« s meauSsuhr mehr und mehr ein, so be sonders im Froststadium desselben, wo bei angehäufter innerer Wärme die un ter der Haut liegenden kleinen Blutge fäße sich krampfhast zusammenziehen und das Blut nach den innere» Theilen pressen; innerlich glüht der Körper, während die Oberfläche vor Frost schau dert und bebt. Fieber! Das Wort begegnet unS am Krankenbett so häufig. Mit wel cher Besorgniß erfüllt unS das Wach sen, mit welcher Hossnung die Abnahme des Fiebers! Das Fieber ist ja einer der gewöhnlichsten Begleiter »war nicht aller, aber doch der meisten, hitzigen so wohl, wie schleichenden Krankheiten, vom gutmüthigen Schnupfen bis zum tückische» Typhus hinauf. fchea isliri», von kvrveo, ich glühe. Und in der That bildet die Hitze, wenn auch nicht das einzige, so docb. neben beschleunigter Pulszahl, Kopfschmerz, Durst, Mangel an Enlust, Mattigkeit u. s. w., das bervorragendüe Zeichen des Fiebers, als dessen Aolgen die er wähnten Zufälle erst auftreten. Fieber nennt die Wi'cnscba't jene Störung un ihr Abiatz »nverl'ätinißmäßiq verrin gert wird. Das F>eber entstellt durch eine abnorme Reizung der Wärmezeut hervorgcbracht werden darckKrankheits erreger, die sich im Innern des Kör pers gebildet Koben. oder von außen geglichen wird, vollzieht sich im fieber hasten Sturmschritt, wahrend die Zu fuhr immer tieser sinkt. Die Koh lensäure-Ausscheidung steigt um 57. v. H., die des Harnstois» um das Doppelte bis Dreifache. Der Zeriall der Ge webstheile, die Beicdlennigung deS BlutumlausS und der AihmungStbälig keit führen bei längerer Dauer des Fiebers mit Nothwendigkeit den Unter gang herbei. Daher wird bei jeder mit Fieber verbundenen Krankheit schon frühzeitig aus Erhaltung der Kräite durck Beibringung der ge.'igneten Nah rung Bedacht zu nehmen sein. Die Höhe des Fiebers und pmit die Gefahr der Situation bringt das Ther womeier seine Aiiweiidungsweile haben wir in einem frühere» Artikel bereits kennen gelernt am deutlich sten zur Anschauung, weshalb die itran kenpflege durch treues Studium feiner Skala, (Morgens und Abends ist in de» meisten Fällen genügend) den Arzt sehr wirksam unterstützen kann. Fragt aber der Kranke nach dem Fiebergrad, so braucht ihm nicht immer die Wahr heit gesagt zu werden! In schweren Fällen beginnt das Fie ber bereits in den Nachmittagsstunden und erreicht in der Zeit um Mitter nacht den höchsten Grad. Der Kranke wälzt sich ruhelos auf seinem Lager um her, seine Haut brennt, der Athem fliegt, die Zunge ist trocken, die Hände zucken, der Kopf ist wüst, der Schlaf gering, von Träumen beängstigt, der Mund stammelt kaum verständliche, aus Wahn und Wirklichkeit gemischte Worte. Erst gegen Morgen wird der Athem freier, der Schlaf ruhiger. Der Fieberkranke leidet Tantalus qualen. Die Ausnahmen, welche ver bieten, seinen Lippen die ersehnte La bung des kalten Wassers zu gewähren, sind selten. Auch Solche, deren besan genes Bewußtsein die Aeußerung ihres Verlangens nicht gestattet, verrathen noch deutlich, wie willkommen ihnen ein frischer Trunk ist. Man gebe einem stark Fiebernden kein Glas in die Hand (sie ist zu schwach, eS zu halten), son dern flöße ihm das Wasser löffelweis mit der rechten Hand ein, indem man mit der linken unter dem Kissen den lrops behutsam emporhebt. Der Fieberheiße sucht sich seine Gluth durch Wegstoßen des Deckbettes zu min dern; je leichter dasselbe ist, um so weniger wird er in diese Versuchung kommen. Kalte Umschläge um den Kopf kön nen keinem Fieberkranken schaden und dürfen ohne Scheu auch in Lungenent zündungen und hitzigen AusschlagS krankheiten angewandt werden. Durch einen Gummi- oder Wachsleinwandfleck wird man die Durchnässung des KissenS verhüten. Sehr Unruhigen, die durchaus aus dem Bett verlangen, stecke man zwischen dieses und die Seitentheile der Bettstelle Bretter; denn Stühle sind bald umge worfen. Ost wird der Arzt bei Fieberkranken wegen des Wechsels der Wäsche befragt, da man besorgt, der Kranke könne sich hierbei leicht erkälten. Diese Furcht ist meistens ganz unbegründet. Das Hemd des Kranken saugt seme üblen Ausdün stungen ein, sollen diese wieder am Kör per ankleben? Die ausgeschiedenen Krankheitsstoffe sich ihm von Neuem einprägen? Von, Standpunkte der Ge sundheit ericheint es also geboten, den Kranken mindestens alle paar Tage mit srischer Wäsche zu versorgen, natürlich stets unter Beobachtung der nöthigen Vorsicht: erwärmte Wäsche und ge schlossene Fenster und Thüren! DaS Aus- und Anziehen eines unbehilflichen Kranken im Bett ist übrigens keine ganz leichte Sache, eS gehört dazu, wie Th. Billroth in sekkem trefflichen Werke: „Die Krankenpflege in Haus und Hospital" sagt, .eine gewisse Geschick lichkeit und Uebung; zuerst wird der Kranke etwas gehoben oder hebt sich selber, damit man daS Hemd unter ihn, fort- und hinausziehen kann. Hat der Kranke einen Schmerz an der Seite des Kopses, HalseS, der Brust oder einem Arm, so läßt man zuerst den Arm der gesunden Seite emporheden und den Aermel hinausziehen, während der Arm zurückgezogen wird; nun wird das Hemd über den Kopf auf die kranke Seite hinübergestreift, dann langsam und vorsichtig von dem kranken Arm ab gezogen." „Beim Ueberziehen des neuen Hemdes gehen alle beschriebenen Bewegungen in umgekehrter Folge vor sich. Zuerst den Aermel über den kran len Arm ziehen, dann das obere Hemd loch über den Kopf streifen, dann den gesunden Arm in den Aermel einfüh ren und nun das Hemd unter dem Rücken herunterziehen, daß es glatt liegt." Fieberkranke bedürfen täglicher Wa schungen des Gesichts und der Hände und Ausspülungen des Mundes noch nothwendiger, als Gesunde; anch Scharlach- und Masernkranke machen davon keine Ausnahme. Ebenso darf »uch das tägliche Kämmen und Einfet len der Haare nicht unterlassen werden; selbst unter dem Schutze der Frauen - Hauben wären Versitzungen des Kopf schmuckes sonst unvermeidlich. Was die Ernährung in hitzigen und mit Fieber verlausenden Krankheiten anbetrifft, so paßt im AnfauMtadium derselben allerdings nur reizlose, stick stoffarme Kost. Kaffee und Thee, auch ,och so homöopathisch verdünnt, hitzige Getränke, seile Speisen, Gemüse und Fleisch sind streng verboten. Es reichen ans: einige Tassen lauer Milch, drei Mal täglich eine Gries, Haferschleim- oder Seinmelsuppe (eine altbackene Semmel kleingeschnitten mit Zusatz von «livas Butter und Salz zu einem Tel ler heißen WasserS, 15 Minuten lang .mit überdecktem Gesäß an warmem !)rt anfichwitzen lassen). Für die erste Woche genügt diese Kost vollstän !>>i bis aus Ausnahmen, welche der Zlrzt bestimmt. Sobald jedoch die Krankheit sich in die zu ziehen beginnt,, muß man an? Erhaltung der Kräfte sinnen. Denn bei der durch die Fiebergluth erzeugten Selbstverbrennung verzehrt sich unaus haltsam zunächst der Träger des Koh lenstoffs, das Fett; sodann kommen die Eiweißkörper an die Reihe, welche ihren Stickuossgehalt dem flammenden Ofen »uSlieier». Ein T»Pbuskran?er wurde von der zweiten Krankheitswoche ab täglich gewogen; eS zeigte sich, daß er in oen ersten fünf Tagen derselben bei tiner mittleren Tagestemperatur von tl> Gr. E. 3,5 Kilogramm, in den sol zenden süns Tagen bei 4» Grad 2,7, in der dritten bei 39 38 Grad 2,1, in der vierten bei 37—38 0,1 Kilogramm »n Körpergewicht verlor. Da ist es an der Zeit, Ersatz sür den Verlust zu schassen. Durch guten Ungarmcin wird der schwache Magen angeseuert. Man gebe dem Kranken neben seiner Milch täglich noch einige Tassen magerer Fleischbrühe von Tauben over vom Salbe ! mit Gries, Reis oder Graupenschleim und einigen Körnchen Salz, aber ja ohne Pseffer. Der Arzt wird bestimmen, ob auch ein weiches Ei zugesetzt werden kann. In vielen Orten auf dem Lande und in kleinen Städten ist es mit gutem fri schen Fleisch ost herzlich schlecht destellt. Da bietet das Liebig'sche Fleisch-Ex trakt, daS ohnehin in keiner Familie aus gehen sollte, eine vortreffliche Aushilfe. Diese Kraftbrühe bietet zwar keinen groß:» Nährwerth, enthält aber doch mehrere für Hebung und Anregung der Verdauung sowie für die Blutbereitung höchst wichtige Bestandtheile. Die Verabreichung kräftiger Nahrungs mittel, z. B. von Braten, hängt vom Arzt ab. Man beherzige hierbei den Grund satz, daß der Kranke nicht genöthigt werde, unüberwindliche Abneigung ge gen Speisen zu bezwingen Hat er nach einigen Löffeln genug, so lasse man's dabei bewenden und frage lieber nach zwe, bis drei Stunden wieder au Dr. Dyrenfurth. Der Mann mtt den Stecknadeln. Der junge Mann, der etwas abseits von den regelmäßigen Tischgästen des kellerlocals Platz genommen hatte, that oen vorgesetzten Speisen alle Ehre an. Er war nicht gerade gut, aber auch nicht allzu schäbig gekleidet, man sah dem Anzug, der früher einmal dem Schaufenster einer vorstädtischen Klei oerbandlunz zur Zierde gedient haben mochte, eine ehrliche Dienstzeit an. Sein Träger mochte Hausdiener, Aus läufer oder etwas Aehnliches sein, jedensalls entwickelte er einen Appetit, wie ihn eine starke Bewegung im Freien wohl zu geben vermag. Während der junge Mann eisrig seine Kinnbacken in Bewegung setzt, zeigt sein Gesicht den Ausdruck großen Behagens; plötzlich aber läßt er die Gabel geräuschvoll auf den Teller fallen, er beginnt krampfhaft zu husten und macht derart verzweifelte Geberden, daß sich die Aufmerksamkeit des Wirthes auf ihn lenkt, der schnell herbeieilt. „Herrje, was ist denn mit Ihnen, haben Sie einen Knochen verschluckt?" fragt der Gastgeber besorgt. »Hier, sehen Sie hier," ächzt der junge Mann, indem er auf den geringen Fleisch und Kartoffelrest aus seinem Teller zeigt. „Ja, was ist denn aber da?" fragt der Wirth. „Sehen Sie denn nicht —da, die Stecknadeln im Fleische o, o, ich sürchte, ich habe eine verschluckt...." „Stecknadeln im Fleische, in meinem Fleische?" sragt der Wirth entsetzt, und sein Gesicht legt sich in furchtbar ernste Falten. Aber die Thatsache läßt sich nicht leugnen, da liegen wirklich zwei Stecknadeln. Wenn es nun mehr ge wesen sein sollten, wenn der junge Mann wirklich eine furchtbar, der Gedanke läßt sich nicht ausdenken, den braven Wirth überläuft trotz der Hitze ein kalter Schauer. „Freundchen," flüstert er dem Gast zu. „lausen Sie schleunigst auf die nächste Sanitäts wache, was 's kostet, bezahl' ich. Nur hier machen Sie kein Klimbim.... so was ist mir mein Lebtag noch nicht vor gekommen."— Der Gast ist einsichtsvoll zenug, kein „Klimbim" zu machen, er zeht, begleitet von den Segenswünschen des biedern Budikers. Einige Tage danach mußte dieser sei item bedrückten Herzen Lust machen, er besuchte eine» befreundeten Collegen in der Nachbarschaft und begann zu erzäh len. Er wurde mit Ausrufen des Er staunens, der Entrüstung unterbrochen. Der „Mann mit den Stecknadeln" hatte sich auch bei dem Collegen eingefunden ind von diesem außer der freien Zeche »och ein Schmerzensgeld von zwei Marl irhalten.... Dies Manöver, sich freie Zeche zu »erschaffen, ist übrigens nicht neu; wir erinnern uns vielmehr eine-Z MauneS, der bereits in den 70er Jahren in die ser Weise operirt hat, und zwar zuerst mit Sind, den er gegen Ende der Mahlzeit in das Essen gestreut und später mit todten Schwaben. Eines schönen Abends hatte der Biedermann in einem bekannten Weißbierlokal der Friedrichstraße daS Sandmanöver aus zesührt und damit seinen Zweck auch er reicht. Als er aber etwa ein halbes Jahr später im selben Lokale mit den Achwaben operiren wollte, erinnerte sich der resolute Wirth des Mannes und zesährlichen Gaste den Schwindel aus den Kopf zu und holte ihm, als er levz aete, nach kurzem Durchsuchen ans der Westentasche eine Schachtel mit Schwa benleichen heraus Wie es dem Manne daraus ergangen, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Was nun? Nls ich um schön Käthchen geworben hab',^ Da rümpslen die Tanten die Nasen; Als ich ihr später den Laufpaß gab, Da schimpfen die Muhmen und Basen. Als wir uns vertrugen und gar ver lobt, Nie haben sie da gewettert, getobt. Ms bald d raus ich sie zum Weib mir erkoren, -Sie wollten am liebsten mich braten und schmoren. i!un, da es heißt, wir wären geschic» den, Kun sind sie wiederum nicht zusrieden! Unglückssall. Stammtisch Mitglied: Hat der Schulze den Hajen wirklich geschossen, mit dem er so re aoMmirt? Förster: Nein, die Ge schichte war so: Als er lange vergeblich aili den Anstand geblieben war, legte er Pch hm und machte ein Schlichen. Da kam ein Hase und spielte mit dem Ge wehr, dieses entlud sich und schoß den Hasen todt. Hauptsache. Schulinspector: Sie können keinen neuen Lehrer krie gen, — Dorfschulze: Was? Dahätten ivir den schönen neuen Rohrstock ganz umsonst angeschafft Zigeu„«r««schicht«»» Die ungarischen Zigeuner sind im Auslande schon lange keine seltene Er scheinung. Man kennt die hageren, kleinen Leute, mit den gelb-braunen Wangen und dem wirren Kraushaar, oder glaubt sie wenigstens zu kennen. Der ungarische Zigeuner darf aber nicht nach flüchtiger Beobachtung beurtheilt werden, man muß förmlich mit ihm le ben und wohnen, man muß den geschnie gelten Sladtzigeuner studirt haben, wie den ansässigen Dorfzigeuner, der mit feiner zahlreichen Nachkommenschaft in Lehmhütten haust, die am äußersten Ende des Dorfes, zum Theile in die Erde hineingebaut sind, vornehmlich die eigentlichen, unversälschten Zigeu ner, denen nicht einmal der Teusel mit Kultur beizukommen vermag. Der Zigeuner ist bekanntermaßen ein ungemein begabter Mensch. Sein Talent gipfelt in einer fabelhaften Auffassungskrast. Von Jemandein, der Alles blitzschnell zu ersassen vermag, sogt man in Ungarn: „Er hat das Talent eines Zigeuners." Der Zigeu ner lernt außer dem Kauderwelsch sei ner Muttersprache erstaunlich rasch die Sprache eines jeden Volksstamm«!?, in dessen Nähe er sich aushält. Er rade brecht deutsch, serbisch, rumänisch, sla visch, beherrscht die ungarische Buch sprache und kennt überhaupt alle Idiome des vielsprachigen Ungarlandes. Man darf sich den ungarischen Zi geuner durchaus nicht als eine poetische Erscheinung vorstellen, wie Lenau und Pelösi und andere Dichter ihn gerne ge schildert haben. Der ungarische Zigeu ner schwärmt nicht zum Nachthimmel empor und singt auch keine gereimten Klagelieder, weil er verstoßen, noch ge ächtet, lebt in der Stadt sogar ein sehr behagliches Dasein. Nur gegen den vagabondircnden Zigeuner wird ein hartnäckiger Krieg geführt, dessen Kosten aber lediglich die Polizei bestreitet. Eine Anekdote, d,e im ungarischen Volksmunde cirkulirt, charakterisirt den Zigeuner am treffendsten: Man hält dem Zigeunersäugling eine Fiedel und ein Geldstück hin; langt er nach der Fiedel, wird er Musikant, langt er nach dem Geldstück, wird er ein Dieb. That sächlich sind die Zigeuner, mit ge ringen Ausnahmen, Musikanten, oder Diebe. Die ansässigen Dorfzigeu ner bilden die Ausnahme: si« sind Kesselflicker, oder Roßtäuscher, aber auch vor diesen hütet der Bauer sein Hansgcthier. denn daS Sprüchlein sagt: „Der Zigeuner kann das Znpsea nicht lassen." Die schlimmsten Gesellen sind die wandernden Zigeuner. Si« stehlen wie Naben. Was wurde in Ungarn nicht schon versucht, um dies« Nomaden wenigstens unter steter Kon trolle zu halten, damit die Bursche ihrer Militärpflicht Genüge leisten, aber all« Verordnungen scheitern an ihrer Ver schmitztheit. In der Nähe der Städte werden allwöchentlich Zigeunerkarawa nen aufgegriffen. Eine solche Kara wane besteht in der Regel aus drei bis vier mageren Gäule», bespannten Kar ren, die mit Zigeunerkindern vollge psropst sind, welche splitternackt im Wa gen kauern. Daneben her gehen Män ner, die mit patriarchalischer Würde dreinblicken. häßliche Weiber, kurze Pfeifen zwischen den Zähnen und eine Unzahl halbwüchsige Kinder, welche die Straßenpassanten anbetteln. Sie schnei den dabei d.e drolligsten Gesichter und krümmen die mageren, in Lumpen ge hüllten Leiber in so possirttchen Wen dungen, daß ihnen Niemand eine Kupfermünze verweigert. Die Pandu ren, welche die sonderbare Gesellschaft vor der Stadt aufgegriffen haben und sie nach dem Polizeihause escortiren, schlagen das bettelnde Volk hundertmal zurück, damit es sich neben den Karren halte, aber daS windet sich unter den Hieben hervor, läust weit weg, holt sich ein Geldstück und kehrt wieder zurück. Die Pandnren werden eher müde, Hieb« auszutheilen, als die kleinen Zigeuner, solche zu empfangen, und schließlich sehe» die Panduren lachend mtt an, bunden uniernehmen, um den Passanten einen Kreuzer zu entlocken. Ist die Gesellschaft im Polizeihame angelangt, prüst man ihre Papiere, die natürlich nie in Ordnung sind; szdcinn werden die Wagen untersncht, ob sie außer Zigcnncrkindern nicht auch ve? Tag werden sie weiter eskortirt, um sie nach ihrem angeblichen Zuständigkeitsort zu besördern. Dorthin aelanien sie aber nie. Denn sie wissen sich von ihrer Eskorte, die von Ort zu Ort wech selt, im Lause des Marsches immer srei zu machen. Schließlich weiß man auch nichts Bernünstigeres mit ihnen anzufangen und gibt ihnen Gelegenheit, zu entkommen. Zwei bis drei Wochen später werden sie gewöhnlich wieder in ousgegrissen, welche immer eine magi sche Anziehungskraft auf sie übt. Wenn es ihnen gelingt, hier ihr Lager aufzu schlagen, kommen sie in kleinen Grup pen nach der Stadt, besuchenden Markt, lauschen ihre Rosse ein, suchen die un glaublichsten Tauschgeschäfte mit geflick ten Kuvferkefseln durchzuführen, wobei Derjenige, mit dem sie einen Handel schließen, immer betrogen wird. Stach einer bekannten Anekdote höhnt man einen Zigeuner damit, daß ein Roß täuscher ihn betrogen habe, indem n Berlin" ausge» führt. Die Composition ist eine Suite in sechs Theilen, welche solgeude Be nennungen haben: 1) Ankunft in Freiburg (!). 2) Der Dreibund. 3) Abfahrt von Göjchcnen. 4) Durch fahrt durch die Stationen Lnzern und Basel. S) Große Galatasel in Berlin. g) Nach Tische Eatanzaro ist ein« deutichjreundlich gesinnte Stadt und schon deshalb wurde das Werk mit gro ßem Aeijall aufgenommen. Ja, seine Wirkung soll so außerordentlich gewesen sein, daß, glaubwürdigen Zeugen zu folge, beim fünften Theil sämmtlichen Zuhörern das Wasser im Munde zusam menlief und beim sechsten die bei loeitem größere Anzahl in ein süßes Mittags schläfchen verfiel, an« welchem sie erst da« schweigen der Instrumente von den schönen geträumten Ufern der Spree unsanft in CalabrieaS rauhe Wirklich keit zurückversetzte. Zeitgemäßer Heirathch an tra g. „Mein Fräulein, ich liebe S«! Kann ich aus Seaen-Habea hoffe»? —-