Die NinihlMMKer. von «- mentanen Eingebung. Aber Helene hatte das Zögern be merkt, in ihren Augen leuchtete e« auf, „Ich danke Ihnen. Mir ist schon im Stande sein werde, zu Fuß nach Hause zurückzukehren. Würden Sie nicht die Güte haben, Herr Brenner, mir durch einen der Leute einen Wagen Brust klopfte. mit einer Verbeugung seinen Hnt und der Wagen rollte davon. Nun sah ihn nicht mehr, nun lehnte bleich und erschöpft gegen das Polster. Es war vorbei für immer vorbei. In einem einzigen, flüchtigen Ausgleich, ihr Vater hatte Recht. Das junge Mädchen war während der verhältnißmäßig kurzen Dauer der Fahrt das Osfer eines harten Kampfes, aber war es ihrem Vater, sie ivar eS sich selbst schuldig, die Gefühle, welche sie stür misch zu verbergen, und sie „Wie benahm sich Brenner?" „Oh!" Sie wurde dunkelroth. Mit einer gewissen Hast fügte sie hinzu: „Er die Ueberzeugung gewinnen, daß dieselbe ihm eine Last war. Und sie? O, sie hatte ein leidenschaftliche« Bedürfniß nach Ruhe, nach Einsamkeit, um von lang gehegte» Hoffnungen, von heißen Herzenswünschen für immer Abschied zu nehmen. Nte zuvor war ihr so klar ge» wesen, daß sie Jakob Brenner liebe, al« in dieser Stunde. Auch der Geheinrath war sich dieser Thatsache bewußt, sie erfüllte ihn mit einer grenzenlosen Qual, sie versetzte war. Jcde Hoffnuiig auf Glück, das er noch vom Leben erhofft, hatte sich anf sein Kind konzentrirt, und nun sollte auch dieses zerstört sein. Ein Gesühl deS Zorne«, des Hasse» gegen denjenigen, dem er ein freudlose» Bruders Herz sich ei» Mädchen erwählt, wäre sie eS gewesen. Die Gattin seines Bruders hatte im Laufe einer Reihe von Jahren durch ihr Grade bewiesen, sie zeigte sich wohl be fähigt, nicht nur, einen Mann zn be glücken durch beispiellose Unerschütterlich keit in ihrem Glauben an ihn, sondern gleichgültig verhalten? Er dachte an sich selbst. Wie viele Male war nicht aiich die Versuchung über ihn gekommen, sichtlich und fühlbar beschützt. Er mußte DaS Glück hatte fein Füllhorn über ihn ausgeschüttet —in reichen» Maße. Er hatte Freunde gehabt. HanS nicht! Es war ein »»ruhevoller Tag für Abend aus eine Stunde zu besuchen, nnd er wußte, daß sie ihn mit schmerzlicher Ungeduld erwarte» würde. Aber dieses seinem Vorsatz abbringen. Er wollte ihr ein paar Worte schreiben und sie auf den folgenden Tag vertrösten. nung des Gelingens. Er war dem Bruder gegenüber zu zaghaft gewesen; das Glück desselben, seine Stellung, di« er sich in so jungen Jahren errungen, hallen ihm doch in einer Weise imponirt, Den Bruder im Hause in seinem Ate lier auszusuchen, würde zwecklos sei». begegnen, wollte mit eigenen Augen sich überzeugen, in welcher Gesellschaft der junge Mann lebte. Augen ichmeijten von unablässigem Blicken aus die Eingänge. (Ftz. folgt. Z «er St«« der PSdsgoglr. Der Negerknabe in Kamerun Gab auf Moral nicht viel: Er nahm die Straußennester aus Und kniff das Krokodil. Die Majestät im Negerland, Den Löiven, ehrt' er mcht. Fraß ihm die fettsten Menschen WIU Und schnitt ihm ein Gesicht. Auch sah er keine Kokosnuß, Die er vom Stamm nicht riß; Dem Elephanten stahl er gar Sein Elsenbeingebiß. Da zog mit Fibel und Moral Die Pädagogik ein, Und von dem bösen Buben blieb Nur noch der schwarze Schein. Er läßt das Stranßennest in Ruh In stiller Wüstenei, Und starrt mit Lust und Lernbegier Auf das Normalwort „Ei". Auch ißt er jetzt das Menschenfleisch lim keinen Preis der Welt. Weil den gelehrten Bruder er Für ungenießbar hält. Weil die Erziehung Hosen braucht Zum Strammzieh'n. wie bekannt, Hat Negerbüblein abgelegt Sein lustiges Gewand. Mit ABC und Fibel zog Das veutsche Lied auch ein, Und statt der Tam-Tam Tam-Milß? Erschallt die Wacht am Rhein. Das ist der Pädagogik Sieg Im fernen Afrika: Jetzt steht der stumpfe NegerbuS Den „Denkern" geistig nah'. Siue Hochzeit»»rdnung au» de» tv. Jahrhundert. Unter den zahlreichen durch welche während deS ganzen Mit telalters bis weit in die Neuzeit hinein »ie Fürsten sowohl, wie die Magistrat» oieler Städte in Deutschland den Auf wand der Einwohner einzuschränken suchten, verdient eine im Jahre ISL7 oon'dem Magistrate der Stadt Rostock m Mecklenburg erlassene Verordnung ihres originellen Inhalts wegen her vorgehoben zu werden. In jenem Ge ithe wurden den Bürgern sehr genau» Lorschriste» über die Ausrichtung der Hochzeiten, des „Brutlachtes", wie eZ »amalS hieß, gegeben. Fand das Ver» löbniß des Bralltpaares in der Kirch« statt, so sollten an der nachfolgende» ZZerlobungsfeier nur vierzig Personen theilnehmen. Diese mußten sich bei Ta fel mit sehr frugaler Kost »enu es durften ihnen nur Aepfel, Bir gen, Nüsse und anderes Obst, wie es di« Jahreszeit bot, vorgesetzt und als Ge tränk nur Bier verabfolgt werden. Di« Zinladnngen zu der Hochzeitsfeier er folgten durch zwei „Schaffer". Dies« zingen in der Stadt umher und luden »ie Gäste ein, während der Braut dies ;u thun verboten war. Die Zahl der Gäste selbst, sowie di« der Gänge bei der Tafel richtete sich »ach dem Stande, .welchem das Braut paar angehörte. Den vornehmen Patri» ziern waren hundert Gäste und vierund zwanzig Schüsseln bei Tisch erlaubt, di« Handwerker mußten sich auf ihren Hoch zeiten mit der Anwesenheit von sechzig Lasten begnügen und durften diesen nur sechzehn Schüsseln vorsetzen, der dritt« Stand endlich, die Arbeitsleute und Dienstboten, konnten nur sechzehn Per sonen einladen und ein aus vier Gän zen bestehendes Hochzeitsmahl anrich ten. Die Geschenke, welche dem Bräu iigam verehrt wurden, sollten nicht mehr als drei Mark Sundisch kosten. Da di« hochzeitsseier um zwölf Uhr Nacht-Z ihr Ende nehmen sollte, so war es den Musikanten untersagt, nach Mitternacht zum Tanze aufzuspielen. Ans die Uebertretung aller dieser Vorschriften standen recht empfindliche Geldstrafen, über dessen ungeachtet wurden dieselben sehr häufig nicht beachtet, so daß der Zweck, Rostock» Magistrat mit seiner Hoa),eitsorduung nicht erreicht wurde. H. WS. Zuvorkommend. Be loc ich aus Ihre Werbung um di« Hand meiner Tochter antworte, muß ich iiir die Frage erlauben: wie hoch, .Her, Laron, beläust sich Jh.- jährliches Ein sammelt?" „Alles in Allem sechstau send Mark, Herr Eommercienrath!* ,Hm —hiezu kämen also noch die Zinse» ins dem Capitale von hunderttausend Nark, das ich meiner Tochter mitzuge ben beabsichtige!"— „Die.... die hab' !ch mir allerdings schon mit einzurech »eil erlaubt!" Streng. Auf einer Hofbüho« ?01l in einem germanisch-mythologischen vrama der Donnergott mit einem Zie >eubockgespann auftreten. Intendant 'während der Probe). Wer hat de» «Ziegenböcken den Bart abgeschnitten? Inspizient: Excellenz verzeihen, nach Zhrem neuesten Erlaß darf Niemand »ou den Mitwirkenden einen Bart tra ten. Getrübte Erinnerung, llssenor: „Sel>»n Sie, gnädige Frau. >ls Ihr Herr Gemahl und ich noch stu »irten, halsen wir uns stets gegenseitig ms. Hatte der Eine kein Geld, s» nußte der Andere herhalten." Notar: ,O, das war eine lustige Zeit, ich er mnere mich noch oft daran. DaS einzig Unangenehme an der Sache war nur, stets ich der Andere war." Ihr letztes Ja. Bräutigam snachdem die Braut soeben ihr „Ja" »n dem Altare sagte): Das war sicher das letzte „Ja", daß ich von ihr hörte! Zn der Ehe wird sie uur noch das .Nein " kennen!