trottsch» L»n welchem'im Jahre 14',«! die ihre Thätigkeit begann. In Zukunft wird eS nach einer unter mögtichster Schonung seiner Hittorischen Formen vorgenommenen Restauration städtischen Zw.'cken dienen. Die Probeverbrennung in den» in Hei delberg errichteten Erematorium. wo bei ein Centner Pferdefleisch, welches in «einer Holzkiste verpackt war, einge äschert wurde, fiel sehr günstig-aus. Die Verbrennung erfolgt lediglich durch in hohem Grade erhitzte Lust. Der ganze Proceß dauerte zwei Stunden. Dcr Verbrauch an Coaks war sehr ge ring,« es «erden sich hiernach die Ver breimungsgebühren viel niedriger ge stalten, als wie sie gegenwärtig noch in Gotha erhoben werden müssen. Die Ziehung dn zu Gunsten des Reichs- Waisenhauses in Lahr Veranstalteton Ällberlotterie ist aus den 15. Februar d. I. verschoben worden. »Königreich Württemberg. In Forst wurde der Schweizer Anton Seibold aus Rauenthal von 5 Hostnech trn aus Rachsucht übersallen und tödt lich mißbandelt. Der Kaufmann Ju lius Bayer, Theilbaber der fallinen Colonialwaaren' und Bankfirma Bayer k Söhne in Eßlingen, der nach Ver- Übung grober Betrügereien und Unter schlagungen von Depots flüchtig gewor den war, hat.sich den Gerichten gestellt. . —ln Obersontheim ist eine gewerbliche Fortbildungsschule in'S Leben getreten. Ueber das Vermögen des Bei'iyers dcr Wasserheilanstalt Trump, auf Schloß ' Horneck, ist der ConcnrS eingeleitet wor den. Der Werth von Schloß Hornecl nebst Brauerei und Gasthof zum Prinz Karl wird aus 700,000 M. geschätzt.— Reichsjchulmeister Köbele von Nagold ist in Klein-Popo in Westasrika ange kommen und hat seine» Unterricht be gonnen. Nach amtlichen Ermittelun gen beträgt der Schaden der am Z. Sept. d. I. verhagelten Gemeinden Schömberg. Dotternhausen und Dor mettingen 216,000 M. Postseeretär in Schramberg ist wegen De fraudation verhaftet morden. Frau Mathilde Weber in Tübingen hat eine Einladung erhalten nach Chicago als sür die Ausstellungsab theilung der weiblichen Arbeite». R he i n p r o vi n z. Die große CarnevalS-Gesellichast in Köln seiert dieses Jahr ibr goldenes Jubiläuml welches in großem Umsang degangen Herden soll. Der Sitzungssaal wird i« «wen Palmengarlen verwan delt. Der RosenmontagSzug wird „Köln als Seehasen" zum Vorwurf ha ben. Der Kölner Männergesaug- Berein seiert kommenden April sei» goldenes JukMuu». Der Plan Hier tür ist bereits großen Umrissen e»t> worsen. Der fällt aus den 27. A» diesem Tage beabsichtigt der Berein im Dom, für dessen Fort ball er medr als 100,000 Mark ersun gen hat, ein Requiem für Männerstim men zu fingen. An, 30. Abends soll ,m Gürzenich ein groß-S Festcsncert stattfinden; die Proben, theilweise öffentliche, werden am 28. und 29. ab gehalten. Der 1. Mai, Sonntag, wird Nachmittags im Gürzenich ein Bankett bringen, zu dem die Spitzen der Be hörden und Vertreter der Bürgerschaft Einladnngen erhalten. Für Montag, den 2. Mai, sind vorgesehen: eine frohe Vereinigung am Nachmittag in der Flora, dem Volksgarten oder sonst in einem öffentliche» Lokale, Abends eine Festvorstellung der Cücilia Wolkenburg im Stadttheater, für welche unter au derm „Der Feensee", von Hermann Kipper, i« Aussicht genommen ist. Alles in Allein wird der Verein sei» Bestes ausbieten, um ein glänzendes Fest in Scene zu setzen. 112 Wilhelm Koch, einer der sruchlbarsten und be liebtesten Schriftsteller Kölns. 112 Der Professor an der landwirthschaftlichen Akademie Poppelsdorf, Dr. Moritz Freytag. Gegen den früher in Rengs dorf ansässig gcwesenen Arzt Dr. Theo dor Bloomenthal ist von der Staat» anwaltschast in Neuwied wegen Be trngs, Erpressungsversuchs und Ver letzung fremder Geheimnisse ein gericht. licher Haftbefehl erlassen Warden. (E« handelt fich um die Veröffentlichung der »on Hm behandelte» KrankheitSsällc, valn eine Anzahl Frauen der besseren Nesellschaft von hier und Umgegend ilark compromittirt wurden.) ProvinzHessen-Nassau, AuS allen Gegenden KurhessenS war ten in den letzten Tagen Gewitter mit Hagelichlag gemeldet. 112 Der Geh. SauilätSrald Dr. Justus Schmidt in Bassel. Der Schaffner Nalte vom Zrankiurt - Berliner Abendpostzugr 'türzte zwischen den Stationen Wadern ind Borken beim Koupiren dcr Billets zom Trittbrett und geriet!» unter die Räder. i»ob:i ihm der Koos buchstäblich zermalmt wurde.—Dem Leionom Ham »erstädt in Niederzwehren, in dessen Hof« der Kaiser vor der großen Herbst xtrade zu Pserde stu'z. ist zur Erinne rung vom Kaiser dessen Bildniß mit ngen händiger Widmung verliehen wor )e,l.—Der Geschäftsführer Jüngst von Sattenberg, der Sohn de» Fabrikanten Züngst und Inhabers der großen Spin ,erei von Jüngst >? Fabrik brannte am 2. August letzten JabreS total nieder. Dcr Angeklagte wurde !ostenloS freigesprochen.—Der seitherige Kontrolleur I. Pütz der Bockenheimer Lolksbank ist infolge an's Tageslicht ;ekommener Betrügereien sofort aus !einer Stellung entlassen worden. Pütz iatte sich alte, natürlich bezahlte Checks oon Mitgliedern aus dem Jahre 1881 zu verschaffen gewußt, die Jahreszahl n 1891 geändert und die ChcckS dem ikaisirer zur Auszahlung präsentirt. llnter 53 Bewerbern ist d.'in Professor Liiicher on der Kunstgewerbeschule in Dilss.-ldorf der Preis zuerkannt worden ür da- Modell des in Frankfurt a. M. zu errichtenden Kaiser-Wilhelm- Denkmal-s. Provinz Sachsen. Fabrikbesitzer Strube in Buckau- Magdeburg stellte 100,000 Mari zur Trnchtung einer Volksküche, verbunden nit einer Koch und Haushaltungs schule sür Arbeitertöchter, zur Versü gung.— Der Steuerausjeher Stäpel. der e.« «l der ReichSfechtschule bis zum „Fechtrath" gebracht hatte, der aber licht nur für arnie Waisenkinder, son dern nebenbei auch in die eigene Tasche gesammelt, ist zu ein Jahr Gefängniß und fünf Jahren Ehrenverlust wegen Untreue, Untreue und Urkundenfäl schung verurtheilt worden Der frühere Redacteur der socialdemokrati-> schen „BolkSstimme", Köster in Magde burg, der vor Kurzem wegen Abdrucks von „Dantons Tod" zu einer Gesäng- Nlßstrase von vier Monaten vom hiesi gen Landgericht verurtheilt war. und außerdem ivegen Abdrucks des Heine schen WeberliedeS »och sechs Monat« abzubüßen hatte, hat sich der ihm drohenden Verhaftung durch die Fluchl entzogen.— Dcr in der Blechwaaren sabrik von Pfannschmidt und Wenz in Aschersleben beschäftigte Lackiermeister Lachmann, w lchein kürzlich 'e n: Stelle gekündigt worden war, maß dem Pro kuristen Albert Nestel die Schuld dasür bei. Um sich zu rächen, hat Bachmann den Prokuristen und dann sich selbst er schossen. —ln Möbisburg wurde der Schulze, Laudwirth Heinrich Leder, in seinem Steinbruche von stürzenden Ge steinSmassen erschlagen. In der Briqueltsabrik der Grube „Kupferham mer" in Oberröblingen explodirten in folge der Entzündung von Gasen acht Trockenöfen. Acht Arbeiter wurden verletzt, darunter Grunewald aus Ams dorf und Nelle aus Schraplau schwer Königreich Sachsen. Eifcnhüttcniverksbesitzir Rich. Breit feld zu Erla hat zum Andenken an seine verstorbene, der Frauenvereins sache in«»g zugethan gewesene Gattin Zem obererzgebirgische» u»d vogtländi schen Frauenverein 30,000 M. unter der Bezeichnung einer „Adelheid Breit feld-Stiftung überwiesen. Der Re dakteur Thiele der sreisiunigen „Wur zener Zcilung", welcher bisher als Ztadtv-rordneler in Würzen sich sehr verdient gemacht hat, ist, da er wegen „MaiestätSbeleidigung" 3 Monate FestungShan und wegen „Beleidigung" deS Sladtraths SuchSland 5 Monate Äefänzniß verbüßen mußte, seines Sitzes im Stadtverordneten-Collegium verlustig erklärt worden. Stadtrath Suchsland ist zum Bürgermeister der preußischen Stadt Luckenwalde gewählt »oorden. Die Weberinnung »n Zwickau feierte jüngst gleichzeitig das 50jährige Meisterjubiläum ihrer Mit glieder. Die sechs Meister, Demisch- Zwickau, Schilöbach - Neumark, Becher- Reuth, Wolf - SchönfelS und Helbig- Helmsdorf, welche zusammen das statt liche Alter von 450 Jahren repräscu tiren, waren persönlich zur Jubiläums fcicr erschienen. Beim Festmahle er hielt jeder Jubilar von der Innung ein werthvolles, mit Widmung ver sehenes Kaffeeservice. Wegen Belei digung des AmlsrichterS Dr. Kretsch mann in Falkenstein i. B. wurde de, Rechtsanwalt SchrapS in Zwickau zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. In einem Schachte wurde der Bergzimmer liug Masse verschüttet. Ein Raub der Flammen sind geworden: in Auer dach die K-iill'sche Gardinenfabrit; in Bergen (bei Falkenstein) da» alte Schulgebäude; in Chemnitz da» Wohn hau» des Pächters der Ziegelei von Blume k Werner; in DiethenSdors das Gehöft des Gutsbesitzer» Louis Böhme: in Falkenstein daS Seidel'sche Bleiche Etablissement; in Gelenau die dem Gutsbesitzer Rößler gehörigen Wirt schaftsgebäude; in GofperSgrü» (bei Treuen) daS Reifer'fche Gehöft. Schweiz. s I» Thun Magazinoerwalter Hür »er, ein warmer Freund aller ornitho logischcn Bestrebungen, namentlich de- Singvögelschutzes. Der Schnitz'.er Berci» und die Schnitzler » Schult >!> vrienz haben «vr einiger Zeit an den dl? Gesuch Be willigung zvr ihcer im letzten Fritbjahr begonnenen Lotterie gestellt. Die genannte Behörde hat nun d«s«m Gesuche b»S aus einen Ge sammtschätzungSwerth von 20,000 Fr. entsprochen unter der Bedingung, daß die zweite Verloosung nach demselben Plane, wie die erste, auSgesührt werde. DaS Falliment des landesflüchtigen Rudolf Spieß, Schirm- und Nähma ichinenhandlung ,n GlaruS greift t,e ser. als anfänglich angenommen wurde, övn den cirkulirenden Wechseln sollen nicht alle eckt, sondern zum Theil mit gefälschten Unterschriften versehen sein. 112 In Psässikon der ehemalige R«g- Rath Dr. Suter, von 1862 bis 186 V TrzichungSdirector, später General iecretär der v. ö. 112 Ja Prun trut der 82-jährige „Vater Bar««". Tinige Stundennach seinem Hinscheiden starb auch seine 30jährige Frau. Die Handhabung des neuen Gewehrs hätte in einer höheren Hchule Basels leicht unglücklich aussallen können. Ein Levrer gab seinen Schülern selbstge wählte Ausgaben zur Beantwortung. Tiner wählte daS neue Gewehr als Thema und brachte ein solches in die Schule, ohne zu wissen, daß eS geladen war. Wie er seinen Mitschülern das Aewehr vorwies und seine Handhabung zeigte, ging der Schuß IoS und die Ku zel suhr, ohne indessen glücklicherweise jemand zu verletze», in einen Ichrank und dann in die Mauer.— Aus Zürich kommt die Nachricht, daß der frühere Banker Emil Walker mit Hinterlassung eines Deficits von meh reren Millionen das Weite gesucht habe. Walker hat von Italien aus an die zürcherischen Gerichte die Insolvenz er tlärt. D»e Jnsolvenzerklärung de» in weitesten Kreisen bekannten Banquier erregt großes Aussahen. Die zürche rische StaatSanwaltichait erläßt einen Steckbrief gegen den durchgebrannten Durricb wegen ausgezeichneten Betru qeS im Bctrage von über 200,000 Fr. und setzt auf die Festnahme des Flüch 'igen ISO') Fr. Prämie. Provinz Brandenburg. 112 In Potsdam der General der In fanteric z. D. v. d. Mülbe. der in dem Zeldzuge 1804 gegen Dänemark die kombinirte mobil« Garde-Jnsauterie- Dlvisio» in den Gefechten bei Gatrov, Friedericia und bei der Belagerung und dem Sturm der Düppeler Schanzen kommandirte. während de- Krieges 1866 das I. Rcierve-ArmeekorpS führte und als Gouverneur des König reichs Sachsen fungirte. Ferner der frühere Chespräsident des Oberrech nungshoies, Wirkl. Geheimrath Stünz ner. 112 Der letzte Veteran der Frei heitskriege im Kreise Nieder-Barnim Herr F. Lorentz in Bernau. Die Zwangsversteigerung der Equipagen des falliten Bankiers Maaß hat inso fern ein überraschendes Ergebniß ge habt. als durchschnittlich höhere Preise erzielt wurden, als seinerzeit von Maaß be, der Anschaffung gezahlt worden sind. So haben die beiden Rappen, welche 1950 Mark kosteten, 2150 M. gebracht, der sür 700 Mark erworbene Traberschimmel ist sür 920 Mark ver kaust worden, und ein Kutschwagen, welcher für 550 Mark angekauft wurde, bat für 810 Mark einen Abnehmer gesunden. Der frühere Gerichtsvoll zieher Kuhlmey ist wegen Unterschlagung amtlich anoertrauter Gelder zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt worden. Oder forstmeister v. Tankelmann in Ebers walde feierte sein 25jährigeS Jubiläum als Rektor der Forstakademie. Der Kaiser schenkte dem Jubilar sein Bild. Tie ehemalig?» Schüler überreichten einen von einem Hubertus überragten silbernen Taselauffatz mit dem Daukel mann'schen Wappen und Emblemen von Eberswalde und Westfalen. y In Frankfurt a. O. Stadtrath Til lisch. Provinz Westpreußen. Der in Elbing verstorbene Schrift steller Fritz Wernick hat ein Vermögen von 150,000 Mk. hinterlassen. Je 25,000 Mk. sind testamentarisch seinen sechs lebenden Geschwistern vermacht. Drei dieser Geschwister, die kinderlos sind, beziehen jedoch von ihren Anthei len nur die Zinsen. Nach ihrem Tode fallen ihre Erbschaftsantheile im Ge sammtbelrage von 75,000 Mk. der Stadl zu, welche schon bei ihren Leb zeiten diese Summe verwaltet und den betreffenden Erben 4j Procent Zinsen zahlt. Der Premier-Lieutenant Sie benbürger, vom Infanterie-Regiment Gras Schwerin (3. Pommer'scheS) No. 14, in Graudenz, hat sich erschaffen. Wenige Tage später erschoß sich auch Feldwebel Grade desselben Regiments. —f In Danzig: Stadtschulrath Dr. Tofack. Major a. D. Konkursverwal ter Rob. Block, Schiffscapitän Julius Jantzen. Frau Therese Weiß, geb. Schamberg, Frau Julius Nandelstädt, geb. Lilling. Frau Ther. Neumann, zeb. Maßlonkowski, Wittwe E. Becker, zeb. Kirstein. Polizeirath Wanzig, der kürzlich zum Bürgermeister von Biebrich gewählt worden war, ist plötz lich an den Folgen der Influenza ge storben. Konkurse! Getreidefirma L. Joel (Inhaber Elitz); Kausmaun Eugen Hasse, Kaufmann C. BunkowSki, als Inhaber der Danziger Zündwaa censabrik in Schellmühl; Schneidern»« ster Ernst Freund in Sobbowitz. ProvinzSchleSwig-Hol 112 In Schleswig: der Geh. Regi» cui-gsrath Dr. Snudicani und der Re zicrungSbaurath Heidelberg. —f Ge ncrallicutenant z. D. v. Flöckher, in den siebziger und in der ersten Hälfte der achtziger Jahre Stadtcommandant von Altona und über die in Hamburg gar nifonirenden Truppen in Hannover. 112 In Apenrade SchiffSzimmerincister BngSlag. seit elf Jahren in afrikani schen Colonialdiensten. —Herr Hinrich Dahlmann und Frau feierten in der Engel brecht schen Wildniß bei Glück stadt ihre diamantene Hochzeit. ES ist jetzt entschieden, daß die Dänischgcsinn len der Bürgerschaft HaderSlebeiiS an der tzvojährigen Jubelfeier der Stadl im nächsten Jahre »icht theilnehmen werden Die Sache war von dem Fest ccmite dem dänischen Communalverein zur Entscheidung vorgelegt worden. 1° In Alt-HaderSleben der Probst Va lentiner. Ueber daS Vermögen des Kaufmanns Heinrich Meißner und des KalkbrcnnerS Siever» in Heidc »st da» ConcurSveriahren eröffnet worden. Bauunternehmer Bernte in Holtenau wurde von dem Treibriemen einer Ma schine erfaßt, mit dem Kops gegen eine Mauer geschleudert und so schwer ver letzt. daß er bald darauf seinen Geist ausgab. Provinz Schlesien. In Vorder-Mochau ist daS hochb« tagte Häusler Heidrich'sche Ehepaar in nerhalb zwei Stunden an der Influenza gestorben. Der Buchhalter Zeidler der Firma Max Fabian in Sprottau, Fabrikant künstlicher Blumen, hat sich wegen von »hm verübter Unterschlagun gen erschossen, obgleich der Chef ihm ausdrücklich versickert hatle, er werde die Sache nicht verfolgen. Die Nie dermühle von A. Beisert in Sprottau (den Beisert'schen Erben in Dresden gehörig), eins der größten Mühlen werke Schlesiens, ist abgebrannt. Groß« Vorräthe an Getreide und Mahlpro ducten wurden von den Flammen ver nichtet. Der Raubmörder Klem aus Burghainmer, welcher am 23. Juni die 72 alte Wittwe TecholinSki da selbst im Fleischerladen ihres SohneS mit einem Handbeil ermordet und dann noch in der Wohnung einen Raub auS gesührt hatte, ist im Hofe deS GerichtS gebäudes in Görlitz durch den Scharf richter Neindel aus Magdeburg Hinze richtet worden. Der Häusler Kitol aus Großdördern ist durch 11 Axthieb« ermordet worden. Die Leiche wurde im Forst gesunden. Als muthmaßliche Mörderin ist die Ebesrau deS E.mor deten gleich darauf verhaftet worden. Die Stadl Pöllwitz führt gegen das Bankhaus BlieSbachS Wwe. in Glogau einen Proceß wegen Erstattung von 20,000 Mk., die bei Letzterem deponirt gewesen, von dem verstorbenen Kämme rer Hampel hierselbst aber erhoben und veruntreut worden sind. Vor dem Oberlandesgericht in Berlin ist in zwei ter Instanz der Proceß zu Gunsten der Stadt ausgefallen. Der Gutsbesitzer Holtzen »n GüttmaunSdorf ist von dem Knecht Gröhl, dessen kränkliche Frau er mißbandelt und den er dann ebenfalls thätlich angegriffen hatte, erdrosselt worden. Gröhl stellte sich selbst der Polizei. Der Bartelt von dcr I. Compagnie des ». Pionier- BataillonS in Neiie hat seine 23jährige Frau in ihrer Wohnung erschossen und ist dann flüchtig geworden. Die Frau wurde Abends, nachdem die Wohnung gewaltsam geöffnet worden, mit durch schossener Brust todt aus dem Bett lie gend ausgefunden. während die drei Kinder, von denen das älteste erst 4 Jabre alt ist, herzzerreißend schrieen DaS jüngste Kind, ein Säugling, der 30 Strnden lang ohne Nahrung ge wesen war. ist bereits gestorben. Bar telt selbst wurde in Wien festgenommen und hierher zurückgebracht.—Erschossen hat sich in Neisse der Sergeant (Kam mcrunterosiicier) Kurnoty von der 8. Compiqnie des Ins.-RgtS. „von Win terfeldt" auf der Monlirungskammei in Kaserne 4. Im Kaminerbuche stan den. von ihm selbst geschrieben, die Worte: „Die Kammer »st mein Tod." Provinz Posen. Das alle Bankhaus R. Sezall in Posen ist aus Beschluß einer Gläubiger Versammlung in Liquidation getreten. 7 Der Rentier und Rendant des BorschußvereinS, Dübeler, »n Brom berg. 112 Die Wiltwe Sarah Mend lowich, geb. JuoaS, im Alter von 111 lahren. Der Stadlkämmerer P. in Schönlanle ist bis auf weiteres von sei nem Amte suSpendirt worden. Provinz Hannover. Wegen Unterschlagung zahlreiche» Depots ist der Bankier Theodor Knolle in HildeSheim verhastet worden. Er soll große Summen durch Börsenspiel verloren haben. Ter Bankerott ist un vermeidlich. —In dem Konkurse des Pa stors a. D. Stutzer in Goslar belausen sich die angemeldeten Forderungen aus etwa 500,000 M., doch hat eS eine Reihe kleiner Gläubiger vorgezogen, ihre Forderungen überhaupt n,cht anzu melden. i In dem Orte Ringelheim ein Veteran von Waterloo, der alte Flötist Blume, der einst in dem jugend lichen Alter von sünszehn Jahren als Musiker die bezeichnete Schlacht mit machte. Blume diente 51 Jahre und ging 1866 in Pension. Der Hofbe sitzer Ernst Köster in Misselwarden, welcher seine Ehesrau Sophie, geb. v. Lese, durch einen Messerstich in die Brust so schwer verletzte, daß sie schon am nächste» Tage starb, wurde vom Berdener Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Der Bau eine» Lehrerseminars in Gishorn ist jetzt beichloisene Sache. Die Stadt er richtet das Schulgebäude, dessen Rosten außer Grund und Boden aus 130,000 M. veranschlagt sind, und trägt die La sten für Grundstück und Gebäude, ebenso die Kosten für die Instandhaltung deS letzteren. Der Staat verpflichtet sich dagegen, zunächst auf 25 Jahre einen MiethSzinS von 4500 M. zu entrichten. D«r Bau soll bis zum 1. Aprrl 1894 fertiggestellt sein. 112 Ein-S der her »orrag«»oft«n Milzlieder dcr Welfen partei, »er Geheime Rath Viltor von Alte» a»f seinem Gute in Linden. 112 Der Generallieutenant z. D., von Flöckher. Im Beisein des Oberprä sidcnten von Bennigsen und des Regie rungspräsidenten Graf BlSmark wurde in Hannover die von dem Berein hanno verscher Köche in'S Leben gerusene Koch kunst - Ausstellung im Palmengarlen durch den Borsitzenden oes Vereins. Ho telier und Hoflieferant F. Aasten < Georgsballe) eröffnet. s In Aurich Landsyndikus Riekeu. Thüringische Staaten. Ueber die seit Jahrzehnten schwebende Frage der Thronfolge im Fürstenthun, Lippe hat kürzlich Professor Laband i« Straßburg eine Schrift veröffentliche die sich aus archivalifche Urkunden stützt und die für die endgültige Entscheidung von Wichtigkeit sein dürste. Labant kommt zu dem Ergebnisse, daß die gräf liche Linie Lippe-Biesterseld dcr fürst lichen nicht ebenbürtig und deShall nicht erbberechtigt ist. ES würde, wenn diese Autsührungin anerkannt werden, im Falle de! AuSsterbenS des jetzt regierenden sürstlichen Hauses das Hau» Schaumburg-Lippe zur Nachsolg, berufen sein. s- Der preußische Gene ralkonsul a. D. Roosen, bekannt als Orientalist und Geschichtsschreiber, in Dekmold. Daselbst dcr Apotheker Hein rich Schultze. Mecklenburg. In Feldberg der Amtsrichter, Ge richtirath Otto Runge.—f Pastor Her mann Kortüm, von 1862 bis 1874 Pastor in Prillwitz und seit jener Zeit in Teschendorf. Oberförster Schoren berg in Mirow feierte sein 50jährigek Dienstjubiläun». Der Großherzog er nannte den Jubilar zum Obersorstin speclor, welchem an seinem Ehrentag, noch zablreiche Festgaben zugingen, u. A. ein silberner Tafelaufsatz, ein Jagd wagen, ein Kronleuchter, eine Uhr auj Hirschgehörn, ein silbernes Tablett unl ein silbernes Schreibzeug. AuguK Becker, der seit nunmehr 50 Jahren in der Rosenow'schen Cigarrensabrik in Güstrow ununterbrochen beschäftigt ist erhielt aus diesem Anlaß vom Groß Herzog die broncene Verdienstmedaille. Der Inhaber der Fabrik, W. Schlüter, verehrte dem Jubilar einen Sorgen stuhl, und auch die frühere Besitzerin des Geschäfts hatte den Ehrentag deZ alten Becker nicht vergessen.—Der beim Tominialamt in Hagenow angestellte Amtsrichter Adolf von der Lühe ist ganz unerwartet gestorben. Er wa, ein Sohn des bereits verstorbenen Guts besitzers v. d. L. auf Tieplitz. In Rethwisch seierten die Atientheiler Bohnsack'jche» Eheleute im Kreise voi Kindern, Enkeln, Freunden und Ver wandten ihre goldene Hochzeit. De, Großherzog schenkt« dem Jubelpaar sein Bild in goldenem Rahmcn. 112 De» Geh. Commercienrath Sollau in Schwe rin. Ferner starben: Der Ministerial- Secretür a. D. Dr. phil. Wedemsier, lange Jahre Redacteur des RegierungS blaues; der Gerichtsrath a. D., Rechts anwalt Steffen; der einer. Pastor Alb. F. I. Schmidt, lange Zeit Pastor ,v Hagcnow und Kiewe. Oldenburg. Die Influenza tritt in Nordenham immer stärker auf. So sind u. A. von dem Personal der Eisenbahnwerkstätt« 40 Personen ertrankt.—ln einem Gra ben in SiebetshauS wurde eine Frau CaSpers aus Burhave in OstfrieSfant ertrunken aufgefunden. Ob sie verun glückt ist oder freiwillig in den Tol ging, ist unaufgeklärt. Bei einem nächtlichen Brande in TürkiSmühle, der ein Wohnhaus in Asche legte, kam eine 80jährige Frau in den Flammen um.— 112 In Wildeshausen der älteste Osficier der Schützengilde, Major Plöger. Der Acces>ist Mahlstedt von Delmen horst, welcher in Eutin das Amt des Bürgermeisters provisorisch verwaltete, ist einstimmig vom dortigen Magistrat und Sladlrarh zum Bürgermeister ge wählt.—Bon einem kürztich in Triest verstorbenen Herrn Regenstorn sind der Minseiier Kirche 1000 Gulden ver macht. Der Berstorbene ist der Nessc des hier um das Jahr 1800 amtiren den PsarrerS Regenvorf. Der Gast wirth Tiesler zu Neuender-Mühlen reihe ist durch einen Slurz von einem Fuder Tors umi Leben gekommen. Ueber den Nachlaß des entwichenen Pächters der früheren Kroog'schen Be sitzung, v. Lienen, ist der Konkurs er öffnet. Mehrere Leute von hier und aus der Umgegend sind durch ihn em pfindlich geschädigt worden. Man nimmt an, daß er ca. 40,000 Mk. mit genommen hat. Oesterreich. Wien: 112 Adolf Friedmann, Redac teur deS officiellen Börsenblattes; Rit ter v. Skene, Großindustrieller; Karl Krabl, Hof-Wappenmaler; Dr. Alexan der Feichtmanil, durch LeuchtgaSverg.f tung; Franz Besenbacher, der letzte Stabsweldsebel; S- Pfafsenbichler, Wirkwaarenhändler; August Kautz, No tar; Anton Langer, der letzte Sohn des beliebten VolkSdichterS Langer und der Maler Mathias Streicher. Dieser Tage wurde das Ehepaar Johann und Maria Domladisch, welches feit 21. November aus seiner Wohnung ab gängig war, mit einer grünen Schnur eng aneinander gebunden, als Leichen aus der Donau gezogen. —Der Haupt mann-Auditor Ferdinand Divischek hat sich in einem Hotel, weil er die Prü fung zum Mayorsauditor nicht bestan den hat, erschossen. Der Hausbesitzer Joies Jusühr. sperrte sich letzthin in eine Kammer ein und schoß sich eine Re volverkugel in die rechte Schläfe. DaS große deutsche Musiksest, welches alljährlich in einer anderen Stadt Deutschlands staltfindet, wird anläßlich der großen internationalen Musik« und Thealerausstellung im Jahre 1892 hier abgehalten »Verden. Die kleine Else Schaas in Berlin, das einzige Opfer, welches dem Wüthen ihres Vaters, des Fami lienmörders Schaaf aus der Straße VI nicht erlegen ist, hat nunmebr elterlichen Ersatz gesunden. Ihr Vormund Franz Hoffmann, Müllerstraße No. 100, hat Else an Kindesstatt angenommen. Als Ueberbleibsel ans der Mordnacht trägt Else, welche inzwischen auch die Diph theriti« überstanden hat, an dcr linken Schläfe eine tiefe Narbe; sonst sind alle Folgen bis auf ein geringe« Zittern der rechten Hand, völlig verschwunden. Interessant ist e», daß das Kind sich be züglich seiner Vergangenheit auch jetzt nur noch dunkel daran erinnert, daß eS früher einen anderen Vater, eine andere Mutter und Geschwister gehabt hat. Dabei ist die Klein« außerordentlich ge weckt. ES erschoß sich in Köln «in Ikjähriger Junge, nachdem er »er sucht batte. ein-Mädchen von 26 Jahren mit dem er eine Liebschaft hatte, durä einen Revolverschuß zu tödten. Du Einzelheiien des traurigen Vorganges find folgende: Der Junge ist der Sohn eines angesebenen Kaufmannes in Bar men: daS Mädchen, mit dem er du Liebschaft unterhalten hatte, eine El berfelderin, stand bei seinen Eltern in Diensten. An einem der letzten Sonn tage verlobte sich das Mädchen noch in Elberfeld mit einem Sattler, am sol genden Tage aber schon entsernte es sich mit dem Igjäbrigen Jungen, ohn« eine Nachricht zurückzulassen, wohin si< gereist waren. Bon Köln aus erbiell der Verlobte des Mädchens von dem jungen Menschen einen Brief, in Ivel chem ihm die Mittheilung gemacht wurde, daß er seine Braut nie mehr wiedersehen werde. Der Mann fuhr sodann mit dem Bater des jungen Aus reißers sofort nach Köln und Beide be gaben sich auch sogleich in daS Hotel, wo, wie der Kops des BrieibogenS an deutete, daS Liebespaar abgestiegen war. Als der Flüchtling aus einem Fenster seinen Vater erblickte, zog e, fich sofort zurück. Kurz daraus krach ten mehrere Schüsse, man stürzte in da» Zimmer hinein und fand die L>e benden in ihrem Blute. Der jung, Mann batte zuerst aus das Mädchen einen Schuß abgeseuert, der jedoch nui eine geringfügige Verletzung zur Folg! hatte, dann hatte er die Mordwaffe ge gen sich selber gerichtet. Die Kugel hatte nur zu gut getroffen: „ach iveni gen Minuten hauchte der unglücklich, Mensch in den Armen seines Vaters seinen Geist aus. Eine grä ß l ich e.V e rgi f. tungSgeschichte beschäftigte jüngst d-u Schwurgericht von Namur. Der An geklagte, Gustav Vauderavero, 23 Jahr, alt, ist der älteste Sohn einer aus sie den Kindern bestehenden Familie aus Ligny. Im Jahre 1889 starben Plötz lich drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Im Jahre 1890 starb ein viertes aus dieselbe plötzliche Weise. Endlich im Februar letzten Jahres er krankte auch das jüngste der Kiudcr. Der herbeigerufene Arzt erkannte sosort eine Vergiftung durch Arsenik. Wäh rend man nach dem Vergifter suchte, sand eines TageS die Post eine anonym« Postkarte, an den Angeklagten adressirt, in der derselbe mit d:m Tode bedroh! wurde. Sofort erkannte der Postbe amte die Handschrist des Gustave Vau deravero selbst und überlieferte di« Postkarte den Gerichtsbehörden. Am selben Abend wurde Gustave verhaftet und es stellte sich heraus, daß wirklich die Postkarte von ihm selbst herrührte. Nachträglich hat er gestanden, er habe seine sünf Geschwister mit Arsenik ver giftet. weil er hoffte, durch deren Tod ein besseres Leben zu Hause führen zu können. Vor dem Schwurgerichte leug nete der Angeklagte zwar, die That be gangen zu haben, wurde aber trotzdem von den Geschworeneu schuldig erkannt und ,um Tode verurtheilt. lüngst ist in Paris ein Mordversuch gemacht worden, der in den Einzellieiten an das Schicksal des Ge richisvollziehers Gouffe erinnert. Die zweiundzwanzigjährige Josephine Ge botn in der Rue Boulag mohnbast, be gegnete dieser Tage einer gewissen Ma rion, die im Hotel des Bains mit Emile Depage gemeinsamesQuatier hat. Sie wollten zusammenziehen und eine Wohnung auf gemeinschaftliche Kosten ausstatten. Aus Dienstag wurde zur Verabredung der Einzelheiten eine Zu sammenkunft in Marion's Zimmer fest gesetzt. Josephine kam und brachte ihr« Ersparnisse mit, die mit dem Marion's zu den Anschaffungen dienen sollten. Die beiden Frauen unterhielten sich noch, aK plötzlich Depage hinter einem Vorschlag aus einem Versteck austauchte, fich auf Josephini stürzte und, eiu Mes ser schwingend, rief: „Dein Geld, oder Du bist des TodeS!"—„Hilfe! „Mör der!" rief die Unglückliche. Depage versetzte >hr Messerstiche in die Brust in den Hals, m das Geficht, wo iinme er sie treffen konnte. DaS Geschre Josephine s, die sich verzweifelt wehrte zog die Nachbarn herbei. Du öffnet Depage plötzlich die Thür und stiel sein Opfer mit einem Fußtritt d> Treppe hinab auf die Nachbarn, die si mit Blut bespritzte. Dann schloß er sick mit Marion ein. Die Verwundet wurde in ein Krankenhaus gebracht Depage und Morian wurden verhastet Letztere Beide behaupteten den Untersuchungsrichter gegenüber ihr« Unschuld. Depage erzählte, daß Jo sephine sich die Verletzungen selbst bei gebracht und nur geschrieen habe, weil er sie vom Selbstmorde abhalten wollte. Endlich sei er müde geworden und habe sie hinausgeworfen. Diese Erzählung klingt recht unwahrscheinlich. Ma» glaubt übrigens, daß eS sich nicht allein um einen Raub gebändelt habe, daß vielmehr auch eine Elfersucht die Ur sache des Verbrechens gewesen sei. Ei» geheimnißvvlle- Mord macht in Petersburg viel Aus, sehen. Vor einiger Zeit traf hier aus Charkow ein Angestellter des Wcinge schästeS Ritscher Namens Leopold Eon radt ein. Vor sechs Wochen sollte e> nach Riga Weiterreisen, er empfing zu vor noch in, Hauptpostgebäude eine» Geldbri'es mit bedeutendem Geldbetraj und war von dieser Zeit ab verschwun den. Seine Firma benachrichtigte by Polizei, aber alles Nachforschen wai vergeblich. Unlängst sand in einei dicht bei der Hauptpost gelegenen l!a serne eines Garde-Cavallerie-Regimentj eine Durchficht statt. Dabei stieß mai auf dem unter dem Dache gelegene» Futterboden auf eine ganz nackte, hart gefrorene Leiche, deren Kopf mit einen stumpfen Werkzeug eingeschlagen war Die Leiche wurde als die des ver schwundenen Evnradt von dessen Freun den erkannt. Jeglicher sichere AnHall über die Mörder sehlt noch. Die Un tersuchung wird von, Militärgericht seh, geheim gehalten. Die Blätter der Hauptstadt diirfen über den Fall nichts berichten. - - Mit wie viel «!ew!ck»t detht de» Miusch! Diese Frage, die gewiß Viele inte, ressiren wird, beantwortet der Zahnarzt Prof. Kart in Berlin im Dec-mberheft der „Deutschen Monatsschrift für Zahn- Heilkunde" in folgender Weise: Ueber legt man eS sich, wie Menschen im Stande sind, mit den Zähnen eine» groß. i Tisch, «in Faß u. s. w. zu beben, so n.uß man über die Krasllerstung sta »ei». biS zu welcher die Kau- und durch Uebung gebracht werden können. Siebt man in einem Circus einen Menschen im Kniehang am Trapez zwi schen den Zähnen ein zweites Trapez, an dem eiu Mensch seine turnerischen Uebungen macht, so entspricht das einer so gewaltigen Kraft, zunächst der Kau- und NackenmuSkeln, daß man sie beim Hörensagen kaum für ausführbar hält. Alle diese sogenannten Künste zeigen, wie viel die Kaumuskeln unter entspre chender Uebung leisten können. Wel ches ist aber die gewöhnliche Kraft, welche die KaumuSketn bei dem Ge brauche im Durchschnitt bei dem Men schen zeigen? Die Ermittelung dersel ben ist nicht so schwer, al» man glaube» sollte. Legt man bei hängendem Unterkiefer, also bei geöffnetem Munde, über di» gähne teS Unterkiefers soweit nach hin ten über die zweiten großen Backen zähne, als eS die Mundwinkel gestal ten. eine flache Eisen- oder Stahlplatte, welche überall genau aufliegt, so kann man dieselbe verwenden, um zur Lösung der betreffenden Frage Gewichte in ihr zu befestigen. Am zweckmäßigsten wird die Stahlplatte beiderseits an den Stel len. mit denen sie den Unterkiefer recht? und links überragt, doppelt durch löchert. Durch diese Löcher wird dann ein 1 —1.5 Mm. starker Eisendraht ge zogen, welcher mit den Gewichtstücken verbunden wird. Bei geöffnetem Munde stehen dann die Gewichtsstücke auf dem Fußboden oder aus einer Tischplatte. Die Drähte sind straff gespannt, und der Mensch muß eine vollständig gerade Haltung haben. Ich habe bei diesem Versuche vor einigen zwanzig Jahren ebenso wie jetzt gefunden, daß das Durchschnittsgewicht, welches beim Schließen des Mundes, also in dem Augenblick, in dem der Unterkiefer da» Gewichtstück hebt, beim Menschen ein halber Centn» ist. Selbstverständlich werden die meisten Menschen mit dem Schließen des besonders geübten Kau muskels den halben Centner länger» Zeit hindurch mit geschlossenem Munde ballen und auch mehr als einen halben Centner heben können; Personen, welch» derbere Kost, hartes Brod u. s. w. bei ihren Lebensbedingungen zu kauen ha ben, oder erst recht solche, welche fich d:m eigenthümlichen, wohl nicht zu rech » fertigenden Genusse hingeben, Nüsse zu knacken, werden mit einer größeren Kraft kauen, während der Gourmand beim Genuß der verfeinerten Speisen wohl nicht immer die gleichen Leistun gen aufweisen wird, je nach seiner Lieb haberei. Im Allgemeinen wird man erstaunt sein zu erfahren, daß die Kraft, mit der man kaut, eine so große ist; ein Versuch (!) wird jedoch lehren, daß die oben angegebene Zahl mindesten» der Durchschnittsleistung unserer Kau» muSkeln entspricht. Alle« doppelt. Jussus Abdul Ben Ulemma War ein frommer Muselmann; Doch, wie dies zumeist zu finden Selbst beim srömmsten Menschenkind-, Tr war reich an GotteSglauben, Arm jedoch an Geld und Gut. Allah sah mit tiefem Mitleid Seines treuen Diener» Noth; v'rum erschien er ihm im Traum»: „Jussus", sprach er, „gute Seel', Weil Du ein so frommer Türke, Richte eine Bitt' an mich, Die ich Dir erfüllen werde." Jussus stammelt au» dem Schlaf.- „Gib, daß ich vom nächsten Tage Alle» doppelt nenne mein." Jussuf sah am frühen Morgen, Daß sein Traum verwirklicht war: Teppich, Tschibut, Ottomane, Badewann' und Wasserkrug. Kleider, Schuhe, selbst die Katze Alles zählt' er zwiefach sein, Ja, die Bäume seine» GartenS Truge» doppelt ihre Frucht, Und vom Lederbeutel hört' er Paarweis den Piasterklang.... Selig eilt er in den Tempel, Allah preisend für » Geschenk. Wie er dann so heimwärts wandelt. Sieh', da kam zurück vom Markt lussuss wilde Ehegattin Draka Fatme Nummer Ein», Ihr gleich auf die Ferfen folgend Draka Fatme Nummer Zwei. Schrecken fährt in Jussuf» Glieder, Als er dieses Paar erblickt. Hin zum Tempel eilt er wieder, Wirst sich nieder auf di« Erd'; „Allah", ruft er, „hör' mich, Allah! Nimm den Segen wieder fort, Sieh', ich kann ihn nicht ertrage»; Solcher Segen gleicht dem Fluch, Mache um e i n Weib mich ärmer. Dann «rst werd' ich reicher sein." Gedankensplitter. So wie der kühne Seemann stet» auf» Neu' Sich anvertraut den trügerischen Wx» ge», So baue du auch auf der Menschheit « Treu' Warst du auch noch so oft von ihr bv« trogen. Nur kein« Philosoph!» schen Gründe, wo die gewöhnlichen aus reichen. Zu Allem fähig und z» Allem tauglich ist zweierlei. Hyperbel. Der Maler Fle», berwisch hat unlängst einen Befen s? natürlich gemalt, daß ihn seme Jra» damit prügeln wollte. 7