6 »«« »ekitmpfung »er Morphium» sucht. Die Erörlerungen über den von dem Luudesraih zweckmäßiger Weise abge änderten Gesetzentwurf über die „Be kämpfung der Trunlfucht" (fo lautet der neue Titel im Gegensatz zu dem früheren „zur Bekämpfung des Miß brauchS geistiger Getränke") haben ver schiedene ärztliche Kreise auch angeregt, die Bekämpfung der Morvhiumsucht durch einen gesetzgeberischen Akt für er sprießlich zu halten. Sowohl in der „Berliner klinischen Wochenschrift", wie in der Münchener .„Aerztlicben Rundschau" wird allen Ernstes die Morphiumgefahr, als eine ebenso große, wie die durch den Miß brauch des Alkohol» entstehende geschil dert. Hören wir darüber da» Urtheil von Prosessor L. Levin, welcher sich folgendermaßen ausspricht: Ter AlkolwliSmuS fordert die grS ßere Zahl seiner Opfer in Arbeiter« «ind Handwerkerkreisen der Morvhi nismu» in den Schichten der Bevölke rung, die durch ihre äußere Stellung, Erziehung und Bildung am wenigsten in den Verdacht kommen sollten, willen- und und energielo» dieser Leidenschaft unterworfen zu sein. Die» ist der erste, wesentliche Unterschied zwischen Alkoho lismus und Morphinismus. Der zweite besteht darin, daß die Morpium wirkung nicht von jenen unangenehmen, sehr sichtbaren, aufregenden und nieder drückenden Wirkungen gesolgt ist, die der Alkohol bedingt. So hat sich im Lause einer sehr kur zen Zeit eine große Morphinistenge meinde herausgebildet, zu denen manch« der besten Geister Deutschlands, Künst ler und Gelehrte, Universitätslehrer, Diplomaten, Osficiere und Kaufleute gehören. Wird durch den Alkohol die Hand der Nation geschädigt, so vernich tet das Morphin den Kops derselben. Kaum gekannt war dieser Zustand, al» ich gleichzeitig mit Fiedler im Jahre 1874 zuerst einen solchen Fall berich tete. Und wie gut kennt man ihn lei der jetzt! Ter Morphinismus ist eine Leiden schast, die sich im häuslichen Kreis« Perausbildet und wächst. Die Oessent lichkeit wird dadurch nicht in Aergerniß erregender Weise belästigt. Aber viel eingreisender und verderblicher kann daS öffentliche Leben, und indirect das Wohl und Wehe von unschuldigen Menschen durch die Folgen getroffen werden, die der ausgebildete Morphi nismus zeitigt. Bedauerlich wäre es, wenn das Individuum durch diese, oft selbstverschuldete Krankheit auch in sei ner socialen Stellung leiden müßte aber soweit der Staat daraus einzuwir ken vermag, darf er nicht Trinker, noch weniger aber Morphinisten in amt lichen Stellungen belassen. Ter Grund für eine solche Maßregel ist nicht schwer einzusehen. Es gibt, vielleicht mit Aus nahme des Kokains, kein narkotisches Genußmittel, das dem Körper so zum Bedürfniß werden kann, wie Morphin. Der Morphinhunger ist viel dringen der, als das Verlangen nach Alkohol. Der Trunksüchtige kann viele Stunden nach dem Verschwinden der Alkoholwir kung warten, ehe er gezwungen wird, eine neue Menge einzusühren. Der Morphinist dagegen wird, wenn die Zeit gekommen ist, in der die Körper zellen gebieterisch ihr Reizmittel verlan gen, jäh und widerstandslos einer neuen Dosis entgegengetrieben. Erhält cr st«! nicht, so leidet alsbald auch Körper und Geist. Ein Morphin spritzender oder ein nehmender Richter kann unter solchen Umständen der Verhandlung nicht mehr folgen und ungetrübt entscheiden, und ein ebenio belasteter Examinator wird feiner Pflicht nicht genügen können und nicht so objectiv urtheilen, wie er sollte.- Dazu komm«, daß nach einer gewissen Zeil, auch trotz der Zufuhr von Mor phin, die geistigen Fähigkeiten leiden und das moralische Gefühl Schaden nimmt. Und wenn der Morphiumsüch tige Wettreiter auch noch so waghalsig aus der Rennbahn den Preis erringt, der morphinistische Chirurg elegant die Operation vollführt, der Kliniker scharf finnig die D'agnose stellt—sie sind doch verlorene Männer, denen daS Morphin diese Leistungen noch eine Zeit lang schafft, daS sie aber an zeitlich immer kürzer werdender Sklavenkette hält." Vernachlässigung aller Pflichten, Verlust der Energie und Schaffenskraft, theil weise auch ein Heruntergedrücktwerdeii aus einen sehr niedrigen sittlichen Stand punkt solge» bald und vergesellschafte» sich mit allerlei körperlichen Beschwer den, die das Leidensbild schließlich zu einem trostlosen machen. Da eine endgiltige Heilung dieser Leidenschast nur ganz ausnahmsweise zu Stande kommt, so sind Morphinisten eigentlich immer als unheilbare Men schen anzusehen. Derartige Zustände, bei denen der Körper, insbesondere da» Zentralnervensystem, den Anlaß zum Fortgebrauch des Mittels gibt, und der ohnmächtige Wille und alle moralischen Kräfte zusammengenommen der Forde rung des Körpers gegenüber unterlie gen, sind nicht, oder doch sehr selten zu beseitigen. Ich verkenne nicht die Schwierigkeit, hier zwischen, leichtfertigem und arznei lichem chronischem Gebrauche des Mit tels praktische Unterschiede zu machen. Ist doch der Eine Morphinist gewor den. weil er von der Annehmlichkeit des dadurch hervorgerusenen Zustandes ge hört hat, der Andere, weil er anfangs schmerzhafte Körperzustände damit be kämpft und später auch zur Beseitigung von Affekten und zuletzt aus Gewöh nung es benutzt hat. Eine dritte Gruppe von Menschen nimmt Morphin, weil sie ihre chronischen Schmerzen be zwingen will. Soweit das öffentlich« Interesse an diesem Zustand betheiligt ist, kann leider kein Unterschied zwischen diesen drei Gruppen gemacht werden. Nachgewiesener Morphinismus oder Opiophagi.» sollt« staatliche Stellungen ausschließe», wie der AlkoholiSmu», ThloroformismuS, Chloralisinus, Sul« ionalisniuS und vielleicht auch vom Bro- miSmuS. Alle davon befallenen Jndi viduen sollten von verantwortlichen Stellen ausgeschlossen oder, wenn der dadurch bedingte krankhafte Zusiand weit vorgeschritten ist, entmündigt oder in einem Trinkerasyl untergebracht werden können. Für diSpositionSsähig halte ich dieselben nicht. Sollte aber zur Zeit, was sehr zu be dauern wäre und da« Alkoholgesetz zu einem Fragment machen würde, ein Eingreisen de? Staates in dieser Hin ficht nicht beliebt werden, dann sollte« wenigstens die Morphinquellen beffei beaussichtigt werden. Die bisherigen Bestimmung?« reichen nicht mehr au». Eigennutz durchbricht täglich die Schran ken und Hindernisse, die der Staat dem Bezug« dieses Alkaloide» gesetzt hat. Man warte nicht mit einer eingehen den gesetzlichen Berücksichtigung, bis da» Morphin vielleicht künstlich darstell bar und deshalb billig geworden ist! Denn dann wird der Alkohol sein« große Rolle ausgespielt und das Mor phin seine Stelle eingenommen haben Schon jetzt greift diefe Seuche verein zelt auch auf jene Kreise über, die sich im Schweiße ihres AngesschtS ihr Brod, aber nicht ihr Morphium erarbeiten sollten. Sehen wir doch schon heute viele Millionen von Menschen als Skla ven des Opiums! Wer an der AuS breitungssähigkeit einer solchen Leiden schaft etwa zweifeln sollte, der sei aus China verwiesen, da» erst seit Kurzem mit diesem Genußmittel bekannt gewor den, von ihm erobert und geschwächt ist. Man lese die Schilderungen von Prsche walSki, der eine volle Temoralisirung der in der Mongolei stehenden Miliz, Osficiere und Gemeine, durch Opium berichtet. Immer mehr in- und extensiv nimmt der Gebrauch deS Mittels zu, besonders seit die nördlichen Provinzen Chinas selbst Mohn bauen und sich von Indien und dem indischen Regalpreis« unabhängig machen. Ueber die Ocean« haben die Chinesen diese Leidenschaft mitgenommen und nicht wenigen Ame rikanern und Amerikanerinnen den An laß gegeben, dem gleichen Laster zu fröhnen. Entdeckte man doch in einer der größten Städte Amerikas Opium höhlen sür Damen, die sich äußerlich als seine Putzwaarengeschäfte darstell ten! Aber auch ohne das Beispiel de, Chinesen würde ein solche» Genuß mittel sich, besonder» da auSgebrsitel haben, wo ihm der Boden durch Tem perenzbestrebungen geebnet ist. Der Morphinismus ist ausbreitungs fähiger, als das Opiumrauchen und Opiumcsscn der dadurch hervor gerufene Schaden gleich groß. Ich will hoffen, daß dieses Mahnwort sür ein« stäatliche Berücksichtigung dieses Zustan des gerade im jetzigen Zeitpunkt gehört werde. Nebertrumpft. A.: Sie können sich gar nicht denken, was sür reizendes Haar meine Frau hat. Wenn sie es auflöst, sällt es bis auf die Knie! B.: DaS ist noch gar nichts, da soll ten Sie erst einmal daS Haar meiner Frau sehen. Wenn die e» auslöst, sällt eS bi» aus die Erde. Der versteht e», der Herr Theaterberichterstatter de» „Freiburgrr Tageblatt«", der zum Schluß seiner Besprechung über den Schwank „Der Raub b«r Sabinerinnen" zugleich We sen und Psychologie der Konnt glücklich ergründet. Der Abschnitt lautet: „Wa» die Komik des Stückes, das er dem Prosessor abschmeichelt, vermehrt, ist der Kontrast zwischen der Wirklichkeit und aufschneiderischen Rühmen seines Kön nens, sowie dem seiner Truppe, das da» gedachte Publikum vor den Rampen der Schmiere belustigen muß und in der Erzählung de» komischen Mißerfolgs noch einmal die wirklichen Zuschauer in Lachkrämpse versetzt, «eil sie zusehen, wie die Theatergeschichte in zwei bür gerlich einfachen Ehen die heilloseste Verwirrung anrichtet; zumal alle Per sonen mit so viel Konikk ausgestattet sind, d. h. Thorheiten begehen, die we der ihnen, noch un« schaden, nnd weder unser Mitgefühl, noch unser Bedauern über die Folgen herausfordern, das ihre selbstgischaffene Lage, ihre Verzweif lung, ihre Ausflüchte und Lügen, ihr« Flucht in Th«ater und der Mißerfolg de» Stocke» dorten, unser Lachen her ausfordert, daß fort und fort unterhal ten wird durch unvorhergesehene Zwi schenfälle und Kreuzungen der Absichten der Handlung«» d«« Zuersthandeln lben." «meeirautfch« «chwetueschlüy. » t«r«ten. Kein Land der Erde hat eine so rie fige Schweinezucht wie Amerika, und kein» treibt einen so riesigen Händel in Schweinefleisch, sowohl frisch, gepökelt oder geräuchert, al» auch in Schmalz und Wurst. Im letzten init dem 30.Juni 1891 abgeschlossenen Rechnungsjahre wurde trotz der Einfuhrverbote, oder Be schränknngSmaßregeln Seiten» Deutsch lands, Frankreich» und Italien» Schweinefleisch au» den Ver. Staaten im Werthe von »84,908,698 exportirt und zwar Speckseiten im Betrage von »37,404,989, Schinken »3,242,685, frische» Fleisch »26,328, Pökelfleisch »4,787,343, Schmalz »34,414,323. Ganz bedeutend wird diese enorme Aussruhr jetzt nach der Aushebung der Einfuhr - Beschränkungsmaßregeln in Europa zunehmen. DaS Handelsgeschäft in Schweine fleisch und Schweineproducten befindet sich vornehmlich in Händen einiger gro ßen Millionärs-Geschäftshäuser in den Staaten Illinois, lowa, Ohio, Mis souri und Kansas, von denen die Firma Armour e nach den Bedürfnissen der verschiede nen Märkte ausgesucht, ihr Alter reicht gewöhnlich von sechs bis achtzehn Mo naten und ihr Gewicht beträgt durch schnittlich von 120 bi« 200 Pfund. Sie werden partieweise au» den Schuppen oder Höfen genommen, jede Partie wird genau auf einer großen Wage gewogen'und dann über die soge nannte „Seufzerbrücke" in ein obere» Stockwerk des Schlachthaus«» getrieben, Po die Arbeit beginnt. Im y.'u ausgczogeiv Gcsloch-n. Gebru Am Kabel befestigt. Geschabt. Gereinigt. Gewaschen. Etwa zwanzig werden dort in einem Fangeraum eingeschlossen. An einen Hinterfuß de» Schweine» wird eine kurze Kette befestigt, die an einem Ende einen Ring hat, in welchen der Schläch ter eine Kette einhikt, die von einer Winde über feinem Kopf herunter bangt und wenn eingehakt durch Damps lraft aufgewundeil wird. Wenn der Aopf des Thieres in der Höhe ist, wird kine andere Kette, die an einem Rade hängt, in den Ring eingehakt und an diesem Rade, das aus einer etwas ab schüssig gelegten Schiene vorwärt» läuft, wird das Schwein durch sein eigenes Gewicht weiter geführt. Wäh lend das Thier über die Wand deS Zangraumes geschwungen wird, versetzt ihm der Schlächter mit einem scharfen Hirzen Messer einen Stich, der immer sicher das Herz trifft und nahezu augen blicklichen Tod zur Folge hat; daS Schwein schreit nicht, wenn es gestochen ist und von Muskelzuckungen ist sehr venig zu bemerken. Da» Blut fließt durch eine abschüssige Rinne in «inen Sehälter im unteren Stockwerk und vird für verschiedene Zwecke gebraucht, e» hat deshalb einen beträchtliche» Werth. Nach dem Schlachten wird dq» Schwein ausgehakt uiid fällt in eine» Bottich mit heißem Wasser, in welchem »eun oder zehn auf einmal etwa drei Minuten lang untergetaucht werden, da- mit sich die Borsten leicht abschabe« lassen. Au» dem äußersten Ende de» Bottich hebt olle paar Sekunden ein gebogenes harkenähnliche» Eisen, da» an einem Kabelseil befestigt ist, ein gebrüht te» Schwein auf einen Tisch, läng» welchem eine endlose Kette herläuft, an welcher der bei der Nase angehakt« Körper durch eine AbschabungSma schine gezogen wird, aus welcher der selbe in etwa zehn Sekunden aller Bor sten entblößt herauskommt. Mit einem Handkratzer oder Schabeisen werden dann die von der Maschine etwa nicht getroffenen tiefliegenden Hautstellen voll» ständig sauber gemacht. s s 10 ll 12 tZ Inspicirt.— An Roller Ausgeschnitten und Nieienselt auS- Kops ab und Gespalten, , In den Kühlraum Hierauf werden die Schweine der, mittels eines Gummischlauches, bei über dem Tisch hängt und mit einen« Sprenkler am Ende versehen ist, rei« abgewaschen und dann inspicirt. Da, nach wird der Schlund ausgeschnitten, der Körver von einem Roller an den Hinterfüßen in die Höhe und über de« Tisch hinweggezogstn, worauf die Ein geweide herausgenommen werden. Dal Nierenfett wirv auf den nächsten TisH gelegt, hierauf wird der Kopf abge schnitten, die Zunge herausgenommen der Körper der Länge nach in zwe> Theile gespalten und in den Abküh lungsraum gebracht. Die ganze Arbeit vom Fangen des Schweines bis zm Ablieferung in den Abkühlungsraum erfordert gewöhnlich nicht mehr als zehn bis fünfzehn Minuten Zeit. Jeder Theil der inneren Organ« wird sorgfältig getrennt, gereinigt und für irgend einen Gebrauch bei Seit« gelegt; Lungen, Herz und.Leber gehen ins Wurstdepartement, gleichsalls die Därme nach einer gründlichen Reini> gung. Das Wurstfleisch, wozu auch die Abfälle von Schinken nnd Specksei ten gehören, wird von einer mit Damps getriebenen Maschine in einen großen Bottich sein gehackt. Bon einein gul gemästeten Schwein werden durch schnittlich vierzig Pfund Schmalz ge wonnen. Fett enthaltender Abfall wird in Kessel geworfen, die durch Dampl vermittels Schlangenrohren geheizt wer' den. Ist das Fett gescPnolzen und zum Sieden gebracht, so tbkd alless Unreine abgeschöpft und daS Schmalz'm Gefäße gefüllt. Vom Nierenfktt wird verständlich dic beste Qualität wonnen. Ein Theil der Schweinsborsten wird für Bürsten gebraucht, auch Schuh macher brauchen davon, die meisten wer den jedoch mit Pserdehaaren vermischt und zum Stopfen von Kisten und ähn lichen Dingen verwendet. Da» Blut wird viel zur Bereitung des Albumen (Eiweiß) für photogra phische Zwecke, sowie zur Reinigung deS Zuckers und auch al» Düngmittel benutzt, wozu auch die gemahlenen Knochen un» andere Abfälle gebraucht werden. Nachdem daS Fleisch durch und durch abgekühlt ist m Räumen, die beständig in einer Temperatur unter 40 Gr. F. gehalten werden, wird es aus arbeiter sparenden Schienen in'» Zerstückelungi departement gebracht. Ein Arbeiter hackt die Schinken, die Schultern und, wenn nothwendig, die darunter liegen den Rippen ab, schneidet die Füge zum Einpökeln ab oder .wirft sie in die Schmalzbottiche. Ein großer Theil der Produk!« der Schlachthäuser wird im Ganzen auf die Hauptmärkte diese» Landes gebracht; die Zahl der einzeln von Farmern sür allgemeinen Bedarf geschlachteten Schweine ist klein, aber das Schneiden, Einpökeln und Verpacken von Schweine» Produkten sür den einheimischen wie auswärtige» Markt ist nn Geschäft von so enormer Größe, d«ß e» sorgfältigen und genauen Vorschriften und Gesetzen unterworfen ist, die i'n Allgemeinen von den Handelsgesellschaften aller bedeu tenden Plätze anerkannt werden. So ist beispielsweise 'wrgeschrieben, daß daS in Fässern verpickte Pökelfleisch vo» etten Sck »einen kommen muß. 190 bis NZ V > ' >,ii>e? fleisch >» nicht üb« Sechszehn Stücken müssen in jedem Faß eingesalzen und 40 Pfund grobe» Salz dazu genommen und Salzwasser da rüber geschüttet werden. Zur besten Qualität dürfen nur die Schultern und Seiten in Stücken von vier Pfund von Schweinen genommen werden; die von 100 bis 172 Psund wiegen, und außer dem Salz müssen sür jede» Faß noch zwöls Unzen Salpeter zum Pökeln ge braucht werden. Für eine Extra- Qualität müssen die Rückenknochen und Rippen herausgelöst werden und Schin ken und Schultern werden verschieden artig für den Markt behandelt und auck unter verschiedene» Namen, New Uorl Schultern California Schinken, kuo chenlose Schinken u. s. f., verlangt unt verkauft. Geräucherter Speck und Schinken sü» den auswärtigen Markt werden ge wöhnlich in Kiste» versandt, welche 200 Pfund halten. «b,ef»hrt. Er: Ich habe mir längst vorge nommen, nie ein Mädchen zu heirathen, die kein Fleisch tranchiren kann. Sir: Glauben Sie denn, daß dai in Ihrem Fall gerade so unbzdingt nö thig sein wird? Hnnvetreue» Jones: "Ja, wie kommt eS denn, Freund Smith, daß dich dein eigner Hund so wüthend anbellt? Smith (Verlegen): Weil ich nüch tern bin. Komme ich betrunken nack Hause, so kennt er mich. Was der Mastl - Huber unter „Sie« gessäule" versteht! Fatal. Ein Verehrer einer schönen jungen Witwe fragt deren Töchterchen: Nun, ElSchen, was wünschest du dir zu Weih nachten ? i Elschen: Solche ZZHne, wie Mama hat. Die kann man'doch 'rausnehmen, wenn man Zahnschmerzen hat. Räch »er «utU«. Ein Badender: „Gnädige Frau er innern an die schaumgeborene Venu»." Sie: „Ganz richtig, die war auch von Meere»nngeheuern umgeben." Dido und Dito. Lehrer: „Sag' mir einmal, wer hat Karthago gegründet?" (Schüler schweigt.) Lehrer: .Schafskopf!" —Schüler (dem indtssfn eingeflüstert worden ,st): „Dito!" Der Lieutenant a. D. Alexander Schenk von und zu SchwinS burg, witd vom Landgericht l in Berlin Mgen Verkeilung zum Meineid steck- Dkleslich verfolgt. »«» Mensche» L«d«u»»auer» Der berühmte französische Naturfor scher Gras von Buffon, hat die Beobach tung gemacht, daß zwischen der Dauer deS Wächsthums und der Lebensdauer ein Verhältniß von 1:7 besteht, daß also die Dauer des Lebens diejenige de« Wachsens siebenmal übersteigt. Bei spielsweise wächst das Pserd bi» zum dritten oder vierten Jahre und erreicht ein Alter von 22 bis 28 Jahren. Der Hirsch ist mit dem fünften Jahre au»< gewachfen und erreicht em Alter von 34 Jahren. DaS Kameel wächst bis zum siebenten Jahre und erreicht ein Alter von 20 Jahren. Unsere gewöhnlich« Mau» ist nach acht Monaten auSge wachsen und wird 4 ti Jahre alt, vorausgesetzt natürlich, daß Falle oder Gift ihrem Leben kein jäheS Ende be reitet. So weit unsere Beachtung mög lich ist, bestätigt sich diese« Gesetz. w>« schon erwähnt, durch da» ganze Thier reich. Da nun beim Menschen das Wachsthum erst mit dem zwanzigsten Leben»jahre sein Ende findet, so müßt« er 140 Jahre alt werden. Die Fäll« aber, wo wirklich ein solches Alter er» reicht wurde, sind unter Milliarden von Menschenleben gar schnell gezählt. Die Statistik hat serner festgestellt, daß von tausend Menschen nur hundert ein Alter von siebenzig Jahren erreichen und von 3000 nur einer über neunzig Jahre alt wird. Die Statistik sagt aber serner, daß beinahe die Hälfte der Menschheit in früher Kindheit stirbt, wodurch sich also der Procentsatz der Siebenzigjährigen relativ verdoppelt. Ob e» jemals Zeiten gegeben hat, wo der Mensch ein Durchschnittsalter von 140 Jahren erreicht hat, wissen wir nicht. Aus der neueren Zeit sind nur zwei Fälle bekannt, wo das Alter Abra hams, nämlich 172 Jahre, beinahe er reicht kourde, und zwar war dieses der Fall bei zwei englischen Landleuten. Thomas Parre und Senkins, von denen der erste 129 und der letzte 169 Jahre alt geworden ist. Sonst geht au» allen unS bekannten historischen Quellen hervor, daß die Menschen aller Zeiten nicht nennens- länger gelebt haben, als in unse rem Jahrhundert. Leider ist es nicht zu leugnen, daß die Kulturvölker im allgemeinen nur relativ gesund sind. Jeder Mensch hat mehr oder wenige, eine Disposition zu Erkrankungen über haupt, oder eine schlummernde oder ein, bereits sichtbar ausgeprägte erblich« Anlage zu einer bestimmten Krankheit, weil die Kulturmenschen nicht mehr un ter absolut normalen Zuständen leben Die Civilisation und die davon unzer trennlich mannigfaltigen Anforderungen an den menschlichen Körper und Geiss haben die ursprüngliche Ener^i' der Lc« benSkräste abgeschwächt uns so den Menschen empfindlicher sür äußer« Einflüsse gemacht. So entstand du Krankheitsanlage und jene Grnndstim mung des menschlichen Organismus, die geneigt ist, Störungen des relatir gesunden Lebensganges zu unterlie gen und sür gewisse Erkrankungsur sachen begünstigende Bedingungen dar zubieten. Es ist eben ein nicht zu leugnendes Unglück sür di: civilisirten Menfcheu däß sie fast ohne alle Ausnahme schon mit der Anlage zu einer bestimmten Krankheit man möchte sagen eine, Familienkrankheit geboren werden, und daß sie in der Regel früher oder später an dieser Krankheit sterben. Sr selten das Alter von 80 bis 90 Jahren ist, ebenso selten ist auch der natürliche Tod durch Altersschwäche, das ist ein sansteS Entschlasen ohne vorhergegan gene ausgesprochene Krankheit. Als -ine der ersten Ursachen de» größeren Sterblichkeit unserer heutigen Generation ist thatsächlich die Genuß sucht, das Schnellleben, zu betrachlen. Das Motto der modernen Lebewelt heißt leider wieder einmal: Nach uns die Sündsluth. Erwerb ohne Arbeit, Genuß ohne Zeitverlust uni eine uneingeschränkte Freiheit der Ge lüste. Freilich wirken auch noch andere Ur sachen mit an der Verkürzung de, menschlichen Lebensdauer, erstens di« übertriebene Konkurrenz aus allen Ge bieten und die dadurch bedingte allzu große Erwerbsanstrengung und zwei tens die Dichtigkeit der Bevölkerung aus zusammengedrängten Plätzen. Di« zwei letzten Punkte fallen in Gebiete, welche der Arzt oder der Einzelne kaum beeinflussen kann. Jeder Mensch soll so früh wie mög lich sich einer Selbstbeobachtung be fleißigen, das heißt sich in seiner Physi schen Natur und deren Schwäche kennen lernen und danach seine Lebensweise einrichten. Seine physische Natur aber lernt der Mensch nur kennen, wenn er Einsicht in die populäre Physiologie de« organischen Lebens sucht und mit vornrtheilssreier Aufmerksamkeit nicht nur sich selbst beobachtet und prüft, son dern sich auch, wenn eben möglich, über den Gesundheitszustand seiner Eltern u. f. w. zu unterrichte» sucht. Dann ist ferner zu vermeiden ein Uebermaß im Arbeiten sowohl wie auch in der Ernährung. Uebermäßige Kraft nabrung ist ebenso schädlich, wie Man gel. Das klingt paradox und ist den noch traurige Wahrheit. Die LebenS quellen, welche dem Dürftigen fehlen, ersticken den Vieleffer, die Menge der kräftigen Speisen tödtet ihn, weil er sie wohl in sich ausnahm, aber uicht ver arbeitete. Jeder allzu große Auswand von Kraft verkürzt die Lebensdauer. Wir sehen aufgeregte Menschen, Ehrgeizige, Neidische und Furchtsame stet» an AS magerung oder Verdauungsschwäche lei den. Es muß daher unser Bestreben sein, den Lebenspuls in einem mittle ren Gange zu erhalten, zu arbeiten und uns zu ergötzen, ohne daß es der Ge sundheit schadet. Die Statistik beweist die Richtigkeit dieser Behauptungen, denn in erster Linie der Altersstufen nennt sie die Geistlichen (vorzugsweise die katholi. schen) und die Rentner mit einem Durchschnittsalter von 36 lahren. dann folgen die Beamten, die Landwirthe mit 61, Lehrer und Aerztl mit nur SS Jahren. Kant und Hufeland empfahlen eine» Theil sanguinischen Temperamente» mit einem Theile Phlegma zu mischen, uM in gegenseitiger Ausgleichung «inen gleichmäßig«, Gang de» Leben« herzu stellen. DaS Leben liebt nur denjeni gen, der e» selber liebt, und wa» man liebt, sucht man zu erhalten, und nicht durch schnellen verschwenderischen Ver brauch zu kürzen. Zum «aptttl v«u »«« Neber« rafchu»««». In einer berliner Bildgießer« bestell te vor mehreren Wochen eine ältere Da me sür die Nische eine» Erbbegräbnisse» aus einem berliner Kirchhofe ein« En gelsfignr. Nach der Ausführung de» Auftrages erscheint die alte Dame wie der, um den Engel zu bezahlen, aber in so gedrückter Stimmung, daß der Fabri kant sich zu der Frage veranlaßt sieht ob der Engel etwa nicht den Wünschen der Bestellerin entspreche. „Ach, nein!" lautet die Antwort, „der Engel ist sehr schön und gefällt mir sehr gut, aber den noch macht mir mein Erbbegräbniß gro ßen Kummer. Denken Sie sich nur, wi« es mir damit geht. Sie müssen nämlich wissen, daß ich mir das Geld dazu lange Jahre hindurch zusammengespaart habe, und das ist tiiiik Kleinigkeit, denn es kostet beinahe 4000 Mark. Mein Mann weiß von der ganzen Sache bis jetzt noch nichts. Ich hatte es mir so schön ausgedacht und hatte meine kin dische Freude daran, wenn ich meinen Alten zu Weihnachten mit dem schönen Erbbegräbniß würde überraschen kön nen, und das sollte nun diese Weihnach ten geschehe». Meine Nichte, die ich ins Vertrauen gezogen habe, meinte nun neulich, eS wäre doch wohl besser, bei Onkeln mal aus den Busch zu klopfen, damit die Ueberrafchung nicht gar zu groß wäre. Am letzten Sonntag, als sie bei un» zu Tisch ist, fängt sie in ganz uuverfänglicher Weife an, vom Tode zu reden, und daß es doch fchön wäre wenn man ein schönes Erbbegräbniß besäße und schon bei Lebzeiten wisse, we man dereinst zum ewigen Schlaf gebettel werde. Ich will nun auch andächtig beistimmen, als mein Alter ganz fuchs wild ausruft: „Nun hört aber endlich auf mit Eurem dummen Geschwätz: ich denke noch lange nicht daran, zu sterben, und wenn ich einmal todt bin, könnt Ihr mit meinen Knochen machen, was Euch beliebt. Für ein Erbbegräbniß gebe ich nicht einen Nicket au 5...." Nun denken Sie sich meinen Kummer! jetzt habe ich daS schöne Erbbegräbniß, und mein Mann darf bei feinen Lebzei ten nichts davon wissen." DaS ist in der That ein schwerer Kummer, welcher der würdigen Dame bereitet wird; nun, möge eS ihr noch recht viele, viele Jahre vergönnt sein, vor ihrem für seine dereinstigen Knochen so wenig besorgte» Gatten das Geheimniß übe, das allerdings etwas seltsame Weih nachtsgeschenk zu bewahren. Syi„«sisch« Sprichwörter. Den Geist des chinesischen Volkes charakterisirt die jüngste Nummer de» „Ostas. Lloyd" an einer großen Reihe von Sprichwörtern, au» denen wir hier folgende herausheben. In vielen dieser Gedanken sprüche finden wir Anklänge an Sentenzen abendländischer Weisheit. Wir sagen: Nothwendigkeit ist Mutter der Erfindung, derselbe Gedanke istsast in demselben Wortlaut dem Sohn des himmlischen Reiche» geläufig. „Wie die Herrin, so die Magd" und andere Beispiele ähnlicher Art ließen sich noch ansühren. Unser: „Getheilte Freud' ist doppelte Freud'" drückt der Chinese gemäßigt so aus: „Eine ge theilte Apselsine schmeckt ebenso gut." Und nun eine Aolge von Sprüchen ohne Commentar: „Frei Sitzende im Theater machen gewöhnlich da» Stück 'runter." „Vornehme Leute dürsen eine Stadt in Brand stecken, der Arme darf nicht / einmal feine Laterne anzünden. „Etss ist leichter, Freunde zu besuche», «112 mit ihnen zu leben." „Alle zMn Finger können nicht gleich lang 112»." „Der Mund hat keine Ruhe, iuAel chem nur ein Zahn weh thut." ser, Du gehst nach Hause und HMt ein Netz, als daß Du in den Teich Mch Fi. schdn springst." „Ein roMasiger Mann mag kein Trunkenbold sM, doch wird er stets ein solcher genan« wer den."—„Du kannst irrthümlichenWeis« verhastet, aber nicht losgelassen wer den."—„Beamte werden nie den Neber bringer von Geschenken prügeln lassen." —„Eine kluge Frau bekommt stet» einen Dummkops zum Manne.-/ — „Dem Wunsche Deine» Bruder»/willsahren, heißt Deine Schwägerin enttäuschen." „Der Mensch hat tausend Pläne für sich selbst; der Himmel hat nur einen Plan sür ihn." „Der Himmel treibt einen Menschen nie zur Verzweiflung." „Gott verwundet nie mit beiden Händen." Geistesgegenwart. Aus dem Balle wird der Rechtsanwalt C. einer hübschen Dame vorgestellt, mit welcher er sich in angenehmer Weise un terhält. Nach einer Weile stellt er die Frage: „Wer mag doch der Herr mit dem Paviangeficht sein, der eben mit der Gräfin X. spricht?" „Da» ist mein Mann." Der Rechtsanwalt er schrickt, sand sich aber in der nächsten Minute und sagt: „So finde ich schon wieder den Erfahrungssatz bestätigt, daß die häßlichsten Männer die schönsten Frauen Heirathen." Die schöne Frau lächelte und war versöhnt. Nach der Parade. Haupt mann zum Feldwebel: Notiren Sie dem Flügelmann Latschmeyer drei Tage Militärarrest, weil er beim Parade marsch geschlafen hat. Der klassische Zeuge. Präsident; „Zeuge, wa» für ei» Ge werbe haben Sie?" —Zeuge: „Na, wissen Sie, Herr Präsident«, ick schwör« k» bei die Jerichte herum."