6 yrennain Lampe. Wahre Freundschast unter den Frauen 4P ein gar seltener Schatz, den nur ganz besonders bevorzugte weibliche In dividuen zu heben berufen sind, da bleibt wohl allen anderen weniger er folgreichen Glückssägerinnen, welche trotzdem gerne der Gunst einer ansrich tigen, beständigen Freundin theilhaftig werden wollen, nichts anderes übrig, als sich eine liebe treue Genossin für Geld zu sichern. Natürlich reicht dazu das Erlegen des KanfpreiseS allein nicht hin, sondern wir übernehmen gleichzei tig die Pflicht, sowohl für der Freun din zweck- und regelmäßige, wie sorg sältige Ernährung, als sür ihre äußere Ausstattung »nd Ausschmückung, für eeine Wäsche, glänzende Toilette, hohe Hüte (in manchen Ländern auch Cylin der genannt) und namentlich sür zarte, dustige. geschmackvolle modern-bunte «der grüne und kostbare Schirme Sorge ;u tragen. Doch sowohl Mühe wie alle Geldopfer werden reichlich belohnt, indem wir ein Wesen an unser HanS und unsere Person gefesselt, das stets gerne bereit ist, unsere einsamen, trü ben Abendstunden durch ihre traute Gefellschast zu verkürzen und zu erhel len, und je länger wir uns ihrer Nähe nfrenen, desto mehr lernen wir die glänzenden vortrefflichen Eigenschaften schätzen, und den Mangel gar vieler sonst obligaten Fraueusehlcr an ihr be wundern. Wcnn die unzähligen, verschiedenen Tagesarbeiten erledigt, und die Kleinen >u Bette gebracht sind, so daß wir glau ben, uns nnn das Anrecht ans ein ruhiges, friedliches Erholungsstündchen erworben zu haben, dann winkt uns unsere treueste, beste Freundin heran und wird uns eine liebenswürdige, ver ständige Genossin, sowohl bei der Lek türe, als den mannigfachsten Nadel- wie auch bei jedweder geistigen Beschäftigung. Vertrauens voll können wir ihr Alles berichten, was uns Herz, Seele und Gedanken eben gar lebhaft bewegt, unser verbor genstes GemüthSleben vor ihr erschlie ßen. Denn sie ist verschwiegen wie das Grab, sie versteht meisterhast die Kunst, still geduldig zuzuhören, wenn wir un sere geheimen Leiden und Schmerzen vor ihr enthüllen. Mit freundlich milden Angcn blickt sie uns an, und spendet erwärmenden, erhellenden Hoff nnngs-Schimmer in unser traurig ver dunkeltes Gemüth. Selbst unseren Thränen dürfen wir getrost sreien Lauf lassen, denn in ihr finden wir stets eine wahrhafte theilnehmende Freundin. 801 l «sanftmuth und Güte steht sie uns bei, wenn wir manchmal muiylos das kummervolle Haupt sinken lassen, und gibt uns durch ihr gleichmäßig ruhiges Wesen selbst das beste Beispiel. Sorgen wir nur etwas aufmerksam für ihre bescheidenen leiblichen Wünsche, oonn sind mir stets vor Enttäuschungen sicher, denn sie ist gewohnt mit untriig- licher Wahrheitsliebe ihren Seelen- und Gesundheitszustand. Hunger wie Durst ganz unverblümt und treuherzig einzugestehen. Für jede erwiesene Freundlichkeit, für empfangene Pflege und Wohlthaten wird sie leuchtenden Nuges und dankbaren Herzens uns zu- > lächeln, und niemals dnrch unvermit- ! i telte Ausbrüche von Lauuenhastigkeit! verstimmend wirken. Nur wenn wir ! sie ganz und gar vernachlässigen, sie i also fürchtet, daß die Freundschafts- ! bände gelöst werden, dann vermag sie ! ihren Schm.rz nicht zn verbergen, ton- dern blickt trübselig und verkümmert! in die Welt, bis eines Abends jedes! Fünkche» von Lebenslust und Kraft in ! ihr erloschen ist. Wird sie hingegen > durch willkürliche, rohe, unwürdige, ! unvernünftige Behandlung znm Aeu bersten gereizt, dann, aber auch nur dann, verliert sie jede Selbstbeherr schung, und die sonst so zahme weibliche Natur wird zum erbitterten Rachegeist, es erfolgt eine gewaltig krampfhafte Explosion nnd der verheerende Feuer ' ström ergießt sich, Angst und Schrecken verbreitend, über die ganze Umgebung. Niemand würde in dieser wüthend brausenden, gransig-zischenden Flam mensluth die verschwiegene, stille, ge duldige, freundlich milde, sanfte, gü tige. gleichmäßig-rnhige, bescheidene, wahrheitsliebende, trenherzige, launen lose Freundin wiederzuerkennen im Stande sein. Doch noch weit mehr, als eine bloß« Repräsentantin vieler guten, edlen, weiblichenEigenschasten, und keiner ein zig schlechten Veranlagnng ist uns die geschilderte Freundin, Vertraute und Zeugin unseres Denkens und Fühlens, nein, sie wird uns auch zur weisen Aührerin und Lehrmeifterin für unser ganzes Thun und Handeln. Indem sie uns bei den gemüthlichen Abend stunden treu und beharrlich zur Seite steht, mahnt sie auch uns zum uner müdlichen Fleiß und zur Ausdauer. Indem ihr Geist und ihr Körper stets der erfrischenden Nahrung, also des erleuchtenden Oeles bedarf, um ihre Freundschaftsdienste vollkommen erfüllen zu können, mahnt sie auch uns, daß wir stets mit frischen edlen Gedan ken und erleuchtenden Kenntnissen nach- Helsen müssen, wenn wir unseren Platz in der Familie ganz auszufüllen be strebt find. Und noch eine letzte Mahnung raunl uns die liebe treue Seele zu. Wir ge seilen uns stets zu einander, erst wenn eS Abend geworden, wenn das Sonnen licht entschwunden, wenn die ernsten Pflichten erfüllt, und der Tag sein Ende erreicht hat, um niemals wiederzukeh ren. Also wird es auch für uns ein mal Abend werden, wo das helle Ju- Hendlicht entschwindet, wo alle ernsten Pflichten »nd Aufgaben erfüllt sein sollen, wo das Leben sein Ende er ficht. »m sür uns niemals wiederzu kehren. Darum wollen wir diese stillen, sanf. ten unv überzeugenden Mahnungen nicht ungehört und unverstanden der- Hallen lassen, sondern unsere Zeit und Krajt benutz«», so lange wir sie reich. lich besitzen, und auch die Freundschaft genießen und würdigen, wo sie uns o verläßlich entgegengebracht wird, mu solch unwandelbarer Treue ergeben ist. wie in Gestalt unserer besten, liebsten »nd klügsten Lehrerin, Führerin »nd wahrsten, aufrichtigsten Freundin: der Lampe. Tie radikalste» Pflanzenesser. Auch unter der Schule der Vegetaria ner gibt es bekanntlich schon eine ganze Anzahl verschiedener Fractioneii und Schulen, deren Ansichten über „natur gemäße Lebensweise" weit voneinander abweichen. Die einen verdauen nur das Fleisch geschlachteter Thiere, die an deren verwerfen ebenso entschieden Milch, Eier »nd alle Fette, wie überhaupt Alles, was von lebenden Thieren kommt (ob sie darum auch z. B. auf den Schnepfendreck verzichten, wissen wir nicht genau), wieder andere schwärmen nur für „Rohheiten", indem sie unter keinen Umständen etwas Gekochtes effen; wohl die radicalste Seete der Begetari aner ist die von Dr. Emmett Densmore in New Bork begründete, von der man wohl in der Weltausstcllungszcit etwas mehr hören wird, zumal ohnehin be absichtigt wird, beidieserGelegenheit dem VegctarianiSmiiS festeren Boden in der Schwcincpöklerstadt zu schaffen. Dr. DcnSmore und seinen Anhän gern ist die Bezeichnung „Begetarianer" nicht mehr gnt genug; sie nennen sich „Fruitarians", denn sie leben nnr noch ausschließlich von Obst und Nüssen. Der Boden bringt ihrer Ansicht nach Gesnndes hervor; daher Verabscheuen sie Alles, was direet unter dem Boden oder am Bod.m gewachsen ist, also z. B. Kartoffeln und Rüben. Den Neu be kehrten ihrer Seete gestatten sie noch nicht etwa den Genuß von anderen Pflanzen, sondern von Eiern und Milch znr Ergänzung des Obstes; spä ter aber müssen sie auf diese Ueber gangs-Genußmittcl verzichten. Man sieht daraus, daß sich diese Schule ge gen die ihr zunächst stehenden Serien noch strenger abschließt, als gegen wei ter entfernte, und sie wird von den ge mäßigteren Pflanzcnessern für ebenso „cranky" gehalten, wie von der Masse der übrigen Menschenkindiir. Vor zwei Jahren ist Dr. DenSmore, der schon seit längerer Zeit eine hervor ragende Rolle in den vegetarianischen Kreisen New Doris sowie der Bundes hauptstadt spielt, auf seine besondere Theorie gekommen. Er begab sich dann nach England und machte unter den vielen Begetarianern der Thcinsestadt ungeheures Aussehen mit seinen nuß knackenden Sonderanschanungen. Erst zuvor hatten sich die Londoner Vegetarianer bezüglich der Kochfrage in zwei Parteien gespalten, und nun kam plötzlich ein neuer Sauerteig in die gährende Masse. Viele der anderen Pflanzenesser triegten wirklich eine Gänsehaut, als Dr. Densmore, gleich Santa ClanS. seinen Nuß- und Obst fack ausschüttelte, und erklärten, das sei denn doch etwas zu starker Tabak für sie; doch fand er auch dort eine Anzahl Verehrer, ja er sah sich in den Stand zesctzt, eine neue Monatsfchrist unter dem Titel „Natural Food" zu grün den, und Herr Hills in Oxford, der früher mit seiner „Rohheits"-Bewegung fo viel Furore gemacht hatte, wurde ordentlich neidisch auf den Sensations erfolg des Amerikaners. Letzterer hatte schon von Beginn sei ner Bewegung an einen eifrigen und. man kann sagen, ebenbürtigen Bei stand an seiner Gattin Helene Dens more, welche Jahre lang eine ausge dehnte ärztliche Praxis in den feinsten Kreisen New Horks und Washingtons besaßund sich auch als radicale Frauen kleider-Reformerin bekannt gemacht hat. Dieselbe weilt augenblickttch noch in England und steht unter den Amerika nerinnen, welche sich der verurtheilten Gistmörderin Maybrick annehmen zu müssen glaubten, in vorderster Reihe. Das Ehepaar kann e- sich leisten, weder Zeit noch Kosten sür die Fort schritte der Obstdiät-Bewegung zn spa ren. Denn Dr. Densmore hat ein sürstliches Einkommen, das ihm durch eine Erbschaft zugefallen ist. und auch seine Gattin soll von Haus aus reichlich mit Glücksgükern gesegnet sein. Beide haben große Weltreisen gemacht und einflußreiche Verbindungen angetnüpst, von denen sie Vieles zur Forderung ihrer Sache erhoffen. In das eigent liche Volk ist ihre Bewegung noch gar nicht gedrungen. Zu ihren Zukunfts plänen gehört aber auch die Einrich tung billiger Sptiseplätze; ob sich Pu blikum genug sür dieselben sinden wird, bleibt abzuwarten, ist aber kaum anzu nehmen. Einzige Rettung. Gläu biger: „Heute muß ich aber mein Geld haben,-Herr Lieutenant, unter allen Umständen!" Lieutenant: „Na, da kommen Sie in Gottesnamen mit. gleich werde ich mir eine Frau suchen.- Gt» improvifirte« «ett«ng»d»ot. I. ii. in. IV. Der kranke Roscgger. Der seit längerer Zeit schwerleidende, von einer Zeming >ogar trdtgesagt, Dichter P. K. Roscgger hat jetzt an der Herausgeber der Wienet „Presse" da solgende charmante Schreiben gerichtet, welches über sein körperliches und seeli sches Befinden ausführliche Mittheilun gen macht: „Ich bin krank. Die Zeitungen schreiben über meine Krankheit sc herum, tleffen aber nicht das Richtige. Mancher ferne Frennd hält mich fül sterbend, Andere glauben, ich sei wie der pumpcrlgesund. Diesen beiden An schauungen Rechnung tragend, kominl dann ein Rezensent und sagt: Roscg ger hat sich überlebt. Besonders leidend bin ich seit Mitte Juli. In den schönen, warmen Som mertagen zu Krieglach schweres Asthma, das oft an 30. mehrmals über 4(i Stunden ununterbrochen dauerte. 4L Stunden an einem schwergehenden Ziehbrunnen Wasser zu pumpen, das ist hart, aber wenn man müde ist, sc kann man rasten. Beim Athmen kann man nicht rasten, so qualvoll schwer e>Z auch geht. Trotzdem dichtete ich mun ter draus IoS, 'denn der Äensch lebt nicht allein vom Athmen, ändern auch vom Dichten. Endlich bin ich aber so herabgeiommen, daß auch die Seele müde ward. Ich war so entkräftet, d-» ich im Garten kaum mehr zeh« Minuten lang spazieren gehen konnte, selbst in asth'olosen Stunden, ohne mich ganz zu erschöpfen. Im Herbste, als Ändere erfrecht und gestärkt in die Stadt zurückkehrten, verließ ich meine Sommerfrische todtmüde. In Graz kam diesmal das Asthma, welches mich sonst in der Stadt zn verschonen Pflegt, mit neuer Gewalt. Es gesellte sich Grippe dazu, eine heftige Bronchitis mit starkem Fieber (neue Ericheinuiigi und endlich noch eine kleine Entzündung im Nippcustll, die zur Stunde noch nicht ganz behoben ist. Dabei aber wilde, lungenzcrreißendc Husten, ich hustete Tag und Nacht, ich hustete schon auf Alles. Also liege ich seit fünf Wochen im Bette, aber nun ist es besser, das Fieber ist sozusagen vorüber, die Kräfte sam meln sich und ich kann manchmal sogar eine Zeile an liebe Freunde schreiben, daß ich die Absicht haöe, von meinem Olumpium aus noch eine W.ile dem Welttheater zuzuschauen. Denn seit dem ich mir darüber klar geworden, daß es keine Tragödie, sondern eine Komödie ist, macht mir dieses Kasperl theater großen Spaß. Manchmal spielt man auch selber gerne ein bischen mit. So wollte ich noch in diesem Jahre in Wien eine Borlesung halten; das geht nun natürlich nicht. Also im nächsten Jahre, und Zeitungsschreiber, die ewa schon kleine Nekrologe sür mich in Bereitschaft haben, find höf lichst zu meiner nächsten 'Vorlesung ein geladen. Ich bin jede Stunde bereit zum Schlafengehen, aber wenn es ge rade leicht sein k inn, so trotte ich noch ein Weilchen mit. Und es kann leicht sein! sagt der Arzt. Was wird aber jenes illiistrirte Wochenblatt im nord westlichen Deut chland dazu sagen, welches vor einiger Zeit Lcbcnsskizzc und Bild brachte von dem „jüngst ver storbenen" steierischen Dichter Roscg qer?! Das gehört halt zur Komödie". Schlau. „Ich weiß gar nicht, wie es mit meinem Sohne steht. Seitdem er die Universität bezog, er hielt ich noch keinen Brief von ihm."— „Aber machen Sie es doch wie ich! Ich schrieb im gleichen Fall an ineinen Emil: „Na, wie geht eS Dir denn? Anliegend ein Hundertmarkschein!" legte den Schein aber nicht bei. Am andern Tag kam schon ein Schreiben mit der Ansrage. wo die hundert Marl geblieben seien." GtsundheitSpfttk«. DasThermometeramKraN' kenbett. Wenn Jemand e nstlich erkrankt, so lautet eine unserer ersten Fragen an seine Pfleger: „Fiebeet er?" Unsere Besorgniß »in einen Patienten wächst, wenn w»r hören, daß sich Fie ber bei ihm eingestellt, oder daz cs von Neuem zugeuominen habe. Mit Un ruhe sehen wir am Krankenlager der Nacht entMen, denn um die>e Zeit pflegt die Kiebergluth am höchsten zu steigen, wäh.end sie gegen Morgen mehr oder weniger nachlaßt. AUeidings kennen wir eine nicht geringe Zahl von Krankheiten, und darunter recht bös artige. die durchaus sieberlos verlau sen, ja, wo sogar die Eigenwärme herabgesetzt erscheint, wie z. B. in der Cholera; aber bei einer noch größeren Zahl, leichter und schwerer, hitziger und schleichender Krankheiten finden wir das Fieder als treiiFN Begleiter dec Krankheit, vom unschuldigen Schnupfen biS zum tückischen Typhu? hinaus. Was verstehen wir unter Fieber? Das Wort stammt aus dem Lateini schen, ksdl'is, von korrso, ich glühe. Und in der That bildet die Hitze nebe» den meist gleichzeitig vorhandenen Zu sällen: vermehrier Pulszahl, Kopf» schmerz, Durst, Mangel an Eßlust. Mattigkeit, das hervorstechendste Zei chen des Fiebers. Alle diese Symp tome treten aber erst als Folge des Fie bers hervor, und dieses selbst besteht wesentlich in einer Störung der nor malen > Wärmcleguliruug, wodurch Wärme im Uebermaß erzeugt, ihr Ab satz jedoch «nverhäliiiißmätzig verrin gert wird. Schon beim einfachen Wechsclsieber und nach kurzer Dauer desselben stellen fich nachteilige Folgen für die Ernäh rung ein, weit schummere aber bei lan ger anhalte,iden eiuzündlichen, Eite rungS- oder typhösen Fiebern, wo der Körper aus Hochofengtuth geheizt ist, und sein eigenes Baumaterial als Brennstoff verbraucht. Temperatur steigerung bis zu 38 Grad und 33,5 Grad EelstuS können wir eine Ze>t lang ertragen. Bedenklicher stehts, wenn die Hitze 40 Grad erreicht. Darüber hinaus wird der Zustand äußerst be drohlich, bei 42.5 Grad ist der Tod fast unabwendbar. Wie geht das zu, daß hohe Blut wärme auf unjeren Organismus so feindselige Wirkungen auSubt? Warum erhöht sich unsere Angst um den Kran ken mit jedem Zehntelgrad des einge legten ThermomeierS, warum athmen wir aus, wenn wir uns 67 Grad- der normalen Blutmärme, nähern? Beim Fieber verheizt sich der Körper und giebt sich aus, wie ein Verschwender, dem keine neuen Einnahmen zufließen und der zuletzt elend zu Grunde geht. Das fieberheiße Blut wirkt aber zugleich als heftiger Reiz auf den Herzmuskel und spornt ihn zu übermäßiger Arbeit; daher die beirächtliche Vermehrung der Pulszahl. Die gesteigerte Herzthätig keit bedingt wieder eine stärkere Bewe gung der Lungen. Während der ge sunde Erwachsene in der Minute 12 18, das Kind 20, nud der Säugling 40 Mal Athem holt, leistet der Fie bernde in derselben Zeit das Doppelte ind mehr. Schließlich leidet auch die Verdauung und die Funltion des Ge hörs unter dem verderblichen Einfluß des erhitzten Blutes. Gelingt es nicht, dem Fieber Einhalt zu gebieten, so wird der Schiffbruch unvermeidlich. Als Galilei sein Thermometer erfand hatte er keine Ahnung von den weittra zenden Folgen der Messung der mensch, lichtn Blutmärme aus die Entwickelung der Heilkunde. Die erste Idee von ihrer medizinischen Bedeutung erfaßte im vorigen Jahrhundert der große hol ländische Arzt Boerhave, die ersten Ver suche mit dem Thermometer am Kran kenbett geschahen kurz daraus durch van Swieten und de Haen in der Wiener Klinik. Allein das kleine Werkzeug konnte erst lauge darans im Kranken zinimer sich einbürgern; seine Zeit kam, als die Anschauung von der Ueberein stimmung des physischen Lebens mit dem Verbrennungsprozeß bei den Aerz ten in Fleisch und Blut gedrungen war. Erst durch Traube in Berlin und Wunderlich in Leipzig wurde die me thodische Untersuchung der Fieberkran 'eii mittels der Wärmemessung in die Medizin eingeführt. Seitdem ist das Thermometer das unentbehrlichste Werkzeng in der Hand des Arztes ge worden. DaS Verhalten der Eigen wärme ist maßgebend sür den Verlaus und die Behandlung der fieberhaften Krankheiten. Zuverlässig kann aber die Wärme nur durch die Messung be stimmt werden. Denn das Gesühl der Hand gestattet nur ein oberflächliches Urtheil und ist ost recht trügerisch. Ein Blick aus den Stand deS Thermometers dagegen belehrt uns sofort über den der Krankheit, über Gefahr und Hoff nung »nd enthüllt uns mehr, als stun denlanges Klagen »nd Fragen. Das Thermometer zeigt fich am Bette des Fiebernden als Wahrsager im doppel ten Sinne des WortS: als Verkünder der Zukunft und treuer Berichterstatter der Gegenwart. Daher soll das Thermometer in kei ner Hausapotheke sthlen. Nehmen mir an, ein Kranker werbe von Frost er griffen; er klage über Kopsschmerz und Durst; Hitze stellt sich ein. Wir legen das Instrument in seine Achselhöhle; es zeigt am Abend 38 Giad. Noch können wtt's abwarten. Allein am nächsten Abend lesen wir schon 38,5 nun ist nicht länger zu zögern, derArz« muß kommen. Allgemein bedient man sich in der Kranlenpflege jetzt des hunderttheuigen Celsiusschen Thermometers, deffen Ouecksilberiugel, um sie möglichst vor dem Zutritt der abkühlenden Lust zu schützen, thunlichst tief und genau in der Achselhöhle, unmittelbar an der AchselpulSader anliegend, eingeführt wird. Ter Kranke muß. um das Ther> mometer in seinerStellung zu erhallen.. den Oberarm seitlich stark andrücken und den Unterarm quer über die Brust legen. Erst nach etwa 20 Minuten ist die Quecksilbersäule zu ihrer höchsten Höhe herangcsticgeu. Nnr die Gewißheit daß die Säule nicht mehr steigt, ver leiht der Untersuch»»g ihren eigtittlichen Werth. Beim Ablesen der Ziffer muß man »sein Augen in die Höhe des Gipfelpunktes der Säule bringen; liest man von obe;: oder unten, so kann man sich in beiden Fällen um mehrere Zchntelgrade täuschen. Eine zureichende Kenntniß vor dem Verlaus in der Entwickelung des Fie bers sichert man sich nur durch regel mäßiges Aufzeichnen der jedesmaligen Ziffer, wenigstens zwei Mal des TageS zu bestimmte» Stunden, Morgens und AbendS. Gebildete Familien können in dieser Beziehung durch treues Beo bachten und Buchfuhren dem Arzt sehr unter die Arme greisen. Von selbst versteht cs sich, daß der Kranke sich um seine Temperatur nicht zu kümmern hat. Eine arge Grausam keit aber wäre es. wollte man ihn durch die Kunde von einer bedeutenden Stei gerung deS Fiebers in Schrecken setzen! Lieber einen Gras unterschlagen, salls er nach dem Fieberstand sragt. ES erübrigt noch, von der Anwen dung des Thermometers znr Messung der Luftwärmc im Krankenzimmer zu sprechen. Denn dcr Raum, in dein ein Kranker sich aushält, bedars nicht nur einer beständig reinen, sondern auch ei ner stets gleichmäßig erwärmlen Lnst. Die Ersahrung hat gelehrt, daß in den meisten Fällen eine Zimmcrwarme von 14 Grad Reanmur man kann sich sür die Messung der Stuben- und Ba dewajferwärme der Reaumurschen Gradeintheilung noch immer nicht ent schlagni! gleich 175 Celsius, Kran ken nm besten zusagt. Doch dürste in Zuständen, wo die Athmungswcrkzeuge stärker ergriffen sind und bei heftigem Hüsten eine Erhöhung dcr Temperatur um 1 Gras angeinejfen sein. Kleine und alte Leute brauchen überhaupt mehr Wärme! Zum «cur,» Jahr. Es flicht das alte Jahr! Mit seinen Sorgen Will uns das „Heute" nicht die Ruh' mehr stören. Die Hoffnungen, sie gelten all' dem „Morgen", Daß das Erfüllung möge uns beschee ren. Du bist dahin, du armes, altes Jahr, Nicht wird ein Röslein uns aus dir er blühen, Das, was in dir uns unvergeßlich war, Durch der Erinn'rung Nebel wird es glühen! Der Neujahrstag ! Wie muthet er uns an To seltsam, so beängstigend verschwom men. Gewiß, das mag bei manchem echten Maizn Auch mit von dein Sylvesterpunsche kommen Dach auch der Nüchterne sühlt sich be wegt Und ein Gefühl von Zweifel will nicht weichen. Denn zwischen die Vergangenheit sich legt ' Und zwischen Zukunft nur—ein Frage zeichen! Das deutet stets die Schicksalsfrage an: Was wird das neue, jetz'ge Jahr uns bringen? Wird es dem Ziel, das Hoffnung uns ersann, Erfüllung geben und dem Thun —Ge- lingen? Wie sonderbar! Was auch das Jahr uns gab Und ob es, was wir wünschten, uns geboten Wir legen es, steigt es dann auch in's Grab, Das neue feiernd, fröhlich zu den Todten! Eine blutige Geschichte» Dienstmädchen: .Die Geschichte ist doch recht grausig, wie ich'S gern habe?" Kolporteur: „Selbstverständlich; eh'n Sie hier, auf d>,'in einen Heft ist 'ogar 'n Blutfleck!" Berechtigte Korocrung. Dame (welche die ganze Strecke mit nneni Bauern hat zusammensahren müssen, der permanent in der unappe titlichsten Weise gefuttert hat, auf der Station zum Schaffner): ..Schaffner, können Sie mir nicht eine Eoupee an ueisen für Nichtesser?!" Nicht! ist schrecklicher für eine Frau, als einen Mann zu lieben, von dem sie weiß, daß er sie verachtet. Liebende sprechen meist nur von sich selbst; es ist die Poesie deS Egoismus. Ver Romcn «i»er «chauspielerin. Vor zwei Jahren erregte eine jnnge Schauspielerin, die sich Ruby Russell nannie, die Bewunderungder Männer welt in London. Sie war entschieden talentirt; sie war eine geborene Künst lerin; sie war ein ausgehender „Stern". Was aber besagte Bewunderung her vorrief. war nicht die Kunst, sonder» die berückende Schönheit des junge» Mädchens, das kaum achtzehn Jahre zählte. Ruby Russell sollte sür eine der leitenden Bühnen Londons enga girt werden; sie stand in Unterhand lungen; der Eontraet war anZgesertigt; der Theatcrdireetor glanbte sie gewon nen zu haben; sie hatte nur noch das Engagement mit ihrer Unterschrist zu besiegeln, und dies blieb die schöne Rnby zn thnn schuldig. Sie verschwand, »nd erst als die Zeitungen der Besorgniß AnSdruck gaben, daß sie einem verbrechen zum Opfer gefalle», langte ein Brief von ihr ei», in dem sie lurz erklärte, daß sie der Künstlerlausbahn entsagt habe und im Begriffe stehe,' eine längere „Erholiingsrcise" mizuirelen. Diesen Entschluß führte Nulni Ruffel auS; sie reiste aber zu ihrer „Erholung" nicht allein, sondern in Gemei-nschast mit einem jungen Arzt, Dr. Woodbnru Heron, einem »ngewöh.nlich schönen Manne, in den sie, allem Anschein nach, sterblich verliebt war. »nd der ihre Ge fühle zn erwidern schien. Sie begaben sich nach der Kapstadt, wo Dr. Heron über ein Jahr lang erfolgreich prak ticirte; sie lebten als Mann und Frau, und die Welt wußte es nicht anders. Vor einigen Monaten kehrten sie nach London zurück und mietheten sich da als Dr. und Mrs. Heron in Lillic- Road, Brompton, ein. Ihr Zusam menleben war bis dahin ungetrübt; die HanSwirthin hielt sie für das „glücklichste Ehepaar", das sie je ge sehen. An einem Abend ging sie ans, nm einige Einkäuse zu besorgen, uud als sie zurückkehrte, war sie entsetzt, ihr Hans von einer Menschenmenge um lagert z» finden nnd in der offcncn HauSthüre einige Polizisten zu sehen. Was war geschehen? MrS. Heron lag im Sterben. Sie war unwohl gewe sen: sie hatte den Tag über das Bett gehütet und war von argen Kopfschmer zen geplagt. AIS die HanSwirthin an>i» gcgangen war und Dr. Heron seiner „Frau" das Nachtmahl in's Zimmer brachte, fand er sie, wie er aussagte, ohnmächtig. Ihr Aussehen erschreckte ihn. Er zog die Klingel, und als Nie mand kam und er sich allein im Hanse fand, lief er auf die Straße und rief nach Hilfe. Ein Polizist war zur Stelle, er sandte ihn nach einem Arzt und stürzte in das HanS zurück, das alsbald von einer neugierigen Menge belagert war, die von einem „neuen Mord" sprach. Der zuerst herbei gerufene Arzt sandte nach noch zwei an deren Aerzten, »nd alle drei bemühten sich »I» die Bewußtlose, vermochten aber nicht die eingetretene Ebbe des Le bens auszuhalten. Rnby Russell starb, als der junge Tag erwachte. Die Aerzte waren der Ansicht, es handle sich »in ein Geschwür im Gehirn, nnd machten ziemlich verschiedene Aussagen. Der Fall mußte aber dem Todtenbeschaner angezeigt werden, und dieser ordnete eine Untersuchung an. Dr. Heron war vom Schmerz überwältigt und nicht trösten. Bei den ziemlich bestimmten Aus sagen der 'Aerzte, daß es sich um eine natürliche Todesursache handle, erwar tete Niemand eine sensationelle Ent wickelung. Man wußte auch nicht, daß die Verstorbene mit Ruby Ruffell iden tisch sei, und als das aus zwölf Ge schworenen »nd dem Todlenbeschauer bestehende Todtengericht zusammeiilrat. waren nur die Reporter anwesend, und das große britische Publikum durch ein halbes Dutzend Unterthanen der Köni gin vertreten. Es war ja nichts los! Nur eine junge, glückliche Frau war plötzlich gestorben! Weiter nichts' 'l'list's »II! Die Verhandlung beginnt. Dr. Heron ist als Zeuge vorgerufen und erscheint vom Gram gebeugt. Der amt liche Todlenbeschauer räuspert sich, und kaum hat er die Lippen geöffnet, so vird der Fall interessant. ES steckt mehr dahinter, als man glaubte. Er fragt die Geschworenen, ob sie wäh rend der nächsten zwei Monate London nicht verlassen werden? Das verräth, daß die Todesursache durch die Sektion licht sichergestellt worden, daß das ver nuthete Geschwür im Gehirn nicht ge sunden worden, daß die Analyse des Mageninhalts die Todesursache seststel len soll! Gist! Gift, was beiden Frau enmorden der letzten Zeit eine so große Nolle gespiel»! Alles sieht Dr. Heron nißtrauisch an. Die erste Frag«, die >er Richter an ihn richtet, erhöht diese? Hesühl. „Waren Sie verheirathet?" „Ja." „Wie alt sind Sie?" „Nennnnzwanzig Jahre." „Ihre Frau ist gestorben?" „Ja." .Plötzlich?" „Ja." „Unter Um ständen, die eine Todtenbeschau erfor derlich machten?" „Ja." „Wann geschah das?" „Vor acht Jahren." „Wo?" - „In Jamaika." DaS Frage- und Antwortspiel er gab, daß die Jury in Jamaika ein offenes Verdikt abgab, daß Dr. Heron, der dort seine ärztliche Praxis begonnen, sofort abreiste und nach Amerika ging, vo» wo er vor drei Jahren nach Eng land ziirücttehrte. Tann kam das Verhältniß mit Rudy Ruffell, die Reise ü.:ch und ro:i Asrika. Warum blieb er nicht dort? ES er gab sich, daß Dr. Heron eine junge Verwandte hatte, ein hübsches und steinreiches Mädchen, das er, sobald es das 20. Jahr erreicht, einer gciroffei.en Faniilitnvtreinbarnng gemäß, heira hcn sollte. Die Dame stand an der Schwelle des 20. Geburtstages, als Dr. Heron zurückkehrte, um, wie er sagte, das Verhältniß auszulösen. Konnte er dies nicht brieflich thu^i? Varnm hcirakhete er Ruby nicht, dil ihn beständig beschwor, es zu thun? „Wie soll ich ohne sie leben!" rief er verzweiselt aus, als sie in seinen Armen ihr Leben aushauchte. „Sie war mir Alles! Ich kann ohne sie nicht leben!" Und doch seffelke er sie nicht vor dem Altar an sich, gab seine schöne Praxis in der Kapstadt auf und kehrte nach London zurück, als sein BäSchen den bedeutungsvollen 20. Geburtstag seiern sollte. Er besuchte sie, er machte im mer Anstallen, das Verhältniß zu lösen und that eS doch nicht. „War Ruby eifersüchtig?" fragte der Richter. „Ja." Drohte sie Ihnen?" »Ja." „Womit?" —„Siewerde sich vergiften." „Hatten Sie Gift im Haufe?" „Nur etwas' Morphium." „Glauben Sie, daß sie davon einge nommen?" „Ich weiß es nicht; ich kann es nicht sagen." Und damit wurde die Verhandlung vertagt. ES heißt nun. daß die schöne Rudy sich selbst vergiftet hat, im Pollbewußt sein, daß der Verdacht auf ihren Ge liebten fallen müsse, der sie, wie si« glaubte, verrathen hatte und seiner Angelobten opfern wollte. Sie wollte sich so rächen; sie wußte, daß die öffent liche Meinung jetzt von Verdacht erfüllt ist, wcnn cS sich um solche Fälle han delt, daß alle Momente gnadenlos ge gen den Mann in die Wagschale ge worfen werden, der Grnnd hatte, sich einer ihm zur Last gewordenen süßen Bürde zu entledigen. Der Galgen drohte ihm, und diese Rache war Ruby entschlossen, Iliit ihrem Leben zu erkau seu. So sagten Dr. Herons Freunde. Wie aber, wenn er sie vergiftet hat? Verdächtig genug sah die Sache aus, un!>Dr. Heron ist dem Verdacht erlo gen, ehe er vor den Richter kam, Ruby ist gerächt! Von der Todtenschan begab er sich in ein Hotel, und dort sand man ihn ge stern mit durchschnittenem Halse todt. Er lag mit einem Polster unter der Brust auf dem Boden. Er hatte ein Waschbecken unter den Hals gestellt, um das ausfließende Blut aufzufan gen; dann durchschnitt er seine Kehle und als er verblutete, schrieb er auf ein Blatt: „Ich liebte nur Ruby und hoffe bald wieder mit ihr vereint zu sein!" War er der Mörder Rubns oder da? Opser ihrer abgeseimten Rache? Wer den die Beweise, die er zurückgelassen, Ausklärung geben? ffustpflege. Angesichts des Winters sei es unZ gestattet, unsere werthen Leser ans die len Punkt hinzuweisen, welcher das all gemeine Interesse beanspruchen dars. Im Allgemeinen kann man die Be hauptung ausstellen, daß alle diejenigen Personen, welche enge oder gar schlechte Stiefel das soll bekanntlich bei dem . schönen Geschlecht gar nicht so selten sein tragen, in der kalten Jahreszeit an kalten Füßen leiden werden. Diese Thatsache ist auch sehr einfach zu erklä ren. In unserem Körper nnd in allen Gliedern desselben wird nur dann Wärme vorhanden sein und sich gleich mäßig vertheilen können, wenn der Alutumlaus ein ungehinderter isti da zu ist es aber erforderlich, daß kein Druck stattfindet, weil ein solcher den Zu- und Abfluß des Blutes hemmt. Die Störung des Blutumlauses w:rd um so hochgradiger sein, je größer der Druck ist, und besonders an den End theilen deS Körpers, in welchen wegen der weiten Entfernung vom Herzen der Blutnmlauf so wie so schon in seiner Strömung gemindert und weniger Blut enthalten ist. Das trifft also für die Füße zu, so bald dieselben durch enge Stiefel einem Druck von allen Seite» ausgesetzt sind. Wo aber die Blutwärme fehlt, da stel len sich als natürliche Folge kalte Füße ein. Daher sind beqncine Stiefel die erste Bedingung, um während der kal<> ten Jahreszeit warme Füße zu erhalten,, und wer bequeme Stiesel trügt, wird» schwerlich Frostbeulen an den Füßenj bekommen, da Frostbeulen nur in en gen Stiefeln entstehen. Ferner ist esj für alle Personen, welche der Berust einen großen Theil des TageS ans die Straße führt, zweckmäßig, Stiefel mit' doppelter »sohle und mit weicher Füt terung zu tragen, sobald die Anschaf fung von Giimmigaloschcn aus irgend welchen Gnindeu nicht möglich ist. Aber dir „Gebrüder Beeneken", wie, der Berliner die Füße nennt, wollen auch gepflegt sein und müssen abgehär tet werden, und zwar durch Masiage.> indem die Füße, namentlich die Fuß sohlen. täglich des Morgens und AdendS. mit einem nassen Tuche tüchtig geriebew werden oder durch ein kurzdauerndes! kaltes Fußbad, nach welchem dieselben! bis znr Röthung gerieben werden. Wer, schon jetzt diese einsachen Abreibungen täglich ausführt und bequemes Schuh zeug trägt, wird bei feuchtlalter Wit-' terung oder bei Frost schwerlich über' kalte Füße sich beklagen können. Das kalte Fußbad hat übrigens schon, Deutschlands größter Philosoph, Im manuel Kant, als das sicherste Mittel, gegen kalt» Füße empfohlen. Statt» des kalten Waffers und des Tuches kann man auch Schnee als Reibungs stoff anivenden; wer aber gegen kalte» Wasser empsindlich ist, mag zunächst ein warmes Fußbad nehmen, alsdann mit kaltem Waffer nachspülen und schließlich die Füße trocken reiben. Kalte Fußbäder sind namentlich allen Den jenigen, welche an Blutandrang nach dem Kopfe leiden, dringend zu wider rathen, denn durch ein kaltes Fußbad strömt das Blut nach dem Gehirn zu iind kann so schlimme Zufälle, selbst Schlaganfälle hervorrufen. Freiwillige Abhängig», keit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne Liebe? Männer lieben mit dem. Kops«, und Frauen mit dem Herjtn. >