Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 05, 1893, Page 7, Image 7

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    Seulsche L»r»lnachricht««»
Berlin: Dkr Schriftsteller Dr. Bruno
Meilcline rr, dcr bis vor Kurzem noch
Vorsitzender des Aufsichtsraths der
Schoucberger Brauerei war und au
ycliUch noch jetzt Direetor der Mär
ti'schen Bank und Vorsitzender des Auf
sichlsraths dcr Acticngejellschaft.Zum
Prälaten" ist. wurdc unter dcr Beschul
theilen der Karte», als er plötzlich laut
los zu Boden sank. Eiu Herzschlag
hatte seinem Leben ein jähes Ende bc
rund llit), 000 Mark wurde der Beamte
Jahren Gcsängniß verurtheilt. Tei
Inhaber der Hausa-Apothcte, Klopstock
straße 4l'>, der Apotheker Otto Groß
geführt uns leble scheinbar in durchau
gliicklicher Ehe.
Provinz Ostpreußen.
zu l Jahr A Monaten Zuchihäus ver
urthcilt. Tie Lipski'scheii Eheleute
Osterode feierten ihre go<d?ne Hoch'
Rentier v. Bähr.
Provinz Westpreußen.
Tanzig: liieren den auf halbes Ge-
Gesangniß verurtheilt. t Rentier
Josef Frost. Frl. Marie Bardeitc, Re
staurateur Heinr. Kemsti, Frau Renate
Padelat, geb. Nettka». Förster Ed.
Eckel, Müller P. Wendt. Rentier
der.
Provinz Pommern.
Ta- Konkurs-Verfahren ist eröffnet
worden in Stettin über das Vermögen
des Kaufmannes Gustav Tiesterhaupi
des Schneidermeisters Emil Giitzlass:
der Kommunditgesellschaft Hugo Wolfs
«5.' t'o.! des Kaufmanns Bernhard
Balzer, Inhaber der Kohlenhandlung
Balzer und Liebich. 112 Frau Paulinc
Tüwahl, geb. Heinrichs, Rentier Hein
rich Fischer, Wittwe Bertha Gootz.
Frau Minna Eger, geb. Petersen,
Kaufmann Werner Hasse. Wittw«
Math. Uhrbach, geb. Landrath, Wittwe
Fried. Koreuber, geb. Riegel, Frau
Ida Hartman», geb. Raeschke. Bei
dem Graben eines GemciiidcbrunnenS
in Klem-Nofsin fanden dcr Brunnen
macher Kiewcrt aus Biilow und der
Zimmermann Ruch ans Klein-Nossin
ibren Tod. Auf dem Gutshose zu
SvieckerSdorf entstand zwischen dem
Inspektor Koch und dem Kuecht August
Struwe ein Streit, wobei letzterer ei»
Messer zog und dem Inspektor die Kehle
durchschnitt. Binnen wenigen Minu
te» verstarb dcr Verlebte. Bon der
Stargarder Strastammer wurde der
Vollsschullehrcr Ernst Lange aus Sa
dclberg wegen Sittlichkeilsverbrechen,
begangen an Mädchen uutcr l 4 Jah
re», zu 15 Jahres Gefängniß verur
teilt.
Provinz Schleswig-
Holstein.
Drei Knaben in Amrum, welche zum
Vogelfang auf's Wattenmeer ruderte»,
sind ertrunken. Der kürzlich in
Dresden verstorbene Herr Karl Theo.
Wilder, von Burg a. F. gebürtig, hat
seiner Vaterstadt 15,000 M. vermacht,
deren Zinsen alljährlich zu Weihnachten
an verschämte Arme und an hilssbe
dürstige Dienstboten vertheilt werben
solle». Während der Hnsner I.
Peters in Steinfieken mit Mergelfah
ren beschäftigt war, wurde» die Pferde
Wagen herunterfiel, daß derfelbe ihm
über Kopf und Brust ging und er ei
nige ?Ninuttn darauf eine Leiche war.
sind, erworben wurden. Nanienilich
im östlichen Theile des Kreises Haders
leben lind im Kreise Apenrade ist di«
Einwanderung eine starke gewesen
und hat crsreulich zur Förderung des
Teulschihums in diesen Gegenden beige
tragen.
Provinz Schlesien.
112 In Neumarkt der Maurermeister,
beigeordnete und Sladtälteste Vogt.—
Tic diamantene Hochzeit feierte dae
Auszügler Albert Scholz sche Ehepaar
i» Mtlelsteinc. Die Fran und Schwee
ster des Webermeisters Hauko in Neu
stadt wurden Abends todt im Bette aus- >
gcfundeu. Der Wind hatte auf den >
Schornstein uud das dicht daranstoßende
Ofenrohr derartig gedrückt, daß die
Wohnung ganz mit Tunst angesülll
wurde und die beiden Frauen erstickten. !
Förster Klinge zu Dombrowka l
wurde, durch ArthiedeM zur UiMmt»
lichleit zerfleischt, im Walde ermordet
aufgefunden. Der sruhere thutste-
sitzer Wanjek in Rnlibor ist wegen Er-
Sohnes zum Tode und I.» Jahren
Zuchthaus verurtheiltwordcu.
Mähren und Schlesien.
Der Gutsbesitzer T!>en;cl Thuiiiann
- gen über das Haus des Mefserfabri
- kanten Josef fröhlich und fiel zehn
' Schritte vor demselben auf der Straße
' nieder. Das Aufsalle» erfolgte Mit
eiiier^ solchen ln dein Hause
° Loden geschleudert wurden. Tic Strafe
von Traltenbachnach Ternberg ist durch
die FelSina,se verlegt. Marie Wa
schut, Wittwe des vor Kurze», plötzlich
in Fraiikstadt am Radbost ve>storbenen
GastwirtheS Johann Waschut. ist ver-
haltet worden, da gegen sie der Ver
dacht best.hl, ihre» Gatten vergistet zu
habe».
5 Provinz Posen.
Tie Eigenkäkhner Wilhcliii'schc» Ehe
leute in Abbau Osjowo sauden bei der
Heimlehr von dir Kirche ihr Gehöst in
einen rauchenden Trüinmerhaujen ver
wandelt. Das Feuer soll durch Spie
len der Kinder mit Streichhölzchen ent-
standen sein. 112 Der frühere Reichs
tagSabgcordnete Rittergutsbesitzer Wla
dislaw v. Taczanowski aus Szyplowo.
Ter Eigenthümer Sonntag von
Schrimm ist wegen Meineids zu 1 Jahr
Gesangniß verurteilt worden.
Provinz Sachsen.
Der Kasscnsührer der Deutschen
Reichssechtschule G. Rieseustahl in
Magdebmg ist wegen Unterschlagung!
>md Urkundensälschuug verhastct wor
den. Dieser Tage wurde auf dem
Grabe der Ehefrau des Tischlers Rothe
von Ariern die Leiche ihres neunzehn
jahriaen Sohnes aufgefunden. Die!
Eugeluer Gegend besindct sich in einer !
furchtbaren Aufregung. Nachdem am!
18. Februar die I-IjährigeAniia Löttel
aus Tarthun aus dem Heimwege von !
Engeln mich Tarthn» verschwunden!
war. ist jetzt aus demselben Wege die j
erst seit einigen Monate» verheirathete >
22jährige Frau des Bergmanns August!
Horenburg gleichfalls spurlos ver
schwunden. Nach Lage der Sache ist
die Annahme. daß durch eines Verbre
chers Hand das Verfchwinden der jun
gen Frau veranlasst ist. leider sehr be
rechtigt. Die Leiche des Madchens ist
jetzt unterhalb Unseburg in der Bode
aufgesiind,'» worden: von der Frau hat
man bisher noch leine Spur ermittelt.
Provinz Hannover.
Geh. Hosrath, Professor Dr. Hasse,
der Nestor der deutschen Kliniker,
und der Professor der Theologie Dr!
G. Liineinann sei» Doctor
jubiläum. i In Hildesheim Land
gerichtsrath Bödicker, i'entruiiiSniitglied
des Abgeordnetenhauses. In Ilfeld
hat der Geh. Saiiitätsrath Dr. med.
Blumenlha! das 70jährige Doctorjubi
launi gefeiert.
Provinz Westfalen.
In Apricke ist dos HauS des Fabri
kanten Karl Hedtfeld niedergebrannt.
Eine streitbare Frau scheint die Ehe
frau Jonas zu Reh zu sein. Sie batte
mit einer im Hause wohnenden Familie
Streit, ergriss ein Beil. schlug aus einen
Maiin lcs und verletze ihm den Schä
del und verwuudele auch eine Frau,
die sich in's Mittel legen wollte, mit
blanler Wasfe. Tie Megäre ist ver
hastet. Zum Bau eines katholischen
Krankenhauses hat der Psarrcr Schrö
der in Iserlohn eine» Beitrag von
tiO.OOl) Mk. gespendet. Der bei der
Firma vi. HÜyssen ck Co. in Iserlohn
seit langen Jahren angestellte Prokurist
L. Satlinger feierte sein goldenes Be
russjubiläuni. Das Geschäst ließ ein
Geschenk von lö.Wt) Mk. überreichen,
das Personal schenlte eine» silbernen
Taselaufsatz. Der Jubilar wird mit
Ruhestand übertreten. i In Lim
burg der Domvikar Jacob Flunck.
Die Vorarbeite» zu»! Bau der Eisen
bahn von Lippstadt nach Beckum wer
de» in diesem Frühjahr in Angriff ge
nommen.
Rheinprovinz.
112 Der königl. Musikdirektor Alfred
Drkgeit in Elberfeld. Der Kommis
Ltio Schübler von Elberfeld vergiltete
in einein Restaurant sich und seine
Braut, Ann» Süß, mittelst Cpanka
lium. s JnKoblenz der Provinzial-
Steuerdireetor a. D. Wirtl. Geh.
Ober - Finanzrath Freusberg. Im
nahen Desloch erschoß sich der ledige
Friedrich Hill. —ln der Nähe der I
Lranienguelle in Kreuznach wurde der
Küser Theodor Günster an einem
Baume erhängt aufgefunden. Das ,
Schwurgericht verurtheilte den Berg- ,
mann August Groß und den pensionir-
ten Weichensteller Joseph Berg, beide ,
von Nennkirchen, wegen genieuischast- <
licher vorsätzlicher Mißhandlung des ,
Hüttenarbeiters Hau aus Neunkirchen, ,
welche dessen Tod zur Folge hatte, und ,
zwar den Ersteren zu 4 Jahreu und ,
den Letzteren zu 1 Jahr Gesängniß. i
Tie in der Gegend von Nennkirchen
ncugcsundeue Kohle ist vom Hosrath ,
Dr. Diesterweg er- ,
lanut, welche auch Schwefelkies führt. ,
Derartige Kohle ist bisher in England ,
abgebaut, aber in Teutschland noch
bürg der Oberlehrer a. D. Dr. Schrö- !
der. -
Provinz Hessen-Nassau. »
Kassel: k Oberlandesgerichlsrnth Dr,
Jung. Lehrer Gottwerth. Privatier
Lippmami Siebet, Frau Anna Ehri-!»
slian, geb. LaUemann, Frciu K.üb
Wtber, geb. Kraft. Pens. Eisenbahn
secrctär Heinr. Goeßmann, Privaue
Moriß Deux, Anna Elis. Kühn. Frai
L. Andrae, geb. v. Hirnier, Mech.ini
ker Jos. De.ins. Ter Steindrucker
Maichinenmeisttt H. F. Woll mann,
l>ch, um sich de-Madchens zn enlledi
gen, dasselbe im Isenburqcr Walde er
ichoß, wurde vom Zchwurgerichl weger
Tödlung zu 4 Jahren Geiangniß ver
urtheilt. Den Handelsinann Ülbra
Hai» Lindheimer von »asjel veriirlheilti
die Darmstädter Stra laniine! wegei
Wuchers zu 2 Monaten Gefängniß unl
IOVO MI. Üleldstrafe. Er Halle de»
früheren Gemeinderechner Hildcbranl
zu Läiiimerspiel zur Deckung eine«
Kasseiidesieils, wegen dessen Hildcbranl
spater vcrurtbeill wurde, M!. au
einen Wechsel von lUiti M!. für dre
Monate geliehen. i In Bockenliein
der Justizialh Friedrich Becker. Rechts
anwalt und Notare ferner der frühe,
an der Oper beschäftigte Sanger üiober
Ossenbach.
Königreich Sachsen.
Der wc;>en fahrlässiger Todlung ge
sänglich eingezogene Schimesemeistei
Eugert von Borna bat sich im Hesäng
niß zu Leipzig erhingt. Seine
Haftung sland inil dem unter ausfällt
gen Umständen erfolgten Ableben sei'
»er Frau und eines feiner Kinder im
Zusammenhang.—Der in Buchhol,'
verstorbene Fabrikbesiüer Will«. Güt
berlet Hai der Stadt 7WO M. zu wohl
thäiigcn Zwecken vermacht. Ter
Dichter Professor Dr. Anton Lhorn i»
erhielt von dem Herzog von
Sachsen-Alienburg die goldene Ver
dienstmedaille sür Kunst und Wisfen
schast. Die i-truinpswaaren-Eiport
firnia in Kappelist in
gerathen. Di«
Verbindlichteiten betragen über ein«
halbe Million Mark, wahrend v»» Ak
tiven nnr 120.W0 M. betragen.
Thüringische Staaten.
Der in Meiningen mohnhaste Loeo
motivführcr Geishirt glaubie zwischen
Immelborn und Wernshausen einen
MaschinenOefett wahrzanöhincn und
bog sich deshalb seitwärts hinaus, wo
bei er mit dem Kop'e so heflig an eine
Signalftonge stieß, daß er einen schwe
ren Schädelbruch erlitt und bald daraus
starb. s Hr. Wilhelm Kra
mer. Fran Karoline Staar. Herr
Karl Gleise. Hr. Aldert Pennng. Hr.
Karl Christian Kellcrinann. Hr. Ernst
Zelh. Frl. Karoline Mertel. Herr
Karl Ederwei». An der Weltaus
stellung in Ehj agg werde» fich fünf
Firmen ans Pößneck betheiligen. Es
werden die Porzellanindunrie. die Fla
nelliiidustne. die Lederfabrikatio» und
die Kuiisttischlerei veitreten fein.
Die Erben des in Pößneck am 15. Juni
I8!)2 verstorbenen (iommercienraths
Karl Eonla haben der Stadt zur Er
richtung eines neuen Krankenhaufes
50,»Dil Mark geschenkt nnd außerdem
noch M. gestistet, deren Minsen
alljährlich am Geburlstage des Verstor
benen an das ältere Personal der
Firma lsonta ck Böhme lßorzellan
fabril dort! vertheilt werden sollen.
Aus den Schieferbriichen bei Gräfen
thal stürzte, vermuthlich infolge Locke
rung durch das Zhauwetter, eine Berg
wand zufaininen, wobei 5 Schiefer
brucharbeiler verfchiiltet wurdeii. Drei
der Unglücklichen ivurden sofort getöd
tet, zwei verlebt. i In Salzüngen
der Direktor der Saline, Bcrgralh
stark Rückert. i Kiino Drefsel, Mit
inhaber der weltdelannten Firma Kuno
Otto Dresse! in Sonncberg.— Post
direetor PH. Habersang feierte fein ,'><!-
jähriges Dienstjubil»um. Die große
Dachpappeiifabrik von C. Muncke in
Wafunge» ist dnrch Schwindeleien eines
stillen Theilhabers derart geschädigt
worden, daß sie den Loncurs anmelde,'
mußte.
Hessen-Darm st ad t.
Der früher in Wohnbach amtirend«,
seit feiner Pcnsioniruyg in Manzenberg
wohnende Pfarrer Bluinhvf fiel in
«nem Anfall von epileptischen Kräm
pfen mit dem Kopf »i einen Wasser
limcr und ertrank. s In Bad Nau
heim der Pächter der Wassernnßungen
des großen «-ammellciches, Kramm.
Ueber das Bermögen des Wirthes und
kkrämers Karl Steeg i» Neu-Isenburg
ist der gerichtliche <soncurs eröffnet wor
den. s In Ober-Ingelheim der eme
riiirte Lehrer Peter Wenzel. Der
Geheime Eommercienrath E. Oehler,
i'hef der Anilinsabrik K. Oehler in
verstorbene Gattin eine .Elise Ochler-
Stifiung für Krankenpflege armer
tkinder" errichtet. Das Kapital der
Stiftung beträgt Io<),t><X»M.—Wegen
betriigerifche» Bankerotts wurde der
Uhrmacher Emil Kiinost in Offenbach
i'oiii Schwurgericht zu Darmstadt zu
lü Monaten Gesängniß verurlheilt.
112 In Raibach Bürgermeister Fischer.
Königreich Bayern,
s Der berühmte deutsche Romanist
and Kirchenrechtslehrer Freiherr von
Scheurl, früher Prosesjor in Erlangen,
in Nürnberg unl» der Landtagsabge-
DaS „Bratwurstglöcktein" in Nürnberg
ivird auch auf der Weltausstellung in
Shkago vertrete» sein. Der Inhaber
lies „Glöcklcin", Bauer, hat mit dem
Pächter der Hauptrcstauration im deut
sche» Industriepalast der Ausstellung
einen Vertrag wonach
zoreiiez Kinderdio!!iit, dann in Hmif
,ewickelt und auf dem Dachboden ver-
steckt.—ln Kleingekee hat der Oekonom
und öiastwirih An. Röhrcr von Poticn
stein. irüher Bugecmeister und cm all
gemein geachtcier nnd beliebter Mann,
seine Frau, »ut welcher er seil zwci
Jahren inait mehr ,»m Pesten lebic,
im Bcitc erslochtii, iuscin er ihr »in
lange; Mcsscr in den Hals stieß. —Tic
vom Eisgau.! uns durch das Hochwas
ser an Gebäuden. lijruudstüaeii und
Vorrätheu angerichteten Schaden wer
ben, so vcit die Stadl Regensburg und
bie betrossenen Äcmcinden de» Bezirks
amts Stadtainhos in Betracht kommen,
aus »iindestens eine halbe Million ge
schaht. In Remlingen wurde dem
Letonom Schuhmacher eine seit 2t>
Jahren im Kniegelenk sitzende preußische
Dingel entieriit. die er lÄiti im Geiechie
bei Roßbach erhalten hatte. (Großes
Aus scheu machte in Schwabach die Vor
haltung de» Kaufmanns u»o Lebln
chen-Fabrilaiiten Renk. Derselbe sollte
wegen verschiedener Aetrügcreien ver
kästet werden, widersetzte sich aber dem
Polizciwachtmeister, indem er mehrere
sliehcn. Morgens wurde er dann in
einer Scheune aufgefunden und nach
Nürnberg abgeliefert. Ueber das Ver
mögen Renk's ist bereits das Konkurs
verfahren eröffnet worden.
Königreich Württemberg.
Von der zweiten Instanz sind der
Wittwe vom Stutt
garter Kaiserhos. Pfalz, welcher ans
dem Darmstädter Bahnhof verun
glückte, von der Hessischen LudwigS
bahn 7t>,tWD M. uud weitere
M. als Erzichungsgeldcr siir ihre Kin
der zugesprochen. —Ueber das Vermö
gen des Victiialienhändlers Christian
Rücker in Stuttgart ist der Konkurs
eröffnet worden.—Zur Weltausstellung
in Chicago sendet die Ostertag'sche
Kassensabrik in Aalen siins Schranke
verschiedener Konstrnction und (piroxe.
Die dabei verwendeten Schlösser sind
venchirden, nnd zwei davon sind zum
Patent angemeldet. Tie Kuusttisch
leiti von D. Bepler in Aalen wird
einen »tunsiichrank ausstellen, welcher
dieicn 'Rainen mit Neckt trägt. In
der der Stadt Alkensieig entsiel
dem Insassen eines Wagens >uit Hoch
dcr Pserde stürzte der lnnlc'n sipende
S.tniltheiß Sprenger von Edershardt
ao und siel so unglücklich, daß cr das
"Icnick brach nnd >osort todt war.
>e»er angezündet hatte, ist der Wagner
Heinz in Backnang durch Einulhmeu
von ztohleuoriidgas erstickt.
Roßher z 0 g t hu in Bad e n.
sln Marldors der Kausmani,
Zbeodor Schliz. In Desloch erschoß
sich der Acterer Fr. Hill, vermuthlich
in einem Ansall von GeisteSslöruiig.
kürzlich verstorbene Frau Labeite geb.
>!rasl die Summe von!ZO,l»Oi) Mk,
stistct zu dem Zweck der Errichtung einer
zur unentgeltlichen Benützung uir Ver
süguug stehen- ioll. In Münchhos
wurde Acciser Fidel Stockei. Sohn des
Teggclinanii in Reichenau ist in Äant
gerathcin Der Vorschußverein Rudolf»
zellist mit einer großen Suminc bethei
ligt.
N hei » pfalz.
Der Sveycrer Dom ist nunmehr mit
elektrischer Belenchtuiig versehen.—Die
Feier der Grundsteinlegung der Ge
dächtnißkirche in Speizer wird gelegent
lich der Jahresversammlung des evan
gelischen Bundes und der evangelischen
Arbeitervereine vom 21. bis 26. Angnst
i>. I. abgehalten werden. —Die Nach
forschungen wegen des Verbleibs des
von Speiier plötzlich verschwundenen
Amtsauwalts Gefsinger haben ein der
artiges Resultat ergeben, daß letzt amt
lich iestgestellt weiden konnte, daß der
Verschwundene insolge eines ameri
kanischen Duells aus dem Leben ge
starb den freiwilligen Hungertod.
Elsaß-Lothringen.
Allgemeine Theilnahme findet in
Straßburg das traurige Ende eines
jungen Qssiciers des Insanterie-Regi
inentsNo, I!? 2, des Sc>ondelieutenants
Schulze, der bei den Wasserfällen von
Allerheiligen durch Absturz am ersten
Lstertage verunglückt ist. Aus Qp
pcnan wird der .Straßbnrger Post"
über den Unfall gemeldet: Zwei Ar
beiter fanden am Eingange zu den
Wasserfällen in Allerheiligen einen
Herrn, dessen Körper am abschüssigen
User mit dcn Füßen im Wasser lag und
der aus dem Munde blutete. Die
Burschen nahmen sich des Mannes an,
wuschen ihn ab und entdeckten dabei
eine große Kopfwunde. Bald darauf
kamen zwei Herren dazu, die mit dem
Bewußtlosen eincn Ausslug gemacht
hatten und mittheilten, daß ein Un
glückssall vorliege. Der Verunglückte
war der Lieutenant Schulze aus Straß
burg. Man brachte den Herrn zu Wa
gen hierher ins Spital, wo ihm ärzt
lich Hilfe zntheil wurde. Obivohl die
Wunde zuerst nicht für bedeutend ge
halten wurde, zeigten sich in der Nacht
doch bedenkliche Peränderungen, und
Haid ist Herr Schulze, ohne das Be
wußtfein wiedcr erlangt zu haben, ge
storben. Für jeden, der dic ecrtlich
keit kennt, ist es unbegreiflich, wie hier
im Absturz möglich war.
B r a u n 112 ch w c i g.
Für die Stadt Braunschiveig wird
mit einem Kostenaufwand von rnnd 2
Millionen Mark ein neues Rathhaus
krrichiet,—t Polizeioberinspektor Evers
in Braun'chweig. Die Firma E. F.
Eitting, welche ihr hundertjähriges
Meichäfizjubiläum beging. bat ibrcn
Personal im „Wilhcliiigarien" ein gro
geeilt wircn, an der Wöbbel une.eiiei
Feier Theil. so das, sich die Zahl de
Erschienenen ans e!wa4»o beliei. -liebe
die Bauiiiatrialienhandliing von Pa»
Steinau in Blaunschweig, welche na
inentlich den Import von ichwedischei
Hölzer» in großem llinsan,!? betrieb
Schweiz.
Am Abend ist in Lnzeri
die belannte Villa „Gieguct Malt" ai
der Haldcnstlnxc in Brand gerathen
mar bald Hilfe da. doch sind Dach
stuhl nnd oberstes Stockwerk auSgc
bräunt. Ans Giinoclwald wird bc
richt«, das; ein dcutichcr Ofsiciec (de
wird nicht angcgebeiN mit dei
Führcrn Rudols nnd Johannes Kaus
mann am Lstcrsonntag znm erstei
Mal in dieseni Jahr die Jungsrau bc
stiegen Hut. Tie Besteigung ging glück
lich !on statten und es ivllcu die küh
nen Bergsteiger eine prächtige Ferusich
genösse» haben.-DiecrstcMont Blane
Besteigung d eieS Jahres ist von zi?e
deutschen Herren, Fritz Bachhauser un!
de». Trotz der ungeheuren Meng
Schnee (imTbalc selbst liegt er noö
1 Meter hoch! ging die Besteigung, vou
prächtigsten Wetter begünstigt, ausge
zeichnet von Stalten. Ein gewisse
Heinrich Schlaiter in Stein a. Rh. ha
nach der Wahl eines Stellvertreters de,
Belreibuilgsbeaniteu. in welcher auch '
Stimmen aus ihn sielen, in den Stei
ncr Blattern ein Inserat erlassen
iner war dann zu lcicin „Sieben Esc
im Blättli der achte im Swdtli."
Tie Felaichützcngescllschast HeriSau ha
in außerordentlicher Hanplversamm
luiig die Abhaltung eincS Ehr- iin
Freischicszcns in. Betrage von MMi
Fr. beschlossen. ' Dasselbe wird von
v. bis lu. Anglist >Wc! abgehaltci
werden. In Wintersingen stürzte de
fleißige und siebte Landwirth Fried
Aarau der ehemalige Kreissörster vol
Baden. Wilh. Meyer.— sln Laugen
matt zn Sarinenstors Herr lohani
Böhmen.
Der Grundbesitzer Peter stölestii
Ritter v. Freicnfeld aus Jndrichowitz.
Bezirk Klattau, wurde in Prag verhas
tet. Seine crste Frau war IAB4 ge
storben und Hcirathete er einige Jahr>
später Anna HuSnic, welche er nail
kurzer Ehe verlieb. Im vorige» Sep
teinber heirathete er zum dritten Mall
Marie lavurek. Um diese ehelichen Zl
können, legte er den Trauschein seinei
ersten Gattin vor und wird nun weger
Bigamie bestrast werden. Der Post
expcditor Karl Zabradil in Prag würd
auf der Klcinseitc verhaftet, weil er ii
rassinirter Weise Postanweisungen in
Betrage von über ISLO Gulden ge
fälscht hatte. Ter Selbstmord dei
czcchischen Schauspielerin Rosa Peck ii
Pilsen erweist sich als das tragisch!
Ende eines Liebesromans. Das sei
jeher etwas excentrische, aussallen!
hübsche Mädchen hatte eine starke Nei
guug zu dem Kapellmeister des czechi
hatte schon vor einigen Tagen einer
Selbstmordversuch »nternonimen, dei
jedoch verhindert wurde. Diesmal er
wartete sie die Ankunst des Präger Zu
geS, ivars sich mit hochgesaltcten Häu^
s In Perimoder Auszügler Joseph
Llikcs im Alter von Jahren. Ai
dem Leichenbegüiignisje nahmen zwe
Leopold Frank. —Die aiutliche Zah!
der im Fortschritts-Schachtc bei Brüi
verunglückten betragt 17 Todte un!
sieben »ichr oder miuder schwer Ber
letzte. — Im Lrte Niedergrnppai ent>
leibte sich die Frau des Fleischers Qti
aus Müncheiigrätz auf furchtbare Weise.
Nachdei» sie Früh noch den Kaffee siii
die Familie gekocht hatte, ging sie hin
ter das Haus und stach sich mit einem
Fleifchermesser in die rechte Seite de§
Halses, drehte das Messer bis zum
Kehlkopfe um, zerschnitt denselben uul
sank dann todt zur Erde. —ln Ster
bina erplodirte in der Wohnung des
Lekonoinen Wlajjak eine Gasolinlampe,
infolgedessen vier Personen verbrann
ten und drei lebenSgesährlich verletz!
wurden. —ln Zeidler feierten die Ehe
leute Johann nnd Theresia Pohl da-
Fest der goldenen Hochzeit.
Nor Kurzem, so berichtet
die „Türkische Eorresp.", w»rde in
Pristina durch einen Zufall die Ent
deckung gemacht, da« in dem dort gar
nisokirende» 15. Regiment ein junges
Mädchen Namens Hank» seit drei Jah
ren unter dem Namen ihres Bruders
Aali Redscheb dient« und durch beson
ders gute Führung sich auszeichnete.
Ueber den im türkischen Heere unerhör
ten Fall, daß eine „Hanum", eine
Frauensperson, jahrelang nnvcrschleiert
mit Männer» znsamniciigehaust hatte,
wurde an den Sultan berichtet. Als
dieser erfuhr, daß das junge Mädchen
>en kühnen Schritt gewagt hatte, um
ihren Bruder, die einzige Stütze ihrer
Mutter, vom Militärdienst freizuhal
ten, verlieh er ihr den Schefakat-Qrden
Z, Klasse und eine lebenslängliche Pen
sion von monatlich fünf tiirkifchcn
Pfund. Natürlich wurde sie' sofort
licimgefchickt und ihr Bruder blieb vom
Dienst deficit.
Das „Reue Pesterlour
April: Ein merkwürdiger Fall ereignet!
sich heute Votmiitag in der Modchen
Volksschule auf dem Hirschenplaxe
den Klasse liber heftiges llmvohlsein
Die Lehrerin, welche selbst grciße Uebel
teil verspürte, o"iieic rafch das Fenster,
weil in dem Trakt des -chulgcbaudes. il
welchem sich die Mädchenllassen befin
den, überhaupt lein Gas eingeführt ist
Zwei andere Aerzte äußerten die An
sicht, daß die kleine Kronaffer Herzlei
vend sei und ihre Mitschülerinnen durck
den Anblick der Krampfbefalleiien die
QhninachlSanfalle erlitten. Das Wahr
scheinlichste ist, daß die Erkranlnngei
durch die den Ableitungsröhren dei
Wasserleitung entströmenden Gase ent
standen ist. Der Schulstuhlprasideii!
siftirte sofort den Unterricht in aller
die Erkrankungen erfolgten, wurde deS>
infizirt. Das Schulgedäude wir!
übrigens behördlich untersucht werden,
Sannt die Eittstehungsursache der Er
lranlnngen feugestellt werden könne.
Von den erkrankten Kindern sind vieli
bettlägerig." In der Mehrzahl dei
Erklärungen, die dieser Fall heroorge
rufcn, zeigt sich eine seltsame Alter
khümlichkeit der Ansichten. Daß Lehre,
und Reporter e>ne pathologische Er
scheinung solcher Art nicht zu llafsifizi
reu wissen, soll nicht besreinden. Abei
daß ein Arzt ans eine Gasausströmiinc
rath, die nach dem Lokalbefund ga'i
nicht stattgefunden haben tan», iß
höchst belustigend. Man hat es be!
diesem Portommiiiß feldstverständliH
mit einer jener förmlich ansteckenden
Suggestions-Wirlungen zu thun, wie
sie in größerem Maßstabe so bielfach
auch historisch verzeichnet sind.
Ei Ii Fall vonreligiö»
sem Wahnsinn ist kürzlich in Granado
oorgelommen. Dort lebte in der Fa
milie eines Oberförsters die 47jährige
Wittwe Maria Eneto als Dienerin.
Tie hatte sich nie etwas zu schulden
kommen lassen, nur nahm ihre Herr
schaft wahr, daß ihre Frömmigkeit all
mälig in Fanatisinus auszuarten be
ganu, der ein schlimmes Ende voraus
sehen ließ. Stundenlang beschäftigte
sie sich damit, Skapulicre und Medail
len abzuküssen, die sie von einem Bischof
zum Geschenk erhalten hatte und die sie
lil Folge dessen als Reliquie» betrach
tete. Des Nachts rutschte sie die Trepp«
mit bloßen Knieen ab. Sie las nur
die Geschichte der Märtyrer, und ihre
iinzige Sehnsucht war, auch unter die
Zahl der Heiligen aufgenommen zu
Um dieses Ziel zu erreichen.
Wand an, liiietc davor nieder, begoß
sich die Kleider mit Petroleum und zün-
Zete dieies an. Als die Hausbewohner,
durch den Rauch erschreckt, herbeieilten,
fanden sie eine verkohlte Leiche. "
Der Spielbank zu Monte
?arlo sind in den legten Zagen einige
betrügerische Streiche gespielt worden,
ohne daß es gelang, die Urheber z» fas
sen. Die Angestellten sagten bestimmt,
!s passire etwas, was nicht in der
Ordnung sei, aber sie konnten nicht sa
gen was. Endlich wurde die Sache
nach sorgfältiger Beobachtung entdeckt.
Tie Betrüger verfuhren folgender
maßen: Ein Spieler stellte sich links
vom Eroupier, der die Kugel in Bewe
gung sejue, ein anderer mischte sich un
ter die Spieler und setzte ein Fünfzig
francs-Billet auf die sechs ersten Rum
meriu sobald diele Rnmmcrn heraus
kamen, setzte er» Dritter noch ein paar
Stücke auf den grünen Tisch, nachdem
der Croupier bereits das entscheidende
„Ii,«» ns v» gesprochen hatte.
Tie Eroupiers, die nun damit beschäf
tigt waren, die zu spat gesetzten Gelder
»urückzujchiebcn, bemerkte» nicht, daß
der Mann liiits vom lugelwerjendeii
Croupier an Stelle des KunfzigfraucS-
Villets fchnell ein anderes schob, an
welches eine dritte Banknote befestigt
war. Ei» Angestellter bemerkte endlich
dieses Verfahre» und verweigerte die
Auszahlung des Gewinnes. Als der
Mann fein Geld verlangte und Lärm
Kommissariat geführt, wo man ihm den
Betrug auf den Kopi zusagte. Da
rauf ergrisf er die Flucht, wurde aber
bald wieder eingefangen. Wahrfchein»
lich wird man ihn mit einem gelinden
Verweise laufen lasten, den» die Ver
waltung der Spielbank hat alle Ur
sache, ösfentliche Gerichtsverhandlungen
>u vermeiden.
De r „P est i Nap l o" läßt
sich aus Wien melden i In Wiener ge
werblichen Kreisen ru't eine vertrauliche
Verfügung der Hofiutendantur wegen
Verkaufs eines große» Theils der Hof
lutsche», besonders jener der Kaiserin
und des Hospersonals, große Ueberra
ichung hervor. Auch ein großer Theil
des Pferdebestandes ist zum Verkaufe
destimmt. Zn Wien ist im Zusam
menhange damit die Nachricht verbrei
tet, daß die Kaiserin 'ür lange Zeit den
Wiener Aufenthalt meiden will. Auch
zlaubt mau. daß der Hof auch in Un
zarii nicht mehr im! einem Hofstaat
niftrcten wolle wie bisher, was mit der
perstiinniiiug des Kaisers über verschie
>ene frühere Vorkommnisse in Ungarn
N Verbindung stände.
Der O d er l ehre r D r. Paul
! Holzbausen aus M.-Gladbach schreib!
aus Flognen bei St. Florentin vom
l 5. Aprili Heule Morgen wurde ich in
dem benachbarten Torfe Earise» d'-
Honne bei dem gewiß uufchuldigen
Versuche, eine» IWjährige» Veteranen
der Armee Napoleons l. Namens Bail
lol ,u sprechen, von dessen Schmieger
sohn, Herrn loly, penfionirtcm Gen
darmen. sistirt und als der Spionage
verdächtig vor den Maire gesührt.
Eine Empfehlung eines französischen
Freundes an Herrn DeSmonS, Tepn
tirten de» Gard, sowie ein Brief des
Gra'en Vigier in Paris wurdeii als
Legitimation nicht angenommen, mei
nen Pak tonnte der Herr Mairenatür-
Begleituug zweier. mit>dicken Knüppeln
bewaffneter Lauern zu dem nächsten
Gendarmerieposten nach Flognu ge
bracht. Tic Verhöre, denen ich unter
wirfen,wurde, dauerten stundenlange
man ließ sich nichi allein alle meine
Papiere, soiidcrn u ich mein Geld zei
gen, untersuchte meine Taschen un»
mein Plaid, und erst ineine Bereitwil"
»zkeit, umgehend an einige hervorra'
Persönlichkeit, n der Hauptstadt
iclegraphiren zu wollen, inachte einigen
>iindrn'k, Anerlennen muß ich bei
dieser Gelegenheit das Venehmen des
GcndarmericwachlmeislerS zu Flvgny,
der die Unteriuchung nicht allein
.iußerst höflich, sondern auch mit einer
lobenSwerthcn Ruhe u»d Objektivität
führte. Mit Hilfe eines kleinen Ta
fchenwörterbucheS entzifferte ich den
Herren meinen Paß, konnte mich aber
der ironi chen Vemerlung nicht enthal
ten, daß -S mir. falls ich wirtlich, wie
die fanatischen Bauern durchaus wissen
wollte«, ei» preußischer Officier wäre,
ei» leichtes gewesen wäre, mir zehn sol
cher Pässe und einen Hausen ähnlicher
Ausweise zu verschaffen. Nach aber
maligem langem Verhör wurde ich end
lich sreigclasjen, was ich nicht zum
mindesten meinem Schülernotizbnche
verdankte, dessen Inhalt mich in den
Auge» der Herren mehr als alle an
mirte. Ich bemerle nach zum Schlu«.
daß die Haltung der Bevölkeruug von
General, aber keineswegs jeder Generai
ein Feldherr. Tie Zahl dieser letzteren
war nun vielleicht feit Generationen
vor den Feind geführt haben, der Sie
ger von stustozza, Erzherzog Albrecht,
dann Herzog Wilhelm von Württem
anderen im gunstigsten
Falle Vrigadiere, als sie das letzte Mal
vor dem Feinde standen, so Schönfeld,
Rheinländer und Andere. In Teutsch
land lebt abgesehen von dem greifen
Bluinenihal, der nicht mehr mitzählt,
nur noch der König Albert von Sach
sen von de» Feldherren von 1L70—71.
In Frankreich eriftirt. da Eanrobert
»nd MacMahon lebensmüde Greise
sind, außcr Sanffier kein General, der
jemals im Kriege ein Armcecorps com
maiibirt hat. Von den italienischen
Trnppcnfiihreni hat außer dein allen
Garibalvianer Eofenz und General
Ri.otii kein activer General auch nur
eine Division im Kriege commandirt.
In England haben nur Wolicley und
Roberts größere selbständige (>omm»n^
<>!ro!!staaten ist, der einen großen Krieg
geführt bat. Es hat in Gurlo, Dra
goniiroff, Wannowski, Obruticheff und
Radecky. vo» denen der letzte allerdings
auch schon sehr alt ist, Generale, die
a>S Generale Kriege mitaeniacht haben.
Rumänien hat >n feinem König einen
Feldherrn, den Bezwinger von Plewna;
Bulgarien hatte einen Feldherrn, den
l., der. nachdem er
an der Spitze einer Armee schlachten
gewonnen, jetzt in Graz eine Brigade
commandirt.
Die ehemalige Kaiserin
Regentin von Ehina feiert im nächsten
Jahre ihren sechzigsten Geburtstag, und
der Katzer hat nachstehendes Edikt er
lassen, das die „Pekinger Ztg." ver
öffentlicht' „Ihrer Majestät der ver
witweten Kaiserin Tsu-tnau-hn-k'ang
i-chao-im- chuang - ch eng - shon - kung
ch'in.hsien hohe Tugend ist weitstrah.
lend, Ihre erhabene Weisheit allum
fassend. durch Ihre in ununterbroche
nem Eifer sortgesetzte Fürsorge ist dem
ganzen Gebiet zwischen den vier Meeren
der Frieden gegeben worden. Seitdem
Wir selbst die Regierung übernommen
haben, haben Wir den Mahlzeiten Ihrer
Majestät ehrerbietig beigewohnt und
des Morgens Uns nach Ihrem Befin
den erkundigt; anch ist Uns fortdauernd
Ihrer Maiestät aütiae Belebruna ,i,
Theil geworden. Wir sind im höchsten
Grade freudig bewegt, daß sich Ihre
Majestät einer vorzüglichen Gesnudh-it
erfreut und die Zeichen des Glücks und
WohlbesindenS auf Ihrem Antli»
leuchten. In dem mit Ehiawu bezeich
iieten Jahre (1894) wird Ihre Maje.
stät einen ans sechzig Jahren bestehen,
den Lebenslauf erreicht haben, und e»
wird Unsere Pflicht sein, an der S,itze
aller Unserer Untertt-anen Ihrer Maje.
stät in den dazu bestimmten Festrt>»men
die ehrerbietigsten Glückwünsche darzu
bringen. ES erscheint geboten, eine
besondere Kommission von hohen Wär. '
denträgern mit der Vorbereitung der
dabei nothwendig werdenden Zeremo
lnen zu beiloue».
die Liste der W»dentra"ger.>"' 7