6 Wo bleibt das Glück? «Wo bleibt nuu das Glück?" Die Antwort darauf ist nicht leicht zu er theilen und sie bedingt zuerst noch einige wir bestimmt glauben, daß jedes Men fchentind auf Glück hat? Niemand anderer war der irreleileude Verführer als wir selbst, unsere eigene Sehnsucht nach Genuß, Freude und Ersolg hat das Verlangen nach har monischer Uebereinstimmung unserer Warum, wenn das irdische Glück hieiüeden so über allen Zweisel sicher zu erwarten ist, warum mußte man eine Vertröstung in Gestalt ewiger Glückseligkeit sür ein besseres Jenseits versprechen? Wäre es nicht viel wei nächster Nähe, in jedem gegebenen Au genblick zu erfassen und darin bei un seren Kindern in die Lehre gehe». „Ach die srohe, glückliche, selige Kinderzeit!" riisen wir Alle der entschwundene» Herr die Zulunst, was ihnen Heute beut, das macht sie selig. Sie hüpsen, sin gen, lachen und tollen so unvcrnünsiig .Ball über Alles und Nichts. Wenn »nd die bekannten Züge der lieben Mutter erblickt, da»» lächelt es sie glückstrahlend an und streckt ihr die Auch uns leuchtet dieselbe Kinder- Ccnne noch sreundlich auf unserem «v>r,',ällt und verdüstert hat. Je süßer die Fruchte sein mögen, dir „Agenden Neid gegen Jene, deren Tasel damit täglich im Uederfluß besetzt ist. und der vielleicht glückliche Genuß zer- Uud wo bleibt das Gluck beim An sicht, wir ahnen, verheerenden Stürme, spitzt Klippen und gefahr bringende Sandbänke hinter der jchein- ch . 112 Selbst dem singenden unschuldigen Aoglein können wir nicht vorurtheils «dlüpsriger, steiniger der Boden seines Heimathswaldes. Also auch dort ist das Glück nicht zu erjagen! Und erst die verschiedenen lärmenden Spielzeuge, bunten Bändchen und »eilende Bälle, find schon aar nicht im stöhnend au-rufen. .Wo bleibt das „Wo bleibt das Glück?" Fast stets ist einer glatten oder Bcuseutaille. an ein Bündchen gesetzt, bestand! Wer trägt hener noch Kattttn? Nachdem wir die etwaige Veränderungen abstecken kann. Ist das, was zu weit ist, abgesteckt, die Länge der Taille, der Halsauslchnitt, die Ärmiocher richtig und bequem a»S cinander, legt eineiiTbeil aus de» ande ren und schneidet AlleZ egal. Aus diese Weise erhalt man ei» Muster, das man gerin, eine Aermclversertigenn, ein Mädchen blos zum Aushesten, eine Verziererin ». f. w., »eben der Haupt kleidermacherin und dem Damenschnei der. Einen Damenschneider sollte es eigentlich gar nicht geben, denn erstens, sind sie nur sür Mantel und ~'l'xilur n>»(ls" Kleider zu gebrauchen und be nützen doch Mädchen zu de» leichtere» Arbeite»; zweitens, sollten Frauen schon um ihr Geschlecht zu schützen, bei Frauen arbeiten lassen: und drittens. Die tonangebenden Geschäfte hier hatten dieses Jahr keine Er öffnung (Upsnivß). Ich habe mir eine Zeit lang den Kopf zerbrochen, was wohl die Ursache sei, bis ich von einer mir belanmen Vorsteherin eines solchen Geschäftes auf meine Frage die Antwort erhielt, daß so viele Kleider niacherinnen die ausgestellten Kostüme kopirten und die Damen, die eine» hohen Preis für importirte oder ans Bestellung gemachte Kostüme bezahlten, es nicht lieben, wenn sie dasselbe Kleid aus der Slraße sehen oder doch minde andercs tragen als was von der ande ren Seite der großen Pfütze kommt," antwortete sie. „Aber," sagte ich. „die eigenen Schöpfungen der hingen Geschäsie ge fielen mir viel besser, wie die importir ten Kleider. Die Amerikanerin bat arm?" „Es scheint so." Vorstehe „PariS " rief ich, „wissen Sie nicht, daß die Mode in Deutschland erfunden wird?" „DicS mag sein," sagte sie, „aber Paris gibt den Name» dasür her." „Ju," sagte ich. „Paris gibt den Namen dasür her, aberDeutschland ver richtet die Arbeit." Dies gestehe» amerikanische sind die »ieschäftsleute im alten Lande nicht reell, denn ich sah dieselben Eo slüme in drei verschiedeneil Häusern in glaube ich es, denn ihr Herr Gemahl braucht so viel Geld für sich selber, daß seine arme Frau sparen muß". „Diese Theorie wirst aber lein schö nes Licht auf Sie", antwortete ich ihm, Frau auch beinahe alles selbst!" Ja, in der Selbstsabrikatio» ist die Ameritanerin, oder die Adoptivameri rili geboren und zwar aus den Ärmsten Verhältnissen! die Triebfeder ist aber die Putzsucht und reiche Damen sind oft aus der Jagd nach solch' einem Mädchen, das, ohne je das Kleidcrma- Freundinnen und die Bewunderung ihrer Mitschwestern erregen. Aber kaum hat sie sich dieses Universalgenie weg. Ja, die Kunst, sich zu kleiden, macht Heuer viele Sorgen. Früher machte die Kleidung uns Spaß und Vergnü gen, jetzt ist es eine Last und eine Mühe, die mancher Frau ihr ganzes Leben derbittert. Der Lurus, die Genuß sucht, die Prunksucht ist aus einer sol chen Höhe wie-zu Louis XVI. Zeiten wir taumeln an einem Abgrund da hin, die Welt wird immer anspruchs voller, die Ausschweisung, die Genuß sucht, die Schwelgerei und Ueppigkeit nimmt übirhand. Ob wir auch nicht so jäh erwachen wie unsere Vorfahren am Ende des achtzehnten Jahrh»»- dertS ? Ein Sittenbild aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Den zu Hose geladenen Kaiserlichen Offizie ren mußte 1624 eine Belehrung mitge theilt werden, wie sie sich bei Tische zu benehmen hätten. Diese besagte U.A.: Man soll am Tische nicht den Gürtel vom Bauch schnallen, nicht mit dem Finger in Senf, Salz und in die Schüssel stoßen, sonder» die Speisen, die man ans der Schüssel holt, mit einem Löffel oder einer Brodkrustc an sassen, die man vorher mit der Hand und nicht mit dem Munde zugespitzt hat. Niemand soll aus der Schüssel trinlen. nicht abbeißen und wieder in die Schüssel legen, nicht zwei solle» einen Löffel gebrauchen, beim Schnei den soll man nicht die Finger auf die Klinge legen, man soll nicht trinlen »nd sprechen, bevor man die Speisen hinabgeschluckt hat, nicht schmatzen und rülpien, sich nicht in das Tischtuch schneuzen, nicht über den Tisch legen, nicht krumm sitzen und sich nicht auf die Ellbogen stützen. Man soll beim Essen gegen seinen „Gemäßen" billig sein und ihm nicht seinen Antheil wegessen, endlich die Zähne nicht mil dem Messer stochern. Scharf beobachtet. „Du, schau', das sind Neuvermählte!" „Woran erkennst Tu denn das?" „Weil er ihr immer auf's Kleid tritt!" „Das tann doch spüler auch noch passiren!" „O nein, da gibt er schon Obacht, wenn er einmal weiß, was die Kleider losten!" Motidirung. Ein wenig beliebter Sänger bittet seinen Direltor um Gage-Erhöhung. „Was erhöhte Gage wollen Sie?" sährt der Direktor aus „Sie werden ja immer ausge lacht!" „Eben darum," erwidert der Sänger, „glauben Sie etwas, es ist sn gcnehm, sich immer auslachen lassen zu müssen?!" New 'AorkS Spilibnbenaaleri«. Um die öffentliche Sicherheit des Lan des wäre es wahrlich recht übel bestellt, wenn New Uorl nicht seine Spitzbuben galerie hätte. Es steht nun einmal lest, daß jeder Verbrecher von Rus und Ehrgeiz, mag er nun in irgend einem Theile des Landes leben, sein Heil schließlich in der Metropole am Hudson versucht. Hier sindet er stets Genossen, welche ihm in seinen licht scheuen Thaten mit gutem Rath be hilflich sind: hier siiidel er die meiste und gewinnbringendste Gelegenheit zum Verbrechen, nnd hier endlich kann er! auch die Früchte seiner verbrecherischen Thätigkeit am besten »nd auf vortheil hafteste Art an den Mann dringen. Es scheint, als ob die Behauptung, daß New ?>ork ein Eldorado der Berbrecher welt bilde, ein sehr schlechtes Kompli ment sür die doch allseitig gerühmte Eriminalpolizei der Weltstadt sei. Deni ist aber keineswegs so. Der Polizei ist es selbstverständlich nicht erlaubt, einen Verbrecher, so lange ihm nichts bewiesen ist, zu verhaste» ober ihn auszuweisen. Wenigstens letztere Errungenschast der deutschen Polizei hat aus amerika nischem Boden noch nicht Wurzel ge faßt. Ebensowenig kann die Polizei Zusammentünste von Verbrechern oder das Schmieden von Komplotten zur gemeinschaftlichen Ausführung von sogen. Bandtiiverbrcchen verhüte». Aber eine» großen Nutze» hat das Bei sammensein so vieler verbrecherischer Elemcnle auf verhältnißmäßig kleinem Raum und unter den Argusaugeu einer wachsamen Polizei. Man kennt jeden verdächtige» oder bereits bestrasic» l'ha ratter ganz genau. Und das will sehr viel sage». Der wirklich gesährliche Verbrecher ist Gewohnheitsverbrecher; er tann es ebensowenig lassen, wie die Katze das Mausen. Er verschmäht den sichert» und ruhigen Erwerb, selbst wen» er reichlich Gelegenheit dazu hat. Und ist er noch so oft bestraft—er kehrt doch, vvn einer unsichtbare» Macht ge trieben. zu der dunlleu Bahn zurück und tu die Kreue seiner alten Genossen. Diese geschworene» Feinde der mensch lichen Gesellschaft bilden die immerwäh rende Gefahr derselben. Bor ihnen vor allen Dingen muß die Sicherheits polizei den ruhigen Bürger schützen. Neben ihnen sinlt der Berbrecher durch der tsri»linalstatistik ohne be deutende Fehler zu machen, ganz gut übergehen dars. Aus dem gewerbsmä ßigen Verbrecherthum ergänzt sich das Heer der Feinde der Gesellschaft immer wieder von Neuem: sie bilden die Hoch schulen des Lasters. Mit ihnen arbei len Bagabuiideiithum und Prostitution in würdigem Verein an der beständigen Ergänzung des Verbrechcrthunis. Das Heer wächst. Mit zunehmendem Wohl stand. mit dem Größerwerden der klnft, zwischen den arbeitenden Klassen pnd neu Besitzenden mehre» sich die schlechte» Leidenschafien und dösen Begierden. Ueber die neulich von einem englischen Philanthropen aufgestellte Behauptung/ daß in London eine ersichtliche Abnahme oer Verbrechen ersichtlich sei, tann ein so prallischer Mann, wie Criminal- Znspeeter B»nes in New ?)ort, nur mitleidig lächeln. Das Verbrechen ab nehmen in dem alten Sündenpsuhl, der »nS die gesährlichste» uud gewiegtesten Verbrecher alljährlich in stets steigender Zahl herübersendct? Das mag »>«» einem Anderen weißmachen als Ehes der New Harter Criminalpolizei. Doch welches Mittel hat die New ausgcbildeies System der Verbrechens controlle. Man geht eben von dem Grundsätze aus. daß es nicht Sache des Richters ist. dem Verbrecher nachzuwei- Subject sei. sondern Sache des öffent lichen Anklägers. Da aber bei uns die Acten Über einen. Verbrecher sehr'fuin- schlechten Registersystems gerade dann, wenn man sie am meisten gebraucht, cher ergraute Sünder mit einem schnee weißen Unschuldsrecord trotz seiner un zähligen Vorbestrasuiigen herumlansen wett» eben die Polizei nicht wäre. Ihre VerbrechergaUerie gibt nicht nur ein getreues Kontersei bes Verbrechers, sondern gibt auch aus der Rücks-ite des BildeS eine kurze aber erschöpfende liharakteristil seiner bisherigen Laus bahn auf dem abschüssigen Pfade des Vergebens suchen sich die Gefangenen, wenn sie vor das gefürchtet? photogra phische Instrument gestellt werden, auf alle mögliche Weise einer Aufnahme zu entziehen ! sie schneiden die fürchterlich sten Grimasse», sie bewege» den Kopf hin und her. bis sie endlich ein ener gischer Griff des Wärters zwingt, wenigstens still zu halten. Sie zu zwingen, das Gesichlerschneiden zu un lerlassen, steht allerdings nicht in der Macht des Beamten : es ist aber auch gar nicht so wesentlich, wie der Gefan gene vielleicht zu glauben scheint, seine Gesichtszüge im Zustande der volltom mencn Ruhe zu sixiren. Denn diejeni gen Züge, auf welche es zum Zwecke der spateren Feststellung seiner Persön lichkeit am meisten ankommt, tan» er nicht willkürlich verändern. Und un willkürlich. wenn der Verbrecher glaubt, er habe eine so gelungene Grimasse ge schnitte», daß seine eigene Mutter ihn aus dem scheußlich verzerrten Bilde nimmer erkennen würde, erhält sein Gesicht gerade den Ausdruck der schlimm sten Leidenschast. an welchem ihn der Zeuge, der ih» in solchen Momenten geschaut, mit größter Leichtigkeit wie dererlemU. ji/' ,'W^ N 'I OMU Butch McSarihy. Man sehe sich einmal unseren kleinen Metropole einmal genauer an! Da ist Jack Shepparb, mit seinem eigentlichen Familienimme» lameS ge heißen, einer der derüchtigsten Einbre cher des Landes: er wurde während seiner Opiumnarkose im Kranlcnhause photographirt. Man sehe sich die wild verzerrten Züge des „Bunco steerers", Tom O'Brien an— würde nicht jeder dieses Gesicht wiedererkennen, viel eher, als wen» der Verbrecher lächelnd und als Duoe getleidet sein Opfer ins Garn lockt? Zu demselben „Geschäft" schwört auch Maggie Morton, welche durch ihre LiebeiiSwurbigtelt und gewinnenden Manieren der Polizei als eine oer ge fäl>rlich»en «chleppermnen wohl be kam« ist. Mit gesenktem Kopse und sinsterem Gesichtsausdruck sehen wir dort einen der geschicktesten Geldschrankerbrecher des Land-S, Oscar Decker. Der Mann ist fest. Der ehrwürdige Greis, der sich mit oller Gewall gegen die Procedur, welche Zur Weltausstellung, welcher die Gauner aller Länder mit Sehnsucht entgegensehen, und bei welcher Gelegen heit wir aller Wahrscheinlichkeit nach durch eine wahre Fluth von Taschendie ben. Bauernfängern.Falschiviclern und Abenteurern aller Art beglückt werden besondere Anstrengungen machen um diesen verdächtigen Gesellen gleich bei ihrer Anknnst einen warmen Empfang zu bereiten »nd sie noch vor der Lan dung nach ihrem Heimathlande zuritck zufpediren. Auch ein Comptiment. „Mit Ihnen auf dem Eise zu fallen, mein gnädiges Fräulein, ist immer »och schöner, als im Himmel allein zu ste he»!" Frau (eines Emporkömmlings, der in der Oper eingeschlafen,zu ihrer Toch ter): „Laß» Vater schlafe», was schadet's, wen» er für 2 Mark 50 Pfennig verschläft!" Aller Anfang ist schwer. Bemoostes Haupt: hab' ich endlich mal im vorpus juris gear deitet!" So. und wie weit bist Tu denn ge kommen?" Bemoostes Haupt: .Bis zur zwölf — AuS der Schule. Lehrer: Was versteht Du unter Kopsarbeit? Schüler: „Wenn ein Mann mit seinem Kopse arbeitet! Lehrer: Das ist rich tig: und was ist denn Handarbeit? Schüler: Wenn ein Mann mit seinen Händen arbeitet! Lehrer: Gut, zu welcher Klasse zählst Du mich denn, wenn ich Dich unterrichte. Was be nutze ich denn am meisten, wenn ich Dir Stunde gebe? Schüler: Den Rohr stock I Beim Spaziergange. Der kleine Karl: „Tante, wie nennt man dort die Laube?" Tante: „Eine Geißblattlaube?" Kcrl: „Wie? Btißglaildaube Nein! Laubblatt geige Nein! Leibblattlaube Nein! Blattlausgtige Nein! Blattgeißlaube Nein! Geißblaltlaube." Deutsche Gasthöuser in alter Zeit. Ueber die deutschcu Gasthäuser im sechzehnten Jahrhundert trägt der nru erschienene 7. Band der ..Bibliothek rungen stammt aus der des gro ße» Gelehrten Erasmus vo» Rotter dam, der sich über das deutsche Wirths haus seiner Zeit so ausläßt: Bei der Auliinst grüßt Niemand, damit es nicht scheine, als ob sie viel nach Gasten fragten: den» sie halte» es sür schmut zig- und niederträchtig und des d.'uischrn Ernstes unwürdig. Nachdem du lange geschrien hast, steckt endlich Einer den Kopf durch das tleiue Feiistcrchen der geheizte» Stube heraus, gleich einer ans ihrem Hause hervorschauenden Schildlröle. Diese» Heruusichaucn de» mliß man nun sragen, ob man hier cinlehren könne. Schlägt er es nicht ab, so ersiehst dn daraus, daß du Platz haben kannst. Die Frage nach dem Stall wird mil einer Handbewegung beantwortet. Dort kannst du nach Beliebe» dein Pjerd »ach deiner Weise behandeln, den» teil, Diener legt eine Haiid an. Ist es ei» berühmteres Gasthaus, so zeigt dir ei» Kuechl den Stall. Wenn stelluiig hast, so hors/du glcich die in de» Städten »»gern und sparsam gereich! u»a sast ebenso theuer wie der Hascr selbst verlaust, Ist das Pjerd besorgt, >o begibst du dich, wie du bist, in die Stube, mit Gepäck und Schmutz. In dieser allen Gästen ge meinsamen Stube ziehst du die Stiesel aus. ziehst bequeme Schuhe au »nd kannst auch das Hemd wechseln. Die vom Rege» durchnäßten Kleider hängst du am Ose» aus und stellst dich, um dich zu trocknen, selbst an ihn. Kommst du um vier Uhr Nachmittags an, so wirst du doch nicht vor neun Uhr spei sen, nicht 'elten erst um zehn Uhr. den» es wird nicht eher aufgetragen, als bis sich Alle eingefunden haben, damit auch Allen dieselbe Bedienung So kommen in demselben geheizten Raum hausig achtzig oder neunzig Gäste zusammen, Fußreiscnde, Reiters Kauf leute, Schisser, Fuhrleute, Bauern, Knabe», Weiber, Olesunde und Kranke. Hier tänimt der Eine sich das Haupt haar. dort wischt sich ei« Anderer den Schweiß ab, wieder ein Anderer reinigt sich seine Schuhe oder Reiterstiesel, Jeuem stößt der Knoblauch auf. ÄBenn es schon spät am Abend ist. und leine Ankömmlinge mehr zu hoffen sind, tritt ei» alter Diener mit grauem Bart, ge schoren, Haupthaar, grämlicher Miene uud schmutzigem Gewände herein, laßt seinen Blick still zählend nach der Zahl der Anwesenden umhcrgehen »nd den Ofen desto stärter heize», je mehr er gegenwärtig ficht. Dann geht er ab. kommt aber bald wieder uud legt auf so vielen Tischen, als er sür die Zahl der Gäste hinreichend glaubt, die Tisch- Gäste. Bald tominen mit großem Ge pränge die Schussel». Die erste bietet sasl »linier Brotstückchen mit Fleisch gosien. sitzen bleiben, und diese glaube ich, wird nach der Wasseruhr gcmessen. Es ist unglaublich, welches Lärmen unv Kreise oder Halbkreise gezeichnet hat. Diese legt er auf de» Tisch hin, still und trüben Gesichts wie Charo». Die befehlen mögen." Und ohne »och ein War, z» sagen, nahn, der König die Arznsk. Kindliche Logik. Gouver nante: „Sieh, mein Kind, die Anii nitine Gnädige, unser Geschlecht ist uralt, vorsündfluthlich!" „Das ist doch wohl ein wenig übertrieben! Ich habe niemals gehört, daß auch ein Herr von Drachenzahn Zuflucht in der Arche Noah gefunden hätte!" „Natürlich nicht, meine Gnädige! Ein von Drachenzahn hatte eben sein eigene? Boot!"