Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 31, 1893, Page 2, Image 2

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    2 mit schweren, Finger geklopft. Er
fühlte den Mangel an irdischen Güter«
um so mehr, als ihm gegenüber ein
Wenn der arme Dichter nun hungernd
in der Vorhalle des Hauses saß und das
Rumoren seines Magens sich in das ge
sättigte Lachen der zu einem Mahl bei
dem Kaufmann versammelten Gäste
mischte wer wollte es ihm da ver
denken, daß er verstimmt wurde und
ein bitteres Gefühl über die Ungerech
tigkeiten im menschlichen Leben in ihm
ausstieg?
Unter diesem Eindruck machte er einst
seiner Erbitterung in einem Poem Lust,
indem er den Kaufmann heftig angriff
und satyrisch mit einer dummen Gans
verglich, die mit Glücksnudeln fett ge
macht würde. Das Gedicht war 112»
voller Ironie verstecktem Spott, daß
KleosoZ fast darüber erstaunte und sich
im Stillen schon freute, mit welcher
Wuth Arisoles, der Kaufmann, es lesen
würde.
Dieser jedoch blieb äußerst ruhig da
bei, rief seinen Sekretär, übergab es
diesem und fragte, was er zu thun
rathe.
„Den Bösewicht bestrafen lassen!'
wir die Antwort.
„Mit nichte»!" versetzte der Kauf
ben!"
Ben der Stadt ziehen und die Schmäh
schrift zum Kauf ausbieten. Und da
die Menschen schon damals, genau wie
um den Geschmähten zu sehen.
Kleosos, der Dichter, sah mit Erstan
nen und nicht geringem Aerger, daß
glichest, obgleich Du damit im Unrecht
warst, denn Klugheit und Gelehrtheit
mag vielleicht bei Euch Dichtern woh-
auf mein Wohl zu leeren. Es lag
eigentlich in meiner Absicht, die Anzahl
der Flaschen zu verdoppeln! leider je-
Die Gelegenheit ersaßt.
Notar: „Schreiben Sie diesem Mann,
werden kann: das wäre noch schöner,
einem völlig Unbekannten fünfzig Marl
zu pumpen." Schreiben „Darf ich,
Herr Notar, an Stelle des völlig Unbe
kannten vielleicht das Darlehn in An
spruch nehmen, mich kennen der Herr
haben Sie gewiß schon vielen Damen
gesagt?" Stotterer: „N —nein!
I —i—ich bi—bin sroh, da —daß i—i
-ich es gluck—glucklich ei—einmal
herausha —hab'!"
Kaufmännische Liebes
«rklärung. Gnädiges Fräulein,
die Ehe ist ein Geschäft. Ich gedenke
«in solches Geschäft zu gründen. Wären
Sie wohl gesonnen, als Theilhabers»
<eilttutr«!«n?
In den Ritterzeiten ging die Kam
pfeslust oft genug auch aus die Damen
über, und Branlonie versichert: „Die
einander." Er erzählt dann eingehend
über iveibliche Kechllünstler und Duel
lanten aus den, Lande, „wo die Eitro
der Mensur in "jeder Veziebung ihren
Mann stand und das Rapir gleich
einem gelernten Fechtmeister sührte.
Solche weibliche Duellanten sind nun
eingehendere Betrachtung derselben
sicherlich auf die Theilnahme der L«se
welt rechnen dürfen.
den Herzog von Richelieu den berüch
tigten Don Juan des Hofes, verliebt,
der feine Gunst zwischen den beiden
und die Distance abgesteckt.
„Schießen Sie zuerst", sogle die
volignac, „aber geben «-je wohl Acht.
nieinestheils würde Sie zn treffen wis
sen."
Die Marquise schoß und fehlte. „Der
weg, worauf diese zu Vöde» stürzte,
als hätte ihr die Kug-l das Herz durch
bohrt.
sichere Hand gehabt, daß sie mit einem
Hakenbuchfenschuß eine Kerze putzen
tonnte. >
tricität meist noch überboten zu werden
pflegt, hat das Damcnduell langst An
klang gefliilden, und wir könnten cm«
stattgefunden hat. Es waren noch dazu
Mi Schwestern, 18 bezw. 2V Jahr«
alt, die sich aus Eifersucht so lange be
kämpften, bis sich Beide in ihrem Blute
wälzten. Eine hatte eine tiefe Schnitt
wunde in, Gesicht, der Anderen war ein
Auge ausgestochen.
Wir schließen damit diese Gallen«
weiblicher Duellanten, die ja auf Voll
ständigkeit keinen Anspruch erhebt.
Genüge dalthun, daß es dem «schwachen
Geschlechte" keineswegs an Muth fehlt,
so tritt das Weib doch stets, wenn es
zum Mannwcide wird. a»s seiner
Unbewustte Sclbsttrittt.
Zärtliche Mutter (aus Besuch bei
denn es sei ein gutes Jugendbild von
Dir, als Du zwölf Jahre alt wmft.
BoSkaf«.
Mr. Zark-A-Stick: Meine Theure,
wenn ich gewußt hatte, daß Du für
heute Mittag Beessleal haben wurdest,
hätte ich sicherlich Herrn Surlep mit zu
Tische gebracht.
Gatt», (erstaunt): Was. Surley?
Ich glaubte. Tu lannst den Menschen
nicht ausstehen.
Mr. Zark-a Stick: Eben darum.
Der Zchci» trügt»
ü
Knabe nur Mutter): Ach, Mama.
Trompete durch s Lhr vorblasen!
Vor der Saison. Haus
arzt: Gnädige Kran tonnen ganz
von einem Leberleiden!" Dame (die
für Earlsbad schwärmt): „Liebster, be
ster Herr Dortor, wenn ich Sie aber
Gringo.
In den siebziger lahren. kagte ein
texanischer Kausmann, der im Lstcn
seine Einkäufe mac!)»e, war ich Beitrei
ber säumiger Kunoen sür ein großes
GalvestonerHans und wurde eines Ta
ges ausgefnndt. um in die Verhältnisse
eines Schuldners, der im südwestlichen
Theile des Staates wohnte, Einsicht zu
nehmen. Meine Instructionen lnutc
die Hilfe der Gerichte in Anspruch zu
Hahr! aus der Eifenbahn war ich in
der nächsten Station zum
Wohnorte meine» rückständigen Kunden
nigelangt.
guilg crsuhr, lag das Städtchen noch
17 Meilen weiter westlich, hart an der
mexikanischen Grenze. Unentschlossen
über meine nächste» schrille, halte ich
den Anführer der hortigen Grenzler,
stieß. Er wollte wissen, was mich in
die Gegend führte, und ich erzählte ihm
dem Namen nach. Er ist ein richtiger
Felierfresser. Mit solchen glatthaarigen
wie Ihr macht er
BefchtagnahinSorbre betrifft, so könnt
Ihr sie mit derselbe» Aussicht auf Er
folg dem für unbezahlte
sie am Abeiid hier eintreffen. Ich
schätze, Ihr werbet uns gebrauchen
können!"
Jch brauche wohl nicht zu versichern,
daß ich Scotts Anerbieten mit tauicnd
verstehen, daß ich nicht in der Erwar
tung gelommen sei. dem Plcnic einer
Sonntagsschule beizuwohnen, wo es
zu bringen.
Ungefähr um die Mittagsstunde tra
ten wir unsern Weg an. Scott hatte
mir eines seiner kleinen aber schnell
füßigen Vronchos überlassen und sür
den Nothfall war ich mit den nöthigen
gerichtlichen Schriftstücken versehen, sie
ich als letzten Trunip, gegen meinen
Fenerfresser auszuspülen gedachte.
Etwa um -t Uhr hatten wir P. erreicht.
Es war eine ttipifche iranische Grenz
stadt, aus meist einstöckigen Hutten be
stehend, die zeistreut auf beiden Seiten
der Hauptstraße standen. Tiefe selbst
war nur eine Fortsetzung des Fahrwe
ges, der von einer Anfieöeiung zur an
dcren suhlte. Die nächste Umgebung
des Ortes war nur mit
chen bestanden und etwa ein halbe
Meile gegen Westen bildeten diese ein
größeres Tickicht. Von den Geschäfts
häusern trugen 5 in großen Lettern die
Aufschrift „Wirthschaft" und als wir
abstiegen, bot sich meinen Blicken fol
gendes ruhige und sriedliche Schild:
„G. Perez. Händler von Kurz,-
Mode- und Manualturwaaren, Klei
dern. Hüten. Kappen, Häuten. Wolle,
Ackcrbnugerathen:c.", welche Aufschrift
die ganze Front der übergetünchten
Bret>crbude-bedeckle, Acht oder zehn
Ponies mit großen meritanischen Sät
teln standen in der Nahe einer Tränte
und machten ihrem llnmuth über ihre
cinföliuige Gefangenschaft durch geg»n
feiiige Tritte und Bisse Luft, wahrend
ihre snullenzerifchen Herren sich, Eiga
retten rauchend, bei den Wirthschaften
hernmtrieben und sich die Zeit mit Auf
schneidereien, Kartenspiel und dem Le
sen von Zeitungsblättern vertrieben,
die ihnen der zuvorkommende Postmei
ster, unkeliliiiin rt um deren Adressaten,
ausgehändigt hatte.
wo er gerade eine ichmachlige Dirne be
diente. Ich stellte mich ihm vor und
setzte ihm den l'nrnud meiner Anwesen
heit auseinander. Nachdem er seine
Kundin abgefertigt hatte, warf er mir
einen prüfenden Biut zu. und bemerkte,
mein Haus möge seinetwegen zur Hölle
ihm paßte und rorh r nicht. Tiefer
Emp'ang sporn, e mich lelbstvcrsiändüch
nicht -» lrcundschajitichen Auc-cinauder
setzungen an. Ich machte lehrt und
ging aus und davon, in der Absicht,
mkine Beichlagnahnisordre einem Ge
richtsbcanlteii zur sofortigen Präsenti
rung zu übergeben. Dies war jedoch
nicht so leicht zu bewerlstelligen; der
betreffende Diener der Gercchtiglcit er
blaßte, als er hörte, um was es sich
handelte, und er hatte die Freundlich
keit, mir zu erklären, daß er seilten Po
sten nur deshalb iiine habe, weil er sich
mische.
Ich unterfing mich natürlich nicht,
die>e klare Darlegung der Sachlage ir
meinem geistige» Auge Revue pa>siren
zu la ien, ehe ich neuerdings niit Grin
go zuiamm«:!refscn würde, ais mein
Schön, sagte er" ich werde ihm de» Ge
richtsbesehl prasenliren. Der Anfüh
rer der Greil,ler ist überall im Staat-
hatten, und blickte ingrimmig drein,
während Scott den GerichtSdefehl zu
Ende las, dann im Laden herumfuchte.
Dann kam er wieder herein, schleu
derte die zu Boden gefallene Pistole un
ter den Ladentisch, faßte dann hinter
Gringo Posto und forderte ihn anf, den
Laden zu verlassen. Dann verschloß er
die Thüre, steckte den Schlüssel in seine
Tasche und nachdem wir Gringo einen
irgend möglich von hier sorlmachen.
Nieine Jungens lassen lange auf sich
warten und haben vielleicht irgendwo
gegen.
Freundchen, sagte Scott, nach dieser
kleinen Aufregung können wir schon
eine Schinkenstulle und einen tüchtigen
Schnaps vertragen. Wir stiege» ab,
srei ließ, öaß wir in demselben deutlich
den Ansoruck der Furcht und des
Schreckens lesen tonnten. Sie mochte
twa l t Jahre zählen: dem verschlage
nen GesickilSausdruck nach hatte man sie
Wo ist Tobias? Er holt Wasser,
er ihre Hand faßte, wieso kommt es,
daß Tu uns retten willst? Ach, an
Euch ist mir nicht viel gelegen, erwie-
Sle wies mit der Hand auf die Hin
lerseite des Hauses. Tort hinten lau
ern sie auf Euch, und vorne sind auch
mehr aus der Stadt gelangen. Also
macht Euch nur rasch auf den Weg.
Sie eilte nach oer Thüre und prallte^u
wir aufgestanden und der Wirth kam
mit feinem Eimer voll Wasser herein.
Seinem Gebahren nach gla»bten und
hoff'len wir, daß nichts Ungewöhnliches
auf der Straße vorgehe.' Er stellte
seinen Eimer ab, trocknete sich die Hände
nachdem er ein Priemchen abgebissen
balle, bemerkte er: Ihr Leute mükt,
sie werden Euch die Hölle heiß machen!
Ich habe Gringo Percz gesehen und die
Gebrüder Lowlcs und Dick Siins und
Wirth die Wahrheit sprach. Nicht
Kopf und Schultern gefallen und ihr
kleines blasses Gesicht hatte dc» 'Aus
druck lindlicher Neugierde und offener
sich so heftig, wie die eines unruhigen
Ponies.
Hoffentlich kriegt Ihr ihn, sagte sie
mit großer Gelassenheit. Der Wirth
zog n»»mehr menie Aufmerksamkeit auf
i'.en been t oaren,stieß er mit dem Ge
lvehrtolben oröhnend aus de» Tisch und
sagte: Meine Herren, hier ist meine
Waffe und hier bi» ich selbst zu Ihrer
Versügling, Ich weiß nicht, was Ihr
auf dem Kerbholze habt, aber ich schlage
lange »ach einem Vorwande, um dieser
niederträchtigen Ansiedelung den Rücken
zu kehre». Hier ist's mir zu ruhig, ich
muß weiter nach dem Westen gehe»,um
Leute zu finden, die Eourage im Leibe
vernehmen.
Was hat er Euch gethan? fragte
Scott.-Er ist so verdammt gefcheidt,
als die Vande ihren Hauptgegncr er
kaiinte.—Das ist Bül Scott, der Leit
hammel der Grenzler! heulte einer der
sei» Piitol mit wildir Gebärde um den
Kopf schwingend, geschrie?» hätte: Zum
Teufel »iit Euren Tollheiten, lungens.
von 1W Flinten und Revolvern erfüllte
die Luft. -- Weicht nicht der
sich das Puloerhorn bequemer uni
schlang. Der Alte liitpfte vor Freude
an der halboffenen Thüre herum, wie
der Ttzüre Posta gesaßt hatte. Volle
sie der Zeuiel! fluchte er, als er dis
Baude Hehrt machen sah, um sich des
Angiisjs von hinten zu erwehren. Er
lunnen mit Wasser leer.
Wenn sich die Leute doch nur um sich
selbst bekümmern möchten, brnmmte^er
Gringos ganzer Bande fertig wurden!
Hierdurch wurde unsere Aufmert
samkeit wieder auf das Mädchen ge»
Beinen und erwartete rulüg den Ver
lauf der Dinge. Willst Du nach
Hause gehen ? frug ich sie. Sie preßt«
die Zähne znsammen und schüttelte den
gehen und sollst meine Tochter sein.
Sie schüttelte wieder nnt dem Kops: Es
geht nicht, erwiderte sie dann. Dort
Gesang vortrefflich, speziell i» der Be
hanvlnng des Falsetts. Der Monolog
über die Ehre hat gut gefallen: das
digen das Erscheinen der vier Krauen
(Zilli, Guerrüii, Pasqua und Stehle)
an. Tic Musik ist zunächst
enthufiaSmirt und rief Verdi drei
Mal. Der Maestro erschien unter
siürmiicheii Ovationen. Im zweiten
Hohe. Sehr gut ist die Scene zwischen
Ouickly (Pasqua» und Fa!flasf: ein
Meisterwerk das Duett Falstaffs mit
letzte Theil steht unter dem unverkenn
baren Einflüsse Wagners. Die Hör
ner wiederholen das LiebeSduett des er
sten Altes, das Interesse erhebt sich erst
wieder denn Erscheinen der Frauen,
würden Sie den behandeln?" I'an
didat: „Saugrob, Herr Professor!"
Abkühlung. Herr: „Sooft
ich zu Hause bin, höre ich Sie! Sie
singen wohl sehr gerne?" Dame:
„Leidenschaftlich!" Herr: „Dann
würde ich es aber doch lernen!"