Dentsche Loca»na«l»r»chten. Provinz Brandenburg. Der Wachtmeister Wodtke vom 3. Gardc-Ulanen-Regiment in Potsdam, welcher zwei Ulanen durch Mannschaften hatte anspcicn lassen, ist zu 2 Jahren Festung und Degradation verurtheilt er aus der Schloß terrnsfc des Neuen Palais anf Posten stand, schoß sich der Grenadier Klatt vom 1. Garde Rgt. z. F. eine Kugel durch die Brust. Man hofft ihn wieder herzustellen. Als Motiv wird gekränk tes Ehrgefühl wegen einer Utägigen Arreststrafe bezeichnet. —Bei der letzten ReichStagswahl Ware» in Rohrbeck Wablbctrügereien zu Ungunsten des freisinnige» Eandidaten, des Berliner Oberbürgermeisters v. Forkenbeck, vor gekommen. Letzter Tage nun wurden gegen die Schuldigen, fünf Mitglieder des dortigen Wahlvorstandes, Gefäng nißstrafen von 2 Wochen bis zu 3 Mo naten verfängt. —DaS Fleischermeister Klugert'sche Ehepaar in Crosse» hat de» Verlust von 5 Kindern, die innerhalb weniger Tage von der DiphlheritiS hin weggerasst wurden, zu beklageu. Di« Mutter foroohl, als auch das sechste und lebte Kind liegen an derselben Krank heit ebenfalls darnieder. —5 In Teltow SanitätSrath Dr. Andressc.—Die gol dene Hochzeit seierte» die Eheleute: Rentier Abr. Beermann u»d Bahn meister Mor. GlückSmann in Berlin, Ernst Meißner in Kienitz und Zelter in Wittenberge; der Drojchenkntscher Friedrich HanS in Berlin seicrte sein 50jähriges Bernssjnbiläum. Provinz Ostpreußen. Der Bauunternehmer Grieß ist wegen betrügerischen BankerottS zu l Jahr Gefängniß verurtheilt worden, - Das wegen seiner archäologischen Kunstschätze berühmte Fahrenheidt'sche Schloß Bey nilhnen wird jetzt einer umfangreichen Renovation unterzogen.— Es feierten: die goldene Hochzelt die Eheleute Post bote Eduard Pranzler in Königsberg (Kalthösische Str. S) Käthner Wltke in Loschinen und Losmann Gaigals in Willkischken; das 50jährige Dieustjubi !äum der Lehrer Kühnast in Gr.-Grö -I'cu, der Förster Goltz in Jnsterburg und der Schiffskapitän Vierow in Memel. Provinz WestPrenßen. Der verdorbene Prälat Landmeister hat dem Marieiikrankonhausc in Danzig 3000 M., der Landmeserstiftunz 1000 M„ außerdem den niederen kirchen beamten kleinere Beträge letztwillig vermacht. 112 Fabrikbef. Pfaiinen schmidt in Tanzig. Der geistesge störte Stiefsohn des Einsassen Jankowski in Bai'renfeld erfchluz mit einer Art - ,-.,ien Stiefvater im Stalle und brachte -c'.l -: Stiefbruder tödtliche Verwun dungen bei. —Die städtischen Behörden in Graudenz haben beschlossen, das «00jährige Bestehen dieser Stadt am 18. Inni d. I. durch eine kirchliche Feier, durch Schulakte und durch Herausgabe einer Denkschrift zn bege hen. Gefänglich eingeliefert wurde in krojanle der Besitzer Nneske aus dem Änsicdclungsgut Dolluick, welcher iu dem Verdacht steht, seine im vorigen Monat abgebrannte Scheune in Brand gesteckt zuhaben. Es feierten: die goldene Hochzeit die Eheleute Bahuhofs restauratcur Spiekermann in Graudenz, Arb, Pischke-Konitz und Bettin-Zemke- Dt. Krone; das 50jährige Dienstjnbi läum der Psarrer Lomnitz in Seroch; das 50jährige Meisterjnbiläum der Schneider Mix in Danzig nnd das 50jährige Bürgerjubiläum der Tischler Gottjr. Rühn in Elbing. Provinz Pommern. Mit einem großartigen Aufzuge, ei nen, Festessen und Ball im Kannen gieß>O'iche» Saale feierte iu Demmin die Backer Innung daS Fest ihreZ 300- jährigen Bestehens. — Der frühere Ge richtsvollzieher Höck in Neuwarp ist wegen Unterschlagung und Urkunden sälschung zn V Monaten Gefängniß ver urtheilt worden. Dem Buchhalter Franz Beuth aus Stolp, ans Thor» gebürtig, wurde wegen Unterschlagung einer Snmme von 1200 M. 1 Jahr Ges. zuerkannt.—s In Zülchow Pastor einer Brode. —Der Müller Wilh. Her mann in Giefebitz beging Selbstmord durch Erhängen; der Sohn deS Büd ,lers Kcmp in Ausbaii-Nörenberg er Ichoß sich, und die geistesgestörte Frau des Bleichers Schneider in Wolgast suchte und fand den Tod im Wasser. ProvinzSchleswig Hol- st e i n. ln Ratzeburg der Landwirth E. Ries, ein Beieran aus den Besrcinngs-- kriegen. Die Leiche des feit einiger Zeit verschwundenen Kreiskaffen Ren danlen Wicht in Ratzeburg ist im See nilsgefundcn worden. Ertrunken sind: die Wittwe Fahrenkrng in Fruerlund, der Sohn deS Rendanten Singelmann in Oldesloe und der Sohn des Ta pezierS Prinz in Schleswig (die beiden Letzteren beim Schlittschuhlaufen); un glücklichem Sturze erlag der Rentier Lohfe in Naundorf und an Äohlengas erstickte eine Frau Fick in Ottensen. Provinz Schlesien Der seitherige Lagerhalter des Kon sumvereins in Breslau Kaufmann Karl krapowski. ist mit 5123 M. unterschla gene» Geldern und Hinterlassung einer Frau mit 7 Kindern flüchtig gegangen. 112 daselbst der im Jahr 1789 gebo rene ehemalige Viehmakler H. Sonnen seld. Der Vater des verstorbenen hatte ein Alter von 113 lahten erreicht. ferner der Universität» - Bibliothekar Professor Dr. Oesterley. Unter dem Verdachte, ihren vor 2 Monaten ver storbenen Mann mit Arsenik vergiftet z» haben, wnrde in Königshütte die FleifchcrSwittwe Schneidrzyk verhaftet. Wegen Vergehen gegen das Nah rungsmiltelgesetz wurden in Laurahütte die Fleischer Murgot'fcheu Eheleute zu 4 bezw. 2 Monaten Gefängniß verilr theilt. Provinz Poser. Das Schwurgericht zu Lissa verur theilte den Eantor und Postagenten Julius Diener aus Sandberg wegen Unterschlagung nnd Urkundenfälschung zn 3 Jahren Gefängniß und 5 Jahren Ehrverlust. Die in Polajewo ver storbene Wittwe Poznan hat das unge wöhnliche Alter von 10« Jahren er reicht und ist in ihrem Leben niemals trank gewesen.—f In Rogasen der frü here Gutsbesitzer Rudloff. Provinz Sachsen. 112 In Halle Bergrath Julius Hecker, ein Ritter hoher Orden, Der Verstor bene bekleidete seit langen Jahren das Ehrenamt eines Salzgrasen der Salz wirker Brüderschaft im Thale. Der Bergmann Schröder in Staßsnrt hat sicU von Gewissensbissen gepeinigt, bei dem Gericht als der Mörder des Arbei ters Tangermann ans Winningen ange klagt. T. war bekanntlich im Aug. 1889 auf der Hecklinger Feldslur er schossen ailsgesunden und als müthinaß licher Mörder der Arb. Gottl. Gräber dahier verurtheilt worden. Letzterer hat demnach seit jener Zelt unschuldig »ucht hausstrafe verbüßt. Es feierten: die eiserne Hochzeit die N 1 resp, !10 Jahre alten Eheleute BaurinS in Wehra; das goldene Ehejubiläum die Eheleute Strube in Bilzingsleben.—Es erhäng ten sich: der Weber Hertmann in Din gelstädt (aus Schwermuth), der Sohn des Bahuarb. Bube in Möbisburg, der Oekonom Christian Ehrling in Tar thau (körperl. Leide» wegen) und der unverehWilh. Göllner in Westeregeln. ES ertranken: in Magdeburg der NmtSgerichtSrath Stubenrauch (insolge Sturzes zur Nachtzeit in einen Wasser- graben) und ein Sergeant vom Pio nierbataillon. Namens Wolter (gele lientlich der Nssprengnngen). Provinz Hannover, -s- In Hannover der Nestor der han noversche» Schriftsteller, Hermann Harrys. Mit Hinterlassung eines be deutenden Defizits in der ihm anver lrauten Kasse ist der Chausseebau Kassen-Rendant W. Maßlow in Geeste münde verschwunden. Der Eigen ivohner Peter Brandt in Neuhof wurde in seiner Schlasstnbe erschossen aufge funden. Es erhängten sich die geistes gestörte Wittwe Bleckmann in Harbarn sen und aus Furcht vor Strafe wegen Unterschlagung der Briefträger Meyer in Stade. Rhein Provinz, -f- In Köln der bekannte Erfinder der sog. Otto'schen Gasmotoren, Nik. Aug. Otto. —Die Gattin des verstor benen Geheimen Kommerzienraths v. Heimendahl in Eoblenz, welche noch jüngst 15,000 Mark zu wohlthätigen Zwecken spendete, hat dem Oberbürger meister weitere 10,000 Mark zum Be sten des städtischen Krankenhauses über reicht. — Ein ungenannter Wvhlthäter schenkte zum Ban einer katholischen Kirche in Derschlag 50,000 M. —f In Neviges der Kommerzienrath David Peter. —Mit ihren Geliebten, der un verehel. Tochter der Wittwe Schatrup und der unvcrehel. Tochter des Schnei ders Jakoby, beide in Elberfeld wohn käst, find in Velbert die beiden Fami lienväter Fruchthändler Harin und Kauf mann Hensch durchgebrannt. Dieselben hinterlassen zusammen eine Schulden last von 100,000 Mark und haben einen Wechsel in Höhe von 24,000 gesälscht. Die Wittwe Schatrup, welche das sau bere Verhältniß noch unterstützt haben soll, wurde verhaftet. Der Eisen bahn - Betriebs - Secretär Karl Mäder in Viersen, der im vorigen Jahre nach Unterschlagung der ihm anvertrauten Betriebskraiikenkassengelder geflüchtet war, ist jetzt zurückgekehrt und hat sich freiwillig dem Gericht gestellt. —Es feierten: d>e diamantene Hochzeit die > Eheleute Hittdorf in Köln; die goldene die Eheleute Esser in Aachen, Groß in - Düsseldorf, Falkenberg in Köln Nippes, > Jakob Goergei» in Niederwerth, Fober . in Raeren, Liewertz in Rödingen, Jge , ler in Schevenhütte, Strauß in Vollen ! dar und Seburscheuich in Worringen; , das 50jährige Aintsjubiläum der Leh , rer Meister in Heiligenslock und der c Rektor Schnitzler in Köln; das 50jäh c rige Arbeiterjubiläum die unverehelichte - Wilhelinine Schlegel in Morschbach, > Arbeiterin bei der Firma Abr. u. Gebr. - Frowem. Provinz Hessen Nassau. 5 1' in Cassel der neue Commandeur deS 2. Art Rgts., Oberst v. Nippoldt. Der Schreiber Jak. Walther in Frankfurt a. M. ist nach verübter Wechselsälschnng im Betrage von ca, 11,000 M. nach New Aork entflohen. —> Als inuthmaßlicher Mörder des 72- jährigen Landwirths Jung von Herda thurm, der unlängst mit zerschmettertem Schädel todt in seiner Scheune aufge funden worden, ist sein Stiefsohn Dän ner, der mit feinem Stiefvater stets a»s gespanntem Fuße lebte, verhaftet wor den. Wegen körperlicher Mißhand lung eines ihm anvertrauten Schulkin des ist der Lehrer Ehr. Fenner in Lan genstein zu 50 M. Geldstrafe bezw. 10 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Der Bürgermeister N. in Strüth ist zu 0 Monaten Gefängniß verurtheilt und zugleich seines Amies als Bürger Meister enthoben worden, weil er in sei ner früheren Eigenschaft als Unterschlagungen sich schuldig gemacht hat. Buchhändler Adolf Messing in Wiesbaden, feit Kurzem Mitinhaber , einer der angesehensten Buchhandlungen, ist unter dem Verdacht, während der letzten Jahre seinem ehemaligen Prin , zipal allmälig 20,000 M. unterschlagen , zu haben, verhaftet worden. Königreich Sachsen. Der frühere Agent Ahlrich in Grim ' ma ist wegen Hupothekenschwindeleien ' zu Jahr Gefängniß und 5 Jahren Ehrenrechtsvrrlust verurtheilt worden. —Einen Mordversuch verübte der Pens. ' Briefträger Anton Herfchel in Hohen ' stein, angeblich in einem Anfall von an der BriefträgerS ehefrau Minna Unger, deren Ehemann zur Zeit zu einer zehntägigen militäri schen Uebung eingezogen ist. Er über fiel dieselbe in ihrer Wohnung und fügte ihr durch Beilhiebe lebenSgefähr liche Verletzungen zu. H, wurde dem Landgericht Zwickau überliefert. Die Protektion über die im Januar 1802 in Leipzig stattfindende internationale Ausstellung für das Rothe Kreuz, Ar meebedarf, Hygiene, Vollsernährung und Kochkunst, hat die Königin über nommen, Die Ausstellung bezweckt zu zeigen, in welcher besseren Weise die Truppen sowohl im Kriege wie im ' Frieden verpflegt werden können. Der ! Dienst in den Eolonialgebieten wird be sondere Berücksichtigung finden. Die ! freiwillige Feuerwehr in Meißen wird Mitte Jnli ihr SOjährigeS Jubiläum »ls erste freiwillige Feuerwehr Deutsch lands begehe». Der unlängst verstor bene Stadtrath Lichtenberger in Oede ran hat letztwillig bestimmt, daß sein vermögen an Grundbesitz und Kapita lien zusammen etwa 30,000 M. nach dem Ableben der Nutznießerin der Stadt Oedcrau für Armenzwecke zu lällt. Thüringische Staaten. Die G?fammtzahl der in den thürin gischen Staate» in gewerblichen Betrie ben beschäftigten Franen betrug Mitte August 1800 nach den amtlichen Erhe bungen 5300; von dieser Zahl fielen auf Reuß ä. L. und j. L. allein 3387. Die Zahl der Auswanderer betrug im Jahre 1800 in Sachsen-Weimar 2KS, Meiningen 23», Coburg Gotha 200, Scl>warzburg Sondershausen 116, Altenbnrg 110, Schwarzburg-Rudol stadt 93, Renß j. L. 202 und Reuß ä. L. 52. Der Redakteur der „Eife nacher Tagespost". Kühner, ist zn VO M, Geldstrafe verurtheilt worden, weil ir sich in seinem Blatte der Ausdrücke „Gesindelgelichter" und „Kartellgelich ter" bedient hatte. Der flüchtige Colporteur Ernst Rod. Winkler von Gößnitz wird wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgt. Die Bevölke rungszahl deS Fürstenthums Rudol stadt beträgt nach der jüngsten Volks zählung 85,838, was einer Vermehrung von 2002 innerhalb der letzten fünf Zahre entspricht, Die goldene Hoch icit feierten die Eheleute Bromme- Kosma, Kohlbach - Neusitz, Krenchen- Oldisleben und Oertel-Serba. He s s en- D a r in st ad t. -f- In Darinstadt der Oberst Cere tionienmeister Lespold v. Werner. Zn Dudenhofen i. Rodgan erhängten sich die sechzehnjährige Tochter des Landwirths ZNahr XII, und der ledige Landwirth Petzinger.— 112 In Eber stadt der frühere Bürgermeister G. Müller, —'s In Mainz Domdechant Dr. Heinrich, Verfasser zahlreicher her «orrageiider theologischer Werke. Königreich Bayern. In einem Anfall von Geistesstörung jat in Dachau die Ziininermaniisfran Hranz. Glas sämmtliche Bett- und Klei dungsstücke zerschnitten, ihren 4jährigen Stiefsohn aufgehängt und sich dann mit -mein Rasirmcsser an Armen und Füßen !twa 20 Schnittwunden beigebracht. !lus Anlag der Prinz Regenten-Feier ieschlossen die städtischen Eollegien in Beggendorf, eine Lokalstistung von >O,OOO M. mit dem Namen: „Prinz Suitpold-Stiftung zur Gewährung von Msdarlehen bei »»verschuldeten Un glücksfällen" zu gründen. 112 Ein lipostel der letzten Fußwaschnng, der chemalige Rothgerbcrmeister Jgnaz Lchwenninger in Ingolstadt. Die Leiche des im Dezember verunglückten iädtischen Försters Psamitsch in Kissin gen wnrde dieser Tage in der Saale ge unden. Während einer Sitzung des SandgerichtS in i,'andshut crjftiss der chon 20 Mal vorbestrafte, falscher Be «Huldigung angeklagte Bader Maier >on Niederaichbach einen auf denl Ge nchtstifche als >il»i liegenden sievolver und schoß mit dem AuSruse: .jetzt wollen wir sehen, ob's ein blinder »der scharser Schuß auf den Staats inwalt Wunderer. Der Gerichtshof oerhängte über den Uebellhäter eine dreitägige Haststrafe, die Verhandlung vnrde alsdann fortgesetzt und Maier zu > Monaten Gefängniß verurtheilt, Zin Orte Dispeck hat der Schreiner Scherzer seinen Sohn, init dem er in Zeindschast lebte, durch einen Beilhieb tödtlich verletzt und sich dann erschossen. 112 in Nürnberg Rechtsanwalt Hart „ann. Am FastnachtSdienstag wurde >n Schnaitsee ein imposanter Maskenzug »bgehalten, darstellend einen HochzeitS jilg deZ Fürsten „Comorosoros" ans llamernn. Der Kaufmann August Eisenheimer in Schweinsurt ist unter Hinterlassung beträchtlicher Schulden, vie verlautet 114,00(1 M>, von hier »erschwunden. Er soll sich mit seiner Zrau nach Amerika begeben haben. interessante Faschings-Aufsührunz and am Fastnacht-Montag in Wasser dnrg statt, nämlich die Ansführnilg deS iistorischen Schauspieles „Die Weiber Irene von WeinSberg", ausgesührt non töO Personen. Beim Fastnachts- NaSkenznge der Bewohner der Semmel straße und des Grombühl (Würzburg) onrdcn mehrere Personen verletzt, eine tberfahren. Ein junger Arbeiter, Na uens Weiland aus Höchberg, blieb so fort todt, vier Personen wurden, zwei »avon schwer verletzt, ln'S Julius- Lpital überführt. Königreich Württemberg. DaS Anwesen des nach Amerika ent flohenen Cigarrenfabrikanten Karl Trunz in Ehingen ging im Concnrs «erfahren um die Snmme von 16,000 N. in die Hände des Werkmeisters Klaiß von hier über. Eine erweiterte Zndustrieschule wurde in Langenargen iröffnet für Mädchen, welche der Bolls - chule entwachsen sind. —Bon Bertretern der Gemeinden Bernloch, Eglingen, Neidelstetten, Oberstetten und Oeden oaldstetten wurde in Oedenwaldstetten beschlossen, die fünf Gemeinden behufs Wasserversorgung z« der oberen Mün- d singer Lauterthalgruppe zu vereinigen, fi Das Wasser soll in einer auSgiebigeu Ouelle bei Wasserstetten gefaßt werden. ?. die Triebkraft liefert die vorbelfließcnde b Lauter. Die Seifensieder Adis'schen s> Eheleute in Rottenburg. welche wegen Verdachts der Brandstiftung bei dem Brandmiglück Anfangs Januar verhaf tet wurden, sind der Hast entlassen t: worden. Großherzogthum Baden. Ans Nothwehr erstach >n Gcrchsheiw j der Sohn des Gcmeinderath Gerner einen jungen Burschen, Naniens Mi- l chael Berberich, G. wurde mit seine, S Frau, welch' letztere sich in gesegnete» i! Umständen befindet, bei nächtliche, g Heimkehr von dem Brüderpaar Berbe s rich bis an daS Haus versolgt. Hie, griff der Verfolgte zum Messer und er stach seinen Angreifer. Den Glanz punkt des Fastnacht-MaSkenzugeS in « Konstanz bildete der MaSkenzug de, i „Elephantenaktiengesellichast", dem ein, e historische Idee zu Grunde lag, nämlich > die Entwickelung des Schützenwesens. Die Armaturen wie die Kostüme, so- t Wohl der Borreiter, Zngsührer, Krie- ger, Herolde, wie der Schützen Ware» I prachtvoll, ja theilweiie sehr kostbar, - Prächtig war auch der Prunkwagen de, > „Constantia", sowie der des Prinzen > Karneval und seiner Hofnarren. De, I Fremdenzuzug ivar ungeheuer. De, l Unterricht in der Kinderfchnle in Lör- räch mußte ausgesetzt werden: von 13! t ; Kindern find 100 an den Masern er> > krankt. Während der letzten zwel < Tage wnrdni beim Amtsgericht in > Mannheim nicht weniger als süns Kon > kurse angemeldet und eröffnet. Die ir > Gant Gerathene» fi»d! Wirth Jear Tiemann, zuletzt Pächter des Gastha» ! seS „Zur Goldenen GanS", Kausmanr ! Mar Kohler, Wirth Friedrich Angusl Hofsart, Modistin Max Joses Kauf mann Wwe, und Jakob Schönberger l in Firma I. Schönberger, Möbelhand luiig. Mehrere betrügerische Pferde Händler wurden in Offenburg gefäiiglick eingeliefert, darunter die Händler Dur lacher, Kassewitz und Ackermann vor Schmieheim. Jsenmann vvu Oberlieck nnd Hammel von hier. Die Ehesra, deS Peler Kritzler von Waldenhanse« wurde in das Amtsgericht Werthen» abgeliefert, wM angeschuldigt, den drei fachen Brand in Waldenhausen angeleg! zn haben. Sie ist der That, deren Mo tiv Rachsucht ist. geständig. I« Karlsruhe hat sich der Zahntechnike, Joh, Jakob Schmidt von Heidelberg ans Nahrungssorzen erschossen; au gleiche Weise hat in Markirch i, E. de, Reisende Leop. Weill ans Freiburg sei nem Leben ein Cnde gemacht; be Oftersheim hat sich ein Soldat de, Mannheimer Garnison, ein Elsässe, Namens Nonland, erschossen. AnS der Rheinpsalz. Die bekannte Thiery'sche Millionen erbschastsgeschichtc geht jetzt wieder durck die psälzijche Presse, nachdem unlängf ein Herr Königsseld ans 51'öln in Wei desheim einen Vortrag gehalten nnd z, regem Aneinanderschließen der Erb berechtigten ansgesordert hat, Dei sranzösische und der deutsche Slamn wollen jetzt gemeinsam vorgehen.—Eini Volks-Bade nnd Schwimm-Anstalt if, in Dürkheim errichtet worden. Du goldene Hochzeit feierte der Rentie, Jfaac Lehmann in Gommersheim nnt feine Gemahlin, die Eltern des israel Synagogenvorstandes Simon Lehmann 's In Grethen der frühere Bürger meister H. Diehl. —12 Sonntagsschülei von Kirr Weiler mnßten dieser Tage ii das Gefängniß nach Edenkoben mar fchiren zur Berbüßung von eintägi-zei Haftstrafen, die wegen unerlaubtei WirthShausbesuches aegen sie verhäng worden waren.—ln Leimen wnrde An ton Matheis an Stelle des verstorbene, Boldorf zum Bürgermeister Erhängt haben sich: in Dürkheim, kür perlicher Leiden wegen, der Mnsikei Böckler. in Winzingen der BauerSnianr Joh. Barth. Die Wittwe .Histing wurde von einen« umstürzender Baumstamm erschlagen. ! Elsaß-Lothringen. Die iu Mittelhauseu in hohem Altei l verstorbene Wittwe Karoline Hesse hal den größten Theil ihres Vermögen-: (etwa 200,000 M.) der protestantische« l Reuhofanstalt in Straßburg letztwilliz vermacht. Als Festsaal sür das wäh rend der Psingstseiertage in Straßbnr« abzuhaltende reichSländische Sängersesl ! soll der Saal der großen Reitschule ir l der Rikolanskaserne benutzt werden. An der Spitze des Festcomites steht de, > Bürgermeister Back.—Wegen Urkun i denfälfchung ist der Ackerer Michael ' Jacobi aus Oberfulzbach verhaftet wor , de». Die stattgehabte Untersuchung c des Leichnams der Wittwe Bohrer auZ ' Niedermüsbach hat den Verdacht dei GistSmordeS dnrch die in Pfirt inhaf. l tirten Eheleute Behne bestätigt. Letzter, hatten sich angeblich in den Besitz dei ' Vermögens der Ermordeten, ihre Base, setzen wollen. Zur Unterstützung de, > durch Hagelschlag beschädigten Einwoh ner der Gemeinden .Brückensweiler, - Obertraubach, Falkweiler, Rüst, Sie > Weiler, Schönburg. Lützelstein nnd ! Petersbach hat der landwirthsch. Hilfs fond 8000 Mark bewilligt. Den Tot - durch Erschießen gaben sich in Straß i bürg der Infanterist Allgäuer und ir Wilferdingen der dem Trünke ergeben, Vsjährige Tagner Heinr. Keller; vo» einem Cisenbahnziige ließ sich der Einw, Mortz in Barr Übersahren und tödten; in Straßbnrg ertränkte sich der Arbei l ter Arbogast. , Braun schweig. Anhalt. Lippe. Waldeck, r Wegen Pflege socialdemokratischer , Tendenzen ist der Kriegerverein in Lut te, polizeilich aufgelöst worden. Di« , Stadtverordneten in Bernbnrg wählte» . den Stadtverordneten Weise zum Stadt oerordnetenoorsteher und verwilligte» , IL,OOO Mark zum Bau einer Schiff S brücke über die Saale. Behufs Grün- diing einer Genossenschostsmolkcrei hat sich in den Orten Zuchau und Dornbock 5 ein Conjonium gebildet, Wegen t Meineids ist die Renlnerin L. Griese- j bach in Bückeburg zu süns Monaten Ge- z fängaiß verurtheilt worden. > Mecklenburg. j' . > Gegen den Redacteur Vrillwitz in Schwerin ist vom Landgericht das Stras i versahre» wegen Majestätsbeleidignng, j begangen dnrch einen Artikel im „Meck j lenburger", eingeleitet worden.— s Der Hausvater des Augusteustists, Christian > Coursaw, iu Schwerin. —'s In Stauen- - Hagen der Thierarzt Krogmann. In, i Mühlengetriebe kam der Müller Witte j in Sternberg um's Leben; durch un- < glücklichen Sturz endete der Häuslers > söhn Heinrich Bcnkhin in Zarrentin. Freie Städte. Hamburg : Großes Aussehen er- j regt die Verhaftung der Frau des QuartieruiaiineS v. Ellern wegen un erhörter Mißhandlung ihrer sechzehn- jährigen ehelichen Tochter Sophie, die sie mit glühendem Eisen aus den nackten Körper, nachdem sie mit! Stricken sestgcbuiiden war. gezüchtigt , hat, so daß der ganze Körper mit , Brandwunden bedeckt war. Die Toch ter wnrde in schwer verletztem Zustand in'S urhans gebracht. Wegen ver schiedener Schwindeleien wird der srü here Millionär und Diamantcnhandler August Rippert, welcher sich in letzter Zeit in Kapstadt.ausgehalten hat, von hier ans steckbrieflich verfolgt. Die Stadt Bremen nnd die Provinz Han nover habe» je 10,000, die großherzog lich oldenburgische Regierung 7000 M. als Preise sür die demnächst in Bremen stattfinknde landwirthschastliche Aus stellung bewilligt. Die Wittwe eines tt anfniann-Z in Bremen hat der Verwal tung der Handelsansstellttng das Ge schenk von 50,000 M. zur Herstellung eines definitiven Handelsninseums über leben. 1° In Bremen der bekannte Musiker August Müller (Steinthor).— Die Gesammtbevölkerung des lübecki sche» Freistaats beträgt »ach der letzten Volkszählung 7'i,45» Personen, davon entfallen auf Stadt und Vorstädte 03,- 55«!, auf das Städtchen Travemünde 177!» und auf die Landbezirke 11,124. Schweiz. -f- Nationalrath Jacob Hanser, Be sitzer des berühmten GnrnigelbadeS, in Bern. Die Ver. Staaten von Nord- Amerika habe» in Aaran eine Consular Agentur errichtet und zum Consnlar- Agenten Remigius Sauerländer er nannt.—An Lichtmeß (2. Febr.)wurde mit dem Ban des Aarekanals bei Brugg begonnen und das Ereigniß durch Schüsse zu Stadt und Land angezeigt.-- Die Er ben der Gräfin Civry fanden im Archiv deS Grasen Snssex in Kensington ein landesherrliches Patent, worin der Hn zog »arl von Brannschweig die Tochter der Lady v. Colville, spätere Gräfin Civry, als seine eigene Tochter ancr kennt. Damit tritt der Proceß, den die Gräfin Civry wegen der Millioncnerb schaft ihres Vaters, des Herzogs Karl von Braunschweig, gegen die Stadt Gens führt, in eiu neues Stadium. -s- In Arosa Dr. Borchel, Besitzer des Sana toriums „Berghils"; in Lenz Domherr und Dekan Capeder, Senior der Diöcese. Die Einwohnergemeinde von Lnzern beschloß einstimmig die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel an sämmtlichen städti schen Schulen, und die Gründung einer Alters und Jnvaliditätskasse für die städtische Lehrerschaft. In Ehaux de sonds hat der au>? Württemberg gebür tige Schuster Johannes Göckler seine 50jährige Fran, Mutter von 10 Kin dern, nachdem er ihr eine Flasche an den Kopf geworfen, mit einem Hammer todtgefchlagcn. i In Wollcran Fa brikant Tobias Frev. Er war dn, Schöpfer der lnonstriellen Ctablisse mentes in Schindellegi und Wollcran, In Bellinzona wurde die Eröffnung der elektrischen Beleuchtung mit Eoncert, Fackelzug und Maskenball im Theater gefeiert. Eine neue Eisenbahnverbin dung wird gegenwärtig angestrebt zwi schen Fraucnseld nnd dem Untersee. Der Erzichungsrath des Kantons Uri hat beschlossen, daß in allen Schulen des Kantons eine Sammlung zn Gn» stell des nenen Tell-Denkmals veran haltet werde. Ans Kopenhagen Niel .>et man vom 12. Februar: Gestern und heute fanden zwei Selbstmorde hier statt. Ein Detectiv verhaftete aus Grund eines Steckbriefes einen fein an gezogenen Herrn im Circus Variete. Während der Verhaftete zum Polizei geöäude transportirt wurde, auf einer der belebtesten Straßen, zog der Ver hastete einen Revolver heraus nnd ver wundete sich am Kops, Wie die Polizei mittheilt, handelt es sich in dem vorlie genden Falle »in den gerichtlich verfolg ten Bnchhalter Otto Funck, der wegen einer großen Unterschlagung aus Deutschland geflüchtet. Im elegan testen Hotel Kopenhagens, dem Hotel d'Angleterre, fand man heute Morgen einen jungen Mann todt im Bette, mil zwei Schußwunden in Kopf und Brust. Der Selbstmörder soll ein Ausländer l sein, der unter dem Namen Lord Dicks hier sich aufhielt. Er sprach aber nur gebrochen englisch. Sein wirklicher Naine ist unbekannt. > Ans Christiania wird i der „Boss. Ztg." gemeldet: Das i Storthing bewilligte im vergangenen , Jahre zu einer Nordpol Expedition : unter Tr, Nansens Leitung 200,000 Kronen mit der Bedingung, daß die mangelnden 100,000 Kronen aus pri vatem Wege beschafft würden. Die Summe ist in den letzten Tagen zusam mengebracht, König Oskar hat allein l 20,000 Kronen zugesichert. Dr. Nansen - ist mit der Ausarbeitung der Pläne zn > seinem eigenthümlichen ExpeditionS > schiffe beschäftigt. Aus den verschiede ' nen Erdlheilen lausen Anmeldungen > zur Theilnahme ein; wahrscheinlich aber werde» nur Norweger zuge - lassen. —ln Berlin hat am IS. Febr. der Generallieutenant z. D. Ernst v. Braun, geboren in Koblenz, seinem Leben ein Ende gemacht, Kränklichkeit zwang ihn, im Frühjahre 1878 nach 45jähriger Dienstzeit seinen Abschied, - nachzusuchen. Kaiser Wilhelm I. ge-! nchmigte das Pensionsgesnch nur un- gern nnd zeichnete den Generallieute- - nant dadurch besonders aus, daß er ihm den persönlichen Adel verlieh. Von > jener Zeit an lebte Herr von Braun in stiller Zurückgezogenheit als Privätier, treu gepflegt von einer älteren Dame, Frau Wittwe Pf., welche ihm seit seiner . Pcnsionirung die Wirthschaft führte. , Unter der Pflege der Frau Pf. erlangte ? Herr v. B. im Lause der Jahre seine körperliche Frische wieder, während da gegen seine Nervosität weniger nachzu- , lasse» schien. Am bezeichneten Tage hörte Fran Pf. einen lanten Knall in , der Wohnung; erschreckt eilte sie nach : dem Schlaszimmer des allen Herrn. Zu ihrem Entsetzen fand sie hier Herr , v. B. vor dem Schreibtisch auf einem , Stuhle, in den letzte» Zügen vor. In , der Meinung, daß der alte Herr von einer Ohnmacht befallen sei oder einen nenen Schlagansall erlitten habe. versuchte sie, den Stöhnenden aus- »»richten, wobei sie erst bemerkte, daß ihr ein Strom warmen Blutes über die Hand floß. Mit einem letzten Röcheln fank jetzt der zu Tode Getroffene zu Bode»: ein Schuß in die rechle Schläfe halte feinem Lebe» ein Ziel ge setzt, Ein ans der Nachbarschaft her beigeholter Arzt vermochte nur noch den bereits eingetretenen Tod des Herrn v. B. zu koiistatiren. Die Schußwaffe, auS welcher der Lebensmüde die todt bringende Kugel aus sich abgefeuert hatte, war ihm entfallen nnd von der niedergesunkenen Leiche bedeckt worden, so daß man sie zunächst nicht vorfinden konnte. Auf dem Schreibtisch stand der Rasirspiegel des Herrn v. 8., vor dem er im letzten Augenblick die Richtung deS Laufes der Waffe kontrolirt haben dürste. Ferner fanden sich auf dem Schreibtisch vor der Testainents-Nieder legnngSscheiii, eine Police, eine Quit tung über die Gebühren für die in Gotha zu bewirkende Leichenverbren nung, mehrere andere Papiere nnd ein offener Zettel in welchem er von de» Seinen Abschied nimmt und sie wegen des Selbstmordes um Verzeihung bittet. Er habe sich, so heißt es darin, selbst entleibe» müssen, weil Trübsinn und Hypochondrie ihm jedeLebenssrende be noinmen, körperlich sühle er sich frisch nnd gesund; ohne Prunk möge man seine Leichenrestc in Gotha zur Ruhe bestatte». Aus Linia wird der Pol. Korrespondenz berichtet: Bei Gelegen heit eines Nekrologes ans den kürzlich dort verstorbene» ForscherProsessorAi - tonio Raimondi gedenkt die hiesige iiuti»»i»l" auch eines Mi,- gliedes der österreichischen Novara- Expedition, des Dr. K. von Scherzer in der ehrenvollsten Weise, welcher mit dem greisen Gelehrten in Peru in intimere» Beziehungen stand, und welcher, ohne daß die dortige Bevölkermig eine Ah nung davon hat, hauptsächlich zur Be reicherung der Coeapslanzer von Peru und Bolivien beigetragen hat. Dr. v. Scherzer lernte nämlich während seiner Reisen in jenen Ländern die »lannig l fache», ans Wunderbare grenzenden Wirlunge» der Cocablättcr kennen und brachte mit vieler Mühe und große» Opfer» einen Quintal der Blätter in hermetisch verschlossenen Blechgesäßen nach Europa, um deren chemische Ana lyse im Laboratorium des ihm befreun deten GeheiinrathS Prozessor Möhler in ! Güttingen zn veranlassen. Die Assi stenten Wöhler's, die Herren Lojsin und Niemann, entdeckten «»>, zwei völlig ! neue daS Cocqin ,i»d Hvgrt», ton welche» nanienilich das erstere durch seine anästhetischc Wirkung dermalen eine so wichtige Rolle in der Medizin , und speziell in der Chirurgie und Au - gcnhcilkiiilde spielt und noch z» einer ! größere» Bede»tn»g berufen erscheint, „Dr. Scherzer," fügt der Nekrolog hin- zu, „wäre heule ein Millionär, hätte e, i das Cocain als Monopol auszubeuten 1 unternommen, aber er begnügte sich mil dem Guten, daS er der Menschheit durch die von ihm zuerst veranlaßte streng wissenschaftliche Untersuchung der Coca erwieien, ohne sich weiter um die mate riellen Vortheile zu kümmern, welch, > dieses neue Arcanum ihm eingebracht - habe» würde, wenn er damit wenige, > useigennützig Versahren wäre". Ein betrübender Unfall, schreibt die Salzburger Zeitung, ereig nete sich in Salzburg vor einigen Ta gen, Ein Herr präsentirte einen, der Aristokratie angehörigen Freunde eine Cigarre, ohne zu wissen, daß dieselbe eine sogenannte Raketen-Cigarre sei. Der Empfänger drehte dieselbe, nach- dem er die Spitze abgeschnitten, wäh- rend deS Gespräches in der Hand nnd steckte sodann das verkehrte Ende in den Mund, plötzlich explodirte die Ci> garre, docki in Folge der verkehrten 2 Stellung ii ht nach außen, sondern i» die Mundhöhle, wodurch dem Raucher die Zunge cn'zweigerissen worden sei» . soll. Thatsache »st, daß der Beklagens- werthe schwer erkrankt im St. Johann- Spital liegt. Die Ausführung des in > Hanau zu errichtenden Grimm Denk - mals ist in der letzten Sitzung des 1 großen Grimm - Ausschusses nunmehr > endgiltig Professor Eberle in München > für den Preis von 80,000 Mark über ? tragen worden. Als Standort für das - Denkmal ist der Marktplatz bestimmt, e Das Denkmal mit dem Sockel wird ein« - Höhe von ungefähr 7 Meter erreichen. » Der Sockel wird auS schwedischem Sye » nit hergestellt, auf dem sich in Bronce » guß die beiden Figuren der Brüder - Grimm erheben. Für den Fall, daß - der Fond inzwischen durch weitere Bei » träge auf etwa 95,000 Mark anwächst, h soll der Sockel entfprecheud verliert wer - den. Die Fertigstellung beansprucht 3j Jahre. 7 «er verrat», einer Vtauchett«. Einer der hervorragendste» Finan ziers von New ?)ork, der zu den R öni. gen der „Wall Street" (Siraßse der Millionäre und Börsensürsten) gehört, erzählte kürzlich seinen Freunden bei Tisch folgende Geschichte: „Poriges Jahr fpekulirte ich stark in Lakejhore Aktien und hoffte, einen erklecklichen Gewinn dabei zu erzielen, mußte jedoch die Entdeckung machen, daß irgend ein verborgener Einfluß an der Börfe mir entgegenwi kte und man chen meiner besten Coups vereitelte. Lald merkte ich, daß Jemand Kennt, niß von meinen Plänen haben mußte." „Viell.i ht spielte Ihr Makler den Verräther?" „Durchaus nicht, ich verwende stet» »in halbes Dutzend Makler, gebe den selben jedoch immer direkt und erst kurz oor Börscuanfang meine Ordres. Eine? TageS ging mir die Angelegenheit ganz besonders im Kops herum; ich trat, an ?in Fenster meines Wohnzimmers, und »rückte die Stiru gegen die Scheiben, indem-ich anfangs halb unbewußt inS Alane starrte. Da sah ich eine elegante Fquipage vorüberfahren, die an der nächsten Straßenecke hielt; eine Dame in elegantester Toilette mit einen, sehr »rmlich gekleideten Mädchen saßen da rin. Letzteres stieg aus, klingelte an »er Thür meines Hauses und trat ein. zch schellte meinem Diener und frug, ver soeben gekommen sei? „Die Tochter der Waschsrau, um die Wäsche zu holen." „So? Kommt sie jedesmal zu Wa» Zt"-"' „Nein," entgegnete der Bediente, mich irstaunt anblickend; „ihre Mutter ist eine ganz arme Frau," „In demselben Augenblick snhr mein iigener Wage» vor, und als ich an je ner, noch immer an derselben Stelle ballenden Eauipage vorüberiuhr, sah >ch zu meinem höchsten Befremden, wie die reichgekleidete Dame in dem Korb mit der schmutzigen Wäsche wühlte und vieselbe eifrig durchsuchte; während das Mädchen ihr gegenüber ruhig dasaß und der Wagen weiterfuhr. Meine Neugierde war rege gewor den : ich befahl meinem Kutscher, jener Tquipage iu gemessener Entfernung zu folgen. Kurz daraus hielt dieselbe vor einem Prachtgebäude der 21. Straße; das Mädchen stieg aus und trug den Waschekorb hinein, dann suhr der Wa gen weiter und hielt endlich in der „Wall Street" vor dem Comptoir eines Maklers, und die Dame verließ ihn, um mit einem kleinen weißen Bündel, worin ich meine sämmtlichen beschmutz ten Manschetten erkannte, hineinzuge hen." „Wie. Ihre Manschetten?" ertönte :s aus dem Kreise der erstaunten Zu hörer. „Ja wohl, meine Manschstten, und linn war mir auch die ganze Sache völlig klar. Sie wissen ja wohl, wir Aeschästsleute können es nicht lassen, immer »nd überall an unsere Angele genheiten zu denken, zu rechneu, zn jpekuliren. Saß ich nun Abends bei Tisch oder auch im Theater, so nahm ich gewöhnlich die Bleiseder zur Hand und kritzelte (damit Niemand meine Beschäftigung gewahr würde) mein« Notizen und Berechnungen sür den nächsten Tag auf meine Manchetten, die ich dann früh zu Rathe zog, bevor ich mich auf die Börse begab. Mein« Wäscherin, die ein geriebenes Weib sein muß, hatte dies ausfindig gemacht; sie trug die Manchetten zu einen» > Makler, der meine Hieroglyphen ent räthselte; und so hattm t>i'e beiden Kompagnon mir ein Jahr laM Min > Sviel ja oft gaiH verdor-' ben, dhni daß ich es bemerkte. In > kaun, acht Monatez? hatte die schlau« l Waschsrau ihre 600,000 KollgrS 1 ivorben und wusch meine Wä,ch« in einem Hause, das ihr eben falls gehörte nnd ein .wahrer Palast war. Außerdem hielt sie sich Equipage und Toiletten und Diamanten !vie eine vornehme Lady. Nur meinen Leuten gegenüber spielte sie noch immer die arme Wäscherin." ! „Nun, seitdem schrieben, Sie wohl > keine Notizen mehr aus die Manschet ten?" frugen lachend die übrigen Her ren. „O doch, aber nur noch kurze Zeit." ' erwiderte mit einem eigenthümlichen Lächeln der Finanzmann, indem er in sein Weinglas blickte und den Duft des Setränkes einsog. „Ich. behielt meine Gewohnheit bei; aber ich weiß nicht, nie eS kam, meine Waschfrau hatte lein Glück mehr mit ihren Börsen- speknlationen, der Bankkonto war bald darauf erschöpft, und ich hatte eine Hypothek auf ihr HauS. Seltsam, nicht wahr?" „Vielleicht waren die Notizen aus den Manschetten jetzt nicht mehr so zuverläs sig wie füher?" ' „Getroffen! Die Zahlen waren da gleich ehedem; aber um sie richtig zu ver ' itehen, bedurfte man eines sogenannten ! .Schlüssels", nnd dieser befand sich nicht ' ,nf der Manschette, sondern in meinem ' Kops!" » « Zerstört. , Wie am Seidenkleid ein Fleck Ist am Frauenruf ein Zweifel: Bringt man diesen auch gleich weg, Dennoch ist der Glanz zum Teusel. , Motivirung. Pfälzer (bei» 2 Volksfeste zu einem aiiwefenden Frem den): „Na, wie gefällt'S Ihne bei - ms?« Fremder: „Es würde mir ' >ehr gut gefallen wenn die Leute nur " nicht gar so laut wären!" Psälzer ' (nachdem er den Fremden einige Augen ? blicke geringschätzig angesehen): „So, i das könne Se also nit vertrage, daß mer ' e bische kreische? Trinke Sie cmok vier > Schoppe Deidesheim» nachher woll« ' mer seh'n, ob Sie Ihr Maul halt, > könne?!"