»>««tsche Lseamachrtchten. Provinz Brandenburg. Bei einem Reparaturbau an katholischen Kirche in Rathenow stürzte ein Bogen ein. Vier Personen sind schwer verletzt worden; mit leichteren Verletzungen kamen zwei Zimmerleute davon. In Waßmannsdorf ist der im ganzen Teltower Kreise bekannte und geachtet« Standesbeamte, Lehrer Eiesecke. an den Folgen einer Opera tion gestorben. ES wird beabsich tigt, am Grabe de« Dichters Heinrich d. Kleist aus der Waldeshöhe bei Wannsee eine Marmorbüste des Ge feierten zu errichten. Die Anregung dazu geht von dem Verein der Litera turfreunde zu Berlin „Die Klause" «niS und foll verwirklicht werde», so bald die Familie von Kleist die Zu» stimmuug zu dem Vorhaben gegeben hat. Provinz Ostpreußen. In dem Dorfe Jnultzen wurden zwei »ein Gastwirth Baumgarth und dem Schneidermeister Krause gehörigeWohn- Häuser ein Raub der Flammen. Ein kleines Kind der Jnstfrau Slopiänka in den Flammen um. Der Un 'terossizier Rosenkranz von der 12. Com pagnie des Infanterie-Regiments in Osterode hat sich mit einer Platzpatrone 'erschossen. In Pillau erhängte sich der Amtsdiener Schimmelpfennig auZ Alt-Pillau, welcher sich wegen Sittlich' kcitsverbrechens in Untersuchungshaft besand. Sechs Wohnhäuser in der Burggaffe in Rössel sind bis auf de» Grund niedergebrannt, wodurch lii Familien ihr Obdach verloren haben. In Abbau Hohendorf wurde di« Jäschke'sche Dampfmühle total einge äschert. Die neue Eisenbahnstrecke Stallupönen-Pillkallcn ist fertiggestellt und am 1. November in Betrieb gesetzt worden. An demselben Tage wurde auch die neue Strecke Tilsit-Ragnit dem Verkehr übergeben. Provinz West Preußen. Das Haus des Kaufmanns Wiar talla in Lautenburg ist abgebrannt. s In Marienburg Dr. Waldemar Berg. Der Oberlandesgerichts-Präsident Wilh. Eltester ist auf der Rückreise aus Bade m Berlin im Hause seines Sohnes gestorben. Genau vor einem Jahre halte er sein 50jähriges Dienst iubiläum gefeiert. In Könitz feierte der Hoflieferant Michaelis mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Die Ein segnung des Jubelpaares, das sich gro ßer geistiger »nd körperlicher Frische er freut, sand i» der evangelischen Kirche statt, wobei der Pfarrer Hammer dem selben eine Prachtbibel überreichte. Beide Eheleute sind hier geboren, in derselben Kirche getauft und getraut, auch ihre sieben Kinder sind an dersel ben Stelle getauft worden. Der AmtsgerichtS-Sekretär Koch wurde an läßlich seines 50jährigen Dienstjubi läums zum Kanzleirath ernannt. Die Hebamme Zindler, welche im Herbst v. I. eine Scheune, in welcher ihr Mann schlief, angezündet hatt«, um die sen zu todten, und vom Schwurgericht wegen Mordes zum Tilde verurtheilt worden war, ist jetzt vom Kaiser zu le benslänglicher Zuchthausstrafe begna digt worden. Provinz Pommern, t In Greisswald der Landgerichts rath Frhr. Bernhard v. Bothmer. Der Rkiidant des Kösliner Vorschuß- Vereins, Braasch, ist verhastet worden. Es werden ihm mehrere Betrugsfölle und Meineid zur Last gelegt. Der zur Kur im Krankenhaus Bethanien 'li Slelti» weilende Lehrer Aug. Zie mer ans Lassehne bei Heiltenhage» hat sich in einem Anfall von Melancholie erhängt. Provinz Schleswig- Holstein Als Urheber der zahlreichen Brand stiftungen. von welchen der Flecken Reinseid u«d die Umgebung desselben in den Monoton Februar bis Mai die ses Jahres in Schrecken erregender Weise heimgesucht wurde, ist jetzt vom Altonaer Schwurgericht der Fuhrmann Ernst Siemers zu I2jähriger Zucht bausstrafe verurtheilt worden. Die Pianistin Frl. Wilhelmine Groth, Tochter des Musiklehrers Grothe in Rendsburg, ist als Musiklehrerin für den diitt-ältesten Prinzen des Kaiser Hauses nach Berlin berufen worden. Der Kassen-Gehülse Hans Stäben bei lder Steuerkasse in Marne, welcher eine ganze Reihe vmi Unterschlagungen und Fälschungen beging, ist,z» zwei Jahren drei Monaten Zuchthaus verurtheilt 'worden. Schiffsbaumeister Jensen in Sonderburg verließ vor einigen Ta igeiil in offenem Boote den Hasen, ohne bis Abends zurückzukehren. Am näch ste» Morgen wurde.das leere Boot im Sund treibend aufgefunden, so daß die 'Annahme begründet-erscheint, daß Herr Hensen verunglückt.ist. Provinz S chil-e s »e>n. Großes Aufsehen erregt in Lublinitz Vie Verhaftung des Kreisausschuß- Secretärs Max Niegel. Gegen densel ben liegt eir dringender Verdacht vor. in wiederholten Fällen Urkunde«? ge- Mscht und eine größere Summe Gel bes i» seiner «Eigenschaft .als Conkurs verwktter unterschlagen M haben. Bäckermeister Habicht in Lüben feierte sei» fümzigjähngeS Bürger-Jubiläum. Die Wefrau t»es Stellmachermeistert GeiSler m Mühlradlitz hat ihres Man», der sie zur Rede ste/lte, weil sie ihn beim AmtSvorsteher Bohde zu Jfcherei als Trunkenb«!» dennnrirt hat. mit einer Sichel die Pulsadern und Sehnen der linken Haad durchschnitten und ihm außerdem noch Wunden am Kopf und «m Rücken beigebracht. In der Strafsache gegen den Viceseldnxtrl Barthel, Depotverwalter jm Pionier batMon No. 6 io Neisie, der Ansän, November v. I. seine Ehejrau er schossen »od'.sich der Fahnenflucht schul dig gemacht hatte,.ist nunmehr, nach- dem daS erste Urtheil vom Kaiser nicht bestätigt worden war, zum zweiten Male das kriegsgerichtliche Urtheil ge fällt worden. Dasselbe lautet auf 7H Jahre Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Soldatenstande. Die Verun treuungen des früheren Rendanten der städtischen Kassen, des jetzt in Hast be findlichen Bürgermeisters Schrutke von Friedland, sind bereits auf 5300 Mk. ermittelt worden. Provinz Posen. Der Posener Vertreter des in Ratibvr erscheinende» „General-Anzeigers" sür Schlesien und Posen, Redacteur Haffe, hat sich erschossen. Mißliche Vermö genSverhältniffe sollen die Ursache der verzweifelten That sein. Der Stein setzer Rudolf Stieler in Birnbaum be suchte seine Braut Martha Weimaun, um mit ihr wegen der bevorstehenden Hochzeit Verschiedenes zu besprechen. Bei dieser Gelegenheit ergriff er ein an der Wand stehendes, dem Bruder der Braut gehöriges altes Perkussionsge wehr uud machte damit einige mili tärische Griffe. Plötzlich krachte ein Schuß, die Schrotladung drang der Braut in den Hals und führte den so fortigen Tod des Mädchens herbei. Stieler würd.' von der Posener Straf kammer -u eintägiger Gefäiignißstrafe verurtheilt. s In Bromberg Stadt rath und Polizeidirigent a. D. Jul. Ferd. Minde. Dachdecker KinowSki in Adlershorst mißhandelte seine Frau durch Faustschläge in das Gesicht und Würgen am Halse so schwer, daß die Mißhandelte kurz darauf an den Fol gen der erlittenen Verletzungen starb. Der Mann befindet sich in Haft. In der Brennerei des nahegelegenen Gutes Mocheln explodirte der Kessel, wodurch der Brennereiverwalter Gustav Schrö der so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf auf dem Transport nach dem Krankenhause in Bleichenfelde verstarb. Der Gasthofbesitzer G. Zillmer in Weißenhöhe hatte auf Her Jagd das Unglück, daß sein Hund mit dem aus der Hand gesetzten Gewehr in Berüh rung kam. Dasselbe entlud sich und der Schuß traf den Z. so unglücklich huiter dem Ohr in den Kopf, daß er augenblicklich todt niederstürzte. Pr o v i n z S a ch s e n. In den Akten der Pfarre zu Weißen fels ist ein Schriftstück gesunden wor den. welches über die den Tod und die Bestattung des bei Lützen gefallenen Schwed.'nkönigs Gustav Avolf beglei tenden Umstände neues Licht zu geben scheint. Während man bisher immer annahm, daß die einbalsamirte Leiche des Königs nach Schweden geschafft wurde, das Herz aber die Königin in einer goldenen Kapsel mit sich nahm, bekundet hier Einer, der beider Section zugegen war. daß am 8. November 1632 (am 6. war der König bekanntlich gefallen) „das Herz, so 1 Pfund und 20 Loth gewogen, unter der Kanzel hiesiger Stadtkirchen, und zwar so, daß gleich der Pseiler genannter Kanzel da raussteht. das Eingeweide in die (jetzt abgebrochene) Klosterkirche unter Lö sung der Stücken (Kanonen), wie auch Trompeten- nnd Paukenschall begraben sei. Die Tochter des Bahnhofswir thes, Frl. Schmidt, und die Tochter des Mayors von Falkenhausen, welche der Kaiserin gelegentlich des Weihfestes BluMensträußeüoerreicht haben, erhiel ten als Gegengeschenk prachtvolle Blo chen und Perlen. In Wittenberg fand die Feier des 75jährigen Bestehens des Prediger-Seminars statt. Von der Strafkammer wurde der Bankier Johannes Fischer in Wittenberg, srüher in Firma Karl Fischer, seit Januar in Eoncurs, wegen Unterschlagung in drei Fällen zu 1z Jahren Gefängniß ver urtheilt. F. batte Effekten, die ihm zur Besorgung neuer Couponbogen übergeben waren, verkaufen lassen und die betreffenden Kunden sind mit ihren Ansprüchen an die Concursmasse ver wiese» worden, die nur ca. 10 Procent ergeben hat. Provinz Hannover. s Der ordentliche Honorar-Professor an der Georgia Augnsta, Adolf Soet beer. In Goslar hat eine große Fenersbrunst 6 Häuser eingeäschert: 22 Familien sind obdachlas geworden. Ein uraltes verlassenes Bergwerk im Schleissteinthal ist jetzt wieder aufge nommen, nachdem eS der »eueren Tech nik gelungen ist, sehr mächtige Gruben wasser, die früher wahrscheinlich das Verlassen» des Stollens erzwungen ha ben. zu bewältigen. An der Stollen- Sohle hat man jetzt silberhaltige Blei erze i« swrkem Anbruch gesunden. Die Einweihung des neuen Rathhau seS in Harburg ist in seierlicher, würdig ster Weise verlausen. Der auf dein harburger Bahnhof beschäftigte Schachtarbeiter Weiemann sand. als er Abends in seine Wohnung in Rön neburg Mrückkehrte im Stalle in einer Blutlache liegend und mit Heu »nd Stroh bedeckt de» Leichnam seiner er mordeten Frau. Der ode« die Ver brecher haben ca. 150 M. baares Geld entwendet, außerdem aber auch ver schiedene Schmucksachen uns Kleidungs stücke. Provinz We fa l-em. In Gegenwart des Oberpräsidenien Studt und des Regierungspräsidenten Winzer, sowie de« Schöpfers des Denk mals, Bildhauer Reusch. wurde in Sie gen das Reiterstandbild weiland Kaiser Wilhelm l. ieierlich enthüllt. Der Bantirr Heinrich Herbrecht von Unna hatte hch vor der Straskainmer wegen WechselMschung in 11l Fällen und wegen Uiterschlagung i» drei Fällen zu verantworten. Die Gesammtsumme der 11l gefälschten Wechsel belief sich auf über 8Ä0,00i) Mark. Daj Urtheil lautete auf Jahre Gefängniß und 3 Jahre Ehrverlust. s I» Offendorf der Pfarrer Jubilarpriesier Anton Strunz. Die Firma Kugel Berg in Wersohl bat 15 ihrer älteste» Arbei tex, welche 25 und mehr Jahre da selbst thätig gewesen find, je eine gol dene Rtmontoiruhr überreiche« losjtn. In de? Wagenfabrik von Schmidt ck Grothe in Biesenberg erfolgte eine Explosion. Ein Theil der Fabrik wurde durch Feuer zerstört. Der Mei ster kam dabei ums Leben. Rhein Provinz. Der jüngst verstorbene frühere Ober lehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymna sium in Köln, Dr. Franz Weintauff hatte seiner Vaterstadt Kreuznach 100,- 000 M. für Schulzwecke vermacht. Diese Schenkung hat jetzt die Genehmi gung des Kaisers erhalten. Dem Fried rich-Wilhelm-Gymnasium zu Köln hat der Verstorbene seine überaus werth volle Bibliothek vermacht, mit Aus nahme einer Zahl von Werken, die für eine städtische Lehrerbibliothek in Kreuz nach bestimmt sind. —Einen tragischen Tod fand der Commandeur der 31. Infanterie-Brigade, Generalmajor v. Stuckrad in Trier. ' Der General, der gewohnt war, vor Antritt des Dienstes einen kleinen Spazirritt zu machen, verließ am Morgen wohlgemuth seine Familie und ritt dem Walde hinter Schneidershof zu. In der Nähe des Drachenhaufes fchien der Reiter umkeh ren zu wollen. Bei einer energischen Wendung machte das feurige Vollblut pferd aller Wahrscheinlichkeit nach einen Seitensprung, und der unglückliche Reiter stieß mit voller Wucht an den überhängenden Ast eines Apfelbaumes, wodurch ihm die ganze linke Schädel seite zerschmettert wurde. Der zu Tode Verwuuoete stürzte vom Pferde, lvelches ihn »och ungefähr 30 Schritte weiter schleiste. Dort fand ihn der Förster des Drachenhaufes. Die rasch herbei gerufenen Aerzte konnten nur »och den Tod des Generalmajor feststel len. 112 In Boppard Pastor einer. Dr. F. W. Hassencamp. In Stolberg ibei Aachen) ist in diesen Tagen der höchste Schornstein Deutsch lands, vielleicht sogar des ganzen Fest landes, fertiggestellt worden. Derselbe hat eine Höhe von 122 Meter und steht aus einer Bergkuppe, die um achtzig Bieter über die Umgebung hinausragt. Die lichte Weite ist unten süns Meter, oben nahezu drei Meter; das Mauer werk ist unten 1.70 M. und oben noch 30 Ctm. stark. Die Säule ist auf ein gemauerten eisernen Treppen zu erstei gen. Das Dunkel, welches bisher den Mord a» dem Weichciistellcr Krücke! in Pohlbach umgab, ist durch die ein geleitete Untersuchung bereits zum Theil gelichtet. Der festgenommene math maßliche Mörder, ein «junger Bursche Namens Blesius, unterhielt seit länge rer Zeit ein Liebesverhältniß mit der Frau des Ermordeten. Die Letztere wurde darum unter dem Verdachte der Mitwissenschast resp, der Beihilfe eben falls verhaftet. —Bor wenigen Wochen feierten die Eheleute Rentner Jacob Nidder in Wesel das Fest der diaman tenen (60jährigen) Hochzeit und jetzt sind dieselben vereint zu einem besseren Leben entschlummert. Zuerst starb der alte Herr und einige Stunden spä ter folgte ihm seine treue fährtin im Tode nach. Provinz Hessen-Nassau. Im Walde bei Jhra erschoß der be rüchtigte Wilddieb Schwalm die Lei chenwärterin des Ortes, welche, wäh rend Sch. sich auf dem Anstand befand, zufällig des Weges daher kam. Der tiefverschuldete Handelsmann Joh. Blum in Weyers war verschwunden und man glaubte,daß er mitjBo,oooM. welche ihm als Agenten von einer Feuerversicherungsanstalt zur Auszah lung an die Abgebrannten in Dipperz gesandt worden sind, durchgebrannt sei. Blnm wurde in der Nähe von Offenbach verhaftet, wobei sich heraus stellte. daß er keine anvertrauten Gelder mitgenommen hatte. Inzwischen ist über das Vermögen des Durchbrenners Konkurs eröffnet worden. Der Stadtkümmerer Dodt in Gudensberg, welcher 00,000 Mk. Sparkassengelder veruntreut hat, wird im November vor das Schwurgericht in Kassel gestellt werden. Die ledige Margarethe Pfaff aus Klein - Laudenbach, welche schon seit 14 Tagen vermißt worden war, wurde in der Nähe des Hoses Reuschberg im Walde ermordet ausge, funden. Unter dem Verdachte des Mordes wurde der Pächter des Hofes, Kärger in Untersuchung gezogen, später aber wieder in Freiheit gejetzt. nach dem seine Unschuld an dem Verbre chen eiwieien wurde. Die Anklage rich tet sich dagegen nunmehr gegen seine» flüchtig gewordenen Sohn Ruppert. Königreich Sachsen. fJn Loschwitz der am 1. Mai d. I. dou seinen, Amt zurückgetretene Kantor Pohle, als Organist sowie als Kompo nist in weiteren Kreisen bekannt. Ter Landbrieftrager Böhm, in Mylau i. A. gegen den das gerichtliche Verfah ren wegen Unterschlagung schwebt, ist spurlos verschwunden. In Dürhen nersdors wurde die Frau des Gutsbe sitzers Freund von dem Hufe eines aus schlagenden Pferdes derartig am Kopfe getroffen, daß das Gehirn zu Tage trat und der Tod der unglücklichen Frau sosort erfolgte. Der Produk tenhändler Wilh. Schaarschmidt in Penig gerieth unter einen mit Eisen beladenen Wagen und wurde so schwer verletzt, daß er nach wenigen Stunde« starb. Brauereibesitzer Bernhard Richter in Pirna wird seit einigen Ta igen vermtßt. In einem Anfalle von Schwermut!, stürzte sich der Rechtsan walt Dr. Hans Müller in Plauen i. V. aus eine« Fenster seiner Wobnung und starb bald darauf an den Folgen eines Schädelbruches. In der Schlacht von Villiers, in welcher der jetzt so plötzlich Verstorbene als freiwilliger sachsischer Schützt mitkämpfte, war er durch eine feindliche Kugel am Kopse schwer verwundet worden. Schon da mals ließen gewisse Erscheinungen den Ausbruch von Geistesgestörtheit be fürchten. Hessen-Darm st ad t. In einem Anwesen an der Gau. Straße in Main; ist beim Graben eines Fundaments ein werthdoller lunst historischer Schatz römischer Alterthü mer, bestehend in Schmuck- nnd Spiel lachen, Arbeitszeugen :c. gesunden wor den. Man vermuthet, da'; man in diesem Funde die Reste einer römischen Werkstätte vor sich hat. Die Ausgra bungen werden demnächst durch den Vorstand des römischgermanischen Mus eums fortgesetzt werde». 112 Der älteste und einzige Mann unserer Gegend, der noch aus dem vorigen Jahrhundert stammt, Landwirth Lorenz Stephan aus Groß-Breitenbach, im Alter von 93 Jahren. Königreich Bayern. Die Bauerswittwe Altschäffl von Heilenstein fuhr mit ihrem Gefährt von Deggendorf nach Haufe. Auf dem so genannten „Himmklsberg" scheuten die Pserde, woraus die Frau Altschäffl vom Wagen sprang, jedoch so unglück lich stürzte, daß sie in Folge der hier durch erlittenen Gehirnerschütterung nach Verlaus einer Stunde verschied.— Bei einer Treibjagd in Neudorf hat der Privatier Strattner den Kaufmann Neumeyer von GroßhaberSdorf erschos sen. Das Gemeindt-Collegium in Nürnberg ist dem Magistratsbeschluß zur Einführung der fakultativen Feuer bestattiing einstimmig beigetreten. In Negensburg verschied nach dem Hochamte plötzlich in Folge Herzschlages Dom-Organist I. Hanisch. —Dem nächst kommt in Schliersee das alte und einst weithin berühmte Gastwirthschafts anwefen „Zur Fifcherlisl" öffentlich im Zwangswege zur Versteigerung. Königreich Württemberg. s In Bothnang der Kunstlfialer Bothner, Sohn des Gemeinderaths und Kirchenpflegers, Schüler der Kunst schule in Stuttgart.—ln seiner Woh nung erhängte sich der Güterschaffner Eonrad von Kleingartach. Infolge vorangegangeiicr langandauernder Re gengiiffe schwoll die Jagst so sehr an, daß sie aus de» Usern trat und große Flächen überschwemmte: in vielen Müh len tonnte nicht schnell genug ausge räumt werden, auch hat das Hochwasser durch Wegschwemmung von Holz grö ßeren Schaden verursacht. Seit 1880 hatten wir keinen so hohen Wasserstand mehr.—ln Ditzingen fand die Enthül lung einer am Rathhaufe angebrachten Gedenktafel statt zur Erinnerung an die Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. in Ditzingen bei den Kaisermanövern vor sieben Jahren. Die Gedenlkafel zeigt das Reliesbild des Kaisers. —112 In Ebingen der Privatier Christ Landen berger. Derselbe begründete mit seinem verstorbenen Bruder Joh. Martin Lan denberger die hiesige Sammet- und Manchesterfabrit, die heute im Besitz der Firma Gottlieb Ott Sohn einen bedeutenden Ruf hat: ferner war er Mitbegründer und langjähriger Kon trolleur der hiesigen Gewerbebank.— Die neue Brücke über die Donau bei Rechten stein ist nun fertiggestellt: die selbe ist sehr schön gebaut und bietet einen überraschenden Anblick auf das hier sehr romantische Donauthal. Nach der feierlichen Eröffnung der Brücke fand ein gemeinschaftliches Festmahl statt. Das Anwesen des Söldners Bernhard Schaible in Griesingen ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. —f Stadtpfarrer Hescheler in Ellwan gen.—f Daselbst der Pfarrer Fröhlich, früher in Döttingen. Großherzogthum Baden. In dem Ort Philippsburg wurde oer Rentner Groß verhaftet, weil er einem Schuhmacher 100 Mark behnfs Ermordnng des Bürgermeisters Nopp von PhilippSburg angeboten hat. 112 Waisenrichter Karl Kaufmann in Mannheim. Der flüchtige Kafsirer von Curt Bauguet ck Böttger in Mannheim hat sich gestellt. Die des Gattenmordes angeklagte Frau Herz aus Billigheim hat sich im Gefängniß erhängt. Der verheirathete Land wirth Bernhard Schley in Markdorf fiel, beim Aepfelpflücken hinter seinem Hause von der Leiter und zog sich Ver letzungen zu, die seinen Tod zur Folge hatten. Der Arbeiter Rauer in Nordrach war mit Felssprengungen be schästigt, ein Schuß ging nicht los und als er nach der Ursache sehen wollte, er folgte eine Explosion, die ihm das Le ben kostete. Dem 13 Jahre alten Sohn des Oekonome» Jakob Volk in Ussigheim, welcher sich in einer Schmiede lushielt, wurde von einem 17jährigen Lehrburschen mit einem glühende» Eisen derart in den Unterleib gestoßen, daß er »ach sünstägigem Leiden starb. Aus der Rheinpfalz. I. David aus Chicago, z. Z. bei seinen Verwandten in Meisenheim und in Jeckenbach auf Besuch, wurde, alz er die Synagoge verlieh, verhaftet. Die Verhastung erfolgte wegen Fäl schungen und Unterschlagungen. die Da»id in Amerika begangen haben soll, ans telegraphische Requisition der Behörde in Chicago. Das Wasser des hochangeschwolienen SpeyerbacheS an der Achatmühle im Schönthal riß die User des Muhlkanals unmittelbar hinter dem Mühlengebände zusammen, große Quadersteine und tausende Kar ren Ärund mit sich fortreißend. Kuök kel ist hiervurch ein Schaden von meh reren Tausend Mark erwachsen. Das sechsjährige Töchterchen des Acke rers P. Böhm in Oggersheim spielte in einem Nachbarhaus? am Scheuer thor. Da löste sich plötzlich der eine Thorflügel und traf das Kind so un glücklich, dag es einen Beinbruch und andere Verletzungen erlitt. Seit deni Verschwinden des Notariatsgehilsen Karl'Aug von Winnweiler lausen täg lich massenhaft Forderungen an den selben ein. Bis jetzt sind bereits 7000 Mari als unterschlagen ermittelt. Hausmiethe hat er noch für sechs Jahre zu bezahlen. Man spricht hier von einer Schuldenlast und veruntreute» Geldern in Höbe von 45,000 Mk. Elsaß-Lothringen, j In Rappolt?weiler der pensionirt» französische Hauptmann Wuhrer, der Besitzer der Ruine z Dusenbach. —Un ter dem Verdacht der Ermordnng ihres erwachsenen Sohne» wurde die Wittwe Marie Cuny in Pommerieur verhaftet. Die Beiden lebten schon seit längerer Zeit in Uneinigkeit. Kürzlich hatte» sie wieder einen heftigen Wortwechsel, nach welchem sich der betrunkene Sohn in sein Schlafzimmer begab. Bald darauf will ihn die Mutter todt am Boden liegend gesunden haben. Die am Halle vorgesundenen Finger nddrücke, wie auch die gerichtliche Ob duktion deuteten jedoch auf einen ge waltsamen Tod durch Ersticken hin. Der Grundstein zum Kaiser Friedrich- Denkmal bei Wörth wird im nächsten Frühjahr gelegt werden, so daß dasselbe bis zum kommenden August fertig da steht. Der Steinhauer Krämer in Zabern kam betrunken nach Hause und gerieth mit seiner Familie in Streit, hierbei versetzte er einem seiner Söhne mit einem Messer einen Stich in die Lrust, so daß derselbe sofort ohnmäch tig zusammenbrach. Böhmen. Die im Spätsommer 1890 durch d » Aluthen der Moldau zum Theil wegge rissene Karlsbrücke in Prag ist nun wie ser hergestellt. Die drei Pseiler, welche sammt dem Brückenbelag damals in den tosenden Wassermassen versanken, wur den genau nach dem Muster des stehen gebliebenen Theiles der Brücke wieder aufgeführt und niui ist auch die Fahr bahn bereits fertiggestellt.—Aus Furcht vor Entdeckung eines Unterschleiss ver suchte iüngst der Verwalter des alten Gemeindehauses, Franz Nyklesch in Prag, ein Bruder des Stadtverordne ten Nyklesch, sich zu erschießen. Der Strumpswirker und Hausbesitzer Ernst Klaus in Asch brannte mit seiner Ge liebten, einer bei ihm beschäftigt gewe senen Arbeiterin, nach Amerika durch. Klaus nahm 300 fl., seine Geliebte 500 fl. Baargeld mit. In Heinrichsgrün seierte der pensionirte Oberlehrer Herr Anton Rölz das seltene Fest der golde nen Hochzeit. Freie Städte. Lübeck: Im nächsten Jahre feiert die Stadt das Fest ihres 750 jährigen Be stehens. Aus Antrag Dr. A. Breh mers hat die Bürgerschaft beschlossen, daß aus diesem Anlaß eine würdige Feier durch Senat und Bürgerschaft vorbereitet werde. Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts verurtheilte den Getreidehändler und Gastwirth Ri chard Robert Hardt zu Gleschendorf«! Bahnhof Wege» 13 Wechselfälfchuiigen zu 14 Jahre» Gefängniß. Dem Ar beiter Joachim Heinrich Behncke, der 60 Jahre ununterbrochen im Dienst tec Großhandlung Oldöry ck Jürgens hier thätig war, wurde im Austrage des Senats die große silberne Medaille mit einer Urkunde überreicht. Seitens der Geschäftsinhaber wurde den Angestellten im „Rathsweinkeller" ein Festmahl ge geben. Die Frau des Schuhmacher« Timmermann in Travemünde wollte aus dem in ihrem Garten befindlichen Brunnen Wasser schöpfen, verlor das Gleichgewicht »nd fiel in den Brunnen, aus dem sie nur als Leiche hervorgezo gen werden konnte. Schweiz. Im Aeggenried ist das dem Gemein oerathsprasidenten Steffen gehörige Wohnhaus sammt Scheuerwerk nieder gebrannt. In der Nähe des Post bureaus in Heimburg würd.' die Wittwe Engel von einem in der Rich tung nach Thun fahrenden Fuhrwerk überfahren und so verletzt, daß sie schon nach einer halben Stunde starb. Der 22jährige Hermann Luder, in Hellsan der an der Epilepsie litt und als Mittel dagegen, in Anwendung der Kneipp'schen Kur, täglich einige Gänge durch den Krümmelbach machte, wurde auf einer solchen Tour von der Krank heit befallen und ertrank. Die 54 Jahre alte Anna Elisabeth Zürcher in Opplinge», welche seit vielen Jahren Boxendienst zwischen jener Ortschaft und Thun besorgte, wurde als Leiche in der Rothachen gefunden. Ge meinderathspräsident Tüfcher in Lim pach fiel, als er auf das Feld fuhr, vom Wagen, gerieth unter die Rüder und wurde so schwer verletzt, daß er am gleichen Abend starb. In Pres- Laillons, Gemeinde Nods, brannte das Wohnhaus des August Botteron gänz ch nieder. Ein neuerlicher Raub anfall mit tödtlichem Ausgange be leuchtet ungünstig die Sicherheitsver hältnisse Griechenlands uud erscheint, wie man aus Athen schreibt, um so ernster, als derselbe von bekannten, ge werbsmäßigen Raubgesellen in Enböa, also im Eentrum des Königreiches, be gangen wurde. Opser desselben waren drei macedonische Arbeiter, von denen zwei mit ihren Ersparnissen in die Hei math zurückkehrte», während der dritte > eine Art Piivat-Postbote war. Die in Griechenland arbeitenden Mazedonier unv Albanesen vertrauen nämlich ihre Lriefschasten und Geldsendungen nicht der staatlichen Post an. sondern besör dern sie durch eine Vcrtrauensperson, welche regelmäßig zwischen Griechen land und der Türkei verkehrt, nach der Heimath. Die genannten drei, welche >u Fuß reisten, wurden an einer Stelle von zwei bewaffneten und wohlbe lannten Räubern überfallen, welche ihnen ihr Geld abforderten. Einer warf 1500 Drachmen und sein Reise zenosse 4500 Drachmen den Räubern hin. nur der Postbote, der das ihm an vertraute Geld vertheidigen wollte, ver suchte Widerstand, wurde aber durch tinen Schuß in die Brust todt niederge ltreckt und ausgeplündert. Schon vor tiniger Zeit war das Austreten ver dächtigen Gesindels in Euböa gemeldet worden, aber die dortigen BeHürden bestritten dies und belangten sogar gerichtlich einen ZeitungS-Correspon denten, der eine darauf bezügliche Nach richt verbreitet hatte l l Eine Affaire, die in ganz Nordböhmen großes Aufsehen Hervorries, gelangte in der letzten dies jährig«n Schwurgerichtsverhandlung in Königgrätz zum Austrag. Ange klagt war der Hausbesitzer Johann Kuberczek aus Vysokow. ein Spiritist, der eines ganz besonderen Rufes genoß. Er trat in allen Spiritistcn-Eirleln als Prediger auf und offenbarte, daß ihm die Geister unausgesetzt erschienen seien und begehrt hätten, es möge endlich eine Spiritisten-Kapelle erbaut werden, und zwar im Walde zu Hortin. Die Spiritisten leisteten nun mit staunenS werther Opferwilligkeit Beiträge zum Kapellenbau. Ein Schneider gab 150 fl., ein Bahnwächter 50 fl., den Erlös seiner zu diesem Zwecke verkauften Kuh und Ziege, ein armer Weber verkaufte sein Häuschen sammt Acker um 142 v fl. und übergab den ganzen Erlös dem Kubaczek, dann verkaufte er sein Vieh und lieh sich noch 400 fl. aus, um Al les dem „KapellenbaufondS" zuzuwen den, damit nur ja bald „das Reich der Geister die Herrschaft über die sündige Welt antrete". Arme Leute verpfän deten ihre Kleider und WX'che. um Beiträge zu liefern. Damit die Gelder fortflössen schritt Kubeczek thatsächlich bei der Bezirkshauptmannschaft in Traute nau um dießewilligung eiu, wurde jedoch abschlägig beschicken. Dies brachte ihn jedoch nicht aus der Fassung, vielmehr berief er neue Spiritisten - Versamm lungen ein und theilte mit, die Geister seien dafür,daß er, Kubeczek, nach Wien reise, um daselbst die Genehmigung des Kapellenbaues zu erwirken. Die ar men Medien sammelten sosort Reise geld und brachten einige hundert Gul? den zusaninien und Kubeczek lebte davon sorgenlos, in Hülle und Fülle. Erst nachdem mehrere Familien ihr ganzes Vermögen geopfert hatten und an den Bettelstab gebracht worden wa ren, kam der Schwindel der Gendarme rie zu Ohren und Kubeczek wurde trotz seiner Berufung auf verhaf tet. Vor den Geschworenen behauptete der Angeklagte, er habe das gesammelte Geld, eine erkleckliche Summe, dazu verwendet, um Vorbereitungen sür den Bau zu treffen, er habe große Reise», unter anderem auch nach Wien, unter nehmen müssen :c. zc. Allein das alles wurde in drastischer Weise, widerlegt, denn es wurde nachgewiesen, daß er an den bezeichnctenTagen gar nicht in Wien, sonder» in der Nachbarschaft bei ei»em Kirchweihfeste war und dort viel Geld vergeudete. Nach zweitägiger Verhand lung wurde Kubeczek zu sieben Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Eine „Distanzbierreise", so schreibt der Dortmunder „General- Anzeiger", wurde hier am Sonn tag Mittag in einer Wirthschaft am Markt von einer größeren Zahl junger Leute veranstaltet. Als Bahn wurde die Brückstraße festgesetzt. Start am Markt, Ziel eine Wirthschaft am Ein gang der Münsterstraße. Als Hin dernisse wurden die 19 auf der Strecke liegenden Wirthschaften bestimmt. Die Distanzläufer (Anm. des Setzers: Mnß es nicht vielleicht Diftanzsäufer h.'ißen?) mußten nämlich in jeder der selben eine Tulpe Bier trinken. Es wurden zwei Preise angesetzt, einer sür den in kürzesten Zeit, und einer für den „in bester Kondition" An kommenden. Sieben Wettbewerber hatten sich gemeldet. Nachdem diese Einer nach dem Anderen in kurzen Zwischenräumen am Markt von den Schiedsrichter» abgelassen waren, be gaben sich die Letzteren schleunigst zum Ziel, um der Dinge zu warten, die da kommen sollten. Der erste Läuser langte in 62 Minuten, nachdem er vom Start abgelassen war, am Ziel an, bo grüßt von seinen Freunden. Der Sie ger konnte jedoch kein vernünftiges Wort hernorbringen, was einem Schiedsrichter Beianlaffung gab, feine „Kondition" zu bemängeln. Der Sie ger versicherte aber, er habemoch eine sehr sichere Hand, und wollte das be weisen, indem er den Schiedsrichter an die Nase tippte. Leider geschah dies so kräftig, daß Beide hinstürzten, was eine kleine Verstimmung hervorrief. Unterdessen war der Zweite angekom men; er hatle 73j Minuten gebraucht, war aber leider in so trauriger Ver fassung. daß er bei Seite gebracht wec ken mußte. Der Dritte kam nach 92 Minuten, Kondition leidlich. Sprach den Namen „Eulalia" noch sehr deut lich aus, und beanspruchte den „Kondi tionspreis". Derselbe wurde jedoch nicht ihm, sondern dem als Vierteil Ankommenden zugesprochen, der zwar erst nach drei Stunden, aber außeror dentlich frisch zur Stelle war und sich sofort zu einem Dauerskat niedersetzte. Die übrigen Drei kamen nicht ans Ziel. Zwei gaben das Rennen entmuthigt auf, und der Dritte, auf den viele Hoffnungen gesetzt waren, verfehlte den richtigen Weg. Er kam nämlich aus Versehen in den KönigSwall hinein und lief bis zum Körnerplatz, alle Hinder nisse spielend nehmend. Am Körner platz wurde er feinen Irrthum gewahr und suchte durch den Westenhellweg die richtige Bahn wieder zu gewinnen. In dessen langte er erst am andern Morgen am Ziel an, und seine Leistung konnte, trotzdem sie allseitig sehr gerühm? wurde, nicht gekrönt werden. Das bekannte: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich Kaution zur Gage findet" gilt auch für die türkischen Osficiere. Ein Er laß des türkischen Kriegsministers über OfficierS-Heirathen enthält, wie aus lkinstantinopel berichtet wird, folgende Bestimmungen: Stabiofficiere können ohne Erlaubniß Heirathen, Vice Majore müssen um dieHeiraths-Erlaubniß ein kommen. Hauptleute, OberlieutenantS und Lieutenants können nur dann Hei ratyen, wenn sie nachweisen, daß ihre Eltern oder Schwiegereltern in der Lage sind, sie und ihre Familie so lange vollkommen zu erhalten, bis sie den Vice - Majors - erreicht haben. Mehr als eine Frau kann nur Der ienige Heirathen, der über genügende iiaene Mittel verfüat Ueber eine ganze Reihe von Brigantenthaten wird aus Sar dinien berichtet: Nachrichten ans Formi, einem i» der Feldflur von Nuoro in Central-Sardimen gelegenen Flecken, besagen, daß dort am 18. No vember ein gewisser Moreddi, ein etnxi sünsunddreißig Jahre alter Mann, von Räubern erdrosselt worden sei. Die Earabinieri scheinen jedoch in einem Vetter des Ermordeten, einem gewinn, Falcone Moreddi, und in seinem Freunde Nieddu Sedda die Thäter be reits ergriffen zn haben. Die beiden Verhafteten stehen wenigstens sehr stark im Verdacht, an dem Morde betheitigt gewesen zu sein. In Abbasanta wurde gleichfalls von Briganten der Höker Ecca ermordet und beraubt. Die Abwürgung des armen Mannes sM auf Anstiftung uxid in Gegenwart sei ner Frau und seiner Tochter stattgefun den haben. In Jsili griff eine fünf zig Mann starke Räuberbande das Haus eines gewissen Raimondr» Rocco an. Ein Brigadier und Cabiniere eilten hinzu, und es entspann sich ein wildes Fencr gefecht, bei dem drei Räu ber den Tod erlitten. Schließlich blie ben die Briganten infolge ihrer Ueber zahl doch Sieger und plünderten das Haus; sie machten große Beute und entfernten sich erst, nachdem sie noch drei reiche» Heerdciibcsitzer» die bestem Stücke Vieh gestohlen hatten. Auf einer Trist bei Aggius i» der Nähe d