Das Fritzche. «»zählung von Gräfin M. »««ferltng. fIS. Fortsetzung.) Verlobung, die er aufrecht halten wollt« sei es nichts, und als er die Sache tragisch nahm, packte ich mei ne» Koss«r. Um noch aufrichtiger zu sein, ich finde selbst, ich habe da« Glück zu «ntkommrn b«i»ah« nicht »«rdient, bin aber doch froh, daß «« mir geworden ist. Ich vberlasf« den schönt» Krieger jetzt herzlich gern liebe vollere» Händen, die da« Geheimniß noch nicht ergründet hoben. Ich rechne bei diesen, sür den betreffenden Herrn so wenig schttieichelhafte« Geständnis! jedoch ««türlich auf Ihre Diskretion," schloß sie mit einem oertrauliche» Lächeln, da« ihren Zügen eine liebenswürdige Wärm« zab. Blödrnbach« saltige« Gesicht glättete .Aber das versieht sich ja ganz »«n selbst," sagte er und erwog im Inner». «1e weit er der Aufrichtigkeit des Ge ständnisses trauen dürfe. Eine Viertel stunde daraus war die Frag« dahin erle digt, daß er Ihr völlig vertraut« und sich Rn de» Reizen seiner lebhaften Freun diu wieder ganz umstricken ließ. Natalie schied sehr zufrieden. Der Versuch war sehr gewagt gewesen iehr! wäre cr mißlungen, dann nu«, dann wäre «S «Heu der letzte verzweifelte Schritt und mit ihm alles verloren ge wesen! Aber eben um deswillen war er ,hr als geboten erschienen, denn viel mehr war ja im Grunde nicht zu ver tieren. als so schon verloren war. Nun «r aber gelungen, war es ein ovup clo »usitre, und als solcher hatte er Rata lienS ganz« blendende Laune wieder 4«rgestellt, das alte Vertrauen in ihr Wollt» und Könne«, und frohlockend sagte sie sich, dem Muthigen lächle da« Ätück. Vierzehn Tage danach war Asten im Stande, seine Briefschaften selbst wieder einzusehen. Mit nervöser Hast össnet« ein elegant eingeschlossene« Schreiben i »»» großer kräftig geführter Hand. ES .Ich habe mich überzeugt, daß wir «licht zu einander possen, und gebe Ihnen Ihr Wort zurück. Lebe» Sie wohl. Natalie, Gräfin Walde» zu WaldenSau." Ihm war, als fühle cr sein Blut /cht'erst vom Fieberdruck befreit und de» -leichten Puls der Genesung in seine« Ndern. Das Gefühl, daß dies wieder gewonnene Leben noch vollen Werth für -ihn hab«, gab ihm eine wohlige Kraft zurück. Und nun znm erstenmal seit dem tage, an dem er entdeckt hatte, daß sie ihn-.Fricderlkcns Briese entwendet, sühlte er i>ty sähig, auch der guten Eigexschas -4«» seiner Retterin wieder anerkennend 4» gedenken. Die Dankbarkeit sür daS, was das energische Mädchen sür ihn ge lhan. bekam wieder reichen Raum in seiner Seele. Er legte die erhaltenen Zkilen in sein« Taschenmnppe zu dem Papierstreisen «»ir gleicher Hand der schon darinnen lag. Längst wußte er jetzt, von wem Hm der Streifen kam, las ihn aber ge dankenvoll nochmals. »der Amor, der Pse>le ,m «ch, »nd l.ug itznv^^ Und cS woMc dem L«s«nd«n jetzl schei nen, als hab« eine Ahnung der Dichte rin dir Verse «ingcgrbeu und al» j«i, was sie Gutes und Schlimines an ihm gethan, auch die Eingebung eines Fa tumS gewesen. Als solche konnte «! das titzlere entschuldigen und sür das erstere ihr ausrichilg dankbar sein. Die bedeutsamen Ereignisse hatte» ihren Fortgong genommen; langsam für die, welche in der deeitsch-n Heimaih tele»! schnell sür die, welche intl kriegt' rischem Verständniß d«n Kamps an je nen Orten leiteten, an weichem das verzweifelte Frankreich immer »och den letzte», trotzigen Widerstand leistet«. Auch die sür sast unausführbar gehol i«ne Arbeit, das Herbeischaffen der Be- um Paris zu be schieße», war bewältigt worden. Dann waren die ersten feurigen Grüße in die umschlossen« Stadt geflogen. Im Dezem ber halt« der Moni Avrout sein letztes oorlauleS Wort gesprochen und war dann Januar hub man auch mit dem Beschie ßen d«r Fort« im Südwest«» an Asten war kurz vorher nach Versailles übergesiedelt, um dort im Hospital deS SchtosseS w«it«r« Pfleg« zu finden So bald «r sich woht genug sühlte, wollte «r dir N«is« in dl« Hrimaih antret««. denn r« war kein« Aussicht >ür ihn, daß er an diesem Kriege «och silbstthätig thrilneh seiner körperlichen Kläjte aber brachte ihm das Miterleben jenes Ereig nisse«, welches Voraussichtlich da« größte s«i»«S Jahihunderi« bl«ib«n wird. Am IS. Junu.ir sand ,m Schlage zu Versailles die Versammlung statt, welche Wilhelm l. al« deutjchen Kaiser proklanitrte. Die Ernte d«S deutschen Sieges wurde eingeheimst, in jencm selbe» Saale, an dessen Decke der kleine, «ttlc Franzosenkönig, welcher sich der Groß« nannte, sich hall« als G»tl qalen lassen: Deutschland, dem «r Straßburg mitten im Frieden gestohlen und die btüh-nd« Pfal, verwüstet hatte, gekelselt zu seinen Füßen. Eben dies Deutschland sang nun t» jenem Saale sein Dankgiöel sür den Sieg, der lh» Straßburg zurückgebracht, begrüßt«, in mitten aller seiner Banuer, die sich zum nftenuial mich nahezu ?oi) luhren wi«»«» vor «in«m Oberhaupt« neigt««, Wilh«lm den Siegreich«», seinen neue.xwählt«« Ka>s«r Al« Asten de« mächtige Gestalf ö«I Herrn hintreten sah. und j«n«S schö« schlicht« Versprich«« hört«, welche« Wil- Thalen der Edelsten s«iu«s Volk«« ge zeitigt hatten Zwei Tag« darauf betrat er. »he er Schlachtfeld. I« der Nacht nach der verlustreiche Wafsenthat Als Asten über das Schlachtfeld ritt, hinirrte« Am Eingange de« Parkes stauten sich die Leichen förmlich, hier war das Gefecht am heftigsten gewesen. Freischärler waren hier ihren Pariser Brüdern zu Hilse gekommen. Asien sah die blauen Blousen, und sein Gesicht ver finsterte sich. Er dacht« an Jeanne. Dort links am schntibedecklen Stnmpf einer Buche kauert« noch, das Gewehr Konnte er sich täuschen? War auch der wteder hier? Asten stieg vom Pferde, übergab eS einem Begleiter, u»d schritt zu dem Kauernden hin. Er war es —es war der Franktireur, welcher versucht ha'te. Asten zu «rmorden Da« erstarrt« Ge sicht, war auch im Tode noch von ab schreckender Häßlichkeit; Haß «nd Wuth verzerrten es. Der Mann war in den selben Gesühlen gestorben, tn denen er gelebt hatte. Ast«« k«hrt« sich lag noch «in Körper im blutgerStheten Schnee — ein weicher, weiblicher Was Asten bei Belle - Fvntain« ge fürchtet hatte, und was ihm dort erspart geblieben war, hier lag es vor ihm! Jeanne vom Tode gebrochen, starr, reglos, stumm! ... Langsam schritt Asten aus sie zu, und bückte sich über sie hin. Sie lag da. wi- aus reinem Marmor gemeißelt, so ruhig, so friedlich «rnst, so lei denschaftslos kühl Sie war der Qual jedes FühlenS entrückt... Auch der Medusendlick war aus dem Antlitz ent flohen, jenes schinerzhaste Ausschließen des Leben», in dem sie sich mühle, seelisch zu erstarren .... Die dunklen Augen lagen ausdruckslos, verglast, ohne die »cse Stacht einsamer Gedanken, ohne de» heißen, scheuen, mühsam ge dämpften Btick .... Es tri«b Asten zu untersuchen, wo das Geschoß si« getrossen hatte. Di« Wunde befand sich mitten in der Brust 1.... Die Kugel mußte gerade in das Herz gedrungen s«in ESroar ihm lieb. Do war eS mU eiacmmale zu End« und dir Tod barm herziger gewesen als doi Leben. Ast«, saßle die starre Hand, welcher die Fahiie entsunken war. und richtete in Gedanken die letzt« Ansprache an die Todte: ..Lebe wohl, Jeann«! Du wirst ruhig schlafen, auch ohne Ruhm. DaS, waS Kein H«rz wahrhaft «r -sehnl«, war ja auch nicht er, war da«, wa« jedes Mädchen heiß ersehnt. Du warft kein« Jeann« d'Arc, n«in! ktine Eharlotte Eorday. lind daß du «S nicht warst, hat dich mir näher g«> bracht, als der Muth, der Ruhm hätte thun können. Daß du ihn ge sucht. wcr deine Schwäche, dein F«hl«r und erwarb dir mrin« Bewun derung nicht Nu» werden sie im Tode vergessen sein, wie deine Tugenden. Lebe wohl, Jeanne!" Er legte die eisige Hand still zurück Reiter nach kurzer Zeit »och einmal rückwärts jah. war aus der Ebene nicht» mehr j» entdecken, al« ein Leichentuch Wie dicht die Flocken fielen! Als woll- Friederike sah am Fester und blickte hender, liegender Schnee, am Himmel riejelnder. sagender Schnee Es war «in «insörmiger, ermüdender Anblick. Aon Zeit zu Z«it kehrte da« Mädchen den Kops zurück, und lauschte, als sich nicht« Dann wandle Friede rike den Blick wieder hinaus. Aber wer sollte kommen, an dem sie Da» Tonche? Das war zu fleißig und Halle zu Hause zu oiel Werke der Liebe z» oerrichlen ... Der Bater? Der saß in seiner Slube, ganz glücklich in sicherem Bewußlseln, daß ihn heule nie» war? Gott bewahr« sie vor deml Er saß wohl im W>rthshausc bei seinem Ablynlh und brachte die E>nkehiend«ll Miluärmänttl gehüllte Männergestall— ein Ossiclcr.... Wer koout« eS je>n? E« fing schon an zu dunkeln und F«ed«» l,kc konnte Form und Farbe der Mütz« -itchl u>eh> crk«n.r«n. Aber ihr Herz fing plötzlich an heftig zu schlagen. Es ko»nle k«>n and«r«r sein st« fühlt« r« als «rl Er, d«n si« g«h»sst hatt« ni«- mal« wiederzusehen.... Er kam von WaldenSau gewiß, kam al« Nata> lien» Bräutigam!.. .. E« war nich recht, daß er kam . t Hatte er denn nicht j gemerkt oder hatte er so wenig Herz, daß eines Mädchens Neigung nichts >ür ihn w»i al« «n Spiel?.... Sie hatte ihn wohl geschielt, u« d«n letzten, süßesten Triumph zu feiern sie, Natalie! ... Ein Wunder, daß si« nicht mit ihm kam, um diesen Triuu'ph ganz auszukosten .. Friederike sa»d in sich die Stütze, die jede« MLdche« in solcher Stunde zu finde« weiß. D«r Stolz flüstert« «hr dieß Wiedersehe« schmerzlich sei. Sie setzte sich hin. nahm ein Z«itung»- blatt und legt« «s auf ihr« Kni«, al« hab« si« darin get«s«n. Si« übt« di« Mi«»« «in, di« er an ihr finden sollte, während ihr Herz doch ängstlich klopste. Er hatte mit dem Inspektor gespro chen und 'hm die Haod geschüttelt, jetzt »erließ cr jenen und schritt i»us dos Haus zu Noch ein Augenblick, dann klopfte er an die Thür —er ließ sich nicht einmal melden und stand »or dem Mädchen. Sie sah seine hohe, ein wenig abgema gerte Gestalt, hörte sein« Stimm« und hatte doch nur den einen Gedanken, ihre gleichgültig« Miene nicht zu oerlieren. Warum aber war sie so ungewandt in der Kunst des Sie bebte davor, sich ein« Blöße zugeben. unddaS wurde ihr »och schwerer durch dies« Kurcht. „Fräulein Fried«rike, ich halt« weln Versprechen," sagte «r nach d«m ersten Gruß mit bewegtem Ernst. Warum mahnte er st« daran, wenn dieses Versprechen doch k«in«n Werth mehr hatte, weil di« Verhältnisse völlig Sie hatte sich eine Anrede zurecht ge legt, d>e jetzt nicht paßte: ~Ei, Herr von Aste, auch schon zurück in der Heimath? ..." Aengstlich sagt« sie: »Bei solch einem Wetter! Ich konnt'S nit glaube, daß Sie da komme würde." Vielleicht oerstand er die Antwort gar nicht, denn sie kam so leise von ihre» Lip pen. daß «S schwer sein mußte, sie zu er fassen. Er hielt sich Indessen auch gar nicht dabei aus, sondern saßte mit einer entschlossenen Bewegung ihre beiden Hände und zog si« näher zum Fe»ster, In das entflieh«nde Licht. .Ich will Si« fthen, Fräulein Frie derike." sagleer, „will vergleichen, ob Ihr Gesicht dem noch ähnlich ist, das ich dies« lange Zeit her im Gedächtniß ge tragen. Aber Sie scheine» nicht den selben Wunsch mir gegenüber zu haben, denn Sie senken die Wimper." Was war das? Das war doch nicht der Ton eines Bräutigam«? Friederike «ntzog ihm verwirrt di« Hände und sagt« in dem Wunsche, ihn zu einen Geständ aitz zu zwingen: .Lasse S>« mich! ich dllt'. Wie wi« geht «S Natalie?" .Natalie?" Er that seinersril« «in«n Schrill zurück- .Gräfin Waldrn, mei nen Sic?" sragte er besremdet. „Ich tächte, S>e müßten das besser wissen »ls ich?" .Aber Sie kommen doch von ihr?" sragte sie. tmmei verwirrter „erdend. .Nein. Sie ha« mich »or »i«r Wo che» »«rlosscn. Seitdem habe ich sie »icht gesehen." .Ah so," murmelte sie, .dann befinde Sie sich aus dem Weg zu ihr, nach Wal de»«au?' .Auch das nicht, - aiitwortile «r ver wundert, .ich habe kein« Urjache, Grä fin Waiden z» kejuchen." .Nicht?" Die braunen Augen hoben sich in maßlosem Erstaunen. „Aber aber sie wird das übelnehmet" Ein Verdacht wurde in ihm rege, und tin zweifelnder Blick begegnete ihrem, Erlauben S«« mir jetzt auch «in» Fi age »Hat Ihne» die Gräfin etwas von mir tiner Beziehung zu ihr?" Die Befragte wurde wieder verlegen „WaS soll ich daraus erwidr«? Es ist mir ja «erböte, davon zu rede. ES soll ja »och ein Geheimmß bleibe!' Er lächelt« ein wenig. .Nu», aus mich erstreck! sich da» Verbot Der Ausdruck «iixr jchmtrzllchen Bitterkeit trat auf Frideriken» Gesicht: ,Da» ist wahr,- sagte sie, »Sie müsst >l«m dem heimliche Glück ja wlst« Ex Eine dunkle Röth« überzog leine liebt halte.... .Hören mich, Fräul«in Fried«- Kars, ich millheiten, und daran. jetzt incii Geschick. Ich stand im Be. griff, mich mil Gräfin Wallx» z» vrr »kr si« Hai»« ml« zweimat da« L«b«n I«rett«t, und ich meint« ihr diese« Leben schuldig zu sein, wenn sie e< begehrte . E« war die Ansicht weniger Die Bitterkeit schwand aus ihrem Ge sicht, aber «in tieser Ernst blieb darin zurück, und aus den bleichen Zügen „Ah. das sreilich. da« hat sie mir Er näherte sich ihr wied«r mit «rwar rungSvollir Wärm«: .Werden S',e sich damit jusriedengebea, mir wieder ver drängt?" Der blonde Kops senkte stch nicht Locke von ihm schnitt, dt« er nachher bet sich trug, bis Natalie sie oon sein«« Brust entfernte, «der der Major konnt» di« Blick« nicht «ntschltiern, und die Hand, die sich einst v«rtrauen«ooll in seine gelegt, zog sich jetzt scheu oor dies«r zurück. Di« Wort«: „Gewiß. Warum WaS hatte si«? Wenn ihr Herz sich iür iha legt«, warum zeigte sie e» ihm nicht? In Asten erwacht« wirder die Eifersucht Er dachte nicht an die Mög» llchkeit.daß sie ihm noch nicht völlig traue, daß sie e« etwa nicht «inmal sür schicklich halt«, sich ihm gleich wieder so zutraulich wie früher zu z-igrn, nur daran dachte «r. daß sie doch imStillen jenem anderen be reit« gehöre und sich nur vor dem offenen Bekenntniß scheue. Hatte Natalie doch nicht gelogen, sollte j«n«r Pfälzer Recht« auf Friederikie hab«» ...Bei dem G«> Wenigstens m«tnt« Asten zu bemerken, daß ihr feines Gesicht vom Augenblick an. tn welch«m si« den Neueingetretenen vor stellte. einen hofsensfreudtgeren Ausdruck annahm. Ihm selbst war die Störung Drr Fremde war ein Südsranzose und hieß Desorbe». Asten erkannte seine nationale Abkunft aus den ersten Blick; Dem Beispiele anderer Gutsbesitzer fol gend, hatten die Waibach« aus jenem überfüllten Lazareth einige ReconvnleS zenten erbeten, damit diese sich in Fami, ltenpflege vollends erholten. Aus beson dere Verwendung des alten Enkerl«, welcher die Bekanntschaft des Herrn ge mach! hatt«, war der verwundete Kapi tän nebst einem bayrischen Jägerlieute nant Ebereschen»» überwiesen worden. Deutschland vor Abschluß des Kriege« nicht zu verlasstn, in Freiheit gesetzt. Asten bekam indessen den Eindruck von ihm, daß «r kein «ngenehmer Hausg«- n»is« s«t. Der Franzose fing nach der Vorstel lung s«hr bald an, in düsterer Tonart brzichiigt«, jew Vaterland verkauft zu habt», und beklagte sich lchließlich bliter auch über die deullchcü Arineen, ldeil diese gewagt. Paris anzugreiseu Das .Ein tlwa<> stürmlsckitr Gejelltchatler. ' häufig so benimmt ' tst »r auch nicht,' antwrrtet« Friiderike. ,n-«»>' er nämlich annxlend >stl da» tst «i ober ftlt« Unser Inspek. lern« Si« werd« >ihc. El ist der Fried« selbst ... " „Ich wt»d, leider doch dar»us rerzlch- wollen, Kricdericke,» sagk« «r, »ahm Vi« Hand und küßt« fi«. Ein nno«rkennbar«r Glanz b«r Freud« erhellt« nach diesem Versprechen ihr klei ne«, blasses Gesicht. Dann aber erhob sie sich und schritt, ihm die Hand wieder entziehend, an ihm vorüber. „DaS ist Ihr. Als er über de» Hof htinschritl, war «in« groß« GlückSsich«rh«it in ihm Verlebt war si« mit j«n«m Saltentck sicher nicht. St« hätt« ihn. Asten, sonst nicht mit solch«« Worten aufgefordert.. Nun war thm alle» r«ch«, wi« e« war, und er k«hrt« zu jeiner «rsten Absicht zurück: er wollt« ihr voll zum Bewußt bald sie dies erkannt hatte, würde sie oon selbst sich ja entschließ«», sich »ssen ging in da« Wohnzimmtr und sand dort auß«r Fri«d«rik» den bayrische« Jtgee und ein alte« Friuletn, «ine Sch««st«r «l» Tante Mathilde b«z»lchnet ward. Behagen der gtlellschastlichen Stim mung «ntschiidea erhöht«. Der bayrisch« Jäger, ein blutjunger M«nsch von seinen Glieder« und mit der Franzose, ab«r bescheidener Er h««te «in Lachen aus d«n Lippen, da» nur «in häufiger Husten aus Augenblick« »«rlchtuchte, erzählt« all«rl«I Schnurren und lustige Geschichten und war geradezu glücklich, wenn dies« Fri«d«rik«n» zarten Lippen «in Lächeln entlockt«». Da« alte Fräulein. Tante Mathilde, schien «In« b«wund«rnde Zärtlichkeit jür ihn zu ha ben, obgleich sie von seinen G«schicht«n wenig verst«hen konnt«, d«nn si« war taub In ihr«m milden, alten Gesichte stand schon gewohnheitsmäßig ein Lä cheln, und es genügte ihr augenscheinlich, cheln bisweilen sreundlich, al« wolle sie ausdrücken, alle« waS um si« h«r gesagt werd«, s«t >«hr gut. Den Rest ihrer Befriedigung wußt« sie in «inem großen grünen Strickbeutel zu finden, aus dem sie wi« Asten später ersuhr alle möglichen Dinge heraus kramte, die ihr die Zeit angenehm ver trieben od«r sich jür ihre Nebemnenjchen nützlich erwiese». Dies« friedliche alte Dame lebte ge wöhnlich ln einem Stifte, auS welchem Friederike sie hergebeten hatte, als die Einquartierungen in Ebereschen»» sich immer erneuten. Vielleicht, damit Herr von Weibach keinen Vorwaud mehr halte, um die hübsche Tochter allzuhäu ng nach Engersweil zu verbannen, dachte Asten im Stillen. Unter der Einwirkung dieser liebens würdigen Mensche» wurde es gemüthlich «« dem lampenerhellten Zimmer. Dt« Kaijeemaschine summte aus dem Tisch«, und in ihrem dicken M«sst»g!eibe, des sen Schnabel «in aromatisch«? Dust ««islrinut. spiegelte« 'lch vier glücklich« Gesichter. Auch von Friederike war der Druck genommen, der vorher aus ihr ge tastet liaite-. wenigiten« sür diese Stunde. Sie b«sand sich in «ch daß «o in dem groß«, grün«, mit Ros« bestickte Beutel steck«, und eS sehlt mir n»>r di« Hand, die ei mi« herausziehe H.lst . .." Asten betrachtet« da« Familienstück mii ?nt«r,s>« und üderjah dir Kurien gelt? Und WII machen «Ine gemiithliche Parihi« . . " I» du Thal holte Taille Mathilde Kasstitisck» wurde abgeräum' und «nun lpielte ein«» Whist D>« Ze>> «eiginy wie im Märchen atH der alt« D»«nu lvellxi«. »er The« ftt servirt, und da« Erscheinen oon Desorle» «nd Enkerle da« B«hagen stört« De« einzige, w«lch«m diese beide.- Gesellschaf ter «ngenehm schien«», war Herr von Waibach. der Herr oou Asten mit d«r selbtn geistesabwesenden Freundlichkeit begrüßte wie einige Monate früher. Die Gesprächigkeit deS Franzosen, welche ihn aller Theilnahme an der Unterhaltung enthob, war ihm offenbar bequem. Er machte abwechselnd ein «rntt.'S oder mild hett«r«S Gesicht, je nachdem jener in tragischen Tönen rast« odrr >» weichen siuthe»den Worten elegisch über das llngl»-.' jetneS Heimathlande« klagte D«r alt« Znk«rle dagegen neigi« st'.n zraustvppelige« Gesicht wett vor. als fürcht« «r, e« könne ihn-, einer der langstieligen Sitze «ntgehen. S» war sichtlich schon wsnnesoll b«w«gt, di« srrmde Sprache hören zu können. Friede rike mochte da« verdrietzen, denn sie ver suchte verschiedene Mal, den Marseillai se- zum Eindämmen de« en!s«ss«ltin Redeströme« zu bewegen, und al« fie lah. daß «r, einmal losgelassen, nlch! auszuhalten war, bewog sie Tanl« Ma thilde, sich mtt ihr zurückzuziehen. Da durch veranlaßte si» auch die Herren, sich zeitig von »inander zu trennen. Am and '.'«» Tage iuchte Ästen dea Jäger in i->nem Zimmer aus. Der- I«lbe war oöt?ig an da« HauS gebannt. Er halte einen Schuß in dte Lunge be kommen, und e« war etne bedenklich» Schwäche tn ihr zurückgeblieben, so dag thm dte Aerzt« gerathen hatten, noch ein« Zeitlang in der m>l»«ren Psalz zu blei be». ehe ,r in da« rauhe Klima je>n«t oberbayrischen Heimath zurückkehrt«. „Wi< geht «S Ihnen heut«?" fragt« Asten, in da« rosig angehauchte, heiter« Geiicht sehrnd, während «r di« ihm hin» zerticht» Hand schüttelt«. .Nun, so so," sagt« der Lieutenant v«rgnügt, „ich hab« Stich«, und 'der Huster plagt mich wltder gar sehr. Aber «v» will ma» machen? E« kann nicht alle Tage schön Wetter jein; nicht?" .Sie lragen Ihr L«td«n mit vi«l Hu mor. < bem«rkt« der Major, indem er sich setzt«, aber di« ihm angebotene Eigacce ausschlug. .Ja, der Humor, da« Ist das bist« am L«ben. DaS andere kann man sich nicht selbst verschaffen, such wenn man den besten Willen dazu hat; aber der Humor oder „dte Schneid", wie wir Bayern 'S heiße», de» kann sich ja ein jeder jelbst bewahren, geht S gut oder schlecht. - Ästen betracht«!« den Sprecher. Sein sonniges Temperament zog ihn an. In tem Gesicht« de« jungen Mann«« sand «r aber unter dem Glanz« dieser glück lichen Laune nu, beunruhigend« Zeichen. DaS Noth, das »och aus beiden Wangen glühte, bildete zwei runde, scharf ab g«grrnzt«, bedenklich hervorspringend« Flecken, und die übrige Haul war gelb, welk und trocken. Die schönen, hellblauen Augen hallen bet aller Lebhaftigkeit einen fieberhaften Blick, und die Mus keln des mageren Halses waren in fort dauernder, unruhiger Bewegung, um der Brust den sehienden Alhem herbei- ln dem Wunsche, da» Ergebniß sein«« Beobachtung nicht zu vkrrathcn, glitt Ast«n» Blick von de» Zügen des Leiden den aus dessen Umgebung. Er suchte den Talisman in ihr. der eS dem lungen Manne möglich machte, da« Leben, daS er mit so viel Leiden erkau fen wußte, in so rosigem Lichte zu sehe». Den Tisch, a» dem sie saßen, bedeck ten Zeichenutensilie», Blätter -e. .Sie sind Künstler," sagte Ast«n, ' .Bitte, so viel zu bcwi>nd«rn ist. " Der Major betrachtete die Zeichnn» gen. Sie stellten meist militärische Er «ignisse dar. Es zeigte sich in den Skiz zen eine seine Beobachtung und ein kecker, da» Leben leicht festhaltender Strich. „Sie haben keine unbedeutende Bega bung. " bemerkte Aste» erstaunt. .Ich glaube da» selbst," meinte der Jäger. „Stur hatte ich teider nicht die Mittel, sie auszubilden. Ich bin in be drängten Verhältnissen aujgewachsen und lebe noch letzt >n solchen." doch habxn Pe sich dies« köstliH« Laun, dewa^r!?^ Uebte das Gesicht dcS Bayern zog ein Lächeln. d , l , Ding lo gilt mache», daß wir selber auf tu letzt nicht mehr gespüri haben, wie bi'S «S war. Man glaubt eben nicht, wa? ma« sich alles weglachcn kann, h«jt,g sind." El ji'bte sich mit rothen Flecken. ,Si« spucken Blut?" fragte Asten er« schreckt. .Ja,' jagt« der Jäger, nach Athem de« Major« „Wijjen Sie, ich werd'nicht Brust „Und deshalb möcht ich bald mehr Meine Mutter möcht' weinen ch mich «inrrihe« gegen ihren Willen. Gortsetzung folgt.) Da««»«» «-»e Kr«»«. Bei der letzten Debatte im französi« scheu Senat über Danton griff ein kleri kaler Redner den berühmten Revolutio när auf das Heftigste an, indem er un ter Anderen« behauptete, derselbe habe nie geliebt und kein/ anderen Frauen gekannt, als Dirnen, mit denen er eben soviel Faustschiäge al» Liebkosungen austauschte. Von Seiten »»parteiischer Geschichtskundiger wird jetzt die Falsch heit dieser Behauptungen nachgewiesen und dargelegt, daß der Führer der Bergpartei ein Herz hatte, das für die Reize holder Weiblichkeit empfänglich war wie nur irgend eines. Einer Frau vor Allen, welche «ine unvergleichliche Schönheit und eine engelhafte Sanft-. . muth besaß, war e» beschieden, diesen '»arten Mann zu erweichen. Sie war -ine Pariserin von bescheidener Her« kunst, die Tochter eines Limonaden- Händlers vom Pont-Neuf, wohin Dan ton manchmal kam, um nach Schluß der Clubfltzungen eine Erfrischung ein zunehmen. Er sah sie und wurde augenblicklich von Leidenschaft für sie ergrissen. Seitdem er ihr zum erste« Mal begegnet, liebte er sie mit einer zu gleich tollen und respectvollen Zärtlich keit. Ihr gegenüber fühlte er sich einge schüchtert, wurde er demüthig und un terwürfig. Er fügte sich allen Laune» de« schönen Kindes; und au» Dank dafür, wie auch au» Neigung zu ih», reichte ihm da» Mädchen eines Tage» die Hand zum Ehebunde. Von da an begann zwischen diesen beiden so grund verschiedenen Wesen ein Leben voll ver schwiegener Seligkeit. Während i» Paris da« SchreckenSregimeat sein« blutigsten Thaten ausführte, wanderte« die Zwei Arm in Arm durch die Wäl der ,n der Umgebung der Stadt. Und nachdem sie den Tag über in Vincenne» oder Meudon gelacht und geschwärmt hatten, kehrten ste am Abend heim No sen> und Geißblattsträuße in dev Hän den, mit den-n sie ihr Kämmerlein schmück-en. Manchmal dehnte Dan ton diese Ausflüge bi» in sein burtShauZ in Bar-sur-Aube au» und führte stolz und glücklich seine „kleine Frau- durch all' die Pfade, die er als Kind o'ine sie durchlaufen. Diese intimen Freuden sollten uicht von Dauer sein. Eine! Nachts kam Dan ton von einer stürmischen ConventS sitzung heim, in der er seine Feinde er zittern gemacht hatte, und fand seine Frau, von ene n hitzigen Wochenbett fieber befallen, sterbend vor- Er nahm sie in seine Arme und bedeckte sie mit Küssen, heulend vor Verzweiflung. Sie lächelte ilm sanft zu, strich ihm mit ihrer kra't oscn Hand über die Augen» um die Tdränen abzuwischen, und ver schied. Zehn Tage nach dieser herzzer reißenden Trennung wollte Danton so erzählte Wickelet in seiner berühm ten RevolutionSzeschichte in einem wilden Anfall von Fieberdelirium die arme Todte zum letzten Mal küssen. Er scharrte sie aus dem Grabe aus, brach ihren Sarg aus und drückte seine Lippen aus den Mund der Leiche. Und dem gegenüber sagt man, daß Danton ein Mann gewesen sei, der »niemals ge liebt" Haie! Et« Idiot al» Rechenkünstler. Schopenhauer tröstet sich und andere begabte Leute einmal über ihren Man gel an mathematiicher und rechnerischer Befähigung: Man könne in der Ma thematik in der Tertia, in allen anderen Kächern in der Prima fitzen. Bekannt 'st, daß große Dichter »nd Künstler und »«deutende Philosophen schlechte Rech ner waren. ES scheint also in der That, daß die Begabung sür Maß und Zahl eine ganz besondere Anlage ist, die mit hervorragendem Können auf anderen Gebieten wenig zu thnn hat. Mancher Leser enrsinnl sich wohl auch aus eige ner Schulzeit, dak der beste Mathema tikus s iner Klasse sonst gerade Leuchte gewesen war und q„ dem Prüfstein Geister, den«- '«ussatz. einen nur sehr dürfti gen Goldgöhalt zu erkennen gab. Me dem nun üllch sei: daß man geradezu eiii Wunder in der Kunst des Rechnen» und dabei sonst ein Idiot ist, da» dürft« überraschend klingen. Und doch stand dieser Tage vor dem Amtsanwalt des Berliner Polizeipräsi diums der Rechenkünstler Friderici, ein Italiener von Geburt, der seit Jahren in Berlin und Umgegend seinen Aufent halt hat: er sollte gebettelt haben. Nach einem amtlichen Zeugniß seiner Hei mathsbehörde ist Friderici, der Rechen künstler, schwachsinnig. Bei der Beur theilung des Vergehens mußte man da« in Betracht ziehen, andererseits auch be rücksjchligen. daß der angebliche Schwach sinnige ein Rechenkünstler ist. Freilich will er nicht gebettelt, sondern nur Pro ben seiner Kunst in Schanklokalen ab gelegt und hierfür Geldgeschenke genom men haben. Für seine geistige Eng« sprach das durchau» echte, amtliche Attest und sogar sein Benehmen. Friderici legte trotzdem sofort glänzende Beweise seiner Rechenkunst ab; er sagte dem AmtSanwalt und mehreren andere« Personen, al« man ihn aus die Probe stellte, binnen einer Minute, wie viel Sekunden Jeder bi» zum Augenblick ge lebt hat. sobald man ihm Geburtstag «nd Jahr angegeben hatte. Alle seine ,Rechnung« wurden sofort geprüft «nd richtig befunden. Kopsschüttelnd sah mau einander an; nachdenklich blättert« der AmtSanwalt in den Acten. Der Mann wurde freigesproch««.—Vielleicht besaßt sich die Wissenschaft einmal mit ihm. Doppeltes Porto. Bevor Sie diesen Brief schreiben. Jack, wa schen Sie gefälligst Ihre Hände, sonst haben wir doppelte« Porto zu bezah len." Beim Eramen. Der Nro sessor: „In welcher seiner Scklcch en wurde Gustav Adolf getödiet?" Kandidat (nach längere« Sinnen): „Ich glaube e« war iu keiner letzten."