Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 03, 1892, Page 5, Image 5
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Mit besonderer Berüissichligung der glaziale» Merkmale in Nordost Nach der Behauptung der Geologen stand der größte Theil des heutigen Nordamerika noch unter dem 1000 Meter tiefen Meere, als die Eiszeit einbrach. Die Küste bezeichnete das alle Festland von Baltimore westlich bis zum Mississippi, lief nordwestlich am Felsengebirge entlang und erreichte in Alaska das Eismeer gestade. Alles übrige war Meer, aus welchem nur vereinzelte gletscherbedeckte Inseln hervorragten. Eisberge schwammen nach Süden und hinterließen ihre Spuren in den zahlreichen Findlingen und glatt geriebenen Felsenenden und tief eingerissenen Furchen im Boden. Ein Südmeer reichte im Mississippithal bis zur Ohiomündung und bedeckte einen großen Theil Mittelamerikas. Nun erfolgen auch die Diluvialablagerungen von Canada bis Pennsylvanien, in Michigan, Wisconsin, Minnesota, Ohio, Indiana, lowa und Illinois, steigen an den Berg hängen 2000 Meter hoch hinauf und füllen die alten Flußthäler, während Glet scher von allen Hochgebirgen niederhingen und Kalktuss- und Lehmablagerungen die Pampas Süd-Amerikas schufen, das schmale Gebirge aber fast von einem Pol bis zum anderen reichte. Die Lulkane gaben endlich durch Hebungen, Sen kungen und Zerfpaltungen dem heutigen Amerika seine Gestalt, und die Flüsse füllten nach und nach die Niederungen mit ihrem Schlamme, die Meeresströmun gen verändert?» ihren Lauf, und die verschiedene Erhebung des Bodens änderte das mathematische Klima ab. Daß vor den» Eintreten der Eiszeit wesentlich andere Klimaverhältnisse berrschten, ist erwiesen; es wäre aber unnütz, vor den Beginn der geologischen Gegenwart zurückzugreifen. Auch ist hier nicht der Ort, auf die verschiedenen Entstehungstheorien der Glazialperiode einzugehen, da die Forscher darüber selbst noch nicht einig sind. Das Altai (innerasiatische) Gebirgssystem scheint von der Gletscherflulh nicht berührt worden zu sein, sondern nur Mitteleuropa, Theile Asiens und Amerika. In Eurova drang die Eisfluth von den Gebirgen Skandi naviens aus abwärts, wie die Ablagerungen der Steinschichten zu beweisen schei nen : während in Amerika gerade die Niederungen der Hudson Bai das Centrum der Gletscherflulh waren. Man will dies dadurch erklären, daß wahrscheinlich die Gebirge von Grönland, Labrador, möglicherweise von New Hampshire und dem nördlichen New Aork große Eismassen abgaben, die sich zur höchsten Glazialzeit mit den Polareiskegeln vereinigten und eine Eisschichte bilde ten, die so dick war, daß sie das ganze Land bedeckte, südwärts über einen großen Theil des Continentes floß und sogar über Mount Washington stand. Die Grenzen der nördlichen Driftablagerungen von Nordamerika sind noch nicht genau festgestellt, denn nur wenig weiß man von dem Gebiet westlich von Manitoba. Die Linie der südlichen Kante hat man dagegen an der nordwest lichen Ecke von Dakota entdeckt; von hier aus führte sie durch das Centrum von Nebraska und das nordöstliche Kansas, ging östlich durch den mittleren Theil von Missouri nach dem Mississippi Fluß (bei St. Louis) und kreuzte Illinois und In diana nach Kentucky, ging dann wieder über den Ohiofluß oberhalb Cincinnati zurück und trieb nordöstlich zur Linie von Pennsylvania, einige Meilen nördlich von Beaver. In Pennsylvanien passirte die Gletschermasse nordwestlich von Beaver nach Marren County, wo sie den Staat New Aork erreichte. In Cattaraugus County, N. D., eine scharfe Biegung beschreibend, drang sie nochmals in Potter County in Pennsylvanien ein und ging südöstlich nach Belvidere in Northampton County; von hier kreuzte sie New Jersey nach Staten Island, floß die ganze Länge von Long Island entlang, erscheint an Block Island, Naushon und Cape Cod, und setzte wahrscheinlich ihre Bahn entlang der Ufer der St. George und Sable Island Untiefen außerhalb Nova Scotia fort; von hier südöstlich von Neufundland und südlich von Grönland Passirend, mögen die Eismassen sich mit denjenigen vereinigt haben, welche das nordwestliche Europa bedeckten. Diese amerikanische Eisfluth, sich über ein Gebiet von fünf Millionen Oua dratmeilen erstrecken! auswärts gegen den Rand oder die Kanten, wenn gleich, wie im östlichen Pennsylvanien, die unteren Schichten auch zeitweise bergauf flössen. Durch den größten Theil der Per. Staaten und Canada war der Gang der Strömung, wie die glazialen Furchen und mitgefühlten Stromsteine bezeugen, südwestlich. Südwestlich führende Furchen, welche die Eismassen zogen, findet man auf den Höhen der Laurentians, Catskills und Alleghenies; ähnliche Furchen führen von der Hudion Bai nach Dakota; blosgelegte Felsoberflächen in Michigan, Minnesota und Wisconsin zeigen südwestliche Furchen. Aber nah: dem Rande der Gletscherfluth drücken sich die Furchen stets auswärts diesem Rande zu ; so drängen sich durch ganz Ost Neuengland die Furchen südöstlich dem Ozean zu, dicht an dessen Ufern der Rand der Eisfluth war. Desgleichen führen im westlichen Pennsylvanien und östlichen Ohio die Furchen südöstlich den terminalen Moränen zu. Die ausnahmsweise» Abweichungen in der Richtung der Furchen haben lokale Ursachen zum Grunde. Die untere Schichte des Eises folgte in der Regel der Richtung der Thäler, durch welche es floß. So sind die Furchen im Hudson Thale vom Champlain See nach der Stadt New Dork zu südlich, und jene an den angrenzenden Gebirgshöhen in südwestlicher Richtung. Solche niedrig gele genen Furchen können einer späteren Periode der Eiszeit angehören, als jene aus erhöhtem Land, und mögen von lokalen Eisschichten herrühren, die zurückblieben, nachdem die allgemeine Eisfluth verschwunden war. Die hochliegenden Furchen, die sich gleichmäßig über große Gcbiete erstrecken, deuten allein die Richtung an, welche die Eisfluth zur Zeit ihrer größten Ausdehnung nahm. Weitere Beweise der Richtung geben uns die mitgeführten Stromsteine. Im westliche» Pennsylvanien und durch ganz Ohio findet man in großer Anzahl Stromsteine von canadifchem Granit, der oft hunderte Meilen von feiner Hei math weggeführt wurde. In lowa und Wisconsin fand man Fragmente von einheimischem Kupfer, von denen einige über vierhundert Meilen weit mitgefühlt worden waren; ja, man hat sogar gefunden, daß Strom- oder Graniisteine siebenhundert Meilen weit geführt wurden. Nimmt man an, daß zur Eiszeit der größte Theil von Nordamerika unter Wasser war, so findet man eine greif bare Erklärung für diese Gesteinverschiebungen und »Ablagerungen. Wenn die Eismassen an den mächtiger waren, als die Tiefe der See, dann konnten sie sich nicht loslösen und fortschwimmen, sondern sie rückten auf dem Seeboden vor, unter sich jene ungeschichteten Lagen von Geschiebelehm absetzend. Wo dies nicht der Fall war, da schwammen die Eisstücke von dem Gletscherrande ins Meer, die eingefrorene Grundmoräne thaute auf und fiel nebst größeren Felst'.ümmcrn in die Tiefe, wo sie sich in regelmäßigen Lagen absetzten. Man findet fast überall auf den Bahnen, welche diese Wanderblöcke genommen haben müssen, Bruchstücke, die sich beim Transport abgebröckelt haben. Es ist unmög lich, daß die Beförderung dieser Felsmassen auf eine andere Weise als durch Gletscher geschehen ist, denn um von Flüssen befördert worden zu sein, sind die selben zu groß; hätten aber die Flüsse die Trümmer von ihrem ursprünglichen Lagerorte weggeführt, dann hätten sie sich nur am Meeresgrunde ablagern kön nen, und nicht in Höhen von über LOW Fuß über dem Meeresspiegel, in der sie sich finden. Wo eine Fortsetzung von Gebirgen oder gleichmäßig erhöhter Boden den Fluß der Gletschermasse aufhielt, wurden auch die wandernden Stromsteine aufgehalten, und die glazialen Ansammlungen südlich von solchen Gegenden ent halten meistens nur lokale Steine; so sind z, B. in Neuengland und dem östlichen Pennsylvanien weitgewanderle Stromsteine sehr rar, denn sie wurden selten wei ter als zehn oder zwanzig Meilen mitgefühlt. Nach den vorhandenen Furchen an Fclsenflächen und den mitgefühlten I Stromsteinen an Erhöhungen, wie auch gestützt aus die Bewegungen der Glet > scherberge, hat man Berechnungen über deren Dicke an verschiedenen Punkten gemacht. Der südliche Rand des Gletschers in Pennsylvanien war an der äußer sten Kante des Eises in gewissen Thälern etwa 700 Fuß dick; gegen das Zentrum 5U und etwa eine Meile vom Rande erreichte das Eis die doppelte Dicke; und fünf Meilen vom Rande gegen den Mittelpunkt z» hatte das Eis mindestens eine Dicke von >OOO Fuß. So hat man z. B. berechnet, daß das Eisfeld über dem jetzigen StroudSburg, in Monroe County, acht Meilen rückwärts von der Kante eine Dicke von 2000 Fuß hatte. Weitere überzeugende Beweise von der immensen Dicke des Eisfeldes gar nicht so weit von dessen Rande finden wir an den Merkmalen, die es an dem höchsten Punkte der Wyoming Gebirge, bekannt als Penobscot Knob, hinterlassen hat. Der felsige Gipfel des Knopfes ist mit Furchen bedeckt, und ein großer erratischer Granitblock ist in einer Höhe von 2200 Fuß über dem Meeresspiegel darauf niedergelassen worden, von dem aus man eine Fernsicht über zehn Coun ties hat. Unterhalb desselben liegt in nördlicher Richtung ausgebreitet das Wy oming Thal, überall glaziale Spuren aufweisend; und durch dasselbe fließt der SuSquehanna Fluß nur 530 Fuß über dem Meeresspiegel. .Der Unterschied (2220F.—530F.—1710F.) ergiebt die mindeste Dicke des Eises über Wilkes barre. Ohne Zweifel muß es wenigstens 2500 Fuß dick gewesen sein, um über den PenobScot Knob und acht Meilen weiter südlich zur Terminal-Moräne im Conyngham Thale fließen zu können. Gegen den Rand zu war die Oberfläche des Gletschers jäh abfallend, gegen den Mittelpunkt zu aber sanft aufsteigend. Gewißheit über die wirkliche Höh« der Oberfläche der Haupteismasse hat man nicht; da dieselbe aber vom Ontaric See aus südlich über die Anhöhen des südlichen New ?)ork floß und die höchsten Punkte im nördlichen Pennsylvanien erreichte, 2500 Fuß über der Seeoberfläche, so muß dessen Dicke im Zentrum des Seebasins mindestens 3000 Fuß gewesen snn, kniin auch 4000 Fuß überstiegen habe». Die Entdeckung von mitgefühlter Stromsttine» auf dem Gipfel des Mount Washington, welcher sich etwa s<X>( Fuß über die Umgebung erhebt, zeigt, daß der Gletscher zur Zeit seiner höchster Ausdehnung nicht nur den genannten Berg, sondern ganz Neuengland mit einei EiSinasse bedeckle, welche stellenweise eine Meile lief war. Die höchsten Gipfel der Catskill Gebirge und vereinzelte Höhen, wie Moun Ararat i>n nordöstlichen Pennsylvanien (auch Sugar Loas in Preston Township W'.yne Couniy), scheinen als Inseln emporgeragt zu haben, gerade wie noch jetz ! »r den Eisfeldern Grönlands einige solcher isolirten in einem Se> von Eis sich erheben. Aber die mehr als 2000 Fuß hohen Berge nahe der See, tüste in Neucngland zeigen Furchen bis zu ihren Gipsein und die Gletscher ginge« gänzlich darüber hinweg. Daß die Gletscher hinter einander folgende Gebirgs Höhen kreuzten, ohne sich in ihrer allgemeinen Richtung aushalten zu lassen, wi sich in Reuengland und Pcnnsyivanien deutlich zeigt, muß als Beweis gelten daß die Eismasse viel höher war, als jene Gebirge. Die glazialen Merkmale i> (Schluß folgt.) Stadtratb. Common Council, 26. Mai. Eine Zuschrift von Controlle»! Eisele Mg ein, in welcher derselbe erklärte, daß er in seinen Voranschlägen für 1892 den Ertrag einer LizenSsteuer nicht mitgerechnet habe und daß aus dieser Quelle möglicherweise noch die Summe von KBOOO in die (stets schwindsüchtige) städtische Kasse fließen könnte, welche man dann für Straßenverbesserungen, Brücken, Culverts zc. verwenden könnte. (Uns scheint es sehr fraglich, ob unter den Umständen dieses Jahr eine Lizens steuer gesetzlich erhoben werden kann.) Das Sanitäts-Comite berichtete, daß Webster- und Taylor-Avenues in einem abscheulichen Zustande seien, indem viele der Abtritte dort überlaufen. Die sofortige Anlegung eines Sewers sei unbedingt nöthig. Eine diesbezüg liche Verordnung ist im Select Council in dritter Lesung passirt worden. Vier Angebote für eine Röhrenlei tung in der 19. Ward waren eingegan gen und wurden an das zuständige Co mite verwiesen. Für den Druck des Jahresberichtes von Feuerwehrches Madison war nur von Scranton <k Sohn ein Angebot für K5l eingegangen. Sie erhielten den Contrakt. Nach dem Jahresbericht des Stadt» fchatzmeisters hat derselbe im verflosse nen Jabre 5533.967 91 eingenommen und 8361,603.16 ausgegeben, so daß eine Bilanz von S 172,364.75 am 6. April 1892 verblieb. Die letztjährige Bilanz betrug nur ?33,143.86. Dritte Lesung passirten folgende Verordnungen: Das Salair des Poli zeichefs auf 81500 jährlich festsetzend; für eine neue Brücke über den Lacka wanna an Carbon-Straße; Creirung des Sewerdistrikts No. 13 in der 14. Ward. Common Council, 31 Mai. Mit gerade einem Quorum wurde die Sitzung eröffnet. Die Resolution für eine Steuerher absetzung des T. P. O'Malley wurde vom Mayor vetirt, da ihr Wortlaut zu unbestimmt war. Moir beantragte, eine Serie von Re geln zur Leitung des Polizeideparte ments abzufassen. Verordnungen passirten in dritter Lesung wie folgt: Für Anschaffung eines Pferdes für 8200; für eine Ab zugsröhre an Pittston- und Prospect- Avenues, und Cherry- und Fig-Stra ßen; Etablirung des Sewerdistrikts No. IS; für Besichtigung und Kosten ausschlag für Sewer No. 10. Die Verordnung zur Creirung einer Lersicherungsbehörde für städtisches Eigenthum passirte zweite Lesung. Interessante richterliche Eutschei dung über die Rechte von »BottlerS*. Nach dem neuen pennsylvanischen Hochlicenz-Gesetz bezahlen „Bottlers" jährlich 8300 und Großhändler 81000 Licenz-Gebühr. Die allgemeine An nahme war, daß „Bottiers" nur Malz getränke in Flaschen abziehen und von 12 Flaschen aufwärts verkaufen dürfen. Der „Bottler" Washington Lieber, No. 502 N> 3. Straße, Philadelphia, legte jedoch das Gesetz so aus, daß er alle Arten geistiger Getränke in Fla schen abziehen und verkaufen könne und aus diesem Grunde verlangte die „Law and Order Society" vor Gericht den Widerruf der Licenz Lieber's. Am Freitag entschied Richter Bogy, daß das Gesetz keine bestimmte Erklä rung darüber enthalte, was ein „Bott ler" sei, jedoch der gesunde Menschen verstand sage, daß ein „Bottler" ein Mann sei, der geistige Getränke in Flaschen abziehe und verkaufe, und sei ner Ansicht nach könne deshalb ein „Bottler" alle Arten geistiger Getränke verkaufen, wenn er sie selbst abgezogen habe, dagegen stehe das Recht, von an deren Händlern in Flaschen abgezogene geistige Getränke zu verkaufen, nur Großhändlern zu. Die republikanische National - Con vention, welche nächsten Dienstag, den 7. Juni, zu Minneapolis, Minnesota, zusammentritt, zieht schon seit Monaten die Aufmerksamkeit der leitenden Män ner dieses Landes auf sich. E« unter liegt kaum einem Zweifel, daß der jetzige Präsident Harrison für einen zweiten Termin nominirt wird. Zwar fehlt es ihm nicht an Gegnern innerhalb seiner eigenen Partei. Denn es läßt sich den ken. daß ein Mann, welcher ungefähr einhundert Tausend Aemter zu vergeben hat, für welche eine halbe Million oder mehr Applikanten -sind, sich Feinde ma chen muß. Aber die große Mehrzahl der Anhänger der Partei ist mit der Verwaltung des Präsidenten Harrison zufrieden und wünscht seine Wieder erwählung. Angeblich wollen seine Gegner die Nomination von Staats- Sekretär James G. Blaine, doch ist dies nur ein Deckmantel für ihre Feind schaft gegen Har«ison, da Blaine wie derholt erklärt ha», daß sein Name nicht vor die Minneapolis Convention ge bracht werden solle. Das soeben erschienene Heft 1V der „Gartenlaube" enthält neben der Fortsetzung des prächtigen Gangho fer'schen Romans „Der Klosterjäger" den Anfang einer hübsch und gewandt geschriebenen Erzählung von M. v, Dorsner „Onkel Christians sieben Lie ben". Unter den belehrenden Aussätzen tritt um seiner aktuellen Bedeutung wil len ein Artikel übn die Anarchisten her vor, welcher die Geschichte der anarchi stischen Bewegung in klaren Zügen ent rollt. Adolf Ebeling schildert den gro ßen Hamburger Brand des Jahre« 1842, dessen Gedächtniß jetzt beganger wird. Auf die goldene Hochzeit de« Herzogs Ernst 11. von Sachsen-Koburx weisen die wohlgelungenen Porträts de« herzoglichen Paares hin. Der illustriert« Schmuck des Heftes ist auch im übriger ein hervorragend schöner und reicher Besonders möchten wir einen reizender Mädchenkops von C. Vautier hervorbe ben; auch die Bilder von dem Ham burger Brande sind sehr interessant. > «K. Leset das „Wochenblatt" regel mäßig ; es kostet nur ? 2 lX). Der »Odell^ 82Y laufen den Odell Type Weiter kett, Schnelligkeit Operatimi offeriren irgend die dovvelte Odell^ Agenten »nd Verkäufer werden ZSK-3!>4 Dearborn S>. Chicago, Zll, Courthaus Square Cash Store M. Helfrich, 242 Adams Menne. 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Dem kaiser lichen Eisenbahnzug, der zwei Millionen Mark kostet, folgt jetzt ein „Blockhaus", das sich der Kaiser von norwegischen Zimmerleuten an der Havel errichten läßt und welches die Kleinigkeit von 300,000 Mark kosten s»ll. Fünfzehn Mädchen, die in dem Frauenkloster Wurmsbach am Züricher See im Canton St. Gallen erzogen wurden, unternahmen eine Bootfahrt auf dem See. Das Boot schlug um und sieben der Insassinnen ertranken. Die übrigen acht wurden durch schnell herzueilende Boote gerettet. In Marsberg in Westfalen wur den am 26. Mai durch eine verheerende Feuersbrunst 46 Wohnhäuser, IL Scheunen und 24 Ställe in Asche gelegt. Ungefähr 60 Stück Vieh kamen in den Flammen um. Mehr als 250 Personen sind obdachlos geworden. München, 25. Mai. Mit Rücksicht auf das brutale, rücksichtslose Schießen von Schildwachen in preußischen Städ ten auf Leute aus dem Bürgerstande, wurde die bayerische Regierung von mehreren Mitgliedern des Landtages betreffs der Nothwendigkeit interpellirt, das den Schildwachen vorgeschriebene Verhalten einer zeitgemäßen Reform zu unterziehen. Der Kriegsminister erwi derte jedoch, daß eine Reform völlig überflüssig fei, da bayerische Schildwa chen nie auf Menschen schössen, außer wenn ein wirklich vorher Verhafteter die Flucht ergreife. Der Minister betonte in seiner Erwiderung das Wort „baye risch" mit ganz besonderem Nachdruck, da er hervorheben wollte, daß die Ge pflogenheiten des bayerischen Militärs von denjenigen des preußischen himmel weit verschieden seien. Die Erklärung des Ministers wurde mit stürmischem Beifall entgegen genommen. Berlin, 28. Mai. Es ist gräßlich heiß hier und in ganz Deutschland. Ueber 33 Grad C. (36 Grad Fahren heit) im Schatten bei uns in Berlin, und schon jetzt Ende Mai! ES ist schreck lich, kaum noch auszuhalten. Richt anders aber lauten die Berichte aus dem übrigen Deutschland. Von allen Sei ten treffen Meldungen über tödtliche Sonnenstiche ein, und natürlich haben die vielgeplagten Soldaten am meisten darunter zu leiden. Obgleich ein Schreiben des Reichs kanzlers Grafen Caprivi über den Ber liner Weltausstellungsplan nicht ermu» thigend lautete, arbeitet das vorberei tende Comite energisch weiter. Die Hamburg - Amerikanische Packetfahrl» Aktiengesellschaft zeichnete 100,000 M. für den Garantiefonds und einige her vorragende Berliner Hotelbesitzer ver einigten sich, um einen gleich hohen Be trag zu zeichnen. Ein Jnfanterieoffizier, der wahr scheinlich betrunken war, mischte sich in Spandau in einen unter Civilisten ent standenen Streit und hieb mit dem Sä bel rechts und links um sich, wobei er mehrere Personen verletzte. Eine erregte Volksmenge wurde nur durch das sofor tige Einschreiten der Polizei daran ver hindert, den Offizier zu lynchen. Lieutenant von LuciuS, welcher in Mainz einen Polizeibeamten zu erstechen versuchte, weil derselbe ihn wegen Hal tens eines nicht mit Maulkorb versehe nen Hundes angezeigt hatte, reichte sein Abschiedsgesuch ein. Er wird trotzdem vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Von Dr. Stuhlmann herrührende eingehende Schilderungen der letzten Reise Emin's von Sansibar nach dem Innern Afrika's sind hier eingetroffen. -Dr. Stuhlmann schreibt, Emin Pascha habe es, statt nach Wadelai zurückzu kehren, vorgezogen, den Urwald zu er forschen. Wegen Proviantmangels sei es für die Träger nöthig gewesen, den Rückzug anzutreten. Krankheiten und Nahrungsmangel unter den Leuten Emin's hätten die Eingeborenen ermu« thigt, die Expedition häufig anzugreifen. Schließlich seien die Pocken ausgebro chen, so daß sich Emm im Dezember gezwungen gesehen habe, Dr. Stuhl mann mit den gesund gebliebenen Mit gliedern der Expedition vorauszuschicken. Die Expedition habe werthvolle wissen schaftliche und geographische Jnforma tion erlangt. Es sei sicher, daß sich das Msumbiro-Gebirge, welches Stan ley für England annektirte, in Wirklich keit westlich vom 30. Meridian bef.nde und deshalb zum Kongostaate gehör-. Berlin. 29. Mai. Der deutsche Kai ser Hit die Corpscommandeure in einem Privatbesehl angewiesen, die Offiziere schärfer zu überwachen und Ausschrei tungen gegen Civilisten streng zu be strasen. (In seinem GroßwahnSdünkel scheint es ihm nicht bewuyt, daß er durch Belobung und Belohnung solcher Subjekte, wie Lück, selbst zu den ge rügten Ausschreitungen gegen Civilisten ermuntert.) Berlin, 30. Mai. Max von Forcken beck, der am Donnerstag im 71. Lebens jahre verstorbene Oberbürgermeister von Berlin, wurde heute zu Grabe geleitet. Das Begräbniß gestaltete sich zu einem ungemein großartigen und imposanten. An der Trauerfeier im Rathhause nah men Reichskanzler Graf Caprivi, die Mitglieder des Staatsministeriums und viele andere hervorragende Persönlich keiten Theil. Bürgermeister Zelle und Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Med. Stryck hielten ausgezeichnete Reden, in welchen sie den außerordentlichen Ver diensten des Entschlafenen volle Aner kennung zollten. Zwölf Abgeordnete trugen den Sarg, der die irdische Hülle des Herrn von jsorckenbeck birgt, aus dem Rathhaus zum Leichenwagen. Aus den benachbarten Straßen hatte eine große Anzahl von Vereinen Posto ge faßt, die sich dem Leichenzug anschloffen. Die Barbiere haben wieder einmal vereinbart, ihre Geschäfte an Sonnta gen schließen zu wollen. Aus wie lange ? 5