Teutsche L»«»l«<»chrichtr». Provinz Brandenburg. Ein dreifacher Lustmord ist in Köpe nick verübt worden. Die Frau und zwei Töchter des Eiseubahubeamten Redelske sind die Opser desselben. Die Mutter murde nebst ihren 16 und 14 Jahre alten Töchtern in ciriein gräß liche» Zustande aufgefunden. Die Mörder sind entkommen; über ihre Spur ist »och nicht« ermittelt. Der Postgehilse Arthur Knoss in Gr. Lich terselde ist nach Unterschlagung von 4000 Mark Kasseiigeldern flüchtig ge worden. Er wurde in Lnzern ver haftet. s In Schöueberg der Rentier Ferd. Tittner »nd der Restaurateur Alb. Mnhlpfsrt. Der Gymnastiker Kroll in WeHenfee. der unter dem Verdachte, seine Tochter ermordet zu haben, mehrere Monate im Unter suchungSgesängiiiß zugebracht hat, ist jetzt in Pankow verünglückt. Er war dabei, nnt Änem nennjährigen Knabe» sich aus dem Trapez zu produciren. als er plötzlich sammt dem Knabe» ans einer Höhe von 5—6 Metern herab stürzte. Kroll erlitt hierbei einen Schädelbruch und starb gleich dsrans, während der Knabe minder schwer ver letzt wurde. Provinz Ostpreußen. Die Dampfschneidemühle der Herren QuassowSki ck Co. in Mafsuilen ist vollständig niedergebrannt. Eine in den letzten Tagen vorgenommene Revi sion der KreiScommunalkasse in Lötzen hat zur Berhastung des Rendanten Kropal gesührt. Die Veruntreuungen sind bereits bis zur Höhe von 15,000 Mark scstgestclit. s In Lyck der Nmtsgerichtsrath Vtlthusen. Die neucrbaute Bahn von Mei.'.el nach dem russischen Grenzort Bajohre ist jetzt er öffnet und damit die nördlichste Grenz station des deutschen BahnuclM erreicht worden. Ein großes Schadenfeuer tesite den ganzen aus vier Grnndstückeii bestehenden Häusercomplev des Händ lers Kratz in Mcmel in Asche. Mar vermuthet Braiidstistuug. P rovin z West prcnßen. -s Ter Schnhinachermeister Wenzel in -Flbing. Der frühere Gerber Bork in Elbing, dessen Gattin vor Kurzem lstarb, hat sich jetzt an dem Grabe seiner Frau aus dem Marienkirchhofe erhängt. Da bei der von einem RegieruugS cheaniten vorgenommenen Revision des MagistratS-BürcanS in Kamin mehr fache Mißstände vorgesunden worden, wurde dem Bürgermeister Otto anheim gegeben, da- Bürgermeisteramt nie derzulegen. Derselbe gjngauch daraus -tiu. Provinz Pommern. Dem Lehrer und Küster Beyer in Kirchdorse Wotenik ist anläßlich seiner Pcnsioniruiig der Avlcrßder In haber des Hohenzollerschen Hansordens verliehen worden. Der Gastwirth Wahl in Dölitz hatte als Garde-Dra goner den „Todesritt" von MarS-la .Tonr am sechzehnten August 1870 mit gemacht. Gelegentlich des diesjährigen Manövers des Garde-Corps wurde die Standarten - Esiadron des Zweiten Gardc-Dragoner-Regiments in Dölitz 'einquartiert. Der Rittmeister dieser Escadron bekain beim Gastwirth Wahl Quartier, und wurde selbstverständlich auch die Standarte, dieselbe, welche der Gastwirth Wahl von Sieg zu Sieg 'vorangetragen hatte, bei ihm unter gebracht. Das war eine große Freude, ,an der auch die Mannschaste» der Es cadron Theil nehmen mußten, indem sie von ihrem früheren Kameraden kräf tigst bewirthet wnrden. Auch der da malige Zugführer Lieutenant von Gö ritz. jetzt Major in demselben Regiment, >wnrde auf Dölitz eiuguartirt, und es mährte nicht lange, da hielt,>der Major vor dem Hause des Gastwirths Wahl, mm, denselben als alten Kriegskaniera 'denicherzlich zn begrüßen; ebenso kam »evsslbe beim Ansrückmi allein vorge ritten, nm dem ehemaligen tapferen Gavde-Dragoner „ein herzliches Lebe «vohl nnd auf Wiedersehen" sagen. .In Lauenburg besteht si>n Testa ineiil, nach welchem ansässige Bürger, die , ihr Geschäft in die Höhe gebracht chaliui,, abwechselnd je 150 Mark Prä tn»c erhalten. Das Testament rührt «oii idein hier verstorbenen Danziger .Brunherrn Daniel Drewk« her. der da «irt einen Ansporn gebe» wollte, mit Fleiß das Handwerk in die Höhe brin «Mizu lasse». I» diesem Jahre kom «eii Ho>v inz Schleswig - H,ol-- st e i n. 4 In Leck dl? Oberamtsrichter a. T. Stolz, Mölln ist von eiuer furcht baven FeuerSwunst heinigesucht wor den, tzin im Aieiteii Stock des Kla gasMeu Hauses ausgebrochener Brun! griff mit solcher Schnelligkeit um sich, duß w turzer Zeü a»ch die vo« dem Bcenuereilusitzcr 'A. B»rniciftcr, von Barbier Edling u»'d Hutniacher Jäger bewohnten Küiifer, sowie das Hau- des Kaiismatliis Robschuld in standen. Alir fünf Häuser wurden glnzlich zerstürt. Acch das Lorenz'sche Hans wurde .«>>n der Flammen nnd das H»l!Us ä'es Sanators Michelscn wurde stark beschädigt. Als Entste.- hungsursache des wird Brand stiftung angenommen. Ter Schuh macher WiÜhoeft avs Teendorf wurde von dem des Grafen Echinimclmann zu beim Wildern betroffen und auf.der Flucht erschossen. Willhoest hinterläßt eine Frau und fünf Kinder. —Tic Metall waarenfabrik von Georg Haller iu Ot tensen ist niedergebrannt, wodurch 120 Arbeiter brodlos geworden sind. Der Totalschaden an Maschinen nnd Waa ren beträgt ca. 250,000 Mt. Ter Oe bäude'chadcn ca. 11,000 Mk. Provinz Schlesien. s Ter Geh. SanitätSrath und Kreis- PH isitus Tr. Schirmer in Grünberg. s In Guhrau der Landrath Geh Rath de n Gvßltt. tin Ohsii« des frlt» Heren Kultusministers. Eine ver heerende FeuerSbrnnst legte in Alt-Kem nitz sieben große Besitzungen in Asche. — Ein Andenken an den Feldzng von 1870 trägt der Invalide Walter von Liegnitz mit sich herum. Es ist dies eine Kugel, welche nicht enfernt werden kann. Dieselbe sitzt derartig im Kopfe, daß mit ihrer Entfernung nicht nur der Backenknochen sondern auch die Gehör» kanule der einen Kopffeite verletzt wer den müßten. Da das Projektil dem Manne sonst keine Schmerzen verur sacht und nur eine geringe Schwerhörig keit hervorrief, so hat man die Ver suche, dasselbe zu entfernen, eingestellt. In Groß-Rackwitz brach im Stalle des Gastwirthes Roth Feuer aus, das sich in kurzer Zeit weiter ausbreitete und außer dem Gasthause noch die Hwser der Häusler Klose, Weudrich, Würffel und Förster, sowie das HauS der Wittwe Hoffmann einäscherte. Gastwirth Roth rettete nur das nackte Leben. Provinz Posen. Der wegen Ermordung des Fleischer ineisters nnd Grundbesitzers DegurSki >in PlewiSk in Untersnchungshast be-, siudliche Wirthssohn Knrasz hat nun-' mehr die That eingeräumt und gleich zeitig das Geständnis! abgelegt, daß er vor zwei Jahren in Plewisk die unver ehelichte Marianna Perz, welche bei seinem Brnder gedient, ermordet habe. Die Leiche des Mädchens wurde that sächlich dainalS gefunden; es gelang jedoch nicht, den Thäter zu ermitteln In der Wachstube bei den Schießstän den zu Glomno ist ein schwerer Un glücksfall vorgekommen. Ein Soldat, der abgelöst war, hatte vergessen.' sein Gewehr wieder zu entladen, und als nun später die Leute aus Uebermuth mit den Gewehren Unsinn trieben, ging der Schuß los und tras den Sol daten in die Lunge. Ter schwer Ver letzte wurde in das Militärlaznreth geschafft; der Thäter wurde sosort ver haftet. Prvvinz Sachfen. Der Lehrlinz nnd das Dienstmäd chen des Kaufmanns Bodungen in Heiligenstadt begaben sich mit offenem Lichte in den Keller, kamen dem Ben zinbehälter zu nahe und entfuchtei: hier durch einen mäch!»gcn Brand. Das Feuer übertrug sich schnell auf den Saalbau des „Preußischen Hofes" und die Nebengebäude des Papiersabrikan ten Lovis. In Folge Wassermangel konnte erst nach längerer Zeit das Löschungswerk beginne». Eine größere Zahl angrenzender Hintergebäude wurde noch mit eingeäschert. Der ver ursachte schaden wird auf Z.50,000 Mark angeinesfen. s Ter Componist Albert Jnngmann in Pandors bei Krems (Nieder - Oesterreich) aus Lan gensalza. Nordhausen legt eine elektrische Eisenbahn an. Die Schie nenlänge wird etwa fünf Kilometer be tragen. Ein Uhrmacher in Nord- Hausen wird demnächst die Stadt mit elektrischen Uhren versehen. Von der in seinem Geschäfte aufgestellten Nor maluhr aus werden die Uhrwerke der Theilnehmer durch überirdische Drähte in genauem Gang erhalten werden. Provinz Hannover. sln Celle Generalmajor a. D. Frhr. v. Bülow. Im tiessten Win ter treten nur höchst selten so mächtige Schneeniedergänge ein, wie in den letz ten Tagen in Clausthal im Gebirge. In handgroßen Fladen sanken die Flocken nieder und bildeten sehr bald eine schnell wachsende Decke. Im Ober- Harz liegt der Schnee durchschnittlich einen Fuß hoch, nnd mau hat dort schon allgemein zum Schlitten als Ver tchrSmittel greisen müssen. Die Ge rüchte von einer Abtretung preußischen Gebiets in der Grasschaft Diepholz an Oldenburg als Entschädigung sür die Vororte Wilhelmshaven werden sür er funden erklärt. Die Eisenbahn Du dcrstadt-WorbiS-Leinefelde wird jetzt gebaut. Der Kreistag zu Worbis hat beschlossen, die Gruiiderwerbskosten aus den Kreis zu übernehmen. Es war dies der noch einzige HinderungSgrund. Ter landwirlhschaftliche Hauptver cin für OstsrieSlaud hat beschlossen, zur Weltausstellung in Chicago eine Anzahl Hengste zu senden. Zur Be theiligung an der Ausstellung hat die Regierung 25,000 M. bewilligt. Der Kausinann nnd Oekonom Wede kind von Gifhorn erlitt auf der Jagd , in der Weserdorfer Flur einen schweren Unsall, indem sein Gewehr, dessen rLauf nach unten gerichtet war. sich ent lud und die Schrotladung ihm in den Fuß eindrang. Der Fuß mußt« auivu tick werden. Provinz Westfalen, s Die Seniinarlehrerin Frl. EMa vet'h Korf in Pud rborn. s Z>: Ha nun GeheiiitLc SanitätSrath Dr. Proeksting. Betriebssichrer a. D. Jochim, von Zeche Shamrok, zuletzt Mateoialicn - Verwalter daselbst, hat sich erschossen. Jochnm war früher auch in Dortmund thätig als Steiger «uif Zeche West fall«, .dann als Be triebsführer auf Schacht Kaiserstuhl. Er wurde kurz vor dein große» Strike des Jahre-Z 1339 bekannt durch einen groben „Erlaß", de» «r a»s Zeche Shonirok arschlage» ließ.— Unter sehr zahlreicher Betheiligung namentlich des weiblichen Theiles der sand in Hüsten das,sojährige AmtLjubiläum der Lehrerin Irl. Alwine Reuther Satt. Rhe iu pro v i »z. Das Schwurgericht in Esse« serur ihcilte den Bergmann Lachtyoie wegen Vergehens gegen das D:>nainitge'etz zn zehn Jahren Zuchthaus. Terse.be Hütte versucht, da- HauS des Obersteigers Kollinau von Zeche „Haicuwintel" in die Lust zn sprengen. Die Dynamit patrone entzündete sich zwar, es wurle aber nur unbedeutender Sachschaden ongericht.t.—s Der Obertoiisistorial-, rath Dr. Korten iu Koblenz. Großes Aussehen erregt in Atmschtid die That- sacht, daß der Vorstand der dortigen ReichSbans-Nebenstelle, Alsred Backe, sich freiwillig dem Staatsanwälte ge stellt hat. Die von ihm verübten Ver untreuungen sollen sich ans 52,000 Mark beziffern. Er ist bereits in Hast genommen worden. —ln Siegburg vollendete Fran Wittwe H. Stern ihr 102. Lebensjahr. Die hochbetagte Dame, di» sich der stattlichen Zahl vou sechs Kindern, 30 Enkeln und 36 Ur enkeln rühmen kann, erfreut sich trotz ihres hohen Alters einer geradezu er stal>ulichen Körper- und GeisteS ProvinzHessen-Nassau. Mit den Vorarbeiten zur Fulda kanalisation von Kassel bis Münden, ebenso den Arbeiten zur Anlage des Häsens bei Kassel ist bereits seit einigen Tagen begonnen worden. Der an der Eisenbahn-Station in Ems ange stellte Einnehmer Petry ist spurlos ver schwunden. Aus dem Kassenbureau sand man einen Zettel mit der Notiz, daß er sich den Tod geben werde. Die amtliche Revision ergab einen Kassen desekt von 6000 Mark. P. sührte ein geordnetes Leben, litt aber seit Jahren an einem schmerzhasten Magenleiden und zeigte in den letzten Tagen eine auffällige Erregung. Die Gesammt ausfuhr aus dem Distriete des General konsulats Frankfurt a. M. und der demselben unterstellten 15 Konsulate nach Amerika betrug im abgelauseuen Quartal K 10.756,703 Gold, d. i. ein Mehr von 8748,544 Gold gegen die Gleiche Periode des Vorjahres. Königreich Sachsen. Der Direktor der Aktien-Gesellschaft Krimmitschan Dampf- nnd Wollwä scherei-Maschinenfabrik, Benno Franz, ist vom Landgericht Zwickau wegen Unterschlagung, Wechsel - Fälschung, Gläubiger-Begünstigung und einsachen Blliitcrotts z» Jahre» Zuchthaus, 6 Jahren Ehrverlust uud 450 M. Geld strafe, das AufsichtsralhSmitglied der selben Gesellschaft, Künemann auS Berlin, zu 1 Jahr Gesängniß und 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt worden. Der Bruder des Haiiptaugeklagtcn wurde freigesprochen. s in Leipzig- Plagwitz der bekannte Sprachforscher und Lenkograph Dr. Phil. Friedrich Wilhelm Booch - Arkossi. s daselbst Frau Direktor Dr. Eichler, geb. Reich, nahezu 40 Jahre lang Pflegemutter der Zöglinge der von ihrem Großvater Sa muel Heinicke begründeten Taubstum menanstalt. Die Korbwaarc>:-Ex portsirma Karl Luthardt in Leipzig hat ihre Insolvenz angemeldet. Das Schwurgericht verurtheilte den städti schen Steuereinnehmer Lohr in Leipzig wegen bedeutender Unterschlagungen im Amte, in Verbindung mit großen Bücherfälschnngen. die derselbe in den Jahren 1887 bis 1832 begangen hat, zu 3 Jahren Zuchthaus. Ter bei ei ner Weinhandlung in Leipzig ange stellte Buchhalter Armin Müller, der nach Unterschlagung von 7000 M. verschwunden war. hat sich am Schlüs siger Wege erschossen. Der in Len gcnfeld verstorbene Tuchmacher und Musiker Wolf hat der Gemeinde Schön brunn ein Legat von 30,000 M. zum Bau eines Bethauses ausgesetzt.— Der unter Mitnahme van 6000 M. von Löban flüchtig gewordene Bautechniker Grusche ist verhaftet uud hierher zurück gebracht worden. Heffen-Da r m st a d t. Ueber das Vermögen des Bäckermei sters Philipp Uhrig in Weinsheim ist der KoilkurS eröffnet worden. Der Gastwirth Franz Jonas in Weislirche» wurde in seinem Zimmer erhängt auf gefunden. s Der Senior und Mit begründer des Hauses Doerr uud Rein hart. Geh. Komuierzienrath Ä. Doerr i-n Worms. Der Lehrer an der Ge meiiidcschule in Wimpfen i. Thal Joh. Georg Rall wurde, mit Verlust der Wiederanstellung, aus dem Amte eut 'assen. Königreich Bayern. Die durch den Landgerichtsarzt von Aschassenburg vorgenommene Sektion der.Leiche der im Walde todt aufgefun dene» Marg. Pfaff ergab als Todesur sache Herz'chlag. Hiermit fällt die muthmaßlich angenommene Ermor l düng weg. Der als verdächtig verhaf ! tele Verwalter Kircher wurde aus freien Fuß gesetzt. In einem plötzlichen Wadniinnsanfalle hat der Oekonom H. in Geldersheim seinen eigenen 7jähri !.gen Sohn erdrosselt. Nach der unseli gen That begab sich der Bedauerns werthe in das Wirthshaus, wo er er zählte. das; er dem Teufel den Garaus gemacht habe. Hier wurde man erst gewahr, das; der Mann wahnsinnig ge worden war. —ln Surrberg kamen «ein FuchSreitersohn von der Gemeinde .Kapell und der BanerSfohn Andreas Maier von Niernharting, beide als Raufer bekannt, in Streit, wobei Er sterer dem Maier mit einem Maßkrng solche Hiebe aus den Kops versetzte, daß stte Stöhr ver machte letztwillig an zahlreiche Wohl» thätistkeitS- etc. Anstalten ansehnliche Summen, so 15,000 Mk. für die Phi lipp Stöhr sche Rettungsanstalt in Jphosee., 4000 Mk. sür das Kranken haus in Rcgeiisi'urg. woselbst ihr Bru der Director wer, 1800 Mk. kür das Tamenstist München, 350 V Mk. für das Juliusspilat, je 2000 Mk. dem Taubst um ine li- mid dem Blinden- Jnstitnt uuö 13,400 Mk. ihrem Haus personal. Königreich Württemberg. Forstmeister Forstrai/) Dr. v. Tscher ning in Bebeuhansen wurde wegen vorgerückte» Lebensalters in den Ruhe stand versetzt und demselben hierbei der Titel und Rang eines ObersorstratheS verliehen. De? SchloßMspächter Rüdenaner von Berlichingen stürzte aus dem Wege zur Zuckerfabrik Ziitttingen von seinem beladenen Wagm gegen eine Mauer. Der Kops wurde voll ständig zermalmt, so daß nach wenigen Augenblicken der Tod eintrat. Karl Collin von Oberdettingen ist vom Schwurgericht Ravensburg zu 15 Jah ren Zuchthaus verurtheilt worden, weil er die Schreiner Steinhauser'sche Fa milie in Oberdettingen, mit welcher er in Streit lebte, zugegebenermaßen zu vergiften versucht hatte. Die Mutter des Collin ist nur kurze Zeit vor diesem Vorkommniß auffallend schnell gestor ben und es ist deshalb der Leichnam derselben in Oberdettingen zur näheren Untersuchung exhumirt worden. sln BSnnigheim Kommcrzienrath Amann. Großherzogthnm Baden. In Hottingen ist das dem Bürger meister Sutter und dem Landwirth Reineggcr gehörige Wohnhaus, ein Doppelhaus, total abgebrannt. Rei negger, der noch das Vieh retten wollte, ist in dem Feuer zurückgeblieben und verbrannt. In Säckingen hat sich der StistSmüller Kaiser vergiftet. Finanzielle Schwierigkeiten und eyeliche Zwistigkeitcn scheinen den Manu zu dieser That getrieben zu haben. Der bisherige Ortsvorstand Sorg in Salem ist auf eine weitere 9jährige Amtspe riode zum Bürgermeister gewählt wor den. In «viplingen wurde der bis herige Rath'chreiber, Sigmund Regen scheit, zum Bürgermeister gewählt. Der Gerichtsvollzieher a. D. Joses Rei tinger uud der Hafncrmcister August Karrer in Stockach feierten mit ihren Ehefrauen das Fest der goldenen Hoch zeit. 112 Posthalter Adolf Dold „zur Blume" in Villingen. Der Gast wirth Fleig „zur Traube" ebenda, desjen Frau vor drei Wochen beerdigt wurde, hat sich durch drei Schüsse ent leibt. Seit dem Tode seiner Frau, die ihm 7 Kinder zurückließ, bemerkte man an ihm eine gewisse Verstörung, zu der jedenfalls auch die ungünstigen Berinö geusvcrhältnisse beigetragen haben. Im Walde zwischen Villingen und Un terkirnach wnrde die schrecklich zugerich tete Leiche des Dienstmädchens Bertha Kaltenbach von Böhrenbach ausgesun den. Die Untersuchung ergab, daß ein Lustmord vorliegt, als dessen Verüber sich der 22 Jahre alte Bartholomäus Ratzer von Reiselsingen, der erst kürz lich aus dem Zuchthause entlassen wnrde, schon in Haft befindet. Der Mörder hat bereits ein Geständnis', ab gelegt.— Der erst kürzlich vom Mili tär entlassene Bürgersohn Friedrich Kast nnd dessen Braut Marie Engler, Toch ter eines LandwirthS in Weisweil, ha ben beide gemeinsam in einem Altwasser des Rheins den Tod gesucht und gesun den, weil der Vater des Mädchens die eheliche Verbindung der jungen Leute nicht zugeben wollte. Aus der R Heistpfalz. Die im August diese- Jahres ver storb»ne Rentnerin Fräulein Elisabeth« Kieser in Wachenheim a. Hdt, ver machte von ihrem über 100,000 Mark betragenden Vermögen der katholischen Kirche testamentarisch ihr Wohnhaus und Garten uud außerdem die Summe von über 13,000 Mk. Wege» eines angeblich begangenen Sittlichkeitver brechens wurde in Schopp der Synago gen-Vorstand S. Hlrsch in Untersu chung gezogen. Mit Hinterlassung seiner Familie und einer recht anstän digen Schuldenlast und unter Mit nahme unterschlagener Gelder, zusam men im Betrage von 45,000 Mk., ist der Notariatsgehilfe, Vorstand des Kriegervereins und GemeinderathSmit glied Karl Aug. von Winnweiler flüch tig geworden.— 112 Wittwe Freudenberg iu Zweibrücken. Seit etwa vierzehn Tagen ist einer der angesehensten Ge schäftsleute von ebenda, Simon Cahn, mit Hinterlassung bedeutender Schul den spurlos verschwunden. Ueber sein Geschäft soll in den nächsten Tagen der Konkurs verhängt werden. Todes fälle: Alsheim. Adam Stahl l. Bein dersheim, Frpu Elisabeth Ungefehr, geb. Schnbach. Bolanden, Frau Eli sabeth Klag. geb. Edenko ben, Friederika Zimpelmann. Fran lenthal, Tünchermeister Emanuel Lutz 1., Jean Herstein. Gauersheim. Frau Elisabeth Geil, geb. Gülcher, Marlin Steuerwals. Germersheim, Jacob Ling. Großniedesheim, Frau Eva Schreiber, geb. Praß. Hochdors. Louise Lenz. Jmmenstadt, Prakt. Arzt Dr. Utzschneider. Kaiserslautern. Wirth Peter Reh. Kallstadt, Regina Wiegand. Lambsheim, Johann Steuer l. Landau, Hkotar Justizrath Friedr. Bolza, Director der städtischen Töchter schule Maurer. Frau Math. Brunner, geb. Weigel, Feldschütz Georg Schin deldecker. LeinSweiler, Pens. Lehrer Peter Nuß. Ludwigshasen, Wittwe Rosina Rothschild, geb. Wols, Aöolf Meixner. Wagenwärter Joseph Som mer. Maitainmer. Ednard Graf. Mundheim. Frau; Hick, Neuenkircheu. Friedrich Keller. Oppau, Sebastian Bühler. Osthofen, Anna Sponagel. Pirmasens, Privatmann Jacob Mies, Friedrich Schäfer. Rhodt, Philivp Jacob Lutz. Speyer, Magdalena Adelmauu. WalSheim, Privatmann Friedrich Schmidt. Zweibrücken, Pri vatmann Karl Zutter, Fritz Fromm. Elsaß-Lothringen. Ter Raubmörder Back, welcher in der Tiedenhofüier Gegend das Diebes handwerk betrieb, wurde in Metz durch den württembergifchen Scharsrichter Siller mittetstFallSbeilS hingerichtet.— s Ter Fabrikant Julius Albert Schlun berger iu Mülhauleu. s Daselbst Pfar rer Adolf Stöber. ein Sohn des Dich ters Ehreiidsried Stöber und selbst ein bekannter Dichter. Als tüchtiger Lyri ker hst er 6V Jahre lang unter franzö sischer Herrschast sein Deutschthum be wahrt und bewährt. —In Niederbram ist dem ersten französischen Todte» des deutsch - französischen Krieges, dem Marechal de' Logis Claude Ferrecl Pagnier, welker am 25. Juli 1870 beim Echirlenhvj siel, ein Gedenkstein »richtet worden. Mecklenburg und Oldenburg, Tie Errichtung eines Schlachthauses in Bützow steht sür die nächste Zeit be vor.—Zum zweiten Male iu den letzten 8 Tagen erscholl in Neukloster die Sturmglocke. Es brannte das mit Scheune und Stall verbundene Hans des RademacherS Wuls in Pernick, wel ches bis auf die massiven Ringmauern in Asche gelegt wurde. Der Leichnam des Arbeiters Knoll in Wismar wurde in einem Graben auf dem Wege nach Wendorf in sitzender Stellung gefun den. Schweiz. Auf der Fahrt auf dem Zürcherse,. .rtrauk der Matrose des Schleppdam pfers „Biene", Schärrer von Thalweit. —f In Unterstraß Lehrer Heinrich Holze. s In Wädensweil Arnold Ruegg vom „Florhof". Er war lange Jahre Herausgeber des „Allgemeinen Anzeigers vom Ztirichfee" nnd des „Schweizerischen Gewerbeblatteö" und hat sich auch in den verschiedensten öffentlichen Stellunge» verdient ge macht. s In Ried der tüchtige Landwirth und gewesene Bezirksrath Joh. Jak. Keller. 112 Die verwiitwete Frau Anna Käser, geb. Küpser in Bern. Der weithin rühmlichst be kannte Nationalturner Aleide Bueche in Biel wurde in eiuem nahe gelegenen Wald schwer verwundet aufgefunden. Er hatte sich morgens auf die Jagd begeben. Dabei zersprang der Lauf des Gewehres, wovon ihm ein Stück in den Kopf drang. Die Verletzung war so schwer, daß Bueche am nächsten Morgen starb. Der Unfug, der seit eini ger Zeit mit der Lösung von PreiSauf gaden in gewissen englischen Blättern getrieben ist, soll in diesem Augenblick ernstlich die Regierung beschästige». Diese Aufgabenstellung ist in eine bloße Lotterie ausgeartet; jedes Glücksspiel ist in England aber gesetzwidrig. Oder kann man die neue Art dieser Aufga ben als etwas Anderes bezeichnen ? Sie besteht darin, daß in einem angefange nen Satze ein Wort zu ergänzen ist, und daß Diejenigen, die das richtige von dem PrciSaufgaben-Redaktcnr' natürlich der wichtigsten Persönlichkeit am ganzen Blatt zufällig im Sinne gehabte Wort errathen und gleich zeitig einen Schilling einsenden —, die Schillinge der Uebrige» erhalten. So wurde, wie man der „Frkf. Ztg." schreibt, in einer dieser geistvollen Ausgabe» erzählt, daß an gewissen Stätten bei den Antipoden Schmet terlinge gegessen würden und eS heißt dann weiter: „Ein Freund von mir versuchte dieses merkwürdige Gericht, als er in Australien war und fand es sehr" Ja, was sehr? Mit einem Worte und dem erforderlichen Schilling! ließ sich hier nun ein be trächtlicher Preis gewinnen. Sparen wir unsere Mühe und unser Geld! Es ist jetzt doch zu spät. Dieses Wort war B»vourlss», also eine ungewöhnlichere Bezeichnllng für „geschmacklos". Sollte man es für möglich halten, daß 63,253 Lösungen und Schillinge einge sandt wurden, so daß den glücklichen Gewinnern, deren Zahl nur 43 betrug, einem Jeden ein Preis von 73,11 Lstr. zuerkannt werden konnte! Bei einer anderen Gelegenheit wurde die Aufgabe gestellt, zu berechnen, wie viel mal der Buchstabe „K" im Evangelium Lukas vorkomme! Bei all der Mühe, die das Errathen solcher Aufgaben mit sich bringt, find Diejenigen, die sich dieser Arbeit nnterziehen, doch schließlich un bedingt aus die Gewissenhaftigkeit des Preisaufgaben-RedakteurS angewiesen, von dem sie eigentlich nichts weiter wis sen, als daß die Zeitung, an welcher er angestellt ist, in literarischer Beziehung von keiner Bedeutung ist. Und einem solchen Unbekannten werden für eine einzige Aufgabe zur gewissenhaften Vertheilnng blindlings 63,253 Mark übersaudt. Die Franzosen sind um .'ine Sehenswürdigkeit sür die 1900 er Weltausstellung in großer Verlegenheit. Tarunter verstehen sie einen die Menge packenden Anziehungspunkt. Einen zweiten Eisselthurm zu bauen, geht doch nicht an, und der Bau eines Rie sensernrohres hat sich bereits als un möglich herausgestellt. Da tritt der Herausgeber der Zeitschrift „Jnven tions NouvelleS" mit einem Gedanken auf, der jedenfalls im Gegensatz zum Eisselthurm die praktische Brauchbar keit und die Nützlichkeit für sich hat. Aus den bisherigen Ausstellungen wur den den Zuschauern vielfach Nachah mungen alter «Städte vorgeführt, die höchstens einen negativen Nutzen hat ten. Man ersah daraus, wie es «nicht gemacht werden soll. Im Jahre 190» soll sich hingegen auf dem AusstellungS platze die „Stadt der Zukunft" erhebe», eine Stadt von drei- bis fünftausend Einwolmer», welche die jetzigen und lünstigen Anforderungen an einen Sammelplatz der Menschen veran schaulichen wird. Sie besteht nicht etwa nur aus nachgemachte-i Papp häusern, sondern aus wirklichen Häu sern, an wirklichen Straßen und Plät zen, die nach Schluß der Ausstellung veräußert werde» solle». Die Normal- Häuser werden die neuesten Verbesse rungen auf den Gebieten der innere» Einrichtungen, der Heizung. Beleuch tung und der Wasserversorgung anf wcisen. Selbstverständlich wird die Elektricität hierbei eine Hauptrolle spie len. die Hiu'«c mit Licht und Krast versorgen, die meisten Verrichtungen, in denselben übernehme». Die Straßen aber werden von elektrische» Hochbah nen und Straßenbahnen durchzogen nnd die Bürgersteige mit Glas über deckt sein, so daß die Bewohner stets trockenen Fußes wandern uud den Schirm entbehren können. Muster wohnyauser sür Arbeiter, eine Muster schnlc und ein Musterlrankenhans wer den nicht fehlen. Die sehr hohen Ko sten hosst man durch den Wiederverkauf' der Ärnndstückc zum guten Theil heim zubringe». Der Haupttreffer der Wiener AuSstellungs-Lotterie hat drei Menschen glücklich gemacht. Zu der Ziehung der Loose im Gebäude der StaaiSschuldenkafse drängten sich zahl reiche Menschen, doch besand sich unter ihnen der Gewinner des werthvollen Haupttreffers nicht. Der Gewinn be steht ans einem kostbaren Brillant schinnck und einer Perlcngarnitur, welche zusammen den Werth von 75,- 000 Gulden besitzen; dem Gewinner, steht es jedoch frei, anstatt der Pretio sen ein Baarbetrag von 60,000Guldsn zu erheben. Die Gewinner reflectiren begreiflicherweise auf die Baarfumme. Wie so Viele, entschlossen sich, dem „Neuer Wiener Tgbl." zufolge, auch drei Angestellte der Kleiderconsections firnia M. u. I. Mandl im Thonet hause am Stefansplatz erst kurz vor der Ziehung sich Ausstellungsloose zu kaufen. Sie schickten einen Schneider lehrjungen aus, um in einer Wechsel stube am Ring, wo man die Loose um fünf Kreuzer billiger bekäme, drei Stück zu taufen. Der Bursche bekam dort jedoch keine mehr und kehrte zu seinen Auftraggebern zurück, die ihn nun in den nächsten Laden sendeten und dort erhielt der Junge schließlich die drei letzten Loose. Unter ihnen be fand sich das Loos mit der Serie 9476 No. 44. Beim Ankaus dieser Loose associirten sich die Herren Ewanuel Spitz, Berkäuser bei der Firma M. uud I. Mandl, Ludwig Greher, Zuschnei der und Mar Schnabel, mann, die Mutier des von dem Lieute> nant von Salisch erstochenen Koniniii Weimann, von der Strafkammer zr Koblenz zn einer Eeldstrase von 3( Mark verurtheilt. Die Mutter de? Getödtetcn, eine Wittwe, stand- uutei der Aullage, durch einen Brief au den Secoude-Lieutenant v. Salisch vom 8. Juli denselben beleidigt zn haben. Di< beleidigenden Ausdrücke waren aller dings etwas starker Natur. Auf dil Frage des Vorsitzenden, wie sie dazu gekommen sei, erklärte Frau W., daß sie sich hätte Lust machen müsse», sonst wäre sie wahnsinnig geworden. Ter Vertheidiger bemerkte, der Brief ent halte wohl schwere Beleidigungen, es seien aber die Klagerufe eines Mutter- Herzens. Das Gericht erkannte gegen die Beschuldigte mit Rücksicht aus die Schwere der Beleidigung, aber auch mit Rücksicht ans ihre starke Erregung auf eine Geldstrafe von 30 Mark. Se conde-Lieutenant v. Salisch, der wegen der Blutthat zu eincr FestungShast strafe von einem Jabre verurtheilt worden war und diese Strase aus der Festung Wesel angetreten hatte, wurde begnadigt. Er steht gegenwärtig bei einem in Hamburg garnisonircnder Infanterie-Regiment. Aus München wird ge schrieben: Ter bekannte Wasserapostel Pfarrer Kneipp in WöriShofen macht unaufhörlich Schule. Tie Zahl der Wasserheilanstalten, der Thee-, Kaffee-, Chokoladen-Sorten u. f. w. nach System Kneipp vermehrt sich so kanin chenhast. daß Kneipv'S Freunde über diesen Zuwachs und die mißbräuchliche Ausbeutung des populären Namens besorgt sind, zudem nur einzelne Pro ducte sabricirt werden, die wirtlich vom Pfarrer antorisirt find, was wenig stens für die Gläubigen die Heiltrast außerordentlich erhöht. ES spielen bei diesem Manöver auch Aerzte und stii dirte Mediziner eine Rolle, und es ist schon vorgekommen, daß Toctoranden, die einer TageS-Konsnltation in Wö rishosen beiwohnten, sich dann als „von Kneipp unterrichtet" ausgaben. In WöriShofen selbst hält sich trotz des Winters noch ein Kiirpublikum vou mehr als 500 Köpfen auf; Oesterreich und das Ausland sind stark darunter vertreten. Der schwäbische Ort, noch im Frühjahre 1887 ein unbekanntes Bauerndors, hat sich in diesem Sommer relativ sehr vergrößert; der Kneipp- Berein zählt ca. 1700 Vereinsmitglie oer. Der Verein soll Kneipp's System erhalten, wenn der 72jährige WöriS hosener Pfarrherr einst scheidet. Man hofft in München auf „ewige" Kneipp- Zeiten, uud es ist bezeichnend, daß bei einer demnächftigen Reichstagswahl der bekannte „Vaterland"-Redatteur Dr. Sigl in München hier Aussicht auf Stimmen hat, nicht weil er Antisemit oder Preußenseind ist. sondern weil er ein Freund des Kneipp - Verfahrens uud ein Gegner der Berufs-Mediziuer ist. Ein am üso n ter Zwifchen sali ist der „Lübeck" bei ihrem letzten Anlangen in Avia passirt. Die Cbo lerafurcht scheint dort in so bedenklicher Weife zu grassiren, daß der Hafenarzt, gleich nachdem die Ankunft des Post dampserS signalisirt war, nichts Eilige res zu thun hatte, als die Staatsbarke seines durchlauchtigsten Lankesherrn Malietoa z» besteigen und dem Schisse sich entgegenrndern zu lassen. Um bei dieser Prozedur das Augenmerk des Kapitäns ans sich zu ziehen, verfiel der biedere Aeslulav aber gleichzeitig auf den schlaue» Gedanken, eine schöne gelbe Flagge auszuziehen, und siehe da, die Wirkung blieb auch in der That nicht aus. Di? „Lübeck" machte Kehrt und war schon fast am HafenanSgang augelangt, als der halb verzweifelte Doctor mit seiner Staatsbarke sie end lich erreichte. Aufklärung: Der Capi tal« hatte beim Ansichtigwerden der gel be» Flagge ungesähr geglaubt, Äpia ei» zweites Haniburg »ud wollte daher dem augenscheinlich verseuchten Hasen so rasch «lc möglich den Rücken lehren Monte Carlo hat aber mals Opfer gefordert. Bei Grimaldr wurde der Leichnam eines mit auserle sener Eleganz gekleideten jungen Man nes gefunden. Sein Portefeuille ent hielt einen Zettel mit den französisch geschriebenen Worten : „Geld und Ehre in Monte (üirlo verloren." In Bordighera fallirten zwei Geldwechsler. Brüder, nachdem sie ihr gesammtes Vermögen in Monte das in demselben besindliche Holzmerk verbannt." In Petersburger Offi» cierskreisen erzählt man sich von einem eigenthümlichen Massenkamps im Lager eines kaukasische» Regiments während des diesjährige» Manövers bei Tiflis. Bei einer Festlichkeit mit den Damen des Regiments gcriethen zwei Damen hart an einander über den Werth der Compagnien ihrer Gatten; Letztere und ihre Conipagiiieofficicre milchten sich ein, die anderen Officiere nahnien auch Partei und Alle kamen erst zur Ver nunft, als die Manni'chasten beider Compagnien sich mit einander zu prü geln begannen. "Im benachbarten Schiep zig bei Halle hat vor mehreren Jahren der frühere dortige Gutsbesitzer W. Schmidt, j cht in Halle als Rentier le bend, dem Kriegerverein ein Grundstück geschenkt zur Ausrichtung eines Anden ken der verewigten Kaiser Wilhelm und Friedrich gewidmete,, Denkmals. Jetzt hat Herr Schmidt dem Verein noch ein an den TenkmalSplatz grenzendes Stiilk Kartenland überwiesen, um durch Be pflanzung desselben mit Eichen und Linden den Eindruck des Denkmals heben. 7