Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 21, 1893, Page 7, Image 7

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    T eutschc Localnachricht««.
Provinz Brandenburg,
t In Pol-Zdani der Rechtsanwalt
und Notar, Justizraih Paul Stopel,
ein alter Achtundvierziger. Die
Strafkammer in Potsdam verurtheilt«
ter Margarethe erhielt wcgeu einfacher
Diebstähle sechs Wochen Gefängniß zu
dictirt. Der Kastellan Krcth vom
Neuen Lrangcrie-Gebäudc der Sans-
Eigeiischast anverlrauien Geldern.
Ter Icijährige Sohn des in der Näh«
von Potsdam ansässigen Gutsbesitzers
sen.
Provinz Ostpreußen,
s Ter Realgymnasialdirektor a. D.
Echiesserdecker in Königsberg. De,
Tblilii» in Rothebude ist an Kohlen
»uiist erstickt.
Provinz Pommern.
Ichrer Seminars Adols Tittmann.
Ter Verwalter des Neidlinger'schcn
Üiähmaschinengeschäslz in Koslin, Kor
freigeijirochen wurden.
ProvinzSchlcswig-Holstein.
i In Engelau der pensionirte Lehre»
Lütt. k In Neuinünster der Rentier
Karl GcerdtS. Tie Anlage einer
Richen Portrait gesch-nkt.
Provinz Hannover.
Die . Ehefrau Rehse von Ricklingen,
welche sich am 20. November in selbst
mordcrischtr Abncht mit ihren beiden
wobei die letzteren tränten, während
lne Frau gereitel wurde, ist jetzt vom
Schwurgericht Hannover wegen Zodt
jchlazes zu 2 Jahren Gefängnis verur-
theilt worden. s Ter Justizrath,
Rechtsanwalt Karl Adolf Wcbcr in
Stade. s In Verden Gastwirth
Rengstors. Der Käthner Christian
in Bölksen, welcher schon seit
längerer Zeit an Geistesgestortheit ge
litten haben soll, hat sich erhängt.
In Baven ist bas Wohnhaus des »aus
Flainmcn geworden und in Kettenlamp
lbei Nortrup» das Wessel'sche Wohnwe
sen. In Markoldendorf legte eine in
Wohnhäuser des HalbhöfnerS Hanum
und des Kothners Kirchhofs» in Fla
men auf.
Provinz Westfalen.
Die Strontianit - Industrie, weiche
nigen Jahren, als man den billigeren
„Eölestin" für die Zuckerfabriken be
nutzen konnte, fast ganz eingegangen
ist, zeigt feit einigen Monaten wicder
eine vermehrte Thätigkeit. So hat ein
Kaufmann aus Beckum zwei Schachte
in Ottmars-Bocholt und bei Beckum
angekaust und von Neuem in Betrieb
gesetzt. s Zwei Pfarrer der Diöcefe
Münster: Psarrer Heinr, Simon zu
Rorel und Pfarrer Jacob Freuden-
Hammer zu Kempen. In Beckum
feierten die Eheleute Kapellmeister An
lon Arnberg sen. das Fest ihrer golde
nen Hochzeit. Der Kaiser ehrte das
Jubelpaar durch Verleihung der Ehe
jubiläums-Medaille, welche von dem
Dechanten Ekel überreicht wurde.
Rheinprovinz.
Tas Zeitungs-Mufeum in Aachen
beabsichtigt alle Veröffentlichungen der
periodischen Presse, welche anläßlich des
s>ojahrigen Bischofs-Jubiläums des hei
ligen Vaters, Papst Leo XIII., erfchei
worden. Tie Eheleute Werner Stef
fens und Maria geb. Baumanns in
Aachen, feierten das Fest der 05. Wie
derlehr ihres Hochzeitstages. 112 Der
Hehcimralh Professor Dr. Heimann
Schaafhausen in Bonn.— 112 Ter Gym-
berlehrer Dr. Giersist aus der
Fahrt zwischen Bon» und Roisdorf ei-
Rcfcrcndar Stauder. Ter vor eini
gen Wochen in Köln verstorbene Rentier
Felir Schleicher von Düren hat in sei-
MI. mit der Auflage an sei
linitaiten zuzuwenden, welche wohlthä
tige oder erzieherische Zwccke verfol
gen.
Provinz Hessen-Nassau.
In Niederzwehren wurde im Novem
öer seiner Geliebten bezeichnet nnd vom
Schwurgericht zu zwölf Jahren Zucht
haus vcrurtheilt. Jetzt tauchen He-
Königreich Sachsen.
Dresden: s Major a. D. Graf v.
Schweinitz, Vater des am Victoriafee
befindlichen Expcditionsführers Grasen
p. H. v. Schweinitz, zu Bloscwitz bei
Dresden.—ferner derFeldwcbela. D. H.
Winkler, früher im Leib-Grenadier-Zje
gimcnt. Anflehen erregt die Zah
lungseinstellung dcr Firma Dresdner
Brotfabrik, Siegsried Epstein. Die
Forderungen dcr Hauptgläubiger be
laufen sich aus 30V,000 Mark. -- Der
Inhaber des Restaurants „Philhar
monie",Rohde,ist mit seiner Frau plotz
fie eine beträchtliche Summe Geldes bei
sich sichren. Die Passiven sollen sich auf
mindestens 80—100,000 Ml. belau
fen. Geschädigt find wohl in erster
Reihe die Lieseranten des Mannes,
Weinhandler, Kaufleute, Bucker u. s. w.
Dcr Fleischer, dcr für ihn geliefert hat,
soll über 10,000 Mi. zu fordern ha
be».
Thüringisch« Staate».
Tas Prctcltorat der Universität Jena
wird am I. April von Professor Lorenz
!>uf Hosrath Professor Gärtner über
gehe». s Ter älteste Bewohner der
stung. Ferner der Obcrlandesgerichts
rath Pros. Fuchs, der Bürgerschullehrcr
Zlndr. Netz, der einer. Pastor Hermann
gen gelegenen Torfe Kaiserroda sind
wiedcr Bohrversuche auf ein Kalilager
pikich. Albin Freund, besuchte den
Bs.'rdemarll in Bullstadt. Als er den
Pferdestall des Gastwirths ?öalthcr be-
Weida Frl. Bertha Agnes Lothe.
Hessen-Da r m st a d I.
s In Darmstadt: Ter erst seit No-
Worms. Geh Kirche,iraih I. P.
tich verfolgt. Im großherzoglichcn
Jagdschloß Kranichftein -brach Vormit
tags Feuer aus. Die Feuerwehr und
Feuer blieb auf seinen Herd beschränkt.
Königreich Baiern.
Ter Gendarm Fuchs in Weidenberh
hat sich erschossen. Eine geheime
dentisches Gebühren nachahnte, auch
zwei Mädchen im Alter von 16 und 17
Jahren angehörten, welche bei den
sen, ist einem Schlaganfall erlegen.
Auf dem Bahnhofe in Würzburg
wurde der Wechfelwarter Fuchs über
von 20,000 Mark erhalten. Damit ist
der letzte der Entschädigungsansprüche
erledigt. In Zwiesel erhielt gelegent
lich eines Scherzes zwischen dein Glas
hatte.
Spazierweges wurde die Klavierlehre
rin Pelina Reuß i» Ulm, Tochter des
verstorbenen Professors Reils;, ermor-
Maycr zu MO M. Geldstrafe.
Ter Angcllagte vcrhciraihcte sich im
Februar 1890 in Kapstadt und hat,
nachdem er seine Frau verlassen, im
September vorigen Jahres in Ulm
eine zwe>te Ehe eingegangen, ol>ne daß
aus Brasilien hier eingetroffen. Es
soll demselben sehr schlecht gehen.
Wegen Vergehens wider die Sittlich-
Landgerichi zu 3 Monaten Gcsängniß
vcrurthcilt. In Kürnbach ist das
Anwesen des Bauern Vincenz Hohl
durch eine Fcnersbrunst vollständig
ringeäschcrt worden. In Wciters
heim Lehrer und Organist Brazel.
s In Winnenden «-tadtschullheiß
Jent.
Groherzogthum Baden.
In Freiburg wurde die freischlagende
Verbindung „Badenia" aus zwei Se
mester vornehmlich deshalb ausgehoben,
wcil sie allzu engen Verkehr mit den
Gymnasiiistcn unlerhielt und diese zu
ihren Kneipen einlud. Das Waisen
haus in Freiburg ist ein Raub der
Flammen geworden. Es entstand eine
surchtbare Verwirrung. Ein Kind ist
verbrannt. Fran Helene Mez,
Wittwe dcs kürzlich,n Freiburg ver
storbenen Fabritunlen Adolf Mcz, hat
>ur Ehrung des Andenkens ihres Gat
ten der Stadt die Summe von 75,000
M. vermacht. Von diesen sollen 50.»
IIVO M. als Zustittuna der Weißbier-
Hebting-Stistung (verschämte Arme,)
und 25,000 M. zur Erbauung einer
Ter Schlaffer Wilh. Lße.cll von Ap
penheim «Großh. Hessen) hatte am 8.
Juli v. I. bei Malsch den HolMi dler
heim erschlagen und seiner Baarschast
von 8 Marl beraubt. Tas Schwur
gericht in Karlsruhe hat den Raub
mtrdcr jetzt zum Tode verurtheilt.
Ter Sohn des Gießermeisters Bürgers
in St. Georgen ist unter fürch erlichcn
Ovalen cincr Blutvcrgiftung zum
Opfer gefallen. Er hatte sich wenige
Tage vorher durch cinen Schnitt einem
Aus der Rhein Pfalz.
über 500 Mark) war sort.
Braunschwei q.
In Blankenburg wurde ein altes
welche allem Anscheine nach in scyr
Kleinigle t von etwa 100,000 Mk.
Die Frau dcs Schlächters Brandt und
ler durch den reichlich entwickelten Koh
lendunst betäubt. Die Wiederbele
bungsversuche hallen nur bei dem Bru
der Erfolg.
Mecklenburg.
Ter Schuhinacherineister Römer in
Ncuftrelitz, dcr kürzlich sein 50jähriges
Bürgcrjubiläum beging, seierte jetzt
das Fest der goldenen Hoch;cit.
s An den Folgen eines vor kurzer Zeit
erlittenen Beinbruchs der Lehrer am
Friedrich - Franz - Gymnasium. Chr.
Zöwc iu Parchim. Ter kausmän
nische Senator Dr. Brunnengräber,
Besitzer der Apotheke am Blücherplatz,
Vorsitzender dcs dcutschen Apotheker-
Verbandes. in Rostock. s Ferner in
Folge eines Pistolenduclls nach drei
Wochen Langem Leiden der snicl. in«<l.
in Stastenhagen" beerdigte Kausmann
Hermann Meucr hat seiner Vaterstadt
Stavcnhagcn aus «einem bedeutenden
Nachlaß ein größere» 'egat ausgesetzt.—
s Daselbst dcr Rentier Wagenknecht.—
s Ferner Böttchermeister DrewS, dcr
sich beim Holzabladen eine unbedeu
tende Wunde am Finger zugezogen
hatte.
In Oberstem vergiftete sich ein le
bensmüder 81jähriger Greis, dcr Schu
ster C. Späth, in einer Wirthschaft
durch Eyanlalium, das er in einem
„Schnäpschen" aufgelöst hatte. s In
Varel die Oberin des katholischen Kran
kenhauses, Schwestcr Charitas.
Schweiz.
In dem Gewölbe der Pfarrkirch«
von Arth fand man kürzlich in einer
Ecke ein Kästchcn, em Kunstwerk, dessen
Alter man wenigstens 300 Jahre und
dessen Werth aus 3000 Fr. schätzt.
Ein Wirth in Lachen, der unlängst
wegen Verabsolgung geistiger Getränke
an Armciihaus-Jiisasseit vom dortigen
VezirlZamt mit 5 Fr. Buße belegt wor
den. crhiclt des wiederholten gleichen
Vergehens wegen 20 Fr. Strase.
In Geisa» wird der Eigenthümer auf
dem „Zilistvck", Alois Baggenstoß, ein
arbeitsamer, lediger Mann, vermißt.
Das Vieh tras man sast verhungert an
ein Schas war fchon todt. Baggen
stoß. dcr ganz allein in diesem abgele
geilen Verggut wohnte, ist wahrschcin
lich in einer Schneelawine verunglückt.
—ln Bern wurde der älteste Telegra
pheuangeftellte nicht nur Berns, son
dern der ganzen Schweiz, zur Erde be
stattet! derselbe heißt Goltsried Ro'
von Bern und ist im Jahre 1808 ge
boren. Etwa 6 Jahre im neapolita
nischen Kriegsdienst, wurde er Post
conducteur und mit der Einsührung
des Telegraph in Bern war Rodt nun
feit 48 Jahren als pflichtgetreuer An
gestellter thätig: er war ein beliebter
Krklfcn bekannte Tanzlehrer Franke.-
Für das Oberlänbische Bezirksgesang
sest in Spiez ist nun vom Organisa
tions-Eomite definitiv dcr 7. Mai als
Festtag bestimmt worden. Die Fest
wirthschast wurde an Herrn Matti,
Wirth zum „Falken" in Thun, über
geben. Bis jetzt haben sich 36 Ver
eine angeineldit. —ln Ölten tagten
Delegirte dcr Studentenverbindungen
Zofingia, der Alt-Zofingia und dcr Be
hörden der Stadt Zofingen. Die 75-
jährige Jubiläumsfeier der „Zofingia"
wurde auf den ersten August und fol
gende Zage angesetzt. Das Fest wird
voraussichtlich drei bis vier Tage
dauern. Den Abschluß des Festes wird
eine Fahrt nach dem Rütli bildcn.
Oesterreich.
Wien: Dcr Getreidehändler und
Hausmann Jgnaz Sonneiimark aus
Dröfing ist fcit einigen Tagen unter
Umständen verschwunden, welche auf
war menschenscheu und mit tieier Me
lancholie behaslet. hat also aller Wahr
scheinlichkeit nach die That in einem
Anfalle von Trübsinn i ecübt,— Nachts
halb I Uhr alarmirte die freiwillige
Pranlhofer und Schöpcrmeyer die er
schreckte Bewohnerichaft. Das Wasjcr
stand im Nu halbmeterhoch in den
Finsler in das Freie gebracht.
> Berthold Kern, Großindustrieller;
Kasimir Reisinger, Weingroßhandler ;
Josefine v. Kallan. geb. Gräfin Kor
nis : Jgnaz Bartiischka, Oberst ; Emil
Schmidt, Obcrexpeditor der Nordbahn.
Nieder- und Oberö st erreich.
das GarnisonSspital iibersührt werden.
Letzterer blieb unverletzt. sln
Stainz der am IL. Mai 1792 geborene,
von Seilen der betrübten Eltern nach
dem Verbleib des Mädchens angestellt
wurden, blieben bisher erfolglos.
fand. Der seit dem Jahre 1889
Ans Amsterdam erhäli
das „W. Tgbl." folgende Zuschrift:
Die Nachricht, daß Moriz Scharf ge
storben sei, ist unrichtig. Gestatte»
Sie mir, die betreffende 'Notiz richtig zu
stellen. Vor Allem ist es unrichtig,
daß Mmiz Schars gestorben ist, cr
denkt lange nicht daran, zu sterben,
ganze Märchen eindrillte. Mit dem
Ausdrucke dcr Hochachtung M. W."
«Name und Adresse des Einsenders sind
dem „W. Tgl." bekannt.) Tic Mit-
Amsterdam das folgende Telegramm:
Bin aei'und. Briet solat. Mori>."
derselbe ist -12 Jahre alt, Wittwe»,
stadt Rios. Er suhlt sich, wie das
Preisbewerbung für weibliche Haßlich
teit zu eröffnen. Ob das Blatt auch
fo viele Bewerbungen erhalten wird?!
InAlbalate. einem Dorfe
der spanischen Provinz Cuenca, wurde
brechen begangen, dem eine ganze aus
fünf Perfonen bestehende Familie zum
Opfer fiel. Die Urheber der grausa
men Mordlhal sind jetzt entdeckt und
haben sosort cin Geständniß abgelegt.
führt wnrde, mußten 5-t den 200
Einwohnern dcs Dorfcs als der That
verdächtig in UnterfnchungShaft genom
men werdcn, ein Beweis dafür, daß die
Leute von Albalate sich gerade nicht des
besten Rufes erfreuen. Die jetzt inhaf
tirtcn wirklichcn Vcrbrccher sind Ber
ber vor einem Jahre hingerichtet wurde.
Wie man sieht, handelt es sich um eine
Mördersamilie. deren Zynismus an
das Unglaubliche grenzt. Als Biejo
Bueno zum Galgen geführt wurde,
hiclt er eine. Ansprache an seine Söhne
und Berwandtcn und ermahnte sie. so
zu leben, wie e: gelebt! dann werde es
ihnen niemals schlecht gehe», außer,
wenn sie zufällig ergriffen und gleich
ihm aufgeknupst würden ! Die ebrcn
wcrlhe Familie nahm die guten Rath
schläge ihres würdigen Oberhauptes
wohlgefällig auf und widmete sich ohne
Bedenken dem edlen Räuberhandwerk.
Acht Personen stark ist sie jetzt wegen
ihrer letzten Mordthat In das Gefäng
niß von Euenca eingezogen, wo sie ihrer
In (Seine In
serieure» starb eine Frau Dubose im
Alter von 110 Jahren, Frau DuboSc,
die am 10. Mai 1782 geboren war,
hinterläßt eine Nachlominenschast von
mehr als 300 Personen. Die Bcrstor
bene hatte eine unüberwindliche Scheu
vor der Eisenbahn! als sic vor etwa 30
Jahren eine Erbschaft in Rouen zu be
heben hatte, begab sie sich im Wagen
nach dieser Stadt und weigerte sich eilt
schieden, einen Eisendahnzug zu bestei
gen. Ferner wird aus Poisat (bei
Nantesj der Tod einer Hundertjähri
gen gemeldet, die am Zage der Schlacht
historische Mühle Boy gehörte ihrem
liavalier
Mühle gebracht würd?». Später hel
rathete sie einen spanischen Ediiniann
de Variola, nach dessen Tode die
Wittwe nach Frankreich zurückkam und
von de, Kaiserin Eugenie unterstützt
wurde. Frau de Variola war ain 2.
Germinal dcs Jahres 11., d. i. am 22.
März 1793, geboren. Sie starb am
17. Marz 1893, süns Tage vor ihrem
hundertsten Geburtstage. Sie war in
Poisat sehr beliebt. Am I. Januar
dieses Jahres brachten die jungen Leute
des Ortes der immer fröhlichen Greisin
ein Ständchen und sie dankte ihnen
durch die Einladung, das nächste Jahr
wiederzukommen.
Die Dienstbotenplagt'
ist auch in Asrika heimisch. Im K»p-
Lande haben die schwarzen weiblichen
Dienstbote», sämmtlich der Kaffern
rasse angehörig, eine Genosienschast ge
bildet, um dcr Tnrannci ihrer Herrin
nen einen Riegel vorzuschieben. Kcin
Mitglied diescr Genosienichasi darf sich
als Köchin. Magd x. aus länger als
sechs Monatc vermiethe». Ist das
Halbjahr abgelausen, so hat sie über
die ihr z» Zheil gewordene Behandlung
in cincr Generalversammlung zu de
richten. Fallt der Bericht ungünstig
sür die Herrjchast aus. so wird ibr
Name auf die schwarze Liste ge'ctzt: sie
wird geboycoltct und erhält keine Be
dienung mehr, wäbrcnd die aus dem
Dienst scheidende Ka> erin. bis sie eine
bcsscrc Stellung erlangt hat, aus dem
VereinssondZ erdaltcn wird, an wel
chen allmonatlich Beiträge zu leisten
kiut»
I —Die Krinoli»e kommt,
so wird der „Boss. Ztg." aus London
l geschrieben, trotz allen Widerstandes de»
Antikrinolinenbundcs, der heute gegen
12,000 weibliche Mitglieder in London
zählt. Lei dem letzten Empfang der
Königin Victoria erschien eine >unge
Tame bereits im Rcisrock, was ihr
zwar eine ungnädige Bemerkung der
Königin zuzog, aber selbst solche Aeuße
rungen aus königlichem Mund vermö
gen die Move nicht zu andern. Un
längst versuchte die „Westminster Ga
zette" den Londonern die Schrecken der
eindringlich vor Augen zu führen, in
dem sie eine ihrer Mitarbeiterinnen in
Riesenkrinoline durch die belebte-
Dame hat ihren Zweck, ausgelacht zu
werden, um wahrheitsgetreu über die
Empfindungen einer Reifrockträgerin
schreiben zu können, vollkommen er
reicht, wahrscheinlich aber auch da
mit die Bahn für Nachahmerinnen
geebnet. Eine leitende Firma hat
bereits 20,000 Krinolinen auf La
ger, ein Beweis dafür, dajz wir bereit»
über die Zeit der stillen Wünsche der
Kleiderstoff-Fabrikanten hinaus sind.
Röcke geht ein übertriebenes Auspuffen
der Acrmel, wozu heute schon bei wirk
lich modernen Kleidern mehr Stoff ver
braucht wird, als vor Jahresfrist zu
einem ganzen Kleid.—Zu demselben
Thema wird aus Paris geschrieben: ES
ist leider kaum noch ein Zweifel zu he
gen: wir nein, ich meine blos die
Damen sind von Neuem von dem
Reisrock bedroht. Während seiner letz
ten Herrschast wurde er Krinoline ge
nannt, während für diesmal die Na
jetzt mit einer glockc »artigen Aiiswei
tung des untern Schoosts an. Dieser
bleibt immer noch sehr einsach, meist fast
ganz glatt, ohne jegliches Gebauscht.
Di« jetzige Mode verschwendet alle Kraft
und Erfindung an den Obertheil des
Körpers. Brust und Schultern sind in
einer Weise überladen, daß in dieser
Richtung kaum noch weiter gegangen
wcrden kann.
Bor einigenTagen wurde
in Wilna im Hause der Wittwe Not
lina ein schrecklicher Mord verübt. Der
der 22 Jahre alte Lffiv KoSlowskij,
wurden. Am verhängnisvollen Tage
tras er das Dienstmädchen der Noklina.
als dieses eben auszchen wollte, und
erkundigte sich danach, ob die Dienst
herrschaft zu Hause sei. Auf die be
jahende Antwort betrat KoSlowskij das
eingetroffene Neffe der Nottina, ein
junger Mann Namens Afs, ins Zim
mer. Auf diesen stürzte sich der Mörder
Schulter verwundet. Nach vollbrachter
That lies der Mörder davon. Nach
seiner Berhaftung erklärte der Un
mensch, er habe die schreckliche That mit
Borbedacht und ohne Mitwisser verübt.
Die 56 Jahre alte Wittwe Notlina er-
Hoffnung vorhanden.
Zwei Feldwebel. Faure
und Cordier, vom 2. und 3. Bataillon
des 96. Infanterie-Regiments in Lyon,
geriethen bei Tische in Streit über die
Vorzüge ihrer Bataillone. Cordier
fing zu schimpfen an, Faure gab ihm
eiue Maulschelle! der wachhabende Offi
cier vier Tage
Faure, sein Unrecht eingestand und Ab
bitte thun wollte. Am Montag Mor
gen 10 Uhr fand im Hofe eines Forts
der Zweikampf statt. Der Bataillons
arzt war dazu commandirt: der Fecht-
Unterofficiere als t)o»ibatanten. Die
beiden Duellanten, die sich unterdessen,
versöhnt halten und sich nur aus Eom
mando schlugen, wollten einander nicht
wehthun. Unglücklicherweise aber spießte
sich Eordier aus das Fleuret. welches
Faure parirend mit ausgestrecktem
Arme hielt. Die Klinge drang sieben
Centimeter ties in die Brust und durch
bohrte die Lungenschlagader. Drei
Minuten darauf war Eordier todt.
Hn einem Orte desße
gierungsbezirls Kassel ist die evangeli
sche Schulstelle erledigt, und der dor
tige israelitische Lehrer erhielt von dem
Lokalschulinspector den Auftrag, in
sterer den Unterricht in den Realien er
theilen sollte. Gegen die Mitwirkung
des israelitischen Lehrers bei der Vertre-
Mitglied des Schnlvorstondes, Ein
sprache, da nach seiner Auffassung cm
israelitischer Lehrer an einer christlichen
Falle, vertretungsweise in »en Rcalien.
Der Lokalschulinspector, ein Geistlicher,
theilte aber diese Ansicht nicht, und auf
sein Betreiben wnrde die Angelegenheit 7