Deutsch« tjocalnockN»«-«. Provinz Brandrnvurg. Die Näherin Marie Rummler ouS Berlin Hot ihre in Friedrichsberg wohnende Tante, Frau Montag, bei der sie zum Besuch war, sowie deren Stieftochter Anna Schön Nachts im Bette überfallen und durch mehrere Beilhieb- schwer verletzt. Durch die Hilferufe veranlaßt, eilten derKlemp n«r Petri u»d dessen Ehefrau herbei und verhinderten die Rummler an der Ausführung ihres teuflischen Pla- NeS. Nach einem Streite «n seinem Doiale xu Rixdorf hat drr Wirth yreund dem Artisten Wilhelm Lüh» mit dem mit Blei gefüllte» Ende einer Äillardqueue zwei wuchtige Schläge auf den Kopf versetzt. Luhn starb -am folgenden Vormittag. Bei ei ner Segelpartie auf dem RummelS durger See kenterte das Boot. Der Pferdebahnkutscher Paul Schur, der Besitzer des Bootes Paul Lembach und eine dritte Person ertranken.- Der wegen zahlreicher Sittlichteits verbrechen in Weißenfee seines Amtes -enthobene Pastor Jürgen Härder ist zur Beobachtung »seines Geisteszu standes einer Nervenheilanstalt über wiesen worden. An seiner Stelle wurdr Pfarrer Lutze aus Rohrlack zum Seelsorger in Weißens» beru fen. Provinz Ostpreußen. 112 In Königsberg Oberbürgermeister Celle.—Un'.er zahlreicher Theilnahme aller Kreise der Bevöllerung fand in Königsberg die 300 jährige Gedenkfeier der Einweihung der Schloßkirche statt. V—Tie Burschenschaft „Germania" be ding mit einer fünftägigen Feier ihr dy,!chriges Stiftungsfest. U. a. Sand die Weihe des von den Damen der Bur schenschaft ge chentten Banner im Fest faal der Universität statt. Die Be sitzerSsrau Steppte von Braunsberg wurde, den Kopf vom Rumpfe ge trennt, aus der Eijenbahnstrecke liegend ausgesuiideii.—DerKreisausschußselre tär Schöneberg in Pr. Holland ist zum Bürgermeister der Stadt Fischhausen für eine Amtszeit von 12 Jahren ge wählt und bestätigt worden. Ter spurlos verschwundene srühere Rendant Mauru chat aus Goldap soll sich in New Port > «rschoß sich der Feldwebel Berger,welcher zur Uebung eingezogen war. Sein Vater ist ein reicher Grundbesitzer.— Ter Kausmann Karl Konrad in Gum binnen hat Koniurs angemeldet.—Ter seit mehr als 40 Jahren in der Krau seneck schni Druckerei thätige Schrift, fitzer Nickel in Gumbinnen seierle sein 50jähriges Berussjubiläum.—Die Ei sengießerei und Maschinenfabrik von H. Eggert iu Heiligend«! ist vollstän dig niedergebrannt. Provinz West Preußen. In Schlochau ist der Kaufmann in Schlochau unterhielt mit der arme» Tochter des Käthners Duden ein.Lie besverhältniß, von dem fein Vatec «ine größere Summe Geldes zu verfü gen hatte. In Pr. Stargardist Kreisthierarzt Eduard Wellendorf ge storben. Der an der Mädchenschule angestellte Lehrer Rahde m Stutthos ist aus der Rückfahrt vom Haffkruge infolge Kenterns des Äootes ertrun ken.—ln der Ortschaft Mocker bewar fen sich die Jungen aus der Landstraße mit Steinen, und als eme des Weges .kommende Frau Julinka die Jungen .ermahnte, richtete sich das Bombarde ment gegen diese, bis sie-plötzlich zu sammenbrach und todt war. Der Ei genthümer Otto Krüger, "dessen Sohn die Frau'bewarf, ist verhaftet, weil er seine» Sohn dazu anfeuerte. Der verstorben. 'P sov i u z-S chl« sw i g-H« l st-e in. t In -HaderSleben: der königliche Wallrath C. Nönchen. 112 In Itzehoe: Tischlermeister H. Fiicher. 112 Ter Rendant der Justiz-Haupttqsse-in Kiel, Rechuuiigsrath HildebranD. Aus .des Käthiiers Schär, wohnhast auf der Oxeu!jirenhändler Gustav Mohr: Postverwulter Frwiz Kube. Nahrmigssoraen :U«d «in unheilbares Lungenlciden habenden früheren städti schen Schwimmlehrer Schmaus in Lö wenberg iu den Tod getrieben. Am Eingange zu den wurde er erhängt autgeiuuden. s An Blutvergiftung der" Sohn Georg des Kreisthierarztes R. Swsrzi, in Löwenberg. Tie Hckusdesitzerin Witlwe Witzle iu Münsterderg wurde das Lpser eines Raubmordes. Nach dem der- Mordgeselle ihr mit einem Hammer den Schädel eingeschlagen Hatte, zündele er. um die Spur zu ver wilchen, das Hau» an. Nachbarsleute löschten den Brand. Der Verbrecher, Infanterist Iwan vom 22. Regiment aus Beilthen, ist bereits verhastet. dem Lrt« Boßdors ist an dem Hause, in welch«» der Pionier üliof« geboren wurde, eine Marmortastl mit folgender Inschrift angebracht: .In diesem Hause wurde im Jahre 1840 der Pionier Klinke geboren, er starb den Heldentod am 18. April 1864 bei Düppel." Außer der Inschrift hat die Tafel noch Zeichnungen von Pio niergeräthschasten. (Klinke heilte be kanntlich einen Pulversack angezündet und dadurch eine Bresche in die Pali saden-Umzäunung gelegt.) Seit mehreren Tagen wird der Fleischermei ster Liebig von Parchwitz vermißt. Verschiedene Anzeichen lassen darauf fchljtßen, daß er in der Oder den Tod gefunden hat. Der königliche För ster Bürgel in Jankowitz wurde auf der Heimfahrt aus der Stadt vom Blitz er schlagen. Der der verwittweten Frau Jungmann gehörige Gasthof „Zum Prinz von Preußen" in Sprot tau ist abgebrannt. Mähren und Schlesien. Im Blinden-Jnstitut zu Brünn be findet sich seit längerer Zeit der nun mehr im 16. Lebensjahre stehende Zögling Alfred Stamm, ein Sohn des vor Kurzem in Troppau vcrstor in Brünn gestorben.—ln Äuspitz starb Johann Halla, k. k. Steuer- Oberinspector. Der Wirthschafte! sich der Geschäftsmann Max Winter in seinem Lager-Bierkeller.—Der Kai ser hat der wegen Verbrechens des Gattenmordes vom Kreis-Schwurge richt in Olmütz zum Tode durch den Strang verurtheilten Grundbesitzerin Katharina Karger aus Ebersdorf die Todesstrafe nachgesehen und zu le benslänglichem schweren Kerker ver urtheilt. Ein Zögling der Lehrer bildungsanstalt, Namens Ed. Gruber, feuerte im Korridor des Anstaltsge bäudes in Olmütz einen Revolver schuß auf den Religionslehrer Pater Pintawa ab, wodurch dieser leicht ver letzt wurde, und brachte sich dann durch einen Schuß in die Schläfe eine tödtliche Wunde bei. Gruber, welcher wegen schlechter Fortschritte das Snt lassungszeugniß erhielt, hatte Groll auf den Katecheten. —ln Weidenau ist Gyinnasial-Prosessor Logot ge storben. Provinz Posen. Die Ansiedelungs-Commission hat folgende vier in. der Provinz Posen gelegene Gitter angekauft: Rittergut Latalice (Kreis Schroda) 332 Ha. für 216,0(10 M.. das freie adelige Gut Stanislawowo (im Kreise Wit schen) 260 Ha., für 217,000 M.. da« Rittergut Siedleczko (im Kreise Won growitz) 503 Ha. für 356,000 M. und das Rittergut Arkuszewo, welches un mittelbar an die Stadt Gnefen grenzt 463 Ha. für 391,100 M. Zwei die ser Güter waren zuletzt in deutschen Händen—lm Dome zu Posen ist dir Aufstellung des Denkmals des ver storbenen Erzbischoss D». Dinder, welches vom Bildhauer Marcinkowski ausgeführt worden ist, nunmehr be endet—Gestorben der Rittergutsbe sitzer Graf Bninski auf Samostrzel, Mitglied des Herrenhauses.— Wegen Wechselfälschung in 30 Fällen und Betrugs wurde in Posen der Holz großhändler Lesser, der als vermö gend galt, zu zwei und ein halb Jahren Gefängniß verurtheilt.—Das große Stationsgebäude aus dem Bahnhöfe in Bentfchen ist vollständig niedergebrannt. Das Feuer soll auf die Fahrlässigkeit eines Kellners zu rückzuführen sein, der im Bette noch geraucht hat.—Der Ausschuß zur Er richtung des Kaiser Wilhelm-Denk mals in Blomberg hat als Tag für die Enthüllung des Denkmals den 17. September festgesetzt.— In der Kopp'fchen Färberei in Aromberg brach Feuer.aus, welches das Werk statts- und Stallgebäude in Asche legte. Bei den Löscharbeilen erlitten mehrere Feuerwehrmänner schwere Brandwunden und sonstige Verletzun gen. Eine Benzinexplosion soll das Feuer verursacht Haben. — In der '.Umgegend von Bromberg, in Hopsen gartenund Brühlsdorf, hat der Hagel großen Schaden angerichtet. Manche Felder sind gänzlich verwüstet. Provinz Hia n no v e r. Seit zwei Monaten steht das Gam ser-Moor in d-r Lüneburger Heide, das stch unser» Gifhorn zwischen Gan ser und der Moorkolonie Platen dorf hinzieht, m Brand. Wiederholt sind Löschungsversuche -unternommen worden, doch erfolglos; schließlich mußte man die HoffnuiW auf einen ergiebigen Regen setzen. Aber Giesel ist ausgeblieben, seit dem W. März ist ein du»chdring«nder Regen hier nicht Jetzt stehe» etwa 1.00 Aor tigkejt.—Der Bund der Vereiuigtn Norddeutscher Liedertafeln beschloß vor zwei Jahren aus dem Sängertage in Br».inschwejg zur Erinnerung an die 1831 im «Oyler Walde bei Nien be ist jetzt fertiggestellt. Der Bundes- Ausschuß hat die Liederväter der Bundes-Liedertafeln zum Sängertag auf den IL. August nach Nienburg einberufen.. Am 13. August wird die Enthüllung de« Denksteins erfolgen. --- Gestorben in Osnabrück Dc». 'dechant und Generalvikar Josepl. Schade. Provinz Westfalen. Die Brennerei von Julius Betten am Lippthor in Dorsten ist mit den anstoßenden Gebäuden abgebrannt. Auch vier angrenzende Häuser wur den- theilweifr zerstört. Fredeburg beging in würdiger Weise das gol dene Priesterjubiläum des Psarrers Peter Joseph Belke. Unweit von Dahl wurde derLandwirih T. Stolle aus Hagen vom Personenzug der Se kundärbahn erfaßt und so unglücklich überfahren, daß ihm der Kops vom Rumpfe getrennt wurde. Zum Amtmann in Lichtenau ist der Amts anwalt Dr. Karl Laßoche aus Gel fenkirchen ernannt «worden. Wäh rend der Verrichtung seines Morgen gebets starb in Folge eines Schlagan salles der Probst, Dompsarrer und Landdechant Clemens Reen in Min den. Königreich Sachsen. Bei einem von drei Osficieren und sieben Unterosjicieren, die aus verschie denen sächsischen Regimentern zu einer Pionieriibung nach Dresden eingezogen sind, unlernommeneu Manöver aus ei nem sogen. Tonneufloß auf der Elde bei Uebiga» stürzten sämmtliche Ossi ciere und Ui>t«r»fsicier« iu den Fluß. Da Hilst schnell zur Hand war, tonn ten Alle gerettet werde», bis auf den Untcrofsüier Kohl vom !>. Regiment in Zwickau, dessen Leiche erst später ausge sunden wurde. In Neugeschrei hat sich der Bergmann Lorenz in einem ver fallene» Bergwerisschacht ertrankt. In Bautzen erregt der lsoncurs des Banthauses Pötjchke Bosse größten Aussehen. 112 In Bischosswerder Bür germeister Sinz. Am 1. Juli sind 750 Jahre verflossen, s»t König Karl 111. dem damaligen Benedikiinerlloster Camieniz das Marktrecht verlieh und es damit zu einer städtischen Ansied lung machte, aus welcher die Stadt Chemnitz sich entwickelte. Der Rathsregistrator Wagner in Elster berg ist durchgegangen. In der von ihm verwalteten Kasse hat man bis jetzt ein Desicit von 1000 Mark ent deckt. W. gedachte demnächst Hoch zeit zu machen. Das 125 jährige Jubiläum der Schützengcsellschaft in Fallenstein, mit welchem zugleich das diesjährige Schützenfest Verbün de« war, wurde mit einem solennen Festzua des unisormirten und des Jop penschutzencorps dei herrlichstem Jubel wetler eröffnet. Im Festzuge wurden außer den 2 neueren Pereinssahnen Jahre der Gründung der Gesellschaft, mitgeführt. Tie alte Fahne trug der würdige Schützenveteran August Lunge, welcher bereits vor 50 Jahre» dies« Fahne getragen hat. AIS der Raths tellerwirth Carl Gtbel, der Cigarren sabritant Franz Hosmann, der Han delsmann Ernst Taudner und der Re dakteur Hans Künzel von Wreda mit telst Wagens« nach Fallenstein zurück kehren wollten, brach v«r dem Schwabe scheu Gasthos in Neustadt der Wage« zusammen. Hierbei wurden Göbel und Taudner schwer verletzt; der Erstere hat einen Bruch der lin!en Kinnbacke hierzu trat noch innere Berblutung, welche den Tod des jungen rüstigen Mannes zur Folge hatte. Hofmann erlitt eine leichte Verletzung. Der Wirthschaftsbesitzer Anker stürzte Güttler, Webermeister Gotth. Lange und Webermeister Joh. August Kö nig haben in Frankenberg ihr 50jäh- Fuchs aus Rossau und der Sattler Ernst Rösssger aus Seisersbach er tönten. Hesse n -D armsta dt. In Hainstadt a. M. ist Bürgermei ster Geißter gestorben.—D»n in der tlmg überführt und nach Darmstadt bracht—Der in den 70er Jahren st? htnde Nikolaus Boor in Hochscheid Hot sich erhäng?.—Pfarrer Steindecker in Laubenheim ist gestorben—Ver haftet wurde auf dem Markte zu Lau terbach der Händler Böhm von Storn dorf. weil er an einem 7jährigen Mädchen auf der Straße nach Maar ein Sittlichkertsverbrechen zu verüben versucht hatte.—Der frühere Direktor des Mainzer Gymnasiums Dr. Hein rich Boneist in Hattenheim im Rl?ein gau gestorben. Wegen Wechselfäl schungen ist der in Mainz wohnende Königreich Bayern. Der bei dem Baue des Kirchen thurms in Wallerfing beschäftigte Zim merer Franz Heller fiel aus dem För derkorbe etwa lt> Meter tief herab und blieb todt am Platze. In Thalberg hat die Grundsteinlegung zur neuen Pfarrkirche, für welche der Landtag in letzter Session die Mittel bewilligte, stattgefunden. Die Weih« des Grund steines vollzog als bischöflicher Kom missur Pfarrer Dr. Kohlhofer von Wegscheid. Der Schreiner Georg Gruber in Weidenbach ist beim Baden in der Isar ertrunken. Bei der Ein hebung größerer Geldbeträge für die Gemeindcwfse hat der Gemeindediener Kchmidt in Mttelsheim mehrere Po- en unterschlagen und darauf da» jeite gesucht. Er wurde jedoch in wnauwörth ergriffen und bereits an >as Amtsgerichts-Gesängniß Heiden )eim eingeliefert. Der Sohn des Ingenieurs Georg Holländer im Grombühl spielte mit einem geladenen Zimmersiutzen. Plötzlich ging der selbe los und die Kugel drang dem lungm hoffnungsvollen Manne in den Kopf. Der Tod trat augenblicklich ein. Im Monat Juli ist es 150 Jahre her, daß Markgraf Friedrich von Bayreuth die Stiswngsurkunde der Universität Erlangen unterzeich nete. Die Feier dieses Ereignisses soll in diesem Sommer in würdiger Mise von statten gehen.—Der Schlos ser Baumgartner von Bamberg, ver heirathet, welcher an den Auszugsvor richtungen in der Officiersspeiseanstalt in Erlangen beschäftigt war, wurde da durch, daß der Aufzug plötzlich nieder- Königreich Württemberg. Stuttgart: Kanzleirath Unrath vom Kriegsministerium, Komponist des in ganz Deutschland bekannten König Karl-Marsches, beging sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Dem Jubilar, welcher unter drei Kaisern »nd drei Königen gedient hat, gingen zahlreiche Anerkennungen und werth volle Geschenke von fürstlichen Perso nen zu. Ueber das Vermögen des Holz- und Kohlenhändlers Christian Bischofs an der Böblingerstraße ist der gerichtliche Konkurs eröffnet worden.— Wegen Sittlichkeitsverbrechens verur theilte das Schwurgericht den Privat mann Friedrich Braun zu 18 Monaten Zuchthaus. Gestorben: Korpsroß arzt Findeisen, Metzgermeister Jacob Fellmeth, Kohlenhändler Friedrich Strohmeier, Güterbeförderers Ehefrau Rof. Goldner, geb. Heß. Die Wil helm Burck'fche Asphalt- und Theer fabrik im nahen Zuffenhausen, daS größte Etablissement in diesem Artikel wnerhalb Württembergs, ist durch eine Feuersbrunst total eingeäschert wor den. Großherzogthum Baden. Im Neckar bei Heidelberg ist zur Zeit ein Felsen sichtbar, in den die Jahreszahlen 15W und 1842 einge meißelt sind. Zu den niedrigsten Wasserständen in jenen-Jahren gesellt sich der diesjährige. 'Ein Heidelber ger Mitbürger läßt den beiden Jah reszahlen ein tief eingemeißeltes „1893" beifügen. Ueber das Ver mögen des Weinhändlers Jos. Rist in Heidelberg ist der Konkurs eröffnet worden. Der Cigarrenmacher W. die 22 Jahre alte Rosa Kettemann in Kirchheim einen Mordversuch, indem er auf der Rohrbacher Straße drei Schüsse auf das Madchen abfeuerte, das in der nächsten Nacht im Heidelber ger Krankenhaus gestorben ist. Der Thäter ist verhaftet. Der städtische Zimmermeister A. Rigg in Konstanz stürzte bei einer Reparaturarbeit von dem Dach des städtischen Wasserwerkes Schädelbruch zu, dem er im Spital erlag. Die Stadt Lahr hat dem Alttanzler Fürst Bismarck ein Denk» Feier enthüllt wurde. Auf einem mächtigen, prachtvoll gearbeiteten Gra nitsockel, der als einzige Inschrift „v. Bismarck" trägt, befindet sich die von Professor Dondorf modellirte Marmorbüste des eisernen Kanzlers in des „Hinkenden Boten", hatte vor drei Jahren an Bismarcks Geburtstag die erste Anregung zu diesem Denkmal gegeben. Uhrmacher Jacob Leitzig in Mannheim hat den Konkurs ange- ZI us der Rheinpfalz. vernichtet. Der Maurermeister Jo hann Becker in Waldfischbach hat in einem Steinbruche bei Pirmasens, den selbe hat eine Tiefe von 0,60 Meter Wirthes zur Krone in Wörth a. Rh., entsetzliche That. Als ihm dieselben Zweibrücken verurtheilte Anna Gilbert, Ehefrau Wiesenthaler von Bobenthal, wegen Körperverletzung mit nachge- Anna Stahlhelme von St. Ingbert Alpenprovinzen. Gestorben in Mauthausen Frau Alosta Poschacher. —In Puch wur den kurz hintereinander die beraub ten Leichen des Grundbesitzers Schleimer aus Schirnitz und des Häuslers Paul Egger aufgefunden. In Radegrund hat sich der Ritt meister Julius v. Horvath aus Baja (Ungarn) in einem Jrrsinnsansalle erschossen. Gestorben in Salzburg Josefine Gräfin Welfersheimb, Sternkreuz-Ordensdame. Der Notar Franz Ulrich aus Marburg wurde von einem Eifrnbahnzuge überfahren und getödtet. Vor eini gen Tagen fuhr auf einem Segel boote eine Gesellschaft in den See. das Boot kippte um und die Insassen fielen in denselben. Der Forstgehilfe Pichler konnte gerettet werden; der Diurnist der Bezirkshauptmannschaft Johann Kindermann, der Waldauf seher Joses Strutzenberger und ein Kindermädchen des Metzgerwirthes Schwaiger in Zell am See sind er trunken. Schweiz. Las ostschweizerische Musiksest i» Zü rich war von 2l Musikvereinen besucht. Das Wettspiel sand in der Frauen münsterlirche unter starler Betheiligung des Publilums statt und wies durch wegs gute Leistungen aus. Es wurden drei Kategorien gemacht: I. Kategorie (12 bis 15 Mann). Lorbeerkränze: I. Urnäsch und Golddach .Melodia", 34 Punkte; 2. Wängi. „Atpenrösli"; 3. .Eintracht". 11. Kategorie (16 bis 24 Mann). Lorbeerkränze: 1. Wald: 2. Niederu>wyl und Töß. .Eintracht"; 3. Seebach-Oerlikon; 4. St. Gallen. .Helvetia", 5. Höngg. 111. Katcgorie (über 24 Mann) Lorbeerkranz: „Al penrösli" Winterthur. Ehrenkränze erhielten die Stadtmusik St. Gallen und die Stadtmusik Winterthur; Or- Festdirettor Feust erhielten Lordeer tränze. —Gestorben Dr. W. N. Schau berg, früher Oberrichter. —Der Man nerchor Urdorf machte einen Ausflug Balmer, welcher 40 Jahre der Zeitung „Der Bund" gedient hatte, ist gestor ben. — Bei seinem 50jährigen Jubi läum wurde dem Oberbannwart Ru- Mühlenthaler. —H. Rubin'S Wohn den 20,000 Fr- —Bendicht Probst in trunlen ist. WeinhLndler Johann Emil Büsch aus Kanton St. Gallen ertrank beim Baden im Zihlkanal. O e st e r r e i ch. Wien: Ein großer EinbruchZdieb stahl im Werthe von 20,0V0 Gulden Spiegelgasse 8, vollführt. Da die Wohnung der nach Graz gereisten Grä fin ganz leer stand, so wurde der Dieb stahl erst einige Wochen später bemerkt und zugleich, daß die Diebe es sich in der Wohnung bequem gemacht und dort genächtigt halten. Johann Zeplichal aus Poysdorf, der in allen Wiener Zeitungen Annoncen erließ, in denen er den Leuten gewinnende Lotterie- Nummern zu geben versprach und die 100 Gulden Geldstrafe verurtheilt. Blausäure versehen, trank dieselbe und war sofort todt.—Der Konserva torist Wilh. Sliwa, Margarethen, Wimmerstraße 4 wohnhaft, machte aus Kummer, daß er die Prüfung schlecht bestanden, der 72jährige Karl Kürschner, Grinzingerstraße 63 wohn haft, wegen unheilbarer Krankheit seinem Leben ein Ende. —Gestorben: Maqistratsrath i. P. Franz Leban, Polizei-Oberkommissär Sazyma, k. k. Kämmerer Graf Nicolaus Mikes in Reichenau, der brasilianische Gesandte am hiesigen Hofe Amoral de Valente In Böslau, Recitator und Schriftstel ler Karl Petrowitfch, Landgerichts rath i. P. Ritter v. Gozdawa-Re klewski in Alt-Erlau. Von einem verheeren den Brande ist der Schacht „Muth' der Vereinszeche kons. Vaterland bei ' Kliestow heimgesucht worden. Nachts brachen der Seilendes Seilbahn greisen des FeuerS. Ehe man mit dem Reitungswerk beginnen konnte, stand bereits Alles in hellen F!,rmmen Von dem Seilbahnmaschinen schuppen gen 12 Uhr Nachts stürzte der Förder- Betrieb waren. Glücklicherweise ge lang es, diese Gefahr zu beseitigen. Paris hat eine Lebens versicherungsgeselkschast, die statuta risch keine Personen aufnimmt, welche sich die Haare zu färben Pflegen. Man fürchtet, daß Leute, die sich bemühen, Ein Fund in Berlin, dessen Object vor 2? lahren einem hat, ist dieser Tage in einer Villa des Berliner Thiergartenviertels gemacht worden. Ende der 60er Jahce '.oar in der Klosterstraße in Berlin ein Fleischermeister F. etablirt. Eiius Tages vermißte F. einen 500-Thaler schein, den er kurz vorher von einem Kachbarn eingewechselt hatte und den ir im Drange der Geschäfte aus den Tisch der an den Laden stoßenden Wohnstube gelegt hatte. Trotz vie len Suchens blieb der Geldschein ver schwunden, und der Verdacht lenkte sich auf die Ladenmamsell, der er kurz vorher den Dienst gekündigt hatte. Das 20jährige Mädchen wurde von der Criminalpolizei verhaftet und ver blieb in mehrwöchenilicher Untersu chungshaft, aus d«r es schließlich, da der Verdacht nicht aufrecht erkalten werden konnte, entlassen wurde. Spä ter gab der Fleischermeister fein Ge schäft auf, kaufte eine Villa im Thier zarten und zog mit den Seinige» da hin. Vor etwa 8 Tagen befand sich die einzige Tochter des Rentiers, die >ur Zeit der Diebstahlsaffäre 5 Jahre ilt gewesen sein mochte, zu Besuch bei ihren Eltern und half ihrer Mutter beim Aufräumen einer Bodenkammer. Zufällig fiel der jungen Frau ein Wollenknäuel in die Hände, das sie mechanisch aufwickelte; sie faltete das Papier, auf welchem die Wolle ge wickelt war, auseinander, und be iinen preußischen 500-Thalerschein in der Hand hielt. Jetzt wurde es der Dame klar, daß sie selbst das Ver schwinden des Geldscheines veranlaßt, und die Wolle darauf gewackelt; aus Furcht vor Strafe hatte das Kind dann den wahren Sachverhalt ver schwiegen. Langsam kehrten der sungen Frau die einzelnen Details der längst vergessenen Sache in's Gedächt that de: frühere Fleischermeister Al in einem Hause der Barnimstraße-in den denkbar ungünstigsten Verhältnis sen. Dief.r Tage erhielt sie den Be such ihres ehemaligen. Brodherrn, 1500 M. als Schmerzensgeld aus zahlte. Den 500 Thalerschein' aber rische Erinnerung" einverleibt. Unter den Sommergä sten eines an der Wiener Westbahn ge legenen Ortes herrschte gewaltige Auf regung, und das war so gekommen: Doktor Unterkommen gesunden. Eines schönen Vormittags—der Doktor war nach Wien gefahren lam das Stu benmädchen einer anderen Familie, welches sein Zimmer aufzuräumen hatte, mit verstörten Ziigen zu ihrer Herrin und zeigte dirser ein an den Doktor gerichtetes Telegramm, wel ches lautete: „Raub möglich—Mord nicht Fritz." Die sämmtlichen Nachbarinnen waren außer sich. „Mein Himmel, in der heutigen Zeit, in welcher man so viel Unglaubliches erlebt," rief eine Matrone aus, „kann man sich selbst in einem so anständi gen Manne, wie d«r Doktor bisher zu fein schien, täuschen! Ja, ja 1"....... Als der Schreckliche Abends Heimram und wie immer freundlich grüßte, da wurde ihm ängstlich ausgewichen. Dat Stubenmädchen ergriff vor ihm sogar die Flucht. Die sämmtlichen Familien in der Villa pflegten an ei ner im Freien aufgestellten Tafel in Eintracht und Fröhlichkeit zu speisen und der Doktor war ein gern gesehener Gast. An jenem Tage zogen sich All« Abends in ihre Zimmer zurück und der Doktor wandelte wie ein Einsiedler im Garten umher. Er merkte wohl, daß er sich plötzlich allgemeine Abnei gung zugezogen hatte. Endlich ging er stracks in das Zimmer einerFamilie und verlangte Aufklärung. Die Dame des Hauses fragte ihn streng: „Haben Sie d»fes Telegramm in Ih rem Zimmer liegen lassen?" Darauf „Gewiß, ich habe meinen Freund be auftragt, mir die Bücher und Rollen zu den Theaterstücken: „Der Raub der Sabinerinnen" und der Mord in der zen, den Mord aber nicht." JnTriest wurde neu lich Nachts der Oberlieutenant Leo pold Ledinegg von dem griechischen Handelsagenten Kritikos aus Eifer sucht erschossen. Ledinegg hatte ein Liebesverhältniß mit der ehemaligen Geliebten des Kritikos unterhalten, der wegen Betrugs zu sieben Monaten Kerker verurtheilt worden war. Nach der Entlassung aus der Haft verfolgte Kritikos den Officier mit Drohungen, »rwartete ihn kürzlich spät Abends oor einem Gartenlocal und stürzt« sich, als Ledinegg heraustrat, auf den selben. Ledinegg zog den Säbel und oerwundete Kritikos an der Stirn, «vorauf dieser einen Revolverschuß auf ihn abfeuerte. Ledinegg starb wenige Minuten später, da die Kugel den lin len Lungenflügel durchbohrt hatte. Krititos wurde alsbald verhaftet. Das Officiercorps sammelte sich Nachts in großer Aufregung auf der der Straße. Ledinegg war der Sohn eines Hofraths in Steiermark und ein ausgezeichneter Officier. Wir lesen in der Pfäl zer Zeitung: Bischof Anzer, ein Ober pfälzer, Leiter der deutschen Mission Süd-Schantung, erhielt soeben von der chinesischen Regierung eine ganz außergewöhnliche Ehrung. Der amt liche Alt besagt: „Aus eine Eingabe des Prinzen Tsching und des Auswär tiges Amt an Se. Majestät, mit Rück- Eintracht unter Christen und Nicht christen, hat der Kaiser Ew. Gnaden das Großmandarinat dritten Ranges zu verleihen geruht, eine Würde, die bis jetzt keinem Missionar irgend wel- Uebermaß meiner Freude trebt mich, Ihnen sofort diese Mittheilung, zu gleichmit meiner herzlichsten Gratula tion zugehen zu lassen." Bekannter maßen werden die chinesischen Wür denträger in n«un Klassen getheilt, zu deren erster die Mitglieder des Kabi »etsralhes und die sechs Minister ge hören; die zweite umfaßt die Vicekö nige und Gouverneure der Provinzen; zur dritten, welcher jetzt Bischof Anzer beigesellt ist, zählen die obersten Eri minalrichter, sowie die Generale der Infanterie, also die nächsthöchsten Be amten der Provinz. Die Vorrechte, buch welche die Träger dieses Ranges ausgezeichnet, sind ungemein zahl reich. Dieselben führen den Titel Excellenz, tragen hie höchste Mandari natskleidung, auf der Spitze des Ga lahutes den lichtblauen Knopf, um den Hals eine aus 108 Kügelchen beste hende kostbare Kette, cmf der Brust und Rücken der gestickte Bild eines Pfauen. Bei öffentlichen Aufzügen benützen sie die grüne Staatssänfte und ein Gefolge von zehn Reitern; als Jnsignien der Wür de werden zwei rothe Sonnenschirme, zwei Fächer, Titeltafeln, Fahnen mit Bildern von Drachen und geflügelten Tigern u. A. m. vorangetragen. Elf Schläge auf den Tamtam befehlen al len Bewohnern der Präfekluren, Subpräfekturen und Distrikte, sich eh rerbietig zurückzuziehen. Ebenso sind die Wohnungen dieser Würdenträger in vielfacher Weise ausgezeichnet. Der „Petit Marfeil- Taucher, der 12 Meter unter dem Was ser in der Nähe des Leuchtthurms von Santa Maria stattgefunden hat. Um sich wegen dieses außergewöhnlichen Duells zu verantworten, erschienen gerichi zu Marseille. Es wurde fol gender Thatbestand festgestellt: Der untersuchen, ob ein mit Kohle beladeter stacher Kahn, der gesunken war, noch zu heben sei. Der Taucher Rado war ihm gefolgt, um dieselbe Untersuchung vorzunehmen. Die Bestimmungen der Taucher sprechen dem ersten, der zum Meeresgrunde niedersteigt, das aus schließliche Recht zu, alles waS er in einem Umkreise von 30 Meiern sindet, Als Cappodo den Taucher Rado sah, der ihm dieses Recht streitig machen wollte, sagte er zu ihm: „Laß zelheiien man sich eher ausmalen als beschreiben kann. Das Duell scheint Cappodo ihm einen Messerstich versetzen wollte und bei dieser Gelegenheit selbst seinen Lustzuführer angeschnitten habe. Wie hätten die Richter die Wahrheit Weichthiere, die das mittelländische Meer bevölkern, Zeugen des erbitterten Kampfes zwischen den beiden Tauchern Duellanten zu 100 Frs. Geldstrafe ver urtheilten. In der letzten Sitzung der Akademie der Naturwissenschaften in Montpellier berichtete Dr. Marek über eine Kranke, die seit zwölf Jah ren von der sixenJdee beherrscht werde, daß zu gewissen Zeiten Gold auf ihre Kleider herabfalle und sich bisweilen sogar in den Falten ihrer Haut ver berge. Dieser Goldregen bereite ihr jedoch eine große Beängstigung, sie fürchtet, man möchte sie beschuldigen, all' das edle Metall gestohlen zu ha ben. Dieselbe Angst befällt sie, wenn ihr die Schränke und Schubladen ihrer Wohnung in die Augen fallen, in denen wohl das Gold verbvrgen stin könnte. Um sich zu beruhigen, muß sich die Aermste mit geschlossenen Augen auf die Kniee niederlassen und alle Theile des MeubkemenlS herzäh len. bis ihre Schwester ihr zuruft: „Es fol" Darauf wäscht die Kranle ihre Hände, schüttelt sich und hat auf einige Zeit wieder Ruhe. Schon vor zwölf Jähren, als die Lei dende »och Kind war, zeigte si« eine peinlich« Gewissenhaftigkeit und als der öffentliche Ausrufer eines Tages anzeigte, daß Jemand eine Arm spange verloren habe, bildete sie sich ein, dieselbe könnt» an ihr hängen geblieben sein und sie in den Verdacht bringen, den Schmuck gestohlen zu ha ben. Seit jener Zeit dieser eigen thümliche geistige Zustand das un glücklich« Mädchen fast ununterbro chen beherrscht. 7