«in- Kind des Meeres. Noman von Vilm» Lindhe. (I. Fortsetzung.) „Da? geht, wie s kann acht Kinder iron scheu, als schäme er sich mit feinem Anerbieten herauszurücken. „Deshalb bin ich hergekommen Ihr dürft's nicht übel nehmen, Kasperßon und ich waren ja Kameraden." „Kameraden" das Wort that wäre noch im letzten Augenblick daheim geblieben; denn erst als sie schon a» Bord de« Kalter» war, wurde es ihr klar, daß Sven nicht mitgehe, und mit einem Satz stand sie wieder auf dem Ufer, nahm ihn in ihre Arme und versuchte ihn in'S Fahrzeug zi, heben, aber der Knabe sträubte sich mit Händen und Füßen dagegen und riß sich los. „Ich will nicht, ich will nicht!" schrie Die Segel waren schon gehißt, und jetzt war eS der Kapitän Adamßon, de? am Steuer saß. und der ließ „Der BrnkZpatron wartet. Du darfst ihn nicht aufhallen," flüsterte Jana ihre, Tochter zu und schob sie leise von sich. „Gebt Acht, daß Sven nicht in's Wasser fällt, habt Acht ihn!" schlaug- N 's t ' b d' K t bart. Petrus Klagstadt war Soldat und der „Patron zu Gullberga" seine Gutsherr^ Eine grobe Hand legte sich auf di» Oleandras. „Maih Platz, Kleine ES wälzte sich wie Meereswogen aus sie herein: der Abschied, die Bitterkeit, die Sehnsucht. „Wo das Meer, das sie liebte?" gleich hinter den sich immer meh« aus breitenden zahlreichen Klippenformatio- Sie hielt die Hände vor die Ange» und weinte. Der Mond ginz klar und voll auf, sein Silberlicht über Land und Meer ergehend. m,> bei feine» Strahlen sah sie die Schären gleichsam Platz machen .Fürchtest Du Dich, kanbkrabbe?" wieder iu der Luke zeigte. „Ein Glas mehr, he?" fragte er mit unsicherer Stimme und reichte Petrus für den Grog gewärmt wurde, und schwere Dünste von Tabak und Alkohl stiegen herauf. „Bring'das Mädel her," lallte der Patron, „sie soll nicht auf den harten her Stimme. Als der Patron sich entfernt hatte, miithcnd, das; mau ihm nicht gehorcht, Meer weit hinter ihr, das Fahrwasser „Willst Du steuern?" fragte Petrus. „Re —e," erwiderte sie und blick!« sich Pferd an es war noch eine halbe Meil» „Danke bestens!" bittender Blick a»S Oleandra» ldch b . ch korpulente Frau von mittleren Jahren. Sic trug ein braunes Wollcnkleid, ei» schwarzes Ehenillctuch und eine weiße Haube mit. schreiend rothen Bändern. In der Hand hielt sie eine Tapisserie arbeit nnd buute Wolle lag auf dem Tisch vor ihr ausgebreitet. Sie stand nicht auf —das wäre unte» ihrer Würde gewesen der Schemel unter ihren Füßen aber erhielt einen unzarten Puff uud die Brille eine hastige „Nun, bist Du endlich da, Adling ihn anzusehen, ihr ausdrucksloser Blick „Ich hatte sie mir blond vorgestellt," sagte sie und ihre Stimme klang einiger maßen enttäuscht. „Glaubtest Du denn, daß sie solche Augen haben würde?" „Wie alt bist Du?" fuhr sie, an heißt Du denn. Kind?" „Andra es wird immer besser! Nun dem kann abgeholfen werden. An- dra klingt nicht so übel, Andrea -»> FräuleinAndrea Adamsfon. Leider kanns! Du keinen illustreren Namen bekom Mittagstisch gedeckt stand. Ihr Blick ruhte fortgesetzt auf Olean und ließ seine Frau und seine erwachsen« Tochter die Kate bestellen, so gut ej eben ging. machen." „Gut ist sie schon, wie ich glaube möchte sie mrr gedeihen! Sie ist nicht Ein Blick der Gnädigen veranlaßt! ihn, sich noch mehr in sich selbst zu vcr- Wie sah es da drinnen aus? Welch fische Fächer, bunte Muschelu, Schiffs- Flafch«, (Fortsetzung ,- ? »i«« tzSyere »»cht«esch»l« »» Seltsam zenug nimmt sich so eine höhere Töchterschule in Bengalen au», wovon E. Rio, offenbar eine Dame, im „Hamb. Korr." zu berichten weiß. Die Anstalt, welche sie besuchte, lag hinter einem großen Eypressenhain; vor dem alten Gebäude dehnte sich ei» Vorhof, in dem unter einer alten schattigen Ta marinde Stühle ausgestellt waren. Wei ter durften die „unheiligen" Männer nicht dringen. Hier —so erzählt die Verfasserin setzten de? Schulmeister und Jnspector sich bescheiden nieder, während ein altes zahnloses Weib still schweigend einen schweren Vorhang bei Seite zog und mich, sowie des Jnspec tors Frau in's Allerheiligste führte. Ein befremdendes Bild bot die Klasse: nicht Kinder, nicht junge Mädchen, nein, auch Weiber, darunter alte, grauhaa rige, zahnlose, lagen hier dm Studien ob. Ungefähr 4t) Schülerinnen im Ganzen. Alle gut gekleidet, wenn auch in schreienden Regenbogenfarben, mit großen goldenen Ringen im Ohr und durch die Nase, und mit Armbänder» von klirrenden Münzen und kleinen Goldglocken, nicht nur um Hals und Arme, sondern auch um die Schenkeln Als wir eintraten, erhoben sich All« vom Fußboden, mit einem Geräusch, nicht lauter, als wenn ein Schwärm Tauben auffliegt. Sie begrüßten un» mit dem schönen und Zwürdigen !Salcm der Orientalen, dann ließen sie sich wie der aus die Erde nieder. Sobald laut lose Stille eingetreten war, begann de» Jnspector jenseits des Vorhangs drau ßen im Hof sein Examen, indem er so laut als möglich schrie Die erste Klasse wurde ausgcrusen, sie bestand aus zehn Frauen, die meisten alt, grauhaarig und zahnlos. Der Jnspector befahl, sie sollten ein bestimmtes Buch auf einer gewissen Seite öffnen. Dieser Befehl erzeugt« einen kleinen Aufruhr, da sämmtliche „Schülerinnen" murmelt«,'», diese Seit« hätten sie noch nicht gehabt, lönnten si« also auch nickt lesen. Schließlich san ken sie sich doch zurccht nnd Fatima Be gum wurde vom jnspector aufgefordert, zu lesen Fatima war eine ziemlich alt« Person mir einer großen goldenen Brille aus ihrer spitzen Nase, Kopf und Gesicht vermummt in dem landesüblichen Kops tuch. Sie stotterte ein paar Zeilen zu sammen, ohne zu ahnen, welchen Sinn das Gelesene enthielt, oft verbessert durch den Jnspector, wahrscheinlich s» ost er von dem halblauten Gewäsch et was verstehen konnte. Dann würd« Hosaini Beguin aufgefordert, aber trotz der wüthenden Blicke der Lehrerin blieb sie dabei, daß sie nicht lesen könne. Noch schlimmer stand es mit dem Schreiben. Nur das Töchterchen der Lehrerin konnte schreiben, zwei Andere malten noch ein paar Buchstaben auf die Taiel. ohne sicher zu sein, wie sie hießen; ein« Dritte schrieb, indem sie ihnen übe» die Schultern sah, die Buchstaben nach, aber wir entdeckten diesen Betrug und führten sie bei Seite, wo sie uns ge stand, dies sei ihr allererster Schreib versuch. Nun ordnete der Jnspecto» Zählen und Addiren an, doch nicht eine Einzige versuchte es auch nur. dies« Geheimnisse zu enthüllen. Tann ma« die Prüfung zu Ende, denn nur von der „Ersten Klasse" verlangt ma» Kenntnisse. Wie der bei solchen Ergeb nissen den Muth nicht verliert, ist »in unverständlich; er gestand aber mit größter Seelenruhe, daß dieS sich in je dem Jahre wiederhole, man könne auch nicht mehr verlangen, da selten ein« Sckülcrin länger als sechs Wochen ode» zwei Monate aushalte. Sie Heirathen meistens schon im zwölften Jahr; Viel« besuchen dann erst sväter die Schule, oft wenn sie schon Großmütter sind. Bes sere Leistungen sah ich von jenen Schülerinnen im Tanzen. Die best» Tänzerin von Allen war jene halsstar rige Hosaini, die nickt lesen wollte; al» ich ihr darüber eine Bemerkung machte, sagte sie lackend: „Tanzen ist Glück lernen macht dumm!" Noch einige !h zu m^cbcn.