2 wie Mail« au» de» H»»e« Passy. Ein Seilenstück zu der bekannlen Antidote von der Mühle von Sanssouci Iheill General Montholon in seiner Geschichte der Gefangenschaft Napoleons auf St. Helena mit. Der Kaiser wollte aus den Höhen von Passy, dem MarS selde gegenüber, den Palast sür den König von Rom, seinen Sohn, bauen lassen, mußte aber zu diesem Behufe nicht nur den Grund und Boden zum Bau. sondern auch die auf dem Platze befindlichen Gebäude erwerben. Nun besaß ein armer Böttcher daselbst ein HauS. welcyes nothwendiger Weile ab getragen werben mußte. Es wurde von den Baumeistern auf IOW Francs taxirt und mit dem Eigenthümer ver handelt. Dieser jedoch, welcher dachte, daß sich eine so günstige Gelegenheit, «in hübsches Stück Geld zu verdienen, verlangte Francs. Der Kaiser besahl, ihm die geforderte aus zuzahlen. Doch die unerwartete Frei cher noch habgieriger: er sagte, der Kaiser störe ihn dnrch die Hinwegnahm« seines Häuschens in seinem Gewerbe, und müsse deshalb 30,Wv Frc«. fordern. Der Kaiser, als er das hörte, ver setzte: „die Forderung ist allerdings eine hohe, jedoch haben die Gründe des Mannes etwas für sich: man zahle ihm die ga,t)W Francs und lasse mich von der Sache nichts mehr hören." Doch ris tosten würde und schloß damit, er lünne das Haus nicht unter 40,»00 Francs verlausen. Napoleon wnrde Forderung zwar ansangS ärgerlich, be fahl aber dennoch die 4V,WI> Francs >u zahlen. Diese Nachgiebigkeit diente jedoch nur dazu, den Böttcher in seiner irschöpst. „Er ist ein elender Mensch", ben als ein Zeichen meiner Achtung vor dem Gesetze." » Sin« sparsam« An dem Hofe des Herzogs Albrechl von Preußen, des letzten Hosmeisters bes dtntschen Ritterordens, welcher den OrdenSstaat Pre»ß«n in ein weltliches, unter polnischer LehnSherrschast stehen des Herzogtum verwandelie, ging es sehr sparsam zu. Dessen ungeachtet konnte der Herzog zuweilen nicht die Kosten siir den Hosbalt bestreiten. Als er sich am Johannistage 152 k mit Dorothea, der Tochter des Königs Friedrich l. von Dänemark vermählte, bat der ritterliche Bräutigam den Rath der Stadt Königsberg, ihm dreihun dert bewaffnete Bürger, welche sich des Bolltrinkens enthalten könnten und alle „einträchtig schwarz und weißanHoseir, wie an Wämsern gekleidet seien," zu senden, da er selbst keine Dienslmannen habe. Sogar die Abhaltung eines Rit terspiels, welches zur Feier der Ver mählung stattsinden sollte, stieß an fangs aus große Schwierigkeiten. Der Lberhosmarschall Friedrich von der OelSnitz sollte die Vorbereitungen zu dieser Feier treffen, doch lehnte er den Austrag mit deil Worten lurzweg ab : „Wir werden, auch ohne den Har nisch abzulegen, die Treppen genug auf und nieder zu turuieren haben."' Als dann schließlich doch das Turnier ver anstallet wnrde, fehlt« es an guten Pferden. Man mußte sich dieselben von Privatleuten leihen, denen man Schadenersatz versprach, falls die Thi«re in dem Turniere verletzt oder gar ge tödtet werden sollten. Diese Sparsam keit des Herzogs steht in auffallendem und wohlihueudem Gegensatz zu der maßlosen Verschwendungssucht mancher Fürsten jener Zeit, und ist Albrecht von Preußen um so höher anzurechnen, da er die Gelber, welche er durch Vermei dung aller nur irgendwie nichl noth wendigen Ausgaben in seiner Hofhal tung ersparte, zur Förderung' von Kunst und Wissenschaft, sowie zur Er richtung von Vollsschulen willig hin gab. Edle Seelen. In einem kleinen Städtchen wohnen drei alte, thiersreundliche Fräulein. Dieselben sind im Besitze dreier Katzen, die mit allem Guten gefüttert werden. Der sieche Mops dex Haussrau hat dies schon langst bemerkt und stellt sich des-, halb regelmäßig zur Essenszeit ein, um den Katzen, zum Aerger der drei Fräu lein, das Beste wegzufressen. Der, MovS jortzujagen, geht gegen ihr Ge fühl. Sie studiren sich daher etwas aus. um den fremde» Eindringling auf die humanste Weise sernzuhaltep und füttern denselben so dick und kugel rund. daß er absolut nicht mehr durch die Gitlerthüre der Wohnung kommen tau». Schlau. Der Bau» Johann Michael Haas kommt jum Landrath und muß da mehrere Ähriststücke un- nachdem er mehrere Der >' chlaueWirlh. Gaff: Aber sagen Sie, Herr Wirth da» hier soll Reuiithier - Bralen sein, wie fleisch. Wirth: Aber. Euer Gnaden, is denn » Pferd kein Renntier?! »er,«letzt,lscht! Josefine schmollte! Die schöne Kai serin veranstaltete mit Vorliebe kleine Liebhabertheatervorstellungen!ihr kunst verständiger Gatte aber, der Verehrer eines Talma und einer George, fand indeß wenig Gefallen an diesem Dilet tantismus bei Hos, obgleich er gegen denselben keinen Einspruch erhob. Wenn aber schon das Lustspiel an sich wenig aus ihn wirkte, so langweilten ihn diese unkünstlichen Leistungen im Vaudeville besonders, und als die Kai serin ihn eines TageS frug, ob es ihn vielleicht iuteressiren würde,' wenn sie im Lustspiel: „Jeannettons Schäscheu" die Rolle der schönen Schäserin selbst übernehmen werde, lächle er ihr gerade zu ins Gesicht: „Nein, nein, Josesine, begnüge Dich mit der Rolle einer Kai serin aus dem Thron im Welltheater und mit der Nymvhenrolle in meinen Armen—aber Du hast gar lein Talent, absolut kein Talent für die Bühne und ich sage Dir, wenn Du dennoch, gegen meine Warnung. Dich lächerlich zu machen, ein Debüt versuchen solltest, so werde ich als der Einzige, der ehrlich sein kann und darf, Dich ohne Gnade auszischen!" Nun schmollte sie sollte sie ihren Lieblingswuusch ausgeben oder sich aus sein Auszischen gefaßt machen? Sie wußte, daß er dessen fähig war; zu klug, um ihm offen Widerstand zu lei sten, sprach sie nicht mehr von ihrem Vorsatz, studirte aber mit Bertond im Geheimen die „Jeannetton", deren Rolle neben naiver Plauderei Gesang und Tanz verlangt, desto eisriger! an irgend einem Abend, an welchem der Kaiier nicht anwesend sein würde, wollte man die Aussührung veranstal ten. Napoleon schien von nichts zu wissen, man sprach atso nicht mehr von dem Liebhabertheater. Trotzdem fiel gerade in dieser Zeit dem Kaiser ein, wie sehr er stets das Theater geliebt, und wie er nach der Eroberung von Toulon, wo er ohne Mittel und in nnsreiwilliger Geschästs losigkeit in Paris lebte—angeregt durch den Verkehr mit einigen Schaulüielern des I'ks»tr« aus den Gedan ken gekomi»««, sich durch dramatische Schriststellerei »ine Hilssquelle zu ertö nen. Schon als Jüngling hatte er den Umriß einer Tragödie „Hektar" ent worfen. ein Trauerspiel m Alerandri nern —ehe aber die Vollendung mög lich, wurde er zu n«uer militärischer Thätigkeit berusen, und das Drama ruht« unter den kriegerischen Lorbeeren des Kaisers vergraben. Jetzt aber suchte er dies ihm liebgewordene Stück hervor und übergab es dem Dichter Luce de Laneeval, Verfasser der Achilleide, der hin vnd wieder bei Eugen und Hor tense als Borleser fungirte. Es war jedoch zwischen Napoleon und dem Dich ter tieses Geheimniß, denn der Kaiser wollte das Stück ans der Bühne zum Leben erstehen sehen, sich aber vor jeder Kritik schützen. „Mein Sinn, der so sehr ans Prak tisches gerichtet ist." schrieb er u. A. an Lanceval, „kann in der Scheinwelt nur durch daS Großartige und Erhabene besriedigt werde», und diesem versage ich zu keiner Zeit meine Bewunderung. Vorzüglich liebe ich die Tragödie, sie erwärmt die Seele, erhebt das Herz und tann und muß Helden erzeugen. Die höhere Tragödie war stets die Schule großer Männer: es ist die Pflicht der Fürsten, Dichter dazu er muntern, eS ist ihre Pflicht, chre Werte zu verbreiten ! Frankreich hat vielleicht Corneille einen Theil seines Ruhmes zu danken! Auch Racine muß ich loben, oder Boltaire schätze ich nicht er ist voll Schwulst unb salichem Flitterstaat, er kennt weder die Welt noch die Men schen. weder die Wahrheit noch die Größe der menschlichen Leidenschaften, im Mahomed z. B. hat er sich gleich schwer an der Geschichte, wie am menschlichen Herzen vergangen. Er besticht den Leser nur für den Augen blick durch äußere Kunst, deshalb, mein lieber Lanceval. lassen Sie meinen Hektor-Entwurs bestehen und füllen Sie nur die Forin! Keine Umarbeitung, nur eine Ueberarbeitung!" Diesen Brief fand Joseiine in einem Exemplar des Cid. das der vorlesende Dichter, zersl/eut und unvorsichtig ge nug, im Nebenzimmer liegen gelassen, sie wußte nun. baß der Kaiser ein Stück ..Hettor" geschrieben, und sie brütete o»s Rache und Genugthuung, denn inzwischen war „leannelton", das hei tere Liederspiel, sür sie wirklich zur Tragödie gewordeti. Kurz vorher war Napoleon nämlich aus drei Tage verreist sosort war Probe am ersten Tag, Generalprobe am zweiten und Hosvorstellung zum dritte» Abend angesagt. Tie sonst so anmuthige Frau aber war. wie Napo leon mehr ehrlich als galant behaup tete, wirtlich sehr talentlos sür die Bühne, und ihr Gang, ihre Sprache, ibr Tanz und Gesang ein solches Ge misch von Unnatur und salscher Be tonung. daß nur der gewaltige Respekt und die große Falschheit der Hofleute einen Eklat verhütete». Die unter drückte Heiterkeit der Spötter durste sich in Beisalllachen und Klatichen^ent vilen Auditoriums hcrvor. Besonders nach Fallen des Vorhangs am Schluß! Da ertönte plötzlich ein gellender Pfiff und in die schnell ein tretende Siille des Entfetzens ei» an haltendes Zische». Unwilliges Rufen wurde laut, man suchte »ach dem Ur heber dieses unerhörte» SlanoalS, da flog die Gardine der kleine» kaiserlichen Seitenloge zurück, die so lauge dunkel Wesen, und „der Kaiser, der Kaiser" tönte es durch das Auditorium, welches nun vor schreck völlig verstummte. kehrt war. Nun richtete er sich noch «inmal voll auf, zischt« in die lautlos« Stille noch «in paar Selunden träslig hinein und verschwand dann, indem ei s«hr deutlich accentuirt zu einigen Offi zieren in der Nedenloge sagte: „Man muß gestehen, daß dies eine kaiserlich schlechte Leistnng war!" Die schöne kaiserliche Schauspielerin war innerlich sehr erbost, äußerlich aber lachte sie. Auch dann als der Kaiser ihr foäler unter vier Angen sagte: „Wenn man sich auss Theater wagt, muß man es sich gesallen lassen, kritisirt zu werden, und wenn die Kai serin Komödie spielt, so dars der Kaiser sich auch wohl erlauben, ihr Krittler zu werden und sie a»Szu»ischen". Noch mehr aber lächle sie, als sie nun das Schreiben ihres Gatten an Lance val las. Also auch er halte, „ohne Talent für die Bühne, Lust, sich auf die Bretter zu wagen? Sie war we nigstens ehrlich genug gewesen, sich in Person zu koinpromittiren, ihr Bona parte aber versteckte sich hinter dem Namen eines bereits berühmten Dich ters? „Warte nur", lächelte sie, als sieden Bnes heimlich wieder in den Cid barg Ihre Anj'cht, daß das Stück trotz Lancevals glänzender Ueb»rarbeiti>ng nichts tauge, wurde durch die Thatsache befestigt, daß die Direktoren des 'l'lisittrs kr»nH»is, die den alternden Dichter, der aus der Mode gekommen, für den Verfasser hielten, das Stück als ungeeignet zurücksandten. Aller dings ging ihnen i>as Licht der Wahr heit auf, als sie das Manuskript so gleich mit dem KabinetSbefehl zugesandt erhielten: „Die Schauspieler l'lioatrs Monat diese Tragödie, die man die Dummheit gehabt hat, zurückzusenden, ausfuhren. Napoleon." „Hektar" heran, das Theater war von dem distinguirtesten Pndlikum gefüllt, in der Hofloge saß Napoleon mit Jo sesiue und ihren beiden Kindern. DaS Stück, dessen Urheberschaft die Direk tion richtig muthmaßte, war brillant einstudirt und wurde so vorzüglich ge spielt, daß ein wirklicher Erfolg stalt fand, nur daß man das Spiel mit dem Inhalt verwechselte! das Drama war im Ausbau, trotz der blendenden Verse Lancevals, sehr schwach. Als man nun aber den Versasser rief und der greise Poet, schüchtern ob des fremden Besitzrechtes, aus der Bühne erschien und sich ties vor der kaiserlichen Loge verneigte, erhob sich plötzlich die Kaiserin zu ihrer vollen Höhe und stieß einen anhaltenden Zischlaut aus. „Madame was thun Sie?" rief der Imperator verletzt. Josefine aber deckte ihr Schelmenlächeln mit dem zarten Spitzentuch und flüsterte in spöt tischer Travestie jenes Momentes: „Es kommt nur daraus an, Majestät, wer zuletzt zischt! Wenn man sich auf's Theater wagt, muß man es sich gefallen lasse», kritisirt zu werden, und wenn der Kaiser Komödien schreibt, so darf zuzischen!" „So war'S gemeint?!" lächelte Na poleon, „Du vast ein gutes Gedächtniß also nur Eitelkeitsrache! Aber der Ersolg ist doch wahr und echt, trotzdem das Publikum in Lau.eval den Dichter sieht und nicht dem Kaiser den falschen Beifall spendet. Es kommt also, wie Du siehst, nicht darauf an. wer zuletzt zischt, sondern wer es ist, der zuletzt zischt.' Dt« Stiefeld«lj«r. Leipzig und betrieb nebenbei die Fabri kation von Stiejelhölzer, einer Art Lei sten. die den Kanonenstieseln beim Wichsen als Steise dienen. In beson ders guter Laune pflegte er wohl bei Dager verzehn zur Eiholuug in Leib zig lifshielt. Sei Marschall Ney. wohnte in Hödel de Saxe in der Klo stergasse, Naboleon selwer in DhomaS Haus an Marchte. Eines Morgens fallt's Ii ein, seinen Marschall ze besu chen. Wie er bei »in de Si»we tritt, da bleibt er ganz versteinert stehen und nerwendt kcen Blick Bnlte. Uff'n glocke. »» unner der Glasglocke ä Baar scheenbolirte Stiefelhelzer. Marschall! spricht Nabo'eon mit er regter Stimme, wo hawcn Se dies« Stieselhelzer her? Äre antwortete Ney, dies« Stiesel- Heizer hawe ich von einen gewissen Herrn Engemann bezogen, Auswärter an der Dhomasschule usf'n Thoinafser Kirchhofe. Marschall! spricht Naboleon, nee die wen un sollt es mir hundert Thaler kosten. Ich fitze also nach Dische an meinem Feuster 'naus—is der ganse Dhomas ser Kerchhos voll Federbische: lauder Generäle ! Da gzickt Eener rusf bei mich un fchreit: —Ach, entschuld g«n Sc, wohnt hier nicht Herr Engemann? , Ich also 'runttr ; un' rickt' «r 'raus? —Herr Engemann, sagte er, da hawe ich Heid« srieh bei meinen Marschall Ney ö Baar Stieselhelzer von Sie gesehen. Nee, die waren doch zu scheene! 'S H«rz hat mer ordentlich vor Freiden im Leiwe gebewert. Heren Se. sagte er, Herr Engemann, wirken Sie wohl die Gewogenheit hawe», un'mir ooch so ä Baar Stieselhelzer machen ? 'S darf Ihnen awer nich unangenehm finn ! -Jawohl, sag' ich, Sire; mit'n greß ten Vergniegen! Awer nich war, spricht Naboleon, ooch so scheene bolirt wie mei n Mar schall seine? Dadersor lassen Sie mich sorgen, sag' ich, Sire. Un' Ihre sollen noch scheener wer n als wie Ihrem Marschall feine.. Herr Engemann, spricht Naboleon, nehmen Se in Voraus meinen besten Merci. Wenn die Stieselhelzer sertig sinn, da dringen Semer se gesälligst in meine Wohnung—nicht wahr? Ich wohne in Dhomä's Haus an Marchte, eine Trebbe hoch. Empfehle mich Ihnen, Herr Engemann! Nach ä Baar Dagen hadd' ich also meine Stieselhelzer sertig. Wie ä Spiegel glänzten je! Ich nehme se also unter n Arm und gehe dermit nach « Marchte in Dhomä'S HauS. Wie ich iu s Vorzimmer trete, is alles voll .... un' eben will mich Eener srageu, was ich hier zu suche» hädde —da kommt mer ooch schon Naboleon mit dringen gewiß meine Stieselhelzer? Jawohl, sag' ich, Sire, hier sinn sa.t « Herr Engemann hier Hawen Sie sich werklich selwer iebertrossen. Das hädde ich mer vorn' Jahre noch nicht dreimen lassen, daß ich heier in Besitz von so ä Baar pracht voll scheenen Stieselhelzern sein Wirde! Na. sagte er, Herr Engemann, bidden Se sich ene Gnade aus! Nee, sag' ich mit männlichen Awer, Herr Engemann, spricht Naboleon, Sie bringen mich da in de greßte Verlegenheet. Ich kann doch werlich so ä Baar herrliche Stiefelhel annehmen! Na, sag' ich, Sire, wenn Se durchaus nich anderschwollen, so lassen brennen! Da winkte der Kaiser mit der Hand, un herein trat ä Abjudant mit en gol denen Kohlenbecken. Und da wurde 15 un' ä 51 uff de Stieselhelzer ge brennt: Engemann un' Naboleon! Na. es mochte ä Sticker siewen Jahre vergangen sin», de große Velterschlacht hadde eben bei seinen Freinde. de» Kenig von Sachsen, ene Abschiedsvisite gemacht un' empsahl sich mit eenigen riebrcndin Worten von de sächsischen Garden, die uss'n Marchte Bosto gesaßt hadde». Ich stelle vor Slieglitzens Herr Engeiiia»». Sie verlowen mer wotil ooch ä PriSche»? Un ecnS, zw««, drei is er an meiner Seite. greßte» Vergingen: un' es dhut mer in der Seele weh', daß Se Ihren Ausent halt in Leibzig so pletzlich abzubrechen Herr Engemann, is de Sache lähisch gegangen. Sire, sag' ich. Niemand kann vor Sie wollen gewiß nach Ihren Stiefelh.'lzern fragen? Beruhigen Se sich. Herr Engemann, die sinn bereits beide frieh Morgens mit der Bagafche fort. Ihre Hand, Herr Engemann! Die Schlacht is verloren, awer de Stie selhelzer sinn gereddet! Dieser Gedanke soll meine» gerechten Feldherrnschmerze «in lindernder Balsam sein! Nach diesen historische» Worten ritt Naboleon Mit gesenltemHaupte weider. Höchste Zerstreu theil. Ein aller Professor, der sich bisher stets Augen zuzumachen. Schli m m e Ahnu n g. A. i „Du. ich sah gestern, daß Deine Braut ein Paar Pantoffel stickt! die sind wohl sür Dich bestimmt?" B. sseufzends: „Nein, ich sürchte. ich bin für die Pantoffel bestimmt!" Aus der höheren Töch ter schu I e. „Fräulein Irma, wel ches war die bedeiiiendstc Eroberung Alexanders des Großen?" „Statiru, eine Tochter des Darios!" Hos ton. Hosmarschall: „Wie fanden Sie Seine Hoheit?" „Medi zinalrath: „In hohem Grade nervös!" „Hosuumchall: „Bitte in Aller — Allerdings. Wer hat di< Psalm«« geschrieben? fragte der Su perintendent sehr ernst.—Kleines Mäd chen (weinend): Ich bin es wirklich nicht gewesen, Herr Superintendent! Wirth: „Hör . Alte, der Herr im zwei ten Stock zahlt seine Miethe so pünkt lich ich glaub', den könnten wir stei gern!" (Sil, ?pfcr der I»eradgesetzten Preise. jüngst sand ich in einer englischen luiig eine llein.' Erzählung, deren Ehepaares vernehmen werden. Es war also einmal ein allerliebstes junges Frauchen, vor der ihr Mann anbetend aus den Knieen lag und ihr jeden Wunsch an den leuchtenden Au gen absah. In den ersten Wochen ihres süßen Honigmondes reiste unser Pärchen von Stadt zu Stadt, ohne eigentlich mehr als ihre eigenen verlieb ten Gesichter zu sehen, und dabei waren sie so überaus daß ihnen die ganze kußrothen Lippen. Sie. Anita, stammte aus einer sehr anständigen aber nicht gerade vermo was ihr der wohlhabende Gatte bieten konnte, sich wie ein glückseliges Kind von ganzem Herzen freute, und für je des Geschenk, jede kleine Ueberraschung voll danldarer Verehrung zu ihm em porblickte. Von der Hochzeitsreise heim gekehrt, sandeil sie ein reizend und ge schmackvoll eingerichtetes Nestchen, wel ches die Mutter des jungen Ehemannes mit zärtlicher Fürsorge ihren lieben Kindern bereitet. Das junge Weib chen erwies sich als geschicktes Wirth schaftStatent, die überall in Haus und Küche gut Bescheid wußte, so daß auch hier tein leisestes Wölkchen den azur blauen Himmel ihres ehelichen Glückes trübte. Anita liebte Ordnung über Alles und deshalb bat sie ihren Robert in ständigst. ihr doch sagen zu wollen, wie hoch sein Einkommen sei. damit sie darnach berechnen könne, wie viel sie für Haushalt und Toilette mit gutem Gewissen ausgeben könne. Ein herz liches Lächeln und ein süßer Kuß be gleiteten seine freundlichen Worte: „Ach. darüber Liebchen, laß Dir keine grauen Haare wachsen und mache Dir nur ja keine Sorgen; was Du sür unsern kleinen Haushalt brauchen wirst, das sagst Du mir nächstens, und was Du Dir für Deine eigene Person wünschest, das lause nur eiksach und lasse mir die Rechnung zuschicken!" Einen angenehmeren, splendideren Gat ten tonnte sich Niemand, also auch Antta taum wünschen, deshalb um armte sie den Ideal-Ehemann mit über strömender Zärtlichkeit und versprach, niemals extravagant zu werden, denn als eines armen Mannes Tochter hätte fie wohl sparen gelernt. Wir wissen nicht, ob der gute Bob später jemals diese seine Generosität bereute, aber damals schied er von sei nem süßen Weibchen mit dem schönen Bewußtsein, daß er recht gethan, seixer Gattin keinerlei Beschränkung auser legt zu haben, denn Niemand würde wohl besser sein eigenes Interesse wah ren, als eben seine treue Lebensgefähr tin. Und er schien auch wirklich das Richtige getroffen zu habe», Anita war das beste, aufmerksamste Weibchen von der Wett, wenn er früh das Haus ver ließ, drängle sie ihm sogar noch die Morgenzeitung auf. damit er in der Hochbahn keine andere zu kaufen brauchte, und er ließ nun aus Dank barkeit das andere Journal, welches er sonst in der Office zu halten pflegte, nach der Wohnung senden. Damit begann aber auch das Unglück im Hause einzuziehen, und zwar in Ge- Gestalt der großen Anzeigen der Dry gooashäuser. welche eben in jener Zei tung ganz besonders ausgedehnt ent halte» waren. „Lieber Bob. sagte sie eines schönen TageZ mit ihrem süßen einschmeicheln den Stimmchen, „könnte ich etwas Geld belommen, denn ich möchte gerne heute „>>l>-,u>,sn" gehen. „So viel Du willst, Liebling." ant wortete er. „ich bin sroh, daß Du etwas »utdeckt ha>>, was Du Dir wünschest, denn ich habe mich schon die letzte Zeit vergeblich bemüht, Dir eine Freude zu bereiteii!" „Es ist nicht gerad- etwas Specielles, was ich mir wünsche, aber hier ist eben bei B. ein großer Ausverkauf zu sehr herabgesetzten Preisen von sranzösi chen lshallies angezeigt und da möchte ich mir genug für ein Kleid kaufen, wel chen werde!" Der gute Bob hatte in seiner Jung gejellstt-Lausbahn sich zwar leine rich tige Vorstellung von franzifischen oder anderem Challie erworben, aber sein braves H-rz tagte ihm. baß der Wunsch seines Weibchens ersüllt werden müsse, er gab ihr Geld, welches sie erst für eine allzugroße Summe erklärte sich schließ lich aber doch bewegen ließ, sie anzuneh men. Des Abends brachte der 'Muster ehemann Sitze für die Oper und einige schöne Rosen für seine theure Anita mit, doch diese schalt das gute Mann chen ob seiner Verschwendung, während sie sur ihn gespart. Zriumphirend ent rollte sie nun die großgemusterte Stoff herrlichlcit vor ihm. welche nie vorher und niemals nachher, wieder zu solchen Spottpreisen abgegeben würde, und auch »och eine ganze Menge silberner Löffeln und Gabeln, die sie alle ganz merkwürdig billig für den Rest des Gel» des gelanst. Den schüchternen Einwand ihres un prakiischen Gatten, saß sie ja mit Eß besteck reichlich versehen seien, ließ die stolze Aniia nicht gelten. Es wäre ja Sünde, die schönen Hochzeitsgeschenke für taglich zu gebrauchen, und noch zärtliche Worte des Lobes >ür ihr» Klugheit spendet«. Nachdem nun ihre Fähigkeit zu spa ren, von dem Manne einmal 112» freudig anerkannt worden war. sollte es ihm sür die nächste Zukunit an weiteren Ge legenheiten Lob zu spenden nicht fehlen. Heilte wurde ein Theekessel um 39 Cents gelaust, eine Gelegenheit, die niemals miederkehren würde, und ebenso noch einige Küchengeräthe stau nend billig angeschafft, trotzdem daS Dienstmädchen erklärte, daß sie dafür absolut leine Verwendung und keinen Platz in der Pantrq habe. Morgen erstand Anita eine Parlorlampe um zwei Dollar 97 Cents, welche stets siins Dollar gelostet hatte, wenn dieses Ornament auch wesentlich von dem übrigen gediegenen Hausrath abstach. Nächstens gelang ei der gewandte» Kauserin. sich durch eine ganze Anzahl von Dame» durchzudrängen, um einige Stücke grünen Bandes zu einem lächer lich billigen Preise der Nachbarin vor der Nase wegzufischen, weil jedenfalls früher oder später die Farbe wieder modern würde und man dann schon einen passenden Stoff dazu betommer So brachten die Anzeigen der Zei tung. wenn nur genau studirt, unse heit alles Mögliche zu de» aller herab gesetzten Preisen zu erstehen, bis sich schliißlich kaum mehr ein Plätzchen in der Wshnung sand, wo noch ein billiger Stuhl, eine staunend billige Base oder ein Album hätte umergebracht werden können, bis man sich sast an den „Bar gain Counter" selbst versetzt glaubte. Schließlich erstreckte die gute Anita ihre Sparsamkeit noch auf die Toilette ihres Mannes, er. der sonst als Ken ner aller herrlichen Dinge galt, trug jetzt sertig getaufte Kleider, billige Cravatten und Ausschuß-Handschuhe, denn er mochte doch sein Weibchen nicht verletzen und Dinge resusiren, welche fie selbst sür ihn so liebevoll ausgesucht und sosehr preiswürdig gefunden hatte. Alles ließ er ruhig über sich ergehen, aber als sie ihn eines Tages mit einem Paar „herabgesetzter" Schuhe beglückte, trug er dieselben zu seinem Leib schuster und bot ihm irgend einen Be trag, wenn er im Stande sei. diese äußere Farm in einem anderen Paar zu copiren, welches die gute Eigenschaft hätte auch zu passen, denn wenigstens passende Schuhe wollte er haben, doch sollte seine sparsame Frau nur ja nichts von dieser frommen Täuschung erfah ren, um sie nicht zu kränke». Ein Jahr nach dem Tage seiner Vermählung saß der arme Bob als ruinirter Mann finster brütend in sei ner mit herabgesetzter Herrlichkeit «r -füllten Wohnung, bekleidet mit der zu herabgesetzte» Preisen erstandene Toi lette und faßte den heroischen Ent schluß, sein Hab und Gut zu herabge setzten Preisen zu verkaufen, um daraus die Mittel zu erlangen, New Bork auf immer verlassen zu können und nach Hayti oder Samoa auszuwandern, wo tungi-Bedürfnisse geringer, namentlich aber die Gelegenheiten seltener sein dürften, bei herabgesetzten Preisen eir> Vermögen zu eriparen. Der g«y«imniftvolle Mord. Bor einem Hause der Xstraße hielt noch in spater Abendstunde eine mit vielen Koffern und Schachteln beladene Gepäckdroschke. Schwerfällig kletterte der Kutscher von seinem Sitz herunter und unterstützle die beiden aussteigen den. altjüngferlichen Damen bei ihrer anstrengenden Arbeit. „Ach. lieber Herr Kutscher, nahm die Eine das Wort öffnen Sie, bitte, das Halis und tragen Sie uns die paar „Ach ja, sagte nun auch die andere ältliche Jungsrau verlassen Sie uns nicht in dieser Angst. ES tommt uns auch nicht auf ein kleines „Mir auch nicht und wenn s noch so groß ist!" sagte der Kutscher und gelei tete die Dame» hinaus. „ES ist garnicht schön," ereiferte sich „Rosche»" daß Dn mir stets mein Alter vorhältst! Die zwei Jahre " „Zwei ein halb!" warf spitz Klotilde ein. „Meinetwegen auch zwei ein halb!" fuhr gereizt die «Schwester fort. „Aber " Goldfisch und dem dicken Kater Peter allmorgendlich Nahrung gab. Nun fürchten wir. es könne sich Zemand ein „Vielleicht ein Mörder!" zittert« es von Friutein Klotilden's Lippen. Lächelnd suchte sie der Kutscher zu beruhigen und nachdem er die Damen einem brennenden Lichte versehen, in die Wohnstube. Alles war in bester Ordnung. Der Kanarienvogel er men: auch der Goldfisch ersreute sich oleichsalls der besten Gesundheit. Nur Peter, der schwarze Kater, Klotil den's Liebling, war nirgends zu finden. »Das ist verdächtig!" flüsterte de» Fräusein und sah sich mil ängstlich«? Scheu um. „Oh bauchte Rosa sürchte nicht zleich das Entsetzlichste! Peter wird sich im Schlaszimmer befinden! Sehen mir einmal nach!" -klolilde bei: aber beide Damen mach ten durchaus keine Miene, den Worten die That folgen zu lassen. „Sieh' nur, wisperte Röschen und deutete angstvoll mit ihrem dürreir ' Zeigefinger nach der zur Schlasstube führenden Thürschwelle sieh' nur, was ist das?" Angstvoll lenkten sich nun auch Klo tildens Blicke nach der bezeichneten Stelle, dann prallte.sie erschreckt einige Schritte zurück. „Fürchterlich! — Preßt» sie dann mühsam > hervor das ist ja.... Blut!" Wie angewurzelt standen die beiden ültlichen Jungsrauen und stierten den blutigrothen Fleck, der sich ihren Blicken darbot, voll bangem Entsetzen an. „Klotilde, flüsterte endlich die Aeltere es ist grauenvoll! In unse rem Schlaszimmer ist ein Mord Pas sirl! Man hat die Auswärterin erschla gen!"— Nur die größte Todesangst war im Stande, Fräulein Klotilde von einem lauten Ausschrei abzuhalten. „Fassen wir uns und übertegen wir, was zu thun ist!" sagte sie dann mit gepreßter Stimme. „Laß' uns vor allen Dingen den Riegel vorschieben, damit der Mörder, wenn er noch bei der gemeuchelten Aus wärterin weilt, nicht zu uns herein kann!" sagte Röschen und verriegelte vorsichtig die Thüre. „Nun laß' uns fliehen!" wimmerle ülotilde. „Kind, wo denkst Du in Deinem jugendlichen Leichtsinn hin?" meinte liberlegen die Aeltere. „Ich hörte joeben leise Schnarchtöne aus dem Schlaszimmer dringen, der Mörder ist »lso vermuthlich nach seiner gräßlichen That eingeschlafen: wenn wir nun erst Si: sämmtlichen Gegenstände wieder von der Entreethüre entsernen wollten, so täusch erwecken und es wäre um uns geschehen, trotz des vorgeschobenen Rie gels! Solchen Menschen ist ja nichlS unmöglich!" „Wir müssen lautlos den Morgen abwarten", belehrte die Aeltere. „Wenn es erst im Hause lebendig wird, dann dann wird es uns gelingen, den Ver ruchten der gerechten Strafe zu über liefern!" „Ader «s ist doch entsetzlich, ein« Nacht so nahe einem Mörder zubringen zu nilissen I" zitterte Klotilde. >, „Allerdings entsetzlich!" bestätigte uns keine Wahl!" So setzten sich denn die beiden ge quälten Jungfrauen aus das Sofa, hielten sich eng umschlungen und blick ten unverwandt aus die gegenüberlie gende Schlasstiibenthüre, über deren Schwelle eine dicke, dlutrothe Flüssigkeit langsam hervorquoll. Die anstrengende Reise, die Aufre gung und wohl auch das weiche Sofa gleiten ließ. Das helle Tageslicht fiel bereits durch die halb geöffneten Gardinen, als ein Dainen jah erwachen machte, sie grau sam an die letzte rauhe Wirklichkeit ge mahnend. „Rosa kreischte Klotilde Der Mörder kommt! Z» Hilse! Zu Hilfe!" „Jetzt ist ans! Weh' uns!" kam —ja, war es denn kein Traum?—auch die ermordete Aufwärterin! „Was, Sie leben? Ja, wer ist denn „Na, das sehen Sse doch!" sagte gute Einrichtung aus Abzahlung!" „Warum der Höllenlärm?" brüllle der Portier. „Was, einen Mörder? mischte bei Seite geräumt waren, begab sich die g.anze Gesellschaft vorsichtig in s Wohnzimmer und nach allgemeiner Besichtigung der Blutspur würd« «iligst ein Schutzmann herbeigeholt, unter dessen Leitung die, z«r Mordstube füh rende Thür geöffnet wurde." Welch' Anblick bot sich ihnen dar I Dicht an der Schwelle lag .... ein umgestürzier Topf mit eingemachten Preißeldeercn, seine» reiche», saftigen Inhalt weilhiii ergießend, währcnd Peter, der aus seinem süßen Schlum mer erweckte Kater, mißvergnügt von Frl. Klotildens jungfräulichein Lager — und die Zeilungsfrau auf richtig. daß sie nun nichts zu berichlen hallen von dein geheimnißvollen Mord. Das schnelle Wachsthum der Fingernägel ist ei» Zeichen v»u guter Gesundheit.