6 »SM«'. Zum Holzflößen ausgerüstet, stand Jwa» vor leinen Eltern. „Betr." sprach der Vater, und sich bekreuzigend, neigte der Sohn sich drei »iger Sohn!" schluchzte die Mutter »nd segnete den Bliriche», der sie hoch über ragte. „Lebewohl, mein Guter! Bleib' immer brav »nd laß Dich nicht zum Trunt und schlechten Sachen verleiten. Habe Umgang mit den Rechtschaffenen und meide die Bösen." „Höre aus, Alte, mit dem Heulen! zurück in s Dorf. Mach' ihm das Herz nicht schwer!" wehrte gutmüthig der Vater und wandte sich beschwichti gend zu dem «ohne: „Tas ist einmal Wkiberar-l! Schreib' aber auch, wenn Du »ach Petersburg hinunter geschwom men bist." „Schreibe, mein Wanja, uns ver giß nicht Deine Mutter, Du bist unsere einzige Freude!" „Auf Wiedersehen!" und mächtig mit den srisch getheerten Stiefeln den Bodeu stampfend, verließ Iwan das väterliche Dach. Im Wäldchen, hinter dem Dorf lugt« er aus: husch! um chlang, gleichzeitig lachend und weinend, seinen Hals ein schlankes Mädchen, des Dorfältesten „Tanja, mein Seelchen, auf Wieder sehen! Verrathe mich nicht, vergiß mich nicht »in eines anderen willen. Aus Petersdorf bringe ich Dir im Herbst einen Ring und goldene Ohrgehänge „Wanja! Wenn Du Dich nur nicht in der Hauptstadt in eine hübschere »er liebst. Ich stürbe vor Gram und Aer ger". „Du dummes Ding, wie könnte ich aufhören, Dich zu lieben". Als der Verlobte hinter einem Hügel verschw«nd, ließ T«t>ana die Hände herabfallen und schluchzte laut auf. Eine kurze Strecke stießt der wasser> reiche Wolchow hart längs dem Eisen bahndamni dahin, dann wendet er sich Inieförinig von ihm ab und führt ma jestätisch die Wogen des JlmenseeS dem LandoMee zu. In schwindelnder Höhe leitet der eiserne Weg aus Petersburg nach Moskau über die Wolchoivbrücke, rechts einen Zweig nach der ehemaligen Republik Groß-Nowgorod entsendend. Der Schienenstrang, in dalen bewacht; auch links unten am Wasser die steile Wand entlang, pa tronillirt eine Wache. Der Zar will immer rettet ein Wunder die Hochge borenen vor schrecklichen Zusälleu. Tau sende von Werst zieht sich die Solda tenkette hin, wehe dem, der die Schutz len, das i» der Nähe liegt. Ein Floß treibt aus dem Wasser und gerade aus den Soldaten am Fluß .Halt! weiter ab vom User!" schreit die Wache dem Flößer zu. Der junge Bauer führt die Hand an'S Ohr und horcht. „Halt' weiter vom Ufer!" brüllt der Soldat. Ter Bursch« auf dem Floß greift zu dem mächtigen Stamm am Hinterrande desselben und rudert verzweifelt aus aller Kraft. Auker fich, roth im Gesicht, mit aus geblasenen Backe» flucht der Soldat: „Mehr recht-, Du-Verdammter! Mehr Flußbett daß ihm der Schweiß ir Tropfen rinnt. Alle Mühe ist um sonst. die starte Strömung reißt das Todes? „Unglücklicher, was thust Du?" rusl rathios die Wache am User. „Schieß den Hund nieder!" wüthet ner Brust der Bauer. Das Echo verhallt, der letzte Seufzer des Versiiilenden auch verfliegt. Vorbei saust hoch oben der laiserliche Zug, und die in ihm sich befinden, er freut der herrliche Weitblick über das furchtbare Höhenthal und dem weite» Strom, aus dem ein führerloses Floß hinausschwimmt dem Ladogasee ZU. , Dumps ist die Lust in der Stube. Auf dein Ofen kauert im Düstern der Vater. Kaum dringt ein ivenig Ta geslicht durch die mit Eis bedeckten Scheiben des Ileinen Fensters. Am Tisch sitzen die Mutler und des Dors ültesten Tochter Tatjana. Beide sehen verweint und bleich aus und reden leise mit einander. „Weshalb er gar nicht schreibt? Was „oh! tonnte ich ihn nur einen Augen blick lang hören und sehen!" „Der Taugenichts!" ruft der Vater, „Schämst D» Dich nicht, io zu re den!" schilt die Mutter, „vielleicht ist er krank?" Frühling kommt er gewißlich nach Hanse; was sollte ihm aoch zuge stoßen sei». Gott und der Zar sorgen für uns alle," imint die Mutter. „Er ist sicherlich gestorben, er könnte nicht ohne mich leben; ach, wär' ich todt!" Und weinend litßt Tatjanadas Köpf chen sinke». rust der Vater, .nutzlos wie abgeschos sene Flin'en! Gott sei ihm gnädig, der uns in , i.'ieS namenlose Elend gebracht hat!" Di« «»«stellung Eostartea». Costarica ist der letzte der central- Dieses alte Land, das Columbus auf seiner dritten Reife berührte, ist von der Natur reich gesegnet, aber zugleich schwer verschuldit. Seine Reichthü mer stecken noch heute meist unter der Erde, in den Bergen und in den dich ten, schier undurchdringlichen Wäldern. Mit den Versuchen, seine Hilfsquellen des .Ladewig" mit dem großen Porte monnaie, um seine Schätze heben zu helfen. Vielleicht verhilft ihm auch seine vorliegende Ausstellung dazu. Das gelbe Gebäude von Costa Rica steht oben an der nördlichen Lagune, welche die Terrasse des Kunstpalastes Baumwipfeln weht die blau-weiß roth« Flagge. Vorne zu seiden Seiten des Eingangs stehen zwei marmorne sich eine weiße Piazza, deren Funda ment in den Fluthen ruht. Dieses Gebäude ist fast ausschließ lich der Ausstellung gewidmet. Es hat nicht, wie manch« der benachbarten amerikanischen „Em pfangszimmer" oder große Amtsstuben mit elegantem Mobiliar. Nur ein Neins Plätzchen hat sich Herr Guz man. der Commissionär von Costarica, mitten unter dem Wild, den Vögeln und anderen Ausstellungsgegenständer vorbehalten. Sonst ist jedes Räum chen unten und auf der Gallerie dazu ausgenutzt, Costarica zu „puffen". Die Wände sind mit vielen Photographien und auch einigen Oelgemälden himinel ragender Berggipfel, endloser Wälder und Dschungeln, und schöner Mädchen in Lindestracht geschmückt. Unter den Decorationen ans der Gallerie sind Schilde, bronzene Soldatengruppen und fackelschwingende Zeloten v>:mer lenswerth. ' , thum des Landes ist glänzend verirr ten. In der Mitte des unteren Rau mes sind Hölzer und.Mineralien in bizarrer Gestalt. Ein großes Land schaftsbild auf der Gallerie ist eben falls durch ausgestopste und auf die auch allen Besuchern Proben des dusli gen Moktagetränles von Costarica ge boten. Außer den Vögeln ist das Land auch reich an kleinen und großen Pelzthieren vieler Arten, und die Häute spielen eine wichtige Rolle auf dieser Ausstel ledem der Leser ist das Wort Stoff nur vom Sodawasserstand und von den Patentmedicin-Flaschen her. In dieser Ausstellung können sie gtndsten. In 2S Schaukästen werden diese und andere Heilpflanzen, Wurzeln, Blätter, Zweige. Bohnen, Rinden, pulveristries Holz u. s. w. ge zeigt, und es gibt keine Gebresten von Hand Alterthümer und eine interessante Münzsammlung. Der schuldenbelastete Freistaat hat jedenfalls sein Aeußerstes gethan, sich Unternehmungsgeist herbeizulocken. Das ist der Hauptzweck aller lckteinisch amerikanifchen Ausstellungen in der Gartenstadt. iiveltausftellnn« v«» «»ylo«»» Zu den seltsamsten und niedlichste. Specialausstellungen km Norden der „Weißen Stadt" in Chicago ist jeden falls diejenige der indischen Insel Ceylon zu rechnen, am Strande des Michigansees herrlich gelegen, kl singalesische Handwerker und Künstler haben bis in die letzten Tage hinein an dieser Ausstellung gearbeitet, die jetzt den Neugierigen nicht minder als den Belehrung Suchenden anzieht. Außer den Natur- und den sehr be merkenswerthen Jndustrieprodukten dieses wunderbaren Ländchens (das auch im Frauenpalast durch schöne Frauenarbeiten vertreten ist) kann der Besucher hier die Bewohner selber ken nen lern?» und eine Civilisation stu viren, welche zwar mit der abendlän dischen in der Neuzeit nicht in jeder Beziehung Schritt gehalten hat, dafür aber mehrere Jahrhunderte älter ist, als diese; er kann auch eine Religion (und Philosophie) kennen lernen, welche viel älter ist, als die unsrige, und aus welcher hervorragende For scher die tiefsten Grundgedanken des Christenthums herleiten wollen. In teressant ist diese Ausstellung auch durch das, was sie nicht enthält. Es sind nämlich gar keine Kriegswas sen vertreten, ausgenommen einige der ältesten und ursprünglichsten Art; das bedeutet, daß die Civilisation der Singalesen, im Gegensatz zu der un srigen, über die Kriegs-Phase hinaus ist! Anch in dieser Beziehung ist der Einfluß des buddhistischen Glaubens, »nd zwar eines sehr geläuterten, uw 'erkennbar. Das Aeußere des Gebäudes hat die °?orm eines Tempels. Prächtig ge chnitzte Ballustraden und Mahägoni- Ätäfel mit Bildern aus dem singale sischen Leben ziehen den Besucher 'chon an den Treppenstufen an. Mit en über dem Gebäude ragt ein zier 'icher Thurm empor, zu welchem eine Wendeltreppe von der inneren Ro tunde aus führt. Das Getäfel an den Wänden dieser Rotunde zeigt -ältiger Nachbildung, u. A. ein merk würdiges Bild des Königs Wassantra, velcher eine grüne Tunica trägt, in >r einen Hand den Rüssel eines hei igen Elephanten und in der «»deren inen Palmzweig hält. Da doch ein nal vom heiligen Elephanten die Rede nedliche Elephantenschnitzerei aus ?benholz mit einem Thurm auf dem >iücken unter den Kunstindustrie-Ge fenständen erwähnt. Neben dem ge lannten Bild erblicken wir dasjenige )er Lieblingsgattin Wassantras, wel che von einer Anzahl Frauen in ba>-.»- näßigem Costiim bedient wird. Ter Ebenholz-Elephant. Religion und Thee spielen di>. Hauptrolle in der Ausstellung von' eine Million Acre? auf Ceylon mit Thee bebaut, und der Thee ist denn auch durch etwa SO helle und dunll« Gattungen auf dieser Ausstellung sehr reichlich vertreten. Es ist nicht un möglich, daß Ceylon in wenigen Jah ren in lauter Theepslanzungen ver wandelt ist und ejn gefährlicher Ne benbuhler des berühmten Uokohama- Distriktes von Japan wird. Hinter der Theeiusstcllung erblickt man zwei riesige Statuen, von denen die eine Gautama Buddha darstellt, die ander« d«n König d«r Götter oder Kräfte, den vierhändigen Wifchnu; zwei feiner Arme streckt er segnend über das Voll aus, in dem dritten hält er einen Ring das Symbol seines Reiches, d. h, der Ewigkeit —in dem vierten ein« Posaune. Nächst der Theecultur ist die Kokos> nuß-Cultur die wichtigste Ceylon's, Der Kokosbaum und der Brotbauir von Nutz- und Zier-Ar tikeln aus Kokosschalen, sowie Mat ten, Netze u. s. w. aus den Bastfasern Unter den vielen anderen Manusac tur-Artikeln könnten die Lastwager und noch mehr die interessanten M W M U»KW- W W WjWMW? In einem Empfangszimmer deü zweiten Stockes werden eingeladen« Gäste mit einheimischem Thee bewir thet und mit seltsamen Tänzen und Ceremonien unterhalten. In Wachs- Die lebende Menschen-Ausstel lung in diesem Gebäude bleibt, wie gesagt, eine der beachtenswerthesten. Kein einziges Gesicht ist hier zu sehen und überall, wo Singalesen anzu treffen sind—'das nicht Intelligenz. Gelassenheit und ruhigen Fleiß wider als Masse befrachtet, so friedfertig, wie die, dreieinhalb Millionen Sin galesen. In ihrer Weltanschauung ist „bös" handeln gleichbedeutend mit vollkommen. In mancher Beziehung ist diese Ausstellung ein interessantes Seitenstück zu derjenigen von Ostin den zurief: „Ihr werdet Alle fchließ » Sehr natürlich! ~, ~ Ich bin schon am Ansang, i« der Mitte und am Ende des Monats bei Ihne» gewesen, und noch niemals habe ich Sie bei (sassa getroffen!" „Was kann Ich dasllr, wenn Sie Pech haben?!" Pessimistische«. Das Leben ist ein saurer Wein. Ter selten sich verbessert. Und Mancher muß zusrieden seil Wenn ihn das Schicksal wässert. Berechtigtes Mißtrauen. Frau A: „Mein Arzt räth mir, ich soll« eine sechc-monatliche Reise antreten, aber ich traue ihm nicht recht!" —Frau B: „Warum denn nicht?" Frau A: „Weil inem Arzt gleichzeitig mein Schwiegersohn ist!" Aufklärung. Fritzchen: ein Manldeld? Pap«! Daseist eia Kerl, der nie sein Maul hält. ««r osa «u» »«« v«rli««r ««- Der auigeknobelle RetchitagSknndidal. .Meine Herren Schöffen und Aktu wariuffe, jetzt bitt ick Ihnen um feier liches Jehör," wandte sich der Gelbgie ßer Eduard N. an den Gerichtshof. „Wie't so manchmal im menschlichen Leben vorkommen dhut, hatte ick an je nen Tage mein sojenanntes Wizjenfest, wo ick jeboren jeworden bin un nu in Ehren vierzig Jahre hinter mir habe. Nadierlicher Weise konnte ick einen für die Jeschichte meines Lebens so ruhm vollen Tag nich vorüberjehen lassen, ohne ihn in würdijer Weise zu be jehen. . . Vorsitzender: .Und da haben Sie nun in dem Schanklokal des Zeugen Schmidt eine arge Verwüstung ange richtet, indem Sie Gläser und Teller war?" Angeklagter: „Dieses weniger, hoher Herr Aktuwarius. aber dahinjejen hatte det meinen Jeburistag ooch nicht det mindesteMinimum zu dhun. Der Jeburtstag, det war wat janz Apartes mengeliren is, der kam us die Wahl, den hatte ick nich als Privatmann, sondern als Staatsbürjer, wo ick doch im Dienste des Vaterlandes stand. .." Vorsitzender: „Sie wollen also sagen, daß Sie sich an jenem Tage zwei Mal« betrunken haben?" Angekl.: „Aber janz separat, Herr Aktuwarius, janz separat, wie det fich Mittelstande schicken dhut. Ick bin lich ufjelost erklärt hat? Hast Du Dir da schon nach eenen soliden, rechtschaf fenen Kandidaten umjesehen?" „Nee," sage ick, „vielleicht wer' ick mal 'ne Annonce in die Zeitung setzen, del ick so'n Mann suche. Anjebote jiebt et denn die schwere Menge. . ." Vorsitzender: „Es ist nicht nöthig, daß Sie uns alle die Gespräche erzäh len, die Sie am Biertisch geführt ha wie det Allens jekommen is, bat ick nu hier als kriminalistischer Angeklagter vor Ihnen stehe. Wo Julius drus raus wollte, det wußte ick schon, der wählt roth, und dazu wollte er mir mir zu sein erlaube, that wie Tulpe, als merkte ick nich det jeringste Mini mum. Wie er noch so uf mir einre men so nach einander die andere Stammtischjenossen, nadierlich jeder mit seinen eijenen Kandidaten, un wo von jeder Einzelne sagte, det wär' der wahre Jakob, un wer 'nen Andern wählte als den seinigen, der müßte nach Dalldorf oder doch zum Mindesten nach Plötzensee, indem so'n Ruppsack jar nich in die menschliche Jesellschast hingehört«. . . Vors.: „Nun fassen Sie sich aber et was kurz. Sie kamen mit Ihren Zechgenossen in Streit und wurden dann ungemüthlich." Angekl.: „Nee, so schnell jing det nich, Herr Aktuwarius, da wurde vor her noch ville jetrunken, un mit jedem Jlas wurde der Jejenkandidat ruppi ger, so det keen anständiger Hund mehr 'n Stück Brod von ihn jenomme» hätte. Der Schlächter Meente, Jeder, der keen Jnsehen dafor hätte, det wir burch det amerikanische Schweinefett zu Jrunde jerichtet werden, der wär 'n Dussel, un der Wirth sagte, bevor wir keene vollständige Freiheit mit die Poli zeistunde hätten. .." „Vorsitzender: „Nun ist es aber ge nug mit Ihren Stammtischgesprä chen. . . ." Angeklagter: „Ja, ick hatte- ooch die Neese voll davon, un da sagte ick denn, um zur Ruhe zu kommen, det ick mir meinen Kandidates ausknobeln wollte, da wäre Allens jlatt un in Ordnung, un ick brauchte mir keen Kopfzerbre chen weiter zu machen. Da lachten se -» '« un schrieben mir die Namen uf .»>t eene Ziffer dabei, un die Nummer, vie ick denn mit eenen Würfel werfen sollte, die sollte den Kandidaten be stimmen, den ick zu wählen hätte... ." Vorsitzender: „So! Bedachten Sie sten Akte trieben?" Angeklagter: „Aber wenn ick mir nu jar nich zu rathen un zu helfen weeß! Ick knobelte also, un meine Nummer fällt uf den Wirth, den sie zuni Ulk wählen. Det is so 'ne Art Schicksals ?och mang sind." .Ja", sage ick, „da haste ja Recht, 'n Quatschkopp biste ja ooch. Aber wählen wer' ick Dir nich." Stimmt et, dann is et jut, stimmt et nich, dann sage ick: nujrade! So mach' ick «t ooch jetzt; nu jrade nich." „Wat," sagt er, .Du willst mir nich wählen? Dann verhaue ick Dir, dat Du nich mehr piepsen kannst. Det'S nu zum Handjemengsel kam, det liegt in der Natur der Sache, aber dafor kann ick doch nich, dat die Jläfer dabei entzwei jingen, indem det doch 'ne zer brechliche Waare is. Darum bitte ick, mir zum mindesten Minimum freizu sprechen." Die Beweisaufnahme ergiebt keinen folgt. »tu« UN» «edirgSlus«. Wir wissen seit geraumer Zeit, daß die Höhenluft nachvrücklich und in be stimmten Grenzen auch heilsam auf den erregendes, aber sie sind nicht im Stande, zu erklären, auf welche Weis« sich dieser wohlthätige Einfluß geltend macht. Einiges Licht in unsere Kennt niß vo» den Umwälzungen, die sich im Körper beim Verlasse» der Tiefebene die beim Besteigen hoher Gipfel zu entstehen pflegt, gebracht. Je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft. Sie bleibt sich zwar in ihrer Znsamniensetzung annähernd gleich, ter Berglust weniger Sauerstoff enthal ten, als in einem Liter Luft der Tiefe bene. Wenn zum Beispiel am Meeres spiegel in 1 Liter Luft 10V Gewichts- Meter Höhe auf 88,2 pCt., bei 2vlX) Meter auf 77,8 pCt. und bei. üvov Meter beinahe auf die Hälfte, nämlich 53,ü pCt. Mit jedem Athem- Hochgebirge dem Blute weniger Sauer stoss zu, als in der Tiefebene. Wie nun Blutunterfuchungcn von Leuten,^ neuen Herhältniljen an. Die rothe» Bluttörperchen sind es, die sich in der Lunge mit dem Sauerstoff beladen und enthalt im Hochgebirge wachst nun die Zahl der rothen Blutkörperchen im Menschen um viele Millionen; verlaßt man aber das Hochgebirge und kehrt in die Tiesebene zurück, so nimmt die find neuerdings auch in Deutschland schon in Höhen von «ivv bis 7lw Me tern beobachtet worden, und sie bewei sen wcchl, daß die Heilsamkeit des Auf enthalts im Gebirgsklima nicht in der Reinheit der Gedirgslujt und im Bergsteigen zu suchen ist. Ter vermin derte Luftdruck scheint die Lebensthätig gen unsere Feinde, die Bakterien zum großen Theile führen, so erweisen sich die EiM'üße der Höhenlust vielleicht gegen die wichtigste der bakteriellen Krankheiten, gegen die Lungenschwind sucht. tgemtind«rath»-Sttzung. „pürt. KinningS, ick hebb' juch rau pen taten, do hett, as ji wißt, en gro beten; von uns' Kdters is' dat kein' weft, also hebb' ick hier en Schriwe» an dat Amt upsett, un nu wull' ick blot hüren, ob wer dat dorwedder hett; paßt upp." .Verleben Nacht Klus der Nachtwächter Jsermann auf sein Horn, kennbarer Hund von rückwärts herbei und wart» der Nachtwächter Jsermattn von selftiAen durch seiner Hand gebif-. se», ohn« dabei zu bellen, und zwar Der Schulze. Berkholz." » sagt, »uß au« B sag««»» Mutter: Hier, Zoinmi, nimm Deine Medizin, wie ein Mann! Kleiner Patient: Her damit! W» ist der Whisky? Verheißungsvoll. "Sie: .Wirst Du mich auch noch lieben, wenn ich nicht mehr bin?' Ei: .Erst recht!" Die in Frankfurt a. M. nachSchluA der Oper „Carmen" erfolgt« Verhaf tung des Sängers Robert Stagyo u»d seines Sekretärs Josef Finazer durfte nicht nur für das Frankfurter Theaterpublikum, welches ihn und seine Partnerin Gemma Bellincisni noch in einigen Rollen hören sollte, sondern auch für den Sänger selbst eine große Ueberraschung gewesen fem. Der Hastbefehl ist vom Berli ner Amtsgericht erlassen worden. Ueber die Vorgeschichte dieses Haft befehls liegen folgende authen tische Mittheilungen vor. Zwischen Stagno als Beklagten und seinem früheren« Impresario Emil DUnr als Kläger schwebt beim Berliner Land gericht in erster Distanz ein Civil proceh, über welche» bereits einmal Berliner Depesche, welche,in der Ue> bersetzung etwa folgenden Wortlaut hatte: „Aus Berlin erhalten wir die Verbrecherbande sein, deren hervorra gendstes Mitglied ein gewisser Emil Dürer ist, der ans Berlin wenige Tage befindet sich Dingueler in Italien." Dürer, der im Jahre 1890 hier in Berlin bei Freund ck Jäckel das Werk auf telegraphische Anfrage von der Redaktion, daß diese Nachts eingetroffene Depesche, welche mit "der Thäterschaft lenkte sich sofort auf Stagno, der aus dem Civilproceß mit Dürer dessen ursprünglichen Fami liennamen und seine Staatsangehö rigkeit wissen konnte. Dürer stellte bei der Staatsanwaltschaft Strafan die Presse begangenen Bubenstück sicherlich ein öffentliches Interesse zur Strafverfolgung vorliege. Auch die lienischen Agenten bereits von der Depesche im dienstlichen Interesse Mittheilung erhalten und interesstrte bände kennen zu lernen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erfolgte die Beschlagnahme des Depefchen-Origi amte und die Schriftvergleichung er gab zur Evidenz, daß der Schrei ber des Originals Stagno's Privat welche zum Beweise von Rechten nnd Rechtsverhältnisse» von Erheblichkeit ist, und sie begingen, indem sie von gemäß Paragraph 268 des St.-G.-B. einem a»deren Schaden zuzufügen. Die Staatsanwaltschaft hatte am L 7. Juni Antrag auf Verhaftung gestellt, Ans Gut en ste i n erz ählt Bauer» a»S dem Dürnbach bei, der eine Klosterthalerin heirathete. Branti und Bräutigam stehen vor dem Altare. Ter Pfarrer hält die Ansprache und fordert zum Schlüsse das „Ja" der- Brautleute. Aber der Dürnbachbauer schweigt. Der geistliche Herr fragt nochmals, er schweigt wieder. Allgemei nes Erstaunen. Der Geistliche erklärt ihm zum dritten Male die Sachlage, bacherbanern ein langsames „Ja"'her aus.—In der Sakristei stellt der Pfar rer etwas erregt deu Bauern ob feines Zögern» zur Rede. Da antwovtet die ser gemüthlich: „Ja--ich denk'.sowas Al§ darob der hochwürdige Herr halb, lächelnd, holbärgerlich meint: „Na, das thut man, doch srüher uud nicht, wenw man ich« vor de« Altare steht," mei»t der Dürnbachbauer begütigend: „Na, jetzt lass'n mir s halt gelten." Die Braul schien i« alledem nichts zu fin den; sie war bei der .Ehrentafel' lustig und guter Dinge mitsammt ihrem .überlegten" jungen Ehe manne. Deshalb. Warum so lirgerkich? Da war ich gestern gegen iinen Meusche» so unendlich höflich und, nun fällt mir ein, daß der mir noch lvv Mark schuldig ist!