Ättitschr i.'ocat'.lnchrichtcn» Provinz Brandenburg. Das VergfeX in Rüdersdorf te» vann mit einem Zapfenstreich de! Berg - Musikcorps und der Trommel schläger. Am Sonntag nach dem Gottesdienst in der Kirche zu Kalk berae - Nudersdorf fand Parade der Knappschaft auf dem Festplatze im ..Alten Grunde" statt. Nach dem Mittagessen, das dir Gäste und Be amten im Redenbruch, die Bergleute tm „Alten Grunde* einnahmen, be gann der Aufzug der Knappschaft vom Nedenbruch nach dem Festplatze. Der Inhaber der „Rummelsbur» ger Holzindustrie", Ignatz Vallentin, ist flüchtig geworden. Die Passiva der ssirma belaufen sich auf 400,000 Mk.. die Activa sind sehr gering. Weiter hat sich herausgestellt, "daß Vallentin Wechsel in Höhe von 60,000 Fischzuaes Abstand nehmen. Provinz Ostpreußen. Gestorben in Marggrabowa Kassen rendant a. D. Ollesch. Aus Gram über den Tod seiner Frau, die ihn mit 8 Kindern zurückgelassen, hat sich in Duneylen der Chausseeaufseher Ebel erschossen. Schwere Stürme haben auf der Ostsee viele Unglücksfälle ver »lrsacht. Von Hapfaler Fischern sind zwölf, von Perauern neun Mann er trunken, außerdem wird ein Voot mit fünf Mann vermißt. Im Restau rant Dierlam inMemel erschoß sich der Ter 80 Jahre alte Einwoh jetzt Wilhelmsau genannt, ist schon säst vollständig besiedelt worden. DasGut ist 1800 Morgen groß. Auf dieser Fläche sind 29 GeHöste innerhalb kur zer Zeit errichtet worden. Auch hat man eine neue Schulstelle eingerichtet. Die Schulgehöste sind schon seit län gerer Zeit fertig gestellt und sollen am I. Oktober bezogen werden. Das Gehöft des Tischlermeisters Tuchenha gen in Podwitz wurde total einge äschert. Der Gastwirth Eisenberger in Wilhelmsbruch zog sich eine an sich unbedeutende Verletzung am Ellbogen zu. Es trat Blutvergiftung ein und ist der noch junge Mann jetzt gestorben. —ln Fünfinorgen brannten das Wohn- und Stallgebäude des Käth ners Suwinsk vollständig nieder, wo bei Suwinsk seinen Tod fand. In Neustadt ist der Kreisschulinspektor a. D. Schulrath Konsalik gestorben. Provinz Pommern. Der Kaufman Holtz, in Kallies, frü her in Arnswalde wohnhaft, wnrde in seinem Hause von seinem Bruder, ei nem Invaliden, den er sammt seiner zanzen Familie seit längere Zeit un terstützte, im Verlauf eines Wortwech sels erstochen. Der Bau einer Ttrandbahn Kolberg-Köslin ist jetzt beschlossene Sache. Mit den Vorar beiten ist bereits begonnen. 112 In Folge eines Schlagansalls der Amt-Zan wait, srühere Bezirks-Kommandeur Major a. D. von Koß in Köslin. Ferner: Kanzlei-Inspektor Jul. Kunze. Berw. Frau Konditor Topp, geborene Krause. Wirthin Ida — Bei Ausübung seines Berufes ist der Fi scher Otto Fröblich aus Gribow ertrun ken. t In Lauenburg der Amtsge richtsrath Reetscy. Ter Kreisban meister Milhoff in Naugard, der seit mehreren Tagen vermißt wurde, ist jetzt als' Leiche im See aufgefunden morden. Ter Eigenthümer Withelm Marten zu Trechel erschoß sich, nachdem er vorher einen Zchrotschnß auf seinen Schwiegervater Viergutz, mit dem er in Unsrieden lebte, abgegeben. Marten tin wird von der Stadt ein Denkmal errichtet. s In Stettin- Schiffskapi liin Karl Ttreeck. Postrath Johannis Seiler. Frau Luise von Schultz. ?chifsskapitan Karl Wittenberg. Frau stlise Breideusprecher. geb. Blnhm. Zapezier Gnstav Mohr«nberg. Pastor Temer. Franz Hoppe. Ein verhee render Brand hat auf dein Oberhof sellichaft. am Schwarzen Damm, einen Schaden von 500,000 M. angerichtet. l>i» Arbeiter, Wilhelm Küster. Hut in t Aus seinem Gute Zuch der Rittmei ster a. D. v. Gaudecker. Der Rü geVsche Kreistag hat den Bau mehre- Bahnlinien beschlossen: l) von Rambiii nach Gingst (Westküste der Ansetj; 2> von Bergen über Patzig, Ereilt, Wittowerfährc, Wiek nach Al» tentirchen (qner durch den nördlichen Theil des Numpses und Anschluß der Halbinsel Littow): 3) von Rambin über Güstow. Poseritz. Puddemin nach Garz Theil der Jnsels-. 4) ronPutbns über Binz »ach . Essen. Als die 70jährige Wittir». des Ackerers Anton Neumann Kette- vis einen Kess-k vo:n F:uer hc::n ivollte, geriethe» i're Kleider inLira"': verletzt, daß sie turzer Zeit stcrd. - In seiner Villa am Rohrenberg bc! Metternich erschoß sich der Geheim: RegierungLrath a. D. Petrunty. Bei einer Fahrt im Manöverterraii, zwischen Nieder-Mendig und Ander, nach am Rhein stürzte der Premier- Lieutenant Lehwald vom 68. Siezt von Grolman wurde durch einen osfe nen Bruch des Schienbeines, Lieute nant Plehn durch «ine Quetschung am Knie verletzt. Die beiden letzteren Of° ficiere stehen bei dem Artillerie-Regi ment No. 23. In Kreuznach er hängte sich die ledige Nentnerin Mar» garete Buhl. Provinz Hessen-Nassau. Gestorben rn Frankfurt a. M.: Hauptmann a. D. Franz Holthcs, der auch vielfach literarisch thätig war; üaspar, Landwirth Friedr. Schäfer.— Gestorben in Fulda: der Nestor der Geistlichkeit der Diözese, der Dompsar cer Jos. Ant. Schmitt. In dem Dis ziplinarverfahren gegen die an dei ! sor, Geh. Medicinalraih Külz Haupt j sächlich betheiligten Studenten in Mar burg sind acht mit dem „consilium ibeundi" bestraft worden. Um densel ben am Schluß des Semesters einen würdigen „Auszug" zu bereiten, wurde ein studentischer Aufzug veranstaltet, j Zeder der acht Studirenden fuhr in einem besonderen zweispännigen mit ! Zuirlanden geschmückten Wagen. Hin ! ter diesen acht Wagen folgten dreihun ! vert Studenten, darunter die Mitglis ! ser sämmtlicher Korporationen vollzäh ! lig. Unter Vorantritt der Gießenei ! Militärkapelle bewegte sich der Auszug ourch die Hauptstraßen der Stadt ! i>as Publikum bildete überall Spalier ! nach dem Lahngarten in Wherda, - wo Concert stattfand, Reden gehalten ! ind vor allem die „Opfer" des Studen , ienkreifes geehrt und gefeiert wurden. ' Gestorben in Marburg: der frü ! here Landtagsabgeordnete, Landge ! richtsrath Ed. Bock ; ferner Pro - fessor Eramer, Director der Jrrenan ! stalt und berühmter Psychiater. ! In diesen Tagen sind 50 Jahre der . flössen, seit der berühmte TonküniUei Frederic Tivendell sich in Kassel nieder gelassen hat. Geboren in Englanv, war er zuerst Organist in Liverpool. Zahlreiche Kasseler uno vie e Auswär tige verdauten ihm ihr« musiln ische Bildung. Der Handschuhmacher Franz Ja obi in Kassel, der die Wil j Helmshöhe besucht hatte, wnrde auf dcm Heimwege zur Stadt von der Loloino > tive der Tampfstroßenbahn erfaßt und ! getödtet. Ter Schreiner Jacob Weiß > aus Ober-Kaujsungen ist wegen Maje- stätsbeleidigung zu zwei Jahren Ge fängniß rerurtheilt worden. —Ein ei genartiger Strike ist in dcm Protestant tischen Asbach ausgebrochen. We gen eines Zerwürfnisses mit dein Kan tor stritt dort der ganze Kiichcncdor.'— In Allcndors wurde der Bürgermeister Freitag auf dem Felde von dcm wü thend gcwordcnen Gemeindebullen an gegrissen und getödtet. Beim Baven im nssenen Main ertrank in Franksurt a. M. ein Quartaner des Gymnasiums üiamens Saaler, der in einer Schwimmanstalt die Latten durch schwamm und unter einen Kahn ge citih. ! Königreich Sachsen. ! Jubiläen begingen in Dresden. Tominercienrath Karl Traugott Vie ler, sein 60jähriges Bürger - Jubi ' läum; Rathssecretär Gottschalt, das IvjLbrige als Beamter; RentierFried rich Äuaust Lange, das 26jähr. als Lürger und Eisenbahn - Hauptbuch halter Lotienburger, eben dasselbe als fest. Im Jahre 189 t) sind in Sach- A66 männliche, 221 weibliche Perso i bez. 262, bez. 8) und im Jahre 1892 ! 1179 (945. bez. 222, bez. 12). Die ' Zah°re?«9ow 280 Fällen Wahnsinn. es 243 Mal Melancholie und 166 Mal > Jahren) j 1892: 17. Die Procentzahl der ! Selbstmorde ist im Jahre 1892 die selbe wie 1891 geblieben, nämlich 3,3 auf IV,OVO der mittleren Bevölkerung. ! Seit 1886 hat sich dieser Procentsatz ziemlich gleich erhalten. Von, Schwurgericht wurde der Steueramts, assistent Karl OttoKuhrt wegen Todt ' schlages, begangen aus Eifersucht an seiner Geliebten, der 24jährigen Ca tharina Schaarschmidt, zu ein Jahr Gefängniß verurtheilt. Gestorben Generallieutenant z. D. Adolf Leo pold v. Tschirschky; Klempnermeister Gottlieb Aug. Schöne; der Direkwr der europäischen Moden-Akademie, Friedrich August Strobel; der kö nigl. Kammerherr Karl Friedrich v. Palm; Oberfinanzrath Klinghardt. Thüringische Staaten. Maurermeister Georg Schuster in Rudolstadt glitt in der Schwarzbnrger Dtraße so unglücklich aus, daß er sich .inen gefährlichen Beinbruch zuzog, an dessen Folgen er jetzt gestorben ist. Daselbst brannten wieder 22 Scheunen und 4 Wohnhäuser ab, nachdem erst drei Tage zuvor 30 Scheunen ein Raub der Flammen geworden waren. Der durch die Brände verursacht« Schaden wird auf 400,000 Mark ge schätzt. Als Brandstifter wurde ein lljehriger Knabe Namens Höhn er mittelt. Der in Eheleben stationirtc fürstliche Obergendarm Machleb wurde in dem zwei Stunden von Ebe leben entfernten Walde erschossen auf gefunden. Jedenfalls liegt ein Rache akt vor. Die Ehefrau des Schäfers August Lange in Großfurra hat mit ihrer neunzehnjährigen Tochter in ver gangener Woche den Tod in der Wip per gesucht und gefunden. In Amt Gasthof „zum Ritter", ein größere, Gebäuoecompler, vollständig ab. Königreich Bayern. In der Gegend von Ebern haben sich in kurzer Zeit drei Bauern aufge hängt. da sie durch die herrschend« ?en Hausstandes befürchteten und aeistesciestört wurden. In Ober schwap.nach erhängte sich der Bauer Aoh. Schmitt in seiner Holzhalle, in Gollmuthhausen der Bauer Ferd. Eppler mitten zwischen seinem Vieh im Stalle, der dritte Selbstmord kam an der sächsischen Grenze vor. In Erlangen wird in nächster Zeit die elektrische Beleuchtung eingeführt und bei der Anlaae zugleich darauf gesehen werden, daß die zu erbauenden städti schen Elektricitätswerke auch elektri sche Kraft an Gewerbtreibende abge ben können. Gestorben: In Erlan gen der Oberst a. D. M. Freiherr von und zu Egloffstein; in Günzenhausen der Mrbereibesitzer und Magistrats ??euer in Höflas vernichtete 3 Häusei und 2 Scheunen. Der Zuckerwaa renhändler Hilpert, genannt Baron, in Hof, erschlug, wahrscheinlich in ei nem Anfall geistiger Störung, sein« >vrau. eine Kartenschlägerin, mit einer Hacke. Er wurde verhaftet. Das Grundl'fche Anwesen in Hofberg ist mit allen Geräthschasten niederge brannt. Das Vieh konnte nicht mehr gerettet werden und ging in den Mühle schliefen, verbrannten oder schon vorher erstickten. Die Umge kommenen sind die 20jährige Tochter Josefa, zwei Söhne, Anton und Jo hann Baptist, ersterer im 18., letzterer im 13. Lebensjahr stehend, und die jüngste Tochter Therese, 13 Jahr« alt. Margaretha Minchberger in Markersreuth erhängte sich wegen ver schmähter Liebe. In Neustadt a. S. fand das 13. Gausängerfest der unterfrännschen Gesangvereine statt, das von vielen Sängern des Gaus Die Loh-nllhle des Gerbers Wacker läum. Daselbst starb der Hofrath Medicinalraih Dr. Ritter. In Kübel in Tübingen wurde von einem Schlagflusse betroffen. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Großherzogthum Baden. Ter wegen Unterschlagung im Amte schon längere Zeit in Hast befindliche Steiierobcraufseher Kuhn in Karlsruhe hat sich in seiner Zelle erhängt. Gastwirth Waßmer vom Bernauhof bat sich durch Oessnen der Pulsadern getödtet. In Biethingen feierte der Militärverein das Fest der Fahnen weihe. ES halten sich etwa 12 aus wärtige Vereine der nächsten Umgebung viele uuter Musikbegleitung, sowie sonstige Festtheilnehiner eingefunden. Durch Einbruchdiebstahl wurde der Landwirth Jakob Vielhauer in Eppin gen um 15,000 Marl geschadigt. Kunstmüllxrs Gierichs I4jahriger Sohn in Ettlingen ertrank beim Ba Aus der Rkein Pfalz. erhängte sich in Dainmheim Ackerer Ludwig Jäger 11. In Dürkheim starb Bernhard Schmidt 11. In geb. Sailer, gestorben, und in Eden toben Babetta Mathias. Kürzlich stürzte in Frankenthal Schieferdecker- Geist aufgab. Daselbst starb Elisa beth Gandert, sowie Adolf Hof und Marie Riel, geb. Starke. In Geinsheim starb Franz Henrich, in Godramstein Franz Pitter und in Göllheim Pfarrer Josef Doli. Han delsmann Baum in Grünstadt hatte mehrfach Lotterieloofe verkauft und die Gewinne unterschlagen. Er erhielt 6 Monate Gefängniß. In Hambach ist Bernhard Beck gestorben. Von der Stiftung des Kommerzienrathes G. M. Pfaff in Kaiserslautern haben erhalten: 1., je eine silberne und bron zene Ehrenurkunde verbunden mit einer Ehrengabe von 200 Mark für 20jährige Dienstzeit die Herren Adam Winterbauer, Friedrich Grötek, Adam Kohl, Johann Fischer, Heinrich Win terbauer, Daniel Schmidt, Meinhard Damm, sämmtlich von Kaiserslautern; 2., je eine bronzene Ehrenurkunde ver bunden mit einer Ehrengabe von 10V Mark für 16jährige Dienstzeit dic Herren Peter Eoressel, Conrad Coref fel, beide von Hohenecken, Jakobßrenk, Josef Helfrich, Eugen Vornberg, Mi chael Neufeld, Heinrich Damm, Hein rich Bolz, Karl Eckhardt, Sebastian Guckenbiehl, von Morlautern, Jakob Hack, Karl Göttel, Anton Thomas, Heinrich Eckhardt, Leonhard Wiegand, sämmtliche, wo nicht anders gesagt, von Kaiserslautern. Die Ehrenur kunden sind von Künstlerhand meister haft ausgeführt und wurden geschmack übergeben. Elsaß - Lothringen. Wegen dringenden Verdachts von sog. Enaelmacherei ist in Vittoncourl (Kreis Bolchen) die standeslose Anna Bastien verhaftet worden. Sie hat in ca. 3 Jahren 26 Kinder zur „Pflege" angenommen und hiervon 16 in's Jenseits befördert. Der Post assistent Simon Eckert von Dudenho fen versuchte trotz mehrfacher Abmah nung den Hirschsprungfelsen im Höl lenthal zu besteigen. Er stürzte hier bei über die steile Felswand herunter die Brüder Paul und August Lange. Jahre zählte, sowie der 12 Jahre alt, Gustav Schmidt vor dem Petrithore in entreißen, sielen die anderen beider ebenfalls in's Wasser und alle drei er tranken. In Stavenhagen ist Se einhundettjährige Geburtstagsfeier beging der Veteran Ahrens, der letzt, Freiheitskämpfer in Mecklenburg, ir dem Dorf Dabel. Die Häuser de- Bäckermeisters Bibow, des Schuhma chers Bolick und des Arbeiters Däbe in Wismar sind durch Feuer zerstöri worden. Gestorben: in Alt-Garz Erbpächter und Kirchenjurat Joachin Harnack, in Barnstorf Altentheilerir M. Gribnitz, geb. Buck, in Vützoir Rentier Heinrich Schacht. In Varchim hat ein großes Fenn stattgefunden, bei dem 36 Gedliut» eingeäschert wurden. Es ging in der Werlstatt des Mobelsabrikanten Enge! an der Ecke der Mittelstraße und dei Straße Hinter dem Rathhanse ans »ne verbreitete sich sehr schnell. Durch den Sturz des Giebels des Flint'ichen Hau ses schlug das Feuer auch ans die Mit telstraße hiniider und dehnte sich daraus nach rechts und linls aus. Ter ver ursachte Schaden wird auf 400.000 Mark abgeschätzt. Parchim hat wegen der vielen Brinke seit etwa li> Jahren einen bedenklichen Ruf erhalten. Schweiz. Der Vertreter eines englischen Hau ses, ein Schweizerbürger, hatte im Kaukasus Geschäfte besorgt und für gut befunden, mit einer beträchtlicher Vorläufig hat man die 400,000 Frcs, ten 236 Personen der Volksjustiz zum 160 Neger. In diesem Jahre sind sen 10 Neger waren. Im letzten Mo- Durch schweizerischen Bundesrathsbeschluß vom 27. Janua: 1888 wurde bekanntlich Alfred von Ehrenberg (er wohnle in Zürich) preu ßischer Hauptmann a. D., aus der Schweiz ausgewiesen. Bei der Kürze des Ausweisungsdekretes wußte man damals nicht, ob v. Ehrenbe:g als Anarchist oder als Polizeispion ausge wiesen wurde. Erst letzter Ta,e kam mehr Licht in diesen Ausweisungssall. Aus den sonst geheim gehaltenen Akten der schweizer Bundesanwallschi t, der in erster Linie die Ueberwachung der politisch gefährlichen Ausländer ob liegt, veröffentlichte nämlich der Bas ler Universitätsprofessor von Salis im vierten Band feines Bundesrech:°s den amtlichen Bericht, auf den gestützt der Bundesrath die Ausweisung verfügte. Der Bericht lautet wörtlich: „Nachdem von Ehrenberg zur Disposition ge» stellt worden war, wurde er in Folge einer gegen das Kriegsministerium ge richteten Schrift zu drei Monat:n Fe» ftung verurtheilt. In industriellen Unternehmungen rninirte er sich hier auf ökonomisch. Er wurde Socialist und trat im Jahre 1883 in Zürich zu nächst in Verbindung mit dem „So cialdemokrat". Bald jedoch trat er in Gegensatz zu demselben; denn v. Eh» renberg ist heftig und extravagant. Er predigte die Revolution. Er ging zu den Anarchisten über und spielte unter denselben eine hervorragend: Rolle. Er stand auch in Verbindung mit Kaufmann. Er schrieb für di, Most'sche „Freiheit". Er versucht, eine sociale Revolution in Deutschland vorzubereiten. Er erwartete den bal digen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland, und während desselben wollte er die Republik protlamiren in- Vorbereitung derselben schickte er sei nen Freund Schopen (Peter Emil Schapen, „stud. med.", wurde vom Bundesrath gleichzeitig mit von Eh renberg ausgewiesen) nach Deutsch land. Die Untersuchung gegen von Ehrenberg konnte nicht feststellen, ob er etwa ein Spion sei , allerdings hat er ununterbrochen seine Pension aus Deutschland bezogen, er ist auch nach Deutschland zurückgekehrt (er flüchtet! aus dem Züricher Gefängniß). Wenn er nicht Spion ist, so ist er jedenfalls Anarchist und zwar ein sehr gefährli cher, gefährlich wegen seiner militärt schcn Kenntnisse, seiner Rührigkeit und Verwegenheit." Aus Baden wird die fol eines dort zum Sommeraufenthall» weilenden Wieners vermißt. An dem genannten Tage erschien in der Billa welche die Dame seit langen Jahren folgt: Im Monate October des Jah thete. von zwei Männer mit Gewalt von, Felde weggeschleift. Die Männer tha» ten dies jedoch nur aus Wunsch zweier wurde jedoch krank und deshalb entlas sen. Nebenbei gesagt, ist der Glas macher ein vollständig gebrechlicher Mensch. Er hinterließ, als er von der Hütte abging, 10 Mark Schulden da selbst, und daher wurde der Frau nicht gestattet, die Kartoffeln auszu graben, sondern diese wurden von den Arbeitern aus dem Boden geholt und als Pfand für die 10 M. behalten.— Sonach haben die Hüttenbeamten selbst als Gerichtsvollzieher sungirt, wozu sie auf keinen Fall berechtigt waren. Die Kartoffeln sollten den armen Leu ten vorläufig den Lebensunterhalt fri sten, da der Mann welcher auch Vater von 2 Kindern ist, einen kärglichen Lohn von B—9 M. verdient. Der selbe arbeitet gegenwärtig im Hause der Herren Fabian u. Haenelt. Der Genannte hat auch der hiesigen Polizei von dcm Vorfall Anzeige erstattet. Was weiter daraus geworden ist weiß sche Anzeiger": Ein bekannter Gulsbe-- sitzer im Kreise Neijse hatte sich ii> Wien ein Rennpferd, echtes Vollblut, gekauft und dasselbe mit 2406 Mark und seinem eigenen werthvollen Reit» pferd als Draufgabe nicht zu billig ' gekauft. Vor einigen Tagen wurde das Pferd durch einen Reitknecht von Wien auf sein Gut übergeführt. Dort stellte er folgende Probe mit den, Thiere an. Er ließ den Reitknecht dasselbe besteigen und ihn in der Reit» bahn im Kreise herumreiten und hieb dann jedesmal, wenn das Thier a,» ein. Selbstverständlich bäumte dav Pferd hoch auf und warf seinen Reiter ab. Als sich der Reitknecht nach mehr-. - chen Umständen wieder zu besteigen, ! mußte sein Kutscher den Reiter spie- I len. Nicht lange dauerte es und auch worfen, in den Sand. Ueber diese schlechte Erziehung des Pferdes auf das Tiefste empört, schickte der Guts» bescher, wie die Neisser Presse berichtet, eilends zu einem Schinder und richtet» an diesen, der flugs herbeigeeilt war, die Frage, was er für das Pferd geben wolle. Auf die Antwort: „10 Mark" erhielt er eine furchtbare Ohrfeige aus gewischt und wurde mitsammt dem Rennpferde, das er wahrscheinlich als Hofe heruntergejagt. Unterwegs bot sich dem Abdecker Gelegenheit, das Pferd an einen Fuhrwerkbesitzer für 100-Mark baar zu verkaufen und die fer letztere hat dasselbe folgenden Tags für 730 Mark weiter feilgeboten. Sarah Bernhardt hat logen! —'900.000 Francs werth sein ! Sarah Bernhardt in Brasilien ver dient hat, reichte vollständig aus, um — „O st a s i a t i s ch e len sich drei Weiber in Kanton auf einmal. Das ist gut!" „Die Reis ernte verspricht gut zu werden; Hof-. siebenten Thürme der Reichsmauer fand ein Mord statt. Zwei Kaufleute zus Peking wurden dort erschlagen. uns nur von Tagelöhnern betriebenen Vergnügen." „Als der Kaiser jüngst ausgetragen wurde, theilte man mervilla des ErzMandarinen Tut- Men am Aang-Tse-Kjang ist durch Unvorsichtigkeit eines Laternen-Air- Ho-Fu-Lin-Sah (der Adlerglciche; diesen Titel führt stets der zweitge borene Kaisersohn) die Soldaten laut Höckel wurde, wie ungarische Blätter berichten, ihr fünfjähriges Söhnchen zu Pfingsten im Wallfahrtsorte Ma ria-Radua gestohlen. Vor einigen Tagen war sie wieder dort und sah ihr Kind auf der Straße betteln. Auch der Knabe erkannte die Mutter und ten. 7