De«ts« Local-Rachricht«»». Provinz Brandenburg. Der bekannte Volkslieder Compo pist Hermann Brandt, 64 Jahre, und der frühere Dirigent des Domchors, Rudolf von Hertzberg, 76 Jahre alt, Weinhandlung gegessen, hat der Frau Netter und ihrer Cousin« Frau Levin fohn, dortselbst, d«n Tod gebracht. Der gerichtlich- Taxator Karl Dietzi hat sich in der in der Michaellirch- , slraße, Berlin, belegenen Wohnung fei nes Sohnes erhängt. Im Kapkeller wurde der Kammergerichts - Referen dar Botho von Pufch im Kreise lusti ger Z?ch:r vom Silage getroffen und Pflege im Felde verwundeter Krieger in EberSwalde ein Krankenhaus zur Auöbüdung von Schwestern vom Ro -s:.?.n!:nbet'en projectirte Anstalt soll mit einem Kostenaufwand« von 120,- 00!« M, auf einem von der Stadl Eberswalde geschenkten, etwa 7 Mor gen großen Terrain in der Nähe des Wassersalls erHaut werden. Der Kaufmann Leopold Cohn von Wol> denberg gab bei einer ihm drohenden Zwangsvollstreckung 40V gefälschte Wechsel dem Creditverein in Pfand. Er wurde dafür zu zwei Jahren Zucht- Haus und 3000 Mk. Geldbuße verur theilt. Die Besitzerin des Rittergu tes Starpel, Frau Emil»« von Vol lard, geb. von Zfchock, ist im Alter von 9V Jahren aus dem Leben geschieden. Unter Betheiligung fast der ganzen Gemeinde und des Kriegervereins fei erte Kantor und Lehrer Hering in Kossar fein 60jähriges Amtsjubiläum. Provinz Ost-Preußen. In der alten Bernsteingrube bei Palmnicken geriethen Gase in Brand, war die Folge, mehrere Bergarbeiter getödtet und zwei andere verwundet. Der Kaufmann Patfch kewski in Tilsit beschnitt sich vor ein paar Wochen die Hühneraugen; bald darauf spürte er jedoch Schmerzen, der Brand trat hinzu, so daß eine Opera tion des Beines vorgenommen werd«n mußte. Ein paar Tage nach der Ope ration starb der in den besten Jahren stehende kräftige Mann. Provinz West Preußen. Mit der Niedcrlcgung der Wälle an der Bastion „Elisabeth" in Danzig ist begonnen worden. Die Vermu thung, daß die seit 14 Tagen von Marienburg verschwundene Schwester des Restaurateurs Krüger ihren Tod in den Wellen gesucht habe, hat sich lei der bestätigt. In der Nähe von Scha dewalde wurde die Leiche an's Land getrieben. Der Stadtälteste und Stadtverordneten - Vorsteher Otto Martens in Tuchelist infolge eines Herzschlages im Alter von 6!) Jahren plötzlich gestorben. Seine weitbekannte Firma lonnte vor drei Jahren ihr hundertjähriges Bestehen feiern. Provinz Pommern. Nach zweitägiger Verhandlung wurde vom Schwurgericht zu Stettin ein Mordbrenner, der Arbeiter To maczak, zu lebenslänglicher Zucht hausstrafe verurtheilt. T. hatte in der Absicht, feine Familie umzubrin gen. ein von fünf Arb:!!erfanr. fer der Häusler F. Krause aus Lie benzig von dem nach einer unvorher» erschlagen und der Einwohner Kan del« aus Kölmchen schlver verletzt. Provinz Posen. Major Leurwein aus Posen ist nach Südwestafrika entsandt worden, um Erbebungen über den Stand der dor tigen Verhältnisse anzustellen. Ein durch den Sturm von einem Hause losgerissenes EisenstUck traf den Kauf mann A. Fürst zu Blomberg aus den Kopf und zertrümmerte ihm die Schä deldecke. Nach dem städtischen Kran kenhause gebracht, ist der Verunglückte setzt gestorben. Das Gut Neuster ilt abgebrannt. Es wird böswillige Brandstiftung vermuthet. Provinz Sachsen. Der Generalsuperintendent der Pr ovinz Sachsen und erster Domprediger Dr. Schulze in Magdeburg ist im Al ter von 66 Jahren gestorben. Als sein Nachfolger wird der Konsistorialrath, Superintendent Dr. Renner in Wer nigerode genannt. In Hauterode fand man den Lehrer a. D. und Land wirth Ermisch in der ihm gehörigen geschafft, jedoch gab er nach einigen Bemühungen wieder schwache Lebens zeichen von sich. Er hatte bei dem bens ist nur gering. Provinz Hainover. In Hameln überfielen vier Bau arbeiter nach einein Richtfeste einen Genossen und schlugen so lange auf Die Thäter sind verhaftet. Die Herberge in Geestemünde ist abge brannt, wobei zehn Gäste schwere richtspräsident Geh. Oberjustizraiy Dr. Roscher gestorben. Derselbe ge hörte s. Z. zu den Göttinger Studen ten, welche trotz des Verbotes den ab stattet" Provinz Westfalen. Maria Hagener» von Lünen, welche bei dem Landwirth Lübbert in Weth mar wohnt, wurde von dem Knecht Adolf Reckmann, dessen Liebesanträge sie zurückgewiesen, durch einen Schuß in die Brust schwer verletzt. Der Familienmörder Muckilmann, der im Winter 1886 seine Frau und 6 Kin der um's Leben brachte, war zu Ver wandten nach Amerika ausgewandert. Dort scheint es ihm aber nicht sonder lich gefallen zu haben, denn seit eini gen Tagen ist er wieder in Marsberg. Dieser Tage versuchte der Berg mann H. Meister in Dortmund sich am Sarge seiner Ehefrau zu erschie ßen. Schwer verletzt wurde er in'Z städtische Krankenhaus gebracht. Das Dienstmädchen des Hausirers Fromm dortselbst goß Petroleum tn's Feuer. Das Mädchen selbst, sowie «in 4jähriges Kind des Dienstherrn sind den erlittenen Trandwunden be reits erlegen. Rhei n-P rovinz. In «'rschcß sch eli: Unteroffi zier dtii 1. .1 uvu-i des schleswig holsteinischen Fi'»irtillerie-Regiments No. 9 mit einen. Dienstgewehr. Die Kugel traf mitten ins Herz, der Tod trat sofort ein. Ein großer Brand zerstörte ein in der Rudolfstraße zu Aachen gelegenes Fabrikgebäude, das die Streichgarnspinnerei U'on Biesing und Contzen und die Weberei von Max Heimann enthielt. 16 Verletzte und 2 Todte wurden gezählt. Eh ren-Domherr Meisloch in Barmen hat sein 60jährigeS Priesterjubiläum gefeiert. In der Ackerstraße zu Düsseldorf ist ein im Bau begriffenes Hinterhaus eingestürzt. Fünf Arbei ter wurden unter den Trümmern be graben. Zur Rettung der Verschütte ten wurde die Feuerwehr schnell nach der Unglücksstelle gerufen. Zwei der Verschütteten wurden als Leichen auS den Ruinen hervorgezogen. Der Gendarmerie - Wachtmeister Knospe in Koblenz stürzte auf einem Nsnst ritt mit dem Pferde, brach das Genick und war sofort todt. Provinz HeffewN a 112 112 a u. In Wiesbaden ist der Luftschiffer Alfred MappeZ , gestorben. Der Viarrer Dr. Metel von Lichtenau hat sich in dem Hluz-nblick erschossen, als - er verhaftet werden sollte. In letz > die Grippe in einen: solchen Grade auf, ! daß die Aerzte kaum im Stande sind, alle geforderten Krankenbesuche zu machen. In mehreren Dörfern der Umgegend sind die Schulen geschlof fen. Die Krankheit tritt nicht gefähr lich auf, der Verlauf ist meistens gut artig. In der TaunuSanlage zu Frankfurt hat sich der 26 Jahre alte Kellner H. Just, der auS dem Weima sclbst wurde der 30 Jahre alte Gustav Schuß und ein jüngerer Vrudcr des ThüterS stürzte, in den Kopf geschos sen, als Leiche zu Boden. Ein 13jäh- letzt, daß er nach w«nigin Swnden ebenfalls starb. Königreich Sachsen. Die sich eines Weltrufs erfreuende 760 000. Nähmaschine. —Weiteren 66 Steuerresianien Burgstädtist der Besuch von Wj.Mchasten untersagt worden. In Summa weist also Regmt. Nr. 133 erschossen. Furcht Der Attentäter ist entflohen. Auf einem Steinkohlenwerk bei Oelsnitz i. V. wurde der 26jährige Fördermann Karl Günzel beim Auswechseln von Streckenzimmerung durch hereinbre chendes Gestein an der Wirbelsäule derartig verletzt, daß er noch am sel bigen Tage im Otto-Hospital verstarb. —Niedergebrannt ist in Seiffen die das Anton Richter'fche Kanzleilehn aut. Königreich Bayern. Der Erbauer des Richard Wagner- Theaters, der Villa Wahnsried und aller im Laufe der letzten zwanzig Jahre in Bayreuth aufgeführten Monumentalbauten, Baumeister Wül fel, ist dort gestorben.—Nachdem in Folge des Vorschuß-Vereins-KrachS semitischer V>:rein gegründet wurde, haben sich die israelitischen Handels leute zusammengithan und beabsichti g?n, unter Festsetzung einer hohen Convintionalstrafe, die Haßfurter barten Altmann, in Aussicht genom men. —Dienstlnecht Pfanz von Ober wintin hat sich in der Warnitz er selten vorkommen. Dies ist in der Familie desPrivatiers Karl Döhla zu Wonsees der Fall. Der noch rüstige Urgroßvater zählt 86 Jahre, die Ur -43 Jahre, die Mutter 21 Jahr- und —Als kürzlich der MUllermeister Reg- Noltingwörth die Leiche des königl. Försters Hell. Dieser hatte sich nach Veilngries begeben, welches er Nachts ca, 20 Meter hohe, steile Felswand Der ssuhrmann Philipp Farny von Dürkheim. 32 Jahre alt, würd- zwi schen Ellerstadt und Fußgönnheim fahren und von seinem Nferde verletzt, daß er sofort seinen Geist aufgab. Königreich Württemberg, Die Vorbereitungen für die Reno vation der altehrwiirdigen Stiftskirche in Stuttgart sind nun in vollem Gange. Bereits ist das Etagengerüst mit 11 Etagen und einer Gesammt höhe von 60 Metern fertiggestellt, da mit im zeitigen Frühjahr sofort mit dem Bau begonnen werden kann. Im Vorort Gablenberg starb Johann Gottlieb Bertsch, einer der ältesten Leute der Gemeinde, im Aller von 94 Jahren, Neben seinem Beruf als Weinaärlner bekleidete er daS Amt deS Ortsvorstehers 22 Jahre lang (von 1348 bis 1870) und trat dann alt:rS halber zurück. Bis vor wenigen Jah r-n konnte er noch seinem Berufe ob liegen. Aussehen erregt in Ulm das Plötzliche Verschwinden deS Versiche leilet worden ist. Wie sich jetzt her ausstellt, hat N. Wechselreitereien in großem Umfange betrieben, sich auch Fälschungen deS Wcchselbetrages in verschiedenen Fällen zn Schulden kom men lassen. Die Unterbilanz N'S., der steckbrieflich verfolgt wird, während fein bisheriger Buchhalter yerhaftet wurde, soll 200,000 Mari betragen. Die Cementfabrik von Wolf <5: Co. in '.lllniendingcn, deren Inhaber mit N. in Gcschäitsverbindung stand, ist be reits gerichtlich geschlossen worden. EZ werden noch weiter- Folgen des Neu burger'scheii Konkurs-S befürchtet. Aor Tagen hat Gutsbesitzer '.luf dem Ecstütshof Marbach a. L. Kreisen bekannte und populäre Engel- Wirth Christian Fezer an einem Schlaganfall.—Nur der zufällig herr schenden Windstille ist es zu danken, daß das in der Stallung der Cellulose fabrik Simonius zu Wangen i. A. ausgebrochene Feuer auf den Stall be schränkt werden konnte. Bei heftige rem Winde wäre die ganze Stadt in Gefahr gewesen. 6 werthvolle Pferde Flammen um. Großherzogthum Baden. Der Großherzog hat die Genehmi gung zur Restaurirung des Mannhei mer Schlosses ertheilt. Die Kosten sind aus 797,000 Mk. veranschlagt. In Bühl und im Bühlerthal mußten die Schulen wsgen Grippe und Diph therie geschlossen werden. Redac teur Julius Mayer «om Mannheimer Pfalzgau-Echo, welcher letzthin wegen Beleidigung des Landtsfürsten zu cker Monaten Gefängniß verurtheilt wor den war, ist nach der Heidelberger Jr älteste Bürger von Konstanz, Schrei nermeister Nep. Klemm, ist im beinah« vollendeten 99. Lebensjahre gestorben. Bis kurz vor seinem infolge eines freute «r sich einer geradezu staunens werthen körperlichen Rüstigkeit. Er machte täglich Spaziergänge und trank allabendlich im Wirthshaus sein Schüppchen Wein. Neulich Abends wurde auf den Backsteinsabrikanten IgnaziliS Baumann aus dem Hinter neuerdings mit der StraßburgerStra ßenbahngesellfchast wegen Erbauung einer Straßenbahn von dort nachWill- Höhc von 200,000 Mk. gestellt. Da -20 "Kilometer) be° lausen. .Großherzogthum Hessen Die oberste Medicinalbehörde in Darmstadt hat aus Anlaß des starken Auftretens der Influenza in all'n Ein Drehergesclle aus Kastel hat in Mainz einen Mordversuch auf seine Geliebte verübt, die ihm den Laufpaß gegeben hatte. Das Mädchen ist durch zwei Schüsse schwer verletzt. Der Thäter sprang in den Rhein, schwamm Verfolgern, hat sich aber schließlich der Polizei gestellt. Die Leiche des vor mehreren Wochen verschwundenen Che mikers der Groß Gerauer 'Zuckerfabrik Dr. Zülzer ist im Rhein bei Gerns heim gelandet worden. Im Bahn hof Osthofen der Hessischen Ludwigs bahn würd« d«r Kassenschrank gestoh len,» in's Feld gefahren, erbrochen und eines großen Theiles feines Inhalts beraubt. Die Diebe waren, mit der Oertlichkeit sehr vertraut, einer soll sogar in der Uniform des Bahnver- Ivalters, die er vorgtfunden hatte, di« Verladung des Schranke» geleitet ha ben. In Schloß Rumpenheim ist, während die Dienerschaft zur Entbin dung der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen nach Frankfurt berufen war. ein großer Diebstahl mit Falsch, schlüsseln ausgeführt wortxn. Ein« Kassette wurde erbrochen und 14,000 Mk. herausgenommen und ein Koffer mit Schmuck gestohlen. Bon d«m oder den Thätern fehlt jed« Spur. Thüringen. Infolge Differenzen mit demStadt rathscollegium reichte der Oberbürger meister am Ende in Rudolstadt seine Entlassung ein. Das Ministerium ge> nehmigte den Rücktritt. Der ehe inalige Kassirer an der ftädtifchenLeih anstal' in Gera Emil Gier wurde we gen Unterschlagung im Amte vom Schwurgericht zu 7 Jahren Zuchthaus und 1( Jahren Ehrverlust verurtheilt. Gier hatte jahrelang Unterschlagungen zum Schaden der Stadt verübt und die Bücher gefälscht. Die Gefammt summe der Unterschlagungen bclief sich auf rund 22,000 Mk. —Der Geh. Justizrath Oberlandcsgelichts - Rath Schwarz in Jena ist gestorben. Elsaß - Lothringen. ,In Ni-deroruck brannte ein Haus nieder. Trotz aller Mühe der Ortspo nzci und der G-ndarmeri- waren zur Hilfeleistung nicht so viele Leute zu famm-nzubring-n, um die Dorfspritze zu bedienen. Freie Städte. In Bremen soll ein Technikum er richtet werden. Die Hamburg-Am:- ritanische Packetsahrt - Actiengisell schaft beabsichtigt, nach Eröffnung des Freihafens von Kopenhagen ihr- 'west indisch - mexikanische Linie und di- New Orleans - Fahrten auf Kopenha gen auszudehnen, ähnlich wie dieses von der Hamburg-Südamerikanischen Dampfer - Gesellschaft schon mit Be zug auf die Brasilien - Fahrten be schlossen ist. Der Bankier Louis von Hamburg, der vor mehreren Monaten nach Veruntreu ung von 60,000 Mk. entflohen war und steckbrieflich verfolgt wurde, ist als Leiche aus der Elbe gezogen wor den. Unter Mitnahme von einer und einer halben Million Mark ist der Spritspeculant Weisser aus Hamburg verschwunden. Schweiz. Die ganz« Kostensumme für den Anbau des Münsterthurms in Bern wird 670,000 Franken betragen. Es Thurmes auch zux Erneuerung der anderen Theile desMünsters zu schrei ten. Im letzten Frühjahr fand man in der Limmat eine Leiche, in der man den Mechaniker Aeberli von Egg ag noscirte. Vater und Freunde gaben ihm das Leichengeleike. Kürzlich nun kehrte zu Aller Erstaunen d« Todtge glaubte, der im Auslande gewesen bei einer Rauferei Rudolf Eichenber ger von dem Fabrikarbeiter Eduard Marti von Jngenbohl aus offener Straße durch Messerstiche lebensge fährlich verwunde?. Der Thäter konnte Barbara Frier, im Alter von 79 Jah ren. Den „letzten Zug" konnte sie nicht mehr aufhalten Jüngst verunglückte der 62jährige Mich. Ruft von Walch- WYI (Zug), indem er zwischen St. Adrian und Schützenhaus in Folge eines Fehltritts in den Zugersee stürzte und ertrank. Die Stadt Schaff- Haufen, die seit der Pest noch nie eine mentarschulen einschließlich der vier ten Klasse wegen Ueberhandnahme der Diphtheritis geschlossen. Oesterreich-Ungarn. Die jüngste Bühne Wiens, das Rai mund-Theater, ist eröffnet worden. Der Gynäkologe Professor Schauta an der Wiener Universität wurde von einem Theile der Studentenschaft allzu großer Strenge b«i den Prüfungen be schuldigt, weshalb in seiner Klinik im Allgemeinen Krankenhaus derartig lärmende Demonstrationen gegen ihn infcenirt wurden, daß eine temporäre Sistirung der Vorlesungen eintrat. Der Kaiser hat für die Salinen in Galizien und in der Bukowina eine neue der Arbeitslöhne verfügt, nach welcher eine lOprozenlige Lohnerhöhung eintritt. Ober-Offi cial Gustav Groß in Wien hat sich «r -schossen. In Pottendorf ist eine dort verschwunden, nachdem er die Summe von 16,000 Gulden defrau dirt hat. Als der Bauergutsbesitzer Leopold Zöchbauer zu Harra» auf der Treppe ausglitt, entlud sich sein Jagd gewehr, so daß der Schrotschuß ihn tödtete. Frau Johanna Berger, eine alte Dienerin und nunmehrige Pen sionärin der gräflichen Familie Ai ch-lburg in Schiltern, feierte ihren hundertsten Geburtstag. Der pen sionirte Rittmeister Emil Manschak starb, 100 Jahre alt, in Schönau. Die 30jährige Apothekersgattin An gela Walaschek aus Wischau hat in Brünn Selbstmord begangen. Dieser Tage fand in Marseille die erste Gratis-Vorstellung im Opernhaus« statt, welche der Ver trag zwischen dem Stadtrath und dem Operndirecior monatlich ausbedingt. Die Väter der Stadt gingen von dem Glauben aus, ,daß diese Abende zur Bildung den ärmern Bevölkerung bei tragen könnten. Die angezeigten Stücke Le Chalet, Le Sourd und La Nuit de Walpurgis, Ballett aus Faust, hatte «ine colossale Menge von Zu schauern angezogen, so daß schon eine karten Straßen von wartenden Leuten gefüllt waren. Welche Schlacht, als sich die Thore öffneten! Die Letzten ob der Stadtrath diese Bil dung des Volkes vorausgeseh«n hatte, In Toulon ist ein neues unterseeisches Boot vom Stapel ge lassen worden, das in seinen Maß vcrhältnissen ftine Vorgänger weit stet 720 Pserdekräfte. Der Grund gedanke. auf dem die Wirkungsw-ise des Triebw-rles beruht, ist dem Whiiehead - Torpedo elitlehnt. DaS in Thätigkeit setzt, wenn das Boot im Gange ist: sobald die Maschine zu arbeiten aufhört, geht das Fahrzeug wieder auf die Oberfläche. Di: 'Triebkraft wird durch elektrisch: Ac cumulaloren erzeugt, di- den großen Vortheil haben, daß sie das Gewicht des Fahrzeuges immer gleich erhalten, waS für ein Boot dieser Art eine keiner anderen .I:af!gr,:2- zu errei chen wäre. In diesen Tagen der Spielerprocesse dürfte folgende Erin nerung nicht ohne Interesse sein: Kaiser Wilhelm der Erste mochte ho hes Spiel nicht leiden, gleichwohl den jetzigen Kaiser, in Schutz ge nommen. Die Officiere des Garde- Husaren - Regiments, dessen Oberst Vrinz Wilhelm war, hatten im Spiel solche Verluste, daß der Prinz endlich beschloß, solchen Verheerungen ein Ende zu machen, und seinen Officie hclm zu sich kommen und ersuchte ihn, das Verbot zurückzunehmen. Aber der Prinz blieb standhaft und sagte: Fraa-: Bin ich noch Oberst des Re ten mir Majestät, daß ich mcinen Be fehl aufrecht erhalte oder daß ich meine Stelle hiermit in Ihre Hand zurücklege." Dem Kaiser gefiel das entschlossene Wort und er besänftigte den Prinzen rasch, indem er sagte: .O. davon kann keine Rede sein, einen so guten Oberst finde ich ja nicht wie der." Und es blieb beim Spielver bot. Als Prinz R. um Bescheid zum Kaiser kam, sagte dieser: .Thut mir leid, ich habe alles versucht, aber der Oberst will durchaus nicht." Die Anekdote ist wohl für beide Theile charakteristisch. EineverruchteThat hatte vor einigenTagen in Arnsgrün, Thü ringen, eine Gerichtsdeputation zu con statiren. Der 11jährige Schulknabe Buschner dort hat seiner Großmutter mit einem Ochsenziemner 7 bis 8 Schläge so unmenschlich auf den Kopf versetzt, daß vier bis auf die Hirn- Gebirnentzündung herbeiführten, an welcher die Bedauernswerthe nach acht tägigen entsetzlichen Qualen verstarb. Das Gehirn war, wie die Sektion er gab, vollständig vereitert; auch das Na» senbein ganz gebrochen. Die Verstor bene hat auch schon vorher wiederholt ter einmal «ine Kette um das Bein ge schlungen und sie dann so lange ge schlagen, bis sie über einen Steinhau fen fiel. Die 70 Jahre alte Frau war in der letzten Zeit vielleicht in Folge solcher Mißhandlung geistes schwach. Wie in vielen anderen deutschen Städten, besteht auch in Dortmund, Westfalen, die Bahnhofs fp-rre, kein gewöhnlicher Sterblicher darf den Bahnhof ohne Karte betreten bezw. verlassen. Ein dortiger Refer veofficier wurde von den Beamten am Ausgange angehalten, weil seine Fahr karte die Rückfahrt war geschehen nur einmal „geknipst" war. Er wurde zum Stationsbeamten geführt, um sich zu verantworten, wie es gekom men sei, daß das Billet nicht ordnungs> mäßig zwei Löcher trage. Der Betreff sende war hierüber sehr ärgerlich, er behielt sogar den Hut auf dem Kopfe, was wieder den Stationsbeamten der art ärgerte, daß er dem Herrn den Hut abnahm. Nun wurde der Reser veossicier noch erregter; er theilte mit, er sei Reserveofficier und brauch« sich eine solche Behandlung nicht gefallen zu lassen. Der Stationsbeamte, ein ehemaliger Marineofficier, entgegnet«, er habe schon früher das Portepee ge tragen, als jener. Das Ende vom Liede war, daß der Reserveofficier zu nächst sechs Mark erlegen muhte, da seine Fahrkarte nicht in Ordnung war. Am folgenden Tage sandte der Reserveofficier dem Stationsbeamten eine Herausforderung. Der Stations beamte lehnte es jedoch ab, sich zu schlagen, da er nur in amtlicher Eigen schaft gehandelt habe. — Bei der Errichtung des Mansion House in London (1753), das dem jeweiligen Lordmayor als Amtswohnung dient, wurden an Gold-, Silber- und anderen Geschir ren für 11,531 Pfund Sterling an geschafft und von jedem Lordmayor wird für ungefähr 600 Pfund Ster ling hinzugefügt. Ueberhaupt belau j sen sich die Kosten eines Londoner Lordmayors auf unglaubliche Sum > men. DaS Essen, welches der jetzige ' Lordmayor bei seinem Antritte gab, kam auf MOV Pfund Sterling zu ste hen. also 516,(XX), wovon er selbst die > Hälfte trug, während die andere > Hälfte von den beiden Sberiffs be -5 satten wurde. Das Gehalt für zwölf Monate beträgt 10,000 Pfund Sterling. Man nimmt an, daß diese Summe unqesähr der Hälfte der Un — Die Nachricht von cin.-r prinzlichen Plcitc enthält die folgende vom k. Amtsgericht zu Wächtersbach im deutschen „Reichsanzeiger" erlas- Vermögen Seiner Durchlaucht des Prinzen Maximilian zu Dsenburg und Büdingen in Wächtcrsbach, we vertrcten durch feinen Vormund, Seine Durchlaucht den Fürsten Ferdinand Maximilian zu Isenburg und Büdin gen in Wächtersback. ist am 27. No vember 189,3 der Konkurs eröffnet. Konkurs - Verwalter Rechtsanwalt ,?raus in fvnaL. Offener Arrest mit Anzeigexslicht bis zun, Iv. Januar , 1894. In Holland ist bereits seit Jahren daS Apoth«k«rgewerbe den Frauen zugänglich gemacht. Die Frauen dürfen zwar nicht selbstständig eine Apotheke errichten oder leiten, wohl aber können sie darin als Gehil finnen beschäftigt werden. Hierfür müssen sie vor der Staatsbehörde eine Prüfung ablegen, welche ein zweijäh riges theoretisches und praktisches Studium voraussetzt. Die Gehalts verhiiltnisse richten sich danach, ob die Mädchen mit in der Apotheke wohn-n oder nicht; in letzterem Falle erhal ten sie 600 bis 600 Fl. jährlich. Häufig sind auch Stellungen auf dem Lande bei Landärzten, die gleichzeitig neben ihrem ärztlichen Berufe eine Apotheke führen. Die Mädchen erhal ten hier außer freier Station 100 bis 300 Fl. das Jahr. Nicht selten wird diese Stelle auch von der Ehefrau des Arztes ausgefüllt. Der junge Graf Fosca rini, ein Abkömmling der berühmten Gleichnamigen Dogenfamilie, d?l>?n schöne Frau kürzlich von einem Officier entführt war, wohnte dieser Tage im Stadttheater zu Rom dem seinem Schicksale verwandte Züge aufiveifen den Schauspiele „Bernardinis Fami lientragödie" bei. Der Graf wurde, von dem Stücke so ergriffe«, daß er das Theater verließ und sich erschoß, Die Pforte hat beschlossen, Frauen, welche die nöthige Qualifi kation besitzen, die Ausübung d:r ärztlichen Praxis zu gestatten. Die fer Beschluß ist zum großen Theil den Bemühungen des amerikanischen Fraue«bewegung große Fortschritte. Dort erscheint jetzt eine Zeitung, die der Frauenfrage gewidmet ist. DaS Blatt hat den Titel „El Fatat" (die junge ?srau) und wird von einer fyri fchen Dame Frl. Hind Nonfal in Tripolis redigirt. Sämmtli^: I m Greife » afyl zu W'! ring ist der schneidige Prälat Seba stian Brunner im Alter von 79 Jah- Ansehen. Sarkasinus und Witz zeichneten seine zahlreichen Schriften aus und alles vormärzlich Gesinnte hatte an ihm seine Fre»de. Na mentlich seine „Nebeljungen" (Nibe lungen) fanden größeren Beifall. M. G. Saphir benrtheilte sie sehr als Bruder in Apoll begrüßte, We icsinnt. Graf Sedlnitzly ließ densel .inmal wurde ihm gar angedroht, daß as erzbischösliche Ordinariat um' eine Entfernung aus Wien ersuch!' z-rden würde. Um so wärmer' ""reunde hatte aber Brunner im ketternich'fchen Hause. Als daS' --hr 1848 kam, wandte sich Brun ner ganz der Journalistik zu. Er gründete die „Wiener Kirchenzei tung". welche er viele Jahre mit Ta lent und Geschick redigirte. Erzbi schof Vinzenz Eduard Milde, der ners journalistische Thätigkeit sehr ungnädig; Vrunner blieb Cooperator und schon früher wurden ihm bei Er langung der Würde eines DociorS der Theologie große Schwierigkeiten g-macht.v Erst unter Kardinal Rau scher besserten sich seine Verhältnisse Einige Jahre bekleidete er daS Am eines Universitätspredig«rs in Wie» und später wurde er zum infulirte,: Prälaten ernannt. Brunner schrieb zahllose Schriften, auch historische Werke über Kaiser Joses und seinen geistlichen Hosstaat, über die Klöster und Stifte in Oesterreich. In den ,:tzten Jahren beschäftigte er sich mit Verlen über deutsche Literatur und Klassiker. Brunner lebte zuletzt in sehr bescheidenen, fast ärmlichen Ver '"ltnissen. Er sagte selbst einmal, seine Bücher hätten ihm nicht viel mehr als Brot, Salz, Wassersuppe und Kaffee eingebracht, die Verlags buchhändler wollten zwar sehr viel Geld verdienen, zahlten aber nicht gerne Honorare. cher internationaler Gauner ist nach einer umfangreichen Voruntersuchung und mehrtägige» Verhandlungen vom Dresdener Landgericht zu vier Jahren drei Monaten Gefängniß und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt worden. ES handelt sich um d:n Allcrwelts schwindler und Hochstapler Gompertz, der in Paris al? Sohn eines ehrsamen Handschuhmachers geboren wurde. In London, Paris, P.'inZb'irs!, Töplitz, der junge GomperH als „Graf Gom pertz de Guildharoe" aus, bezeichnete sich als Diplomat und Literat, der mit einem Großfürsten von Rußland Be ziehungen unierhalte, in Rußland große Güter und inPetersburg ein Pa lais b-sitze. Die Schwindeleien dieses gefährlichen Gauncrs sind zahlreich, S-in dreistcst-r Streich wur, daß er einer russischenPelzhändlerswittwc, die cr ans der Reise kennen lcrnte und die seine Geliebte wurde, ein« in Span dau belegene Villa im Werth von 80,- 000 M. abschwindelte. In Dresden lebte er als „