6 Et» «tst« »rot. Der junge Herzog von Hardimonl war in Aix in Savoyen, wo er sein« siegreiche Stute Perichole die Bädci brauchen ließ, weil sie beim letzten Derbyrennen sich erkältet hatte und lurzathinlg geworden war. Er hatt« eben gefrühstückt und warf noch einen flüchtigen Blick in die Zeitung. To las er die Unglücksnachricht von Wörth. Er trank feinen Chartreufe aus, legt« die Serviette hin, ließ feinen Diener di« Koffer packen, führ zwei Stunden daraus mit dem Schnellzug »ach Paris, eilt« in's Rekrutirungsbureau und ließ sich für ein Linienregiment einschreiben. Und wenn man auch vom neunzehnten bis zum sünsundzwanzigsten Jahre das entnervende Leben eines xsrit t ein Kotelett, ein paar Rühreier mit Spargelköpse», und der Kellner, welcher wußle, wie er eS gern hatte, ftellte ihm cine seine Flasche alten Leo ville in einem Körbchen aus de» Tisch »ind korkte sie vorsichtig ans. Verdammt! DaS waren doch gute Zeiten, und an dies Brot des Elends würde er sich in alle Ewigkeit nicht gewöhnen! Und in ousbrechcndcm Unmuth wars der jnng« Man» den Rest seines Brotes in den tloth. In demselben Augenblick trat ein Liniensoldat aus dkm Wirthshause; er tückte sich, hob das Stück Brot aus nnd ging ein paar Schritte weiter, wischte eS an seinem Aerinel ab uud sing gierig «n zu essen. Henri de Hardimont fchänite sich schon seimr »ind sah mitleidig dem armen Tensel zu. der einen so guten Appetit bewies. CS war ein langer, schlottriger Bursche mit fieberglänzenden Auge» und einem Krankenhausbart und von solcher Ma gerkeit, daß dir Schulterblätter unter seinem abgetragenen Waffenrock weit hervorragten. „Du hast wohl großen Hunger, Ka merad?" sagte der Herzog und ging aus de» Soldaten zu. „Wie du siehst," antwortete er mit vollem Munde. „Dann verzeih! Wenn ich gewußt hätte, daß ich dir damit einen Gefallen thun könnte, so hätte ich eö nicht wegge worsen." „Ach, das thut ja nichts," erwiderte der Soldat, „ich esse Alles." „Wenn auch," erwiderte der Herzog, was ich gethan habe, war nicht recht, und mir thut's jetzt leid. Aber ich will nicht, daß du eine schleckte Meinung von mir behältst hier habe ich in meiner Flasche noch etwas alten Eognac ... .wir wollen den Tropfen zusammen austrinken." Der Mann war fertig mit Essen und trank noch einen Schluck mit dem Herzog und so war die Bekanntschaft gemacht. „Wie heißt denn du?" fragte der Soldat. „Hardimont." antwortete der Her zog und ließ Titel und Adel weg." Und du?" „Jean Victor Ich bin noch nicht lange bei der Kompagnie Ich komme aus dem Lazareth Ich war bei Ehatillon verwundet worden Ach, im Lazareth hatten wirs gut! Der Krankenwärter brachte uns immer gute Pferdefleischbrühe Aber ich hatte ja nur eine leichte Schramme Der Major hat meine Entlassung angeord net, und nun geht, leider Gottes, das Hungern wieder von vorn an. Denn, Kamerad, d» magst mir's glauben oder nicht, so wahr wie ich da vor dir stehe, ich habe mein ganzes Leben lang ge hungert." Das Wort hatte einen entsetzlichen Klang sür das Ohr dieses verwöhnten Lebemannes, der sich eben noch nach der Küche des zuiückgesehnt hatte und der Herzog von Hardimonl sah seine» Gesährten mit einem an Ent setzen streifenden Erstaunen an. Das Gesicht des Soldaten verzog sich zu einem schmerzlichen Lächeln, das seine Wolsszähne sehen ließ, die nie genug zu beißen kriegten, und die so weiß in dem erdfahlen Gesichte leuchtete». Und als wußte er, daß man eine Erklärung von ihm erwartete, redete der Soldat wei ter: „Wissen Sie was?" sagte er und Hörle plötzlich auf, seiiien Kameraden zu dutzen; wahrscheinlich ahnte er in »hin einen Reichen, einen Glücklichen. „Kommen Sie, wir wollen ein Bischen auf der Straße auf und ab gehen, daß die Füße warm werden, und ich will Ihnen etwas erzählen, was Sie gewiß noch nie gehört haben. Ich heiße Jean Victor, ganz einfach Jean Victor, weil ich ein Findling bin, und meine einzige ireundliche Erinnerung ist die an meine erste Kindheit, an die Zeit im Findel- Hanse. Unsere kleine» Betten in dem Schlassaal waren so schön weiß nnd sauber; wir spielten im Garten unter hohen Bäumen, und da war eine barm herzige Schwester, noch ganz jung und bleich wie eine Wachskerze sie war brustleidend nnd ich war ihr Liebling und ging viel lieber mit ihr im Garten spazieren, als daß ich mit den anderen Kindern spielte, weil sie ihren Arm um mich schlang und ihre schmale, warme Hand mir aus die Stirne legte Slber von meinem zwölften Jahre an, nach der ersten Communion, gab es für mich nichts als Elend. Man hatte mich zn einem Stuhlflechter in Saint Jacques in die Lehre gegeben. WaS ich da lernte, ist doch eigentlich kein Handwerk und damit kann man sein Brot unmöglich verdienen. Deswegen sand auch der Meister gewöhnlich keine anderen Lehrlinge als die armen Jun gen aus tec Blindenanstalt. Und hier fing sür mich das Hungerleiden an. Der Meister und die Meisterin zwei alte Limousiner, die späte? ermordet worden sind waren schreckliche Geiz hälse, nnd das Brot, von dem es zu jeder Mahlzeit nur ein kleines Stück chen gab, wurde gleich wieder wegge schlossen. Und beim Abendbrot, da hätten sie die Meisterin in ihrer schwar zen Haube sehen sollen, wenn sie die Suppe vertheilte und bei jedem Löffel, den sie ans der Suppenschüssel nahm, einen Seuszer ausstieß. Die beide» andere» Lehrlinge, die aus der Blin denanstalt, waren nicht so schlimm daran, wie ich. Die Meisterin gab ihnen auch nicht mehr als mir, aber sie sahen doch wenigstens den vorwurss böse Weib den Mein damals einen riesigen Appetit hatte. Konnte ich denn dafür? Drei Jahre habe ich dort unter beständigem Heiß Hunger aushalten müssen. In einem Monat lernt man die ganze Kunst; aber die Herren können ja nicht alles wissen und ahnen gar nicht, wie die Kinder ausgenutzt werden. Sie wundcrten sich vorhin, daß ich das Brod aus dem Schmutz aushob? DaS bin ich so gewöhnt. Ich habe viel Rinden ans dem Kehricht ausgelesen, und wenn sie gar zn trocken waren, habe ich sie die Nacht in einem Waschbecken ausgeweicht. Manchmal hatte ich auch einen guten Fund, daß ich nur Alles erzähle. Ich hob die angebissenen Butterbrode auf, die die Sckuljungeu aus ihrer Tasche zogen nnd auf die Straße warfen, wenn sie aus der Schule käme». Ich richtete meine Gänge immer so ein,daß ich zu der Zeit gerade dort war. Und dann, als die Lehrzeit zu Ende war, fing ich das Geschäft felber an, das, wie ich Ihnen schon sagte, seinen Mann nicht nähren kann. Aber ich habe auch andern Ver dienst gesucht, denn ich arbeitete gern, das könne» Sie glauben. Ich war Handlanger, Lausbursche, Stubenl-vh ner und was weiß ich Alles. Einmal gab eS keine Arbeit, ein andermal konnte man mich nicht mehr brauchen und so konnte ich mich eben nie satt essen Ach, und da hat eS mich manchmal herumgerissen, wenn ich an einem Bäckerladen vorbeiging! Zu meinem Glück siel mir da immer im rechten Augenblick die gute Schwester aus dem ginvelhanse ein, die mir so gesagt hatte, daß ich brav bleiben sollte; und mir war es. als ob ich ihre klein« warme Hand auf meiner Stirne fühlte. Endlich mit achtzehn Jahren ging ich zum Militär .... Nun.' wissen ja ebenso gut wie ich, daß der Soldat auch nicht zu viel zu essen kriegt Und fetzt —es istsast zum Lachen—jetzt haben wir die Belagerung und die Hungersnoth! Sie sehen wohl, ich habe nichl übertrieben, als ich Ihnen vorhin sagte, daß ich immer Hunger ge habt habe." Der junge Herr war gutmüthig von Natur, und als er diese entsetzlich« Klage hörte aus dem Munde eines, de» ein Mensch war wie er, eines Soldaten, der den Wasscnrock zu seines Gleichen machte, da war er tief bewegt. Es war nur gut, daß der Abeudwind di« Thräne trocknete, die sein Ange trübte, denn als cchlcr Dandy hätte er sich ihrer ja schämen müssen. „leqn Victor, sagte cr, wen» wir Beide diesen fürchterlichen Krieg über leben, fo werden wir uns wiedersehe», und hoffcntlich kann ich etwas für Sie thun." Zartfühlend hatte auch er nun das Dn sollen lassen. „Aber da wir augenblicklich hier ans Vorposten keinen anderen Bäcker haben als den von der Compagnie und da meine Brodration sür meinen kleinen Hunger um das Doppelte zu groß ist, so dächte ich, wir theilten als gute Kameraden. Nicht wcckr?" ES war ein fester, warmer Hände druck, de» die beiden Männer tauschten. Dann gingen sie, da der Abend herein brach und sie von dcn Nachtwachen und den häufigen Alarmirungcn müde wa ren, m die Gaststube deS Wirthshauses, wo etwa cin Dutzend Soldaten aus dem Stroh lagen, warfen sich nebe» einan der nieder und waren bald fest einge schlafen. Gegen Mitternacht wachte Jean Victor auf, wahrscheinlich vor Hnuger. Ter Wind hatte die Wolken hinweggefegt uud ein Mondenstrahl, dir durch das Loch im Dache in die Stube drang, beleuchtete das schöne blonde Haupt des jungen Herzogs, der wie ein Endymion dalag und schlief. Noch ganz gerührt von der Güte feines Ka meraden, betrachtete ihn Jean Victor mit treuherziger Bewunderung. Da öffnete der Sergeant die Thür und rief die fünf Mann ab, welche die Wachen abzulösen hatten. Der Herzog gehörte dazu, aber er wachte nicht auf, als sein Name gerufen wurde. „Hardimont! Aufstehen!" wieder holte der Untcrofficicr. „Wenn Sie erlauben, Herr Ser geant", sagte Jean Victor und stand auf, „so wcrde ich seine Wache bezie hen er schläft so gut... .und cr ist mein Kamerad." „Meinetwegen." Die süns Mann rückten ab und das Schnarchen begann von Neuem. Eine halbe Stunde später krachte» rasch hin ter einander und ganz in der Nähe Flintenschüsse durch die Nacht. Im Nu war Alles auf den Beinen; die Solda ten traten aus dem Haufe, gingen vor sichtig, den Finger- am Drücker, vor wärts und blickten auf die Landstraße hinaus, die ganz hell im Mondenscheiii vor ihnen lag. „Wie viel Uhr ist es eigentlich?" fragte der Herzog. „Ich habe doch die Wache diese Nacht." Man antwortete ihm: „Jean Victor ist sür Sie gegangen". In diesem Augenblick kani ein Soldat die Straße dahergelaufen. „Nun? WaS gibt es?" fragten Alle, als er ganz außer Atheni stehen blieb. „Die Preußen greise» an. Schnell zurück nach der Schanze!" „Und die Anderen?" „Sie kommen Nur der arme Jean Vicior " „Was ist mit ihm?" rief der Herzog. „Eine Kugel ist ihm durch den Kopf gegangen. Nicht einen Laut hat er von sich gegeben." lm vorigen Winter, eines Nachts gegen zwei Uhr, lam der Herzog von Hardiniont mit einem Freund, dem Grafen de Saulnes, aus dem Club. Er hatte ein paar hundert Louisd'or verloren und fein Kopf schmerzte ihn. „Wenn es Ihnen recht ist. Andre", sagte er zu seinem Gesährten, „so gehen wir zu Fuß nach Hause.... Ich muß' ein bischen srische Lust schöpfen." „Wie Sie wollen, lieber Freund, das Pflaster ist freilich herzlich schlecht." Sie schickten ihre Wagen nach Hause, schlugen ihre Pelzkragen in die Höhe und gingen nach der Madelainekirche zu. Plötzlich stieß der Herzog mit dem Fuße er eben getreten Halle; es war eine dicke ganz beschmutzte Brodrinde. Da sah Herr de SaulneS zu seinem größten Er staunen, daß der Herzog von Hardimont das Stück Brot aushob, es sorgfältig mit seinem gestickten Taschentuch ab wischte und es ays eine Bank legte, und zwar in den Lichtkreis einer Laterne, wo man es recht gut sehen konnte. „WaS machen Sie denn?" sagte der Gras und brach i» Helles Lachen aus. „Sie sind wohl nicht recht gescheidt?" »rineu Mcilicheu, der sür mich gestorben ist," antwortete der Herzog, und seine Stimme zitterte leise. „Lachen Sie 'ncht, mein Freund, Sie thun mir weh." Verfängliche Frage. Und interessirt sich denn anch Fräulein Schulz für Sie? O gewiß ! Erst heule fragte sie mich angelegentlichst, ob ich »uch meine süns Sinne beisammen hätte. Eine Tugend. Wie, Ihr Sohn ist nun zum dritten Male im Sxanien durchgefallen? Ja! Der Schlingel mag viele Fehler haben, aber Eines muß man ihm lassen, conse quent ist er. Die B»ste. Es war ini Jahre 1888, als die bis dahin notorisch reactionäre Gemeinde von Varnay Char) zum ersten Male einen republikanischen Ge mcinderath wählte. Dieser politische Umschiviing war das Werk eines Man neS, des Grundbesitzers Fernay - DeS claux, der zum Ministerium in Paris Beziehungen hatte und die Wähler durch oie Hoffnung ans eine strategische Eisen bahn zu verlocken wußte. Diese nach Paris suhlende Eisenbahn wäre in der That sür das Städtchen, das Geflügel, »itier und Gemme im Ueberfluß produ dirte, von außerordentlichem Nutzen ge w«"'cn. Herr Fernay - Desclaux wurde zum Maire erwählt. Als Adjunkten erhielt er den Maurermeister Barrache nnd den Gastwirth Gompaing. Ter Maire stammle ans einer alten liberalen Fa milie. Seine Adjunkten aber und der Rest des Gcineinderathes. die alle erst ganz frisch bekehrt waren, zogen noch immer ein recht saures Gesicht, wenn »iun sie Republikaner nannte. Ein Zwischensall ließ dieses eigen thümliche Verhältniß gleich in der ersten Sitzung des neuerwählten GemeinZera thez klar,-u Tage treten. Der Kamin deS Berathungssaales war uämlick mit einer Gipsbüste ge schmückt, nnd die Büste —wird man es glauben?—war noch die Napoleons 111. Mein Gott, ja, des Kaisers. Sein Abbild hatte an diesem Platze alle Stürme überdauert, die Frankreich in den letzten zwanzig Jahre durchzumachen hatte. Es blieb unversehrt nach dem Sturze des Potentaten, nach seinem Tode und überlebte sogar den Nieder gang seiner Partei; Barnay war eben eine lleine Stadt, die weitab von den officiellen Reiserouten der neuen Staals würdeiiträger lag. Der Maire erklärte, diesem unpassen den Zustande müsse ein Ende gemacht werden, und es gelang ihm ohne Mühe den Beschluß durchzusetzen, daß die Büste Napoleons UI. in die Rumpel kammer des RathhauseS verwiesen werde. Als er aber beantragte, aus »losten der Gemeinde eine Büste der Republik für den leeren Platz zu erwer ben, stieß er auf einen ebenso unerwar teten als hartnäckigen Widerstand, den er erst durch die Erklärung, die frag liche Büste auf feine eigenen Kosten anschaffen ,zu wollen, zu beseitigen ver mochte. Erst unter dieser Bedingung war man mit seinem Autrage einvcr standen und beschloß sogar eine Adresse an den Unterpräsekten mit der Bitte, die neue, sofort in Paris bestellte Büste einweihen zr wollen. Ter Unterpräsekt antwortete telegra phisch: „Ich werde mich glücklich schät zen, die schöne, endlich der Reaktion ent rissene Gemeinde Varnay zu besuchen." Fünf Tage später brachte die Post eine längliche Kiste, die allerorten mit „Vorsicht", „Zerbrechlich!" bedruckt war. Herr Fernay TeSclaux ließ die Ge meinderäthe zusammenrufen, und die Kiste wurde in ihrer Gegenwart mit einer gewissen Feierlichkeit eröffnet. Sie enthielt eine beträchtliche Menge Heu und Papier, darunter aber nichts wei ter, als eine Anzahl unförmiger Gips stücke. Die Büste war aus der Bahn zerbrochen, und nur der Sockel mit den lorbcerumwundenen Buchstaben li. war ganz geblieben. Auf den Gesichtern der Gemeinde rätke malte sich, wie der Wahrheit ge mäß constatirt werden muß, ein scha densrohes Grinsen. Aber Herr geriiay- DeSclanx ließ sich nicht beirren. Er erklärte, sofort an die Eiscnbahndirec lion, die zum Ersatz deS Schadens ver pflichtet fei, eine Eingabe machen zu wollen. Und in der That, er hatte sich nichl gelauscht: nach acht Tagen kam wie derum eine Kiste an, die ebenfalls in Gegenwart des Gemcindcrathes mit allen erdenklichen Borsichtsmaßregel» eröffnet wurde. Und als man das Heu u»d Papier entfernt hatte, bra chen die Gemeinderäthe in einen ein stimmigen Rus der Bewunderung aus. DaS war keines der gewöhnlichen, nichtssagenden Abbilder der Republik, sondern ein herrliches, jugendichöneS Weib, die phrugische Mütze auf dem Haupte, mit nervösen Nasenflügeln und die Kehle wie geschwellt von einem revolutionären Rufe. Bar»ache, der Adjunkt und Maurer meister, war besiegt. .Donnerwetter!- sagte er, „das ist ein forscher 'Als nun aber der Maire die Büste ins ihrem Henbette heben wollte, »in sie ms den Kaminsims zu stellen, da ge schah etwas UeberraschendeS, ganz Un erwartetes - das herrliche Frauenbildniß spaltete sich lanzsam in drei Theile. Niemand halte vorher die feinen Risse, die sich durch die Gypsmasse zogen, be merkt. Diese Hartnäckigkeit des Schicksals hatte auch einen Stärkeren, als Fcrnay- Des.lauc niedergeschlagen, unbeweglich and schweigend blickte er aus die in drei stücke gegangene Republik unZ fragte sich, was nun zu thun fei. Wiederum die Eifenbahndirection haftpflichtig ma chen und so Gesahr lausen, zum dritten Male einen Hausen Gipsstücke geliesert zu erhalten? Nein! Da war es schon besser, auf den schönen Plan ganz zu verzichten, und den Unterpräsekten zu bitten, daß er unter den obwaltenden Umständen von der Einweiyungsseier lichkeit Abstand nehme. Ju diesem Augenblicke sagte Dar mche, der die Büste schon eine Weile ausmerksam betrachtet hatte: „Das würde ich bald znrecht gemacht haben, wenn man eS mir anvertrauen wollte, dieses Frauenzimmer." „Ihr wäret dazu im Stande?" rief der Maire und wäre feinem Adjunkten fast um den Hals gefallen. „Allerdings," erwiderte dieser. „Es fehlt ja kein Stück daran. Ich klebe das Ganze um einen Stock und ver ickmiere die Nisse mit GivS. aaiu ein- fach. Und das hält dann viel besser, sag' ich, als wie es noch neu war." Man übergab die Büste dem Mau rermeister Barrache und dieser nahm sie mit nach Hause, um sie noch am selben Tage wiederhergestellt auf die Maine zu tragen. Die Risse waren in dcr That nicht mehr zu sehen; die Büste wurde in der Vorhalle der Mairie aus gestellt. Die ganze Bevölkerung defi lirte um sie herum, um sie zu betrach ten, und die allgemeine Bewundernng ttieilte sich zwischen dem Maire, dem großherzigen Käuier und den Adjunk ten, dem genialen Wiederhersteller. Am anderen Tage zeigte sich jedoch cine eigenthümliche Die Republik begann sich von Ncuem zu theilen und cine Anzahl von kleinen Nissen sprang anf der Stirn, den Wan gen nnd den, Halse der Büste aus. Er schreckt eilte der Maire zu dem Meister Barrache, doch dieser kratzte sich den Kopf und meinte, „da ist vorderhand nichts zu machen, das ist der Gyps, der sich von innen beim Trocknen gedehnt hat." Mit Windeseile verbreitete sich das Gerücht von dem neuen Unsalle, und wie derum kamen die Genieindcmitgliedcr in Schaarcn, um sich durch den Augenschein davon zu überzeugen. Die Reaktionäre triumphirtcn und der Herr Psarrer rieb sich die Hände: „Seht, sie kracht schon, ihre Republik das wird eine schone Einweihung geben." Aber wiederum war es Barrache, der durch eine geniale Combination von Leim und Gips den Schaven zu repariren wußte Das Bilvniß sah nach dem An strich zwar »in eine Schattirung dunkler aus, war aber immer »och sehr prä sentabel, so daß man gute» Muthes die Einweihung aus den nächste» Sonntag ansetzte. Und um diesem Feste den Character einer wirklichen Enthüllimg zu geben, schlang man um die Büste ein Stück Leinewand.... Es war am Vorabend der Einwei hung, als der Adjunkt Barrache mit be sorgter Miene zu dem Maire sagte: „Wir sollten doch einen Blick aus die Republik werfen, vielleicht daß sich hier und da noch ein kleiner Riß gezeigt hat!" Der Maire wurde von der Besorgniß angesteckt. Beide begaben sich in das Berathuiigsziinmer und lüfteten den Schleier. Der Anblick, der sich ihnen bot, war ein schrecklicher. Das ganze Antlitz der Republik, ihr Hals und Nacken, ja selbst ihre phry gische Mutze war mit grünlichen Pusteln bedeckt, abwechselnd mit großen Flecken von einer ganz abscheulichen Farbe. Man hätte glauben können, eine Figur aus einem Wachssigurencabiuet vor sich z>> haben, an der die Wirkungen irgend einer entsetzlichen Hantkrantheit demon strirt werden sollten. Der Maire und sein Adjunkt standen wie angedonnert. Barrache war der Erste, der etwas Fassnng gewann. Er kratzle mit dem Nagel an der Büste nnd sagte: „Daran ist nichts weiter schuld, als der verfluchte Leim." „Ja, aber, zum Teufel, mir sind die Geleimten," erwiderte der Maire ärger lich. „Wir können ein solches Monstrum doch unmöglich enthüllen. Und das ist allein Eure Schuld, Barrache, mit Euren verdammten Reparaturen. Jetzt halben shir nicht einmal die Zeit, eine neue Büste zu bestellen." Barrache senkte sein schuldbeladenes Haupt und sah trübselig zu Boden. Doch plötzlich leuchtete eS in seinen Augen auf: „Wir haben doch noch die Büste unseres Kaiser?." „Ihr seid wohl von Sinnen, Bar rache! Die können wir doch unmöglich morgen durch einen Unterpräfecten der Republik einweihen lassen!" Barrache zwinkerte listig mit den Augen: „Fällt mir ja auch gar nicht ein. Aber seht her, den Schnurr- und Knebelbart sort und aus den Kopf fo eine Mütze wie die da, und die Republik ist fertig." Der Maire wollte Einwendungen machen, doch der schlagfertige Adjunet ließ ihn gar nicht zu Worte kommen: „Was wollt Ihr?" Kann denn Je mand sagen, das sei nicht die Republik? Wer hat sie gesehen, wer will sagen, so sieht sie aus und nicht anders?" Der ewigen Widerwärtigkeiten müde stimmte Ferray -> Desclaur dem neue» versuche zu, verlangle jedoch von sei nem Adjuiicte», daß er zu Niemand darüber spräche Barrache eilte nach Hanse, n-n GipS zu holen, und machte sich dann an die Arbeit. Die ganze Nacht über schaffte er mit seine» groben Maurerhändcn an ser Büste des Kaisers, iu«d als der Morgen graute, ries er den Maire zu sem vollendeten Werke. Mit ihrer ge furchten Stirn, der plumpen Nase und den hängenden Wangen war es zwar :ine recht sonderbare Republik, die des Meisters Barrache; aber die phrygische Mütz? machte Alles wieder gut. Der Viaire war ganz erstaunt, daß seinem Adjunkten das Werk so gut gelungen sei und ries aus: „Das ist gar nicht übel, Barrache. Offen gestanden, ich hätte eS Euch eigentlich gar nicht zugetraut." „Man thut eben, was man kann," /-ersetzte dieser bescheiden. Und mit einem vergnügten Schmunzeln legte er in PaquU in die Hände deS Maire: Da, hebt eS gut ans; wer weiß, ob vir eS nicht noch einmal brauchen...." „WaS Ist es denn?" „ES ist der Bart des Kaisers. Ich habe ihn sorgfältig abgenommen, sehr sorgfältig. Denn feht, mit allein Re jpelt vor Ench. Ihr werdet mich ver stehen—hm, wenn es der Republik 'mal schlecht gehen sollte, dann nehme ich dem Ding da die Mütze ab, klebe ihm Schnurr- und Knebelbart an, nnd sieh da, mein Kaiser steht wieder auf seinem ilte» Platze, ohne daß eS der Gemeinde »ich nur einen Sou kostet." Humor ist für einen Pes. fimisten das, was ein Spiegel für eine däßlicke Frau ist. Ter Solitair. Einen Solitair zu besitzen war schon längst der Wunsch Ferdinand Gnnckel mann'S gewesen. Seine Tante besaß einen solchen, zwar nicht von der Größ< wie der in der portugiesischen Krone, aber doch groß genug, um den Tauben schlag deS Nefscnber.zens mit allerlei buntem Gcdankenflügel zu bevölkern. Gar ost dachte er: O daß crmein wäre! Wie bekomm' ich ihn? Wenn ich die Alte doch bewegen könnte! So flogen die Gedanken aus und ein, und wirklich lockten sie zuletzt eine Antwort herbei, die das siegverküudende Oelblatt im Schnabel trug. Die alte Tante konnte den angeneh men Manieren ihres liebenswürdigen Reffen nicht länger widerstehen. Si« schenkte ihm den Solitair, aber er sollt« ihn erst nach ihrem Tode erhalten. Seil dieser Zeit betete er weniger inbrünstig sür das lange Leben der guten Dame, und vielleicht ist dies der Grund des Unglücks, welches ihm späterhin durch jenes Vermächtniß widerfahren ist. Die Tante starb, der Solitair würd/ sein. In einem uralten Ringe, der die Besitzerin einst in die Ehestandssefseln geschmiedet, steckte er wie in ein Gefäng niß eingemauert. Ferdinand eilte, ihn dieser Kerkernacht zu entziehen und, > jour gesaßt, zur geschmackvollen Busen nadel umgestalten zu tassen. Bald da raus bezog er die Universität, wo die Busennadel eine Scha»r von Busen freunden herbeilockte, die ihn für einen Rothschild ansahen und demgemäß aus nutzen wollten. Er aber erklärte ihnen, daß er ihnen unmöglich etwas pumpen könne, da er selbst aus dem Trocknen säße. Täglich mußte er irgend einem durstige» Pmnpier die physiscke Unmög lichkeit dieses ÄclS darthun. Niemand glaubte daran. Alle hielten ihn sür einen Geizl)als, und zogen sich zurück, so daß er bald ganz allein dastand. Es fehlte Ferdinand indessen nicht an Zeitvertreib. Ihm gegenüber wohnte eine Schauspielerin. Sie sehe» und sie lieben war das Werk eines Augenblicks, uud er suchte »ach Gelegenheit, ihr seine Empfindungen zu offenbaren. Er machte Bekanntschaft mit dem Sänger Trillenberg. der sie oft besuchte und ihn leicht einführen konnte. Einst hatte cr eine Prinzenrolle zu spielen, wozu er sich seinen Solitair erbat. Den folgenden Morgen wollte er Ferdinand abholen, um ihn feiner holden Collegin vorzustellen. Da ließ sich denn freilich nicht Nein sagen. Ferdinand war drei Stunden lang sein eigener aotour" gewesen und stand nun wartend da. Blos die Busennadel fehlte Allein eS ver gingen abermals drei Stunden vergeb lichen Harrens und c? kam blrS die Nachricht, daß der Thealerprmz mit feiner vorausbezahlten Gage, dem Soli tair Ferdinands und den Diamanten der Schauspielerin durchgegangen war. Unglück, bringt die Menschen ein ander nahe. Der gleiche Verlust führtc Ferdinand bei der Künstlerin ein, und als bald daraus die Blätter die Anzeige enthielten, daß der Flüchtling in München arretirt fei, machten sie sich zusammen aus die Reise, um das ver lorene Eigenthum wieder zu erlan gt"- Welche Lust gewährt das Reihen! Hätten nur die Leute nicht gesagt: „Er ist mit einer Comödiantin durchgegan gen." Dies Gerücht kam seinen Vor gesetzten zu Ohren, und diese Ohren waren jedesmal taub, so ost er später hin um Anstellung nachsuchen mochte. Mit der Hoffnung, der Gemahl der Schauspielerin werden zu können, war es leider nichts, weil sie die Anwart schast dieser Stelle bereits an einen Glücklicheren versagt hatte. In München angekommen, erhielten die Beiden bald ihr geraubtes Gut von der Polizei zurück, und am Abend vor der Abreise ging Ferdinand, von der Schauspielerin und seinem Solitair be gleitet, in's Theater. Hier freute er sich der allgemeinen Aufmerksamkeit, die dieser Brillantschmuck aus sich zog, aber es machte ihm Spaß, gegen seine Dame die verliebte Miene eines Liebhabers anzunehmen. Wären sie nur unbemerkt geblieben! Gleich nach dem Theater beschied Ferdinand ein Billet auf den nächsten Morgen um sechs Uhr in den englischen Garten. Es war von dem Verlobten seiner holden Reisegefährtin, welcher, zusällig in München, die Galanterie Ferdinands mit eifersüchtigen Augen ansah und die Sache nur init Pistolen austragen wollte. Ferdinand aber liebte das Leben. Er zog es vor, nicht todtgcschofsen zu werden, und reiste nach Nürnberg ab. Dort lauerte man einem gefährlichen Jndustrieritter auf, der dem Steckbriefe zufolge eine kostbare Busennadel trug. Man erblickte diejenige Ferdinands, nahm ihn fest, und er konnte die wohl löbliche Polizei Nürnbergs erst nach vierzehn Tagen überzeugen, daß er nicht der gefährliche Jndustrieritter sei. Von Nürnberg reiste er nach Dres den nnd beschloß hier dcn Stein des Anstoßes zu verkaufen, zu welchem Be hufe er einen Juwelier aufsuchte. Dieser betrachtete dcn Solitair und fragte: „Wie kamen Sie in den Besitz des Solitairs?" „Durch ein Vermächtniß meiner Tante!" „So, so!" „Sie zweiseln doch nicht?" „O bewahre! Aber hier wurde vor Kurzem im Grünen Gewölbe ein ganz ähnlicher Stein gestohlen, dessen Fest haltung im vorkommenden Falle mir polizeilich anbefohlen ist. Sie Werder also gütigst verzeihen! —" Ferdinand ließ verschiedene Don nerwetter los, aber sie machten den Himmel seiner Zukunft nicht heiterer. Er mußte fich'S gefallen lassen, drei Wochen lang das Zimmer zu hüten und zum Zeilvertreib alle Tage ein Verhör zu bestehen. Nach Ablauf von drei Wochen gab man ihm die schmei« ibelhafte Versicherung, daß er der Diel nicht sei und er seiner Wege gehen könne. In Leipzig, dem berühmten Stapel platz des deutschen Buchhandels, beeilte er sich, von diesem verwünschten Soli tair, diesem Talisman des Unglücks, auf dem ein Fluch zu ruhen schien, sich loszumachen. Er ging abermals damit zu einein Juwelier. „Woher haben Sie den Stein?" be gann der Kunstverständige mit hühni scher Miene. Ferdinand überlief eine Gänsehaut. Er schwieg, und sein Gesicht nabm einen so bedenklichen Ausdruck der Verlegen heit an, daß er einem Deliquenteu täu schend ähnlich sehen mochte. „Aha! Die Sache hat einen Ha ken," sagte der Juwelier und klopfte ihm lächelnd aus die Schulter. „Seine Sie ruhig, lieber Freund! Wege» dieses Steines wird Sie Niemand m Anspruch nehmen. Er ist falsch!" Ferdinand war sprachlos. „Falsch?" rief er entrüstet. „Dn Solitair meiner unvergeßlichen Tante salsch? Herr, sind Sie des Teufels?" „Nur nicht so hitzig, lieber Freund!" erwiderte der Juwelier mit höhnischem Angenblinzeln. „Ihre unvergeßliche Tante" er betonte das Wort ganz eigenthümlich—„hat es mit Ihnen recht gut gemeint. Sie wußte offenbar ganz genau, was die Polizei in solchen Fäl len zu thun Pflegt." Vermuthlich hatte der Dresdener Juwelier, Ferdinand's endloser Tra gödienoerivicklung sich erbarmend, den Den» sx ins.et»iii» gespielt und den ostindischen Diamanten in einen böhmi schen verwandelt. Er liegt seitdem un benutzt in einer Schubladenecke von Fer dinand'S Schreibpult und sein Besitzer hat weiter kein Unglück damit gehabt. Chinesisches. ES liegt im Charakter der chinesischen Sprache, daß ihr nicht nur kraftvolle Mittel der Betonung, sondern auch ausgeprägte Zeichen und Geberden zur Seite stehen, und so kommt es, daß bei den Bezopften die Geberdensprache sich durch besondere Lebhaftigkeit und gro teske Formen äußert. Gern streckt man in China die Zunge aus, um Furcht oder Berwiuideriing kund zu geben. Große Angst aber verräth man dadurch, daß man mit dem Zeigesinger die Stirn wischt, als wollte man den Angstschweiß entfernen. Mitunter wird diese Gc bcrde auch dazu angewendet, um großes Schamgefühl zu bezeichnen, und in allen Fällen legt es davon einen Beweis ab, daß die in Rede stehende Angelegenheit als ernst und gefährlich anzusehen ist. Häusig sieht man die Söhne des himm lische» Reich, s lachen, selbst wenn sie von einem Todts- oder sonstigen Un glückssalle sprechen. Erschüttert aber eiwas sehr Spaß haftes ihr Zwerchfell, fo klatschen sie häufig mit den Händen, werfen den K örper zurück, und mit Thränen in den Auge» brechen sie m ein lanteS Geläch ter aus. Ist ein Chinese ärgerlich, so wirft er gewöhnlich feinen Körper nach vorn. Zur selben Zeit gcstikulirt er hestig, greift wild in die leere Lust und springt aus, als wenn er auf etwas tre te» wollte. Seine Augen scheinen auch mitunter aus den Höhlen zu treten, und er stottert bei jedem Satz. Man nlmmt an, daß alle Mandarine roth im Ge sicht werden und ihre Backen aufblasen, wenn sie zornig sind: ir»u>» Kucck!, illtl-it." Chinesinnen sind im Acrger schlimmer als die Männer und scheinen alle Herrschast üb.'r sich selber und ihre Handlungen zu verlieren. Der Chinese drückt seinen Gram aus verschie dene Art aus. Als allgemeine Regel darf gelten, daß man das Weinen nicht als ein Zei chen deS wahren Kummers anfchen kann, da es buchstäblich „auf Bestellung" geschieht, Tranernde Chinesen brechen ganz plötzlich in lautes Geheul aus und hören ebenso plötzlich aus; auch kann man Weiber miethen, die zu bestinimlen Zeiten heulen und wehklagen. Miß sallen und Verdruß zeigt der Chinese— wie wir— indem er seine Augenbrauen zusammenzieht und die Stirn runzelt; sein Entsetzen über eine niederträchtig« Schandthat giebt er dadurch kund, 'daß cr eine Grimasse macht, die ganz der ähnlich ist, wenn man etwas recht Un. angenehmes riecht oder schmeckt. Will ver Chinese sich an etwas erinnern, 112» kratzt er sich ost den K ops, häusiger je doch reibt cr seine Hüste und verdreht die Angen. Ist er in tieses und i» Verwirrung bringendes Nachdenken ver sunken, so wiegt er seinen Körper lang, sam hin und her, und zieht sich Haar« aus und kaut davon, oder schaukelt-ei» Bein. Man kann nicht behaupte», daß man Chinesen ost erröthen sähe. Bei Frauen ist die holde Röthe der Scham überhaupt schon aus dem Grunde nicht wahrzunehmen, weil aus ihre Gesichter meistens dicke Schminke aufgetragen ist. ES ist äußerst selten, daß man das Ge sicht eines Chinesen aus Begeisterung erglühe» sieht. Nur die Hoffnung auf Gewinnst oder die Aussicht auf perfön liche Beförderung vermögen ihn zur Thätigkeit zu erwecken und sein Gesicht zu erhellen. Immer gemüthlich. Ein Berliner kehrt spät in der Nacht von einer schweren Sitzung in da» eheliche Schlafgemach zurück. „Jotte doch", klagt die Frau, „schon zwee Uhr! Schämst Du Dir denn gar nicht, da« e» schon so spät is?" —Aber Liese, hab' Dir doch »ich um nischt «ich. Wäre ick zu Haus jeblieben, na, denn wär et doch jetzt accurat so spät." Etwas decenter. Gouver nante: Fräulein Fanny, in Ihren, Auf satz brauchen Sie das Wort Bufenfreun bin. DaS ist mir doch gar zu sinnlich. Will Ihnen kein decenterer Ausdruck einfallen? Fanny: Vielleicht Evrfet sreundin?