» Mi« Mms», f«ia« »»»»» »r» «»««» La«n« »u «rhalt««» In einer nicht weit von Berlin gel» Sommerfrische wohnt« s«it Be ginn di«s«r Saison «in« distinguirte Fa- Mili«, deren Tochter glückliche Braut War. Da« junge Mädchen war nat«?- kch größtenthcilS von den Vorbereit M » zur Hochzeit, die in einigen Mona ten stattfinden sollte, in Anspruch ge nommen, trotzdem aber fand e» noch Zeit für eine andere Beschästigmig, und diese war das Fischen. Unweit der Villa, in welcher die Fainitt« wohnt«, floß ein klarer Waldbach, an dessen Usern da« Fräulein ost stundenlang mit der Angel in der Hand zu sitzen Pflegt«. Sie huldigte diesem Sport mit einer solchen Leidenschaft, daß sie ernstlich verstimmt war, wenn fie waS nur z« »st geschah ohne Beute den Heimweg »«treten mnßte, und selbst ihr Bräuti gam, der allabendlich au« Berlin in der Sommerfrische eintraf, bekam dann ein Mürrische« Gesichtcken zu sehen. Der arme Bräutigam war darüber schier unglücklich und that sein Mög lichstes, um die zeitweilige schlechte Laune seiner Braut zu verhüten. Er, der sich bisher nie mit dem Fischcrsport beschäftigt hattc, stndirte nun eifrig den .Katechismus der Fischerei", ging den Waldbach ab, um „günstige" Plätzchen »u finden, und sabricirte eigenhändig die verschiedenen Lockspeisen,allein nicht» hals, und auch, als da» Mädchen di« Angel mit einem kleinen Netz ver tauschte gab eS kein« Fische. Da kam der Bräutigam aus ein« famose Idee. Er suchte fich in der Sommerfrische einen intelligenten Lauernburschen, ließ fich von demselben Verschwiegenheit über alles, was er sehen und hören sollte, geloben, und nahm ihn dann mit sich nach Berlin. Hier sucht« er eine Fischhaudlung aus und machte mit de» Eigenthümer der selben einen aus so und so viel lebende klein« Fische; abzuliefern täglich Morgens 8 Uhr.an den Bauern burschen. Dieser dagegen erhielt folgende Jn> Vruktion: Wenn er die Fische abgeholt hab«, müsse er so schnell als möglich wieder in die Sommerfrische zurück eilen und bei dem Hanse der passionir ten Fischerin unauffällig lauer«, bis dieselbe mit ihrem Netze in d«r Hand da» HauS verlassen würde, wa» ge wöhnlich in den ersten NachmittagSstnn de« geschah. Dann hab« er ihr zu sol g«n und, wenn fie am Ufer Platz ge nommen hätte, eine kleine Strecke au dem dicht bewaldeten Bache»rande a«f- Wärt» zu gehen und dort gemächlich «inen Fisch nach dem anderen i« das Wasser gleiten zu lassen; die Thiere Würden sichsr in da« Netz des e,«ige Hundert Schritt stromabwärt« sitzenden Mädchen« getrieben werden. Der Plan gelang vollkommen, und durch mehr al» dr>ei Monate spielte der Bauernbnrscke, der eine axßerge- Wöhnliche Geschicklichkeit und Schlauheit entwickelte, unentdeckt die Vorsehung der Fischerin, die anfänglich über ihr plötzliches Jagdglück nicht genug stau nen konnte. E» war ab«r auch w»»' derbar. Kaum daß si« am Ufer Platz genommen und ihr Netz, da« sast die ganze Breite d«S Bache» umspannte, anSgebreitet hatt«, kamen plötzlich mit d«n rasch dahineilenden Wcllen auch ein paar größere oder kleinere Fische daher geschossen, die scheinbar nur daraus ge wartet hatten, bis sich das Netz in'S Wasser gesenkt hatt«, um sich darin zu fangen. DaS Mädchen war selig vnd der Bräutigam auch; denn er sand feine 'Verlobte nur mehr in der besten Laune! Vor einigen Tagen nun sie delt« die Familie der Braut wieder nach Berlin über; ungern trcnnte sich das Mädchen von dem lieben Wald bache und seinen freundlichen Fischen; der Bräutigam war aber gar nicht böse, daß er endlich keine Fische mehr »n besorgen brauche, und nachdem er den geschickten Bauernburschen entlohnt hatte, begab er sich zu dem Fischhänd ler, theilte demselben mit, daß ihre „Ge schäfts-Verbindung" aushöre, und bat «m die Rechnung. Er war darauf gefaßt, daß ihm seine Galanterien ein hübsches Stück Ge.d losten würde; allein seine Befürchtungen wurden bei weitem üdertrofsen. Di« Rechnung, die ihm präsentirt wurde, War näniltch drei Mal so hoch, als er erwartet hatte. Nach den einzelnen Posten, welche die Nota enthielt, mußte kine Braut alltäglich die werthvollsten Kisch-Specialltätcn, die besser in ein Aquarium, als in einen Waldbach ge paßt hätten, anstatt simpler Weißfische gelangen haben. Der Bräutigam wei gerte sich, die Rechnung zu begleichen, und eS kam zu einer he,tige» Scene, die damit endete, daß der Fischhändler sei «en unzusrieoenen Kunden zu verklagen versprach. Ter Bräutigam ist nicht besonders beunruhigt darüber; denn er glaubt, in seinem Rechte zu sein. Viel uuange nehmer ist ihm, daß unterdessen die Braut, die kleine Fischerin, durch einen Kvsall die ganz« sond«rbare Geschichte erfahren hat. Kindliche Fürsorge. Fa« «ilienvntcr: „Ich weiß nicht, waS mit «einer Uhr ist, si« geht nicht mehr; ich Maube, ich muß si« reinigen lassen." Kind: „Das ist gar nicht mehr nöthig, Papa,, ich und Baby haben sie erst kürz lich gründlich mit S«»s« gewasch.o." Sie kann es auch nicht. Karlch«n (aus dem Stuhl kopsstthend): „Sieh mal, Tante, was ich kann, oaS kannst Du doch wohl nicht?" — Tante: „Rein, Karl, aber ich werde e« der Mama sagen!" Kärtchen: „Ach, die kann es auch nicht l" Papa, der Advls bat mir einen Antrag gemacht!" „WaS, der Adolf? Den verrücklei, Menschen wir» Du doch nicht etwa deirathen? Zuern ist er Maler gewesen, dann hat er ein Luftschiff erfinden wollen, dann war ei im Narcenhaus und >eyt macht er Til gar eiiml Heirathsantragl" s-NSMI 70«. «ufskhen 5«l, und darum fragt« «, »> fei»«« schweigsamen Genossen: Sag v°° «»»>««»,»,«»»«»» mal, Tvm, warum gingest Du heute Der golden« Strahl der ausgehende, Traume erwachend. Eoone fiel schräg über di« grünbewalde- einpor, blickte den Frage«, tri, Höhen, an deren Fuße ein stattlicher und fragte: „Warum willst Du Farnihos lag. Eine langgestreckt« stl- das wissen?" bern« N«brlwolk«, hoch »m Sonnenlicht« «inrn wichtig«« Grund hab« zerfließend, bezeichnete dtn Laus de, .„ade nicht dafür, ich «ragte nur so. Missouri. Durch di« s«,erl,che Mor- uiid wenn Du es mir nicht sagen willst, genstill« drang da» Krähen der Hahn« ich nichts dagegen haben." »nd das ferne Rollen «,««» ZngeS. herrschte Schweigen. Dann ein dumpse» Klappern. AuS Hann ««bmcte Tom ties aus, schaute der „Barn" kamen die Knechte mit ihren Gefährten prüfend an und sprach» Pferden, kräftig« G«stalt« m't sonnen- weiß nicht - aber ich möcht« Di» v«rbranntm G«sichtern, breitrandi- die Geschichte erzählen. Es ist mir so, gen Strohhüte »n den Racken gestülpt müßt« ich sie Jemand mittheilen, «bn« Rock und Weste, di« dlauen „Over- Du—Well, ich glaube, Dir dars allS" in den, l-hmsarbige« sch'csgctret«. «rzählcu. Du wirst mich ver «en Stieseln. Plaudernd »nd sich ein- " ander mit oft derben Späßen neckend. zzzi'lhelm machte blo» ein verwunder drängte« sie sich m»t»hr«n Ttneren um und nickte, dcn grotzen Wassertrog bei der Pumpe. Tom begann: Mit diesen Worten t/at der Farmer Sechs ,u ihnen, und gab die nothwendigen De- schnell A Aeh, tail» für das bevorstehende Tagewerk. und wir ist, al» sei es erst „Wo sind denn unsere Darki«»?" Ich wohnte damals im schauend" """UN"-" um- M'" wa'"ein gu!er Ar) ich „Da kommt di« ganzc Bande!" rief war aus f«i»«r Farm geborcn und er «incr der Knecht«, „und seht nur, all, U«"' " Kutscher be, im vollen WickS!" " lieiltlgen Tage war eS, Durch da» Thor b.» Drabtzaun.» d-war in Roev.lle, den. nächsten Städt traten sechs Farbige. Die dunkelbrau- »"?tte. nen Gesichter glänzten, Lebenslust leuch- Ich war eiocr Eriien am tet« au» den schwarzen Augen; die vol- den beide» Musikanten, guten l«n br«it«n Lippe« zogen sich >n sröhli- S«u°de,. u°" mir.-r.nhr ich daß eS chem Lachen noch breiter und ließen dir etwas gäbe, nämlich weiken qäbne i«ben Neuangekommene Schönheit, Miß Nachdem sie dcn Farmer laut uud Tochter der Köchi« aus Villa k>?r»tick dearllüt katten. trat einer von iskanconi. Durch da» Thor d»« Drabtzaune» traten sechs Farbige. Die dunkelbrau nen Gesichter glänzten, Lebenslust leuch tete au» den schwarzen Augen; die vol len breiten Lippen zogen sich in fröhli chem Lachen noch breiter und ließen dir weißen Zähne sehen. Nachdem sie den Aarme» laut und herzlich begrüßt hatten, trat einer von ihnen einen Schritt vor. Tief über sei nen Wollkopi-.gedrückt, trug er einen altmodischen Cylinder. Sein Rock mit langen Schößen, woran dreiviertel der Knöpfe fehlten, war von ehemaliger schwarzer Färb«; um den hohen, steifen Kragen trug er ein feu«rrothes Tuch geschlungen. Di« Weste war ihm zu kurz und ließ die Hosenträger sehen, woran die Beinkleider mittel« zweizölli ger Drahtnägel befestigt waren. Sein« Knöpfschuhe ohne Knöpfe mit s«hr schie fen Absätzen waren lange nicht mehr mit einer Bürste in Berührung gekom men, aber in der Hand trug er ein Paar Glacehandschuh«, die er freilich mcht anziehen konnt«, denn sie waren ihm einige Nummern z» klein. "Wsil, begann er, „wir möchten heute .ablegen", in Hickory town ist Picni«, «nd da möchten wir hin!" riAkt, Kov», dann müßt Ihr hingehen, aber vaßt aus, daß Ihr Mor gen früh rechtzeitig auf und hier seid, keine Nachfeier; die Ernte ist da, und da ist schon «in Feiertag zu vi«!!" Lärmend und lachend cntsernte fich die Schaar. „Aber, wo ist denn Tom?" fragte der Farmer, welcher die Abziehende« mit seinen Blicken versolgte, plötzlich. „Hier!" ertönte es hinter ihm. „Was?" rief der Farmer erstaunt, ol« er bemerkte, daß der Genannte in seinen ArbeitSkleideru erschienen war, „Du willst doch heute nicht arbeiten, wo alle Anderen nach d?m Picnic ge hen!?" "Vss, Siiz, ich arbeite!" „Well, Tom, Du warst immer ein m-rkwürdiger Kauz; mir soll eS aber recht sein, wenn D» arbeiten willst, kannst mit Wilhelm gehen, Ihr könnt da« Unkraut im Kartoffelfelde mite« am Fluß mähen!" Einige Minuten später schritten Wil helm und Tom, die Sense über die Schulter in'S Feld hinein. Wilhelm war ein junger Deutscher, ein entsernter Verwandter des Farmer», und bei diesem schon über ein Jahr im Dienste. Tom war von alle» seinen farbigen Mitarbeitern die i»ieressanleste Persön lichkeit. Mit seiner gelblichen, fast weißen Gesichtsfarbe, seinen intelligen te» Zügen, den dunkeln, schwermüthigen Augen, seiner schlanken, elastischen Ge» statt, war «r weit und breit dcr Schönst« seiner Rasse, und nicht umsonst nannt« man ihn den „Pretty"-Tom. Doch nicht nur an Wohlgestalt und Schicklich keit war er seinen StammeSgenossen überlegen, sondern such an Kenntniß u»d Bildung. Unterdessen hatten die Beiden die Mitte de« Feldes erreicht. Ein Frem der hätte hier von dem Vorhandensein von Kartoffeln kein« Ahnnng gehabt. Da« üb«r sünf Fuß hohe Untraut, hier und da von einem halbverkohlten Baum stumpf überragt, bildet« an beiden Sei ten des schmalen Fahrweges ein fast undurchdringliches Dickicht. Erst bei gimaucm Zuschauen gewahrte man ans dem Boden die gelblichen Kartossel- SS war keine leichte Arbeit, diese» hziziqe Unkraut abjnniäheu oder viel mellr zu hacken. Wilhelm schritt voran«, absichtlich, we,l er wnßte, wie vi l >!rait auswand und Schweiß es kostete, mit Tom gleichen Schritt zu halten, wenn dieser vorausging. Wie erstaunte er ober, als er endlich, um sich den Schweiß von der Stirne zu wischen, inne hielt, und gewahrte, das, Jener eine bedeu tende Strecke znrückgevliebcn war. Er gab sich auch keine Mühe, dks wieder kinzuholen, sondern blied ost stehen, und blickte eine Weile, in tiesem Sinnen ver loren, vor fich hin. Tie Sonne stieg HSHer; durch kein Wölkchen gemildert brannten ihre Strah len nieder. Die dichte, grüne Mauer des Unkraut», obscho« eine tü'.liz« Bresche hlneingemäht worden, hielt je den kühlen LNitzug serne. ES wurde Mittag. Die Beiden nah wen ihren Lunchtopf. schritten zum Fluß hinunier und ließen sich dort am 'kjgen User unter höh n S-jkamsre« nieder. uXil leisem Geimirmek zogen die Flu tte» vorbei, und ihr helle« Zchiu mcr» ermüdete die Äuge«. Dazu lai» o>- ei» niüdende Schwüle, das Summen der Bienen und Schwirren der ikä er. Wilhelm accr ivoUie nicht schlaien, weil »r wußte, wie schwer ihm daan da» Ich muß bekennen, ich war damals ein leichtfinniger Bursche; auf jedem Picnic hatte ich ein anderes Mädchen, ich hatte nun einmal Glück bei ihnen, und eine gefiel mir so gut wie die an dere, bis ich Bella gesehen hatt«. Da dachte ich an kein andere» Mädchen mehr, dachte überhaupt nicht» mehr, nur »>» fie. Bella war eine Ouadrone, kaum sech«zehn Jahre alt. Braunschwarze Locken quollen unter ihrem weißen, von rothen Bändern um flatterten Strohhute hervor, und umrahmten ein wunder reizivde» Antlitz. Au« ihren kohl schwarzen Augen leuchtete Heller Son nenschein, und jedesmal, wenn ein Strahl darau» mich tras, überlief eS mich ganz heiß. Ich tanzte nur mit ihr allein, für mich exiftirte kein ande res weibliches Wesen mehr. Die Minu ten, während welchen sie mit einem An» deren tanzte, waren Stunden der Qual siir mich. - ES wurde Abend. An den Aeste» der Sycamore wurden chinesische La ternen angezündet. DaS Jauchzen und Lachen wurde immer ausgelassener, lau ter «nd lärmender das Gestampfe der Tanzenden. Da fragte mich Bella leise, ob ich sie nach Hanse geleiten wolle, «» werde ihr ngst in dem Getümmel. Langsam schritte» wir, Arm in Arm, unter den dunkeln Bäaiue» hin, welche sie einsame Landstraße säumten. Wenn ich sonst ein Mädchen nach Haufe brachte, konnte ich so viel erzäh- allerlei witzige Einfälle, aber .etzt konnte ich keine Silbe über die Lip pen bringen. Eine unsägliche Seligkeit durchströmte meine Brust, eS war mir, »lS ginge von ihrem weichen runden Arm eine warme Gluth aus, die fühl bar meinen Körper durchströmte. Ich wünschte, der Vollmond, welcher im Osten über schattige» Wäldern stand, mög« dort stehen bleiben, uud ich köunte ewig so sortwaudeln mit Bella durch die träumende Nacht. Viel zu srüh tauchten die dunkeln Umrisse de« Franconi'schen Hause« vor in» aus. Wir mußten uu» trennen. Ich hielt ihre Hände in den meinen, »der sprechen konnte ich immer noch nicht, mein Herz war »n voll. Auch sie sprach kein Wort, selbst dann uicht, al» sie an meiue Brust zog, und unsere Lippen in heißem Kusse sich fanden. Später sanden wir Worte, aber wa» mir einander sagten, weiß ich nicht mehr, nur, daß ich ihr zum Abschied oersprach, so bald wie möglich bei Mister Franconi in Dienst zu treten, welcher, wie sie mir versicherte, einen Kutscher suche. Mister Jone« und mein Bater Ware» sehr erstaunt, d«ß ich sie verlaflea wollte, sie wollten mich nicht gehen las sen, aber e» hals ihnen nichts, keine Macht der Erde hätte mich zurückhalten können und—einige Tage sväter wohnte ich mit Bella unter einem Dache. Wer war glücklicher al« ich? —Bella »ar die Dienerin Blanche'«, dcr einzi ,eu Tochter Franconi'», die ein Jahr «lter war wie st«, und sie mehr wie eine Freundin al» eine Dienert» dehan telte. Eine« nur mißfiel Mir an Bella, lämlich ihre große Vorliebe für muck »nd schöne Kleiner. Ich war »einahe eifersüchtig aus die Gegenstände, sie ich ihr schenkte, «ei! ihre Augen so strahlend und ost darauf rnhien, und soch sparie ich all mein Geld, um ihr Aeschenke dafür zu kamen. Bier Wochen war ich da, al» Besuch kam. Harry Franconi, der Neffe mein«« Herrn, ein junger Mann von 2t« Jah ren, dessen Eltern gestorben waren und der jetzt bei seinem Onkel eine z>oe>te Heimath sand. Ich ko..nte ihn nicht leiden, vom ersten Augenblick an »icht, doch hätte ich einen bestimmten Grund für diese Abneigung nicht angeben kSnnen. Als ich aber einmal den lüsternen Blick gemab-t«, womit er Bella verfolgte, da wußte ich sS und fing an, ihn zu hasse«». Er aber war sehr sr,undlich gegen mich, so seh» jreundlich! Eines Tage«, aks ich mit ihm znr Stadt inhr, meinte er im Laase des Neipcächs: ,Hsr' mal, Tom, ein Bursche wie Tu. dcr so geschickt ist und auch etwa zelernt bat, sollte doch eigentlich nickt sür lt» Dollars monatlich ven ,änlicher bock drücken. Dabei kannst Du niemals «>« eigenes H»im gründen." Blut stikg mir zu Kopfe, ich war zornig, «nd doch mußte ich mir sazrn, daß «r Recht hatte. Der Gedanke an die Zukunft bei so geringem Lohn halte mich schon ost mit geheimem Unbehagen erfüllt. Eh« ich nock wußte, was ich eigentlich erwidern sollte, suhr er fort: „WaS meinst Du, Tom, ich habe da gester» einen Brief von meinem Freund in Lexingtou bekommen, er sragt mich, ob ich keimn aufgeweckten, zuverlässi gen, jungen Mann wüßte, den er al« Clerk in sein.'ni großen Store gebrau chen könne. Da hab? ich gleich an Dich gedacht, Du eignest Dich vortresslich für dem Platz. Zum Ansang würdest Du zwanzig Dollars monatlich verdienen, später mehr. In kurzer Zeit könntest Du einige hundert Dollars sparen, ei» kleines Geschäft gründen und Hei rath««. Ein hübscher Bursche wi! Du bist, kann jeden Tag Eine kriegen, , B. würde Miß Bella ein nettes Weibchen für Dich sein Also was soll ich mei nem Freund schreibin? Ich habe keine Lust, das ganze County »ach einem Clerk für ihn z» durchsuchen, wenn Du die Stelle annehmen willst, gut, wenn nicht, mag cr selbst sehen, daß er Je manden bekommt, Und was ich noch sagen wollte: die Reisekosten werden Dir vergütet werden." Ich wußte wirklich nicht, was ich denken oder sagen sollte. Aergerlich war ich und schämte mich über mich sel ber, daß ich sriiher so schlecht von ihm gedacht, er meint« es diich augenschein lich sehr gut mit mir. Ich war damals eben noch ein ganz unerfahrener, dum mer Junge, und wußte noch nicht, daß ein Halluut« gerade dann am nieder trächtigste« ist, wenn «r gut zu sein scheint. Also stotterte ich endlich «t -was von Bedeukzeit hervor. „Gut," sprach er srsundlich, „es hat Zeit bis morgen, überlege Dir die Sache nur erst reiflich." Einer langen Ueberl«gung bedurste «» freilich nicht, da» Anerbieten war viel zu verlockend, als daß ich es hätte ausschlage» können, doch wollte ich zu vor mit B-lla reden. Sie ivollte mich anfangs durchaus nicht gehen lassen, Lexington war ihr doch zu weit. Al» ich ihr aber so dringend und schön aus malt«, wie durch ein Jahr der Trennung unser heißester Wunsch ersüllt werden könne, willigte fie endlich ei«. Unter Thränen lächelnd, sprach sie: „Nicht wahr, Tom, wenn D» wieder kömmst, bringst Du mir «ine goldene Uhr und «in gelbseidencs Kleid mit, wie Miß Blanche eins hat?" Diese Frage in diesem Augenblicke verursachte mir ein schmerzhaftes Em pfinden. doch als ihre zanberischen Au zen mich so stehend anblickten, war Alles vergessen, ich suhlte nur, daß ich Alles thun müßte, was sie von mir ver langte. Mit einem Schreiben Harry Fran «oni'S in der Tasche, reiste ich ab, nnd fand Alles so. wie er mir versprochen hatte. Bei meinem neuen Herrn, welcher mir bald sein volle« Vertrauen schenkte, zesiel es mir sehr gut. Den Schmerz der Trennung von Bella milderte der Gedanke an eine glückliche Wiederver riniqnng nach einem Jahre. Anfangs schrieb ich ihr lange Briefe, i»och erhielt ich unr kurze Antworten, sie schrieb nicht gerne und hatte mir da« schon im Voraus gesagtj sie meinte, sie wüßte nicht, was sie eigentlich immer schreiben sollte. So wurden denn auch allmälig meine Briefe kürzer, zudem hatte ich nicht viel Zeit zum Schreiben. Endlich, als ich kaum aus jeden drit ten Brief einige flüchtige Zeilen von ihr erhielt, wurde ich ärgerlich und schrieb ihr einen langen Brief mit Vorwürfen. Sitten und Befehlen. Darauf erhielt ich gar keine Antwort. Jetzt wurde ich ernstlich böse, ich wollte sie strafen und auch »icht mehr schreiben, wenigsten« nicht eher, bi« st« schrieb, da« nahm ich mir fest vor. Ich litt sehr unter diesem Vorsatz, »eun Be la schrieb nicht. Fortwährend miälle mich eine seltsame Unruhe, doch schreiben ivollte ich nicht. Al« über der 54. August nahte, der Jahrestag unse re« ersten Zusammentreffen», nnd ich Immer noch kein Lebeuszeichcn von ihr hatte, konnte ich e» nicht länger aus halten, ich muß«« heim, ninßie sie sehen. Es war um die Mittagszeit, al« ich Mich der Franconi'schen Besitzung nahte. Da« Herz klopste mir zum Zersprin zea, als ich »or dem kleine« HSlNch:» stand, worin Bella mit ihrer Mutter Nchnte. Alles war noch so. wie ich es verlassen hatte. Bor den rebenuinrank ien Knistern hingen noch dieselben wei ßen Spitzenzardiue», durch deren Ma scheu mir einst die «Hluthangen Bell S «ntgegenstrahlten. Doch jetzt regte sich Nicht« hinter de» Gardinen, und im Hause war eS so seltsam still. Ich ging zweimal um da« Gebäude herum, und tlopste, al» ich kein Leb.-nS zeichcn vernahm, zaghast au die Thüre. Innen regte sich nichts. Al« meiu Wackeres Utopien dasselbe Resultat hatte, öffnete ich. In der Küche neben dem Heerde saß ig-llaZ Mutter, welche bei meinem Ein treten mit einem lauten Schrei in die Höhe suhr. Sie mußte geweint haben, ihre Augen, welche mich seltsam kich anstarrtea, waren roth uud ange schwollen. „Wo ist Bella?" fragte ich. Sie brach in ei» laute« Schluchzen au«, und sank in den Stuhl »urück. Von einer furchtbare» Atmung er griffen, riß ich die Thür zur Wohnstube auf. Und da in der Mitte stand, aus zwei Stühlen ein Sarg und da rin lag Bella, bleich und starr ti« schmic« Auge» geschlossen für >«mer. Durch mein« Brust zog etwas KaKe», Schikidende«, ich mein Herz müsse stille ste!»e». Mit magischer Gewalt zog «z mich Näher —zu dem Sarg. Und dann erharrte mir ptSclich da« But i« d«n >de ». Reben kem Sarge st.in» noch eiu.r, aber ein ganz ganz k.«ü>» , Und n»ch ewus sah ich. Ans dem Tisch« lag «in« zierliche gol dene Übr, und an der Wand hing «in gelbseidencs Kleid. Ich wußt« Alles. In meinem Kopse hämmerte eS, in meiner Brust zuckte ein dumpser Schmerz, mir war, cil« sei in mir alles zerrissen und gesto b n. Doch elwu. lebte noch in mir, und loderte glühend auf, al« ich Harry Franconi wiedersah das Gekühl der Rache. Wie ich mich an dem Mörder meines Glücke« rächen wollte, wußte ich noch nicht, aber es sollte etwa« Furchtbare! sein, ich wollte mir Zeit lassen, den Moment abwarten, wo ich ihn am här testen treffen könnte! Zu diesem Zwecke gab ich mei»« Stelle in Lenngton ans, und trat wie der beim alten Franconi in Dienst, der mich von jeher sehr gut hatte leiden können, »nd mich mit Freuden wie der aufnahm. So sehr ich mich auch zu beherrschen versuchte, konnte ich doch nicht verhüten, daß mein Blut auswallte, wenn ich in die Nähe des jungen Schurken kam, und eine heiße Gluth mir in die Augen stieg. Er mochte meine Gesühle wohl errathen haben, er vermied eS augenscheinlich, allein mit mir zusammenzutreffen. Eines Adends, es war schon ziemlich spät, wurde an msine Thüre geklopft. Ich öffnete, und Sam, einer der » nechte, stand vor mir. Wir waren niemals Freund« gewesen. Er hatte früher Bella nachgestellt, doch meine Fäuste hatten ihm diese Gelüste ausgetrieben, und da! halte er mir nie vergeben können. Jetzt aber bot er mir freundlich „Gu ten Abend" und svrach: „Der alte Mister Franconi schickt mich, er möchte Dich sehen, ich glaube, «r hat Dir «twas Besonderes mitzutheilen. Du sollst zu ihm aus sein Schlafzimmer komnen, Miß Blanche »nd Mister Harry sollen nichts davon wissen!" „Aber welches ist Mister FranconiS Schlafzimmer," fragte ich, weil ich vie seS unter de» anderen Familienzimmern im «estlichen Flügel nicht herauszufin >en wußte. „Da« Eckzimmer ist «»," entgegnete Sam, die letzte Thür links von der Halle. Aber Du möchtest lese gehen, daß die Andern e» nicht hören, ziehst besser Deine Stieseln aus!" Damit ging er Ter u'trag kam mir zwar etwa« sonderbar vor, aber ich wußte, daß e alte Herr große Stücke aus mich hiei», und mich oft, wenn es galt, seiner Toch ter eine Ueberraschung zu bereiten, in sein Vertrauen zog. Also schlüpfte ich in mein« Pantof feln und verließ das Zimmer, welches sich in einem Anbau besand. Die Hausthüre stand offen. Leise tastete ich mich an den Wänden des dunklen Flures entlang, und erreichte die bezeichnete Thüre. Ich klopfte leise. Innen regte sich nicht». Weil ich aber wußie, daß der alte Herr etwa? schwerhörig war und ich nicht so sehr laut klopfen durste, Sssuete ich. Ein kleines Nachtkämpchen mars einen dämmerigen Schein durch das Gemach, welches von einem lieblichen Dust erfüllt war, ohne mir indeß weiter auszufallen. Nur wunderte ich mich, daß Mister Franconi fich schon im Bette besand, dessen Vorhänge dicht zusummeiigezogen waren. Ich lustete leise, um mich be mc>kb»r zu wichen, und trat näher an das Bett, um zu lauschen, ob er schon schlafe. Da regte sich etwas hinter den Gar dinen uno auf einmal erscholl ein schril ler, weiblicher Hilferuf. Im selben Moment wurde die Thüre ausgeriHen, und über die Lch drängten fich Harry Franconi «liis Sam. Ehe ich mich von meinem Schreiten erholt hatte, waren sie ans mich gestürzt, hatten mich zu Boden ge worfen und mit einer bereit gehaltet»«., Schlinge meine Hände zusammenge schnürt. Bon dem Lärm aufgeschreckt, eilte das ganze Dienstpersonal herbei. „Was giebt'S? Was ist los?" riej es durcheinander. „Di.bel Räuber!" riefen einige „Nein!" rief Harry Franconi mit teuflischem Triumph aus mich nisdcr dlickend, „viel schlimmer! Der elende Bursche hier wollt» die Tochter Eures Herrn hier vergewaltigen! Bringt ihn nach dcr Waschstube, seht aber vorher nach, ob auch die Stricke fest genug siad, damit er nicht emwischt; morgen wird er nach deat Eoiuitygesäiigniß gebracht!" Ich wnrde nach dem bezeichneten Raum geschleppt. Sam umwand unter Späten noch meine Hände und Füße mit einer starken Waschleme, und Ueß mich auf dem Boden liegen. Bald entfernten sich die Neugierigen, die Thüre wurde abgeschlossen u«z ich war aüein. Ich hatte di« ganze Zeit meinen Mund nicht ausgethan, ein Versuch, mich zu rechtfertigen hätte ja auch nicht« genützt. Eine bittere, ohnmächtige Wuth, daß ich so bliadting« in tue stille gegangen r> ir, preßte mir die Thränen an« den A igen. O, hätte ich nur noch einen A. zenblick srei sein können, ihn zn zer m imen. An meinem Leben war mir nicut« mehr gelegen. Ltualvoll laug sam schlichen die Stunden hin. Da« bleche Lickit de« Boliwo ide« fiel durch hoh>n Fmster; es mußte Mitter nacht seir, Plövu»q hörte ich ein leise« Klirren, der Schlüssel wurde herumgedreht. Die Thüre ösfnete sich und eine verhüllte Gestalt trat herein. Ein „Pst" mahnte mich, still zn sein. Al« die Ge statt in den Bereich de« Mondtichi« trat, erkannte ich Blanche, die Tochter graneoni'«. S»e bengte fich z« «ir nieder und flüsterte! .Sei ruhig, ich will Dich be freien! Ich weiß, Du bist unschuldig, mein armer Tom. Doch Ein« mußt Du mir versprechen, mir schwören: Du mußt fort von hier, weit fort —darsfl nie wiederkehret« und mußt auf Deine Rache an Harry Franc»»« verzichte«»; I willst D« da» ?" Währ«nd fie sprach, schaut« ich si« an, ich hatte st« noch nie so nah« g«s«he». Da» schöne Gesicht kam mir aus einmal so seltsam bekannt und vertraut vor, und plötzlich fiel eS mir wie Schuppen von d«n Auzc», «S war das Antlitz Bella's; dieselben Augen, dieselben Züge, nur daß die Farbe ihres Aul' litzes weiß war. in diistm Augenblicke weiß wie Marmor. Bon seltsamen Gefühlen bewegt, hatte ich vergessen, was sie gefragt hatte. Ihr mahnendes: „Hast Du mich «er standen, Tom?" erinnerte mich wieder daran. Da kank wieder das ganze bittere, glühende Haßgesühl über mich, und ich murmelte: „Ich kann eS sticht, entweder er muß sterben, oder ich!" Sachte legte sie ihre weich« Hand aus, meine Lippen, schaute mich eine Weil« mit großen, feuchten Augen so seltsam, so bittend an, und sprach ganz leise: „Erfülle meine Bitt«, Tom, thue eS meinetwegen I" Und da schwur ich, AlleS zu thun, was sie von mir forderte. Mit einem kleinen scharfen Messer löste sie denn meüie Fesseln, ergriff meine Hand, führte mich durch dunkle Gänge und Zimmer und öffnet« ein« nach dem Garten führend« Thür«. „Jetzt gehe, Tom," sprach sie, „hier sieht Dich Niemand, und vergiß Deinen Schwur nicht!" Eiit befremdendes heißes Gefühl durchströmte meine Brnfi. Einem un widerstehlichen Drang« folgend, zog ich ße die Treppe herunter in'S hell« Mond licht und schaute ihr in'S Antlitz. In ihren dunklen Augen schimmerten Thro nen. Ich preßte meine Lippen aus ihre zarte Hand, ein heißer Gluthstrom zog durch meine Adern. „Geh, Tom!" mahnte sie, und ihre Stimme bebte leise. Noch einmal schaute ich sie an, preßte ihre Hand an mein stürmisch klopsende» Herz, dann schritt ich hinan« in die still« Mondnacht. Tom schwieg. Wilhelm athmete tief auf, und mur melte: „i?oor l<'s!lo^." „Das Merkwürdigste ist," suhr Tom nach eine Pause sort, „daß ich Bella ganz vergessen habe. Nur da« Bild meiner Retterin lebt unauSlitschlich in meiner Brust, immer muß ich an sie denken, mit ihrem marmorbleichen Ant litz und dunklen, seuchtschimmernden Augen erscheint sie mir in meinen Thrä nen. Und immer wieder sinne und grüble ich darüber nach: warum mußte ich ihr schwören, nie zurückzukehren, sie nie wiederzusehen?" Wilhelm wußte hieraus nicht« zu sa gen, und jeder hing stumm seinen Ge danken nach. Von der Stadt erscholl der Ton einer Dampspseike herüber, es war ein Uhr. Da erhoben sich die Beiden und be gaben sich wieder an ihr mühseliges Tagewerk. DaS Eirkular. KommisstonSrath L. ist ein glücklicher Mensch, denn er hat eine hübsche Frau und einen guten Freund. Letzterer ist natürlich Baron und heißt Walter von .... ich weiß nicht recht, ob ich I. oder on Z, sagen wir von H F. und A. gehören einem vornehmen Klub an, in welchem Ersterer als Vorstandsmit glied fungirt. Der Tag der VorstandS wihlen ist nicht mehr sern, Daher sitzt der Koinmissionsrath zu Hause und versendet gedruckte Cirkulare, in wel kem es heißt : „Der Wahltermin ist aus de» kommenden Montag Abends 6 Uhr seftgesetzt" u. s. w. Das liebe Frauchen hilft dabei, e« packt die Eir culare ein und schreibt die Adressen. Endlich ist alles sertig. Da fällt dem Eommijsionsrath ein, daß er seinem freiherrtxheii Freunde noch eine private Mittheilung zu machen hat. Er erbricht da« betreffende Couvert und finlt v rnichtetzusammen. Dastand: „(Der) W >(h)iter-(,»in) (ist auf de») komm (enscn) Montag Abend» 8 Uhr (fest gesetzt.)" Tie eingeklammerten Worte waren durchstrichen, so daß es nun hieß: „Walter, komm Montag Abends 8 Uhr." Während atso der gute KommissionS rath im Klub die VorstandSwahten lei tete, sollte der Baron die Sitzung schwänzen. Nach acht Tagen war das Ehepaar geschiede«. Undankbare Ausgabt Ein Gutsbesitzer, dessen Sohn in einer ferneren Universitätsstadt studirte, wollte sich genau von desfem Lebenswandel überzeugen. Er beauftragte also einen dort wohnenden Freund, in die Kneipe zn gehen, in welcher sein Sohn zu v rkeh ren pflegte. Nach einiger Zeit schrieb der Freund dem Gutsbesitzer : „Es thut mir leid, Ihrem Wunsche nicht ent svrrchen zn können. Denn so oit ich die Kneipe besuchte, tranken mir die Stu denten derartig zu, daß ich immer schon unter dem Ti ch lag, wenn Ihr Herr Sohn ans der Kneipe erschien." Old England. Dialcg zwi schen einem glänzenden Lebemann, de» sber schon em wenig ist, und einer jungen Miß: „Ich wäre glücklich, wen» Sie mir erlanbien, bei Ihrem Laier um Sie anzuhalten." „Aohl Sie wisse»« nicht, ua« das ist sü» ein Mann, dec Papa von mir."—„Ja, aber was könnte er mir denn thun, wenn ich zu ihm käme unÄ um Ihr« Hand bäte?" „Er uäre im Stande, mit seinen Fuß zu treten in einen Theil von Ihnen." Unerwartete Antwort. Standesbeamter (zu eiuein bäniishen Brautpaar, seierlich): Sind Sie sich anch bewußt, welch' einen tmchtigen Schritt Sie jetzt thun, welch' ein unzer reihbare« Bans Sie für « ganze Leben knüp «n? Braut: Jessez, nein! Auch ein Pfänderspiel. Fräulein (beim Pfänderspiel): „Fi« müssen ein geben, Herr Pn» p-r. Ihre Uhr!" Stuö«»t (verlegen): „Die ist mir gestern bereit» gep änset wor den, meine Damen, man hat sie mir aber noch nicht wieder zurückgegeben!" I«r ««schichte d«» V»»r,«»ffta»d«» Zur Geschickt« de« Märzaussta»d«« und de» Zurückziehen» der Truppen'»» Berlin im Jahre 184 S geben die soebe« in Berlin erschienenen Denkwürdigkeite» de» Generals Leopold v. Gerlach ei»«« Beitrag, Gerlach war damals General adjutant des König». Räch den Denk würdigkeiten soll Minister v. Bodel schwingh die ihm vom Könige ertheilten Aufträge hinsicktlich der Veröffentli» ckung der weltberühmt gewordenen Proclamation „An meine lieben Ber liner" und die Befehle, betreffend di« Zurückziehung der Truppen au» dem aufständische» Berlin überschritt«! ha ben. Die Scene, welche fich im könig lichen Scklosse zwischen dem Prinzen von Vreufen, dem befehligenden Gene ral v. Prittwitz, den Officieren einer seits und dem Minister v. Bodel sckwinqb andererseits abspielte, besitzt eine wirkl'ch gesckich liche Tragik. Der Prinz erklärte, der RückzugSbeiehl steh« im Widerspruche mit der königlichen Proclamation. General v. Prittwitz meinte, daß dpS Verschwinden der Truppen von allen Straßen und Plätzen eine bore Unmöglichkeit sei. Der Mi nister „donnerte" dem Prinzen und dem General entgegen, „an den Worten de» König» darf nicht gedreht und gedeu telt werden." Und al» der Prinz di« Frage stellte, ob denn auch „die Schloß plätze" darunter einbegriffen seien, „donnerte ihm der Minister noch einmal dieselben Worte entgegen". Bodel schwingh wendet sich nun an die an wesende» Lssiciere und rost ihnen zu: „Run lausen uud reite» Sie, mein« Herren, die Befehle de» König» zu überbringen, die Truppen sollen mit Singendem Spiele abmarschiren." Der Flügeladsutaut Branchttsch wei gert sich, da» Geschäft auszuführen, und General Prittwitz übernimmt dt? Be stellung. Der Prinz von Preußen de aiebt sich indessen sosort in das Kablet des Königs. Er findet ihn daselbst dock nickt. „In dem rothen Zimmer tresfrn sie zusammen. Der König sah di« allgemeine Konsternation. Der Prinz erzählte ihm den Austritt mit Bodelschwingh, worauf der König er klärt«, er hätte keinen anderen Austrag, keinen anderen Befehl gegeben, als de», dcr in der Proklamation enthalten ist, und eS müßte das fos»rt geändert wer den." Eine Abänderung der Anordnungen war jedoch ganz unmöglich geworden. „Während dieser entscheidenden Krisis," so fährt Gerlach erzählend sort, „saß der Gras Arnim und kompouirte sein Ministerium. Der Prinz von Preußen tras ihn dabci und sagte, als er die Na men Anerswald und Schwein laS: „DaS ist ja ganz wie in Paris, warken Sie doch damit noch." „Rein," war die Antwort, „eS ist die höchste Zejt." Ueber die Reise des Prinzen von Preußen, späteren Kaiser Wilhelm» nach Helgoland im Jahre 1848 geben die Denkwürdigkeitcn des Generals v. Gerlach einige nähere Auskunft. Die Reise erfolgte, wie der Prinz später aus dem Bodelsbergs dem General erzählte, aus die Veranlassung der Grafen Ar nim, Stolberg und des Herrn v. Mas sow. „Als der Prinz nach feiner Rückkehr fie um dcn Grund ihrer Besorgniß ge fragt, erwiderte Arnim, „er hätte kein« eigenen Nachrichten gehabt, sondern nur aus Andere gehört! Massow bezog sich aus Stoiberz und Stolberg auf Reden, die er aus dem Schloßplätze gehört." Stolbeig sagte, als der Prinz sich der Abreise widersetzen wollte, „die Sicher' heit des König« erfordere die Abreise.'" Prinz Wilhelm suhr in der Equipage von Nostiz »ach dem Karl«bade und stieg dort mit der Prinzessin bei dem Regierung«ruth v. Schleinitz ab. Vincke als Dritter auf dem Be diententritt. Montag, den xv. srüh, fuhr er nach Spandau nnd blieb daselbst zwei Nächte in der Citadelle. Dann fuhr ihn der Lieutenant Tietzen al« Lutscher nach der Pfaneninseü Hier verlieh ihn di« Prinzessin, um sich zu ihren Kindern nach Potsdam zu bege ben. „In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag sqll fie, so verlangt e» der Prinz Karl, Potsdam verlassen, sie sei nicht sicher, und ihr Aufenthalt ge fährde die ganze Familie. Ser die Grenze fahren läßt. Dann geht er mit der Eisenbahn nach Hamburg und bleibt dort im Landhaus« des EonsulS bis zu ieiuer Abreise nach England." Zu spät. Graf von X. komm» zum Psandlciher und verlangt Sv.tXX) Francs leihweise «uf die Juwelen sei ner Frau. „Wollen Sie," sagte eF, „gefälligst Imitationen onsertigen las sen, damit meine Frau nichts merkt."— .Ich bedauere sehr, Herr Graf," ant wortete der Psandlciher, „die Frau Gräsin war schon vor 14 Tagen hier. Die Steine sind bereit» Imitationen." Erklärlich. Alter Herr: „So schrei doch nicht so, Kind; sei doch eil Mann." Kind (weinend): „Ich kann doch kein Mann sei», ich bin ja ei« Mädchen." RauchschwacheS Pulve» im Manöver. Der alte Hase: „Kin der. 'S Leben wird immer schwerer; ka Ranck, ka Knall, ma weiß vimmer, wo hin ma laufen soll. Da soll der Teufel a Has' sein. Die Mama ist beim Backen. Der kleine Fritz: „Mama, Tu redest ja gar nicht beim Backen!" Mama: „Nun, was sollte ick denn auch sagen, mein Junge?" Der kleiue Fritz: ,»jum Beispiel: Fritz, willst Du nicht ei« Stückchen Kuchen haben?"