«in- Kind des Meeres. Noman von Lil«a itndhe. f4. Fortsetzung.) aber es wurde ihr so wunderbar traurig zu Muth, als sie seine schön«» Züge be trachtete. Seine Augen folgten jeder Bewegung ihres ausdrucksvolle» Gesichts; sie ver stand e» nicht, ihre Gefühle zu verbergen voll Zwang erleiden mußt?" fuhr er fort. „Ich will der Prinz im Märchen sein, der das schlummernde Dornröschen zum Leben und zur Freiheit weckt." Wenn »iä»< er es thäte, wer würde e« wohl sonst thun? Diese Frage hatte sie sich mehr als einmal vorgelegt. Hierher würde ni« Jemand kommen, als nur der Adjunkt, der Landarzt und einige der be nachbarten Gutsbesitzer. Oh, wie diese sie bei dem letzten Feste angesehen hatten! Sie erröthete bei dem bloßen Gedanken. Liebe, Leben und Freiheit! Ein warmer Glanz schimmerte in ihren Augen, sie stieß einen tiefen Seuf zer der Erleichterung aus und legte ihre Hand in die seinige. Er beugte sich über dieselbe und küßte si«. Sie lachte und blickte sich um. Wie war doch die Welt so schön! Ueber ihr jubelten die Lerchen, die Schwalbe» flo gen aus und ein zu ihrem Nest imter Alles freute sich des Daseins! Warum sollt« sie es nicht auch thun? „!lnd Du willst bald meine Gattin werden?" flüsterte er, sie in seine Arme schließend und einen heißen Kuß auf ihre aus seiner Umarmung sie war viel stärfer als er. Es war ein Impuls. Sie machte es sich nicht klar, was sie sühlte war es Zorn, Abscheu oder Scham ' — oder eine Mischung von diesem Alle»? „Verzeih' mir!" bat er demüthig, „aber ich liebe Dich so unsagbar,so gren zenlos- " TLefen dunklen Glanz, der seine Augen größer erscheinen ließ, hatte sie schon öster gesehen. ist so süß, geliebt zu werden, und ich möchte gern eine gute, treue Gattin wer de»— aber sieh'mich nicht so a», und «S njcht. Kann man nicht auch ohn« diesiK lieben?" d s Sch blickt hatte.' nenschci» und ging gleich au die Herrich tung der Aii'Zftattiing. Die Hochzeit sollte bereits im Horbst stattfinden-, sie war ebenso »»geduldig wie der Bräuti- nicht ruhig und leidenschaftslos küssen, «ie der Vater es früher zu thun pflegte? Ellen hatte die Gegend verlassen, um suchen und würde nicht vor Weihnachten zurückkehren das war das einzige Wölklein am Himmel der Braut. Sie hatten sich nicht gesehen seit An fang Mai bei drrVerlobungSseier, zu der die Jugend der ganzen Umgegend geladen war. Man hatte getanzt und im Freien und Ellen war die Fröhlichste von Wen gewesen, sich selber ganz un ähnlich, inuthwillig und vuSgelassen, mit Fieberröthe aus den sonst so bleichen WaMen. Oleandra liebte vorzugsweise Spiele, bei denen e» galt, sich zu rühren, und sie besah große Fertigkeit in denselben, aber Elleei, die leicht ermüdete, hatte sich bald »>"M-z»gen. Erst al« da« Spiel zu Ende war, »ermißte Oleandra ihre Freundin und ihrekl Bräutigam. „Ich sah sie bei einander im Garten», sagte ein Mädchen, aber Oleandra be merkte nicht das eigenthümliche Lächeln, das die Worte begleitete. Mauritz trat in demselben Augenblick aus dem Hanptgebäude herau«; eine Hinterthür führte vom Garten aus dort hinein. Sie eille ihm entgegen und legte fröh lichen Sinnes ihren Arm in den feinigen. „Wo hast Du Ellen gelassen?" fragte fie scherzend. „Ellen? ich weiß nichts von ihr," er widerte er heftig. Ein neues Spiel, an dem er sich eifrig betheiligte, nahin feinen Anfang; Oleandra aber durchsuchte den ganzen Garten, ohne ihre Freundin zu finden. Endlich fand sie dieselbe im Garderobe zimmer, fast ganz von Mänteln und Gesicht in die Kissen eines Bettes ver grabend da, schluchzend, daß ihr Körper erbebte. „Was giebt's, geliebte Ellen?" flü sterte Oleandra und warf sich neben ihr auf die Knie. „Bist Du mir böse?" Sie stieß die Worte heftig heraus. „Ich begreife D»ch nicht, aber Du thust mir weh. Kannst Du mir nicht sagen, was Du hast?" „Nichts, sage ich Dir ja ich bin nur müde und es ist so schwer, Dich zu verlieren." „Oh, weiter nichts!" Es wurde Oleandra plötzlich ganz leicht um's Herz. „Du verlierst mich darum doch nicht, weil ich heirathe. Dann werde ich schneuzte sich unaufhörlich, aber di« ! Gnädige war stolz und glücklich. Das An der Thür des festlich erleuchteten Medaille auf der Brust. auf's Höchste. gesehen zu hab«», als die hohe Gestalt In dem weißen Atlaskleid. Der Schleier legte sich mildernd über die stark ge^öthe ' .dieses ist's, was mich über manche schwere Sünde hinweggeholfen hat. " ! Der Frühllngswind fuhr rauschend den Gräbern und Hecken. Regen und Schnee wechselten in kurzen Zwischen »Lumen. rechten Flügels, der für die Neuver mählten eingerichtet war —e« begann zu dämmern. Die Zimmer, vier an der Zahl, wa ren zierlich möblirt, denn Mauritz hatte nach seinem Geschmack gewählt und und öde war'S in dem Flügel, nie ver nahm man fröhliches Wirthschaften, denn für die gefainmte Haushaltung war ei» entsetzlich langer Winter gc- Sie hatte solchen Ueberfluß an Zeil zum Denken, und ihre eigene» Gedanken fürchtete sie mehr als alles Andere. Aber einige Fragen kamen immer wieder und ließeii sich nicht abweisen. War dies Alles? War das Liebe? War das die Ehe? Oh, so unwissend und so unersahren in dieselbe einzutreten! Wenn sie daran dachte, verbarg sie ihr Gesicht und schämte sich vor sich sel ber. War dies Leben? War dies die Frei heit, die cr ihr versprochen? War sie nicht tausend Mal mehr gebunden, an Leib und Seele gebunden? ärmsten TaglöhnerS gewesen, der für ftin Brod arbeitet, und wie stolz hätte sie auf eine» Mann fein können und Warum hatten sie keine gemeinsamen Interessen und Gedanken? War das immer so? Hatten die El tern in derselben Weise geliebt? Oh, Rettungsanker. Aber was sollte sie nur vornehmen, sie, die nichts gelernt hatte? Warum hatte sie nicht dableiben dür fen, wo sie sich zu Hause fühlte, warum nicht sür's tägliche Brot arbeiten, mit Sie hatte gelobt, ihn zu lieben! That sie es denn nicht? Si« erschrak über diese Frage und dann antwortete sie sie zu Hause, stielte WW, las Ro- Wünsche. Gesühl jubelnder Freud« hatte sie selbst habt. wirklich singen lernen müssen. " Am nächsten Abend wollten sie abrei sen. Sie hatte bereit» Petrus adieu wirst Du si« empfangen." Mit hastig«« Schrittin «ilte sie von tannen. Der Buchenwald siand bereits in seinem saftigen jungen Grün, »äh- Stimmen schlugen an ihr Ohr. Si« trat an's Fenster. Aus der Bank säße« Ellen nnd Mauritz neben einander. Sie wollte sich eben durch einen fröh lichen Zurus bemerkbar machen, als si« gewahr wurde, daß Ellen weinte, wäh rend Manritz sie umschlungen hielt. Oleandra trat zurück, sie wollte nicht lauschen es war so unbeschreiblich nichtswürdig. „Du darfst nicht, Du darfst nicht!" hörte sie Ellen schluchzen. „Es ist sündhast, so zu reden, sünd haft gegen Gott sowohl als gegen An dra, und sündhaft war eS, was Du mi« früher Alles sagtest, weil Du mich be trogst," fuhr die schluchzende Stimm, fort. „Aber ich liebe Dich, Dich allein, dat weißt Du!" „Und dennoch brachst Du Dein Wort und machtest mich so grenzenlos unglück lich. " „Glaubst Du denn, daß ich glücklich bi», daß der Gedanke an Dich mich je mals verläßt?" „Nein, ich will Dich nicht anhören. Jetzt darfst Du an nichts Anderes alz an Andra denken, Du hast auch gegev sie unrecht gehandelt." „Beunruhige Dich ihretwegen nicht, ich werde immer zärtlich und gut gegen sie sein." „Ach wenn sie wüßte!.... " „Aber sie braucht nichts zu wissen!" „Oh, wie ich mich selber verachte! Wenn ich ihr nur Alles sagen könnte uni nicht gezwungen wäre, es zu verheim lichen und aus alter Freundschaft mit unter herzukommen. Tausendmal bes, ser wäre es, zu sterben, als sich so ernie drigen zu müssen." „Jedes Wort, das zwischen uns Bei de» gewechselt wird, ist ja eiue Sünde." „Es war nothwendig, daß wir uns aussprachen und wir werden uns wenig stens ein Jahr lang nicht wieder treffen." „Nein, gottlob!" „Aber ich kann ohne Deine Vergebung nicht abreisen. Du darfst mich nicht verdammen, Geliebte. Es war di« Tante, die mich mit Vorstellungen und Bitten bestürmte. Wäre ich reich ge wesen, ich wäre meiner Neigung gefolgt, aber es handelte sich um das Geld, den Namen, der zu Ansehen gebracht werden sollte, und zudem sah ich Andra all« Tage. Ich begreise selber nicht di« Macht, die sie über mich hat und schon als kleines Kind über mich gehabt hat. Sag', daß Du mir verzeihst, daß ich nicht mit dem niederdrückenden Bewußt sein Deines Zornes und Deiner Veracht tung wegzureisen brauche." „Du weißt sehr gut, daß ich nicht zu den Frauen gehöre, die hassen und ver dammen können aber laß unS nun Abschied für « ganze Leben nehmen wenn Du wiederkehrst, werden wir, so hoffe ich, einander mit ruhigeren Ge fühlen gegenübertreten können." Er beugte sich zu ihr herab und drückt« einen Kuß auf ihre Schläfen. „Sei Andra treu, versuche wieder gut zu machen.. .. " flüsterte sie, indem si« sich erhob und an seiner Seite den Gar tensieiz entlang ging ganz wi, Oleandra selbst dies vor einem Jahr« gethan hatte, als cr um ihre Hand an hielt. Als sie außer Sicht waren, schloß Oleandradas Fenster, riß ihren Hut an sich und eilte dnrch den Hinterhof aus Gegen Mittag kehrte sie zurück, reicht, Elle» eine kalte, seiichti Haiid und sagte, sie sei halbtodt vor Müdigkeit und hab« so entsetzliches Kopfweh. Die Stimmung war gedrückt unt Ellen nahm frühzeitig Abschied, .ohn, daß viele Worte zwischen ihnen gewech selt wären. Es war ein lauter, milder FrühlingS abend, Oleandra saß auf der Bank unter den blühenden Ahornbäumen. „Kommst Du bald herein?" ries Mauritz von der Thür ans. „Nein," erwiderte sie, „ich werde hie« bleiben, so lange es mir gefällt. " Sie blieb sitzen, die Blüthen regneten auf sie herab »nd die Luft war mit dem Dust derselben gesättigt. Also um das Geld daß sie da« nicht begriffen hatte! Aber nicht allein »ni das Geld, noch ein Weiteres hatt, ihn bewogen. Schamröthe brannte aus ihren Wangen. DaS erste konnte si« Was sollte sie thun? Sie war zu stolz, unwicderruflich gebunden durch das Sie gel der Kirche noch hielt sie mit der den Naturmenschen eigenen Treue fest an sprechen heilig sei. Wie hatte er so niedrig, so erbärmlich gehandelt! Wie sie ihn verachtetet Sie stieß mit dem Fnß einen Stein Dann dacht« sie an Ellen arm« kleine Ellen ihr konnte sie nicht zür nen. !Lesen Ellens. Ach, hätt« st« S damals aiese Beiden l Sie hatten ihr« kleinen gemeinsamen Interessen, ihr« Musik g«- Welch' elendes Leben für sie Alle! aber nach und nach wurden sie trübe und ausdruckslos. Es sollte also fortgesetzt werden, dieses öde, unthätige Leben fortgesetzt werden „bis an's Ende". Am folgenden Morgen, eh« Mauritz erwachte, war ihr Koffer wieder ausge- Er zürnte, bat, machte ihr Vorstel lungen, Alles umsonst, st« gab kein« Gründe an, erklärte nur, daß sie da Wie sehr wünschte sie, daß er es thäte! Und dann schlichen die Tage dahin, furchtsamer Scheu, und ein einziger Blick sagte ihm, daß er in ihren Augen nicht mehr derselbe sei, wie zuvor. Mutter fühlte, und nun wurde sie außer sich. Sie hätte es sich als das größte Glück auf der Welt gedacht, ein kleine« Kind ihr eigenes Kind au ihr Herz drücken zn können aber jetzt war jetzt' vermochte sie eS nicht. ES dänchte ihr, cr habe ihre Ehre, ihr Glück, ihren Glauben, ihr Vertraue», ihre Zukunft gestohlen und, schlimmer noch als alles Andere, ihr die heiligen Gefühle der Mutterliebe geraubt und sie zu einem elenden, erbärmlichen Geschöpf gemacht, das nur Haß und Bitterkeit zu empfin de» vermochte. Das Kind stillte sie selbst und wartet« Sie sühlte, wie das Blut siedete, si« symmetrischer Schönheit und Kraft be wußt. Mitunter dachte sie an die Möglich keit, die Liebe ihres Mannes zu gewin ne», ihn wieder aufzunehmen in ihr Herz, aber sie fühlte, daß der bloße Wunsch Heuchelei sei. Es war nicht möglich, sie verachtete ihn zu tief, und sie verachtete sich selbst noch viel mehr, weil sie mit ihm zusammenlebte, als sei nicht« geschehen, nur um des Hausfrie dens, des Scheines willen. Thea so hatte sie das Kind nach ihrer Schwester genannt war immer gesund, eben wie si« selbst, schlief, aß und gedieh, verrieth aber früh eine hef tige, unbändige Gemüthsart und Ole andra erkannte mit steigender Unruhe, daß sie selbst nicht den Gleichmuth und die kluge Besonnenheit besitz«, di« erfor derlich ist, um «in Kind zu erziehen. In allem dem, was die leiblich« Pfleg« betraf, zeigt« sie sich ihrer Ausgabe ge wachsen; aber wie sollte sie ihr Töchter lein erziehen können dasselbe gut und glücklich machen. Da« Kind war erst zw«i Jahr« alt und schon w«int« di« Mutter vor schwerer Besvrgniß in Betreff seiner Zukunft. See erkannte, daß es ihre eigene heftige, heiße Natur geerbt— sie erkannte dies an den stürmischen Aeußerungen der Zärtlichkeit, mit denen die Kleine sie bisweilen überhäufte, an dem Trotz und den wechselnden Launen, die sie zeigte. Richtig angeleitet .würde sie sicherlich einst ein« gute und brave Frau werden sie fühlte, daß sie eS selbst hätte werden können, aber nie hatte sie so wie jetzt über ihre eigenen Mängel getrauert. Oleandra war jetzt zmeiundzwanzig Jahre und stand in voller Jugendkraft und Blüthe. Ihre Gefühle waren ruhi. Ger geworden »nd hatten sich gleichsaa abgestumpft; sie ging zumeist schweigen! umher, gesenkten Blickes nnd mit einer, müden, schlaffen Z»g um den Mund. Sie hoffte nicht länger etwas von de, Zukunft, dachte nur an das Kind und daran, wie sie Tag für Tag verbringe, zufrieden und geduldig. Thea schlief in ihrem Korbwagen im Schatten eines Holz/loßes, das Kinder mädchen saß daneben mit ihrem Strick- Die Sonne schien warm, kein Lüft chen regte sich; ein Vogel flog hin und wieder zwitschernd über die reifen- Jhr Blick fiel aus die Landstraße. In sichtbar. Sie erröthete tief und lächelte übe» den Titel „Fräulein". Ber als sie. „Bitte haben Sie die Güte, ein rung.^ „Mein Name ist Adamsfon," sagte er, sich selbst vorstellend, „ein Nesse des .Brukbpatron' wie man ihn hier .Wie so?" gepflückt.« sagen. i'ch si d dch „Hier bringe ich Dir Jemand, der Dich zu sprechen wünscht. " Si« stand Im Begriff, wie gewöhnlich das Wort Papa hinzuzufügen hielt aber plötz spielte. »John, ach du lieber Gott, John, 'st ja nicht möglich!" „Das war ich vor fünfzehn Jahren." Er lachte wiederum, wobei seine ge sunden weiße» Zähne zum Vorschein kamen. (Fortsetzung sorgt.) z SchwSbischer Humor. Nuch der Humor im guten Lande Schwaben verdient volle Beachtung, die ihm eigentlich »och diel zu wenig seitens des deutschen Leserpublikums zu Theil wurde. Als Beweis, wie originell und witzig schwäbische Dialectdichtungen auch uns Nord- und Mitteldeutsche zu berüh ren vermögen, entnehmen wir dem „Wiener Humor" die folgende schwäbi sche Soloscene Rud. Wollers, in welcher dieser den „Hanesle" also seine Erleb nisse schildern läßt: Nau! Nau! Mir wollet jetzt S Schöpple trinke un i will ällz verzähle, wie Mersch in Stuagart ganze isch. Letzti Sundäg bin i ns Stuaz«rt nei', w» i mei' Leablig nia bi' gwea. Und wia i ällz g'mächli' so bin rum'laufe, so siech i viel Frana und Herra, die gauhd all in a graußes Haus, bei a grauße Thür nei'. Ich srag' den Mann, der mit na Kaprolstock dasür steiht! ,'S muaß da wol a Kerch sei'?" Da lacht er und sait: „Du bist wohl's aischtmal dahia? No, gang nei' und guck, da hin na thut ma Schosköpf' verkauf«!" „WaS ?" sa/ i, „Schosköpf', no Du bist no' da?" Da lacht der Greanrock und sait: „Willst au do rei? Zahl' drei Batze, no lass' t Di' nei'!" — „Ja", sag' i, „was soll denn hinna g'scheah?" „Comedi", sait er, hast nia noiz so was gseah?" I zahl' drei Batze. D'raus sait er: „Gang still dui Stugia naus, so weitas ma' ka', dert steht t Mah', dem zeihst Du des Zettle na." I geh' naus und wia i de Gang sürra gauh, in dem 's greuli senschter gwea iS, weil koi Finfchter da gwea is, da Potz Blitz, werd wer ganz warm, i han uf emal e Maidli im Arm. Di« hat aber ällz so lant g'schria, daß i glaub, sie hätt sie net amol küssa lassa, wenn i no' so g'schmeichlat hätt'. Doi ganget ufamal e kloinS Thürle uf und da Hat'S blitzt und g'funklat, daß nie» fan vor lauta Gncka d' Augs verganga. I schrei, itzt blitzt. Da lacht Aner, der neba mia steiht und sait: »Des ifcht der Kronleuchta und die Ampla, die an zunda worn sind." I schau' um und um und stach die Leuta wurla, wia d' Ratta; Fraua sitze do mit HuitS, wia pie Fuirkübla und vonna ihnra Schöpf' is abag'hangt allerzei Firlefanz und us am a jeda a Gokatarschwonz. Unner die Musikante es oaner g'fesse mit ma Skecka und hoat sie auf die Köpf g'haut, damit sia z' geige und z' blase ansanga. Und Ouna sitzt vor» in a Häusle und Böchle vor sich; das ischt g'wi» e Deliqnent, der da ein g'fperrt ist, damit cr sich nicht rühre kann. Uf emol rollt das groiße Für tuch af und da wert mers Gucke zum Graus, 's zerrt Omer e Maidle usscm Haus. Dui schreit gottsjammerle: „Land mi gau." Aber der Kerl will nit von er lau. Da lummt e alter Mann und fanget mit dem Kerle z'sechte an. Der Kerl sticht ein tand. No glaubet, von denna Hundert regt si' Oaner? A Na l Sie pseiget und geiget ast, war no' noiz g'schea, ich han nischt g'seah vor Angscht. Uf emol hair i a lustig's Stückle Pseifa, da tanzet All, wie uffera Kirmes, hent rothe Kleider an und rolhe Bäckli. Da kummt der Kerla Wieda und schmeichlat an Maidli und sie wellet richtig mit em fort. Da kommt en Andra, dui lest ihm d'Levitta, nennt em vi' Schlarafseng'sries und machet oi Skandal, fe send aber bald wieder lusti', bis oiner „Mordiou" schreit. Kurz, eS geiht kauderwelch zui in dem Haus. Der Kerla geiht noi z' Friedhof da is a stoinerne Reiter gwea, der hat, i Hab's g'wih g'seah, mit de Maul g'schwätzt und dem Kopsg'wunka. Ten hat der Nerle g'svppat und g'lachl. Bald aber hat's ent's Lacha verbittert; der alte Mann, i han sölber zittert, iS in d' Stuibe komma und hat den Kerle mit sein' Pratz dapple g'nomma. Derno' send ällige Tuisel komma, und hont em mitg'nomma in d' Hüll. Ten Schwc selphuhl han i richti' g'schmeckt und han die Hand vor die Auga g'halta. No und glaubet sie, Oiner im ganze HauS hätt' bet, ns>' in d' Händ' han sie g'haut, und e Jubel ist g'west, älls wie bei oincr Hochzeit. I han bei mir denkt: Stuagart isch do a recht „So doin und Gomorrha" und 's bescht werd sei' iner geiht niinma nsi und ißt z' HauS in soi Stüble Späzli mit Kraut, wie i jetzt thun werd'. Guli Nochtl Ootenloy». In Pcrsicn leble einmal ein Kadi, der weise und gerecht, aber wegen seiner Atrenze beim gemeinen Aolle nicht de liebt war. Nun gab es zwei Männer, welche verieindel waren: Ab» Jshak und Al Hassan. Ersterer läiierte den Ka?i auf visenem Markte, und Al Hassau hatte nichts Eiligere; zu thun, als alle diese Lästerungen dem ttadi wiederzuerzählen. Nach kurzem Nachdenken sagte der Kadi: »ES ist wahr, Freund Hasjan, daß Abu Jshak nicht recht daran gethan hat, mich aus offenem Markt zu lästern, Allah ivird ihn dasür bestrafen. Du aber sagtest mir alle» in's Gesicht, da für erhältst du 30 Ban,buShiebe.' Uno also geschah es. Vergaloppirt. Ein Pro fessor lägt seine Schüler öfter freie Vor träge halten, be» welchen sie vom Kathe der aus sprechen müssen, um sich an den Anblick der Zuhörer zu gewöhnen. Ein Schüler, der soeben einen Vortrag von seinem Platze in der Schulbank recht gut gehalten, muß nun denselben auch vom Katheder aus Probiren. Kaum aber hat er angefangen, so wird er durch die ungewohnte Situation ver wirrt und findet nicht we)r die rechten Worte. Da tritt der Herr Professor heran und spricht, in der Absicht, den praktischen Werth solcher Vortrags- Übungen recht eindringlich Aug,» zu sühren: „Sehen Zie, wie leicht mau dummes Zeug vorbringt, wenn man da oben steht!" Es gibt Leute, die ihre Grundsä:.e leichter änZern, als ihr«