2 « « « « 10. «»»tll- ,»» ««»,»« Aus dem Canale grande wiegten sich die Gondeln, Heller, leuchtender Sonnen schein vergoldete die Kuppeln der ehr würdigen Markuskirche, und über den breiten Platz strömte lustig das bunte Leben eines echt venrtianischen Früh lingstages. Blau die herrliche Luft und blau das ewige Meer, dessen Wogen leise über die Marmorstmen plätscherten, als wollten sie von vergangener Zeiten, versunkener Herrlichkeit erzählen, von Venedigs ent schwundenem Reichthum, den sie in stol zen Galeonen dereinst auf ihren schaum-< gekrönten Schultern getragen. Ueber den Platz schlenderte ein hochgewachse ner Mann in leichtem Sommeranzug, den breitkrempigen Hut auf de» blond lockigen Kops gestülpt, und mit prüfen de» Blicken betrachtete er die auf den Etuieil der Kirche herumlageruden Weiber und Kinder, aber nicht niit dein Interesse des Reisenden, der stannend zum ersten Male die traumhaste Schön heit der Dogenstadt bewundert, sondern mit dem suchenden Blick des Künstlers aus der Studienreise, auf der Wan derung nach einem Modell. Aber trotz eifrigen Suchens schien er nicht zu finden, was er wollte, und eben wandle er sich, um in dem Cafe seine Enttäuschung zu vergessen, als sei» Blick wie gebannt aus einer reizenden Gruppe hafte» blieb, die sein ganzes Interesse in Anspruch nahm. Mitten zwischen einem dichten Schwärm flat ternder Tauben stand ein lachender Junge mit großen glänzenden Augen, den hübschen Kopf umrahint von einer Mülle liesdunklei, wilder Lvcken, in der einen Hand und ein großes Stück Brod, von dem er bald selber aß, bald kleine Krummen bröckelte und sie unter die Schaar der lustigen Vögel streute, deren hastendes Durcheinander den kleinen Burschen herzlich zu amüsiren schien. Eine» Augenblick betrachtete der Maler das wirklich hübsche »nd originelle Bild, trat dann aus den Klei nen zu und fragte nach seinem Na men. „Angelo", lachte der Bursche, ohne sich in seiner Beschäftigung stören zu lasse». „Stehst Du Modell, Kleiner?" fragte er weiter nnd erhielt die etwas überraschende Antwort: „Rein, Signor, ich male selbst!" Jetzt wuchs das Interesse für- daS seltsame kleine Menschenkind, nnd er setzte die begonnene Unterhaltung scherz hast fort. „Was bist Du?" .Kaufmann!" „Ah, und was verkaufst Du?" „Streichhölzer und Apfelsinen." „Aber was malt der kleine Michel Angelo?" „Alles, was ich sehe!" »Hast Du denn Unterricht gehabt?" „Rein!" „Aber kannst Du mir von Deinen Schöpfungen etwas zeigen?" „Gern", sagte der Knabe, wenn ich Sie morgen wieder hier treffe, wenn ich meine Ta»ben füttere, so werde ich mir einige meiner Zeichnungen einstecken, um sie Ihnen zu zeigen. Aber da schlägt es elf Uhr. Ich muß heim, denn meine Mutter hat einen pünktlichen Sohn! Addio Signor!" Und fort war der kleine Kaufmann, doch a» der Ecke des Platzes wendete er sich »och einmal um und nickte mit lachendem Gesicht dem verdutzten Ma ler einen freundliche» Abschiedsgruß zu. Am nächsten Vormittag richtig wie der bei den Tauben tras er den Kleinen wieder, und dieser hatte Wort gehal ten. Eine ganze Galerie theils aus blaues Packpapier, theils auf abgerissene Vriesseiten hingeworfener Zeichnungen, Karikaturen, Vögel und Blumen in gan', reizenden Grnppirungen holte der >tci >e College aus seiner Tasche, nnd mit prüjendem Blick mnsterle sie der Maler. Es sprach ein unverkennbares, gro Bes Talent aas den mangelhaften Stu dien Angelos, es waren kühne, aber zeniale Grnppirungen, ungefchulte, aber höchst geschmackvolle Entwürfe, die vor »llen Dingen einen stark ausgeprägten Formensinn und ein echt künstlerisches Fcinges ql verriethen. „Willst Du mir Deine Schöpfungen «uf einige Tage anvertrauen, mein Junge?" fragte er den Buben, der ohne Besinnen bejahte, worauf ihm der Maler Namen und Adresse nannte: „Emil Born, Hotel Metropole, No. LI," und ihn aufforderte, sich in einigen Tagen persönlich dieselben aus seinem Hotel »bzuhoten. Hierauf trennten sie sich, der Maler ging in's Case, während der kleine Venetianer mit seinem ambulan ten K ansmannsladcn, den er mit Oran gen gefüllt an einem Bindfaden um die Schultern trug, über den Platz bum melte und mit Heller Knabenstimme ein lustiges italienisches Liebchen vor sich hm trällerte. Nachdenklich saß Born an de», runden Mormortiichchen u»d durchsah wieder and wieder die mit Zeichnungen bedeck ten Blätter, oft lächelnd, noch öfter aber mit ernstem Blick lange eine der hinge worfenen Skizzen betrachtend, die ihn von Minute zu Minute mehr iuteressir ten. Er war unzweiselhast ein seltenes, ein großes Talent, der kleine Apsel sineujunge, und es erschien ihm wie eine Pflicht, dieses Talent der Welt nutzbar zu machen. Zwar besaß er selbst nicht so viel, einen Ander», ler ihn im Grunde doch gar nichts anging, in dem Maße zu sördern, wie es hier hätte ge schehen müssen, denn die Wandlung des kleine» Orangeiiverkäilsers zum großen Maler war immerhin eine höchst kost spielige Sache, aber er hatte zu Gunsten des Knaben ein Zauberwort, das an seinem eigenen Geschick sich einst wun Verbar bethätigte Connexion. Er stand aus, zählte, zündete sich, siegesfreudlg lächelnd, eine neue Cigarre «n und bestieg eine Gondel, ihrem Füh rer zur»'-nV „Professore Fambach. Paln- nl" Trei Tage später zur bestimmten Stunde standen sich in dem eleganten Hr"elzimmer Borns drei Menschen ge gcnuber, grundverschieden in ihrem Aeußer», i» ihre» sozialen Stellungen, aber innerlich gleich in einem einzig er habene» Gefühl, in der Liebe zur Kunst. Der liebenswürdige Maler Born mit dem blonden Künstlerkopf, der kleine Angelo in feinem besten Sonntagsstaat und der ehrwürdige Professor Fambach, dessen silberne Locke» ein seelenvolles Greisenangesicht umrahmten. AngeloS Schicksal war berathen und besiegelt worden, große, glänzende Thränen innigster Dankbarkeit hingen in den langen Wimpern, um du» frischen Mund spielte ein seliges Lächeln, und tief pur purne Gluth bedeckte die frischen Wan gen des kleinen Italieners. Professor Fambach, der den Enthusiasmus Borns über das Talent seines Schützlings theilte, hatte dem Knaben versprochen, ihn mit nach Petersburg zu nehmen und ihn dort zun» Maler zu machen. Im Sommer schon sollte der Kleine ihn in die Kaiserstadt an der Newa beglei ten. Nachdem Fambach sich von Born verabschiedet, blieb Angelo noch an der Thür stehen, und als der Maler ihm die Hand hinstreckte und ihn fragte: „Nun, kleiner College, bist Du mit mir zufrieden?" trat der Knabe mit freudiger Erregung aus ihn zu und sagte:' „Signor, Sie fragten mich bei un serm ersten Zusammentreffen, ob ich Modell stehe. Ich habe es niemals ge than und würde es auch nicht thun, denn wenn meine Mutter auch noch so arm ist, für uns Beide reichte immer, was ich verdiente. Aber wenn Sie mich und die Tauben auf dem Markusplatz zu einem Bilde verwenden können, so bin ich gern bereit, denn das ist ja das Ein zige, womit ich mich bei Ihnen bedanken kann." Fast zwei Jahre waren vergangen. Noch lag in den Straßen Petersburgs tieser Schnee, und über die breite Newa wogte noch das geschäftige Leben des nordischen Winters. Ans der bleigrauen Luft wirbelten dichte Flocken, und die Schlitten glitten lnstig klingend über den fcstgesrorenen Strom hinüber zur akademischen Kunst ausslkllililg, die in diesem Winter sich zu einer ganz besonders glänzenden entfal let hatte. Und eine der Perlen der Ausstellung, vor der die kritische und kunstverständige Well Petersburgs sich mit immer er neuter Bewunderung drängte, war das Bild eines ganz vor Kurzem erst be kannt gewordenen deutschen Künstlers „Emil Born". Unter Italiens tiefblauem Himmel, aus dem fonuenbeglänzten Marknsplatz ein schöner lachender Knabe mit sorglos strahlendem Gesicht zwischen einer dun en Schaar flatternder Tauben, ein reiz volles Bild voll meisterhafter Technik »id echt künstlerischem Humor: „An zelo!" Der Meister des Bildes befand sich seit zwei Tagen in Petersburg, freude strahlend nahm er die Glückwniische seiner Bekannten entgegen, und mit be sonderem Vergnügen hatte er das Wie dersehen mit seinem alten Freunde aus Venedig, dem liebenswürdigen Professor Zainbacli, gefeiert. Und während sie lach einem gemüthlichen Diner im Nauchzimmer des Professors faßen, )rehte sich selbstverständlich das Gespräch lni das originelle Modell des vielbe vuiiderten Bildes, um den kleine» braun iugige» Venezianer. Zu seiner Freude hörte Born, wie ?er Greis Angelo den Stolz seiner schule nannte, der zu den Herrlichsten Hoffnungen berechtigte. Er war voll überschwenglichen Lobes über seinen eisernen Fleiß, seine glühende ttuustbe zeisterung, und mit beredten Worten schilderte er die reiche Entwicklung seiner achten Künstlernatur, seiner kühnen Originalität. Professor Fambach hatte Sem Änaben bescheidene Mittel zur Ver sitzung gestellt, mit denen er häuslich ind cinge,ogen lebte, nur seine? Kunst ind seinen Erinnerungen an die serne Heimath. Diese Erinnerungen waren das Einzige, was den Professor mit tieser Sorge erfüllten. Angelo litt, ohne 5» klagen, irgend ein stiller Gram zehrte in ihm, aber niemals war ein Wort des Schmerzes oder der Unznsriedenheit liber seine Lippen gekommen. Aber Aich das sonnige Lachen war fort, un wiederbringlich wie es schien, mir diese UebrigenS war Angelo gerufen wor den. Cr kam. und nach Jahre» standen sich Bor» und sein kleiner Schützling wieder gegenüber. Welche Verände rung ! Ä«S dem frischen Knaben war ein 'wchgewachsener ernster Jüngling ge worden. die sonnigen Augen hatten einen seltsamen Ausdruck tieser Melancholie bekommen, und auch seine ganze Art sich ;u bewegen, hatte sich selbstverständlich llnter den erziehenden Einflüssen der Großstadt uiigemein verändert. Seine Freude, Born wiederzusehen, war eine fast wortlose, aber ausrichtige, er be zrüßte ihn wie einen alten Freund, und iuS seine» Worten sprach eine tiefe, freurige Verehrung für den Professor, den er seinen Genius, seinen Vater nannte. Dann aber, als die Rede aus seine Kunst kam, da flammte es in den räthselhasten Augen aus, da lä chelte der ernste Mund, und die bleichen Mge durchglühte es wie ein innerer magnetische? Strom. Man sah es ihm in, er lebte nur für und durch feine Kunst. Gemeinsam wanderte Born mit An zelo gegen Abend ans der Wohnung des Professors Heini, und zartfühlend licrmied der Maler, von Dingen zu sprechen, die dem Italiener hätten peiu lich sein können. Um so mehr über raschte es ihn, als dieser ihn plötzlich bat, ihm noch aus eine kurze Zeit in sei nem Heim die Ehre seines Beseuhes zu schenken. „Ich möchte mit Ihnen von der Ver- gailgenheit plaudern," fügte er bittend hinzu, und gern willigte Born ein. Fünf hohe Treppe» eines in dxr Vorstadt gelegenen Hinterhause« wur de» erstiege», und ein kleiner, aber be haglicher Raum nahm die beiden alten Bekannten auf. Als sie vor der sum menden Theemaschine saßen, fragte Born den Italiener: „Wie gefällt Ihnen mein Bild?" und nach einer kleinen Pause, während welcher Angelo unverwandt in die flackernde Flamme der Theemaschine starrte, sagte er leise: „Herrlich, ich sehe eS täglich, obgleich eS mich quält!" „Und weshalb?" fragte der Maler verwundert. Da sah ihn Angelo so schmerzlich an, reichte ihm die wie im Fieber zitternde Hand und fragte in sast vorwurfsvollem Tone: „Kennen Sie nicht das Heimweh, Signor?" Dann wandte er sich ab und vergrub das Gesicht in die Hände. Nach einer Pause aber schien Plötzlich die ganze belastete Seele sich Luft ma chen zu wollen. Er erzählte seinem Gast, dnß er stets nur zwei Ideale geliebt, ja abgöttisch angebetet habe: seine Kunst und seine Mutter. Aber er habe diese Heilig thümer niemals in seiner Seele zu tren nen brauchen, so lange er in seiner Heimath geweilt. Jetzt aber, seit zwei Jahren fern von der Mutter, erwachte seine Sehnsucht uach der alten Frau, die ohne ihn so verlassen, so arm an Liebe sei, mit dämonischer Gewalt. Er erzählte dem Maler, daß er su unterstütze, so gut es gehe, daß er ge wiß sei, daß sie bei ihren bescheidenen Ansprüchen keinen Mangel leide, aber sie einen Augenblick zu sehen, gäbe c> einen Theil seines Lebens. Diese Sehn sucht wachse von Tag zu Tag, und weil sie eine so hoffnungslose sei, zerstör« sie langsam sein Leben. DaS Einzige, was durch sein verdüstertes Leben als lichter Sonnenstrahl dahinziehe, sei eine herzliche Zuneigung zu einer Kol legin, einer Landsgenossin, deren lie bes Bild sich tief in feine Seele ge graben, in deren Gesellschaft sich sei» Leid lindere, wenn er mit ihr frei und schrankenlos von der geliebten Heimath sprechen dürfe. Aber obgleich mit aller zarten und sinnigen Poesie das Glück einer ersten, echten Künstler liebe in seinem Herzen eingezogen, überwiege doch das Weh um das in un erreichbarer Ferne Zurückgelassene alle Wonnen seines auskeimenden LiebeS srühlings. Wäre er mit seiner Beatrice am hei mathlichen User der geliebten Adria vereinigt in dem ärmlichen Stübchen seiner Mutter, er hätte sich stolz und glücklich wie ein Gott gefühlt, während ihn so die Sonnenstrahlen der Lieb« wohl umleuchten, nicht aber erwärmen konnten. Vorsichtig veriuchte Born ihn vor diesem traurigen Thema auf eiu ande res überzuleiten, indem er sich nach sei nen Arbeiten, seinen Studien erkun digte. Und es gelang. Angelo erzählt« ihm von einem Preisausschreiben der kaiserlichen Akademie, welche eine sin seine Begriffe unerhörte Summe sü» das beste Bild von der Hand eines Schülers ausgesetzt, und er beabsich tigte, sich daran zu betheiligen. „Ich habe mein ganzes Empfinden, mein ganzes heimliches Leid zusaiumen genonime», Alles, was in mir wogt und stürmt, habe ich versucht, in eine menschliche Gestalt zu gießen, und mit diesem Bild will ich mich an der Con currenz betheiligen." Er sprang auf, trat zu seiner Staffe lei, auf der ein verhülltes Bild stand, zog das Tuch weg, und ein Ansrus voll ster Bewunderung klang von den Lippen des aufs Höchste überraschte» Malers. Auf nordischen, kaltem Felsgestein, am Fuß einer schneebehangeneu Tanne stand eine weibliche Gestalt von gerade zu berückender Schönheit, ein Hindu - inädcheu mit blauschwarzen Locken und gelblichem Teint, die Arme weit in die Ferne gebreitet, wo am Horizont aus der grünblauen nordischen Fluth ein weißes Segel langsam zu verschwinden schien. War auch noch manches schüler hast und unfertig, der Totaleindruck und die Genialität des Entw»rfeS waren geradezu überwältigend. „Meine Sehnsucht," flüsterte Angelo, und in aufrichtiger Verwunderung und mit tiefem Mitleid zog ihn Born an seine Brust den armen todtwunden Knaben. Dieser Augenblick machte sie stumm und wortlos zu Freunden, und Augen des schönen HindnweibeS in wei ter Ferne das verlorene Glück! Der Frühling war da! Das Eii trieb in gigantische» Schollen die Newa hinunter, und im kaiserlichen Garten sproßte» schon schüchtern die ersten grü nen Spitzen an Sträuchern und Bäu men. Es war einige Tage vor der Preis vcrtheilung in der Akademie, wo unter den ausgestellten Schülerarbeite» An gelos Hindumädchen großes Aussehe» machte, und vo» alle» Seite» verhieß man dem jungen Künstler eine glän zende Carriert. Aus der Heimath aber hatte er seit Monaten keine Nachricht, nur ein alter Verwandter hatte ihm vor längerer Zeit geschrieben, daß die Mut ter kränkle und mit einem Schlage merk lich alt geworden sei, und diese halben Andeutungen, schlimmer als die Kunde eines ersten Leidens folterten ihn un säglich. Mit solchen Gefühlen ging er am entscheidenden Tage in die Akademie, und merklicher als sonst klopste das ehr geizige Herz, als er den Saal betrat, wo die Namen der Erwählten verkün det wurden. Der erste Preis, dreitausend Rubel nnd die goldene Medaille, fielen ans die Perle derKoiikurrenzarbeiten „Sehn sucht!" von Angelo Petralli! Wie er a»S dem Saal in'S Freie ge kommen, wußte er selbst nicht, Alles sachte, weinte und jubelte durch einan- der in seiner Brust, vsr Glück und Wonne, vor überströmender Seligkeit. Wie besessen rannte er nach seine» Wohnung, besah unterwegs sein Bild in allen Ladenscheiben und konnte gar nicht glauben, daß er wirklich der Glücklich, sei. Er sprach so laut mit sich selbst, daß die Leute ihm verwundert nachschauten, aber ihn kümmerte eS nicht. Jetzt wai ja sein uild seiner Mutter Glück besiegelt sür immer, jetzt, mitten im Lenz hinun ter nach der sonnigen Heimath, du Theure zu holen, um sich nie wieder von ihr zu trennen. Er betrat seine Woh nung, stolz wie ein junger Feldherr nach der ersten gewonnenen Schlacht, »nd sein sreudiger Blick fiel auf einen Bries mit italienischer Marke und dem ersehn ten Stenipel „Venezia". Aber kaum hatte er einige Zeilen ge lesen, als sein Gesicht erdsahl wurde, die Lippen konvulsivisch zuckten und kalte» Schweiß auf feine Stirne trat. Sein Verwandter schrieb ihm, daß e» im Auftrag der sterbenden Mutter, di« soeben das letzte Sakrament empfan gen, ihrem Sohne die letzten AbschiedS grüße sende. Wenn diese Zeilen zu ihm gelangten, werde sie friedlich und j.inft hinübcrgeschlummert sein, denn de» Arzt habe längst jede Hoffnung aufge geben. Selbst einem Sterbenden gleich starrte Angelo auf das Papier, dann brach er mit einem wilden, grellenden Aufschrei bewußtlos zusammen. Als er nach Stunden in den Armen Fambachs und Borns, welche gekommen waren, ihm Glück zu wünschen, die Augen aufschlug, blickte er irr und fremd um sich, hört« seinen Namen, kamite seine Freund, nicht mehr, ewige Nacht hatte die schwar zen Flügel über ihn gebreitet,—Angel, war wahnsinnig geworden! Seine beiden Gönner setzten ganz Petersburg für den Unglücklichen in Bewegung, dessen grausames Schicksal die allgemeinste Theilnahme erregte. Wenn auch die bedeutendsten Aerzte rathlos diesem unsichtbaren Dämon des Leidens gegenüberstanden, Born und Fambach gaben die Hoffnung auf Ret tung nicht verloren, nnd zwar sollte ei» mächtiger Bundesgenosse in's Feld ge führt werden, die Liebe! „Hat sie Kerker gesprengt, oft die Ge schicke der Nationen gelenkt," meinte dei Professor, „so löst sie vielleicht auch hie» mit allmächtiger Hand die Bande des gefesselten Geistes" und „Beatrice" sollte das Zauberwort sein, ihn dem Le ben zurückzugeben. ' Däglich hatte sich in der Heilanstal! ein junges schwarzäugiges Mädchennach dem Kranken erkundigt »nd eiu günsti ger Zusall führte Fambach eines Mor gens mit dem liebreizenden, blühenden Kinde zufammeii in der Stube des Pförtners, wo sie m»t thränenüberström tem Gesicht sich nach dem Schicksal An gelos erkundigte. „Wollen Sie ihn sehen?" sragtl Fambach, und als die Kleine mit auf leuchtenden Augen bejahte, begaben sich Beide in Begleitung des behandelnden Arztes in die einsame, traurige Zelle Dem Professor schlug das Herz zum Zerspringen, denn aus diesen Augenblict gründeten sich seine sehnlichsten Hoff nungen. Augelo saß bleich und abge wendet an dem kleinen Tisch und starrt« hinaus in die bleigraue Luft, theil nahmslvs und fremd. Leise und schüchtern ging das jung, Mädchen aus ihn zu, legte die zitternd« Hand auf seine Schulter und flüstert, mit der ganzen vollen Zärtlichkeit eine» liebenden Seele seinen Namen! Ei blieb unberührt, sah sie an, gleichgiltig, wie aus einer andern Welt, und als si, laut ausschluchzeud an seinem Stuhl« niederglitt und seine mageren Händ« mit leidenschaftlichen, verzweifelten Küs sen bedeckte, da schüttelte er den Kops wie über etwas Fremdes, Unbegreifli ches nnd blickte dann wieder uuver wandt hinaus auf den kalten nordischen Himmel. Völlig vernichtet kam der Professor heim, feine Hoffnung war getäuscht, selbst die Liebe war machtlos gewesen, und keine Aussicht aus Rettung bot sich sür seinen armen Liebling. Nach langen Wochen kam aus Italien wieder eiu Brief an Angelo, den Pro fessor Fambach öffnete, und der die sast märchenhaste Nachricht brachte, daß wie durch ein Wunder nach langem Leiden die greise Mutter wider Erwarteu ge nesen sei mü> nur Angelos hartnäckiges »nd unerklärliches Schweigen sie beun ruhige und die raschere Erholung beein trächtige. Mit diesem Schreiben eilte Fambach wieder zn dem Kranken in der schwa chen Hoffnung, daß die srohe Kunde vielleicht irgend welchen heilsamen Ein fluß ausüben k»nnte. Cr sollte sich wie der täuschen. Ruhig hörte der Leidende den Bries mit an, aber dabei umspielte ein ungläubiges Lächeln den zuckenden Mund, er schüttelte schmerzvoll das Haupt, und dann war alliS wieder wie zuvor. Schmerzbewegt ging der alte Pros«ssor heim: aber der ganze Fall gab ihm lauge und ernsthast zu denken, »nd Born und den» Oberarzt der Anstalt ging ein langer Bries nach Italien. Und uach einigen Wochen wurde der Schwerleidende, de» alles stumm nnd apathisch über sich ergehen ließ, zum Bahuhos gebracht, und in Begleitung des ihn behandelnden Arztes, »nd seines Freundes Born ging eS fort in den lachenden Frühling hinein. Lange, lange noch stand der greis« Professor auf dem Perron des Bahn Hofs, dem enteilenden Zuge uachfchau end, in dem lauen Maiwiud flatterten seine ehrwürdigen Locken, und während sich mechanisch die Hände falteten, flü sterte er leise vor sich hin. „Gott geb'S!" Ueber Venedig leuchtete wieder die FrühlingSsonne, über den Markusplatz kreiste» die Taubenschwärme, und hinter den dicht verhüllten Fenstern eines ele ganten Hotels standen Born und der Zlrzt und beobachteten ihren Schützling. Aus der Chaiselongue lag Angelo in tiefem Schlummer mit feftgeichlossenen Angen. Von Trieft ans hatte er in l Folge eines Schlafmittel» nicht mehr die Augen aufgeschlagen. Schlafend war er angekommen, in tiefen Schlum mer hatte man ihn lnS Hotel getragen und hier gebettet. Und nun nähert« sich jeden Augenblick die mit zitternder Ungeduld erwartete Katastrophe. In diesem Augenblick klopfte man leise an die Thür, ein Kellner flüsterte Born einige Worte zu, woraus dieser das Zimmer verließ, während sich der Arzt mit dem Kranken beschäftigt. Langsam schlug der Jüngling die Au gen aus und sah sich apathisch »m, wäh rend der Arzt schnell die Vorhänge des offenen BalkonfensterS zurückschlug. Goldenes Morgenlicht fluthete herein, Italiens lachender Himmel wölbte sich draußen, und gerade ins Fenster hinein schaute Venedigs marmorner Löwe, den die flatternden Tanben umkreisten. Er strich mit der Hand über die Augen als wolle er sich Vesinnen, schüttelte das Haupt und erhob sich ein wenig. Da fiel sein Blick auf die Thür, ln deren Nahmen, von Born geführt, eine alt« zitternde Frau soeben erschien und mit lveit ausgebreiteten Armen langsam das Zimmer betrat. Und von ihren Lippen klang vo? tedtlicher Angst, voll glühender Zärt lichkeit eines liebenden MutterherzeuS sein Name in den stillen Raum hinein: „Angelo!" Einen Augenblick stutzt« der Kranke, dann flammte tiefe Gluti über sein Gesicht, hoch und energisch richtete er sich auf, starrte die Alte an wie eine Erscheinung, dann aber mit einem Jubelichrei, der die Brust zu zer sprengen schien, stürzte er auf die Grei sin zu, umarmte sie unter Lachen und Weinen, küßte ihr Hände, Wangen und die weinenden Augen, und mit dem selig geflüsterten Wort „Mutter" sank er be wußtloS in die Arme des Arztes zurück, der sich lächelnd über ihn beugte, ihn sanft auf den Divan niedergleiten ließ und den Beiden tröstend zuflüsterte: „Sie haben ihn wieder!" Dann blieb eS still, am Fenster stand Born und schaute mit leuchtenden Au> gen zu dem lachenden Himmel empor, und vor dem Lager des Jünglings kniet« die Mutter stumm und lautlos in glü hendem Gebet! Ein Jahr war vergangen. Durch da offene Fenster eines behaglich ausge statteten Maler-Ateliers, in einer jener reizenden kleinen Villen am Golf von Camaldali strömte der balsamische Duft des blühendenJaSinins in das traulich« Zimmer, und der Purpurschein der sin kenden Sonne leuchtete über ein fast vollendetes Bild auf der Staffelei: Beatrices Angesicht, aber nicht von Thränen überströmt, sondern leuchtend in hohen», seligem Glück. Am Fenste» stand eine jugendlich schlanke Gestalt mit träumerische», aber heiteren Augen, und der Blick des jungen Mannes folgt« mit dem Ausdruck tiefsten seelischen Wohlgefühls den be.den Frauengestal ten, die durch die lauge, von blühenden Bäumen umschattete Allee des Gartens hinunter schritten. Die eine gebeugt und ergraut, umschlungen von dem schützenden Arm der ander», die stolz und elastisch neben ihr dahinschritt und offenbar der Alten etwas sehr Heiteres vorplauderte, denn öfters blieb diese stehen und streichelte zärtlich ihre blü hende» Wangen. Am Ende ver Allee tauchten jetzt zwei männliche Gestalten in Reisekle»dern auf, der eine hoch und jugendlich, der andere eiu ehrwürdiger Greis mit sil berweißen Locken, aber kräftig und energisch dahiuschreitend. Jetzt hatten sie die Damen erreicht und standen bei ihnen in herzlicher Begrüßung. Aber AngeloS Blick und Herz hatten die An kömmlinge länger erkannt, er schwang sich elastisch über die Fensterbrüstnug hinunter, mitten zwischen die blühenden Rosen, und im nächsten Augenblick schon lagen sich Born, Angelo und der greise Prosessor tiesgerührt in den Arme». Und' Angelos erste Frage war, indem er Fambachs greises Hanpt -ärtlich wi« ein Sohn mit beiden Hände» hielt: „Ist es ein flüchtiger Besuch, den Sie uns schenken, oder —?" „Ja, ich komme, zu bleiben, den Rest meines Lebens hier z» verbringen und mir ein Grab zu ivählen unter Sorren tos schattige» Pinien oder in den Lor beerhainen von Amalsi! Dein Brief hat den Vater gerufen, und meine Heimath ist fortan bei meinen Kindern!" Born und die greise Mutter drückten sich stumm die Hand,und an des Greises braves, warmschlagendeS Herz schmieg ten sich Beatrice und Angelo, während langsam und majestätisch die rothglü hende Sonue in die Woge» des GolseS tauchte uuo aus den Myrthenzweigen die Nachtigallen ihr Lied anHube», einen Lobgesairg aus wiedergefundenes reine« Erdenglück. »aser»««h»sdlatl»e. Untcrossicier: Koppe, Sie brauche» fich gar nicht so viel da rauf einzubilden, daß Sie Prosessor sind! Wenn mein Vater seiner Zeit meiner Mutter nachgegeben Hütte, wäre ich vielleicht jetzt auch so ein Kanieel wie sie!" Zwischen einem Klngen ind einem Dummen ist kein anderer Unterschied, als daß der erstere schweigt, vo letzterer spricht. Auf »er H»he »er Zeit. Wie glücklich in unseren Tage» Ist Alles eS ist nicht zu sage», Wie sind wir so klug und gescheidt Wir steh'n aufder Höhe der Zeit! Tagtäglich wird Neues erfunden, Bald ist jede Krankheit verschwunden, Baeill' um Bacillus gedeiht Wir steh'n auf der Höhe der Zeit! Was gestern als Wahrheit gegolten. Wird heilte schon Blödsinn gescholten, Ob Irrthum an Irrthum sich reiht Wir steh'n auf der Höhe der Zeit! Wir kennen die „kritischen Tage", verbessert wird jegliche Lage, vom Vornrtheil Alles befreit Wirsteh'n aus der Höhe der Zeit I Einst glaubte der Mensch sich geschaffen. Jetzt steh'n wir schon unter dem Assen, Was höheren Werth uns verleiht Wir steh'n auf der Höhe der Zeit I Was heute geehrt und bewundert Als Größtes im ganzen Jahrhundert, Vilt morgen kaum mehr einen Deut Wir steh'n auf der Höhe zer Zeit! lln EH'bruch'S-Romanen und -Dramen Ergötzen sich unsere Damen Die Gewissen sind schon hübsch weit Wir steh'n auf der Höhe der Zeitl Einst leuchtete das Ideale Dem Künstler mit göttlichem Strahle; SS stehet, wer ihm sich noch weiht, Nicht mehr aus der Höhe der Zeitl Wir tanzen mit flatternder Fahne Berauschet aus einem Vulkane, giim Untergang stündlich bereit Wirsteh'n auf der Höhe der Zeit! v. MiriS. „Ja, Na»er, das tst ganz wa« Andre«!" „Lauft mir um Himmelswillcn nicht davon! Ich muß Euch in aller Ge. schwindigkeit die neueste köstliche Ge schichte erzählen! Also —" n,. »« Stör«NK« I. Gekrebst. A: , Nehmen öie das Wirt Lump zurück!" —B: „Ich iehme nie etwas zurück!" A: „Ah, Vardon das konnte ich nicht wissen!" « ch e « i g. Herr KammergerichtS-Rath Scheckig war ei» Mann in den besten lahren, aber leider nicht von der besten Gesund heit. Obwohl der kleine Mann unge mein sanft und harmlos war. so spielte bei ihm die Galle doch eine wichtige Rolle. Der Herr Rath litt nämlich an der Gelbsucht. Zur Heilung dieses Uebels consul tirte er einen geschätzten Arzt, auf den er sein Vertrauen setzte, der jedoch ein solches Leiden natürlich auch nicht weg blasen konnte. Der Sanitätsrath wohnte im Pots damer Viertel und sein Patient im In nern Berlins, und so kam es denn, daß Letzterer alle zwei Tage auf dem Spit telmarkte eine Droschke nahm, um zu seinem Arzte hinauszufahren. Herr Rath Scheckig war, wie schon » bemerkt, ein gemüthlicher Mann und liebte eS, sich in kleine Gewohnheiten einzuleben. So hatte er sich daran ge wöhnt, jedesmal einen und denselben Kutscher mit dem Transport seiner we nig gewichtigen Persönlichkeit zu be trauen. Der heitere, kräftige und dabei stets so freundliche und bescheidene Rosselen ker hatte seinem Fahrgaste gefallen, und Letzteren hatte eS immer von Neuem mit Behauen erfüllt, von einein so g» ten Menschen und Kutscher gefahren zu werden. Da das Leiden des Herrn Raths hartnäckiger Natur war, so hatte sich bei den häufigen Fahrte» wirklich eine Art freundschaftlichen Verhältnisses zwischen ve» beiden Männern gebildet, doch ging der Kutscher dabei nie aus den Grenzen einer zurückhaltenden Bescheidenheit her aus. Auch heute, an einem regnerischen Tage, war Herr Scheckig mit freund lichem Gruße eingestiegen, nachdem er vom Kutscher in noch liebenswürdigerer Weise als sonst bewillkommnet worden war. . Flott und fröhlich ging die Fahrt da. hin. Als der Wagen an den Thier zarten gelangte, der wegen des schlech te» Wetters deute ganz menschenleer war, verwunderte sich der Herr Rath im Stillen, daß der Lenker des Wagens nicht wie sonst den Park entlang suhr, sondern in eine der verlassensten Alleen desselben einbog. Ehe er jedoch in seiner etwas zurück haltenden Weise dazu kam, sich über den Nrund dieser Variation Auskunst zu erbitten, hielt der Kutscher an einer menschenleeren Stelle an und stieg vom Uock. Erstaunt wollte sich Herr Scheckig von seinem Sitze erheben, als der Kutscher olötzlich den Schlag ausriß und ihm mit :iner ungemein rauhen und groben Stimme entgegenbrüllte: „Nun, IvaS soll's, Sie Lump, Sie miserabler? So einen gemeinen Spitzbuben habe ich doch ,och nicht gesehen, wie Sie sind! Sie infamer Kerl! Sagen Sie »och ein Wort, so schlage ich Ihnen die Peitsche im die Ohren, daß Ihnen grün und »lau vor den Augen wird." Eine Anzahl der stärksten Schimpf-- vörter folgten dieser Drohung, und da »ei hielt der Kutscher seinem bleich in >ie Kissen zurücksinkenden Fahrgaste den Peitschenstock vor das Gesicht. Der schwächliche und nervöse Mann var zu Tode erschrocken und wagte erst :in wenig aufzuathmen, als der Kutscher zon der Wagenthür zurücktrat. . Was wollte der rohe Mann? Beab sichtigte er einen Raubanfall oder war '.r wahnsinnig geworden? Nach einer Pause, während deren der »edauernSwerthe Herr vor einem neuen Wuthausbruche des brutalen Menschen .itterte, wagte er es endlich, sich zu er heben, um den Wagen zu verlasse». In diesem Augenblick jedoch trat der Kut scher mit seinem gewohnten freundlichen Lächeln heran und sagte im ruhigsten Tone von der Welt: „Entschuldigen Zie, Herr Kammergerichtsrath, daß ich Ihnen so gekommen bin! Ich habe nämlich gehört, daß bei Krankheiten oft ein tüchtiger Schreck viel hilft. Weil sie nun ein so guter und sreundlicher Herr sind, habe ich es einmal versuchen wolle», Sie zu kuriren." Herr Scheckig saßte sich, doch zitterte er vor Schrecken noch an allen Glie dern. „Nicht wahr, Sie sind mir nicht böse?" fragte der Kutscher sehr herz lich. „Nein, böse bin ich nicht," sagte der Herr Kammergerichtsrath. „Aber, lieber Manu, es ist doch fraglich, ob Ihr Mittel hilft. Fahren Sie mich über zum Sanitätsrath! Der versteht eS doch vielleicht besser, wenigstens ist er kein Freund von solchen Kraftku ren." Nachts kehrt' ich heim vom Karten spiele, Durchschritt die mondbeglänzte Flur, Da lag um mich in tiefer Stille, In sanftem Schlummer die Natur. Es schlief das Blümlein in dem Gra>X Es schlief die Nachtigall im Strauch, Es schlief im Feld der flinke Hase, Es schlief sogar des Lüstchens Hauch. Mir dünkte Alles traumverloren Hier, in des Mondes blassem Licht, Und dennoch gellten mir die Ohre». Denn meine Alle schlief noch nicht. Annonce. „Ich bitte, meine», leichtsinnigen Sohne Kuno nicht zu bor gen. Da ich meine eigenen Schulde» nicht bezahle, steht durchaus nicht zu er warten, daß ich diejenigen meines Soh nes begleichen werde". Nicht billiger. Dort geht die Braut von unserem Freunde Mayer, sie bekommt 6000 M. Mitgift. Nur? Diese alte Schachtel würde ich nicht un ter 20,000 M. lieben. Gedankensplitter. ES ist leicht, den Leidenschaften zu widerstehen, die man nicht hat.