Schlagfluß gestorben. Während der ersten Auf führung von Weinberger's „Lachende Erben" entstand im Direktionszimmer des Theaters zu Colmar ein kleiner Brand durch Entzündung eines Gum mi-Gasfchlauchs; derselbe wurde ge löscht, nachdem das Publikum in wil der Flucht die Zuschauerräume ver- Freie Städte. Der Bürgermeister Dr. Versmann ist zum ersten, der Senator Dr. Leh mann zum zweiten Bürgermeister Hamburgs für das Jabr 1894 ge wählt. Während eine: Borstellung in Hornhardi's Etablissement inHam burg ist das Thurins.nl, auf welches die Künstlerin Lola Blouay gerade emporgezogen wurde, gerissen. Die Künstlerin stürzte ab, verfehlte das Sicherheitsnetz und erlitt schwere in nere Verletzungen. Die „Meisterin" des Heiligen Geist-Hospitals zu Lii beck, Frau Dorothea Bolzmann, ist im 83. Lebensjahre gestorben. Die Ent schlafene war seit 18-18, also seit 45 lahren, als Meisterin des HospitaÄ thätig und geächzt und hoch g::hrt. Schweiz. Der Historiker Professor Georg von Wyß ist in Zürich im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Gelehrte war seit Hein Jahre 1834 Präsident der Schweizer Geschichtsfvrschenden Ge sellschaft und seit dem Jahre 1836 auch Mitglied der Münchener Akade mie der Wissenschaften. Professor Auer in Bern hat einen Plan für den Neubau eines Stadttheaters an der Stell,! der gegenwärtigen Reitschule Bauplatz auf 600,000 Francs zu ste hen kommen. Das Schloß Thier stein oberhalb Büßerach ist von den Erben des Appellationsaerichtspräst denten Bischof der Basler Sektion des schweizerischen Alpenklubs geschenkt worden. Am Fischmarkt in Zürich kam letzthin eine Seeforelle von 36 Pfund Gewicht auf den Verkaufstisch. Das Thier war ca. 4 Fuß lang und hatte an der dicksten Leibesstelle einen Umfang von ca. 3 Fuß 10 Zoll. Es ist im Sempachersee von Fischer Zwimpser gefangen worden. Beim Holzfällen wurde der Landwirth Adolf Jost in Alchenberg bei Wynigen von einer fallenden Buche erschlagen. In Rothenburg, Kanton Luzern, be gann eine Genossenschaftschlächterei ihre Thätigkeit. Die Besitzer von ca. 1000 Stück Großvieh sind die Abneh mer. Doch wird auch Nichtmitglie dern oder Nichtlandwirthen Fleisch verabfolgt. In Sattel verunglückte Jos. Maria Beeler von Steinen, indem er den Weg verfehlte, dann über die Wehre in den Bach fiel und bei der erlittenen Betäubung ertrank. —Durch einen außerordentlich frechen Einbruch sind dem Senn Hagenbuch in Neuheim an Baarfchaft und Werthschriften über 18,Ovo Franken aus einem verschlos senen Behälter seiner Wohnung ge stohlen worden, ohne daß man bis zur Stunde des Thäters habhaft gewor den. Am Klausdienstag wollte der 23jährige Joh. Niederberger von Tha lenwil, Nidwalden, wohnhast in Baar, aus dem Estrich des Kantonsschulhau ses vermittelst des Aufzuges Bretter für Marktstände herunterlassen. Die Last schnellte hinaus, Niederberger stürzte 5 Stock hoch auf das Straßen- Pflaster herunter und wa>- auxenblick li" eine Leiche. In Miinchenstein ist bei einer Rauferei der Bannwart Emil Banga mittelst Betterligewehr erschossen worden. Thäter verhaftet. ?!n Rueggisberg ging das große Haus des Landwirths Krebs in Feuer auf. Nur etwas Mobiliar und Vieh konnte gerettet werden. Äesterrei ch-U ngarn. In Wien starben der Hoforganist und Vice-Hoflapellmvister Pius Rich ter, 76 Jahre alt und der kaiserliche Rath August Artaria, Chef der alten Wiener Kunsthandlung, 87 Jahre alt. —'Dortselbst begingen Selbstmord der Student Eugen 'Lickmschein aus Troppau durch Vergiften, die 21 Jahr alte Tochter Paula des reichen Groß händlers Wilhem Frank! durch Erträn, ken und der Commis Adolf Gruber durch Erhängen. In Baden erschoß sich der General-Stabsarzt Dr. Joses Ritter von Mühlleitner, 78 Jahre alt. In Esseg ist Frau Barbara v. Schiesl, welch: im Jahre 1777 geboren, also 116 Jahre alt wurde, gestorben. Die Greisin lebte in den letzten zehn Jahren fast ausschließlich nur von Kaf fee. Stations-Expeoient Richard tet. In Budapest hat sich der Cadet Alfred de Fechamp erschossen. Der Seelsorger der Gemeinde Szinitye To getödtet und drei schwer «rletzt. I» Venedig bildet eine sensationelle Verhaftung das all^e- Zusall entdeckt und verhaftet. Derselbe scheint Venedig gar nicht verlassen, sondern daselbst die ganze Zeit in einem Zimmer derborge» gelebt zu ha ben. „arme Reifende" unterftü-jt, >is sind rund 1000 mehr als im Jahre vorher. Bon den einzelnen Gew'rben warcn mit 631 Vertretern, die Sc>r: er mit 366, die Schneider mit 31 'I, d, Zäcker mit 321, die Schriftsetz' n . .?>?7, Metzger mit 182, die Maler mir 163, die Blechschmiede mit 171, die Drechs ler mit 170, die Buchbinder mit 134, die Brauer mit 127, die Buchdrucker mit 110 Gesellen, die Uebrigen ver theilen sich auf 122 andere Gewerbe. Die meisten Zugewanderten hatten Arbeitsbücher und waren evangelisch, 1604 dagegen katholisch, 26 mosaisch, 9 reformirt, 3 freireligiös, 2 grie chisch-katholisch und 8 Dissidenten. Die stärkste Zuwanderung fand im Juli, August, September und Olto- l der statt: in diesen Monaten betrug' sie über 600; die schwächste war im April mit 484 Personen. Man hatte früher immer behauptet, daß die Ziz mannstiftung die Handwerlsburschen anziehe, da ihnen ein Geldgeschenk im Betrag von 46 Pfennig zegeben wurde. Seit dem Jahr 1889 aber hat der Verein die Herberge zur Hei math eingerichtet, in welcher kein vaa rns Geld mehr, sondern nur ein rein liches Nachtquartier und außerdem Belöstiauna im Werthe von 30 Pfen nig verabfolgt wird; Spirituosen sind ausgeschlossen. Da somit der Reiz des Empfanges von baarem Geld nicht vorhanden ist, der aller dings Manchen veranlaßt haben mag, seine Route über Koburg zu wählen, so läßt sich die Zunahme des Reisen denverkehrs nur durch die mißlichen Geschäftsverhältnisse und die daraus sich ergebende Arbeitslosigkeit ertlä ren. Auch hat die Zizmannstiftung festgestellt, daß die Mehrzahl der von ihr unterstützten Handwerksburschen —und sie unterstützt einen jeden, der sich über seine Person ausweisen kann —nicht Strolche sind, sondern ehrbare Gesellen, die gern arbeiten möchten, aber Arbeit nicht finden können. Die Wiener Staatsan waltschaft bat nunmehr die Anklage gegen die Gruppe von Anarchisten er hoben. deren Verhaftung so großes Aufsehen gemacht hat. Die Zahl der Verhafteten war ursprünglich vier zehn. doch wurde einer derselben, ein Anstreichergehilfe, Wrabetz, sogleich wieder aus der Haft entlassen, außer dem gelangten andere fünf wieder auf freien Fuß, während ebenso viele neue Verdächtige festgenommen und in die Untersuchung einbezogen wurden. Die Liste der nunmehr Angeklagten umfaßt folgende dreizehn Personen: Den Tischlergehilfen Franz Haspel, den Tischlergehilfen Stefan Hahnel, den Maschinenarbeiter Mathias Stel la, den Tischlergehilfen Martin Sti kula, den Zimmermannsgehilfen Jo hann Wopatek. den Eisengießer Josef Sehnal, den Anstreichergehilfen Mi chael Wellner, de» Tchmiedgehilfen Mathias Fleischhaus, den Heizer Jo sef Komarek, den Messerschmiedmei sier Karl Katzel, die Arbeiter Josef Kerzmar, Johann Fiala und Wenzel Klachi. Ausgeschieden wurden aus der Anklage und auf freien Fuß ge fetzt: Karl Morawetz, Wenzel Fran zus, Alois Weiß, Josef Bruha und Karl Kinkel. Letzterer ist krank und befand sich während seiner Jnhasti rung im Jnquisitenspital, von wo er in das Allgemeine Krankenhaus ge bracht wurde. Haspel, der Hauptbe schuldigte. leidet an Lungentuberku lose und befindet sich gleichfalls im Jnquisitenspital. Er ist der Ein zige, für welchen bisher ein Vertheidi ger (und zwar Dr. Herzberg-Fränkel) bestellt wurde. Die Anklage gegen die Verhafteten lautet auf Hochver rath, begangen durch auf gewaltsame Veränderung der Regierungssorm und auf Empörung im Innern gerichtete Unternehmungen, sowie Ivegen Kom plottes zu Dynamitverbrechen. Die Schlußverhandlung ist noch nicht be kanntgegeben, sie wird voraussichtlich im Februar stattfinden und mehrere Tage in Anspruch nehmen. —E in interessantes „Ma- Bildern des Professor Gentz vielfach wiedergegeben sieht, ist kürzlich in Berlin im Alter von 83 Jahren ge storben. In seinem Charakterkopf mit dem weißen Knebelbart spiegelte sich deutlich sein ruheloses Leben. Flucht. In Künstlerkreisen erzählte Lebensabenteuern. Eine Kirche' für die griechische Colonie in Paris, die der 1,600,000 Francs in Rue plötzlich gestorben und hat von seinem nahezu eine Million Psund Sterling betragenden Vermögen weitere vier Haltung der neuen Kirche testamenta- ! risch vermacht. ... ! und viel Auffegen erregenden Prozeß sache des Professors Rincklake z» Aer--> lin gegen die Firma M. Gutkind Co. in Braunschweig ist jetzt vom er sten Civilsenat des herzoglichen Ober landesgerichis eine Entscheidung abge gung von 300,000 Mark verllag! wor den. Der seit dem Jahre 1886 schwe holt beschäftigt Letzteres hob die vom kaiserlichen Patcntamte ausgesprochene Nichtigkeitserklärung wieder auf. Das Oberlandesgericht verwarf das Urtheil des herzoglichen Landgerichts und ver urtheilte die Firma M. Gutkind <8: Co. zur Zahlung von 10,000 Mark an den Kläger, sowie zur Trazung von einen. Zehntel der bedeutenden Ge richtskosten, während neun Zehntel der Kosten der Gegenpartei auferlegt wur-l den. Der „große Alte" Glad-, stone ist stets stolz auf seine rein schot tische Abstammung gewesen. Aber selbst seinen eifrigsten Verehrern war es neu, daß der greise Staatsmann' von keinem Geringerem abstammt, als von dem von Macbeth ermordeten schottischen König Duncan. Die Kunde kommt von dem schottischen Städtchen Dingwall, dem Geburtsort der Mutter Gladstones, das den Pre» terlicherseits von Duncan. Die Hoch ! landsamilie Robertson die Glad ! siones waren eine Unterlandfamilie ist eigentlich der Clan Donachie und, dieser stammt von Duncan, durch deni i Sohn des letzten keltischen Earls von Atholl. Der Dingwaller Genealoge' sagt sogar, daß Gladstone nicht nur von der älteren Linie der schottischen j Monarchen, sondern von den ! testen und mächtigsten alten keltischen ! Fürsten, den Lords von Kintail und ! Eilean Donau, seine Herkunft ableiten, i könne. Wie weit die Zerrüt tung des serbischen Heeres geht, zeigen folgende Einzelheiten: „In Tscha tschak kann ein Bataillon, das nach ei nem anderen Orte versetzt wurde, deih ger und Lieferanten überschuldeten' Offizieren einen Skandal zu machen drohen. In Kragujevatz haben Wä scherinnen wiederholt die Wäsche der armen Soldaten mit Beschlag belegt. In Milanovatz und anderen Orten wollen Gastwirthe den Offizieren daZ Essen nicht mehr verabfolgen. In. Nifch wurden den jüngeren Offizieren die Ueberreste aufgetischt, und der Wirth prahlt, daß er dies aus Mitleid thue, da er ohnehin kein Geld bekom men werde. Zahlreiche Offiziere ha ben infolge dessen an den Kriegsmini ster dringende Eingaben gerichtet." --Zu sen b a - U n- kräftig zu wahren. Die Oesterreicherin j Frau Sgombich, welche ihr Kind bei z der Katastrophe verloren, verlangt 60,000 Lire. Insgesammt werden nay, unterzeichneten Artikel veröffent-, licht hatte, verfaßt ist, in den Käfer-- nen verbreitet. Aus dem „Soldaten-' Katechismus" Charnays seien hier' ! zwei Stellen mitgetheilt: „Was ist l das Baterland?" »Eine falsche! Kaste in der Nation Man 'r'ennt' den Soldaten an seinem lächerlichen Anzuae." tungsschreiber ist offenbar der Mar schall Martinez Campos. den die spa nische Regierung zur Züchtigung der ausgesandt hat. Bald nach seii.er Ankunft in Melilla hat er ein Deccet erlassen, in welchem er ver- Soldaten Befehle ertheilt. Der Of qieb Feüer." Der Soldat: „Und ficier: „Dann kann es nur ein fried liebender Maure fein. Gieb ihn» Kaffee und Tabak!" 7