Tcu>sch«S»«»l«a»rich»tn» Provinz Brandenburg. Während eines schweren Gewitters wurde die Frau des Maurers W. Krillies aus Groß-Neuendorf, die sich mit Butterhandel beschäftigte, auf ei nem Geschäftsgänge in der Stube des Besitzer? Henschel Klosson vom Blitz erschlagen. Aus dem Gut Ho henjefar wurde ein Knecht sammt ei nem Pferde erschlagen. Auf dem Bahnhofe in Luckenwalde wurde der Stationsgehilfe Luendorf, als er die Gele se überschritt, von einer Rangir maschine erfaßt und so schwer an den Beinen verletzt, daß der Tod eintrat. Die Verhandlung des Schwurge richts in Neiwßuppin gegen die Brü der Schulz wegen Todtschlags des Försters Bast endete mit der Veruv theilung desßudolf Schulz zu lebens länglicher Zuchthausstrafe: gegenWil hilm Schulz wurde auf S Monate Ge fängniß erkannt. In Ottendorf «zerieth der Feuerwerker und Häusler Martin Selka wegen seines Arboits verdienstes mit seinem Schwiegervater und seiner Frau in Streit, wobei der starb Lewa. Beinahe ebenso behan delte Selka seine Frau. Diese liegt mit gebrochenem Arm und einer Nach vollbrachter That beabsichtigte Gestorben: Der Amtsrath Fried rich Cochius zu Dreetz. Provinz Ostpreußen. In der Schnecker Forst fand zwischen Schwiegervater feines Brotherrn, dem Rentier Mantey in Streit. R. zog dabei ein Taschenmesser und versetzt« Schütze »onig ging Gerichtsvollzieher Vurb el hervor: erster Ritter wurde Gc> »Uvollzieher Stcrnberg und zwei d,.ü Vermögen dcs Droguisten Gustav Menzel in Mehlsack ist der Konkurs worden. Ter Kaufmann in Pillan dcr' Friseur Fuhr. Provinz West Preußen, 112 In Tanzig dcr frühere Lberbür ster I. A, Bergmann in Tanzig, der sich durch treue Verwaltung von Ehren ämtern und als Obermeister verdient gemacht hat, feierte sein 50jähriges Meisterjubiläum. Durch Erhängen hat der Agent A. Pohl in Tanzig sei- HandlnnftSgchilse Otto Zillgitt von Danzig zu Jahren Zuchthaus ver urtheilt. s In Danzig Schullehrer Karl Miiidt, Privatier Aug, E. Köpke, hüllung des im Bau begriffenen Kai serdenkmals in Deutsch - Krone findet am 18 October d. I. statt. Dasselbe zelegenen parkartigen Platz. In klausdors wurde bei einer Schlägerei zer Maler Prisle durch einen Spaten hieb getödtet. Wegen Mordes wür zen die Brüder August und Gottsried schwarz von Dirschau zum Tode und tistnttg zum Morde zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Tic Brüder iatten den Arbeiter Rikodem aus der Straße nach Sinumsdors erschossen. Die kürzlich verstorbene -ienralh Räuber in Elhing hat testa nentarisch vermacht- Tem Tiakonis enhauie MOO Mt,, dem Baterläudi chen Frauenvcr«ia 15,00 Mk., dem Herein >ür verschämt« Arme 1000 Mk., >cr Annenkirche 2000 Mk,, dem Wöch lerimienverein IOW Mk,,, den Klein inder-Bewahranstaltrn in Elbing IüOO 000 Ml. t In Elbing Rentier K. Leuchert imd Bauinsp«cle>r a. D. Hch. illtlek. Pi:o»inz Pommer». In Stargard wurde das 22. mit ilpomniersche Provin,ial-Sängersest, Mwegung in Stolp und Lauenburg, >cr Hofbesitzer Wilhelm Selz in Oua »nburg, Ter Kaufmann Kreplien >i Stralsund, Prokurist der Handels- Wesellschast Karl Lobeck, ist verschwun- Wrn und wird steckbrieflich verfolgt, «der das Bermögen der Firma ist jetzt M» Konkursverfahren eröffnet wor- MN. Die Verlule, von denen »ahl- reiche Geschäfts- und Pnkatlcute be- troffen worden sind, sollen sich auf un gefähr eine Million belassen. In Tempelburg sind das Haus des Eigen thümers Miethe, das den Eigenlhü mern Dkge und Kaddatz gehörige Nach barhaus. sowie die Scheune und der Stall der Lederen ein Raub der Flam men geworden. Miethe selbst crlitt so schwere Brandwunden, das; an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Auch feiue Frau wurde schwer, wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt. ! Provinz Schlesien. ! In Berlin erschoß sich in eiiem dor tigen Hotel der praktische Arzt Dr. Forner von Breslau. Gestorben daselbst: Regierungs- und Lande-Z- Oekonomierath Trofchke. Rechnungs rath a. D. Heinr. Scheutzow. Gattin des Arztes Seidelmann, Klara g-b. Mattner. Landeskassendici>.tor,Rech nungsrath Konst. Graeger. Frau Fabrikbesitzer Johanna Zangi, geb. Thamm. Auf der Rückfahrt aus Bunzlau wurde der Getreidehändler Rupprecht aus Alzenau überfallen und durch ztvei Schüsse lebensgefähr lich verwundet. Rupprecht ist in zwischen der Verwundung erlegen.— Der Bauunternehmer Maurermeister S.. pek in Beuthen 0.-S., der im ! Scheidungsproceß mit seiner Frau lebte, erschoß erst seine Ehefrau und dann sich selbst. Das Schwurge richt zu Schweidnitz verurtheilte den Uhrmacher Schräder von Friedland wegen vorsätzlicher Erschießung seiner Frau zu 1? Jahren Zuchthaus. Provinz Posen. Der Kaufmann Isidor Wrefchner kammer in Posen wegen Urkundenfäl schung und Betrugs zu zweieinhalb i Jahren Gefängniß verurtheilt worden Paul Rosz verschüttete. Ersterein Müller zu Freundsthal ist beim Ba- Der Dr. Langerhans Celle versetzt worden. Beim Baden in der Ems. unweit der Bauerschaft Düthe ist der Schüler der Rektorat- Esnmeln, Kirchspiel Haren, ertrunken. In feierlicher Weise fand in Lingen die Enthüllung des den im Feldzuge 1870 —1871 gefallenen Kriegern aus dem Kreise Lingen auf dem Markt platz errichteten Denkmals statt. An der Feier bstheiligten sich im Ganzen 13 Kriegervereine, sowie die sämmtli chen sonstigen Vereine der Stadt, das keler total nieder. K önigre ich Sa chfen. Dresden: Nach der jüngsten Berech nung hat Dresden 322. TM Einwohner und nimmt damit unter den2°,oGrotz städtcn der Erde lO,OOO Trichinen schauer. Beim Bade» im lihemnitz- Flusse oberhalb Sachie's Ruhe ertrank der Jahre alte Malerlehrling Bött cher. —Aus dem Wege zur Schule wurde der Knabe Altenkirch in Crimmitschau von emein beladenen Bierwagen über fahren und aus dcr Stelle getödtet. Thüringisch« Staaten. Ein seltsamer Coiislikt ist zwischen dem Bürgermeister der Stadt Schmal kalden und der dortig,n Schützcngelell schast gelegentlich des >»m Sonntag be gonnenen Schützenfestes entstanden. In letzter Stunde war nämlich der i Schützengesellschast die Herausgabe der wecthvollen Schützenketten verweigert worden. Diese Schützenketten sind da zu bestimmt, von den beiden vorjähri gen Schützenkönigen beim gestrig ge tragen zu werden. Das Eigentlinms recht an den Ketten ist streiiig, eine Ur- künde darüber, ob die Ketten dcr Stadt oder der Schützeiigeiellichast gehören, liezt nicht vor. doch ist es nach dem »Thür, Hsfr." wahrscheinlich, ban die selben dcr Schützengejellschasl gehören; rungsrecht. 835 dcr Satzungen der Schützengesellschast lautein „Die bei den Mitglieder, welche während des Schützenfeste« beim Schießen aus die Aufbcwlihrunq dcr Stadtbehörde sich beiluden müssn. Wcr als Schützen tö/,ig oder Vertreter ter Gesellschaft fremde Schützenfeste besucht, darf >d:e Ketten nur w hrend des Feitzugcs tra fen und hat sie soiort als Werthgegen staii? von sechstausend Mark per Post an die hiesige Stadtbehörde zurückzu senden." Ter Schüxenmeister hat sich nun tun vor dem Feste zum Bürger meister Major a, D. Brack begeben und die Herausgabe dcr Schlitzenketten er beten. Ter Bürgermeister verweigerte ihm diese mit dem Bewerten, das; die selben nach einem StadlrathSbeschluß nur gegen fünftausend Mark Haution Schützeuuicistcr bot die Unterichristen einiger Borstands - Mitglieder der Schützengesellschast an. welches Aner blieb dcr tyesellschujt vorläusig nichts Anderes übrig, als aus die Kelten zu verzichten, sie beabsichtigt iiir-es!, gegen zuge trugen dann die beiden 'vorjähri gen Schützenkönige als Ersatz Ketten von Eichenlaub, Tie dem Festzug weigerten silbernen Schützenketten. Hessen-Darm st ad t. Aufsehen erregt in dcr ganzen Ge gend die Verhaftung des Postverwal ters Schmidt in Flonheim. Es sol lest der goldenen Hochzeit.—- Gestor ben, Gchcimrath Professor Dr. Was lun' einer Kaution von 80,000 M. sende eines Branntweingcschäfts in Gießen, Namens Hirsch, hat sich ver giftet. Es verlautet, daß Veruntreu den Bahnban Mellrichstadt Ost rige Lokalbahn Mellrichstadt Ost- Weiterbau der Bahn bis Kaltennord heim zum Anschluß an die Feldbahn an.—lm Walde bei Weiskirchen brach Feuer aus, welches etwa 17,000 Qua dratmeter Hochwald vernichtete. In Hatzenbühl brach in der Scheuer des Händlers Philipp Müller Feuer aus, welches Magazin, Tabakschuppen, Schweinestall und Scheuer mit zwei Ställen gänzlich zerstörte und das Wohnhaus stark beschädigte. Ferner wurden eingeäschert das Anwesen von Joh. Wünstel, Scheuer mit Stallun gen, Schweineställe und Schuppen. Das Anwesen von Joh. Hoffmann, Scheuer und Schweineställe wurden beschädigt. Vom Anwesen von Joses Wünstel wurde das Wohnhaus stark beschädigt, Ställe mit Schuppen, Scheuer mit Stall und Schuppen zer stört. Das Anwesen von Geo. Brack Wohnhaus mit Schweineställen, wurde stark beschädigt. Als muthwil liger Brandstifter wurde der 13 Jahre alte Otto Welling, dessen Vater gleich falls bei dem Brande geschädigt wurde, verhaftet. Dr. Valentin Loch, quiesz. k. Lyzealprofcssor, päpstlicher Hausprälat und erzbischöslicher geist licher Rath ist in Bamberg gestorben. Die Schützengesellschaft in Bam berg, welche unter der Aegide derßam berger Fürstbischöfe zu Anfang des 16. Jahrhunderts als Schule der Mi lizschützen entstanden ist, hat ihren monumentalen Neubau in feierlicher Weise und in Gegenwart einer größe ren Anzahl Festgäste aus allen Krei sen eingeweiht und eröffnet. Im Brandner'schen Anwesen zu Weber lehen, Gemeinde Landschellenberg, brach Nachts Feuer aus. Die Be wohner lagen im tiefsten Schlafe. De: Besitzer, drei Kinder und zwei Mägde gelangten, wenn auch mit Brandwun den bedeckt, ins Freie, die Frau rettete sich durch einen Sprung von der Al tane. Die 70 Jahre alte Großmutter und ein dreiviertel Jahre altes Kind konnten nicht mehr gerettet werden und kamen elend in den Flammen um. Beim Baden in der Donau ist der Amkszerichtsdiener Büchner «n Bozen > 'ruui'n. De«- Stohr irtrank. Das älteste deutsche Stu fen feierte das Fest des 95jährigen Bestehens. Die Puffer'fchcn Haus leute zu Oberfrauenwald sahen, wie eines neugeborenen Kindes. Die Häuslerstochter Maria Zillner von Oberneureut wurde als Kindsmutter und muthmaßliche Mörderin verhaf tet. In Gefrees stürzte der Seiler meister Karl Richter von der „Aus fahrt" aus seinem Hause aus der Höhe Vermögenden 2000 Mark. Er be schäftigte sich nebenbei damit, aus den Karten die Zukunft zu lesen. Diese hatten ihm nun verrathen, seine Frau Königreich Württemberg, Stuttgart: Der bisherige Reichs taasabaeordnete Frhr. Oskar v. Münch hat sich dem Gericht zur Abbü ! Bankdirctors Colin zuerkannten Strafe —Stadtpfarrer Knapp von der Stift skirche beaing festlich feine silberne Hoc hfand dabei den Tod. Joh. Georg Bohrinaer und seine Ehefrau Anna Maria, geb. Betz in 8011, feierten ihre Mafchinenfabrikant Oesterlen. Das Metzger Nosenfeld'fche Ehepaar in Crailsheim feierte seine goldene Hoch- und das Festconzert nahmen einen glänzenden Verlauf. 112 Ter bekannte Harsenvirtuose Sjöden in Biel (Kant. h«t!e er seinen Wohnsitz in Baden- Baden ausgeschlagen.—Ter Psarrer I. in Gond«lsheim endigte sei» 5 eben durch Erhingen,—ln Engen hielt der Turnverein seine Fahnenweihe, zu Die Festrede hielt Borstand Müller. In Eschbach wurde der Schuhmacher Reiner wegen eines Sittlichkeitsver sitz Neuershausen Freisrau v. Mar schall, geb. Freiin v. Falkenstein, die Wittwe des Oberhosrichters v. Mar schall und Mutter des Staatssekretärs Hotelbesiiier Wilhelm und Karl Föh rendach in Freidurg sind in Konkurs gerathen.—Die gemüthskranke Ehesrau des LandwirthS I. Blender von Guten stein machte ihrem Leben durch Erhän gen ein Ende. Aus der Rheinpfalz. lich grotzer Betheiligung der Stadt und Dr, Mehlis hielt die Festrede. Tie Frau des Ackereis Johannes Lateiner in Olsbrücken, welche seit einiger Zeit schwermüthig war, erhängte sich. R«hb»rn wurde von seinem eigenen Pterde im Stall so vor dm Kops ge schlagen, daß an seinem Auskommen vom Karlsruher Markt.— Wilhelm Arnold aus Finkcnbach erh.ingte sich in seiner Scheuer, 112 In Rahrbach bei St, Ingbert Bürgermeister, Müh len- und Gutsbesitzer Peier Hanck. Ter Postbeamte Adam Gehringer i» Trulben wurde wegen begangener Un terschlagungen verhastet, Wegen Wahlstreitigkeiten erstach in Kaiserslau tern der Musiker Schleicher den Stein hauer Remli, Ter vermißte Ackerer Heinrich Jakob Holtmann aus Lettwei ler wurde im Holderwald unweit Fin kenbach erhängt aufgefunden. Ueber das Vermögen des Baumeisters Ma thias Hartmann in LudwigShascu wurde das Konkursverfahren erössnet. Das «chwurgericht in Zweibrücken verurtheilte den Gerber Heinrich Schmitt in Odernheim wegen betrüge rischen Bankerotts zn einer Äesangniß strase von l Jahr und 4 Monaten. Böhmen. Gestorben: Der Generalmajor i. R. Franz Kolb d. Frankenheld in Wein berge. Vor einigen Tagen wehte zum ersten Male feit mehr als dreißig Jahren die weiße Fahne vom Giebel des Bezirksgerichts in Aussig, zum Zeichen, daß kein Häftling sich in den Mauern desselben befindet. Der Post- und Telegraphenamts - Con troleur Hugo Sommer in Aussig fei erte sein 40jähri'ges Dienstjubiläum. Der ganze Stadtrath in Brenn- Poritschen hat sein Amt niedergelegt, weil er nicht das Stammvermögen der Gemeinde antasten wollte und keine Communalunilagen erwirken konnte. Gestorben: In Eger die Frau des Bürgermeisters Dr. Gfchier. In dem Hause der Eheleute Bruck in Ober-Graupen brach K«uer aus, s«s sich so schnell verbreitet«, daß nur mit Mühe die Eheleute und 2 Kinder ge rettet werden tonnten, während der siorben: In Heiligfeld Pfarrer Wen zel Broh. Kürzlich stürzte dasMit telgebäude der Ederer'schen Dampf zieaelei inPolna ein. Ein Arbeiter im Alter von 17 Jahren und einMäd chen von 18 Jahren wurden getödtet, eine Mutter von 8 unversorgten Kin dern erlitt vier Beinbrüche und meh rere Armbrüche. Sechs Arbeiter sind leicht verletzt. Die übrigen der 30 Arbeiter retteten durch rechtzeitige Flucht ihr Leben. Gestorben: Der Professor an der Staatsgewerbe schule in Reichenberg, Robert Kämpf, in Bahrn in Tyrol, wohin er sich ei nes Lungenleidens wegen begeben hatte. Vor Kurzem starb im Ste fanshospital zu Reichenberg die Pfründnerin Theresia Watznauer, die zur allseitigen Ueberraschung ein Baarvermögen von 4000 fl. hinte?- - ließ. Das Clam-Gallas'fche Patro i natsamt, welches dieselbe als Pfriind ! nerin verpflegt hatte, verlangt nun als Nückcrfatz des PfründnergenusseS 1608 fl. In Teplitz brannte oi: Bandfabrik der Firma Back <8: Co. nieder. Auch die daneben befindliche ! Glasfabrik von Steinwald wurde arg beschädigt. Der Gefammtschaden be trägt 100,000 fl. Franz Cerveiiw, Oberinspector der Aufsig-Teplitzer Eisenbahn, feierte sein 26>ähriges Dienstjubiläiim. Der Auskultant Emanuel Zwicker in Traut-nan ist nach Unterschlagung von mehr als 1000 fl. flüchtig geworden. Schweiz. Da der große Rath in Ehur, evange lische Sektion, die Taufe als nicht nothwendige Konfirmation erklärt hat, beschloß die Rhätische Kirchensynode, folgenden abgeänderten Verfassungs artikel zur Volksabstimmung zu brin gen : „Mitglieder der evangelifch rhätifchen Kirche und damit ihrer Pflege unterstellt sind alle evangelischen .Kantonseinwohner, welche die heilige Taufe emvfangen und nicht ihren Aus tritt erklärt haben." Nach elfjähri ger Trennung ist die Gemeinde Bondo wieder der evangelisch-rhätischen Lan deskirche beigetreten. Neuerdings taucht das Projekt wieder auf, die En gadiner Seen mit einander zu verbin den, um sie für die Schifffahrt prakti kabel zu gestalten. Durch Schleusen sollte der Maloja-Silser-See mit dem Silvanlaner verbunden werden und dieser weiter auf gleiche Weise mit dem Eamvferer-See. Eine Verbindung > des Eampferer- mit dem St. Moritzer See würde man der Kosten wegen un , terlassen, und auch weil sie nur schwer ausführbar wäre. Am unteren Ende des Eamvkerer-Sees, d. h. in den dort > zu erstellenden Hafen, hätte dann die ! projektirte, elektrische Bahn von St. ! Moritz einzumünden. Dcr diesjäh rige Ausfall an Futtermitteln und der ! übrige Schaden der Kulturen, den die abnormen Witterungsverhältnisse zur Folge hatten, wird für den Kanton > Aargau auf 6 Millionen Franken be rechnet. Auf dem unteraargauischen Turnfest errang den ersten Lorbeer kranz der Seminarturnverein Wettin gen in Brugg. Kürzlich mußten die Gräber der bei Sempach gefallenen Ritter wegen innerer Umbauten geöff net werden. Die Schädel sind noch gut erhalten, obwohl meistens einge schlagen, und zeigen prachtvolle Zähne, wie sie heute kein Zahnarzt schöner macht, obwohl sie seit 607 Jahren im Grabe ruhen. An dem kantonalen Musikfest in Lenzburg betheiligten sich folgende Vereine: Stadtmusik Lenz burg, Aarau, Zofingen, Bremgarten, Feldmusik Muri, Reinach, Niederhall whl, Egliswyl, Erlinsbach (Aargau), dach. Das Resultat des Wettstreites ist noch nicht bekannt. Eine heitere Scene ,pielte sich dieser Tage in einem her umziehenden Theater auf dein Meß. platze zu Lille ab. Der Zauberkünst ler Sarbacan richtete am Schlüsse ei ner seiner Vorstellungen folgende An. spräche an das Publikum: „Jetzt will ich die angekündigte sensationelle Ent hauptung eines Zuschauers vorneh men. Ich fordere irgend einen Herrn, der sich dieser Operation unterziehen möchte, auf. zu mir auf die Bühne zu kommen." Sofort meldete sich ein junger Mann aus Armentieres, der von Eifersucht geplagt,mit seinerßraut Streit aehabt hatte, und stieg die zur Bühne führende Treppe hinan, mit dem ihm von der Verzweiflung einge» gebenen festen Entschlüsse, sich den Kops abschneiden zu lassen. Schon warteten Enthauptung bereit, als plötzlich die Braut des Delinquenten laut weinend und jammernd auf die Bühne stürzte, ihren Geliebten unter dem Rufe: „Nein, Paul, Du darfst nicht sterben!" in die Arme schloß und ihn mit Gewalt aus der Meßbude schleppte. Man kann sich denken, welche erheiternde Wirkung diese rü!> rende Scene auf sämmtliche Zuschauer ausübte. Geldsumme vorschießen zu um stellte sich herans, daß die DollarS scheine werthlos .sind und der angeb- ltche Gutsbesitzer ein Schwindler ist. ! Ein Rechtsanwalt in genieur einen Prdzeß in zweiter In stanz verloren. Die Kosten beliesen sich laut einem Kostenfestsetzungsbe schlusse auf 26 Mark 10 Pf, Sachwalter nur 26 Mark 6 Pf. De: weilen ein, benachrichtigte jedoch i n früheren Klienten, daß noch 6 Pfen >g fehlten. Diese Mahnung schien der baren Kostenfestsetzungsbeschlusse noch fehlenden 6 Pf., die inzwischen durch Schreibereien und weitere Kosten ? if 2 Mark 80 Pf. angewachsen ware>i, dem Disziplinarwege gegen den Rechts anwalt einzuschreiten. Der letztere stellte wegen der subjektiven Ansichten Strafkammer wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 60 Mark verur theilt. Der Berurtheilte legte Revi sion ein. die aber, wie das „Leipziger Blut aussogen. Die Geschichte Hatte, Händen zu befreien trachtete. Es ra men da allerlei erbauliche Geschichten zu Tage. Um sich Geld zu verschaf fen, hatte de Marguessac bei drei Ju welieren gegen Wechsel Schmucksachen im Werthe von 40,000 Francs entneh men müssen, die ein Spießgeselle de: Juweliere für 6600 Francs auf dem Leihamt versetzte. Der Admiral be kam hiervon 4600 Francs, während der freundliche Vermittler den Pfand schein den Juwelieren für 3126 Francs wieder zurückgab. Ein anderes Mal mußte der Admiral für 20,000 Francs Seide laufen und zwar ebenfalls gegen Wechsel, die Seide wurde für 4000 Francs versetzt, von denen de Margues sac 3600 Francs erhielt, während jetzt die 20,000 Mark gegen ihn eingeklagt worden sind. Der Vorsitzende dcr Strafkammer Flandin äußerte s:in Erstaunen darüber, daß Marguessac sich zu derartigen Geschäften hergege ben hatte. „Was wollen Sie," eni gegnete ihm der Admiral mit einem müden Lächeln, „ich war fertig, ich Wae von allen Hunden gehetzt, ich mußie mir unbedingt Geld schaffen !" Diese Erklärung schien dem Vorsitzenden völ lig zu genügen. Schließlich wurde die Sache vertagt. Old Englands Achtzig jähriae sind, wie ein Virminghamer Blatt berichtet, gemüthliche Leute, die gern ein Späßchen machen und auch Spaß verstehen. Das Blat! erzählt als Belag dafür das folgende heitere Geschichtchen: Einem Jnspector der Sandelsmarine, der in einer großen Hasenst.dr des vereinigten König reichs seinen Wohnsitz hat, wurde jünast vom Ministerium des Innern vertraulich angedeutet, daß er klug und weise handeln würde, wenn er wegen seines hohen Alters seine Ent lassuna einreichte. Der Jnspector aber ist trotz seiner achtzig Jahre noch ein sehr energischer Herr. Er richtete ohne Weiteres einen Brief an Glad stone und schrieb kurz und bündig: ..Wenn man mit dreiundachtzig Jah warum soll man nicht mit achtzig Jahren Jnspector eines kleinen Mari nedepartements sein können?" Glad stone antwortete unverzüglich: „Ja, warum nicht, alter Freund? so frage auch ich. Wollen doch mal sehen, ob wir beide nicht noch ein Weilchen wei ter regieren können. Ihr Glad stone." Das Ergebniß dieses gemüth lichen Briefwechsels war, daß der Herr Jnspector aus Gladstones per sönliche Intervention hin in seiner Stellung belassen würd«. Einkeckerßetrüger ist in Apolda verhaftet worden. So manche Besitzer von Handfeuerwaffen, besonders solche auf dem Lande. Ha der die Besitzer solcher Waffen ver pflichtet waren, dieselben mit dem ge setzlichen Aufschlag des Vorrathszei chens versehen zu lassen. Auf diesen Umstand speculirte der 22 Jahre alte Paul Schaub. Er sprach bei einer ganzen Anzahl von Jagdpächtern in Nachbarortschaften unter der Maske eines gerichtlichen Revisors zur Prü fung der Läufe und Verschlüsse de« Handfeuerwaffen vor und fand an zahlreichen Stellen, die Sache „nichl in Ordnung". Der „Herr Revisor' Herrn Staatsanwalts zu bewahren. Er machte gute Geschäfte,aber schließ lich erfuhr die Behörde von seinen Manipulationen und setzte ihn Hinte» Schloß und Riegel. Bas dritijche Kaiser reich Indien, nach der Zahl der Bcvöl- Volkszählung vom 26. Februar 1801 223,431 "Köpfen^wovon^22l°l72,9S2 iilerseh'n ist das Jahrzehnt 1881 91 durch fortdauernd nor male Verhältnisse (weder größere Kriege, noch Epidemien, noch Hun gersnoth) gekennzeichnet ist. In den englischen Provinzen 230, in den 187.8. ?n^V-uffchland^236^7>Der bevölkertste Theil Indiens ist di« Burma und Kashmir (33 bis 31 Ein wohner). Scheidet man die städtische und 'andliche Bevölkerung von einander, so erscheint Indien als her vorragender Ackerbaustaat. Der all gemeine Antheilsatz dcr Einwohner der Städte an der Gesammtbeoölkerung ist sehr niedrig (neunzehneinhalb Pro zent, —in England über 70, in Deutschland 40 bis SO, in den Ver. in den cinzewei' Provinzen und Va sallenstaaten zwischen 22 und 0,6 igen vom Lande zur tentVU (,-il P'n'.i der Reli -19,96 Proz. sind Muhamedaner, 3,23 Natnrv,"-ehser, 2 4!-' Buddhisten, 0,80 L.hr-':«n V.'H Silhs, 0.4!) Jains und 0,03 Parsen (der einzige Inder im Die Hindus und die Muhamedaner haben während des letzten Jahrzehnts um 11 Proz. zugenommen, die Ehri schasi gemacht hat, erzählt die „Nuova Sardegna" in folgender Weise: „Der Bauer Tomaso, genannt „Fortuna", trug 2S Lire (20 Mark). Die Erb schaftssteuer beträgt in Italien 1,44 Prozent, so daß Tomaso für seine 26 Lire Erbschaft 0,36 Lire hätte zahlen sah bei Erbschaftssteuer auf 2.40 Lir festgelegt worden. Das war also d.. Summe, die der Bauer Tomaso, ge nannt „Fortuna", in Wirklichkeit hätte zahlen sollen. Unglücklicherweise wußte aber Tomaso überhaupt nicht, daß man. wenn man eine Erbschuft ser aroben Pflichtverletzung war. daß er nach Paragraph 96 des Erbfchafls steuergesetzes wegen Steuerhinterzie hung ->u 20 Lire Geldstrafe verurtheilt wurde, „Fortuna" ist aber trotz sei-- also 20 Lire Geldstrafe (gleich 2,40 In Saarburg stellte sich Mann,aus Hagenau, dcr mit vier an deren Kameraden vor fünf Jahren sich seiner Militärpflicht entzog und sich zur französischen Fremdenlegion an werben ließ. Nach ihrer Anwerbung wurden die fünf jungen Leute nach Tonking verbracht; vier davon fielen dem mörderischen Klima und den Ent behrungen zum Opfer, und der Ueber lebende wurde nach Ablauf seiner fünfjährigen Dienstzeit entlassen und an Frankreichs Küste, aller Mittel bar, ans Land gesetzt. Das Leben bei der Fremdenlegion schildert er als ein hartes und menschenunwürdiges. All! fünf Tage gab es nur sieben Sous Löhnung, wovon auch noch Putzzeug und dergleichen beschafft werden mußte. Die Kost sei elend schlecht und Soldat hierfür einen bedeutenden Ad> zug erleide. Nach feiner Landung ar beitete der Entlassene als Taglöhnei in Frankreich in Fabriken, um sich das Reisegeld verdienen zu können. Sein, Sehnsucht nach der Heimath war zu «roß. Jetzt wird er nachträglich sei ner Dienstpflicht im deutschen Heer« 7