Dc xoealnoairichten. Provinz Brandenburg, s In Potsdam der General z. D. Rosenzweig, zuletzt Gouverneur von Köln; ferner der Wirkl. Geh. Qber- Geh. Lber-RcchnungSrath Albert Vic lizeirath F. Tiedecke. Provinz Ostpreußen. Ter flüchtig gewordene Stadtkaffcn- Rcndandt Hermann in Marggrabowa hat sich beim Gerichte in Lyck sreiwillig gestellt; die bis /tzt ermittelte unterschla gene Summe beträgt ungefähr 1300 Mar!. Der Lehrer Ferdinand Arndt vergkhen, begangen an Schulkindern in l 7 Fällen, zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilt. In dem Dorfe Ziegen berg unternahmen der Brennereifiihrer Scheer aus ZilsitinKaiilchinen, wohin er sich zu einem Begräbnis begeben Halle, in Folge eines Schlagaiilalles. Provinz West Preußen. Die Gebrüder Joseph nnd Johann Temsü, in Czerst, welche im Herbst 1891 mit einem eigenen Vermögen von 1000 M. daselbst ein Maninaktur -19. März 1892 den Konlms angemel det hatten mit einer Passivmasse von 35,400 M., wurden zu Könitz zu 6 resp. 2 Monaten Gefängniß vernr theilt. Ter wegen Bcamtcnbestechung verhastete Rentier Keller, in Tirschau der im Tainiger Central - Gefängniß in Untersuchung war, hat sich dem ir dische» Richter durch Erhängen entzo gen. Im Torse Mahlin wurden durch Flugfcuer zwölf Gebäude, darun ter süns Wohnhäuser, eingeäschert. Zeh» Familien mit 47 Personen sind bürg. Provinz P om m er n. Im Regierungsbezirk Stralsund ist hastet und nach Stargard überführt. Derselbe soll in Collies ein Sittlich leitsaltentat verübt haben. t In Ueckcimünde der Schifsslapitän Ferdi nand Schwarz. Provinz Schleswig - Hol stein. Wendung von 200.000 Marl die Re- Aussehen, weniger der Roggen, beson ders der ipät im Herbst bestellte. Der Klee ist noch ziemlich zurück, doch steht derselbe dicht und zeigt, daß er gut durchgtwintert hat. In Altona ha ben zwuchen dem Magistrat, der Ober funden. Tie Grundsteinlegnng der zweiten Kirche (St. Pauls!irche) in der Nordergeiiieinde hat in seicrlicher Weise stattgcsiindcn. Propst Dolirn hielt die Weiheredc und Lbcrbürgcrmcister Dr. Giese sprach Namcns der Stadt. Auch der Erbauer der Kirche, Proscssor Otzen Standesbeamle A. Witt in Bergen- L. Thiemann. In Prosen starb der Erzpriester Muche. Derselbe hat seines ca. 700,000 M. betragenden t>en Mauerwerk begraben und so schwer verletzt, daß nach wenigen Stunden der Tod eintrat. Der Lehrer Hermann Fischer in Kreuz burg 0.-S., welcher das 7 Jahre alte Schulmädchen Elisabeth Schol tysjck, die eine Rechenaufgabe nicht lö sen konnte, in einer das Leben gefähr denden Weise gezüchtigt hatte, wurde zu 6 Monatm Gefängnis, verurtheilt. Der Musikdirektor Goldfchmidt beim Kimigs - Grenadier -Regiment No. 7 in Liegnitz, der älteste Kapell meister der Armee, hat als 70jähriger rüstiger Greis sein Mjähriges Dienst- Turch einen Brand in Neudorf sind 7 Wirthschaften mit 2l Gebäuden ein geäschert. 112 Herrenhaus - Mitglied, päpstlicher Kamnierherr Gras Edmund von Poninski aus Schloß Wreschen. Im Dorse Koldromb brannte die tatho auch die anliegenden Grundstücke der Wirthe Schweda und Gezeezka in Mit ieidenschast gezogen wurden. Auf der Feldmark Kl. - Quensiedt ihm die Halsschlagader durchschnitt. Gestorben; In Halle Generallieu tenant z. D. Wilh. von Voß. We gen unzüchtiger Handlungen wurde in Halle der Apotheker Silkrodt verhaf tet. In der Papierfabrik von Th. rieth der Maschiuenineister Heinrich Schopps mit dem Oberkörper zwi schen den Filztrockner, wodurch der Tod desselben herbeigeführt wurde. Bcrgmann Gustav Emanuel ans Hettstedt hat sich im Kammeritzteich bei Walbeck ertränkt. Gestorben: In Mühlhausen Polizei - Inspektor Block. Durch einen Revolverschuß machte Polizei - Secretär Rudolph Köhler in Mühlhausen seinem Leben ein Ende. In der von ihm verwalte ten Kasse des Gesinde - Bclohnungs sonds fehlten mehrere hundert Mark. Provinz Westfalen. Der Weichensteller Heinrich tn Coesseld wurde beim Rangiren aus dem Rheinischen Bahnhos von zwei ab übersahren und sosort getrdtet. s In Drensteinfurt Pastor Haunhorst. Die Grundsteinlegung für das auf Hohcnsyburg zu errichtende Kaiser Wil- bat iml» mitsprechenden grenzende Futtermauer »nd der Mit tet werden. Der^Handlanger Jüls in Härter hat seinen Stiesvater er händler L. Sternberg in Iserlohn, ein Halsabschneider schlimmster Sorte, der sich namentlich unter den bäuerlichen Wirthen seine Opser aussuchte, ist jetzt wegen Betrugs und Fälichung zu ein Der Bahnhofsrestaurateur Müller in St. Johann hat die Hälfte des rie gewonnen; er hat infolge dessen den Betrieb der Bahnhofswirthschaft sofort gekündigt. Freifrau von Mendt in Neviges hat der kath. Ge wies sie ein Kapital von 22,S0 schnlin pcklor Heinrich OverlMge. s In BoltMlirien der 9! lah e alte Witiner.—s Ter Laiidgerichtsprändenl Geheinier Ober-lustizraih Hopman in Wiesbaden. Königreich Sachsen. In Dittersdors wurde das Keller sche Bauerngut durch Blitzschlag ent zündet >i»d völlig eingeäschert. Im Pertraucn-Schacht wurde der Berg mann Franke durch Einsturz eines Ortes verschüttet. Ter Sohn des Schlossermeisters Mar Grenz in Mee rane, welcher den Lehrling Mar Grenz, weil er schlecht zuschlug, mit einem glühenden Eisen stieß, io daß dasselbe tief in den Unterleib eindrang, wodurch nach kurzer Zeit der Tod herbeigeführt wurde, ist wegen fahrlässiger Tödtung zu 25 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Der Tirectvr dcr »Zncht genossenschast sür das Meißner Schwein", Klopser. hat sich aus dem Boden seines früheren Gutes in Schletta erhängt. Man spricht von einem bedeutenden Desieit in der Ge nosjenschaftslasse. Ter Wirthschafts desitzer Gotthelf Wolf in Oberlichten- Nähe des Äahnhaies von Oelsnitz i. B. Harb. Hessen-Darm st ad t. In Oppenheim hat sich der Winzer Hartmann im Rhein ertränkt. Der Barbier Georg Göclel in Ober-Ram stadt hat in dem Wasserloch der söge. nirte Lehrer I. Trippel und in Kl.- Gr. - Umstadt sind durch dasSchwur- Gesängniß und 600 M. Geldstrafe verurtheilt worden. Postbote Wil helm Mantel in Wixhausen ist wegen Betrugs und Unterschlagung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß verur theilt worden. Königreichßayern. Bayern: Gestorben, der Kammer junker, Hanptmann a. D. Maximilian Graf von Rambaldi; der General- Münchener Tagblatts"; Frauenarzt Dr. Joses Levy. Ferner der Armen arzt Dr. Braun; der Rath am Ver- Reitzenstein; der Privatier Wilhelm Kanzler. —Der verstorbene Kaufmann Kinderasyl 37,000 M. durch Testa ! Arbeit dcs Wählens zu stärken? Als stich "verursachten Blutvergiftung. ! Der Gastwirth und Oelonoiii Bils ! Meier in Senkosen bei Moosham wnrde ! in seinem Local von dem 20jährigen ! Gürtlerssohn Sennebagen, den er sei nes rohen Benehmens wegen vor die Thür setzen wollie, erstochen. Der Waldausseher Dahin in Thalmässing wurde mit einer schweren Schußwunde, herbeisnhrte. ansgefunden. Der Gutsbesitzer Lorenz Rienecker in Ru- dolzhofen wurde von einem jungen > Pserde derart ans den Unterleib ge l schlagen, daß der Tod nach wenigen Großherzogthnmßaden. 's In Meßkirch der Privatier, ehe maliger Apotheker F. Häuser. Auf ! dem Holzplatze beim Bahnhof in Meß kirch wurde der Holzsetzer und Unter händler. Landwirth Engelbert Fecht todt anfgesnnden. In Oberhand erhängte sich der Haujirer Augustin Bisch. In Pforzheim wurde das Borstandsmitglied des Sanitätsver eins, der Goldiirbeitcr Lutz, ein wasch echter Socialdemokrat, verhastet. Der Bereiu wurde von Socialisten gesührt. Es sand sich ein Vermögen von 0 M., Schulden im Betrage von über 6000 Mark vor. Die Bücher sind verbrannt. — Das Wohn- und Oekonoiniegebäude des Landwirths I. Eckert in Rotzelist abgebrannt. Ter 71 jährige Bater und die 09jährige Mutter, sowie ein L Jahre altes Kind der Brandbeichä digten wurden durch Brandwunden so schwer vcrlept, daß sie bald daraus star ben. s Frau Leopoldine Eisele, geb. Hegele in Singen. s In Ueberlin gc» der tatholiiche Stadtpsurrer Eisen» Das ganze Anwesen des Landwirth. Haschwander in Ueberg ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. In , Wollbach stürzte der LandwiithJohann Gempp beim Kirschenbrechcn vom j Baume herab und erlitt derartig , schwere Verletzungen, daß er nach we ! iiigen Stunden starb.—Wegen 10 ver- schiedener Wechielfälschungen wurde der Fabrikant Albert Christ in Zuzen- Wilsen von der Mannheimer Straf ammer z» 8 Jahren Gefängniß ver irtheilt. Die Hauptgeschädigten sind >ec Gutspächter Hahn und die Firma liegler in Sinsheim. Äu S der Rh inpfalz. Ter Maschinenheizer Wols in Lud vigshasen, Pater von sechs Kindern, Ibrriulzen erhingt« sich. In aller lächster Zeit wird die Wasserleitung sUeiZweiler-Lberhosen in Angriff ge lommen. Im Ganzen werden in den leiden Gemeinden 16 Hydranten zur Einrichtung gelangen. Karl Decker Ii Singelbach inachte seinem Leben nirch Erhängen ein Ende. Die >rau des Westrich in Ztudenbühl starb vor einiger Zeit an wer 4 Ctnlimeter tiefen Brandwunde, vclche sie sich nach ihrer eigenen Ans age beim Aushängen eines Wasch essels über der Esse ihres ManncS zu gezogen haben wollte. In Folge uin icrschwirreilder Gerüchte, da» ihr Naun ihr die Wunde absichtlich beige packt habe, wurde die L/eiche czhumirt, )er Mann daraus verhaftet. El saß-Lothringen. In der Kunstausstellung zu Müt lauscii beging dieser Tage ein kaum !ojähriger junger Mann einen Akt des chäudUqsle» Bandalismus, indem er z»S dem Gemälde Siualdinis „Ein kath" einen Fraucukopf herausschnitt, z» dem er Gesallen fand. Ter Ber icht siel sosort aus den richtigen Thä !brn ausgeschnittenen Theil des Bildes ii den Abort warf. Er hat seinem Later seine Schuld eingestanden und ist n d.'r Nacht aus und davon gegangen. Ter Kumtverein steht aus Rücksicht auf >ie achtbaren Eltern des jungen Men ligen ab, zumal der Vatcrden Schaden Blexen will. Das Bild stand mit unem Werthe von 1200 Mark im Ka talog verzeichnet. jiichtige Handlungen getrieben zu Ha ien. Die Untersuchung gestaltete sich ehr umfangreich, da eine Menge der >as Nähere zu befragen waren. Un längst stand der pflichtvergessene Haus vater vor der Strafkammer des hiesi gen Landgerichts. Natürlich mußte die Verhandlung unter Ausschluß der Ter President bezeichnete dos Bersah cen d?s Aiigellagicii als das Gefühl ge radezn empörend. »Sie müssen ja Ziahre alt und Valer mehrerer Kinder. Böhmen. Prag-, In einem Hotel vergiitcte sich Kerd. Bisch. 112 In Arnem das Mit» r. JivonSk. 112 In Brüx Apothelcr A. Puckjchaml. 500 Joch Hochwald beZ bäuerischen Staatswaldes hinter Bankfirma in Karlsbad. Tie Wittwe des Dr. Joses Altichnl in Lcipa ist an Kohlcngas erstickt. Frau des t'haluvners Josef Tauche in Pfchira stürzte die Treppe hinunter u»d war sofort todt. In Rcichen lich verstümmelt und beraubt zu haben. s In Saaz Etadtsetretär Engelbert Wostri», In der Schottergrube des Franz Preinel-John bei Seidnitz wurde in 138 Meier McereShöhe der Backen zahn eines Mammuth'S gefunden. Schweiz. Immer mehr nimmt im Berner Oberland die Zahl der Thal- und Bergbahnen zu. Wenn dies am Ende nur nicht zum Schaden des Oberlandes ausschlagt. Gibt es doch viele den lärmende» Großstädien enteilende Tou niotive lahrt. Im Oberland wurde kürzlich ?,e Schynige Platte bei Inter lalcn ercssnet. Die Bahn ist mich dem sähr eine Siunde Zeit. —Aus Utokulin ist ein Rejractor mit sünfzölligem Ob- Mosaikboden ausgestellt worden. Das Kunstwerl bildet ein Ouadrat von 220 Meter Seitenlänge und wiegt über 20 Eentner. Im Spielsaale zu Mon lecarto tam es, wie man aus Mentone schreibt, jüngst zu einer argen Standal scene, Ej» Oberausscher wurde ge wahr, daß ein Croupier Banknoten in seinem Hemdschlitz verschwinden lies: und sorderte den Schwindler aus. sich sofort vom Spieltische zu entfernen. Statt aller Antwort versetzte ihm der Croupier mit der kleinen Schaufel, mit der die klingende Münze eingesammelt wird, einen Schlag in's Gesicht und wars sich dann aus ihn, um ihn recht gründlich mit dcr Faust zu bearbeiten: nur mit Mühe konnten die Anwesenden Händen des Biedermannes entreißen und in Sicherheit zu bringen. Der schlagfertige Croupier wurde natürlich an die Lust gesetzt und erhielt nicht einmal den üblichen Zehrpsennig, dcr in Montccarlo sonst jedem Ausgeplün derten und Hinansgeworsencn verab reicht wird. In der Sonntags sitzung des italienischen Parlaments kam es zu einer Schlägerei zwischen zwei Abgeordneten; den römischen Blättern entnehmen wir folgende aus führliche Schilderung des skandalösen Vorganges : Der Abgeordnete Fortu nata hatte soeben das Wort ergriffen, um gegen die Bankenvorlage der Re gierung zu sprechen, als plötzlich auf der linken Seite des Hauses ein arger Tumult losbrach. Der Abgeordnete Baron Aprile hatte bereits mehrere Male den Redner unterbrochen, als der Abgeordnete Quato di Belgloioso ihn aufforderte, die Unterbrechung zu un terlassen. Aprile fuhr jedoch ruhig fort; da rief ihm di Belgioiso das Wort: Animale! (Rindvieh) zu und warf ihm gleichzeitig ein zu einem ! Papierpfeil gestaltetes Exemplar der gedruckten Tagesordnung in's Gesicht. Baron Aprile sprang wie ein Rasender in die Höhe und versetzte seinem Geg ner einen Faustschlag in die Herzge gend, den die Belgioioso sofort erwi derte ; es wurden noch drei oder vier Faustschläge gewechselt. Die Balgerei kam wie ein Blitz aus heiterm Himmel, denn die ruhige und sachliche Rede des Abgeordneten Fortunato ließ einen solchen Zwischenfall durchaus nicht vermuthen. Natürlich suchten die Abgeordneten, die in der Nähe standen, die Faustlämpfer zu trennen; diese hatten sich bereits mit dcr einen Hand an den Röcken gefaßt, während sie sich mit der anderen gegenseitig ohrfeigten. Baron Aprile gilt für einen sehr schlagfertigen Herrn, dcr schon einmal in der Kammer eine Prügelei begann ; damals war der Abgeordnete de Felke sein Gegner. Der Zwischenfall Aprile-Belgioiose fand ein Gegenstück auf der Journalistentribiine, wo die Herren Riccio und Meratelli in einen Wortwechsel geriethen, der gleichfalls mit Ohrfeigen endigte. Als in der Kammer die Ruhe wieder hergestellt war, sagte der Präsident Zanardelli „Ich rufe die Abgeordneten zur Ach tung des Parlaments, die seine Würde verletzen". Das Nachspiel zu der Prügelei zwischen den beiden tapferen Volksvertretern bildete natürlich ein bildete das Auftreten dcs Thicrbän fchc Heiterkeit. Eines Abends aber vollsten Zufriedenheit des Publikums aus. Nach dcr Vorstellung stürzte Permane ohnmächtig zusammen und mußte in das städtische Krankenhaus geschafft werden. In Neapel fand am Sonntag, dem 2V. Juni, die feierliche Polytechnikums in Zürich, dcr Univer sitäten Heidelberg und Athen, viel: Abgeordnete, Senatoren u. s. w. Von Emile Zola war folgendes Schreibe r angetroffen : „Ich werde nie verges sen, daß de Sanctis vor vielen Jahren Werk des Bildhauers Naffaclc Be' rede; der Feier wohnte auch die Wittwe des berühmten Kritikers bei. Boughi schilderte vor allem de SanctiZ als Kritiker z er habe für die Inter pretation der italienischen Schriftsteller eine ganz neue Art von Kritik einge führt, zu welcher er in Deutschland angeregt worden sei. Der Redner sprach dann über die Betheiligung deS berühmten Kritikers an dcr Rcvoluiion vom Jahre 1848. Die Polizei des Königs Franz des Zweiten hielt de Sanctis für verdächtig unv sperrte ihn in Castel dell' Uvvo ein ; im Gefäng niß lernte er die deutsche Sprache. Nach zwei Jahren wurde er mit ande ren Gefangenen eingeschifft und sollte nach Amerika gebracht werden. In Malta entfloh er jedoch und begab sich nach Turin, wo er seine ersten gelehr ten Kritiken schrieb. Im Jahre 18k>3 erhielt er den Lehrstuhl für italienische Literatur am Polytechnikum in Zü rich ; dann kehrte er nach Neapel zu rück, wo er von Garibaldi zum Mini ster des öffentlichen Unterrichts er nannt wurde. Auch unter Eavour behielt er dasselbe Portefeuille, weil er, wie sich der Ministerpräsident äußerte, „der einzige Neapolitaner war, von dein zwei Personen Gutes gesprochen hätten." 1869 und 1877 war de Sanctis Vicepräsident der Kammer. Boughi schloß mit den Worten: „Als de Sanctis starb, herrschte tiefe Trauer in Italien und außerhalb Italiens." Nach diesem Vortrage des Campo santo, wo am Grabe de Sanctis' der Bürgermeister von Neapel und cin Vertreter der Provinz Avellino, in welcher de Sanctis geboren wurde, Reden hielten. Aus Neapel schreibt man unter dein 27. Juni: „Dcr be rühmte Gynäkologe unserer Hc.ch- Er begab sich in ein Kaffeehaus in der Montesautostraße und bestellte vier große Tassen Milchkaffee. Dann aß er fünfzehn belegteVrödchen und trank dazu eine Flasche Cognac und eine Flasche Marsala. Zuletzt verschlang der hungrige Professor das hübsche Quantum von vierzig Eidottern. Als ihm dcr Kaffeeschenk nicht noch mehr Speisen und Getränke verabreichen wollte, zerbrach Professor Earpentleri sämmtliche in seiner Nähe befindlichen Tassen und Biergläser, stellte sich aus eine Bank, schrie und schlug wie ein hatte sich unterdeß, durch den Lärm herbeigelockt, eine große Menschen- angesammelt; arme Wahn bringen. Der jetzt zur Kur in Karlsbad weilende Sultan von Jo hore ist auch Schiststeller; er hat un ter Anderem erst kürzlich in London wir folgende Gedanken wiedergeben: Alles, was Du gibst, gewinnst Du. Wolke ohne Regen. Der Dir Nach ren scin? Das Huhn des Nach sein. Geschentter Essig ist süßer, barste Platz in der Welt ist der Sattel eines schnellen Pferdes, der kostbarste Freund ein gutes Buch. Frag« nicht den Vogel, woher er kommt, sondern was er singt. Die Ge duld ist der Schlüssel zur Frcude. Von einer dankbaren Gemeinde wird der „Schles. Schul zeitung" aus Landshut berichtet: AIS eine dankbare Gemeinde hat sich di« Gemeinde Leppersdorf gezeigt, indem sie der Wittwe des verstorbenen Haup tlehrers, in Betracht dessen, daß ein« Lehrerwittwe bei 250 Mark Pension nicht bestehen kann, eine jährliche Un terstützung von 120 Mark bewilligt Aus Rosenberg im Böh» Verhastung berichtet. Dieser Nach richt zufolge wurden die Bauersleute der Gensdarmerie unter dein Ver dachte des fünffachen Giftmordes ver haftet und dem Bezirksgericht Hohen furth eingeliefert. Karlingcr soll seit dem 1. April 1838 fünf seiner näch sten Anverwandten, und zwar seine Schwiegereltern Franz und Anna Wurzinger, die Schwägerinnen Jo hanna und Anna, sowie den Schiva ger Joseph Wurzinger durch Gift ge tödtet haben, um sich in den alleinigen Besitz des Anwesens zu setzen. Seine Gattin Marie Karlinger soll bei der Ermordung ihrer Eltern und Ge schwister miigcwirkt haben. Zur Zeit der ersten Todesfälle in der Familie Wurzinger war im Orte Rosenberg > kein Arzt, ein Umstand, der es be greiflich erscheinen läßt, wenn die fortgesetzten Verbrechen erst Heiitc an dni Tag kommen. In den ersten vier ssäZen wurde als Ursache des vlökli» chen Todes stets ein Schlaganfall an hatte. Auf Veranlassung dieser Ge des Giftes wurde der Magen Wur- Eskorte excedirte Karlinger, der als gewaltthätiger Mensch gefürchtet ist. und konnte nur mit Mühe nach Ho — Aus Madrid wird ge meldet: „In der Portierloge des Fi- nanMinisteriums kam es zu einem nisterie» und einigen Angestellten der ! cos" (Gesellschaft von Pächtern der ! Tabaksfabrikatssteuer). Allem A^i- nehm beim Pharao, bis um drei Uhr des Finanzministers seine berau» schende Wirkung auszuüben begann, ein „Ministerieller" und „einer von der Steuer" in Folge eines Spiels in Streit geriethen, der nach gutem spa ! Nischen Brauch nur mit dem Messer ! ausgetragen werden tonnte. Alle An wesenden nahmen sür einen oder den anderen der beiden Kämpfer j und der Lärm wurde so groß, daß der Finanzmiuister, der Herr selbst nach dem Rechten zu schcn. Mit > ihm zugleich erschien aber auch die Polizei, die den „Herrenabend" sür ' beendigt erklärte und die Gäste des finanzministerlichen Portiers sammt dem Gastgeber zur Wache nahm. Ei ner von den Gästen, die Ordonnanz Herren Pförtner werden wohl sämmt lich aus dem „activen" Dienst entlas sen und als „Staatsdiener" auf Ans Petersburg schreibt angeblich falscher Creditbillets im Be trage von 8000 Rubel zum Preise von 2000 Rubel verkauft. Der Käufer mochte wohl ahnen, daß er daS Opfer von Betrügern geworden sei. Diese hatten nämlich bei der Abfahrt ihres Opfers einen ihrer Genossen in dem Wagen Platz nehmen lassen, »nd fo- Station ein Telegramm abgeschickt» daß ein Koffer mit achttausend Rubeln in dem und dem Wagen vergessen betrügen beabsichtigte, in leichter Weise um zweitausend Rubel geprellt. 7