Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 21, 1893, Page 6, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    6 «tyneegioscht«.
Sie hatten sich beide so sehr ein Kind
gewünscht, er, um seinen Namen, sein
Ansehen, seine» Reichthum darauf zu
vererben, sie, weil ihr ein hübsches
Bebe unerläßlich erschien zu der stil
vollen Einrichtung, die ihr den
da» Vergleiche zwischen seiner eigenen
Schönheit und der seiner Mutter heraus
forderte.
Nun war das junge Leben gerade
zum Osterfeste der Wirklichkeit erstan
den; es lag mit geschlossenen Ai^en,
nicht anders in seine Berechnungen ge
zogen, sondern ein schreiendes, ganz ge
wöhnliches Mädchen, mit dem garnichts
zwischen halbem Schlafen, halbem
Wachen vo» der Großmutter hörte, als
diese zur Wartefrau sagte: „Wo hat
nur das Kind diefe niedrige Stirn,
das breite Naschen und den großen
gerade Ernst Howerden zum Gatten er
wählt. weil er das stattlichste Aussehen
gehabt, weil er der Hübscheste unter den
Seuizend zog Alice die Decke höher
iiber den sröstetnden Kötper, sie hatte
eine so ausgesprochene Vorliebe sür das
Schöne, es lag bei ihr in den Nerve»,
gestrast werden? Aber die Wärterin
meinte ja, das verwüchse sich noch, und
sie ries mit schwacher Stimme, daß man
Decke hinlege.
Bebe lag in der Folge noch oft so;
aber kein warmer, liebevoller Mutter
blick war es, der sich au den Zügen des
Kleinen erlabte. Prüfend schauten
Alices Auge» auf die niedrige Stirn,
Kopfes tonnte sie dann wohl gebieten i
.Nehmt es mir fort, schnell sort, ich
suhle, wie es mir die Nerven angrcist."
Armes Bebe, selbst bei d.'r Wahl
eines Namens sür Dich trat die Ent
täuschung zu Tage, die Tu dcn Deinen
bereitet; der Vater verhielt sich ganz
gleichgiltig, wie man das Mädel später
rusen würde, und die Mutter bedauerte
men bei Seite lassen zu müssen, die sie
sich schon sür den Fall ausgedacht hatte,
daß das erwartete Kiud ein Mädchen
sei» würde.
So wurde aus dem häßlichen Bebe,
zu dessen Gesichtchen teine Hortense,
Sidonie oder Jsabella passen wollte,
eine einsache Hannah, deren junges
Dasein sich meist in den vier Wänden
der Kinderstube abspielte und deren
Anblick den Freunden, ja selbst den
näheren Verwandten schließlich säst
ganz entzogen wurde, als einst eint
Dame mit mehr Verwunderung, wie
Zartgesühl anSgcrusen- „Mein Gott,
Kind, wo hast Du Dein wunderbares
Haar her, es ist. ja beinah ichnecweiß,
und ich habe so etwas mein Lebtag noch
nicht zachen!"
Nein, es ließ sich kein Staat mit
Hannah Howerden machen, und als
»ach drei Jahren ein zweites kleines
Madchen cintras, in dessen Gesichtchen
lich die Züge der beiden schönen Eltern
zu wiederholen schienen, da schloß seine
Geburt gleichsam de» Vorhang sür die
Ileine Hannah, durch den noch je zu
iveilen ein Strahl ausflackernder Eltern
liebe für das Kind gefallen.
Und Hortense, der Name fand jetzt
sür die zweite Tochter seine Anwen
dung, wurde verwöhnt und verhät
schelt, bei jedem Feste machte sich, wie
ein seltenes Schaustück die Runde, »in
bewundert und geliebkost zu werden,
sür sie regten sich selbst die weinen
Hände der Mama kostbaren Spicke»
Spielsachen von Schwesterchens vanda
lischen Händen rücksichtslos zerbrochen
wurden, die es sich schweifend gefallen
«ah tonnte nur zuweilen in unbegreif
licher Heftigkeit ihre Arme um dcn
Hals der Wärterin schlingen, um sie
dann plötzlich mit erblaßtem Gesichtchen
-sinken zu lassen, wenn sie sich stumm
sagte:
„Wie wunderbar Du aussiehst,
Weißlöpfchen! Als ich Dich aus dem
Osterzeit erblüht."
Die Wärterin hatte damals das Kind
rauh von der Schwelle, auf der es
verboten, je wieder hinab auf den Ho?
zu gehen; in des Mädchens Seele war
aber eine große, noch unverstandene
Sehnsucht gekommen, die trug Verlan
gen nach den sreundlichen Lauten der
Knabenstimme, die in das einsame Le
ben hineingetönt, und hin und her war
die kleine Hannah doch noch verstohlen
nach unten geeilt, wo der Freund auf
„Schneeglöckchen" wartete, wie er sie
cvnse.iuent nannte, und wo er ihr v«r
erzählte »pn seiner gestorbenen Mutter
und dem kranken Vater, dcn er so un
beschreiblich liebe und mit dem er, zum
erste» April erst, in das Howerden sche
Haus gezogen.
Ein paar Jahre nur währte die Kin
derfreundschaft, dann nahm sie ein
jähes Ende; auch der Vater Paul Flem
mings starb, und Rechtsanwalt Hower
den, der auf Wunfch des Verstorbene»
lue Vormundschaft über dessen Sohn
und die Verwaltung seines beträcht
lichen Vermögens übernommen, war
dafür, daß Universität der
Residenzstadt bezöge, dort seine Studien
weiter jortzusetzen.
Es war auch gerade um die Osterzeit,
als der Jüngling die Heimath verließ
und sein blasses Gesicht, das noch von
dem tiesen Leide um des Vaters Heim
gang sprach, zum letzten Mal in der
Kinderstube des Hauses Howerden aus
tauchte.
„Oh, Du," rief Hortense, als Paul
Flemming aus die Schwelle trat, die
sem jauchzend zu, „Du darfst nicht fort
von uns, komm, klebe meiner Vuppe
den Arm ein, mache an meinen, Wagen
das Rad fest, wer soll mir denn Kelsen,
wenn Du nicht mehr bei mir bist?"
Entzückt beugte sich der Knabe zu dem
reizenden Kinde, das ihn wie ei» schil
lernder. buntfarbiger Schmetterling
umgaulelte; als sich aber aus der dun-
Ecke des Zimmers eine kleine,
Hortense ad und zog Hannah an beiden
Händen mit sich bis zu dem Fenster,
von dem aus der stille Hof zu über
blicken war.
„Schneeglöckchen. Du," sagte er mit
voller Innigkeit und faßte die kalten
Fingerchen des Kindes, „wirst Du. mich
nie vergesse», wirst Du mir immer ein
wie Du es bisher gewesen?"
„Immer," betheuerte das Kind und
sah mit den großen duntleu Augen
crnsthast zu dem Freunde empor; Hor
immer bekommen!"
Hellerleuchtete Fenster, Klänge einer
icstlichcn Musik und heranroUciidc Equi-
Hause giebt," meinte ein Dritter ge
ringschätzig. „Feste tagaus, tage,».
Möchte nur^ wissen, ob eS den Hvwer
bezahle», warum nicht," lachte eine
Frau mit frischem, rothem Gesicht.
„m,r thut bei dem Allen nur das arme
Kuckuck nach all dem glänzenden Firle
sanz um sich her und möchte sich am
liebsten, wenn es so anginge, in ein
Mauseloch verkriechen."
Sie hatte sehr Recht, die gute Frau,
die eben diee Worte gesprochen, denn
um das arm? „Schneeglöckchen" stand
es in der That so. wie sie es den unten
Harrenden beschrieben.
Eine Folie sur dir schöne, strahlende
Schwester erschien sie schüchtern, »nge
wandt und unbeachtet in den glänzen-
Punkt die schöne Schwester bildete.
Heut aber, beut durchzuckte sie zum ersten
Mal ein Gefühl des Schmerzes, wenn
sie sah, wie Hortense der Magnet fui
Alle ohne Ausnahme zu sein schien,
heut neidete sie ihr ihre lichte Schön
heit, heut hatte sie an ihrer stelle sein
mögen, denn dicht bei ihr, die bewun
dernden Blicke auf sie gehestet, stand
der einzige Mann, aus den es Hannah
Studie,«zeit das Howerden'sche Haus
ausgesucht, der jetzt aber seit vier Jah
re» Reisen in fernen Welten und Län
dern gemacht.
Privatzimmer nahm, aus dem sie mit
hochrothen Wangen zurückkehrte, daß
Hortense später ein paar verweinte Au-
Paul Flemming, trotz der drohenden
Blicke des Grasen festhielt. sich beim
Tanze fester, als üblich, auf feinen
Arm lehnte und ihn niit einem fcher
klärte, dem sie nur für die Dauer einer
kurzen Tanzpause Erlaubniß gäbe,
Schwester Hannah aufzusuchen, die ge-
Od, daß er kam, zu ihr kam, daß sie
ihm überhaupt eingefallen war in der
Nähe der schönen, strahlenden Schwe
ster! Schneeglöckchen zitterte, als flögen
die weißen Flocken des Winters um sie
her. und das Köpfchen mit dem lichten
Gelock, das der Strahl der Kerzen wie
Silber erglänzen ließ, senkte sich, daß
der Freund erst bitten mußte: „Wollen
Sie mich-nicht ansehen, Schneeglöckchen,
daß ich prüfen kann, ob die Augen noch
so tief, so unergründlich sind, wie sie
mir in der Erinnerung geblieben all die
langen, langen Jahre hindurch?"
Eine Woche verging und mehr, Paul
Flemming wurde im Howerden'sche»
Hause als Logirgast sestgehalten, und
wenn auch der Rechtsanwalt selbst sich
wenig um seinen Besuch kümmerte, da
er viele und dringende Arbeit vorgab,
er war es doch, der die Abreise des
jungen Mannes immer wieder zu ver
zögern und hinauszuschieben wußte.
Und wie es schien, ließ sich der junge
Gelehrte gern festhalten, wie es schien,
lag er gaiiz im Banne der schönen Hor
tense, w-nigstens sah man ihn stets bei
ihr und wandte er sich auch öfter der
stillen Hannah zu, ihre Gespräche dreh
ten sich doch meist um die gefeierte
Schwester, auf die „Schneeglöckchen"
stets zurückkam, um, wie sie meinte,
ihre!,, Freunde gefällig zu fein.
Nie»,and ahnte, daß Paul Flem
ming, trotz aller Zauberfäden, die man
um ihn schlang, offene Augen behielt,
daß er es klar zu empsinden glaubte,
daß unter allen Rosen, die man ihm
streute, die verwundenen Dornen lauer
ten. daß er das Gespenst zu sehen ver
meinte, das mit blassem, verzerrtem
Gesichte hinter dem Lächeln hervorlugte,
mit dem ihn Frau Alice und Hortense
begrüßten.
Sah er doch Ernst Howerdens un
stätes Auge, wenn er ihn bat. bis zu
dem und dem Zage seine Papiere, seine
Werthdokumeiite zur Stelle zu haben,
da er dann nothwendig sort müsse,
lich um seinetwillen bei Seite geschoben.
In allem Chaos gab es nur einen
Ruhepunkt, das war das stille, bleiche
Gesichtchen Hannahs, zu dem sei» Btick
so oft zurückkehrte, auch wenn er im
angelegentlichsten Gespräche mit Hor
tense erschien.
Schneeglöckchen sah so weiß ans, wie
das Leichentuch, das draußen die Erde
deckte, und die tleine» Hände lagen seste
verschlungen aus dein Fenstersimse, als
suchten sie dort Halt und Schutz. Vor
kaum einer Stunde hatte ihr ja Hor
tense vertrau», daß sie Paul Flemmings
We>b werden wollte, koste es, was es
koste, und d«k sie sie, Schwester Hannah.
ermächtige, ihm dies zu sagen, damit
die Geschichte noch am heutigen Tage
entschieden wurde. Wie kalt, wie nu
verhüllt das all»? geklungen hatte!
Blick aus den Mann, der an ihrer
Seite »and. Fühlte, empsand Paul
Flemming diesen Blick? Er wandte sich
plötzlich um, ergriss beide Hanse des
dlasie» Mädchens und ries:
! „Wiste» Sie es denn nicht, Schnee-
glöckchen, empsinden Sie es nicht, muß
ich es Ihnen wirklich erst sagen, daß ich
Sie liebe, unaussprechlich liebe?"
„Ich weiß es", sagte Hannah Hower
den ganz leise, „denn man muß sie lie
ben, wenn man niit ihr zusammen ist."
„Wen. wen muß man lieben. Han
nah, liebe Hannah, haben Sie mich
denn nicht verstanden?"
„Doch", sagte sie, die traurigen Au
gen zu ihm aushebend, „meine Schwe
ster Hortense, von der wir so oft zu
sammen gesprochen."
„LH, Schneeglöckchen, Schneeglöck
chen, wie blind Du bist," jubelte er
auf, „haben es Dir nicht Deine Na
mensschwestern daß Du es
seligteit in meinem Herzen für Dich er
standen, und daß ich Dich aus Schnee
und E,S hinuberrctten will in mein
trautes, warmes, behagliches Nest in der
Universitätsstadt?"
Hände ineinander.
„Hortense, ach, Hortense liebt Sie.
Ihre Frau will sie werden und ich, ich
vorstehen tonnte, verlor er alle Fas
sung und stammelte: „Ich schaffe das
Fehlende wieder, beruhigen Sie sich,
so groß, ich verbrauchte sie in der höch
sten Noth, sie muß aufzutreiben sein,
nur Zeit, Zeit!"
„Nichts, nichts von alledem, Herr
Rechtsanwalt," fiel der junge Mann
mir mein Weib aus Ihrem Hause holen
dars."
„Und Hortense gab Ihnen schon ihr
Wort?"
Hannah, die ich geliebt von der Zeit
an, wo ich als Knabe drunten im Hose
Ihres Hauses spielte.
Still wurde es in dem Zimmer des
Als er sie dann aber wieder
mit dem Entschlüsse, selbst ein Anderer
zu werden und dahin zu wirken, daß
mich zuin Gatten erwählt, und daß
Hannah die rechte, echte Hausfrau für
mich ist."
Hausfreund des Dichters erfahren hat.
Uhland zankt sich einmal mit seiner
Frau und beschließt, sie dadurch zu be
strasen, daß er drei Tage lang kein
Wort mit ihr spricht. Das halt er
auch redlich, und als Beide nach abge
„Merlst Du nichts?" Sie erwidert
gespurt hat.
Hin und wieder findet
man noch in einer der rheinischen Städte
habe sogar ein Andenken an den gro
ße« Kaiser!" .So?" —„Ja, hier!"
- und er zeigt ein Zehnsousftück
lenstück, das Napoleon einst meinem
Gioß.'aier geschenli hat!"
—So geht's. Herr: Nun, wie
Rolle? Schauspielerin: Weiß nicht;
ibe »och nicht die Zeitung gelesen!
.Mein kleiner Kanarienvogel ist mir
entflogen! Dem Wiederbringer gut«
Belohnung!
Wittwe Müller, Hausbesitzerin,
Zielhenilraße! »i I."
Karl Schulze, ein vierzigjähriger
Junggeselle, der in bescheidenen, aber
verheircithct.
Plötzlich rief er aus: „Ich werde es
versuchen!
wie er Ziethenstr. 96 die Glocke ziel,
„Ist Frau Müller zu sprechen?"
fragt er da» öffnende Mädchen und
geführt'
„Entschuldigcn Sie. Frau Müller,
Sie hatten einen Vogel," verbesserte er
sich, als er das entsehte Gesicht der
Dam jsah.
rntslogen und^Gott weiß, wo der arme,
tleine Schelm jetzt ist! Vielleicht ist er
gar in schlechte Hände getoinmen!"
schluchzte sie.
„War er goldgelb, ohne Flecken?
forschte Schulze.
„Ach, ja!"
„Ein echter Harzer Roller?"
„Ja, ja, recht!"
betrachtete.
„Ich sitze gestern in der Mittags
stunde, an nicht- denkend, wie das
meine Gewohnheit ist, auf einer Rank
am Nollendorfplatz, als ich plötzlich
neben mir ein recht wchmuthsvollcs
erlauben —"
„Ach, ja, bitte, bitte, recht bald,
kommen Sie recht bald mit meinem
„Adieu, Herr Schulze!"
Und Herr Schulze, dieser schlechte
Memch begab sich stehenden Fußes zu
mir mit meinem Hänschen zurückgegeben
haben! Er war mein Gesellschafter in
meinem einsamen Leben, seit mein theu»
»darf ich —"
„O, ich bitte, Frau Müller, davon
kann keine Rede sein, wenn «wie mich
lohnung für mich sein!"
„Ach, Herr Schulze, wenn Sie mir
das Opser bringen wollten, einer ei,i
ist Holzauction!"
Herr Schulze glaubte, jetzt muffe ihm
das Herz zu Eis erstarren, denn jext
zusinden.
Auf der Straße angelangt, rieb cr
sich vergnügt die Hände, besah sich das
aroße. ««milche Haus und ,'chinun-
zelte. .Ganz schuldenfrei, ich habe
mich schon danach erkundigt!"
gen. zum Thee und so kam er ost und
zuletzt täglich.
Und eines schönen Tages lagen sich
Schmerzen und Freude!"
„Wenn Tu wüßtest, wie ich Dich
liebe, theuerste Anna," stammelte er.
sie."^
„Höre, liebste Anna, ich muß Dir et-
-urnen, willst
dann beim Händler ein solches Thier«
chcn! Bist Du mir böse, Herzchen ?"
„Nein, lieber Schatz," lachte sie herz
hat sie doch Dich „mir gebracht", schmci
chelte sie, ihn zärtlich küssend. Sie
lachten Beide herzlich über ihre Geständ
nisse, und ihr fröhliches Lachen hallte
noch lange durch das Zimmer, nur ab
»nd z» durch das Geräufch eines herz
lichen Kusses unterbrochen.
Andern Tages las das staunende
Publikum in der Zeitung; Anna Mül
ler. geb. Hammel, Karl Schulze, Ber
lobte.
Merkwürdiges «aturspicl.
In allen Theilen der Erde, und nicht
zuletzt in unserem Lande, kann man
«ine Menge seltsamer Gesteinbildungen
sinden, welche mit Menschen, Thieren,
Bauwerken, Gesäßen u.s.w. vergliche»
werden ; indeß muß der Beschauer ge
wöhnlich seine Einbildungstraft schon
ziemlich anstrengen, um in ihnen ge
rade die Gestalt zu sehen, die ihnen
beigelegt wird.
Arizona hat jedoch ein Steinbild aus
zuweisen, das sich durch ungewöhnlich
deutliche Liealistik auszeichnet und iu
dieser Beziehung nur wenige seines
gleichen hat. Dasselbe desindct sich
verblüfft, beinahe als ob es eine Gei
stererscheinung von ungeheurer Größe
wäre. Ein steinernes Kaineel von etwa
»0 Fuß Höhe und ganz weißer Farbe,
steht da, wie von einem Bildhauer ge
meißelt.
Wie eine riesige Schildwache erheb!
mitten des Sandes und der niedrigeren
Hügel, auf denen es fast gar kein Grün,
gibt. Alle Risse, welche die Obersläch«
des Riesenkameels zeigt, liege» selt
samerweise genau so, daß sie Gesichts
züge oder natürliche Hautsalieu bilden;
sogar die Augenbraue» sehle» nicht.
Deutlich sind die Höcker zu sehen, und
der Hals ist besonders schön gerathen,
zumal die Linien durchaus nicht steij
find. Nur die Beine sind nicht „aus
gearbeitU"; trotzdem wird ihre Wir
lung unter Mithilse von Gestrüpp, wel
ches unten zu beiden Seiten wächst,
stark genug hervorgebracht. Von alle»
Seiten »l d,e>er gewaltige Felsen gleich
gut als Kameel zu erteiiiien. gleichviel,
ob man ihn bei Nacht ooer bei Tage be
schaut. Stände rr an irgend einem
europäischen Nergnügungsplatz, s,
würde er zweiielsohne eine» hervor-
Handdücher» einnehmen.
Um eine Thicrverstcinernng kann es
sich hier, nach Allem, was man von die
sem Gegenstand weiß, unmöglich han
deln. Wie der Felsen zu dieser Gestalt
käm. ist eines der vielen Hebeimnijse.
welche auch die Geologie schwerlich
jemals lösen wird.
U e bert ruinps t. „Ich
brauche mir böchstens alle acht Jahre
'mal 'nen neuen Anzug machen zn las
sen!" „Da schone ich ineine Sachen
noch ganz anders. Ich kann mich
übcrhu.zpi n.chi mehr daraui besinnen,
wie » Schneider aussieht!"
Scherzsrage. Wo: in unter
scheidet sich ei» Pferd von einein Men
schen? Wen» ein Mensch abgespannt
ist, fällt er beinah' um; wenn ein Pferd
Za»««ich.
.Mein Schatz, ich muß auf einige
Zeit verreisen "
.O. so laß' mir als liebe Erinne
rang bis Tu zurücitchrst, Dein Porte
monnaie hier!"
Im Salon.
„Wann bin ich doch gleich hier in die
Garnison versetzt worden? Bitte,
meine Damen, sehen Sie doch mal in
Ihrem Tagebuch nach!"
"lllchsol
Frau (entsetzt): „Um Himmelswil
len. Anna, ich glaube, sie wischt den
Teller gar gleich mit ihrem Schnupf
tuch ad!"
Anna: „O. das macht nix, gnä'
Frau, das Tüchl is' ja schon schmut
iig."
Zuui Gefreiten gewendet, fuhr der
General fort: „Stellen Si« sich vor,
dieier Bogen Fließpapier sei ein Fuß
lappen. Legen Sie ihn auf den Tisch!
So! Und nun Ihre flache Hand wi«
einen Fuß in die Mitte des Bogens,
und machen Sie, als ob Sie einem Re
ihm geheißen; es war Alles gut, nur
den vorderen Zipfel bog er über den
Zehe» hinab. so daß er auf die Fuß.
sohle zu liegen kam. .«sehen Sie,
Herr Oberstlieutenant,- begann der
Generat, »das ist falsch! Was nützt
mir die ganze taktische Pappelei, d>«
einen sehr zweifelhasten Werlh hat,
wenn der Gefreite oder Corpsral den
der Gesreie aber den Mannschaften
nicht zeigt, daß man den Zipfel des
Fußlappeiis hinauftegen muß, so treten
sich bei anstrengenden Marschen di«
Sieg,"
Zeitbild. Hast gehört,
wird es aber die höchste Zeit, baß gleich
zeitig eine Knabcnkochichule gegründet