Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 08, 1893, Page 6, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    6 So oft er auch schon gebraucht wor
oen ist, hat der hier citirteSpruch doch
«och immer Nichts von seiner Gute
nnd Anwendbarkeit lxrloren und sollte
Jedermann, namentlich „bei die Hitze",
von Zeit zu Zeit in Erinnerung ge
bracht werden.
Nur schade, daß das Jn-Erinne
-rung-bringen zwar sehr oft, aber doch
nicht immer, die gewünschte Wirkung
hat. Dem, es gibt Dinge, worüber
man sich, wenn auch nur vorüberge
hend. ärgert, oder vielmehr womit
man geärgert wird, trotz der besten
Borsätze, seinen Gleichmuth unter
allen Umständen zu bewahren. An
manchen Menschen gleitet zwar Alles
ab, wie das Wasser an einer Eni«, bei
den Meisten gilt jedoch Schiller's
Wort:
.Es kann der Frömmste nicht !n Frie
den bleiben,
Wenn es dem nicht g«
Wuth. Während sich die letzteren
Wiederholt sich der Aerger oft, so
hinterläßt er in den meisten Fällen
hmuernde Spuren im ganzen Gssichts
-ausdruck und im körperlichen Befin
den. Er macht bitter, reizbar und
argwöhnisch, verdirbt den Appetit,
stört die Verdauung, und lang andau
ernder Aerger, namentlich aber das,
wie man es nennt, das stille Jnsich-
Hineinsresscn desselben verursacht
schließlich Blutarmuth, Blässe und
Magerkeit. Es ist daher durchaus
Leine leere Redensart, wenn man da-
Vvit spricht, daß ein Mensch zu Tods
geärgert wurde.
Zu Letzterem gehören jedoch minde
stens zwei oder auch mehrere Men-
Einer oder eine ganze Anzahl,
die ärgert, und ein Anderer, der sich
ärgern läßt.
Mit dem Sich-ärgern-lassen bat es
natürlich auch wieder seine eigene De
wandtniß und zwar zunächst die, daß
wir gegen Angriffe auf unser Ge
müthsleben so gut wie wehrlos sind.
Man kann uns kränken, verspotten,
deleidigen, beschimpfen, verhöhnen
und, wie schon oben bemerkt, natürlich
auch ärgern u. s. w., ohne daß uns
irgend ein Mitt«l zu Gebot steht, es
Zu verhindern. .
Bezüglich des Aergers können wir
Zedoch, sowüt es Temperament, Erzie
hung u. s. w. gestatten, entweder uns
das Mannstädt'sche Motto ganz zu
nicht allzu toll kommt, überhaupt
nicht aufregen, oder durch sorgfältiges
Beobachten unserer selbst den Grid be-
Pimmen, in wie weit wir die durch
äußere Einflüsse bewirlten Empfin
dungen auf uns Wirten, beziehungs
weise Herren über uns werden lassen
oder sie bekämpfen und allmälig un
terdrücken wollen.
Das Beste für den, der es kann, ist
natürlich die Befolgung des Spruches
»Mensch, ärgere Dich nicht."
„Ist leichter gesagt, als gethan,"
wir, „wenn man sich nur davor hü:et,
sich ganz und gar seinem Tempera
xnentr zu überlassen. Wir letzteres
'«Hut, braucht sich allerdings .richt zu
wundern, wenn er schließlich in eine
Stimmung geräth, in welcher er sich
auf den Grund, so werden wir eine
ganze Menge Sachen finden, .iber di«
wir uns ganz umsonst, ja, sogar mi<
Unrecht ärgern.
Nur zwei Beispiele für viele. Das
Erste ist das eines Kollegen, der bei
seinen Arbeiten Ruhe haben muß, oder
besser gesagt, gern Ruhe haben möchte.
Jedes Geräusch, selbst die sonst so ge
liebte Musil und Gesang, stört ilm,
!en Oberhaupt von Sonntag früh bis
Abend im tiefsten Baß nichts Anderes,
O Tannebaum, o Tannebaum,
Wie grün sind deine Blätter!
nnd ähnliche klassische Lieder singt.
Die ersten paar Sonntag« ging es
noch zur Noth mit der Arbeit; aber
«in dritten mußte der unglückliche
Dintenkuli mit dem Schreiben aufhö
ren. Er konnte den Tannenbaum
nicht mehr „ständen", wie man aus
Dcutfch sagt.
Eines schönen Sonntags wollte »ü
«doch der Zufall, daß der Herr Nach-
bar. ein wohlbeleibter, gutmüthig aus
sehender Herr, sich, natürlich immer
weiter singend, an das Fenster sctzte.
Dabei stellte es sich heraus, daß die
Singiibungen seinem Baby galten,
vas immer und immer wieder vor
Freude mit seilen Hänichen auf Pa
pa's Kopf patschte, worauf der gehor
same Herr Papa natürlich immer wie
der ein neues Verschen sang.
Merkwürdig, aber wahr seit
jener Zeit störte der Gesang den Kol
legen nicht mehr bei seiner Arbeit. Im
Gegentheil, er vermißte ihn. wenn die
betreffende Familie einmal am Sonn
tag nicht zu Hause war. Hätte er
gleich gewußt, daß die Gesangspro- >
duktionen nur dem Baby zu Liebe auf
geführt wurden, fo hätte er sich von
Anfang nicht darüber geärgert.
Fall Nummero Zwei: Die Fliege
es braucht nicht diejenige zu sein, !
welche den Choleriker von einer Ecke
des Zimmers in die andere jagt ist
namentlich bei heißerem Wetter ein
sehr lästiges Insekt, über deren Bor- !
liebe für die menschliche Nasenspitze
sich zuweilen sogar ein Phlegmatiker
flüchtig ärgert.
Dagegen belehrt uns die Wissen
schaft, daß das kleine, aber in so un
geheuren Massen vorhandene Thier
chen alle paar Sekunden mit seinen
Hinterbeinen wer weiß wie viele Mil
lionen Bacillen von feinen Flügeln
abstreift und verzehrt und daher eine
reine lebende Desinfectionsmaschine!
da wollen wir auch die e
wieder in Gnaden aufnehmen und uns >
nicht weiter darüber ärgern bis !
>um nächsten Mal.
So gibt es noch Hunderte son Fäl- !
len, die sich zum Beweise dafür an
führen ließen, daß unser Aerger sehr
zft und ohne viele Mühe beseitigt
werden könnte, wenn wir uns nur da
ran gewöhnen wollten, so manche
Dinge nicht ganz oberflächlich, sondern
zon einem unseren bisherigen An
>u betrachten.
Aber nicht allein über solche Sachen
vie die eben erwähnten, sondern auch
iber persönliche Angriffe, welche uns
zuweilen zum Aerger reizen, könnten
vinge nachdenken würden. Wie wir
illle wissen, gibt eS überall Leute, die
Vichts-lieber thun, als spioniren, zwi
en können.
Ein weiteres Mittel, so mznhen
llerger, den man sonst gehabt hat, zu
>ermeiden, ist das, immer Persönlich
keiten und Umstände mit einander ab
zuwägen und überhaupt das Leben so
>u nehmen, wie es ist. und nicht, wie
nan cs sich wünscht oder in müßigen
Träumereien ausmalt. Es gibt eine
Menge von kleinen Fatalitäten, bei
zenen es ganz in unserer
Macht liegt, ob wir mit einem guten
-der schlechten Witz darüber hinweg
zehen oder uns dadurch das Vergnü
zen eines oder mehrerer Tage .auben
lassen wollen.
Zum Schluß noch ein paar Bemer
kungen über die oben erwähnten Wir
kungen des Aergers auf die Gesund
heit.
Wer sich selbst gut ist, .vird vor
Allem so wenig Aerger, wie möglich,
oerschlucken. Hat ihn die Handlungs
weise eines Menschen verdrossen, an
dem ibm etwas liegt und mit dem er
gern gute Beziehunzen ausrecht zu er
halten wünscht, so ist es das Beste,
wenn er sich baldmöglichst, selbstredend
in leidenschaftsloser Manier, mit ihm
darüber ausspricht.
Wenn dies in allen Fällen geschähe,
in welchen cs gethan werde» tönnte
und svllte, so würde gar manchisMiß
verständniß und manche Zwischenirä
gerei ausgeklärt werden, ehe sie zu
einem bleibenden Riß führt.
Ja. selbst kleine Beleidigung:.-, ver
lieren zuweilen ih-en Stachel, wenn
sie von den beiden Beteiligten in ru-
Beleidiger, wenn er nicht von Natur
aus ein bösartiger Mensch ist, schämt
sich in dcn meisten Fällen unwillkür
lich seiner Handlungsweise und wie
eine Wunde um so schneller heilt, je
früher sie verbunden wird, so schassen
keinen angenehme» Eindruck micht,
wenn ihm seine bessere Hälfte gleich
mit l>er Mittheiluna aller der großen
und ticinen Vergeßlichkeiten ein
hängt, welche sich 'während des Tages
..Der Wilhelm Hit nachsitzen riiis-
fen; die Anna hat schon wieder rin
mal ihr Kleidchen zerrissen; das Was
ser läuft schon seit heute Vormittag
nicht mehr; die Frau -k. hat zesagt,"
und so geht es weiter, ehe der Mann
auch nur Zeit gehabt hat, sich zu
D i »ittelb eFI da > 'ird
Darum laßt den Mann wenigstins
erst in Nuhe essen und stört ihm auch
sein Erholungsstiindchen nach Tisch
nicht. In den meisten Fällen ist dies
ohnehin die einzige angenehme Zeit,
die er hat und auf die er sich schon den
ganzen Tag freut. Dann schickt die
Kinder zu Bett und sagt, was zu sa
gen ist. -
Einer Frau, die so handelt, wird
ihr Haustyrann ruhig und liebevoll
zuhören und gern abhelfen, wo er nur
immer kann. Denn kein billig den
kender Mann wird verlangen, daß die
ohnehin vielgeplagte Frau allen Aer
ger des Hauses allein trägt. Er wird
dieses um so weniger thun, als der
Verdruß auf die feinere Organisation
der Frau ein« noch schlimmere und
nachhaltigere Wirkung ausübt, als,
auf ihn selbst.
Andererseits sollte aber >iuch die
Frau sich nicht durch Alles die Laune!
verderben lassen und sie dann den An- >
d?ren mitverderben, was ihr gerade in
den Weg kommt, wie z. B. ein neues!
Kleid, ein neuer Hut der Frau Nach
barin u. s. w.
Man kann sich, Frau wie M,rnn,
viel Verdruß selbst ersparen. wenn
man sich von dem schlimmsten Laster
der Welt, dem Neide, und so inanch'in
Anderem, wie der Klatschsucht, Nccht
habere! u. s. w. fern hält.
Tragen wir unfern Theil dazu bei.
um unserer Familie und unseren
Freunden Verdruß und Aerger -u er
sparen, wo immer wir können, so dür
fen wir die gleiche Rücksicht auch vow
oer anderen Seite erwarten.
Dazu gehört aber vor Allem, daß«
vir selbst unsern Gleichmuth bewah
rn, und darum nochmals: „Mensch,,
irgere Dich nicht!"
Scene «m Bach.
Badender- Um Himmelswillen. da
age dem Köter meine Hosen ab! Du
riegst auch I» Cents, wenn Du sie
oiederbrmgst!
Jung Amerika: Na, das hm ab«»
:ine» Karlen Kampf gelöste!' Hier sind
>as eine Bein in den Zahnen hängen
>eblieben ist. brauchen Sie niii nur
uns Eenl« bezahlen!
»z«e die Alten sung«n, so zw«»>
schern dt« lun,en.
Südlicher Yolonel: Deine Prügel
iasi Tu zehnfach verdient. Du Nicht»-
>nch! Habe ich Dir nicht streng ver
zoten, mit NiggerjungenS zu spielen?
HoNnungSV-lleS Knablein l heulend):
Za. oder wir haben lwch .Lunchen"
und da brauchten wir doch
iineii Nigge:!
Lausdahn.
Wi: man von Laus bahn sprechen
kann,
unbegreiflich manchem Mann.
Der Weg ist steil und turz di« Streck,
Und vonvartZ l«mi:it man wie die
Schneck«.
Höchst« S ckn «id. Bekann
ter: „Herr Redakteur.—sind Sie denn
nicht ang!il«h. immer wieder Wipe über
die mit Rech« gesiUHteten Schwieger
mntter ,u bringen <!" Redalteur :
„Bah. mein Lieber, man muß nur
Schneid haben! Wir dringen jvgar
hausig Wij!« über Löwen und es ist
uns noch nie etwa- xassirt!"
Unangenehm. Banlitr (in
s«in Bureau tretend und docl einen
Dieb überraschend): Diebe! Hilf«!
Hilfe!" Dieb: „Sind Sie man ganz
ruhig. Manne!«« sonst erzähle ich
nachher vor Gericht, dax in Ihrem
Geldschrank blos Marl 50 Pfennig
Ti« bei risch.
Man hat oft schon He Chinesen ein
Lolk von Spielern gc»annt, cs wäre
l>on Koche» zu nennen. Denn das
Fssen geht ihnen über Alles, Und gut
Kochen ist bei ihnen die höchste der Wis
senschaften.
Einem Fremden, der Surch eine
hinesische Straße geht, fällt sosort der
dichte Dunst und unangenehm fette
»n der Zubereitung,se-iner Speisen.
Der Küchenzettel de« Ehinesen ist!
librigcnZ ein sehr reichhaltiger.
tichen Sauce.
Es giebt nichts Grausameres vielle cht,
als die Art, in welche: die Ebmesen ihre
reißt es so buchstablich bei lebendigem
Leibe in Stücke. Das seltenste und
zugleich vornehmste Gerich! sind Hun
depsote», Was Katzen anbelangt, so
>ahlt. als die weißen, ja in vielen >
Provin,«» werden die weißen nicht ein
mal des Essens werth gehalten.
Unter den Ratte» und Mäusen giebt
!s keine solche Unlerscheidnngen, sie
werden sämmtlich ohne Wahl verspeist.
Der erste Anblick, der die Augen des
»urch »dina Reisenden Irifst, ist der
nner Menge von Ratten, die au den
oon Europa die Zwiebeln,
Die zahlreiche Bevölkerung Chinas
dewirlt eine große Oetenomie im gan
ilende icii Speisen kommen, die je ein
menichliches Wesen verzehrt hat. Aber
ick lch besitze nichts
„Mit Freuden", erwiedert der Wirth
Wirth und der Haft sich höflich
vor einander! der Gast wirft sich von
Neuem wie ein halb Verhungerter
über die Speisen unk macht, während
er ißt. so viel Geräusch, wie möglich,
während der Hausho-r nun genau die-
selbe Unterhaltung mit einem seiner
anderen Gäste begingt.
Den Schluß des Diners bildet
stets eine kleine Tasse Thee. Dieser
Thee würde dem Gaumei? eines Euro
päers im Geschmack durchaus nichts
Ungewöhnliches darbieten. Die Tafle
ist »richt größer als «in Fingerhut,
und arich das Parfüm, das daraus
entströmt, und das uns zuerst nicht
ganz angenehm zu berühren scheint,
wirkt schließlich als etwas Köstliches.
Bei ofsiciellen Diners wird die fa
mose Schwulbenmstersupe servirt.
Ein chinesisches Kochbuch gibt für
die Zubereitsng dieser Suppe folgen
des Recept: I
Nimm so viel Schwalbennester, wie
du irgend bekommen kannst, denn man
kann von diesem Götergericht nie zu?
viel herstellen. Nachdem du den
Schwalben die Fevern mrd andere un
nütze Sachen abg«zog«n hast, thue das
Nest in kochendes Wasser und loche es
s» lange, bis es «ine dicke Gelatine
masse geworden ist, gieße das ganze
aus über eine Menge hartgekochter
Taubeneier und füge einige Wurst-!
schnitte hinzu, die auf der Oberfläche
der Suppe herumschwimmen müs
sen.
Die Gäste werden davon entzückt
stin, und dem Hausherrn wird es an
Komplimenten für seinen Kwhenchef
gewiß nicht fehlen.
Im SSkimodorf^
Vater <im belehrenden Ton iu' fei»
nem Sprößling»: . Und in dem
Lande, wo die Estimos zu Hause sin»,
ist es so furchtbar lalt, daß sie Talg
lichter verschluck», »m sich warm zu
Little Willi«,: I». aber was schlucken
sie denn, damit die Talzlichter an ziD
brennen fangen?
berühmter Viä«n»»
üver die strauen.
Paul Leroy-Beaulieu sagt: „Der
Unterricht in der Schule genügt für
die Frau, nicht. Dieselbe bedarf noch
mannigfaltiger und praktischer Kennt»
nisse. Aber, es ist schwer, einzugeste-,
hen, daß Zahl der
welche lesen und schreiben tonnen, noch
viel größer ist, als die Menge derjeni
gen, welche im Stande sind, ihr Haus
wesen wohl zu besorgen, Suppe zu
lochen, Kleider auszubessern, und vcnc
allen: es vermögen, ihre Kinder ge?
sundheitsgemäß und richtig zu erzie
hen. Man sieht auch, und zwar ist
diese Thatsache sehr häufig, daß die
Arbeiterinnen ih.re Wäsche so laiize
gebrauchen, bis dieselbe in Lumpe»
zerfällt und verfault, weil sie mit dem
Reimgen und Ausbessern nicht umge
hen können. Man sieht eine graße
Zahl dieser Frauen ihre Kinder früh
zeitigem Tode überantworten, da sie
den armen Kleinen Brühe und Flciffch
einpfropfen. Es ist sehr zutreffend,
daß Liebe, un
fruchtbare Gefühle bleiben, wenn-sie
nicht in ihrem Ausdruck geleitet find
dur<*> wesentlich« Unterrichtung, Möge
in derartigen Familien die Geldein
nahme noch ss beträchtlich sein: die
Haushaltung ist armselig und > jäm
merlich. weil es an Ordnung gebricht
und an> Umsicht fehlt. Die Erzie
hung! welche die Kunst der guter» Ge
wohnheiten ausmacht, darf für das
Volk nicht abgesondert sein Vv» Un-
Melitvn Martin schreibt: „Die
Natur bot die Arbeiten an die-beiden
Geschlechter vertheilt. Dem Manne
hat sie den Kampf zugewiesen gegen
die äußeren Hemmnisse; der Frau
aber die der Hindernisse.
thum der Familie.
W. H. Riehl sagt in seinem Buche
„Die Naturgeschichte des Volkes etc.":
und erhalten Aug« und Sinn für des
Volles derbe und kräftige Natur. Es
liegt ein unberechenbarer Gewinn für
recht de) Bakels gestanden haben."
Zur Frauenkron«. .Ich
weiß gar nicht, was die Frauen noch
sirt die ganze Familie. Sind das noch
nicht genug Fraucnrechte?"
Siatspiel«r» Gedan
kensplitter. .Merkwürdig! Heut
zutage. wo jeder dritte Mann ein
SlatiPieler ist. fetilt Einem gerade im»
mer—der dritte Mann!"
yar uns«»« Krau««,.
Arme Ladies.
Welche Rieienanzahl von Kindern
erjehnles, begehrenswerthes Gut, son
dern ein« recht liderflüssvg« Last zu sein
scheinen«'
nur, was Ä> in n«ncr aLernachsten
Nahe selbst gesehen.
Ehe ich meinen L«estvss noch recht
überblickt, hc'tte sich aus meiner Bant
auch schon Gesellschaft eingesunden.
Nicht etwa, das! meine Perion so an-
Gesährt mit scharfen Ruck zum
Stehen gebracht, das; das Balm ganz
verwundert aujbluckte. Stöhnend ließ
Novel. iilill," lautete das Pro
gramm siir den Ileinen wah
rend sie selbst mit beinahe jugendlichem
leiser sich in >l)rc> onenbar surchLbar
spannende Geschichte veräieste.
Ihre Augen wurden immer größer,
selbst die Brille aus der Nase schien
von den „bösen Buben, der einem lei
nen Moment Ntihe lasse", iw ihr Dop
! Freiheit genießen.
Dort trollt, ein alles vertrocknetes
Mannchen n«üd und matt hinter dem
Babnwagen einher, mit den» ausge
sprochenen Verlangen nach Rast drückt
es sich in den nächsten freien Sitz. Aken
kaum steht der Wagen skill., so zappeH
auch sch«« das mit?
Schreihals von seii»m aus Zeitungen
gebildeten Sitz. Nichtachtend der
schwarzen, verräterischen Hieeogl»,
phM auf dem nassen Kleidchen seht er
den unruhigen „Balg" auf de» feuch
ten Nasen, damit er selbst vielleicht
doch endlich einige Minuten Ruhe fin
den könne.
Jetzt oker kommt die stattlich« Mag
aie mit ihrem Kinderwaarn nnaesaukt.
läßt sich stMplr?lg nlebe?. lrevzt die
Arme über »inander, als ob sie nun
Feierabend ns«ckien wollte für so ittan
che Stunde. Und sie sck>eint
wirklich ihren Vorsatz auszuführen,
ihre Blicke und Gedanken schweifen
weit, weit in die blaue Fern«. Inzwi
schen ist das Baby immer tiefer in den
Wagen hineingerutscht,, fem ganzes
Körperchen bildet schon ein« Spirale
und das kleine Mündchen wird von
der festgebundenen Wajrndecle über
dickt, fs daß es kaum »thmen kann,
dcch was kümmert das unsere holde
Ki»derwäcterin. Endlich? schaot sie
>auf. das Kleine ist vollständig unter
' der Decke verschwunden unt'stranepelt
nur noch mit den Beinchen gegen die
! hindernden Hüllen. Mit eix«m plötz
lichen Ruck erfaßt sie den armen
Wurm und fetzt ihn so derb hinj dich
das Ki,,d und der Wagen noch'gerau
me Zeit' von der Erschütterung nach
sät. Als deS Baby's älterer Btlider'
>!>« h einer Weile chre AufmerkfaMleil
darauf zu lenken versucht, daß das
Baüy sämmtliche Blätter verspeist hat,
verweist sie ihn mit einem feindseligen
Ruhe: „Shut up, yo« frefh Boy!"
Das Grausigste, was man sich aber
nur »orstellen kann, erschien nun in
Gestallt eines alten Weibes; die Hexen >
in den Märchen müssen daaegen Engel
gewesen sein. Ein fleischloses Geripp,,
von Haut und Knochen, mit tief in?
konnte, wollte sich gerne hinter dem
Riemen, welches es im Wägen festhielt,
aufrichten, dä stieß es dds Weib mit
wieder in ihren Sitz zi.imck.
Mit einem Gefühl physischen
Art KinÄrschutzgesellMifl hilfreich
die Hand zu bieten. Dann wurden
doch alle Jene, welche !n, den kleinen
unschuldigen Geschöpf«'.? nur Schrei
häll-, Störenfriede, Bälge und Krö
ten. aber durchaus keinen Segen er
blicken, i,e Zukunft diese wirklich ar
men Batües nicht m<r»r mißhandeln
können.
Pr-btre»» geh« über » Studie««.
Rheinisch»» Trmtlicd «n E. S. Mo!t!l>nut.
Es Ah' der Kaiser Probus.
Der uns den Weinstocl bracht'.
Aus weitem Erdenglobus
Er. lieb die Wälder Han n,
's ging über das Studire»
Damals scheu Land."
Noch blühn? «m Rhein die Ntbemi
Im gold nen Sonnenschein,
Noch blüht i»as rhein iche
Durchglüht von
D rum laht die Gläser Hingen,
Bo» Wein? und Lieb' uns fingen:
Am grüne» Rheinesstrand.
,<js lebe das Prodiren,
's geht über dos Studiren
Noch jtHt im rhein'schen Lanw"
Der richtig« Fra-iten
2?»z ti „Die Krankheit meiner Frau
Hai, doch hoffentlich nichts au,s sich,
Herr Doctor?" „Nein! Ich möchte
Ihnen jedoch rathen, damit wir Ihre
Frau Ciemahlin recht bald wieder her
gestellt sehen, einen Specialisten zu
Rathe zu ziehen!" „Und. wen wür
den Sie vorschlagen?" „Oh. irgend,
ein« gute Modistin!"
Dome „Mein Herr, n»-
rum setzen Sie. um wich anzusehen,
immer Ihren Kneifer auf?" Herr:
Sterne im Reiche der Gestirne genau
zu sehen, muß man Gläser vesutzen."
Äiisred«. Richter: „Sie
haben sich in einen'. Falle als taub
stumm ausgegeben, um sich daraufhin
ein Mittagessen zu erschwindeln!"
Angeklagter: »Nein sprachlos bin ich
erst «ewsrdkn, als die Preis« auj
der Sveüetarte sab."