6 «»< wahr« S!pi«lgeFricdrichsdors drinn und sie sind anch in ein Stück der Bei lage von der Tante Voß gewickelt, eine andere Zeitung liegt ja hier nicht auf, ich glaube sogar, unser Freund und ich haben das Gold zu demselben Zweck von unserem Gewinne abgezählt, um Donna Anna zu kaufeu, die ja gerade 40 Goldfüchse kosten soll, hier nickte der Gutsbesitzer beistimmend. Wenn das Loos mich getroffen hätte, eher als der wirkliehe vermeintliche Dieb untersucht zu werden, so wäre ich in Aller Auge» der Dieb gewesen, die weitere Untersuchung wäre vielleicht un terblieben, und wer stand mir dasür, daß das Gold auch wirtlich gesunden würde? Wenn ich mich nicht unter suche» ließ, hatte ich wenigstens die Chance, daß das Geld eher bei einem Anderen gefunden wurde. Würd: es nicht gesunden, wäre ich nach Hause gegangen und hätte den Sachverhalt ausgeschrieben und dem Todte» hatten Sie vielleicht nicht die Ehre abgespro chen. Die Versicherung kann ich Ihnen geben, daß mir diese Stunde wie ein Jahr laug vorkam, und daß ich lieber allein in ei» seindliches Karree reiten will, als sie noch einmal zu erleben. Alle Anwesenden hatten volles Ver ständniß für die unglückliche Lage des Kameraden und Jeder beglückwünschte ihn. Er aber kaufte in der That am andern Tage Donna Anna und fiel mit Karrees, was später von Manchem als Bestätigung der Regel gedeutet wurde, daß Spiekzewinne nie Glück bringen. E. L. blinde Passagier. „Nein, so nicht unter ihre Angen tre ten, so nicht! Mein junges .Weibchen fiele in Ohnmacht, .solch ein Thier sehend, und die Alte wäre fähig, ihre Tochter zur Ehescheidung aufzureizen; meine Jette ist mir aber lieb, sehr lieb!'- Diesen lallenden Monolog sprach, während er einen Laternenpfahl krampf hast umklammert hielt, der biedere Schneidermeister Zickel, der spät Abends vom Geburtstagsseste eines unbeweibten Kollegen heimkehrte, wo es furchtbar feucht hergegangen war. Mit Müh« suchte er seinen balancircnden Oberkör per und die knickenden und kuixenden Beine aufrecht zu erhalten. „Ein Stündchen Schlummer nur. nnd das Schlimmste wäre überstanden: aber, wohin gehen, um eine Schlafstätte zu finden?" Zum Glück stand er schon vor dem Thorweg seines Wohnhauses, Er spähte den offenen Thorweg hinab nach dem Hof. Dort sah er die dun keln Umrisse einer Kutsche, die, einem im Hause wohnhaste» Fuhrherrn ge hörig, vor der Thür der Wagenremise stand. „Halt, ich Hab'S," murmelt» Meister Zickel und schwankte zun, Hof> thor hinein; „wo schläft sich'S bester, als in einer weichgepolsterten Kutsche, die heute doch nicht mehr benutzt wird." Gesagt, gethan. DaS arme Schnei derlein kroch mit feinem Riefeiiaffen stöhnend in deiz Wagen und machte sich'S bequem. Ein tieser. tiefer Schlaf umschloß bald seine müden Leben?- geister. Lange war der Schlummer ruhig und traumloS, aber schließlich begann die Phantasie ihr Gaukelspiel: eS war dem Meister plötzlich, als flöge er in einem schwarzen Sarge durch die Luft. Immer weiter, immer rascher, eS saustt und pfiff nnr so! Endlich senkte sich der Sarg und glitt mit sanstem Druck zur Erde.... In Wirklichkeit verhielt sich aber die Sache etwas anders. Johann, der Kutscher des Fuhrherrn, war um Mitternacht gekommen und hatte den Wagen bespannt, um de» Miether desselben, Herrn Lcderhäiidler luchting nebst Familie von einem Hochzeitssest abzuholen. Die Kutsche hielt eine Viertelstunde später vor ei nem Hause in der Sandgasse, ohne daß Johann den schlafenden Passagier im Innern des geschlossenen Wagens bemerkt hätte. Die Treppe des Hochzeitshauses herab kam soeben die junge Frau luchting niit ihrer Mutier; sie schiene» Beide in wenig festlicher Stimmung zu sein. „Und ich sage Dir, Dein Mann ist ein Kneipbruder!" rief die Aellerc mit schmiegermüttcrlichcr Entrüstung aus. „Er war der Erste von Allen, der den Hochzeitsrausch weg hatte, noch ehe der Tanz begonnen. Eine Schande ist es eine Schande, sag'ich " „Ich möchte nur wissen, wo er steckt," eiferte die junge Frau, „er lief so ur plötzlich aus dem Ankleidezimmcr und ließ mich im halbangezogencn Mantel stehen." „Ich kann mir ja den ken, warum er aus dem Zimmer rannte", mein)? die Alte höhnisch, „er wird wohl schon draußen frische Lust schöpfen oder so dergleichen." „Mut ter, er sitzt ja schon im Wagen," ries gleich darauf Frau luchting, nachdem sie den vom Kutscher losgedrückten Wa genschlag geöffnet und hineingeblickt hatte: „er hatte den Rockkragen über die Ohren gezogen und o, Du Trunken bald er schläft schon!...." „Ein netter junger Ehemann," lachte giftig die Alte; dann stiegen Beide ein, und der Wagen rollte davon. Der Traum des schlafenden Fahrgastes er hielt nunmeh? eine Fortsetzung. In seinen schwarzen Sarg waren eingestie gen: seine Schwiegermutter und sein Weibchen. Worte wie „Sausnickel", „Schlemmer", „abscheulicher Mensch" und Aehnliches schlugen'ihm in's Ohr. Aber der Sarg flog wieder durch die Lüfte, bis einiger Zeit von Neuem sich senkte und anhielt. Em Rütteln und Schütteln, daß ihm die Zähne klapperten, veranlaßhen ihn, aus feinem Luftfahrzeug auszusteigen, Er wurde vorwärts geschoben und gczerrt. Nach vielem Stolpern in ägyptischer Finsterniß schlug ihm der warme Hauch eines menschlichen Wohnraums entge gen. Gleich darauf schrie ihm ein« schrille wüthende Stimme in's Ohr: „Bei Dir bleib' ich nicht, ich schlafe bei Muttern, Du Du Du Söffel Tu!" Meister Zickels Traum bekam nun schon einen Stich in die Wirklichkeit. So viel wenigstens schien ihm gewiß zu sein, daß er zu Hause sei und daß seine Jette heute bei Mutter» schlafen wolle, weil er einen fürchterlichen Rausch habe. Er muhte sich in sein Schicksal sügen und sank schlaftrunki?» auf eine Lager stätte hi». die er nach langem Umher tappen entdeckt. Leise, leise öffne sich bald darauf die Außenthür des Schlafzimmers und es zwängt sich Je mand lautlos herein. „Weibchen, schläft Mutter schon?" — Keine Antwort. —„War nicht recht von Euch, davonznsahren und mich iin Stich zn lassen; bist Tu mir böse, Frau?" Als Antwort ein unschönes, unweibli cheS Schnarchen. —„Verzeih, Lisetle, es soll nächstens nicht mehr vorkommen der Asse nämlich; nimm mich in Gna den wieder aus, Weibchen!" Ein Räuspern im tiefsten Bierbaß ertönt nun aus dem Bett: „Wer ist da?" donnert Herr Leder, Händler luchting in die undurchdring liche Finsterniß der Stube hinein. Er findet Streichhölzchen in feiner Tasche, er macht Licht .Mensch, wer bist Du? Wie kommst Du hier her? Räu ber. Mörder Hilse!" Ter Schlasendc fährt auf und glotzt feinen Gegner verstört an. Im Schein der entzündeten Kerze betrachten sie sich lange, während in der Nebenthür zwei entsetzte Frauengesichter- zum Vorschein kommen. , „Nachbar Zickel!" „Freund Jnchting!" „Wie kommst Du denn hier her?" „Ja, wie komm ich hier her?" Nach und nach findet sich des Räth sels Lösung. Das brave Schneiderlein strengt sein Gedächtniß an und erzählt von seinem monströsen Affen, dem Schläfchen in der Kutsche, von der Luftreise in dem Sarge und endlich von dem Zusammentreffen mit Schwie germutter und Frau. Der Lederhänd ler lacht lant aus, als er den Zusam menhang begriffen und sogar im Zim mer seiner Schwiegermutter läßt sich herzliches Kichern durch die halbgeöffnete Thür vernehmen. „Mein Gott, was thut man nicht aus Furcht vor der Schwiegermutter uM aus zarten Rücksichten für ein junges Weib!" ru»t Meister Zickel aus und, feinen Hausgenossen und Flurnachbar um gütige Nachsicht bittend, entfernte er sich, um in die Höhle seiner eigenen Löwinnen zu dringen. Wie er dort empsangen wurde? Pssst! Fami liengcheimniß!— Ed. Wilde. Darwinistisches. Wie sich der Tammanite aus seiner Urform, einem Tiger, entwickelt hat. Tamman« auf dem demokrati schen Eonvent. Wie es dem Tiger erging, als auf Convent in Chicago zur Abstim mung über Hill oder Cleveland gcläutet wurde. Nach der Abstimmung in Minnea polis. Hill: Himmelschockschwerenoth! Dana: Kreuzdonnerwetter! War dai aber ein Knall und ein Krach! Von Glück können wir noch sagen, daß wir mit dem Leben davon gekommen sind! Ein schweizer Stückle. Von dem vor einigen Jahren in St. Galle» verstorbenen höheren Gerichts beamten G. erzählt man sich, wie die »Frkf. Ztg." schreibt, folgendes Stück chen aus der guten alten Zeit der kan tonalen Militärhoheit. G., welcher den Grad eines Oberlientenants be kleidete, wurde als altrs Haus zum letzten Male unter die Fahne gerufen. Seine Kameraden wunderten sich nicht wenig, den sonst so rüstigen Mann in etwas gebeugter Haltung und den offe nen Kaput über den Waffenrock ge zogen, einrücken zu sehen. „Ja," seufzte er, „so ein verflirter Rheuma tismus könnte selbst einen Riesen zahm machen!" Der Mann schien wirtlich bedenklich zu leiden. Denn trotz bren nender Juli-Sonne trennte sich nnser Oberlicutenant selbst bei Laufschritt und Sturmangriff niemals von dem warmhaltenden Kapntmantel. Nicht nnmal Abends bei gemüthlicher Tafel runde wollte er das schützende Tuch missen. Nach Schluß der Uebung nun ergriff Z. beim Banket das Wort, um dem ZorpScommandanten für feine Nach sicht und den Kameraden für ihre Theilnahme zu danken. Hierfür wolle :r sich nnn erkenntlich zeigen, indem er hnen einen Einblick in den Charakter seines Rheumatismus geben werde. Mit diesen Worten entledigt er sich des ominösen Kaputs, macht „Kehrt" und präsentirt der Gesellschaft seinen Rücken. Die Kameraden krümmen sich vor Lo hen ob des ihnen gebotenen Anblicks. Was war's? Als G. in den Dienst riuberufcn wurde, entdeckte er, daß die Uniform nicht mehr über feinem Schmeerbäuchlein schließen wollte, und für ein letztes Manöver lohnte es sich kaum, die Ausgabe für eine Neuan schaffung zu machen. Wozu aber ist man vcrheirathet? Tie tluge Frau muß Rath schaffen! Und sie schafft Rath. Sie trennt die Unisorm des wackeren Vaterlandsverlheidigers ein fach bei der Ruckeunaht aus, näht eine Anzahl Bänder an, mit denen der Rock hinten zugeschnallt wird und der maiAzelnde Raum sür das gericht-herr iiche Embonpoint ist geschaffen. DaS ägyptisch« Labyrinth. Ein antikes Modell des ägyptischen Labyrinths zeigte und erläuterte in der Sitzung der Anthropologischen Gesell schaft in Berlin Prof. v. Kaufmann, der dasselbe in Kairo erworben hatte und »ie Bedeutung seines FuudeS außerordentlich hoch anschlägt. Das Modell ist nicht vollständig; ein Stück ist durch Abbruch verloren gegange», aber dieses läßt sich reconstruiren. und Herr von Kausmann hat dazu auch schon einen Plan aufgestellt. Die An lage des merkwürdigen altägyptischen Baues aus der Zeit der zwölfte» Dy nastie weicht insofern von den sonstigen ägyptischen Tcmpelbaute» ab, als an die Stelle des Vorhofs jener eigen thümliche Irrgarten tritt, der von einem System von Gängen gebildet wird und nur dem Eingeweihten den Zugang,zum geheiligten Mittetraume ermöglicht. In diesem befindet sich cin Becken, welches dem „heiligen Krokodil" zum Aufenthalt diente und ringsum mit Bäumen bepflanzt war. Der Nichtkundige verirrt sich in den Gän gen, bis er sich an einer Thür todt täuft, die ihn zur Rückkehr zwingt und er schließlich wieder bei der Eingangs pforte anlangt. Der Umfang des Labyrinths würd» etwa fünfmal das? Königliche Schloß in Berlin mit allen seinen Höfen und Re benbauten umfassen. Herodot erzählt, daß an die 3000 Kammern zu zählen wären, eine wohl übertriebene Angabe, wie denn überhaupt die klassischen Schriftsteller sich durch den Charakter des Geheimnißvollen und Phantasti schen. den jene Bauwerke trugcn, ver leite» ließen, diesen merkwürdigen Stät ten altcr Mysterien allerlei wunderbare Dinge zuzuschreiben. So ist auch die Sage vom Minotauros, dem menschen fressenden Ungethüm, entstanden. Den Ursprung des Wortes Laby rinth führt man jetzt aus Egypten zu rück, wo eS „Palast am Eingang des Sees" bedeute. Man srage sich, wes halb denn diese Tempel mit einem sol chen Irrgarten umgeben worden seien und habe darauf die wohl zutreffend« Antwort gefunden, daß die Priester und Priesterinnen in der Abgeschlossen heit des Labyrinths aus die heilige Handlung vorbereitet werden sollten, daß sie durch allerlei Zeremonien, durch das Hin- und Herirren in Ausregung und Eckstafe versetzt wurden, bis sich vor ihnen auf einmal das Götterbild hellerleuchtet zeigte. Einen Anklang an diese uralten My sterien findet man wohl noch heute in den Gebräuchen der Freimaurer, die in ganz ähnticher Weise eine geeignete Stimmung zu erzeugen suchen, bevor sich ihnen das Licht enthüllt. Vergeb lich hatte man sich bisher bemüht, das ägyptische Labyrinth, von dem auch die letzten Spuren verschwunden waren, nach den Angaben in der Literatur zu reconstruiren; jetzt, nachdem uns dieses Modell einen vollständigen Einblick in die Art des Baues gewahrt, erweise» sich die von den verschiedensten Seiten ausgestellten Pläne als salsch. Vielleicht trifft die Vermuthung zu. daß das Modell nicht aus der Zeit der Errichtung des Tempels stamme, son dern unter römischer Herrschast entstan den sei, nachdem das Labyrinth schon verfallen war; vielleicht hat der Künst ler damals im Austrage der römischen Verwaltung von dem wichtigen und großartigen Denkmale altügyptischer Baukunst eine Nachbildung hergestellt, damit der Nachwelt das Bild des Laby rinths nicht verloren gehe. Dieser Zweck wäre nun also erreicht. Bikingerfahrt nach Chicago. Es unterliegt hente keinem Zweifel, vaß die alten Normannen, diese gebore nen Seefahrer, bereits sechshundert Jahre vor Cslumbus das ameritanische Festland entdeckt habex. Nachdem der Tyrann Harald Harfagar die freiheitlie benden Normannen zur Auswanderung ans Skandinavien veranlaßt hatte und diese es vorzogen, sich als freie und unabhängige Männer in dem furchtbar rauhen und öden Island niederzulas sen, drangen diese von hier aus noch weiter vor. Erich der Rothe siedelte sich 986 in dem bereits 876 entdeckten Grönland an, und sein Sohn Leis be suchte von dort aus „Winland", die Küste Ncuenglands bis Labrador, die man wegen der dort vorgefundenen wild wachsenden Reben so nannte. Thorsine Karlsasna versuchte 597 auch eine feste Anfiedlung daselbst zu gründen, welche sich jedoch gegen die Angriffe der Skrälinger Eskimos) nicht behaupten konnte. An dere Isländer drangen noch weiter nach Süd n bis Hvitramai'n land (daZ jetzige Carolina) vor; doch konnten diese Fahrten ihrer großen Gefahren wegen halber nicht oft genug gemacht werden, und wegen mangelnden Nachschubes vom Mutterlande versanken diese Ent deckungen wieder in der Nacht völliger Vergessenheit. Auch die Ansiedelungen in Grönland gingen im 14. Jahrhun dert zn Grunde, und die halbverschol lene Kunde von diesen war es, die erst Anfangs dieses Jahrhunderts en dänischen Menschenfreund Hans Sgede zu feinem großen Werte begei erte, die Colonisirung Grönlands wieder aufzunehmen. Tie Vitingersahrt zur Weltausstellung Wenn man bedenkt, daß jene kühnen Manner ihre waghalsigen Fahrten auf allen Meeren, ja, wie wir gesehen Ha- den. selbst über den damals völlig un bekannten Atlantischen Ocean in ihren lleinen, gebrechlichen Segel fahrzcuge» unternahmen, ja, daß ihnen höchi» wahrscheinlich die Kenntniß der Magnet nadel völlig abging und sie ihren Kurs also nur nach dem Lause der Gestirne richte» konnte», so muß man wirtlich v»n Bewunderung für den fröhlichen Mannesmulh erfüllt werden, mit dem die alte» Vikinger. die Gesährten Erichs und LeisS. den unbekanntes Gefahren der unermeßlichen Wasskrwüste ent gegengingen. Eln Vikingerschiff auZ elnem Hünengrab-. Ein Vikingerhäuptling wurde nach seinem Tode mit seinem Schiffe und der ganzen Ausrüstung desselben in'S Grab gesenkt, wie andere Stamme dem todten Führer feine Rüstung und sein treues Schlachtroß mit in s Grab gaben. Diesem Umstände verdankt man di« genaue Kenntniß dieser Fahrzeuge. Namentlich nordische Gelehrte haben sich eifrig bemüht, dieselben nach den vorhandenen zu recon» struiren, und wir sind deshalb über di< alten Vikinger und ihre Lebensweisi sehr genau unterrichtet. Doch wer waren die Vikinger. und wie kam es. daß gerade sie von allen deutschen Stämmen sich mit solche, Vorliebe und Glück der Seeschifffahrt widmeten? Wi- so häufig in der Völ kergeschichte. ist auch hier die Noth d» Mutter der Erfindungen. Durch mäch tigere Nachbarn wurden gewisse teu tonische Stamme in alterSgryuer Ver gangenheit aus den fruchtbaren und wärmeren Gegenden Deutschlands im. -mer weiter nach Norden gedrängt. Immer nener Zuzug aus der Heimath der Arier schob und drückte nach; di< Angeln, die Sachsen, die Friesen war fen die Normannen schließlich bis in du nnwirthliche.i Schären und Fjorde Skandinaviens zurück. Später haben sich die Normannen furchtbar an ihre» unfreundlichen Nachbarn gerächt. Im heutigen Schweden und Norwe gm zwang die Noth und die Unfrucht barkeit des Landes die Normannen, sich aus den Fischfang zu legen; sie bau ten Kähne und später Schiffe. Doch die Uebervölkerung zwang zur Auswan derung. Unter selbstgewählten Anfüh rern zogen die jungen und kräftigen, aber nicht seßhaften MännersdeS Stam mes aus ihren Schiffen hinaus, um sich anzusiedeln. Der Widerstand, den man ihnen entgegensetzte, zwang sie zum Ge brauch ihrer Waffen. Sie waren sieg reich. und erbeuteten Kostbarkeiten un! schöne Weiber. So wurden aus den Landflüchtigen. Heimathlosen kühn« Abenteurer und Räuber. Sie brand schatzten alle Mittelmeerküsten. Sil besiegten und knechteten ihre alten Be dränger, die inzwischen nach Britannien ausgewanderten Sachsen und Angeln. Es war daher ein gewaltiger histo rischer Schnitzer, wenn man die Sach sen aus Vikingerschiffen nach Britannien fahren läßt. Denn die Vikinger odei Normannen, von den Sachsen Dänen genannt, waren die furchtbarsten Feind« der Sachsen. Nicht nur Britanjnen, »«in, auch «in«« Zheil Deutschland« ganzNordfrankreich, Italien, Sicilien, Griechenland, Nordafrika und die Krim waren lange Zeit von den Normannen unterjocht. «luS >«r «tnderstub» ver Stomi «irten. Baby McKee zu Baby Ruth: Das mag nun kommen, wie es will: aber Präsident kannst Du doch nimmer wer den! Zu viel verlangt. Modi stin: „ Nein, nein, ich traue keinem Reisenden; da heißt eS: „Ein änderet Städtchen, ein anderes Mädchen." Reisender: „Ich versichere Sie. Fräu lein, daß ich Sie wirklich liebe! Sit dürfen mir dies aus mein Wort hin glauben. Verlangen Sie irgend ein Zeichen, das Sie von der Wahrhaftig keit meiner Liebe zu überzeugtn im Stande ist?" —Modistin: „Nun, dann geben Sie mir Ihr Ehrenwort darauf, daß Sie noch nicht verheirathet sind!" Reisender: „Das...,ja, das.... meln liebes Fräulein, tami ich nicht!" Eine neue Krankheit.- Frau Hnber: „Warum wollen Sie denn Ihr Mädchen fortschicken, Frau Maier? Sie scheint doch recht nett und reinlich zu sein/' Frau Maier: „Reinlich ist gar kein Wort dafür. Die wäscht sich den ganzen lieben Tag. Ich glaube wahrhaftig, das Mädchen leidet am Seifenivahnsinn. »«senvaynen«« fra»«r«r z«»». Wer heutzutage mit Windeseile, bk haglich in eine Ecke des Cupees gelehnt, aus den Schienen die Welt durchfliegt, macht sich zumeist keine Vorstellung, wie neu verhältnißmäßig die Einrichtung und Ausstattung unserer Eisenbahnwa gen ist. Greife» wir nur einige Jahr zehnte zurück. England ist das Vater land der Eisenbahnen. Hier der erste regelmäßige Dienst aus der Bahn strecke Liverpool-Manchester am Frei tag,am 17. September 1830, zwei Tage nach der Eröffnung der Linie eiugerich tet. Um den Weg von 31 englischen Mei len, also etwa 50 Kilometern, zwischen den beiden großen Mittelpunkte» des Handels nnd der Industrie zurückzule gen. brauchten die Züge zwei Stunden; aber diese Schnelligkeit war Vielen zu groß. eS kamen Klagen, man werde ganz schwindlig dabei. Hcntzutage würden wir einen solchen Zng einen elenden Bummelzug schelten. Damals jedoch waren solche Beschwerde über kör perliches Uebelbesinden in der That nicht unbegründet; die Wagen waren nnr mit Ketten verbunden; sie schüttelten die Passagiere fürchterlich durcheinan der und beim Bremsen und Stillhalten stieß ein Waggon krachend aus den an dern. Die Wagen waren möglichst den Postkutschen nachgebildet; sie trugen Namen, wie diese und auch ihre Ein richtung war ähnlich. Sie faßten meh rere Abtheilungen, für die erste Klaffe mit je vier Sitzen; in zweiter gab es weder gepolsterte,noch abgetheilte Plätze, für Reifende dritter Klaffe war anfäng lich gar nicht gesorgt. Dagegen ist die schöne Einrichtung der Schlafwagen viel alter, als man zumeist annimmt: auf mehreren englischen Linien gab es schon in den dreißiger Jahren in jedem ersten Klaffe Wagen eine Abtheilung mit Betten. Das Gepäck wnrde oben auf das Verdeck gestaut und die Fahr gäste hatten das Recht, sich setzen, wenn sie sich vor dem Wind, dem «staub und dem funkenfprüheuden Rauch nicht scheuten. Man schützte sie durch besondere Brillen gegen diese Un annehmlichkeiten. Trotzdem man aber auch das Reisegepäck durch Decken zu sichern suchte, gerieth es häusig durch die von der Locomotive ausgeworfenen Fnnkcn in Brand; und doch hat man diese Art der Güterbeförderung verein zelt bis 1860 in England beibehalten. Heiterer nnd prächtiger sahen die Züge damals ans, als jetzt. Die Ma schine glänzte von vielem Messingwcrk, die Wagen waren mit grellen Farben angestrichen, die erste Klasse gelb oder pnrpnr, für die zweite Klaffe wählte man weiß, gelb oder grün, für die dritte ein dunkles Blau. Man denke sich das Bild: ein solch buntscheckiger Zug. auf den Dächern der Wagen viele Reifende, dazu draußen an den Seiten die Bedie nungsmannschaft in schreiendes Roth gekleidet, und am Ende deSZuges häufig noch Privatwagen in alle» Farben; denn trotz des furchtbaren Nuttelns galt als vornehmes Sommervergnügen f.»5 nohlhabeiid' Leute, in eigenem Wa gen. angehängt am Schluß des Zuges, einen Ausflug zu machen. > So konnte man sich auch behaglich mit Proviant verfo.gen, denn dafür waren die von de» Bah»verwalt»ngen getroffenen Einrichtungen ans den Stationen höchst mangelhaft, die Erfrischungen spärlich, theuer und schlecht, die AufcnthatlSzeiten sehr kurz bemessen. , Eine ganze Leidensgeschichte hatten die Reisende» 3. Klasse durchzninachen, bis sie zn ihrem Rechte gelangten. BiS zum Jahre 1345 hatten sie, so berichtet ein Aufsatz im „Cornhill Magazine", dem wir diese Angaben entnehme», gar keinen gesetzlichen «schütz. Die Bahn- Verwaltungen rechneten mir auf vor nehme und wohlhabende Leute. Rei fende 3. Klaffe wies man in offeiit Güterwagen, ans die man Vre'tter leg!e; andere sperrten die Unglückliche» in Bichzüge mit den Thieren zusammen; ,a manchen Orts war es den Angestell ten der Bahnen verboten, bei An kunft ihnen das Gepäck zu tragen. Mit der stärkeren Nachfrage nach Arbeits kräften, welche in dem erleichterte» Ver lehr durch die Ei'enbahne» einen mäch tigen Anfschivnng nahm, trat Wandel ein: der Andrang minder Bemittelter z!i den Bahnen wuchs gewallig. Darum zwang das Parlament 1845 durch Cie ici'. die Bahngeskllschnsten, täglich min destens eine» (den s'srliunwiiliii'v tmin) nach jeder Richtung gehen zu lassen, der an jeder Station hielt, min destens zwöls englische Meilen in der stunde zurücklegen mußte u»d mit dem preise von einem Penny sür die Meile Wagen dritter Klasse führen mußte, die mit Dächern, Seitenwänden, Sitzen und Licht versehen waren. —ln der Kirche. Ein Dorf geistlicher sah, während er ans der Kan zel predigte, in Schaaren die Th.'ilneh mer einer Landpartie in die Kirche »ringen. Die Leute flüchteten sich vor .'inem Gewitterregen, der sie bereits ganz durchnäßt hatte. AIS die Inva sion der städtischen Weltkinder die Ge ineindemitglieder in ihrer Andacht störte, wurdz der Pfarrer uugeduldig und brach in die Worte ans: „Ich habe niemals jene Christen geliebt, welche die Religion als Deckmantel mißbrauchten, allein noch viel weniger liebe ich die, welche sie als Regenschirm oerwenden!" Preis werth. Bekannter: .Wie können wie doch Ihre liebreizende Tochter einem solch häßlichen unv unbe deutenden Menschen geben?" Mut ler: „Ach, ich bitt Sie; mein Madel hat bloß achthundert Mark Vermögen, und für achthundert Mark ist der Bräu» tlgam doch ganz nett!" Undeutlich es Stillschwei gen. A.: „Was sagten Sie?" B.: „Ich habe jetzt nichts gesagt." —A.: „Na, dann sprechen Sie in Zulunft deutlicher!"