Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 28, 1893, Page 4, Image 4

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    4 Seranton Wochenblatt,
erscheint jeden Freitag Morgen.
Office: 511 Lackawanna Avenue.
«I>bseription.„ »2 00 jährlich
Räch Deutschland, portosrii »SO
Die große Abonnenten,ahl de« „Wochen
blatt" «acht zum festen «nzeigenblalt im
Wochen-R nndschan.
Die gegenwärtig herrschende Geld
llemme ist leineswegs, wie neulich Herr
Eckels, der Controlleur des Courants, bei
dem Festmahl der New Jork« Handels
kammer auseinanderzusetzen versucht, nur
lokaler Natur; auch sind es durchaus
nicht blos die unsoliden und auf hals
brecherische Speculationen ausgehenden
Bankinstitute, welche in den Ruin hinab
gerissen werden. Auch durchaus solide
Geschäfte wurden ruinirt, besonders durch
das Schwinden des Credits in d«r Han
delswelt und durch den Mangel an Ver
trauen seitens des Publikums, an dessen
Stelle häufig genug nur ein völlig unge
rechtsertigteS Mißtrauen trat. Hals über
Kops wurden Depositen zurückgezogen aus
Banken, an deren Zahlungsfähigkeit und
Solidität auch nicht der geringste Zweifel
obwalten konnte, und dadurch die besten
Institute ruinirt oder wenigstens an den
Rand des Verderbens gebracht. Aber
dies plötzlich erwachende, gänzlich grund
lose Mißtrauen ist der Begleiter der
Handelskrisen, welche sich nie ohne die
Theilnahme des großen Publikums ab
spielen.
So wurden namentlich in Denver,
Colorado, eine große Anzahl Banken an
die Wand gedrückt und ebenso ging es in
Kansas. Viel ist auch von dieser Panik
auf die Rechnung der Silberfanatiker zu
setzen, welche das Ohr der Farmer mit
Unkenrufen von drohendem Bankerott
füllen, aus Aerger über den
des Sherman-Gesetzes, der vom nächsten
Kongreß bevorsteht. Mit dem allmähli
chen Schwinden des Silberboom« mußten
nothwendig auch alle Institut« zusam.
menbrechen, welche aus demselben ausge
baut sind—doch erfüllt für jene Staaten
der Krach die Aufgabe de« reinigenden
Gewitter«, welches alles Faule und Un
gesunde au« der Atmosphäre entfernt.
Auch in Oklahoma ist die dortige Na
tionalbank bankerott geworden. Ein be
deutender Strike ist unter den Kohlen
gräbern in Kansas in den Gruben eines
gewisien Clements ausgebrochen i die
ausständigen Arbeiter machten auf die
jenigen ihrer Genossen, welch« welterar
beiten wollten, einen Angriff, bei dem es
zu vielen Verwundungen kam. Der
Sheriff aus Wier City suchte vergebens
Ordnung zu stiften. Auch der dritte
Schmelzofen in SparrowSpomt bei Balti
more ist ausgelöscht worden, sodaß die
Anzahl der unbeschäftigten Arbeiter dort
aus viele Tausende angewachsen ist.
Präsident Cleveland hat sich von seinem
heftigen Podagraansall in Gray Gable«
erholt und macht aus der Vergnügung«,
yacht seines Freundes Benedict Ausflüge
in die Bucht von Massachusetts.
Der in Carlsbad in Böhmen verstor
ben« Millionär Anthony Drexel aus
Philadelphia hat in seinem Testament für
die Armen und Kranken seiner Vaterstadt
mehrere sich in die Millionen belaufende
Legate hinterlassen; auch hat er eine
Million Dollars sllr die Errichtung einer
Gemälde-Gallerie gestiftet.
In der Nähe von Toledo, 0., sind
Oelquellen von Bedeutung entdeckt wor
den.
Die neun zum Tode verurtheilten
Choctawindianer im Jndian Territory
haben einen Ausschub bi« zum 4. August
erlangt, damit ihre Acten inzwischen in
Washington sorgfältig geprüft werden.
Die Hundstagshitze, welche in den
mittleren und nördlichen Staaten der
Union auf's Unerträgliche steigt, ohne
durch Regen oder Gewitter gemildert zu
werden, bestätigt einmal wieder die alte
Bauernregel, daß aus einen harten Win
ter ein heißer Sommer zu folgen pflegt.
Ueber die Ernte in den einzelnen Staa
vor; es im Ganzen eine gute
Mittelernte in den wichtigsten Bodenpro.
ducten gewesen zu sein.
Der in Europa herrschenden Futternoth
werden wohl die amerikanischen Farmer
mit ihrem reichen Heuertrag abhelfen
müssen, und in der That sind auch bereits
eine große Menge amerikanischer Schiffe
mit Heu beladen nach Europa abgegan
gen. Nicht nur Deutschland, sondern
auch Oesterreich klagt sehr über Mangel
an Futter, und die Erwartung, daß zur
Erleichterung der Landwirthschaft die Re
absagen oder doch wenigstens beschränken
werde, hat sich bisher noch nicht bestätigt.
Aus die Annahm« der Militärvorlage
durch den deutschen Reichstag folgt die
Sorge der Einzelregierungen, wie die
wachsenen Martrikularbeiträge auszubrin
gen sind. Der Reichsfinanzsecretär Frhr.
vom Maltzahn-Gültz ist von seinem Po
sten zurückgetreten, wahrscheinlich, weil
decken. Dafür hat aber der Kaiser dem
preußischen Finanzminister Miquel seinen
Dank für die glänzende Durchführung
der Steuerreform in Preußen ausgefpro
chen, und ebenso hat er dem Kanzler
für die endliche Erledigung der Militär
vorlage seinen Dank und seine Annerken
nung ausgesprochen. Dem Führer der
Polen, welche recht eigentlich durch ihr
fei? Kosciol von Koscielski, wurde zum
Dank ein Orden verliehen.
Bald nach dem Zustandekommen der
ge^n; der Kaiser hat den Plan seiner
diesjährigen Nordlandsahrt aufgegeben.
Es scheint fest für die Schwarzseher in
der Politik, daß Frankreich und Eng
land bei dem Aufeinanderplatzen ihre bei-
derseitigen Jnteresienspähren in dem fer
nen Siam hart aneinander gerathen wer»
mah, und östlich von der alten französi
schen Colonie Kambodscha, nordöstlich
von dem nunmehr auch französischen Ton»
king und Anam begrenzt. Die Franzosen
sind nun von Anam aus in Siam einge
psern befahren und die HauptstadNgang
kok bombardirt. Ihr neuestes Verlangen,
welches sie in Form eines Ultimatums
an den König von Siam gestellt haben,
gipfelt darin, daß sie die Abtretung des
östlichen Siam, zwischen der von
welches aus den Sturz der englischen
Herrschaft in Asien hinarbeitet, befesti
gen. Denn wenn auch einerseits China
Miene macht, seinem Vasallen, dem tri
butpflichtigen König von Siam, beizu
springen, so erscheint doch andererseits
Rußland mit dem Anerbieten seiner Hilfe
an Frankreich. Man kann auf die Ent
wickelung der Ding« in Hinterasien aus
das Höchste gespannt sein.
Im Zusammenhang mit dieser Verwi
ckelung der französischen und englischen
Interessen steht wohl die Nachricht, daß
man dem bekannten Correspondenten der
„London Times" in Pari«, dem Horwitz
aus Blowitz, wegen seiner franzosenfeind
lichen Haltung das französische Burger
recht, welches er durch Naturalisation
erworben, entziehen will—Wenigens ha
higt sein.
schlechte Selbst in den
beschränkt werden, Leute die an
gestrengte Arbeit bei der drückenden Hitze
nicht aushalten könnten; dann sind es
die vielen Pic Nics und Exkursionen, die
den L-uten da» Geld aus der Tasche
locken und anderen Quellen entziehen;
einstecht««, daß die allgemeine finanzielle
Lage des Landes sich innerhalb Wochen
frist bedeutend gebessert hat. In New
Dort ist das Geld so flüssig, daß die
greß, daß sie nichts unternehmen werden,
was ein« finanzielle Krisis hervor rufen
könnte. Also, nur nicht verzagt und voll
das Geld ängstlich im Strumpfe. Es
kleine Schuld abträgt, erhält vielleicht
Käse. F. I. Widmayer.
Ueber den Unsinn der Prohibition in
Kansa«, g«g«n welch« sich jetzt auch die
dortigen Volksparteiler aus politischen
Gründen ausgesprochen haben, schreibt
die „Germania" in Milwaukee folgen
dermaßen : „Welch' Humbug die Prohi
bition in Kansas ist, dafür ist der Aus
weis einer Expreß. Gesellschaft, welche
innerhalb von drei Monaten einem einzi
gen Kunden 125 Gallonen Whisky und
an 200 Faß uno Kisten Bier geliefert
Whisky und Bier per Fracht, welche
Gouv. McKinley hielt letzt« Woche bei
Lob zollte. Er sagte u. A. „Singt
„WaS ist des Deutschen Vaterland," und
Des Deutschen Vaterland ist hier und ist
wir werden eS bedauern, wenn Sie uns
wieder verlassen".
Dies waren schöne Wort«; ob sie auch
ausrichtig gemeint waren, mag dahinge
stellt bleiben; jedenfalls hätte Hr. Mc-
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Antland.
Freiherr von Maltzahn, der Secre
tär des Reichsschatzamtes, hat resignirt.
Sein Nachfolger wird wahrscheinlich Herr
Straub sein.
General-Reichskanzler Caprivi,
welcher in Folge der Annahme der Mili
glücklich ist, wird sich zunächst zur Erhol
für »inige Zeit zum Kurgebrauch nach
Karlsbad reisen.
Trotz der zahlreichen Vorstellungen^
halten über Mittel und Wege zur Aus
— Am Montag erstrahlte die „Victo
lassen.
In Folge der anhaltenden Dürre
steht es um die Ernt« schlecht. Die Ha-
Zeit für das Vergnügen. Mit IZ lah«
saß er fest, 75 bzw. 73 Jahre, bis er
Ruhestand trat.
Eine Schenkung in Höhe von 45,-
000 Mari ist der Stadt Köpenick von dem
Das Wiener amtlich« Blatt hat
verbietet.
Der preußische Minister-Präsident
eines Lotterieanlehens kurzum abge
schlagen.
Ein Brief aus Taschkent) an die
Wiener „Neue Freie Presse" bestätigt die
Ansprüche Rücksicht zu nehmen.
Taubheit kann nicht geheilt werden
75 Cent«. K I. Cheney » Co.. Toledo/v.
»». Feinstes Sala'öl beim Maß bei
Widmayer.
In dem D. H. Bahnhofe zu
Green Ridge entstand am Sonntag Mör
der Anstrengung und fast ohne Schaden
gelöscht werden konnte. Der Inhalt
eine« Papierkorbes war auf unerklärliche
Weise in Brand gerathen.
Zu Beamten der Spitzenfabrik wur
den vergangene Woche erwählt: Präsi
d«nt, JohnM. Kemmerer; Schatzmeister,
H. I. Anderson; Sekretär, John G.
Sherwood. Direktoren sind: William
Creighton und W. S. Taylor von New
Kork, Henry Belm, jr., T. C. Snvver.
I. M. Kemmerer, Richard O'Brien,
John Simpson, A. Mosley, C. S. We
ston von Scranton.
Hau» und Hof.
«ansezucht ans der Banerei.
Man kann auf der Bauerei keine loh
nendere Geflügelart ziehen als die Gans.
Es ist «in volkslhümlicher Irrthum zu
glauben, daß die Gan« reichlich Wasser
schwimmen zu können. Alle« Wasser,
da« sie nöthig hat, ist eine reichliche
Menge Trinkwasser. Werden die Gänse
au« dem Wasser gehalten, so werden sie
leichter fett; ihr Federn sind »öliger und
dauerhafter; auch bedürfen sie nicht so
viel Körnersutter als wenn sie im Waffer
Ein Viertelpfund Federn ist der Durch
schnitts-Ertrag einer Gans bei jedem
Pflücken. Sie sollten alle sechs Wochen
Auf die Weise liefert jede Gans jährlich
zwei Pfund Federn im Werth von K 1.50,
während sie selbst noch fünfzig bis hundert
Cents werth ist.
Die Gans ist ein sehr marktfähiger
Vogel und nicht so schwer zu ziehen, wie
Sorgsalt. Im Winter frißt sie mit dem
einem anderen Gebäude waren. Man
gebe jeder Henne fünf bis acht Eier. Es
wird als ein guter Plan betrachtet, am
unterstützen und zwar entweder indem
Seiten de« Rumpfes unter die Achselhöh
len legt, oder indem man vor dem Kinde
saßt hält. Niemals darf die Unterstütz
(eine Messerspitze voll genügt für S Liter
Waffer), rühre diese Mischung eine Weile
der Flüssigkeit h«d«ckt sind; Eier
in einen trockenem, srostsreien Raume aus.
Derartig präparirte Eier hallen sich 6—7
Monate und länger, ohne dabei an ihrem
diese« Mittel durch Einfachheit und Bil-
Eigelb der Fall ist. Soll Eierkonserve
von. einer fast unbegr«nzt«n DauerhafUg
! Prcisqckröi.^>^^^
G V' Industrie- oder
> Staats Anskessnng, in Amerika so
> wohl wie in fremden Ländern, wo
! St. Jakobs Oel
> ausgestellt wurde, hat ei jedesmal die
höchsten Diplome als das vcfte Wittel
Littenbender s^Co..
Wagacrii. AchmiedcAnsrüstlingeii,
Eisen« und Ätahl - Waaren.
' t 2«—128 Franklin Ave..
Scranton, Pa.
! Vour Aomack
ViBtreBBeB?ou
Bv!enti«o
MeutMc American
I vr. «. «asclis, ?rok. «. «zr-liall