Acrgcbrus. »ioman von ?r halte bisweilen schon davon gesproch'n, daß er nicht übel Lust hätte, noch ein Md von Skariioiv zu er werben. Nul-'l>atte er noch iiicht schlüssig werden könne», welche«. Aber das würde doch einmal geschehen. Wenn dann auch Löschwitz ihm noch eins abkaufte/ würde der Erlös hinrei che», ihm einiii mehrmonatlichen Aufent halt in RoM zu ermöglichen, die nöthi gen SkizzenUind Studien sür die «Sze nerie seine« Gemälde« an Ort und Stelle zn machen. , So arbeitete er denn frisch und fröhlih und »oller Begeisterung „Bist Du bereit, Lanie?" rief Ar nold, zum Ausgehe» gekleidet, in die Küche hinein, wo die junge Frau mit der Köchiii verhandelte. da»» i» ihren Auflräqe» fort: „Fragen Sie auch beim Gcflügelhäiidler »ach einem selten Kapaun." Sie griff dabei in ihr Gcidbcntclchen, aber die darin enthaltene Baarschast reichte zur Bestrei tung all' ihrer Ansträge nicht aus. „Ich bringe Ihne» gleich das nöthig« Geld," sagte Melanie und ging in das Schlafzimmer, schnell de» Maiilel limzu- bin Ich fertig! Aber bitte, gestehen müssen, daß ich eine gute Haus hälterin gewesen bin." Daniit streckte sie ihm lachend die offene» Hände hin. zelnd sein Portemonnaie hervor und gab ihr etliche Geldstücke daraus. „Soll das Alle« sein?" sragte Mela- die Stimmung, die ich zu meiner Arbeit brauche. Hast Du Dein Kostüm be reit?" Da« Wiithschnstsgeld, welches er ihr ruft Melanit, „Ah, hat Frau von Lösch zu verwenden. „Äh, und dort binter ihrem Sessel. Du, Arnold? Herzog Giiiitjeris!" Ein eignes Gefühl von Eifersucht, das ihr „Willst Du Dein Kostilm nicht anle gen?" Sie nickt »nd tnit schnell in ein kleines Nebcngemach, ihr Kleid gegen Arnold bc'.eit«, Palette und ivtalstock iu der Hand, vor der Staffelei. Sonst pflegte ihr Erscheinen, in einem derarti gen Kostüm, ei» Lächeln zärtlicher Be wunderung auf seinem Gesicht hervorzu rufen, heute aber vermochte sie die Un muthsfaltc» auf feiner Stir» nicht zu glätte». Er prüfte lange, ließ sie ihre Stellung hundertmal wechseln, machte zu scin. hib h N Ans dem Rückweg mühte Melanie sich reit und s»agte, ob sie ihn nach der Akademie begleiten solle. Vielleicht würde heute die Beleuchtung besser, und bewundern werden." Seine Stirn verfinsterte sich noch mehr. „Ich kann die Tiber nicht malen, ohne sie gesehen z» haben." Das also machte seinen Kummer aus! lkr litt unter der Sehnsucht nach dem ge lobte» Lande der Kunst. Diese zu stillen, konnte sie ihm freilich durch ihre Sticke reien nicht ermöglichen. Arnold Palette und Pinsel bei Seite warf. „Du kannst nach Hause gehe»," sagte rr. „Ich mache noch eine» Spazier gang. " Melanie wollte bitten, ihn begleite» ;u dürfen, aber da siele» ihre Stickereien hr ei» und sie ging nach Hause. Slickcrcicn die Augen sehr angreife». Slber auch die größere» Summe», die sie damit verdiente, wollten nirgends »ung gebildet, da begannen ihre Augen >u schmerzen, so daß sie zu der noch schlechter bezahlten Stramin-Stickerei lurülkkchren innßle. So sah sie sich ge zwungen, auf andere Weife Geld her davon, ei» Bild von Arnold zu kaufe», und auf eine direkte Bitte dcS Künstlers hatte er geantwortet: „Es thut mir leid, lieber Skarnow, aber ich habe jetzt selbst kein Geld." Gesucht: Maler, die da« künstlerisch Bemalen Da bot sich ja eine Möglichkeit, Geld zu verdieneil! Und schnell entschlossen machte er sich aus den Weg, „Gnieu Tag, Skarnow! Sind Sie kärbte. """Ich'?""'' „Ich kann nicht." Franzesk lachte. „Ich hätte eS Ihnen früher gar nicht zugetraut, daß her. »Wer weiß! Jedensalls sehlt« „So überlege» sie sich bis dahi», ol »ich sich hin sumtticnd, trat er ins Haus. Arnold Skarnow blieb stehen unk schaute dem Andern nach und sachte sich: „Die personisizirte Mittelmäßigkeit geht nach Italien, während ich zum Hand werker werde» muß! Ich, dessen Talent „Weshalb mußte FranzeskS Vater Sohn armer Handwerker?" Er wandte sich »nd eilte die Straße hinab. Wie eine Ecntncrlast drückte ihn das leichte Packet in seiner Rocktasche. Er, mit seiner Kunst, mit seinem Können Geld, daß er für das so eben abgeliefert« Dutzend erhalte», brannte ihn. Zu Hause angelangt, fand er Melanie vor eincin Tisch mit Rechnungen. Auf seine unwirsche Frage, was si, treibe, deutete sie nur auf die Blätter und seufzte. Er warf seinen Geldbeutel vor sich hin: „Da hast Du de» Jammerloh» sür meine Handwerkerarbeit. Sieh, was Du daniit ansangen kannst." Damit ging er i» sei» Zimmer, fügte ein Blatt mit einigen ablehnenden Zeilen zu dein soeben mitgebrachten Pakete, rief das Dienstmädchen »nd schickte c« damit in die Handlung zurück. Er konnte es nicht fertig bringen, sich länger so z» erniedrige». Lieber wollte er sich »»Spfändcn, crmittiren lasse», lieber Hunger»! Er ging unruhig mit langen Schritten in seinem Atelier auf »nd nieder, dann und wann blieb er vor einem Bilde ste hen. Er fluid selbst Manches daran zu tadeln, aber er mußte doch selbst sagen, daß sie iminerhiii von seinem ausgespro chene» Talent zeugte». Franzesk dage gen seine ganz« Kunst bestand in einiger Fertigkeit der Farbenmischuug und Piiiselsührung hatte alles unge lernt. Er trat in das Wohnzimmer zurück. Dort am Nähtisch vor dem F«ister pflegte Lany um diese Zeit zu sitze», mit irgend einer merkwürdig geschmacklosen Stickerei beschäftigt. Was machte sie nur mit all dein Zeug? Da lag richtig wie der ein großes Stück Stramin mit einem Muster. Er ließ sich vor dein Tische nieder. Was mochte iu dein großen Pa ket Hiersein? Stramin, Wolle, Mu sterblältcr Ah sie arbeitet für Geld. s e«i » e Frau sür Gold! Deshalb also war sie so verlegen geworden, als er einmal scher zend geäußert: Die Frau eines MalerS schon durchaus welche machen wollte. Da wurde draußen die Thür geöffnet und Melanies Schritt auf dem Korridor hörbar. Arnold mochte jetzt nicht mit ihr zu sammentreffen. Es verletzte feineu Stolz empfindlich, sich sagen zu müssen, daß seine Frau sür Geld arbeitete. Aber sollte er e« ihr verbieten? Vielleicht wai da« die geheime Hilfsquelle, die es ihr bisher ermöglicht hatte, den Haushall zu führe». Sollte er diese jetzt verstop fe»? Nein! Doch mochte sie wenig stens glaube», daß sich herum zu vergesien bei«, Anölick dieses pikante» Gesichtchkiiz. (Fortsetzung folgt, j » »er S«t»aba«ettru»r. Zu allen Zeiten haben die Kriege? aller Böller etwas Außerordentliche« im Trinken geleistet, und unsere Vorjahre» waren nicht die einzigen, welche sich d»> rauf verstanden, sondern in ganz Eu ropa ließen die streitbare» Mannen kei nen edlen Durst verloren gehen und tranken des Weines, Bieres und Meth» niemals genug. Die Kunst des Zechen» aber war eine deutsche, und trank bei uns nicht um des Trinkens und der Be rauschung willen, sondern zur Mehrung von Heiterkeit und Behagen, und darum dursten Musik und Gesang, Humor, Witz >md Scherzwort auch nicht bei den Gelagen unserer Vorfahren fehlen. Bon diesem überschäumenden Kneip» Humor zeugt noch die Mühe, Sorgfalt und Kunst, sowie die unerschöpfliche Laune, die sich in den mannigfaltige» Formen der Schleiskannen, Humpen, Krüge, Becher, Gläser und anderer Trinkgcsäße kund gab, welche bei de» Gelagen unserer Altvordern auf de- Tafel erschienen und manchmal mit lufti gen und launigen Sprüchen verziert »nd mit allerlei humoristischen und neckende» künstlichen Vorrichtungen versehen wa ren. Wer heutzutage eine Sammlung von geschichtlich?» und kunstgewerbliche» Alterthümern besucht, der staunt über die Schönheit, Mannigfaltigkeit und fröhliche Laune, die sich in den noch so zahlreich erhaltenen Trinkgesäßen unse rer Vorfahre» kundgibt. Ein derarti ges Trinkgeschirr von altdeutscher Ar beit ist ein gläserner Humpen zum Steigbügeltrnnk aus dem lö. Jahr hundert. Der Steigbügeltrunk ist der seit undenklichen Zeiten übliche Ab schiedstrunk beim Davonreiten, mit welchem der Scheidende seinem Wirth- Bescheid that und der gewöhnlich erst auf dem Pferde und im Sattel genom men wurde. Dieser Humpen enthält reichlich zwei Liter und war also eiu tüchtiger Schluck für den Scheidenden, der ihn bis zur Nagelprobe leeren mußte. Aber ma» war damals gewöhnt, noch einen tüchti gen Tropfe» mit in den Sattel zu neh men, wie wir aus der verbrieften That sache wissen, daß damals ein paar Maaß Wein, auf einen Zug zu sich genommen, den Mann noch nicht auS dem Gleichge wicht brachten. Ist es ja doch urkund lich erwiesen, daß der tapfere Bassom pierrr, welcher der Gesandte Königs Heinrichs IV. von Frankreich bei der schweizerischen Eidgenossenschast war, einmal einen Steigbügeltrunk that, der selbst den unerschrockensten Trinkern jener Zeit imponirte. Als er nämlich nach Beendigung sciner Gesandtschast von Bern abreiste, kamen noch die Ab geordneten der elf Kantone, um sich zu verabschieden und tranken ihm jeder in einem Quart Wein „Glück auf den Weg" zu. Bassompierre aber zog sei nen Reitstiefel aus, ließ in denselben els Quart Wein gießen und trank diese auf das Wohl und Gedeihen seiner lie ben Freunde von der Eidgenossenschaft als Steigbügeltrunk, Deutscher Durst. Ein Ereigniß, das als einzig sowohl in der preußischen Kriegsschichte wie in den Annalen deutschen Durstes verzeich net steht, gleichwohl aber ziemlich unbe kannt geblieben ist, gehört dem denk würdigen Jahre 1814 an. Eine Ab theilung von mehreren Regimentern der verbündeten Heere, zum großen Theile Ostpreußen, belagerte die Festung Chalons. Der französische General Macdonald hielt die Stadt besetzt und verweigerte hartnäckig die Uebergabe. Uork befahl demgemäß das Bombarde ment. Von Zeit zu Zeit machte der Feind Ausfälle, die aber stets zurück gewiesen wurden, woraus die Be schießung ihren Fortgang nahm. All mählich aber wurde eiues Tages 5aS Feuer schwächer und schwächer, bis eS zuletzt ganz aufhörte. Der komman dirende General befand sich damals mit seinem Stabe in einem Bauerhause vor der Stadt. Er hatte gerade seinen Reitknecht nach St. Memniie geschickt, um elwaS Wein für die Tafel zu holen. Plötzlich kam dieser ohne Wein mit bleichen Wangen, den Ausdruck des Schreckens im Gesicht, zurück. „Alles todt, Excellenz, Alles todt!" stammelte er. Der Feldmarschall sandte sofort einen Adjutanten ab. Als dieser in St. M»mmie auf dem Lagerplatze ankam, überraschte ihn ein Schauspiel, das ihn in der That zuerst erstarren machte. Hunderte lagen da in und außer der Reihe, ohne sich zu regen und zu rühren. Der Tod mußte hier furchtbare Ernte gehalten haben. Allmälig gewann der Adjutant seine Fassung wieder und nun gewahrte er, daß aus vielen Kehlen dumpse, gurgelnde Laute drangen, die anders klangen als das Gerüchel von Sterbenden, und dazu bemerkte er ring» aus dem Boden Splitter Und Trümmer von Tausenden von Flaschen. Da und dort traf sein Auge jetzt auch Gruppen von schwatzenden, lachenden und zechen den Soldaten. Nun klärte sich da» Räthsel ans. Die braven Ostpreußen hatten ein paar Champagnerkeller ent deckt und das „Weißbier", wosür sie e» irrthümlich gehalten, in überreichem Maß genossen Manche von ihnen wa ren im tollen Rausch mit der Flasche in der Hand gegen die Mauern gestürmt und hatten dort den Tod gefunden, die meisten lagen mitten im feindlichen Feuer im süßesten Schlummer. Der Adjutant eilte zurück und mel dete, was er gesehen. „Eine nüchtern« Brigade zur Ablösung!" commandirt« Kork. Der Feind hatte zum Glück von alledem nichts bemerkt, sonst wäre es ihm leicht gewesen, den Gürtel der Be lagerer zu durchbrechen. Dies war auch der Grund, warum ?>ork die Sache nicht tragisch nahm und sich mit einer derbe» Strafpredigt begnügte. i —Nimm dem Dummen seine Dumm heit und Tu nimmst ihm sein Glück.