Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 21, 1893, Page 7, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Deutsckie Loeal»«a,richt»«t
Provinz Brandenburg.
Die dem Gutsbesitzer Möhring zn
Krügersdorf gehörige Dampfmahl
mllhle in BeeSkow ist niedergebrannt.
Die Schiitzengilde in Bernstein hat
beschlossen, an Stelle der alten Schieß
enthält.—ln der Kaierne des 35. Jns.-
Regiments > Prinz Heinrich von Preu
ßen» in Brandenburg fand Abends,
als der Kasernenwärter Kluge aus dem
Corridor eine Gasflamme anzündete,
ein« Gasexplosion statt. Kluge hat
außer einem Schädelbruch und einem
Schiendeinbruch noch schwere Verletzun
gen im Gesicht erlitten, an denen er im
Garnisonslazareth bereits verstorben
ist. Ter in der Nähe besindliche Ka
sernenwärter Pape hat schwere, indessen
nicht lebensgefährliche Verletzungen er
litten. Die Decke des Gewölbes ist
vollständig eingestürzt, die nach dem
Speisesaal und der Kantine sührenden
Thüren, sowie die Holzwände und Fe«-
sierscheiben sind zertrümmert.
Provinz O st Preußen.
Sein 59jähriges Meister-Jubiläum
beging in Königsberg der Maurer-
Lbermeister Rudolph Wolter, reich ge
ehrt von Mitmeisterii und Gesellen,
welche ihm einen gewertlichen Aufzug
veranstaltet hatten. Die Universität
Königsberg wird gegenwärtig von 683
Stndirenden besucht. Davon zäktt die
theologische Fakultät 132, die juristische
163. die medicinische 25',, die philo
sophische Falnltät 133 Studirende.
Der Gerichtsasjcssorßosenstock in Allen
ftein i» zum Amtsrichter in Lrtelsdurg
ernannt worden.
Provinz W e st pr e uße n.
Der königliche Forstassessor Schrey
aus Widno hat Selbstmord begangen.
.—lm Dorse Sakollnow sind 29 Ge
höfte mit 89 Gebäuden, darunter auch
die Kirche, niedergebrannt. Mobiliar
und Wirthjchaftsinventar verbrannte
ebenfalls. Auch zwei Kinder verloren
ihr Leben.-Hauptlehrer a. D. Gohr
in Langfiihr feierte mit feiner Gattin
das .'>>>iahrigr Ehejubiläum. 112 Da
selbst der Rentier I. Magolinsku—
katholische Lehrer Rudlowsti in Mit
lenz hat sich in dem Brunnen des Bt-
Flier ertränkt.
Provinz P o mnn e i:n.
In Carlsdorf schoß der Arbeiter
gerte, zu ihm zurückzukehren. Hier
auf jagte er sich selbst eine Kugel durch
den Kopf und stürzte entseelt zu Bo
den. —Die neuerbaute Kleinbahn Klo
kow-Pasewcilk ist im Auftrage der Re
gierung durch den Bürgermeister Ku
ersbrunst 18 Besitzungen mit 42 Ge
sind obdachlos geworden.
Pr o v>im zSchleÄ w ig - Hol
stein.
Auf dem Bahnhofe in Buchen wurde
der Rangirer Niebuhr beim Absprin
überiahren. daß er auf der Stelle sei
nen Tod sund. 112 Der Capilainlieu
tenani Lub. Brinkmann Sohn
1848—5i>, in Flensburg. —An dem
koniffenanslalt starb.
Provinz Schlesien.
Die Jubiläumsfeier seines 26vjäh
rigen VestelMs beging in Breslau
das Maria-MagdalenenGym nasium
durch Festalt im großen Saale des
Coneerthauses, bei welchem Direktor
Professor Dr. Moller die Festrede
Hielt. Abends fa,ns» im Stadttheater
die Aufführung der lhöthe'fchen
.«Iphigenie" durch Schüler des Gym
nasiums statt. Später war in den
Jestloininers, an dem 700 Personen
Theilnahmen. Den Abschluß fand bie
Feier durch ein Festmahl, bei welchem
Direktor Moller den Kaisertoast aus
brachte. — Gestorben in Breslau das
Geisitszcstörtheit stürzte sich der
auf die Straße und war sofort eine
Leiche. Der Kaufmann Otto Zim
mermann von Breslau, welcher wegen
Betrugs und Fälschung von Postan
weisungen in Berlin, Posen, Halle,
Dresden und Leipzig flüchtig gewor
der war, ist in Görlitz verhaftet und
hierher übergeführt worden. —Gestor-
ben in Bunzlau, der ehemalige Kauf
mann und Stadtverordnete, Rentier
Schunke. Der Drechslermeister
B'and von Freiburg, welcher seit dem
Palmsonntage verschwunden war, ist
in Grüneiche bei Breslau als Leiche
gesunden worden. Inzwischen ist
über sein Vermögen der Konkurs er
öffnet worden. Gestorben in Frei
burg, ein Lebrerveteran, Lehrer em.
Friedrich Schmidtchen. —In Kuttlau
hat ein in dem sogen. „Löben" ausge
krochenes Schadenfeuer sechs Wirth
schaften total eingeäschert. Gestor
ben auf Saabor, Prinz Ferdinand v.
Carolath.
Mähren und Schlesien..
In Brünn feierte der Privatier und
ehemalige Schneidermeister Franz Ja
niczek das Fest der goldenen Hochzeit.
Dieser Tage fand das Leichenbe
gängniß der in Brünn verstorbenen
Frau Marie Reissig, Gattin des Ober
landesgerichtsrutheS Dr. Hein.ich Reis
sig statt. 112 Ter verdienstvolle Präsi
dent des Mähr. Fischervereins, Sektion
der mähr. Landwirthschafts-Gesell
schuft, Emil Weeger in Brünn.
Ueber das Vermögen des Schneidermei
sters Franz Wodiczka in Jglau wurde
der Konlurs verhängt. —ln Mäh
ritch-Trubau feierte Franz Schwenk
»tr goldenen Hochzeit.
Provinz Posen.
112 In Krojanke Rentier Ferdinand
Ouandt. Der Gänsehirle des
Wirthes Neitzke zu Skolki zündete das
die artewche Quelle zu verstopfen. Die
Gefahr ist vergrößert, ein großer Theil
der in der Nähe liegenden Häuser ist
polizeilich geräumt worden, das Sinken
der Gebäude schreitet vor. der Einsturz
einzelner Gebäude steht zu befürchten.
Die Polizeibehörde hat die Große und
Kleine Kirchenslraße in ihren gefährde
ten Theilen gänzlich gesperrt.—Der
Zeichner Georg Döring in Schneide
mühl hat sich ertränkt.—Ter Inspek
tor des Gutes Schneidemühlerhammer,
Knapp, hat Abends bei einem Patrouil
lenritte aus Hammer schein Gebiete von
einer sich verboigen haltenden Person
-einen Schuß erhalten. Der schwerver
wnndete Inspektor wurde dem städti
schen Krankenhause übergeben.
Pr owi'iiz Sachsen.
In Leppin entstand in der Wohnung
des Besitzers Kerjlen Feuer, wobei zwei
Kinder des Besitzers in den Flammen
Armen und eilte mit demselben aus
den, Hause. Da stürzte im letzten
Augenblick noch das Strohdach über
mit einem verrosteten ?tngel an der
Hand und zog sich eine Blutvergiftung
zu. 112 Landrath a. D. von Jagow.
von 1849 bis 1873 Landrath des Krei
ses und später noch mehiere Jahre
Deichhanptmann des Wittenberger
Deichverbandes in Berlin. Land
rath Franz hat den Redacteur der
Küneinund, zum Duell
trumspartei in einer Wählerversamm
lung einen Antrag des Landraihs als
läppisch bezeichnete.
Provinz Westfalen.
Die katholische Kirche in Aalten ist
bis auf die Umfassungsmauer» nieder
gebrannt. In feieriicher Weise wurde
in Billerbeck die Grundsteinlegung zu
der St. LudgeruS'-Votivtirche voll
zogen. Unter dein dringenden Ver
ben. ist jetzt der Bergmann Heinrich
Wittkümpfer gefänglich eingezogen wor
den. Die eigene Frau soll ihren Mann
zwei Bergleute verschüttet und konnten
«erst als deichen zu Tage gesördert wer
den.— Im Wohnhause des Landwirths
Sattlers Müller, Joseph Ficne^Wie
gänzuch einäscherte. 112 In Buldern
der Vikar Joseph Janssing, emeritirter
Pfarrer von Mitte.
R h-einp-roviriz.
brikbesitzer Ludwig von Lilicuthal^in
Elberfeld. 5 In Ershausen Dechant
Wahrend der Fronleichnams-Prozefsion
ifi in Eisen am Waisenhausgarten ein
Mauervieiler eingestürzt, der zwei zu»
schauende Kinder erschlug, ei« drittes
verletzie. Tie Namen der in Essen
wegen des BilletschwmdelS verhafteten
Viehhändler sind- David Wolff, Ed.
Strauß aus l'sieo. Moses Moses.
Mich. Mayer, Joseph Mayer. Albrecht
Philipp aus Mülheim, Beruh. Moses
aus Sarn, David Levi aus Lanhau
sen, Jalob Leib aus Düsseldorf. Tie
Viehhändler Moses Gottschalk und
Mar Gotischalk aus Eisen und Ed.
Berg aus Oberhausen haben sich an
gesichts d.'r ihnen ebenfalls drohenden
Gefahr der Verhaftung durch die Flucht
entzogen.
Provinz Hesse n-N ass a u.
der früher dem in Kassel garnisoniren
den Regiment No. 83 angehörte, Hai
sich erschossen. Herr v. Grabow soll
seinem früheren Regiment ein Ber
mLchtniß von 199,999 Mark gestiftet
Gastwirths (Zinmel zum „Mdinzei
Hof" in Eltville stürzte plötzlich zusam
men, wodurch auch der ältere Saal,
über dem sich die Wohnung des Gast.
wirthS befand, mitgerissen wurde. 12
Personen, zum größtenTheile Arbeite»
sowie Familienangehörige des Gasthof-
Wenn auch mehr oder minder schwer
verletzt, herauszuschaffen. Der unter
dem Dach wohnende Bahnwärter Butz
gelisches Vercinshaus (Westend)" ha-
GrundslUck im Werthe von 239,999
Erfurt erhängt.
Königreich Sachsen.
Das Ministerium des Kultus und
öffentlichen Unterrichts hat in Plauen
zn entsprechenden Theilen zu verlegen.
—ln der Nähe der Walther schen
Fabrik i» Reichenbach i. V. wurde der
den. Er hatte sich in einem Anfall
von Schwermuth durch einen Schuß
entleibt.
Thüringische Staaten,
112 In Detmold Landgerichtspräsidem
/l. Böhmer. s In Rudolstadt Dr.
Rud. Möller. Tr. med. Bautler
— 112 In Frankenhausen
der fürstlich Schwarzburgßudolstädti
sche Kanittierherr und Hofjägermeiiter
a. D. Aiiguit v. Holleben. Tie Ehe
frau des Bäckermeisters Ludwig in
ter von drei Jahren bezw. acht Mona
ten durch Schwefelsäure vergiftet und
ihnen dann den Leib aufgeschnitten.
Königreich Bayern.
ter bekannte Advokat I. A. Sattlers—
Missionär Johan Hermann aus Strau
bing erschossen. —In Klein-Wetzheim
setzte die Ehefrau des Zimmermannes
den Ohren vollständig ab und benag
ten überdies das Gesicht. Durch das
Geschrei des Kindes wurde weiteres lin
der Pfarrer, der Senior der Diözese
Passau, Professor Franz Sales Schar
rer die Feier des diamantenen Priester
los.
an Blüthen auf, wie man ihn selten
finden dürste. Der Musik-Director
Hugo Wehrlein in Stuttgart feierte
fein Wjähriges Jubiläum Mit
entsagcn. Seit 1888 wirkt er als
Musikdirector der Hofkapelle. Aus
1887 bis 1892 gemeinschaftlich etwa
6999 Mk. falsche Konsumvereinsmar
in Fellbach der Lehrer Baisch.—Das
Löschen der drei ersteig Häuser vollauf
beschäftigt waren, in dem etwa 299 M.
davon eiitfcrnlcn, dem Landwirth ge-
Feuer ausbrach, wonach Brandstiftung
vermuth'! wird. Der Mahl- und
Säginühllbeiitzer Fleck Pfäffingen be
wurde dabei vom Schwungrad ersaßt
und von den Kammrädern so schrecklich
zugerichtet, daß er nur als Leiche her
ausgezogen werden konnie. fJn
Pfullingen Knabenoberlehrer Mayer.
—Das Anwesen des Bauers Georg
Reiser in ist total eingeäschert.
Ein schwerer Unglücksfall ereianete
ch bei dem Bau der Heimbachstraße in
at a, N. Als einige Arbeiter damit
esch ntig! waren, ein FelSstück zu lö
dtS ,!aver Läminle aus dem Fuchshose
bei Eberhardzell wurde durch Feuer
lolal zerstört. l
GroßherzvHthnm Baden.
Zur Gründung eines Frauenheims
Schweizer der Stadlgemeinde ein Ver
niächtniß von 29,999 M. hinterlassen.
Der verstorbene Eisenhänd!er Joh.
Rapp bat die Hälfte feines sehr bedeu
tenden Vermögens der Armendehördt
hat dtm Reichswaisenhaus in Lahr
59,999 Vi. durch Testament vermacht.
—Tie van der Mosbacher Staaisan
-399 M. sür Ermittelung der Thäter
des an Gerson Herz bei Billigheini am
11. Oktober v. I. verübten Raub
mords ist dem Gendarmerie-Wachtmei
ster Tieiner zuerkannt worden. Tie
23 Jahre alte Tochter von Philipp
Ziegler in Neckarau hat sich in einem
Fahrt mit seinem eigenen Wage» und
war sofort todt. Ter Maler Schulz
in Euenheim fiel in Ausübung seines
gehörigen Nebengebäuden zerstört.
hatte. Der „Altbärenwirth" Bau
inann in Hornberg beging das Fest der
goldenen Hochzeit.
Rheinp 112 a l z.
Ter gegenwärtige Stand der Wein
berge in der Pfalz ist ein ganz vorzllg
tragt jetzt 29,873 Mark. Tie bei der
ter, Joh. Ferb. Feth aus St. Ingbert,
Josef Schaf aus Ramitein beträchtlich
verletzt. Ter Präfekt der Lehrer
bildungsanstalt in Kaiserslautern,
Gebrüder Frank nieder. Ter Sohn
des Bäckers I. Didion in Kusel fiel
Th. Bauinann.
Böhmen,
s In Wolin der gewesene Bürger
aroeiter Johann Dobry und Franz
Dolezal, welch Letzterer verheirathet ist,
dnrch herabstürzende Kohlen getodtet.
nin'ger Mord, der längere Zeit die Ge
müther beschäftigt hat, seine Sühne vor
dem Schwurgerichte. Die Angeklag
ten, Kaspar und Jacob Müller, wur
den des dreifachen Mordes schuldig er
klärt, begangen im Komplott und un
ter erschwerenden Umständen, sowie
des Raubes im Betrage von Fr. 299
bis 490; Jacob Müller überdies schul
dig des wiederholten Diebstahls. Beide
wurden zu lebenslänglichem Zucht
haus und zu lebenslänglichem Ehrver
lust verurtheilt. Ueberdies konsta
tirte das Gericht, daß der Hauptschul
dige, ein gewisser Metzger Müller, sich
im Gefängniß umbrachte. Hier liegt
bekanntlich ein Akt fast beispielloser
menschlicher Verworfenheit vor. Di«
(die Walters wie das „Schaffh. Jntel
ligenzblatt" meldet, auch nur die min
deste Veranlassung zu solchem Thun
gegeben hätten. Die Frage nach dem
Borleben und dem Wesen solcher Ver
brecher bietet großes allgemeines In
teresse. Als Hauptmotiv erscheint da
der Geiz, der blasse Neid, die ordinärste
Habsucht, Eigenthumssantismus. Das
genannte Blatt schreibt: „Der Metzger
hatte eine Rache auf den Gabelmacher
Walter, weil dieser ihn des Diebstahls
eines „Räss" (Sense mit Word) be
schuldigte und ein Jnjuritnproceß zu
Ungunsten des Metzgers ausfiel; daß
der Jacob Müller, Sattlerjacobs, den
Gabilmacher haßte, aus Neid, weil tr
die Güter seiner ersten Frau, der
Schwester des Sattlerjacobs, nutzte
als Vater seines Kindes Maria; daß
überdies der Gabelnmacher in zweiter
Ehe eine Frau heirathete. welche auch
der Jacob gern gehabt hätte; daß end
lich sowohl der Metzger als Sattlers
rob übel beleumdete, gefürchtete Bur-
Bei Jacob Müller ist konstatirt, daß
Erwerb ausbildete. Die Akten ent
halten eine Reihe von Beispielen, wie
Die Prinzen Bagram-Beg-Teschnide
koff und Mustapha Railbalay-Allper-
Ogly, die den ältesten Fürsteniamilien
nahmen in dem Städtchen Parma (?)
Aufenthalt, um das Frühstück einzu
nehmen : nach dem Frühstück statteten
Tone von einem Chan, einem Ver
wandten des Prinzen Mustavha. Der
letzter» wurde darob so wüthend, daß er
seinem Reisegefährten eine schallende
Ohrfeige versetzte. Prinz Bagram zog
sofort einen Dolch aus der «scheide und
bohrte ihn bis an s Hest in die Brust
des Prinzen Mustapha. Mit seiner
letzten Kraftanftrengung ergriff nun
dem Prinzen Bagram eine Kugel durch
de» Das alles war das Wert
eines Augenblicks ; dem Polizeidirector
ken. Wenn nur diese rührende
Geschichte von der gegenseitigen Prin
zenMetzelei nicht der bekannten Wiisten
bis aus die Schweife auffraßen!
Eine neue .Erfindung"
auf dem Gebiete der Diamant-Industrie
einem unsichtbaren Klebstoffe auf einem
weißen Saphir befestigt und diesen
letzteren ebenso schleift wie den Prillan«
ten. Ans diese Weise entsteht gewisser
maßen ein einziger Stein, bei welchem
selbst Fachmänner die größte Mühe ha
ben, die stattgehabte Manipulation zu
entdecken. Ist der Stein aber gefaßt.
daher für die Zukunft wohl sehr cm
vsehlen.
Eine Taschendiebin ist
unlängst in Petersburg unschädlich ge
eineu alten ausgediente» Militär in
ihre Netze zu saugen, der sie heirathete.
Sie war „Dame" geworden »nd be-
Notars ei» Portefeuille mit 19,959
erfolgte, fand man bei ihr eine gerade
zu verblüffende Masse von Gelddeuteln
und Taschenbüchern, die sämmtlich
Zeugen ihrer Thätigkeit sind.
—ln Neapel gabbieEr
— Anläßlich der Nordpol
mniigcn im nördlichen Eismeer durch
Ausietzen einer großen Anzahl leicht
lknntlicher Gegenstände auf das Treiv
eine Menge Gegenstände dcr Jcunettc-
Expedition von den Ncnsibirischeii In
seln auf einer Eisscholle bis nach Süd
jährlich sich in dem Meere nördlich von
der Behringsstraße aufhallen.
Ein Stückchen griechi
scher Nänbcrromantik bildet folgende
Notiz ans Athen: Der Banditenchef
Kirilzopulo hat den Sohn des griechi
schen Deputirten Traka entführt und
verlangt nun für ihn ein Lösegeld von
war, hatte ein Mädchen geliebt, da-Z
eine Milgiil von 159,999 Fr,s. belaß,
dessen Hand ihm jedoch von den Eltern
versagt wurde. Das Mädchen wurde
nun mit dem Dahlie des reichen Tepu
wollte seine Gelieble mit Gewalt cnl
sühren: er wurde jedoch dabei ertappt,
zu ein«! Kerterstrafe verurtheilt und
degradirt. Er entsprang aus dem
Kerler und wurde Ehef einer Räuber
bande. Nun hat er den Bräutigam
seiner früheren Geliebten in die Hand
Aus einem seltsamen
Beweggrund hat in der Stadt Hof in
Lberfrcintcn der Zuckerwaarenhandler
erschlagen. Hilbert besä« ein Vermö
gen von zweitausend Mark! er beschäf
tigte sich nebenbei damit, aus den Kar
ten die Zutunft zu lesen. Diese hat
ten ihm nun verrathe», seine Frau
baumlanger Mensch, durchwatete die
ausgejchloffen Ter Mörder ist ver
haktet worden.
U e d er d i e v! x p e d i ti on e»
Via-Franqui nach Katanga und dem
Ouellgebiete des Kongo veröffentlicht
Tr. Dornet einen Bericht, i» dein tr
Höhtengängen der Kundeiungen-Ab
hänge.' Tie Zugänge zu diesen Be
hausungen sind fast unzugänglich für
die Menschen, die aus gewöhnlichen
Wegen z» gehen gewohnt sind, trotzdem
ertletter» die Balamoto sie mit affenar
tiger Geschicklichkeit, auf Piaden. die
fremden Augen ganz uiisichlvar blei
ben. Tie Leute sind äußerll fchen und
surchtsiim. mit allen Mitteln bewahren
gigleiN sie haben alle» Anstrengungen
iicgre.ch'ü Widerstand geleistet, die
der Häuptling von Katanga.
'Namens Mjiri. zu ihrer Unter
jochung machte. Pflanzungen machen
sie beinahe gar nicht, sie jagen die
Thiere des Gebirges und fangen Fische
in den Bergwässern; mit den Stäm
men des Tieflandes tauschen sie dann
ihr? Beule gegen Mais, Sorghum und
Sie »uterhalteu mit ihren Nachbarn
gute Beziehungen; während unseres
Äufenthallcs zu Kipnna. am Fuße des
Kundelungu, hatten wir das beste Ver
hältniß zu diesen wilden Troglodyten.
Doch waren sie nicht zu bewegen, nnS
den Besuch ihrer Wohnstätten zn ge
statteui mit Gewalt eindringen zu wol
len. wäre tollkühn gewesen. Die Leute
besitzen zwar keine Flinlen, aber sie
wissen sehr geschickt mit dem Bogen um
zugehen. und ibre Pfeile sind mit einem
sehr scharfen Gift versehe». Menichcn,
die in friedlicher Absicht zu ihnen zn
kommen versuchten, sind mit einem
Hagel von Steinen und Erde empfan
gen worden, daß fit umkehren mußten.
Die Balamolo sprechen eine Sprache,
die vou derjenigen der umwoynenden,
Völker sehr verschieden ist. Ter Mis
sionar Arnot hat im Nordwesten von
Bunkeia, Lieutenant Le Marinel nörd
lich davon bei den Bena-Kavainba
Höhlenbewohner entdeckt.
Wie anS Straßbnrg ge
schrieben wird, ist bort am 19. Juni
der Historiler Hermann Baumgarlen
gestorben. war 1825 zu
Lesse in Braunschweig geboren, studirte
Geschich!« und Philologie in Jena,
Halle, Leipzig. Bonn und Göttingen
und übernahm 1848 die Stelle eines
Gymnasiallehrers in Braunschweig,
1859 die Redaltion der Braunschweiger
ReichSzeitung, setzte von 1852 ab in
Heidelberg in engem persönlichen Ber
lehre mit Häußer und Gervinns seine
historischen Studien fort, siedelte spä
ter «ach München über. wo er Bluntjchli
und Brater die Süddeutsche Zeitun»
begründen hals und folgte, nachdem er
einige Zeit archivalischen Studien in
Bertin obgelegen, einem Ruse als Pro
fessor dcr Geschichte und Literatur an
politischen Ueberzeugungen: Zur Ver
l 1859). Partei oder Vaterland? (
Ter deutsche Liberalismus, eine Selbst
lritik >lB>i7>, Wie wir wieder ein Volk
geworden sind (1879), Treittchke'S
Tciilschc Geschichte ic. Als Mensch
wie als Lehrer war er in weilen Kreisen
deliebt.
hab.,'» in Hotiingc» drei Rusjen durch
Selbstmord geendet. Die „Züricher
Posl" berichtet darüber: „An einem
jungen Russin, Rosa Miecznic, mit
durchschossener Schläfe. Am Boden
lag Dr. Pinis, gleichfalls durch Revol
vcrschnsse getödtet. Auf dem Tische
befand sich ein Brief von Tr. Pinis.
möge nur seinen Freund und dnrch
diesen seine Eltern verständigen. ES
verlautet, daß Pinis mit der Rosa
Miecznic ein Verhältniß unterhielt, das
von deren Eltern nicht gebilligl wurde.
Letzte» Abend erschoß sich der in
Hottingen lHosgafse) wohnende Stub.
jur. Metschistaw aus Warschau, um—
wie er in einem Briese anaibt de»
Ein unerwartetes Feuer
werk brannte dieser Tage auf dem mitt
leren Felsen des Rheinfalls bei Schajs
hauieu ab. Am Abend hatte eine
RheinfaUbclcuchtung mit Feuerwerk
stattfinden sollen, und so hatte man
fckon am Mittag die dazu nöthigen
Vorbereitungen getroffen, die Teilun
gen hergestellt, Raketen und andere
pyrotechnische Wunder ausgepflanzt.
Da schlug aber der Blitzeines am Nach
mittag über Schaffhausen hinziehenden
Gewitiers in die Zündleitung und s»
verpuffte das Feuerwerk am hellt»
Tag». 7