Vergebens. Nomau von Conrad Vlithltvenzel. ,W>« gedankenlos Du heut« liest, Melanie!" Dle Angeredete läßt das Buch, das sie in den Händen hält, auf die Knie niedergleite», wendet den Kopf der um viele Jahre älteren Schwester zu, preßt die gefalteten Hände gegen die Stirn nnd läßt den Blick hiuausirren durch das vsscne Fenster, hinauf z» dem Stückchen blauen Himincls, das da weit oben zwi schen den Dächern der nicht breiten StrqHe hcruiederfchaut. „Ist das denn ein Wunder, wenn ich lhii erwarte?" erwidert si« und ein rosi ger Frendriischimmcr verklärt ihr schönes, -d«l geschiiittencs Gesicht. „Hanna!" —und nun steht sie plötzlich ausgerichtet vor der Schwester, „kannst Du es mir denn gar nicht nachfühlen? Glaubst Tu, daß ich auch »ur ein Wort weiß vo» allem, was ich vorgelesen? Neini Mein Herz hatte sich da an den Peiidel der alte» Uhr gehängt, um ein wenig vo» der eigenen Ungeduld auf ihn zu übertragen. Und nun zählte ich sein das doch mit dem Klopfen in sein! Hanna, Tu hast eS doch auch ken nen gelernt, das berauschende Gefühl, Braut zu sein! Freilich, der gute Robert, «in so emsiger Kaufmann, wußte nichts von der Gluth einer Künstlerseele. Vo« einem Künstler geliebt werden, solch einem Gottbegnadeten, das ist wohl »och ließ Hauna über das schöne Antlitz, die hohe, schlanke Gestalt der Schwester gleiten. ist kein Wunder, dachte sie, muß für einen Mann berauschend fein, wenn aus solche» Auge» voll Gluth u»d Tiefe die Liebe ihn anschant. Da neigt Melanie den Kopf la«schend Sie hat einen Schritt aus der Treppe vernommen und mit einem hinaus, „Glückliches Kind," sagt Hanna, .glücklicherer Mann!" zen, „da hast Du sie!" Sie hebt sich Roth« bedeckte» Gesicht schaut sie zu ihm auf und sagt schalkhast: „Merk' Dir, Arnold, solche Strafe erwartet Dich Wort, jeder Geberde spricht, zieht er sie send. aus, Melanie, ei» Jahr später ist Dein .Das bist Du jetzt schon, Arnold!" „Nicht zu vorschnell, Kind. Meine «»ein« Kunst sich nicht voll entsalten! Du —»und mit Dir Italien!" Melanie lausch!« entzückt seinen Wor- Betrossen blickte der Maler zu ihr hinüber. Was sollte das heißen'? hatte Melanie denn nicht Eine Summe, die zu einer hübschen Ausstattung reicht, liegt für mich bereit, und außerdem steht mir eine JahrcSrente von «i» paar hundert Thaltrn zu. So, nun weißt Tu, iÄie cS um mich steht net« ein Fach des Schreibtisches —„hier liegen die betreffenden Papiere, falls Du sie durchsehe» willst.« Es war gut, daß sie sich abgewandt. Hanna, die Arnolds Gesicht uur im. Profil sehen konnte, glaubte doch, einen schnellen Farbenwechsel bei ihn, wahrzu nehmen, und ohn« sich recht klar zu machen, fühlte sie einen Vorwurf darin. „Mir als der Erfahreneren und Ael teren wäre es vielleicht zugekommen, Ihnen schon früher Klarheit zu'geben. Aber Ihr ließt mich ja gar nicht dazu kommen. Es war alles so schnell und unerwartet gekommen. „Melanie will nnd „Wir haben uns verlobt, ich bin seine Braut," flüstert« Lany mir zu. Es war alles fir und fertig, Einmischung vo» mir wäre unklug und nutzlos gewesen, das wußte ich im Vor aus. " , sich denn? „Willst Du die Papiere ein mal durchsehe», Arnold?" fragte s» dann, da ihr Verlobter immer noch stumm blieb. „Wozu, Lany?" entgegn«tc er unl strich mit der Hand langsam über das Gesicht, als wolle er da etwas fort, wischen. „Oder wenn Du «S wünschest, bei Gelegenheit einmal; hente würde mir doch die Zeit dazu nicht bleiben. In eine, halben Stunde muß ich wieder fort." .Fort?" WclcheEnttäufchung ans dem «inen Worte klang. „Und ich hatt« solch' hübsche Nachricht für Dich! D» hast auch vorher gar nichts gesagt, daß Du sobald wieder gehen mußt." Er versuchte zu lächeln. „Ich wollt« mir doch de» Willkomm nicht schon oer- Er zog sie an sich. „Willst Du sie Sie nickte. „Du hast Recht!" Und dam, zog sie seine» Kops zu sich nieder und flüsterte ihm in'S Ohr: „Am 18. September soll uusere Hochzeit sei». geblickt. Arnold!" " schön Du bist, Melanie! O, «s ist zu >i«l!^" t«t, klingt hart und gar nicht heiler. Dann endlich steht er auf der Straße. Er springt in einen der vorübergehenden mit irgend einem hastig Vorübergehende» ihn erinnert, wo er sich befindet. Endlich hat er den Thiergarten er härten Lache» zwischen den Zähnen her vorstößt: „Und ich, ich selbst muß es noch beschleunigen! Wozu hat nun meine arme Mutter sür mich so ängstlich gespart und so rastlos gearbeitet, wenn ich jetzt auf der ersten Stuf« zur wahren Künstlerfchast, zum Ruhme, plötzlich darauf Bedacht nehmen soll Geld z» verdienen!" „Ist der überhaupt noch ein Künstler, der für Loh» arbeitet? Und ich wie sollte ich das je «rlernen, für ein« Familie zu sorgen, ich, für den bisher stets Andere gesorgt, gearbeitet, ge schafft!" Ja, war da« nicht geradezu eine Le» benSbedlngung sür ihn? Er hatte, als er sich Melanie verlobte, von ihrer Schönheit hingerissen, von der Gluth ihrer Liebe berauscht, für diese Bedenken iveder Zeit noch Raum gehabt. In all' Ziesen Tagen bisher war nicht der leiseste Zweifel in ihm aufgestiegen, daß die Zu kunft sich vielleicht dich nicht ganz so sonnig gestalten könnte, wie er sie sich niSmalte. selbstverständlich, daß das Mädchen, wel ches er sich zur Gefährtin erwählte, »eben ill de» Eigenschaften, die sie ihm liebenS werth erscheine» ließe», a»ch die Mittel !en, wie es'ihm »»» siiimal nothwendig war, um die Schwingen feiner Kraft frei entfalten zu können, um grade em por z» streben zum ewigen Sonnenlicht. Ihr Antheil an seinem wachsende» Ruhme sollte eS sein, daß sie ihn zum Schossen begeisterte und ihm zugleich wär die Rolle, die er in jeweiligen Tränmen seiner Gattin zugeschrieben, und nun jetzt sollte er die Rolle des kühler Windhauch strich rauschend durch die Büsche und ein Frösteln ging durch Arnold Skarnow's Körper. Er sprang Entrinne» mehr? Diese Frag««! be schäftigen ihn ohne Unterlaß. Plötzlich sprang er auf und warf ei» Tuch über in, Hintergrund«, von der ihm Melanie s Antlitz in warmer Lebens wahrheit entgegen lächelte. ES waren Gedanke» a» sie in ihin aufstiegen und dabei mochte er doch nicht in ihre tiefen, strahlenden Auge», auf ihren süßen, kirfchrothcn Mund schauen, selbst nicht im Bilde. Sie hatte ihn getäuscht, nicht absichtlich, wohl nicht einmal bewußt, aber doch getäuscht. Weshalb lag in ihrem Austrete», in ihrem Wesen etwas Hin» »er stehen, um ihre Gedanken »och mehr, noch ausschließlicher an ihn zu ketten. sein Gesicht, „konntest Du Dein Bischen di«s« goldne Fessel um die Hand zu legen, die eines TageS Dich und auch sie elend machen muß." den schlichten Goldr«is vom Fing«r. Dann legte sich plötzlich ein böses Lächeln um seinen Mund. War eS jetzt voll Stolz und Glück seine Braut feriitcste Ecke de« geränmigen Zimmers. Um den Gedanken sofort zur That werde» zu lasse», eilte er zum Schreib d h lt l'tzlch lange hier»»teil vor dem Hause!" DaS war Melanie. Vor einer Stnnde erst konnte sein gens aus der Straße zu verhandeln. Doch da trat der Mann mit der blauen Blouse und der rothen Mütze schon ein und hinter ihm erschien Melanies schlank« Gestalt in der Thüröffnung. Ein Heller Laut de« Erstaunens kam von Lippen, dann stand sie vor init einem Blick so warm u»d innig, wie «in Kuß. „Arnold, da bist Du ja! Also suhlst Du Dich besser, nicht wahr?" Er nickte. „Aber wohin wolltest Du jetzt?" flüssig geworden, läßt sich doch Alles tausendmal besser sagen als schreiben. Willst Du ihn doch noch lesen?" fragt« sie dann, als Arnold nach dem Briefe da." röthete Antlitz. Wie schön sie war! „Wen grüßtest Du?" fragte Melanie, ab. „Was hast Du?" fragte Arnold oer- fragte Arnold erregt. feinen Kopf an ihre Schulter, preßte Schläfe und „O, Melanie, liebe!" gekauft? darauf erschien «ine hohe Männergestalt mit verlehten Züge» und vornehm nach, selben. „Ah, Herr von Raumer," sagte Ar nold sichtlich erfreut, „was verschafft mir die Ehre?" Dabei ging er dem Gast entgegen und reichte ihm, wie lich ich brauche etwas kräftigere Nah rung. Die Gestalt der Esther dort wäre mir schon lieber wenn Sie ihr Bild?'« lii Betreff des Genrebildchtns dort, schicken. ES sind nicht alle Leute wie ich, daß sie süns Treppen nicht scheuen, um etwas zu finden. Die meisten gehe» der eben" im Begriff steht, sich in Wil ladende Geberde. „Ah! Skarnow, ivelcher Gott hat Ihnen dies Bild im Traume gezeigt, wer Ihre Phantasie begnadet, so etwas zn schaffen? Das ist eine Märch«»ge stalt voll vollendetfler Lieblichkeit " „Es ist ein Portrait." „Wie, diese lachenden, sonnigc» geistern! Wie diese ungestüme Bewundernng seiner Eitelkeit schmeichelte und wie sie ihm plötzlich dies Antlitz »och holdseliger erscheine» ließ als j« zuvor ! AuS diesen sonnigen Himmelsaugcn lachte ihm Lie beSgluth entgegen, dies« schwellenden Lippen boten sich seine». Küssen, in die duftige Fülle dieser goldige» Locken durste er Gesicht und Hände tauchen, so oft er wollte. Ein volles, inniges GlückSgefühl überkam ihn und so blickte er halb mit leidig, halb spöttisch auf den Man» an > seiner Seit«, dessen schlaffe Züge sich plötzlich belebt Hatten und der, den Kopf chengestalt mit den Blicken trinken jv „Skarnow!" sagt« Isidor von Rau mer und ergriff den Arm des MalerS, ohne die Augen vou dem Bilde zu wen den, „Skarnow, dieses Bild müssen Sie mir überlassen. Ich zahle Ihnen jeden Preis dafür." „Ich sagte Ihnen bereits, eS ist ein „Portrait oder nicht! Sie können ei», Kopie anfertigen. Ich verspreche Ihnen, das Bild nicht meiner kleinen Sammlung ausgesetzt ist. Es soll in meinein Kabine! hängen, das selten, oder »ie ein Fremder betritt." „Um so schlimmer," murmelte Arnold, Raumer aber hörte nur die Weigerung aus diesen Worten. „Sie wollen nicht? Weshalb? Fürch ten Sie, eine Indiskretion damit zu be gehen? Nnn, so will ich Ihnen »och einen Vorschlag mache».. Malen Si« dieses Portrait als Hauptfigur in ein« Art Genrebild und überlassen Sie mir zendcn Locken wie von einem Mantel umwallt, aus dem Dickicht Ki die üppig wuchernde Frühlingspracht einer Wiese, ans der der Thau im Sonnenlicht glänzt. Eine glitzernde Schlange ringelt sich »in ihre» Arm, die Blumen »eigen sich grüßend vor ihr und Taube», Nabe» und buntschillernde Falter fliegen ihr z». Aber Sie wisse» das alles ja viel besser, als ich es Ihne» mit aller Phan tasie, deren ich sähig bin, je beschreiben könnte. Doch Sie bleiben st»m>». Habe» Sie gar nicht ein wenig Beisall sür nieinen Gedanken? Es gehört beim Blick in diese tiefe», glanzvolle» Auge» freilich nicht viel Geist dazu, darauf zu kommen." „Ihr Gedanke ist vortrefflich!" sagt» Arnold nachdenklich. „Wahrhastig, das ist die verkörperte Poesie. Aber —" „Zweifeln Si:, daß Sie die Dam, bewegen werden, Ihnen noch einmal zu sitzen? " Gesicht deS Malers. „O nein," sagte er, „denn sie ist meine Braut." „Ach!" Ein Zug der Befriedigung ging über Raumers Gesicht. Die spröde Schöne war SkarnowS Braut. I» Zu diesem Falle wird es Ihne» ja ein Leichtes sei», meinen Wunsch zu ersill len. Für welch« Zeit ist Ihre Hochzeit angesetzt." „Ich könnte demnach noch in diesem Jahre auf Vollendung des BildeS zäh len, nicht wahr?" Räumer die ganze Thorheit meine» Melanie, Du und mit Dir das Glück!" Milse, Du sollst auch mein Modell sei», (Fortsetzung folgt.) E>» Zeitungsjunge von Mobil, Alabani >sl vor Kurzem so gluck Summen zu gewinnen. Es ist eine schlechte Sorte von „Glück", durch wel ches einem >ungen Burichen die Idee bei gebracht wird, er sei pfiffig genug, seine» Lebensunterhalt zu verdienen, ohne das; er nothig hat zu arbeiten. Du.ch ei>> derartiges „Gluck" wird «rwahrscheinliii zum professionellen Spieler auSgebildei und wenn ibin alsdann daS Gluck eni mal den Rucke» kehrt, dann w»rd er «>,.! wirklich arm sein. « «merikantscher Aus d e rGe schichtSstundc. Lehrerin: „Weshalb ging Washington über den Delaware?" Mathilde: .Weil er auf der anderen Seite etwa» zu thun halte." -Logik. Mrs. 8., (zu ihrem Gatten, der wie gewöhnlich, stark ange heitert, am frühen Morgen heimkehrt)« .Es ist ein Skandal, wie du's treibst! Aber du muß nur dir selbst Vorwürf, machen. Ich hab' es dir oft genug ge sagt, dah du durch Leichtsinn deine Tag, in unverantwortlicl er Weise verkürzest. Mr. B.: „Ganz richtig, mein Kindt Aber siehst du denn nicht, wie ich mein« Nächte verlängere?" AuS eine in Prohibition?» staat. Jones (in New Aork): Sie ha ben also m Des Maines, Ja., eine Apo theke aufgethan, Herr Doktor? Dr. Pille: In der That! und mache glän zende Geschäfte. Meine Receptur be lies sich an einem Tage der vorigen Woche auf über hundert Dollars, und da rechne ist die 7ü Cents nicht einmal mit, welche an den verkauften Arznei mitteln verdient wurden." WnnderbarerSchnupfeil. Der kleine Willy (hat sich beim Spiele» auf der Straße einen gehörigen Schnu pfen geholt und läuft nun, heulend, zu seiner Mutter): „Meine beiden Auge« regne», und die eine Nase will nicht ge hen!" Im Buchladen. Kunde: .Ich biete einen Dollar für das Buch hier. Mehr ist es nicht werth, keine» Cent mehr." Clerk: .Ich—- Kunde (ihn unterbrechend): .Ein Dollar, oder ich gehe —" Clerk (rasch): „Wie Sie wünschen! Dank« sehr! (ruft): Cash! —lch wollte nur sagen, daß der Ladenpreis dieses Buche« 72 Cents beträgt, aber Sie ließe» mich ja nicht zu Worte'kommen." Fortschritt. Aelterer Deutsch- Amerikaner: „Nun, junger Freund, haben Sie ordentlich Englisch gelernt, seitdem Sie in dem amerikanische» Boardinghause Quartier genommen ha ben?" Grünhorn: „Na, danke, eS geht! Die Leute verstehen mich aller dings noch nicht, wenn ich rede, und ich kapire auch nicht so.recht, was die An» deren sagen. Aber ich bin jetzt, Gott lob, doch so weit, daß ich mich selbst ver stehe, wenn ich Englisch zu sprechen an fange." Keine gute Partie. Lulu: „Aber ich begreife nicht, Nellie, treßhalb Du Mr. Watfon ausgeschlagen hast! ES ist ja ein offenes Geheimniß, daß er um Dich angehalten hat. Nellie: „Ich hätte mit einem Manne, wie Mr. Wat jon, niemals glücklich werden können." Lulu: Mit einem Manne, wie Mr. Watso»! Ich bitte Dich, Nellie! Man jagt ja allgemein, Alk. Watson sei abso lut fehlerfrei. Nellie: Das ist es ja -den! Mit einem fehlerfreien Manne »n meiner Seite, wäre ich die unglück lichste Frau von der Welt." Komparation. Schüler: .Positiv: krank Koinperativ: krän ler Superlativ: todt!" Die Klasse ist starr, und der Lehrer sagt blos: .Kinder, fünfzehn Minuten Pause für »as Begräbniß!" —ln der Apotheke. Kleines Rädchen: „Bitte um ein Viertelpfund önsten Bonbons." Provisor: „Sind ie für Dich, mein Kind?" Kleine» Rädchen: „Ja, die Bonbons sind für nich, aber meine Großmama hat de» Austen." Guter Rath. Wählst Du eine Frau, vergiß nicht, o Mann, gu erforschen, worüber sie spreche» kann? Und macht Dich das Sprechen ihr wohl geneigt. Dann erforsch' noch genauer, worüber sie schwe gt. Alb. Roderich. Aus einer der fogenann» teil „Bierzeitungen", welche häufig ein« Fülle frischen jugendlichen HumorS ent halten, wird dem Hannover'schen Courier nachstehender Scherz über das Schmer jenskind der Gymnasiasten, den lateini schen Aussatz, von Einem, der es trotz alle dem jetzt selbst bis zum Abiturienten ge bracht. mitgetheilt: „Obersecunda, al» ich dorthin gekommen war, brachte mir »ußer vielem Andere» auch ganz beson ders den lateinischen Aussatz. Welcher wie er gemacht wird, laßt uns kurz be betrachten. — Und zuerst zwar wird vo» vovnhereiu gesagt, daß er nicht werden dürfte, wenn nicht zwei Seiten lang. Wie? wird nicht sür die Einleitung eine Länge von t>i>chsteus zwei Sätzen lestimnit? Wie? was sagst Du aber dazu, daß festgesetzt wird, wie oft jede Phrase eine Dir anzuwendende ist? Da dies so ist, so könntest Du argwöhnen, daß in jedem Aufsatz eben dasselbe zu finden ist, oder meinst Du etwa, daß e» geschehen könne, daß man von eigenen Gedanken noch einen aus zwei Seiten drängt? Dies, wenn eS Jemand ver mocht hätte, so wäre er einer gewesen, dem große Bewunderung hätte zu Theil werden sollen oder müssen. Ich über gehe also, welch' ein schematischer Unsinn ost geschrieben wird, ich erwähne nicht, daß ein solcher Aussatz Maschinenarbeit ist, ich spreche nicht davon, daß er eigent lich leinen Zweck hat, nur soviel sag, ich. daß gefunden werden, welche die» nicht einsehen. Nachdem ich diese Sachen auseinandergesetzt habe, scheine ich-nur genug gezeigt zuhaben, welche so große Bedeutung ein lateinischer Slussatz hat. Und nun vollends, wel chen bildenden Einfluß er auf das Deutsche ausübt, wer ist, der dies nicht einsähe?"