Kind des Meeres. (5. Fortsetzung.) „Bist Du aber groß und schön ge worden und derselbe flinke Bursche, wi« ich mir denke!" Die Augen des Pa trons leuchtete» vor Zärtlichkeit. „Tre tet näher, tretet doch nur näher!" Sie hatten bis dahin in der Thür gestanden. „Habe die Güte, mich dieser junge» Dame vorzustellen!" bat John. „Kennst Du die nicht Andra. " „Frau Andra ist'S so richtig?" „StälSköld, bewahre! das gehört na türlich dazu im übrige» ist sie mein Augapfel und mein Herzblatt. Jetzt aber setze Dich zu mir; es ist ein wenig unordentlich hier, daS mußt Du aber entschuldigen." Er sing an, die Bücher und den Plunder wegzuräumen und Platz auf dem Sopha zu mache». Dann eilte er in s Schlafzimmer, entledigte sich deS Schlafrockes »nd erschien wieder in vol ler „Toilette". „Nein, bleib Kleine!" sagte er zu Oleandra gewandt; „Du mußt John kenuen lernen, deu» der gefällt mir; er „Wer war beim Onkel?" fragte Mau ritz, der vor dem Spiegel stand, di« bar' „Bist Du fertig, «S ist gleich sechs Uhr?" sagte er ein wenig ungeduldig. gute, fröhliche Gesicht. then in der Hand, die er ihr geschenkt; schnell drückte sie einen Kuß auf diesel ben wars si« dann zum Fenster hin aus, als habe sie sich an ihnen ver brannt. Thea schlief, aber die Mutter kniet« wieder neben der Wiege und weinte leise, mit verhaltenem Schluchzen, aber heiß und bitterlich. Während sie so dalag, zog ihr verflos senes Lebe» langsam an ihrem inneren Auge vorüber. Die „Wohlthat", die und grausames Unrecht verwandelt, denn sie war nicht für dieses gebundene und unnütze Leben geschaffen und konnte «s nicht iveitersühren, ohne dabei zu Grunde zu gehen. Als sie in dein ver räucherten Zimmer saß und John vom Meer und dem fr»icn, ungebundenen Leben aus demselben erzählen hörte, war «S ihr, als sei sie aus der dumpfen, trä gen Stille in eine frische Brise bei vollen bildete gleichgillige Gefühllosigkeit, in die sie sich wie in ein schützendes Gewand Winde. er jung sei und gut aussehe," sagte Mauritz, als er eintrat sie Halle sich schon zur Ruhe begeben „Weil ich eS nicht iand, - erwiderte sie gereizt. „Nun ja, D.i hast Deinen eigenen Geschmack; übrigen» ein ielten neuer Mensch, der mehr weiß, als die „Ich bin müde. ' entgegnete sie nur Am folgenden Morgen war sie krüh wach und doch halte si« nicht vie! gclchla fen sie, die sonst immer die Nächli hindurch schlief. Sie eilte über den Hof an die Stein mauer, wo sie tagszuvor gestanden sie empfand «in« brennend« Sehnsucht „Ist das der LieblingSplatz?" fragte eine klangvolle Stimme dicht neben ihr. ihn gedacht? Diese Frage schoß ihr mit Blitzes schnelle durch den Sinn, ihr das Blut in die Wangen treibend. ten. ES war eine angenehme Ueber, raschung, Sie hier zu treffen," fuhr er fort. In Wirklichkeit hatte er sie von der Besuchsstube im Vordergiebel aus gefe mauer gelehnt, die Augen hatten einen trä»»ierischen, gleichsam verschleierten Ausdruck. Den Hut hielt sie in der Hand und die eng anliegende Trikot wandkragen am Hals, ließ so recht ihren üppigen, formvollendeten Wuchs zur Geltung kommen. „Sie haben sich gewiß nicht wenig stens nicht für längere Zeit in einer Stadt aufgehalten," sagte er, während „Wieso?" „Gehen Sie oft so allein aus?" frag!« er. „Ich cnlserne mich selten vom Gut. " „Wie heißl Ihr Schiff?' „Ist es eine Brigg?" spiel?" „Ja!" ES blitzte in ihren Augen „Richtig, Sie müssen Ihren Mann I „Er behauptet eS!" terhof waren ihr nachgerade zur Anslren- Olecndra sah es als ihre Pflicht an, ein paar d«r VormitlagSstundtn bei ihr 5» verbringen, um bei der Stickerei zu helfen, mit der «S jetzt hoffnungslos langsam vorwärts ging, oder ihr vorzu kösteten. Oleandra hatte sich geschmückt, und zwar nach bestem Vermögen. ilte Geschichte! „Nicht? das ist merkwürdig! .Wieso?" „Weil jedei Ihrer Worte Musik ist." trat. h 5 schlaff herab. gessend. d ß 'h „Ihre Freundin ist sehr liebenswürdig >lnd niedlich," sag!« er spater am Abend, „Ja, nicht wahr," erwiderte sie, „viel liebenswürdiger als ich, aber ich hatte Geld, verstehe» Sie," folgende» Morgen wurde zeiliger als gewöhnlich gefrühstückt. „Wie Aurora selbst sehen Sie aus. Frau Andra," sagte John, als sie sich »us der steinerne» Tleppe begegneten. !cn »'-cklich rc^l' ~Warum sollte sie nicht mit Joh» verwundete— so erschien sie ihm. Er suchte »ach Worten. Was sollt« er sagen? Er wußte nur, daß er sein „Uni Gottes Willen! hoffentlich ist das Ihr Ernst nicht?" „Sie haben sicherlich keine Vorstellung mühte sich in derselben Weise. Alle« ist „Ach. eS ist Alles so erbärmlich, so „Vielleicht." Es war, als werfe sie eine Last von suhlte, daß er Alles verstehe ihr« Liebe, ihr Leid, ihr« Verachtung. Und nun wühle er eS endlich daß st« Seite des Wegs. sich selber und vor Ändern zu verbergen sich bemüht hatte. Beide saßen schwei« gend da. DaS fern« Rollen «ineS Wa genS schlug an ihr Ohr. DaS Rollen deS Wagens ließ sich jetzl „Freunde könne» wir doch sein," sagt« «r. während sie mit hastigen Schritten weitcrcilten. letzterer grüßte in einer beleidigenden, halb verächtlichen Weise, die Oleandra reizte. „Er wagte «S, eis«rsüchtig zu sein," dachte sie. bebte. den, Atauritz?" sagle Oleandra. „Ich? gewiß nicht!" Mi» einem Sprung war er im Boot. Die Segel blähten sich. Ellen blieb daheim. Mauritz biß sich auf die 'hn. sie kurz. Als sie das w«ndete, hielt sie noch näher hinan, so daß er die größte Angst ausstand, das 800 l könne an der Klippe zerschellen, aber eine einzige Die Sceseite lag mit der Wasserfläche In das Wasser in s Gesicht da lächle sie, Oleandra fühlte sich so frei und glück- PetruS mischte sich In die Unterhal tung und Mauritz fühlte sich völlig über flüssig. „Du siehst Dich nicht vor, Du bist von der interessanten Gesellschast des „Es ist mein Boot, bitte Sie, höher und gewaltiger. „Wollen wir nicht reffen? ' fragt« Petrus besorgt. „Ja, um Gottes willen, so reffen Sie doch!" rief Mauritz, froh, daß ein Ande- „Wollen wir, Frau Andra?" Sie schüttelte den Koyf, sie saß j» „WaS sollte ich fürchten?" sprach sie. „Den Tod etwa? Ich wünschte nichti inniger, als aus sei» Meer« zu sterben, bleibt." Ohr. „Jawohl." d G ß l> st ll „Befindet sich im Gig. Ich habe a> Alles gedacht, wie Sie sehen." „Also heute Morgen schon beschlos sen!" „Daher wagte ich eS, glücklich zu fein!" , „Aber der Onkel hat mich eingeladen, Sie holte ti«f Athem. „Nein, das dürfen Sie nicht man thut nicht zum zweiten Mal im Leben, was ich jetzt thue. Kämen Sie wieder, würde ich nicht die Kraft dazu haben." Di« Sonne ging zur.Rüste, der Wind legte sich »nd die Dämmerung brach die Beiden, die in wenig Augenblicken sich für s Leben trennen sollte». Ganz still faß«n sie da. Petrus und die Bootsleute plauderten am Bug, der Patron besorgte sich heißes Wasser für seinen Grog und Mauritz schlief. Die Seekrankheit Halle ihn gleichgültig gegen Alles gemacht. „Vor wenigen Tagen wußte ich nich perstärke," erividerle sie. „Wollte Gotl, ich wäre niemals hier» her gekommen!" „Sagen Sie das nichl. bitte!" „Ich sage es mit Rücksicht aus Sie.' „Ich möchle eS nichi ungeschehen brücke. „Herrliche Fahrt daS! Zeuselskerl, Slälskötd und macht Alles klar!" rief zweimal sagen ließen. Es lag etwas mehr als gewöhnlich Festes in der klang vollen, Befehle zu erlheilen gewohnten Stimme, das Gehorsam heischte. Oleandra und er eilten zun» Wagen. „Hier ist Ihre Reisetasche,sagte sie sehen, er beugte sich zu ihr herab, »in einen Kuß auf ihre Lippe» zu drücken „Nein, »ein, nein!" rief sie und riß (Fortsetzung folgt.) 5 «lmerikantsche» In Süd-Minneapolis wohnte ein« hübsche junge Wittwe mit ihrem fünf jährigen Töchterlein. Eines Abends kommt ein Herr aus Besuch und du Dame bemüht sich, ihm die glänzenden Fähigkeiten ihres Kindes zu zeigen. „WaS ist das für ein Buchstabe, Eva?" frägt sie da» Kind. „DaS ist ein A." „Gut, waS kommt nach A?" „Ein B." „Und dann?" „C", flüsterte die Kleine und nannte daS ganze Alphabet bis gegen Ende, wo sie stecken blieb. Endlich wollte ihr auch der Herr helfen und frug ermuthigend: „Nun, meine Kleine, WaS kommt nach dem T?" Die Kleine sah ihm gerad, in die Augen und erwiderte freudig: „Ein Mann, um Mama zu sehen." Das folgende Zwiegespräch ereignete sich kürzlich zwischen zwei Far bigen auf der Straße: „Atlanta hat jetzt auch schon "lispiä Lrsnsit".— „Was meinen Sie, die "Dumm, Lars"?" „Xo, ich meine nicht diese." „Dann sprechen Sie von der elektrischen Bahn?" „No, auch di« meine ich nicht." „Nun, dann geb« ich auf, eS zu errathen. Von WaS sprechen Sie?" „Ich rede von de» Patrolwagen, der bringt Sie in zehn Minuten so weit, daß Sie sechs Mo nate brauchen, um wieder zurückzukom men." Moderner Jüngling. „Ver nachlässige Dein Studium nicht, John ny," sagte die alte Tante; „wer weiß, Du kannst eines Tages noch Senator werden!" —Johnny: „Was heißt Stu dium ? Ick kann jetzt schon besser Ball spielen, als irgeud ein Senator!" Höchst eins ach. Arthur: „Ich wollte, ich könnte mein Liebchen daz? bringen, „Ja" zu sagen. Kannst D» mir vielleicht einen Rath geben?" Fred: „Gewiß, alter Junge! Wcnn D» sie das nächste Mal siehst, so frage sv nur, ob sie „Jcecream" wolle!" Immer aufrichtig. „Bin iq die. Einzige, die Du jemals geliebt hast, Jack?" Jack: „Warum? Ja ge wiß das heißt, Du bist die Einzige, die ich jemals so geliebt, hab«, wi« ich Dich liebe, mein Herzchen!" Er: „Siehe! Da kommt Brummell mit seiner jungen Gattin. WaS zum Kukuk kann ihn wohl dazu verleitet ha ben, gerade die zu Heirathen?" Sie: ,O, ganz einfach! Wahrscheinlich Hai irgend Jemand mit ihm gewettet, daß er sie ni cht heirathen wird." Unternehmender „City"- Redacteur: „Well, was haben Si« herausgefunden über den angeblichen Mord?" Unternehmungslustige, Reporter: „Nichts!" „Gar kein« Thatsachen?" „Nicht eine."—„Kein« Gerüchte?" „Nicht eines." „Well, dann schreiben Sie nur zweiSpal ten darüber." Der Furchtsame. „Ich möcht« Dich gerne etwas fragen, Katy," sagte er kurz vor seinem Scheiden. „Deu ganzen Abend lag es mir im Sin», aber ich ich " „Well, was ist es, Mr. Dingdong?" frug Kath ermu thigend, während ihr Herz rasche« schlug. „Sprechen Sie nur ungeuirt." „Well, Katy, willst Du ich wollt« fragen, ob der Hund heute Nacht ange kettet sein wird." Die Operation. Krankenwär ter: „Herr Doctor, was haben Si« neulich in das Auge jenes Patienten eingesetzt?"— Spitalarzt: „Ein Stück von der Hornhaut eines Hafen." Krankenwärter: „Tas erklärt eS. Jemand sandte ihm heute früh einen Blumenstrauß, welchen er aß. Er dachte, es sei grüner Kohl." Die Ausrede. Mutter (entrü stet zu ihrer Tochter, nachdem der An beter der Letzteren das Haus verlassen hatte): „Sage mir nur, wie es kommt, daß Dein Haar so in Unordnung ist?" Tochter: „Tas kommt von dem vielen Schütteln des KopseS, als er mich bat, ihm das Jawort zu geben." Das Geheimniß. Lehreriu: „Kannst Du mir sagen, waS ein Ge heimniß ist?" Kleines Mädchen: „Ja, mein Fräulein! Es ist Etwas, was Jemand Jedermann, in flüsterndim Tone in's Ohr sagt." Sie. „O. Winnie ist ein liebes, theueres Mädchen, das die Blumen gar innig liebt.' Unsympathischer Zuhö rer: „Gewiß, alle Mädchen, welche die Blumen gar so innig lieben, sind lieb und theuer." „H i e r", sagte ein Redakteur zu sei nem Besucher, „ist unser unermüdlichste» Dichter!"— Besucher: „Wirklich! Welch« Novelle hat er denn geschrieben?" Redakteur: „O, er hat noch nie ein« Novelle geschrieben, aber er schreibt un sere W ett er-Ve ri cht e." Lehrer einer Sonntags schule in Boston: „Wünschest Du in den Himmel zu kommen wenn Du stirbst?" Kleiner Knabe (in zwei felhaftem Töne): „Ich weiß es nicht. Ist es so schön dort, wie in Boston?" Polizist: „Ich kann nicht begrei fen, wie es einer so kleinen grau, wi« Sie sind, gelingen konnte, den großen, starken Einbrecher festzuhalten." Kleine FraU: „O, eS war dunkel und ich ich dachte, es sei mein Gatte, km Begriffe.... im Begriffe, mit dem Dienstmädchen durchzubrennen." Sein Ruhetag. Redacteur einer Dorszeitung: „Gott sei Tank! Morgen tst'S wieder Sonntag." Besucker: „Sie ruhen sich auS an dem Tage, nicht wahr?" Redacteur: „O, ja! Alles, was ich zu thun habe, ist, ein wenig Holz zu sägen, das Feuer anmache:,, di« Kühe melken, die Kinder aiikleiden. die Cisterne reinigen und Gott ein Tank lied singen für solches Dasein." Gute Eigenschaften. Reicher Bankier (zu feinem künftigen Schwie gersohne): „Ich hoffe. Sie werden e» zu würdigen wissen, indem Sie meine Tochter heirat!,en, eine junge Dame voll Herz und Großmuth bekommen." Ärmer künftiger Schwiegersohn: „Ge wiß. mein Herr, und ich hoffe, daß sie diese Eigenschaften von ihrem Vater hat."