Teutsche Socaluachrichte». Provinz Brandenburg. Berlin: Die irrsinnige Frau Bohn dorf, die ihren 10jährige» Sohn Ha»S im Schlafe erdrosselte, ist sich der That vollständig bewußt geworden. Sie hat den Aerzten der (sharitc die Einzelhei ten der schauerlichen That genau ge schildert und dabei mitgetheilt, daß als sie ihrem Knaben die lederne Schlinge um den Hals geworsen habe, ein Laut erfolgt sei, als ob das Kind enoas habe sagen wollen. Sie habe aber die Schlinge so schnell zugezogen, daß ihm die Sprache augenblicklich abgeschnitten worden sei. Der wegen Unterschla gung (iion ca. fünf Millionen Mark) bereits zu zehn Jahren Gefängniß ver urtheilte Kommerzienrath Anton Wolff, von der verlrachten Firma Hirschseld Wolss, stand unter der Anklage des betrügerischen BankcroltS vor dem Schwurgericht. Die Geschworenen ver neinten >edoch die Frage nach der be trügerischen Absicht und dem übermäßi gen Lebensauswande und der Gerichts hof vernrtheilte den Depoidieb nur zu zwei Jahren Gefängniß, welche jedoch auf die bereits früher erkannte Gesäng nißstrase einzurechnen ist. Wegen schwerer Urlundensälschung in mehr als 40 Fällen ist der in der Veter.an«n slraße wohnhaste Kaufmann Fnchs ver haftet worden. Wegen Veruntreu ungen im Betrage von 2!t,t>oo Mark hatte sich der Kansmann Mar Bürens vor der Strastammcr zn verantworten. Das Erkenntniß lautete aus ein Jahr Gesängniß.—ln Anwesenheit seiner Ehefrau erschoß sich der Kaufmann Otto Lange in seiner Kalviichraße 5 belegenen Wohnung, da er seiner Mei nung nach an unheilbarer Nervosität liit. Ebenfalls erschossen Hai sich der Laiidschastömalcr Grothe, ein Sohn des Schriststellers Wilhelm Grothe, der vor Jahresfrist in Friedriä)Shagen starb.—ln seiner Werststraße l zu Moabit gelegenen Wohnung hat der Weuihaudlcr Adam Becker, welcher der Filiale seines Lnlels, des Weingron handlerS Peter Becker seit mehreren lahren vorstand, durch eine Revolver tugel seinem Leben ein Ende gemacht. P r o v i n z O st p r e u ß e n. Ter Arbeiter Earl GruziewSki aus Masehnen, welcher den Schneider und Holzhauermeister Ferdinand Hofer aus Maiehnen aus öffentlicher Landstraßc mit einer Axt ermordete und einer größeren Geldsumme heraulite und bürg ans dem Gesängnißhofe in Lyck hingerichtet worden. 112 In Mehlsack der Erzpriester Johann Zint. Eine in Memel aus diesem Leben geschiedene Dame. Frl. Justine Sperber, hat testamentarisch das ihr gehörige Grund stück, Töpserstraße No. 14, gegenübtr der katholische» Kirche, dem „Hand- Herder-Gr. Forchheim hat dem Kreise Mohrungen das von der Familie von Herder angekaufte Geburtshaus des Tichters Herder, das sogen. „Herder- in Mohrungen unter der Be- einem wohlthätigen Zwecke be stimmt. TaS Haus ist soeben mit ei nem Kostenaufwand von 5000 M, in guten baulichen Zustande gesetzt. Herr », Herder hat in den unteren Räumen Am 7. Mai d. I. sindet die Jubel rcu ersolgte» Einverleibung Thorns in den preußischen Staat statt. Geplant wird ein Festzog. Festrede nnd Volks jest. An die Innungen. Vereine u. s. Fran wurde in die Irrenanstalt »ach Cchwetz geschafft. t In Zoppot der iötiigl. Forstineistcr Theodor Panzer. — s In Zucka» die verwiitwete Frau Elisabeth Krüger. Prsvrnz Pommern. Während eine Abtheilimg des Stet iincr 17. Pionier-Bataillons in der ersolgten AusgehenS zu ermitteln. Ter unglnckliche Osjicier wurde in tansend Stucke zerriffen. Ueber das Vermö gen des KausmannS Rudolph Waffe in Firma Rudolph Waffe jr. und der Kaussrau Bertha Hohn, geb, Pähl, in Stettin, ist das Kontursverfahren eröffnet worden. In Belgard wurde der VollSanwalt Schwaxzkops in sei nem B«!!e todt ausgefundeii; er hatte m « einem Riemen crwürat. kundensaljedung'in Unlersuchung. Fuhrwerkbesitzer Müller in Demi»!» verirrte Abends, a!S er sich in ange gezogen wurde. Provinz Schleswig-Holstein. Tr. med. Petersen in Ripen hat sich ' Alsen, der frühere Bauernvogt im Torse Holm, Lauritz Jepfen.— Wegen unzüchtiger H n lungen, die er mit nomiuen, ist iu Kropp der Waifenvater Möller zu Jahren Zuchthaus ver-! urtheilt worden. Der Rcnlmeistcr JverS,' welcher von der RendSburger Steuerlässe nach Lügumlloster verseht worden, ist spurlos verschwunden. Es sollen dienstliche Unregelmäßigkeiten Geiverbes, sowie vieler gemeinnütziger Anstatten beabsichtige» die beiden fchles wigschen Bürgeroereine und der hiesige dcs-Jndnslrie-Lotterie zu veranstalten. Kriminalinspektor Wilh. Engel in Altona beging die Feier seiner gen AmlSthatigkeit bei der städtischen Polizei. Wegen Verdachts des Gist- Sohnr wurde in Altona der Goldarbei ter lohannsen verhastet. Provinz Schlesien. Im nahen Schiiioltseisen wurde die junge Kran des Gutsbesitzers Siedelt, als sie über die Straße ging, von dem durchgehenden Gespann des Gutsbe sitzers Ulbig ans Leppersdorf übersah rcn, und so schrecklich zugerichtet, daß Gläubiger 7,02 Prozent zur Verlhei lung gelangten. Provinz Posen, 112 In Franstadt der einer. Lehrer An schoß inStaßfnrt der stellenlose Schrist setzer Wilhelm Balte auf seine Braut, die 17 Jahre alle Amalie Schimpf. zweiten Kugel »schoß dann der Atten täter sich selbst. Der Zustand des Madchen soll hoffnungslos sein. —Die Frau des GeschirriührerS Rudolf in Wettin stieß im Schlase brennende daß sie denselben bereits nach wenigen Stunden erlag. Consistorialrath Heinrich Eduard Schinieder, viele Jahre bindurch Tire, tor des Prediger- Seminars und ebenso lange Bewohqer des Lutyerbauses in Wittenberg, ist in das hundertste Lebensjahr eingetreten. Prov.inz Westsalen. Aus der Zeche „Hugo" in Buer hat im Schacht U eine Explosion schlagen der Welter stattgefunden, zwei Berg jüdischen Landrichters» wurde bekannt lich am 14. Jnli v. I. von der Tort munder Strafkammer der Redakteur Buchdrucker Aellinann wegen Beleidi gung des Hrankfurter Disciplinarge nchiSbofeS zu «i Monaten Gefängniß venircheilt. Die Strafe ist jetzt im Gnadenwege auf 2 Moivite ernnHigt der, Bergarbeiter Friß Bunte wegen in direkter Aufforderung zum Ausstand iu Bergardeiterverfammlungen zu Tort» FluchtverdachiS sofort verhaftet. Zum G.dächlniß an die ichreckliche Cirubenkakastrophe vom Jahre 1891 aus Zeche Hibernia in Gelsenkirchen. bei der 57 Bergleute Opfer ihres ge- General-Tirektion der Zeche ihren Tod ten zwei prachtvoll« Denkmäler, das eine aus dem katholischen, das andere aus dem protestantischen Friedhose er richten. Der Redakteur der in Gel j sciilirchen erscheinenden „Bergarbeiter- Zeitung", Kuth. ist verhastet worden, sf Der Ainlsgccichtsrath Bernard zerichtSdrreetor Os!ar AderS,welcher der Stadt ktztiviUig 2 Büllionen Mar! zu gemeinnützigen Zwecken vermacht hatte, denen und eine Gedenktafel an übriu gcn. ES soll zwischen Tüsseldorser Künstler» ein engerer Wettbewerb aus geschrieben werden. t Ter Professor August Willig, Begründer der Bild hauerichule in Düffeldorf. Ferner der Musikdirector Julius Siegert, langjäh riger Leiter des Gesangvereins in Ruhr- Lieutenant Schragniüller 1. von dem Tüsseldorser In antcrie - Regiment No. welcher seinerzeit die eingezoge nen Schullehrcr in so unverantwortli cher Weise beleidigte, ist dieserhatb z» zwei Monaten Festung vcrurtheilt wor- Maler Pertz im Zweikanips er schossen und den Bildhauer Treuholz verwundet hat, ist kriegsgerichtlich zu Mechaniker Adols Schröder hat in eine»» Anfalle von Schwermnth und Aus regung seine bei ihm wohnende Tochter erschossen und dann versucht, seinem eigenen Leben dnrch Erschießen ein Ende zu machen; erst nach mehreren Stunden qualvollsten Leidens erlöste der Tod den Unglücklichen. Das für den Gnß be stimmte große Modell sür das in Eaub zu de Bl üHerdenl m i j Juni 1804—- Gedenktag der Schlacht von Waterloo festgesetzten Tcnk mals-Enthüllungsfeier eingeladen. i In Frankfurt a. M. der Geh. Ober justizrath Gustav Steltzer, Senatsvrä sibent am OberlandeSgerrcht. Der selbe vertrat den Kreis Wetzlar im Landtag und Reichstag und gehörte schwer verletzt, so daß am andern Mor gen der Tod des Verletzten eintrat. Buchhalter Schneider, der in dem Zschau scheu Tampssägewert in Würze» beschäftigt war, wurde erhängt aufge sunden.—Die seit einigen Wochen ver mißte Ehefrau des Strumpfwirkers Weißbach in Weißbach, die von der Ar beit in der SchüUer'fchen Fabrik in Gelena» eines Abends nicht nach Haufe zurückgekehrt war. ist nun als Leiche ausgeiunden worden. Auf der Ni tritzer Flur wurde der Nachtwächter Proschwitz aus Pausitz halb entkleidet und so schwer verletzt ausgesnnden, daß er bald nach seiner Uebersührung in seine Wohnung starb. s In Roß wein die 85jährige Frau Jobanna, verw. Lorenz. 112 In Blasewitz der Oberbergrath a. D. Küttig. Thüringische Staaten. Im Jahre 18V2 sind a»s dem Her zogthum Coburg-Gotha ausgewandert Davon gingen über Bremen 130, über Hamburg 30. Die Ausstellung, welche der Kunst- und Gewcrbeverein in Coburg im nächsten Jahre eröffnen wird, soll den offiziellen Namen füh reru „Eoburger Landesausstellung für Kunst und Gewerbe." Der Herzog soll um seine Zusitinmniig ersucht werde», daß die Ausstellung am Geburtstage desselben, am 21 Juni 1804, eröffnet wird. Das StaatSministerium hat dnrch das Kirchenamt allen Vorständen reguitg gegeben, daS „Umtliugeln" in den Kirchen abzuschaffen, da dasselbe nicht mehr zeitgemäß sei. Der Lan deSgerichtsrath und Geh. Justizrath Dr. Karl Otto, Vorsitzender der Co burger Handelskammer ist gestorben.— Hessen-Darm st ad t. Bürgermeister Feldman» in Lauter beging sein 25jahriges Dienstjubilänm. 112 Ter Tire tor des rMisch-germani- Ichen Ccntralinufeums, Prof. Dr. Lin denschmitt in Mainz. Durch mini sterielle Verfügung ist der Gerichtsvoll zieher MöbnS in Mainz von seinem Amte enthoben worden. Demselben regelinäßigkeiten im Dienste zur Last gelegt werden. Der kurzlich in Frank j furt verstorbene Rentner Leop. Gold ! früher Theilhaber der gleichnamigen i Eifen-Großhandlung hat der Stadt Mainz zur freie» Verfügung der Bür ! germeislcrei cio,ooo Mark für Stadt- arme veraiacht. Ter Weinhändler , Jacob Härter in Mainz, welcher eine» l Wechsel auf den Namt» s.incr Groß- mntter gesaUcht und. als cr deswegen verhastet wurde, im Provinziai-Arrest gcricht zu vier Jahren Znchtliaus ver urtheilt. Ter Bataillonsschreibcr Sergeant Weber vom 117. Regiment, welcher nach Unterschlagung von 1200 Wiesbaden erschösse». t In Nieoer- Mockftadt der pcusionirte Lehrer Eiiimc» rich Bcchtold. Königreich Bayern. Durch Elend und Noth zur Ver zweislung getrieben, haben sich in Königshofen die Tünchersehelente Tod ner erhängt. Tie HäuSlersirau Johanna Ednizier von Sonndorscrberg hat bei der 5-taatSanwaltschast in Deg gendorf Aiiieige gegen sich selbst erstat iiommcn und wird jetzt aus ihren Gei steZznstand unterfucht. Der frühere Redakteur der ultrainontancn „Land. deiter beschästigte, ist vollständig nieder gebrannt. s In Lohr: Wittwe Eli sabeth Weidner, geb. Netscher. — In ans den besten Berglagen der Jahr gänge lBB7 und 188!> lim gan zen neun Mnster) zur Ausstellung. Der Am>-notar Löckke in Oßweil ist zum Gcnchtsnotar i» Freudcnstadt er- Wuchcrs zii n I>tonalen Ges.ingiliß und einer Gelastrase von 800 Marl verur tzeilt. richt in Offenburg zum Tode verur theilt. Die Kunstmühle des E. Ber rcndcil Regiments sechs Tage Unter schlups gewährt und Eivilkleider zur Verfügung gestellt hatte, zu jüns Mo naten Gesängniß verurthcilt. Wäh rend eines von Psarrer Kneipp in Aus der Rhein Pfalz. Weisciiheim a. S. feierten die Eheleute Heinrich Weber und Elisabeth Weber, geb. Christ, die goldene Hochzeit. Ter Oelonom Peter Wannenmacher von Oderweiler-Tiejenb ich stürzte in Schweiz, s In Zürich Bezirksrichter Tr. NSf. Ferner Frau Anna Stockar- Escher. t In lister Herr Hochstraß»r- Boller, Spinnereibesitzer! wird als Hnngsanswlt in Zürich, ge leitet von Dr. Bertsch Vater und Dr. Bcrtsch Sohn, wird nächstens ihr 25- die Anstalt bis beute gegen 1000 Schü internalionalen hygienischen Ausstel lung iii London für ausgezeichnetes Bier mit einem Ehrendiplom und der t In Rickenbach Hr. Johann Willi- Während einer jüngst statt gehabten Aufführung desßalletS „Eine bo-niiche Hochzeit" ereignete sich in der die Zigeuner als Requisit sogenannter „Halen", die mit spitzem Eilengriff versehn! sind. Einer der Tänzer tam und dabei lnapp neben der Schlase ein singcrstarkes Loch schlug. Fräulein Schießwalv, welcher das Blut in Slrö der Provinz zur Last fällt, wegen mehr fach qualisicirten Gewohnheitsbelriiges. begangen Fällen, ivegcn unbe aus dem Wiener Pvlizcirayon vcrnr theilt. Auf fürchterliche Weise ver suchte in der Brigittenau eine Frau in wurden Mutter und Kind noch rechtzei tig gerettet. Der Gesangslehrer Tarewsk», der hier Schülerinnen aus ist, wird.polizeilich gesucht, da ihm eine Erbschaft von 15,000 Rubel zugesallen ist. Sein Aufenthalt ist nicht be kannt. Der Eigenthümer der Zei tung „Oesierrcichisch-ungarisches Voils blatt", Leopold Thür, Jahre alt, das Spital der Barmherzigen Brüder gebracht. In Laa seieite der Jn wohmr Anton Kühltrüber und seine großer Theil des Vichstandcs sielenden Elemente zun, Opfer. In Mörbisch seierten tue Eheleute Michael nnd Ma- Zeleznik im Alter von 10l Jahren. i In Äillrzzujchlag der Bäilermei fter und Rcalitäteubesitzcr Ferdinand Schrus und der Fleischhauerm.ister und Realilätenbesitzer August Gödl. en Gipfel der Reclame dürste «n speculativer Geschästsmann in London erreicht haben. Als vor rule begann, brachten die Saaldiener plötzlich eine große mit Weißblechschach teln angefüllte Kiste in den Saal ; jede Haar den in London sattsam bekannten Dynamitschuchlcln glichen. Man dachte anfangs an eine neue Pnlververschwö rung, die vielleicht von den Schülern des Guy Zawkes, die sich heute Rava chol und Mathieu nennen, angezettelt war. Nachdem aber die furchtbaren. Schachteln vorsichtig geöffnet worden waren, verloren sich alle Befürchtun gen. Jedes Schächtelchcn enthielt näm lich ein halbes Pfund Kaffee nnd die GcschaftSkartc eines Kaufmanns, der den britischen Gesetzgebern das aroma tische Product der englischen Kolonien »um Geschenk machte! zu machen, welche die Anwesenden er griff. Der Papst felbst hat indessen als Mann von Geist sein Erstaunen ver -7— Ein Meisterwerk schwarz wälder Industrie hat den Weg zur Weltausstellung zu Chicago angetreten, nämlich ein Orchestrio» von ungewöhn licher Größe, welches i» einem der älte sten nnd bedeutendsten Gesck'iiste Teutschlands, der Orgel- und Orche slrionfabrik von M. Welte u. Söhne Renaissancestil lunitvo.. au-?ge führt, Tic Höhe des Instruments mißt 7,50, die Breite 5,:!0 und die Tieie 2,10 Meter. Also gewiß ein u, s, w. und rcpräsentirt die Orchcncr stärte einer Kapelle von etwa «iO Mit gliedern. Ein vorzüglich arbcit.'ndeS Werkes ist ziemlich reichhaltig. Vor zugsweise enthält es klassische Musik. Ouvertüren und Potpourris älterer dien, Syiiiphanien nnd das Beste an Märschen nnd Walzern. Tie Noten blätter (-streifen) haben eine Länge von von 18—20 Minntem Im Ganzen sind dem Werl 50 Notenstreifen beige geben. Ter Preis des Werkes bekragk etwa 40,000 Mark. In Chicago wirb die Walze durch einen Elektrometer in Bewegung gefetzt. Tos Lrchestrion arbeitet mit einer erstaunlichen Sicher heit und Exaktheit; oft ist die Täuschung so groß, daß mau thatsächlich eine Ka pelle zu hören glaubt. —ln Preßt, nrg hat sich ein dort fremder und unbekannter Mann erschossen, dex einen Brief an die Redaktion des „Neuen Pester Jour nal" zurückließ, in welchem dieser Bries nnnmchr veröffentlicht wurde/ Ter Schreiber theilte darin mit, daß er Lndwig Aün heiße und ein Bruder des seit Jahren verschollenen Mitgliedes der ungarischen Akademie, Tr. Ludwig Akin sei. Herr Ali», ein gebürtiger Ungar, war aus Wien, seinem Domi zil, noch Preßburg gekommen, »m sich dort zu tödten. Er hat seinem Leben wegen sinanzieller Kalamitäten und nachdem cr wiederholt unglücklich an mochte ein Alter von 50 Jahren erreicht haben, und war srüher, alz er noch in glücklicheren Verhältnissen lebte, in Lebemänner- und Thcaterlrcisen Wiens betannt. In dem oben erwähnten Briese theilte Akin noch mit, er sei in Folge eines schweren Nervenleidens nicht im Stande, sich und seine junge Fran zu erhalten, und muffe sich des der der Karlenbriese und habe auf die selben am 17. Januar 1872 in Wien ein Patent genommen, nach dessen Ab lauf die Kurtendriefe von allen Post- Verwaltungen eingeführt worden seien, ohne daß cr das Mindeste dasür erhal ten habe Er bitte deshalb, wenigstens eine öffentliche Subskription sür feine Wittwe zn eröffnen und ihr dadurch die Mittel zu ihrer Erhaltung zu verfchas fen. Die deutsche Reichspos! hat aus der Erfindung des durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen noch keinen Nutze» gezogen, da sie die wiederhotten dringenden Anträge aus Einsührung dieses bequemen Korrespondenzmittel beharrlich ablehnt. Das Konstantinopeler Blatt „Saadet" hat einen gewissen Hadji-Mohammed entdeck», der .140 Jahre alt ist. Hadji - Mohammed stammt aus Buchara und verkauft noch heute vor der Moschee des Sul tans Bajazet in Stambul Melonen. Im Alter von 115 Jahren hat dieser ehrwürdige Sterbliche neue Zähne be kommen nnd vor sechs Jahren soll er sich zum 58. Male verheirathet haben. Hadji-MohamnicdS Kinder sind so zahl reich, daß cr weder die Zahl noch die Namen dcriclbcn weiß. An- der gan zen Geschichte aber läßl sich entnehmen, daß auch türkische Blätter zum April den Hang verspüren, scherzhast zu wer den. ' , Ein ganz eigenartige Proceß wegen Vergehens gegen das Ge setz über literarisches Eigenthum ge langte am 5. April von dem Eaffa» tionshose in Nea'-tl zum Abschlue. Mathilde Serao, die auch in Teutsche land wohlbekannte italienische Schrift-« stellerin, hatte in Gemeinschaft iinit ihrem Gatten. Professor ScarsogN» jahrlang den Corriere di Napoli tet und in diesem Blatte eine fcnilleto-> nistische Rubrik i»-,»?»»! feit, lxe v«r allem das Glück des riere gemacht hatte. Als Mathild« Serao sich vor Jahressrist von dein riere zurückzog und das Blatt II Mat>i tino gründete, übernahm sie die gi>l nannte Rubrik in das nene Blatt. dem sie auf dieselbe Eigeuthumsrccht«» geltend machte. Dagegen legle Schi-j lizzi, I>er gegenwärtige Besitzer deH Corriere, Verwahrnng ein. indem er, geltend machte, daß die Rubrik nichk persönliches Eigenthum, sondern Eigen thum des Blattes sei, die mithin ihn» gehöre. Es kam zum Pro.cj',, und während die Angelegenheit den Richter beschäftigte, hielten beide Blätter die Rubrik offen. Der Caffationshof hat nun entschieden, daß die Rubrik wirklich persönliches Eigenthum sei. nnd das Schilizzi sie in seinem Blatte nicht wei terführen dürfe. Ein Beispiel krasse» Aberglaubens, das an sich ebenso schreck lich ist wie dnrch seine Häufigkeit oi, dem betreffenden Orte, wird aus der griechischen Insel Andros sCylladen), , berichtet. Tort litt ein Landmann ar» alsdann auch an andern Theilen de» Gesichtes austrat. Er schrieb die Schutt» daran einein verstorbenen F,inde zu Leichnam "der Eigene» Mutter, die dieser aus die vorbe.eichnete Weife schändete, in der Meinung, da durch ein Wochensieber seiner Frau stückelt und die Reste zerstreut. Nach dort gar nicht weiß, wie viele Leiche» sich überhaupt noch an ihrer Ruhestätte befinden. Der Besuch der Schlacht felder bei Btetz wird im kommenden Sommer ungewöhnlich lebhaft werden. Nach dem auf den Schlachtfeldern vm» Weißenburg. Wörth und Spichern ein» geschlagenen Versahren sollen, wie be reits dej öfteren mitgetheilt wurde. resle in Massengräbern vereinigt wer den. Diese Arbeiten, durch die natür lich die Schlachtfelder einen große» lieren, sollen dem Vernehmen der „Magd. Ztg." nach bis nach de» Kaisermanörern verschoben werden, da wird. Bei diesem Anlasse sei auf die vor einigen Jahren zu Metz ins Lebe» gerufene Vereinigung hingewiesen, die sich die Aufgabe stellt, alljährlich a» den Jahrestagen der großen August-- schlachte» die Kriegergräber zn schmücke» Uiittrnchmcn verdient durch Beiträge aus Alldeutschland unterstützt zu wer den. —lm Ease Schneideram Slldbahnhofe z» Wie» spielte sich genommen hatte, zog. als er di« Tasche seines Ucberziehers griff, z» sei nem Stau neu aus derselbe» rend die Gcicllschaft sich in Mut^ inen sein könnte, stürzte in das Coje ein Paffagier, der sich in der größten, Aufregung befand, und als er auß einem der Tische das Päckchen Zehner, Banknoten demerite, sofort auf die Gr-» fellfchaft zueilte. Er stellte sich als der Mühlenbcsiper M. aus G. vor »iid er klärte, daß das aus dem Tische liegende Geld ihm gehöre. Beim Kasieschaltev habe cr, als er die Fahrkarte einen Tausender gewechselt und die!?.» Zehner, welch? er zurückerhielt, irrthüm lich in eine srcmde Rocktasche gesteckt. Die Gesellschaft überzeugte sich bald, daß die Angabe des zerstreute» Pasj»-- giers auf Wahrheit beruhte und svtgte ihm das Geld aus. Die ungarischen Behör> den ergreisen energische Maßregeln ge^, Winnenden pan'lavistilchen welche seit der Vernrtheilung Hurbon'» offen betrieben wird. In den ober ungarischen Komitaten wird hauptsäch lich durch amcrikanisch-slovalische Zei tungen gewühlt. Der Preßburqer ten. 66 E!n Chinese in Oueen»- land beging Selbstmord aus die stoifchste Art, von der man bisher Kuude erhal- . auf einer Eisenbahnbrücke eine Matratz» über die Schienen und legte sich schis sen. Ein früher Morgenzug zermalmte 'bn dat?". 7