Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 03, 1892, Page 5, Image 5

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    Sichtet darauf, daß die
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sFiir da« „Wochenblatt".)
Etwas über die Eiszeit.
Mit besonderer Berüissichligung der glaziale» Merkmale in Nordost
Nach der Behauptung der Geologen stand der größte Theil des heutigen
Nordamerika noch unter dem 1000 Meter tiefen Meere, als die Eiszeit einbrach.
Die Küste bezeichnete das alle Festland von Baltimore westlich bis zum Mississippi,
lief nordwestlich am Felsengebirge entlang und erreichte in Alaska das Eismeer
gestade. Alles übrige war Meer, aus welchem nur vereinzelte gletscherbedeckte
Inseln hervorragten. Eisberge schwammen nach Süden und hinterließen ihre
Spuren in den zahlreichen Findlingen und glatt geriebenen Felsenenden und tief
eingerissenen Furchen im Boden. Ein Südmeer reichte im Mississippithal bis zur
Ohiomündung und bedeckte einen großen Theil Mittelamerikas. Nun erfolgen
auch die Diluvialablagerungen von Canada bis Pennsylvanien, in Michigan,
Wisconsin, Minnesota, Ohio, Indiana, lowa und Illinois, steigen an den Berg
hängen 2000 Meter hoch hinauf und füllen die alten Flußthäler, während Glet
scher von allen Hochgebirgen niederhingen und Kalktuss- und Lehmablagerungen
die Pampas Süd-Amerikas schufen, das schmale Gebirge aber fast von einem
Pol bis zum anderen reichte. Die Lulkane gaben endlich durch Hebungen, Sen
kungen und Zerfpaltungen dem heutigen Amerika seine Gestalt, und die Flüsse
füllten nach und nach die Niederungen mit ihrem Schlamme, die Meeresströmun
gen verändert?» ihren Lauf, und die verschiedene Erhebung des Bodens änderte
das mathematische Klima ab.
Daß vor den» Eintreten der Eiszeit wesentlich andere Klimaverhältnisse
berrschten, ist erwiesen; es wäre aber unnütz, vor den Beginn der geologischen
Gegenwart zurückzugreifen. Auch ist hier nicht der Ort, auf die verschiedenen
Entstehungstheorien der Glazialperiode einzugehen, da die Forscher darüber selbst
noch nicht einig sind. Das Altai (innerasiatische) Gebirgssystem scheint von der
Gletscherflulh nicht berührt worden zu sein, sondern nur Mitteleuropa, Theile
Asiens und Amerika. In Eurova drang die Eisfluth von den Gebirgen Skandi
naviens aus abwärts, wie die Ablagerungen der Steinschichten zu beweisen schei
nen : während in Amerika gerade die Niederungen der Hudson Bai das Centrum
der Gletscherflulh waren. Man will dies dadurch erklären, daß wahrscheinlich
die Gebirge von Grönland, Labrador, möglicherweise von New
Hampshire und dem nördlichen New Aork große Eismassen abgaben, die sich zur
höchsten Glazialzeit mit den Polareiskegeln vereinigten und eine Eisschichte bilde
ten, die so dick war, daß sie das ganze Land bedeckte, südwärts über einen großen
Theil des Continentes floß und sogar über Mount Washington stand.
Die Grenzen der nördlichen Driftablagerungen von Nordamerika sind noch
nicht genau festgestellt, denn nur wenig weiß man von dem Gebiet westlich von
Manitoba. Die Linie der südlichen Kante hat man dagegen an der nordwest
lichen Ecke von Dakota entdeckt; von hier aus führte sie durch das Centrum von
Nebraska und das nordöstliche Kansas, ging östlich durch den mittleren Theil von
Missouri nach dem Mississippi Fluß (bei St. Louis) und kreuzte Illinois und In
diana nach Kentucky, ging dann wieder über den Ohiofluß oberhalb Cincinnati
zurück und trieb nordöstlich zur Linie von Pennsylvania, einige Meilen nördlich von
Beaver. In Pennsylvanien passirte die Gletschermasse nordwestlich von Beaver
nach Marren County, wo sie den Staat New Aork erreichte. In Cattaraugus
County, N. D., eine scharfe Biegung beschreibend, drang sie nochmals in Potter
County in Pennsylvanien ein und ging südöstlich nach Belvidere in Northampton
County; von hier kreuzte sie New Jersey nach Staten Island, floß die ganze
Länge von Long Island entlang, erscheint an Block Island, Naushon und Cape
Cod, und setzte wahrscheinlich ihre Bahn entlang der Ufer der St. George und
Sable Island Untiefen außerhalb Nova Scotia fort; von hier südöstlich von
Neufundland und südlich von Grönland Passirend, mögen die Eismassen sich mit
denjenigen vereinigt haben, welche das nordwestliche Europa bedeckten.
Diese amerikanische Eisfluth, sich über ein Gebiet von fünf Millionen Oua
dratmeilen erstrecken! auswärts gegen den Rand oder die Kanten, wenn
gleich, wie im östlichen Pennsylvanien, die unteren Schichten auch zeitweise
bergauf flössen. Durch den größten Theil der Per. Staaten und Canada war
der Gang der Strömung, wie die glazialen Furchen und mitgefühlten Stromsteine
bezeugen, südwestlich. Südwestlich führende Furchen, welche die Eismassen zogen,
findet man auf den Höhen der Laurentians, Catskills und Alleghenies; ähnliche
Furchen führen von der Hudion Bai nach Dakota; blosgelegte Felsoberflächen
in Michigan, Minnesota und Wisconsin zeigen südwestliche Furchen. Aber nah:
dem Rande der Gletscherfluth drücken sich die Furchen stets auswärts diesem Rande
zu ; so drängen sich durch ganz Ost Neuengland die Furchen südöstlich dem Ozean
zu, dicht an dessen Ufern der Rand der Eisfluth war. Desgleichen führen im
westlichen Pennsylvanien und östlichen Ohio die Furchen südöstlich den terminalen
Moränen zu.
Die ausnahmsweise» Abweichungen in der Richtung der Furchen haben
lokale Ursachen zum Grunde. Die untere Schichte des Eises folgte in der Regel
der Richtung der Thäler, durch welche es floß. So sind die Furchen im Hudson
Thale vom Champlain See nach der Stadt New Dork zu südlich, und jene an
den angrenzenden Gebirgshöhen in südwestlicher Richtung. Solche niedrig gele
genen Furchen können einer späteren Periode der Eiszeit angehören, als jene aus
erhöhtem Land, und mögen von lokalen Eisschichten herrühren, die zurückblieben,
nachdem die allgemeine Eisfluth verschwunden war. Die hochliegenden Furchen,
die sich gleichmäßig über große Gcbiete erstrecken, deuten allein die Richtung an,
welche die Eisfluth zur Zeit ihrer größten Ausdehnung nahm.
Weitere Beweise der Richtung geben uns die mitgeführten Stromsteine.
Im westliche» Pennsylvanien und durch ganz Ohio findet man in großer Anzahl
Stromsteine von canadifchem Granit, der oft hunderte Meilen von feiner Hei
math weggeführt wurde. In lowa und Wisconsin fand man Fragmente von
einheimischem Kupfer, von denen einige über vierhundert Meilen weit mitgefühlt
worden waren; ja, man hat sogar gefunden, daß Strom- oder Graniisteine
siebenhundert Meilen weit geführt wurden. Nimmt man an, daß zur Eiszeit
der größte Theil von Nordamerika unter Wasser war, so findet man eine greif
bare Erklärung für diese Gesteinverschiebungen und »Ablagerungen. Wenn die
Eismassen an den mächtiger waren, als die Tiefe der See, dann
konnten sie sich nicht loslösen und fortschwimmen, sondern sie rückten auf dem
Seeboden vor, unter sich jene ungeschichteten Lagen von Geschiebelehm absetzend.
Wo dies nicht der Fall war, da schwammen die Eisstücke von dem Gletscherrande
ins Meer, die eingefrorene Grundmoräne thaute auf und fiel nebst größeren
Felst'.ümmcrn in die Tiefe, wo sie sich in regelmäßigen Lagen absetzten. Man
findet fast überall auf den Bahnen, welche diese Wanderblöcke genommen haben
müssen, Bruchstücke, die sich beim Transport abgebröckelt haben. Es ist unmög
lich, daß die Beförderung dieser Felsmassen auf eine andere Weise als durch
Gletscher geschehen ist, denn um von Flüssen befördert worden zu sein, sind die
selben zu groß; hätten aber die Flüsse die Trümmer von ihrem ursprünglichen
Lagerorte weggeführt, dann hätten sie sich nur am Meeresgrunde ablagern kön
nen, und nicht in Höhen von über LOW Fuß über dem Meeresspiegel, in der sie
sich finden. Wo eine Fortsetzung von Gebirgen oder gleichmäßig erhöhter Boden
den Fluß der Gletschermasse aufhielt, wurden auch die wandernden Stromsteine
aufgehalten, und die glazialen Ansammlungen südlich von solchen Gegenden ent
halten meistens nur lokale Steine; so sind z, B. in Neuengland und dem östlichen
Pennsylvanien weitgewanderle Stromsteine sehr rar, denn sie wurden selten wei
ter als zehn oder zwanzig Meilen mitgefühlt.
Nach den vorhandenen Furchen an Fclsenflächen und den mitgefühlten
I Stromsteinen an Erhöhungen, wie auch gestützt aus die Bewegungen der Glet
> scherberge, hat man Berechnungen über deren Dicke an verschiedenen Punkten
gemacht. Der südliche Rand des Gletschers in Pennsylvanien war an der äußer
sten Kante des Eises in gewissen Thälern etwa 700 Fuß dick; gegen das Zentrum
5U und etwa eine Meile vom Rande erreichte das Eis die doppelte Dicke; und
fünf Meilen vom Rande gegen den Mittelpunkt z» hatte das Eis mindestens eine
Dicke von >OOO Fuß. So hat man z. B. berechnet, daß das Eisfeld über dem
jetzigen StroudSburg, in Monroe County, acht Meilen rückwärts von der Kante
eine Dicke von 2000 Fuß hatte.
Weitere überzeugende Beweise von der immensen Dicke des Eisfeldes gar
nicht so weit von dessen Rande finden wir an den Merkmalen, die es an dem
höchsten Punkte der Wyoming Gebirge, bekannt als Penobscot Knob, hinterlassen
hat. Der felsige Gipfel des Knopfes ist mit Furchen bedeckt, und ein großer
erratischer Granitblock ist in einer Höhe von 2200 Fuß über dem Meeresspiegel
darauf niedergelassen worden, von dem aus man eine Fernsicht über zehn Coun
ties hat. Unterhalb desselben liegt in nördlicher Richtung ausgebreitet das Wy
oming Thal, überall glaziale Spuren aufweisend; und durch dasselbe fließt der
SuSquehanna Fluß nur 530 Fuß über dem Meeresspiegel. .Der Unterschied
(2220F.—530F.—1710F.) ergiebt die mindeste Dicke des Eises über Wilkes
barre. Ohne Zweifel muß es wenigstens 2500 Fuß dick gewesen sein, um über
den PenobScot Knob und acht Meilen weiter südlich zur Terminal-Moräne im
Conyngham Thale fließen zu können.
Gegen den Rand zu war die Oberfläche des Gletschers jäh abfallend, gegen
den Mittelpunkt zu aber sanft aufsteigend. Gewißheit über die wirkliche Höh«
der Oberfläche der Haupteismasse hat man nicht; da dieselbe aber vom Ontaric
See aus südlich über die Anhöhen des südlichen New ?)ork floß und die höchsten
Punkte im nördlichen Pennsylvanien erreichte, 2500 Fuß über der Seeoberfläche,
so muß dessen Dicke im Zentrum des Seebasins mindestens 3000 Fuß gewesen
snn, kniin auch 4000 Fuß überstiegen habe». Die Entdeckung von mitgefühlter
Stromsttine» auf dem Gipfel des Mount Washington, welcher sich etwa s<X>(
Fuß über die Umgebung erhebt, zeigt, daß der Gletscher zur Zeit seiner höchster
Ausdehnung nicht nur den genannten Berg, sondern ganz Neuengland mit einei
EiSinasse bedeckle, welche stellenweise eine Meile lief war.
Die höchsten Gipfel der Catskill Gebirge und vereinzelte Höhen, wie Moun
Ararat i>n nordöstlichen Pennsylvanien (auch Sugar Loas in Preston Township
W'.yne Couniy), scheinen als Inseln emporgeragt zu haben, gerade wie noch jetz
! »r den Eisfeldern Grönlands einige solcher isolirten in einem Se>
von Eis sich erheben. Aber die mehr als 2000 Fuß hohen Berge nahe der See,
tüste in Neucngland zeigen Furchen bis zu ihren Gipsein und die Gletscher ginge«
gänzlich darüber hinweg. Daß die Gletscher hinter einander folgende Gebirgs
Höhen kreuzten, ohne sich in ihrer allgemeinen Richtung aushalten zu lassen, wi
sich in Reuengland und Pcnnsyivanien deutlich zeigt, muß als Beweis gelten
daß die Eismasse viel höher war, als jene Gebirge. Die glazialen Merkmale i>
(Schluß folgt.)
Stadtratb.
Common Council, 26. Mai.
Eine Zuschrift von Controlle»! Eisele
Mg ein, in welcher derselbe erklärte,
daß er in seinen Voranschlägen für
1892 den Ertrag einer LizenSsteuer nicht
mitgerechnet habe und daß aus dieser
Quelle möglicherweise noch die Summe
von KBOOO in die (stets schwindsüchtige)
städtische Kasse fließen könnte, welche
man dann für Straßenverbesserungen,
Brücken, Culverts zc. verwenden könnte.
(Uns scheint es sehr fraglich, ob unter
den Umständen dieses Jahr eine Lizens
steuer gesetzlich erhoben werden kann.)
Das Sanitäts-Comite berichtete, daß
Webster- und Taylor-Avenues in einem
abscheulichen Zustande seien, indem
viele der Abtritte dort überlaufen.
Die sofortige Anlegung eines Sewers
sei unbedingt nöthig. Eine diesbezüg
liche Verordnung ist im Select Council
in dritter Lesung passirt worden.
Vier Angebote für eine Röhrenlei
tung in der 19. Ward waren eingegan
gen und wurden an das zuständige Co
mite verwiesen.
Für den Druck des Jahresberichtes
von Feuerwehrches Madison war nur
von Scranton <k Sohn ein Angebot für
K5l eingegangen. Sie erhielten den
Contrakt.
Nach dem Jahresbericht des Stadt»
fchatzmeisters hat derselbe im verflosse
nen Jabre 5533.967 91 eingenommen
und 8361,603.16 ausgegeben, so daß
eine Bilanz von S 172,364.75 am 6.
April 1892 verblieb. Die letztjährige
Bilanz betrug nur ?33,143.86.
Dritte Lesung passirten folgende
Verordnungen: Das Salair des Poli
zeichefs auf 81500 jährlich festsetzend;
für eine neue Brücke über den Lacka
wanna an Carbon-Straße; Creirung
des Sewerdistrikts No. 13 in der 14.
Ward.
Common Council, 31 Mai.
Mit gerade einem Quorum wurde die
Sitzung eröffnet.
Die Resolution für eine Steuerher
absetzung des T. P. O'Malley wurde
vom Mayor vetirt, da ihr Wortlaut zu
unbestimmt war.
Moir beantragte, eine Serie von Re
geln zur Leitung des Polizeideparte
ments abzufassen.
Verordnungen passirten in dritter
Lesung wie folgt: Für Anschaffung
eines Pferdes für 8200; für eine Ab
zugsröhre an Pittston- und Prospect-
Avenues, und Cherry- und Fig-Stra
ßen; Etablirung des Sewerdistrikts
No. IS; für Besichtigung und Kosten
ausschlag für Sewer No. 10.
Die Verordnung zur Creirung einer
Lersicherungsbehörde für städtisches
Eigenthum passirte zweite Lesung.
Interessante richterliche Eutschei
dung über die Rechte von
»BottlerS*.
Nach dem neuen pennsylvanischen
Hochlicenz-Gesetz bezahlen „Bottlers"
jährlich 8300 und Großhändler 81000
Licenz-Gebühr. Die allgemeine An
nahme war, daß „Bottiers" nur Malz
getränke in Flaschen abziehen und von
12 Flaschen aufwärts verkaufen dürfen.
Der „Bottler" Washington Lieber,
No. 502 N> 3. Straße, Philadelphia,
legte jedoch das Gesetz so aus, daß er
alle Arten geistiger Getränke in Fla
schen abziehen und verkaufen könne und
aus diesem Grunde verlangte die „Law
and Order Society" vor Gericht den
Widerruf der Licenz Lieber's.
Am Freitag entschied Richter Bogy,
daß das Gesetz keine bestimmte Erklä
rung darüber enthalte, was ein „Bott
ler" sei, jedoch der gesunde Menschen
verstand sage, daß ein „Bottler" ein
Mann sei, der geistige Getränke in
Flaschen abziehe und verkaufe, und sei
ner Ansicht nach könne deshalb ein
„Bottler" alle Arten geistiger Getränke
verkaufen, wenn er sie selbst abgezogen
habe, dagegen stehe das Recht, von an
deren Händlern in Flaschen abgezogene
geistige Getränke zu verkaufen, nur
Großhändlern zu.
Die republikanische National - Con
vention, welche nächsten Dienstag, den
7. Juni, zu Minneapolis, Minnesota,
zusammentritt, zieht schon seit Monaten
die Aufmerksamkeit der leitenden Män
ner dieses Landes auf sich. E« unter
liegt kaum einem Zweifel, daß der jetzige
Präsident Harrison für einen zweiten
Termin nominirt wird. Zwar fehlt es
ihm nicht an Gegnern innerhalb seiner
eigenen Partei. Denn es läßt sich den
ken. daß ein Mann, welcher ungefähr
einhundert Tausend Aemter zu vergeben
hat, für welche eine halbe Million oder
mehr Applikanten -sind, sich Feinde ma
chen muß. Aber die große Mehrzahl
der Anhänger der Partei ist mit der
Verwaltung des Präsidenten Harrison
zufrieden und wünscht seine Wieder
erwählung. Angeblich wollen seine
Gegner die Nomination von Staats-
Sekretär James G. Blaine, doch ist
dies nur ein Deckmantel für ihre Feind
schaft gegen Har«ison, da Blaine wie
derholt erklärt ha», daß sein Name nicht
vor die Minneapolis Convention ge
bracht werden solle.
Das soeben erschienene Heft 1V
der „Gartenlaube" enthält neben
der Fortsetzung des prächtigen Gangho
fer'schen Romans „Der Klosterjäger"
den Anfang einer hübsch und gewandt
geschriebenen Erzählung von M. v,
Dorsner „Onkel Christians sieben Lie
ben". Unter den belehrenden Aussätzen
tritt um seiner aktuellen Bedeutung wil
len ein Artikel übn die Anarchisten her
vor, welcher die Geschichte der anarchi
stischen Bewegung in klaren Zügen ent
rollt. Adolf Ebeling schildert den gro
ßen Hamburger Brand des Jahre«
1842, dessen Gedächtniß jetzt beganger
wird. Auf die goldene Hochzeit de«
Herzogs Ernst 11. von Sachsen-Koburx
weisen die wohlgelungenen Porträts de«
herzoglichen Paares hin. Der illustriert«
Schmuck des Heftes ist auch im übriger
ein hervorragend schöner und reicher
Besonders möchten wir einen reizender
Mädchenkops von C. Vautier hervorbe
ben; auch die Bilder von dem Ham
burger Brande sind sehr interessant.
> «K. Leset das „Wochenblatt" regel
mäßig ; es kostet nur ? 2 lX).
Der »Odell^
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Ausland.
In der deutschen Reichshauptstadt
und auch anderswo werden die kostspie
ligen, an Verschwendungssucht grenzen
den Luxusneigungcn des Kaisers nicht
gerade milde beurtheilt. Dem kaiser
lichen Eisenbahnzug, der zwei Millionen
Mark kostet, folgt jetzt ein „Blockhaus",
das sich der Kaiser von norwegischen
Zimmerleuten an der Havel errichten
läßt und welches die Kleinigkeit von
300,000 Mark kosten s»ll.
Fünfzehn Mädchen, die in dem
Frauenkloster Wurmsbach am Züricher
See im Canton St. Gallen erzogen
wurden, unternahmen eine Bootfahrt
auf dem See. Das Boot schlug um
und sieben der Insassinnen ertranken.
Die übrigen acht wurden durch schnell
herzueilende Boote gerettet.
In Marsberg in Westfalen wur
den am 26. Mai durch eine verheerende
Feuersbrunst 46 Wohnhäuser, IL
Scheunen und 24 Ställe in Asche gelegt.
Ungefähr 60 Stück Vieh kamen in den
Flammen um. Mehr als 250 Personen
sind obdachlos geworden.
München, 25. Mai. Mit Rücksicht
auf das brutale, rücksichtslose Schießen
von Schildwachen in preußischen Städ
ten auf Leute aus dem Bürgerstande,
wurde die bayerische Regierung von
mehreren Mitgliedern des Landtages
betreffs der Nothwendigkeit interpellirt,
das den Schildwachen vorgeschriebene
Verhalten einer zeitgemäßen Reform zu
unterziehen. Der Kriegsminister erwi
derte jedoch, daß eine Reform völlig
überflüssig fei, da bayerische Schildwa
chen nie auf Menschen schössen, außer
wenn ein wirklich vorher Verhafteter die
Flucht ergreife. Der Minister betonte
in seiner Erwiderung das Wort „baye
risch" mit ganz besonderem Nachdruck,
da er hervorheben wollte, daß die Ge
pflogenheiten des bayerischen Militärs
von denjenigen des preußischen himmel
weit verschieden seien. Die Erklärung
des Ministers wurde mit stürmischem
Beifall entgegen genommen.
Berlin, 28. Mai. Es ist gräßlich
heiß hier und in ganz Deutschland.
Ueber 33 Grad C. (36 Grad Fahren
heit) im Schatten bei uns in Berlin,
und schon jetzt Ende Mai! ES ist schreck
lich, kaum noch auszuhalten. Richt
anders aber lauten die Berichte aus dem
übrigen Deutschland. Von allen Sei
ten treffen Meldungen über tödtliche
Sonnenstiche ein, und natürlich haben
die vielgeplagten Soldaten am meisten
darunter zu leiden.
Obgleich ein Schreiben des Reichs
kanzlers Grafen Caprivi über den Ber
liner Weltausstellungsplan nicht ermu»
thigend lautete, arbeitet das vorberei
tende Comite energisch weiter. Die
Hamburg - Amerikanische Packetfahrl»
Aktiengesellschaft zeichnete 100,000 M.
für den Garantiefonds und einige her
vorragende Berliner Hotelbesitzer ver
einigten sich, um einen gleich hohen Be
trag zu zeichnen.
Ein Jnfanterieoffizier, der wahr
scheinlich betrunken war, mischte sich in
Spandau in einen unter Civilisten ent
standenen Streit und hieb mit dem Sä
bel rechts und links um sich, wobei er
mehrere Personen verletzte. Eine erregte
Volksmenge wurde nur durch das sofor
tige Einschreiten der Polizei daran ver
hindert, den Offizier zu lynchen.
Lieutenant von LuciuS, welcher in
Mainz einen Polizeibeamten zu erstechen
versuchte, weil derselbe ihn wegen Hal
tens eines nicht mit Maulkorb versehe
nen Hundes angezeigt hatte, reichte sein
Abschiedsgesuch ein. Er wird trotzdem
vor ein Kriegsgericht gestellt werden.
Von Dr. Stuhlmann herrührende
eingehende Schilderungen der letzten
Reise Emin's von Sansibar nach dem
Innern Afrika's sind hier eingetroffen.
-Dr. Stuhlmann schreibt, Emin Pascha
habe es, statt nach Wadelai zurückzu
kehren, vorgezogen, den Urwald zu er
forschen. Wegen Proviantmangels sei
es für die Träger nöthig gewesen, den
Rückzug anzutreten. Krankheiten und
Nahrungsmangel unter den Leuten
Emin's hätten die Eingeborenen ermu«
thigt, die Expedition häufig anzugreifen.
Schließlich seien die Pocken ausgebro
chen, so daß sich Emm im Dezember
gezwungen gesehen habe, Dr. Stuhl
mann mit den gesund gebliebenen Mit
gliedern der Expedition vorauszuschicken.
Die Expedition habe werthvolle wissen
schaftliche und geographische Jnforma
tion erlangt. Es sei sicher, daß sich
das Msumbiro-Gebirge, welches Stan
ley für England annektirte, in Wirklich
keit westlich vom 30. Meridian bef.nde
und deshalb zum Kongostaate gehör-.
Berlin. 29. Mai. Der deutsche Kai
ser Hit die Corpscommandeure in einem
Privatbesehl angewiesen, die Offiziere
schärfer zu überwachen und Ausschrei
tungen gegen Civilisten streng zu be
strasen. (In seinem GroßwahnSdünkel
scheint es ihm nicht bewuyt, daß er
durch Belobung und Belohnung solcher
Subjekte, wie Lück, selbst zu den ge
rügten Ausschreitungen gegen Civilisten
ermuntert.)
Berlin, 30. Mai. Max von Forcken
beck, der am Donnerstag im 71. Lebens
jahre verstorbene Oberbürgermeister von
Berlin, wurde heute zu Grabe geleitet.
Das Begräbniß gestaltete sich zu einem
ungemein großartigen und imposanten.
An der Trauerfeier im Rathhause nah
men Reichskanzler Graf Caprivi, die
Mitglieder des Staatsministeriums und
viele andere hervorragende Persönlich
keiten Theil. Bürgermeister Zelle und
Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Med.
Stryck hielten ausgezeichnete Reden, in
welchen sie den außerordentlichen Ver
diensten des Entschlafenen volle Aner
kennung zollten. Zwölf Abgeordnete
trugen den Sarg, der die irdische Hülle
des Herrn von jsorckenbeck birgt, aus
dem Rathhaus zum Leichenwagen. Aus
den benachbarten Straßen hatte eine
große Anzahl von Vereinen Posto ge
faßt, die sich dem Leichenzug anschloffen.
Die Barbiere haben wieder einmal
vereinbart, ihre Geschäfte an Sonnta
gen schließen zu wollen. Aus wie lange ? 5