Die NeimhaMklM. »» «. itüt«t»»»»»«. (0. Fortsetzung.) dein'e!»'solcher Verdacht hasten bleiben konnte. Daher habe ich sofort alle Hedcl in öeivegung gesetzt und glücklich wiid man Sie morgen bestimmt entlassen. Ich wollte Ihne» diese Nachricht gern peiiönlich bringen." komme», es war ihm auch unangenehm, daß sie ihm entschlüpft waren, den» fei» Gesicht »ahm plötzlich einen etwas ver „Jch danke Ihnen für JhreGüte, Herr Brenner," flüsterte Jakob kaum hörbar, ohne daß er nur wagte, den Blick zu er heben. „Da giebt's nichts zu danken," kantete dir beinahe schroffe Entgegnung. „Tüch tige Arbeite, i» meiner Fabrik zu haben, ist ineiii Stolz, ich würde es mir »ie ver zeihe», wenn mau ein räudiges Schas darunter snnde. DaS wirkt ansteckend. Darum wird auch auf strenges Regiment gesehen. Und nun halten Sie den Kops hoch. Ich wiederhole, Sie sind ein Pechvogel, Sie müssen dopselt vor sichtig in der Welt sei». Einem anderen Mensche» hätte das »icht einmal passiren können. Ihne» fehlt der Glaube an sich selbst, de» mehr oder minder jeder Mensch zum Leben gebraucht. Suche» Sie ihn »u» um jeden Preis zu ge winne», wenn Sie auf Erfolg rechnen wollen." Jakob Brenner athmete nur tief und schwer, er entgegnete nichts ans diese Worte. Aber der Fabrikherr hatte diese» Seuszer verstände», schmerzlich bewegt blickte er ans den jungen Mann. Aber mals schwebten gütige, warme Worte aus seinen Lippen, doch blieben sie unaus gesprochc» ; er wandte sich zum Gehen. „Auf Wiedersehen!" sagte cr »och zu wische». Die Begegnung mit de», Sohne seinoS uuglücklichen Bruders hatte ihn gewaltig erregt. Daß es so weit hatte kommen müssen! Und er war dem Schicksale, das sich scheinbar an Jakobs Jakob aber saß noch lange, nachdem der Fabrikherr ihn verlassen, regungslos i» derselbe» Slclluiig, unablässig lrops ten die Thränen über seine Wangen herab. Nu« erst kam'er zum rechlen, sich der großen Gefahr, in der «r geschwebt. Die Worte de» Fabrik- Herrn aber hatten einen tiefe», nachhal sind ein Pechvogel! Ihnen fehlt der Glaube a» sich selbst." Es lag zweifel los eine große Wahrheit i» ih»en, und doch, nicht nur das Unglück im ge wöhnliche» Sinne versolgie ihn, mehr der Fluch, der von Kindesbeine» an auf ihm lastete. An diese Gedanken reihte» sich andere. Warum »ahm Karl Brenner sich seiner so warm an? Er hatte Schritte sür seine Btsreiung gclhan, sich bemüht, die ran lag, seine Arbeilerschaar von «inem räudigen Schas srei zu halten, sondern noch, weil derjenige, auf welche» ein so furchtbarer Verdacht gefallen, sei» Neffe war. Die Untersuchung würde ja auch die verwandtschastlichcnßeziehungen zwischen dem Angeklagten »nd dem reichen Fabrik- Herrn zu Tag« gefördert haben. Da« hätte zu unliebsamen Erörterungen Ver anlassung gegeben. Aber all' diese Betrachtungen vermoch ten doch den einen Gedanken von Jakob nicht sern zu halten, daß ein besondere« Interesf« sür ihn den Fabrikherr» s» warmen Antheil an seinem Geschick hatte nehmen lasten. In seinem ganzen^Aus widersprach. Sollte doch nicht die Reue, sollten nichl Gewissensbisse Karl Brenner in diesen Tagen heimgesucht haben? War «r nicht doch schuldig, zu der Erkenntniß gekommen, wohin seine Schuld den Lohn de« Bruder« geführt? Nicht lange sollte Jakob seinen Betrachtungen überlassen bleiben. Zwei Mensche» kamen, ihn zu besuche», Werkmeister Grünwald und Irene. Hatten sie gehört, daß er schul lo« war, und wollten ihn nun beglück wünschen? Er sühlte eine» schmerzhaf te» Stich durch'« Herz und war kaum im Stande, den ihm gebotenen, warm herzigen Gruß zu erwidern. „Brenner, verzeihen Sie, daß wir nicht früher kamen," sagte der Werkmei ster jetzt. „Irene wollte gleich her, um Ihne» zu sagen, wie tief wir von Ihrem Unglück mit betrossen worden sind; ich fand »ichl de» Mulh, Jh.'-n gegenüber zu lrete», Sie sollten sich erst beruhigt haben. Das ist nun geschehe», wie ich sehe. Nicht wahr, Sie fühlen sich nicht mehr beunruhigt? Die Sache muß sich ja auskläre». Di« Menschen glaube» nicht an Ihre Schuld. Ich habe mich wirklich gesreut, doch der Gerechtigkeit zu begegne»; Ihre früheren Feinde neh men für Sie Partei und ich habe die feste Ueberzeugung, daß man Sie bald freigeben wird." LI Diese Worte, der Ton, i» welchem st« gesprochen wäre», inachien einen über wältigenden Eindruck onf k,» jungen Mann, sie schmolzen vollendÄ die Eis rinde, mi< welcher das Unglück sein Herz nmpanzert. Der Werkmeister »nd Irene hatte» zu ihm gewollt, ihn zu trösten, insbesondere die letztere, auch andere Menschen mochten nicht an feine Schult glauben die Ueberzeugung berauscht« ihn förmlich. Er erhob sich von seinem Sitze, den Angekommenen entgegenzu gehen, aber feine Kniee zitterten, er ver mochte kaum, sich auf de» Füße» z» er> halte». Mit bebender Stimme erzählt, er. daß Herr Brenner ihn vor kurzer Zeil ve,lassen und der Ueberbringer anßeror. dentlich günstiger Nachrichlen geweser sei. Das Gesicht des Werkmeisteri nahm einen Ausdruck von Befriediguno an; in Irenen« Augen aber leuchtete ei strahlend auf. „Wie ist das möglich?" fragte Grün, wald. „Vor einer Stunde habe ich noch mit dem Herrn Geheimrath gesprochen und sand ihn in größter Ausregung, weil seine bei der Polizei gestellte Fordernnc auf Ihre Freilassung abschlägig beschie den worden war. Auf seine Frage, ol ich nicht genau da« Datum wisse, an dem Kordell Nachmann verschwunden sei, konnte ich ihm allerdings Auskunft geben, da es der Tag nach demjenigen war, an dessen Abend Sie uns zum ersten Mal b suchten. Er notirte sich da« Datum, ,» eS müssen ganz besondere Umstände sein, welche jetzt eingetreten sind. Sie habe» wenigstens in dieser Zeit Menschen ge habt, die mit Wärme und Energie sich sür Sie bemüht haben." Früh am folgenden Morgen würd, Jakob Brenner auf freien Fuß gesetzt, nachdem man ihm Vorwürfe gemacht, daß er nicht mit wenigen Worten Auf klärung über daS gegeben, was sich als entlastend sür ihn hätte erweisen müssen. Wie ei» Träumender durchwandelle e, die Straßen der Stadt. Abermals wa, ein Geiviltcrstnrin an ihm vorüberge braust uud hatte an den, Mark seines Lebens gerüttelt. Er fühlte sich müd« »,id erschöpft, »in heißes Verlangen »ach Ruhe war über ihn gekommen, aber seltsam er glaubte sich in diesem Augenblick nicht so schwer belastet u»i niedergedrückt, wie die langen Jahr, vorher. Die Mutter empsinq ihn mit jubelnde, Freude, sie war unfähig ein Wort übe, ihre Lippen -u bringen, sie deutete stumm aus ein Päckchen Zeitungen, die ans dem Tische lagen. Unwillkürlich einer stum men Aufforderung ihrerseits folgent schlug er eines der Blätter auseinander. „Oh! Oh!" kam eS über seine Lippen, indem er aufschluchzend auf einen Stüh! niedersank. „Vielleicht kann der Fluct gelöst werden, Mutter. Die Welt isl nicht ganz so ungerecht, wie e« den An schein gehabt. Sie sagen, ich habe ein, Jugendschuld längst abgebüßt sii sagen, und gelobt sei ein gütigerGott, daß ich Dir diese Worte bestätigen kann, ich würde niemals für meine eigene Person die Hand nach fremdem Gut ausgestreckt haben." Siebentes Kapitel. Die permanente Kunstausstellung de« bekannten Kunsthändlers Mertener wa» seit einigen Tagen der Wallfahrtsort, zu welchem die Geistesariitokratie pilgerte. Dieser schlössen sich alsbald alle diejeni ge» gesellschaftlichen Elemente a», welch, gewohnheitsmäßig jedes neue lAemäld, in Augenschein zu nehmen »erpflichtet zu sein glaube». Die Kritik beschäftigt« sich i» diesen Tagen besonders lebhasl mit den beiden Arbeiten eines junger Künstler«, dessen Name zum ersten Mal, keine künstlich geschraubte. Die Mo tive waren so einfach, wie möglich, abei von einer überraschenden Wirkung. Beide Bilder waren Kinderportrält von seltener Schönheit. DaS eine zeigte ei» kleines Mädchen mit krausem, nußbrau nem Haar a»s dein mit Blumen durch wirkte» Rasenteppich, am Nande eine? schmalen Wasserstreisens. Die herab hängenden, schwankenden Zweige eine, Birke glanbte man im Abeudwind sich bewege» zu sehen. Die Kleiduno des KindeS, bestehend aus einen. Röckchen über dem weißen, ge bauschten Hemdchen, aus welchem di> reizende Büste, zwei in ihrer Form wundervolle Aermche» hervorsahc», unt welches die nackten Beinchen bis übe, das Knie frei ließ, hatte eine Meister hand entworsen, darüber gab e« nur ein, Stimme. Die Stellung de« kleiner Geschöpfes, die eine Hand nach Blumen langend, die andere einen kleinen Strauß Frühlingsblumen haltend, auf welcher die großen Augen mit glückseligein Aus druck ruhten, mar eine so natürliche und ungezwungene, daß man es gleichsam sich bewege» zu sehen glaubte. Und übe» diese Gestalt, über die Birkenzweige, über das Wasser, den Rasen war ein rothgoldenes Abendlich» ausgegossen, >vi< es die Naiur nicht herrlicher geben kann. Der Frühling des armen Kindes! Daneben der Winter. Ein kleines frie rendes Bcltclmädchcn im zerrissenen Kleidchen, die Hände unter der Schürz Gang, ei» Zimmer, ein Hansflur, wei tonnte es wissen? Vielleicht hatte der Künstler selbst nicht einmal etwas Be stimmtes in's Aug« gekaßt. N»r Stein, fliesen sah man, schmutzig, seucht, stellen weise roth, ui» die ursprüngliche Zarbi anzudeuten. Die Beschauer und Be wunderer dieses Bilde« aber sahen,»» da« Kind, dem auch.Nunger und Frosl die Schönheit nicht hallen rauber können. Die Wangen waren schmal und blaß, aber da« herrliche Oval de« ganzen Gesichtes war nirgends gestört. Die Augen des Kindes richteten sich au> den, der' es ansah, mit einem so flehen den und angstvollen Ausdruck, daß es dein Beschauer war, als werde eben ir, diesem Augenblick die Bilte um ein, Gabe an ihn gerichtet Die rechle, kleine Hand, die trotz ihrer Magerkeit nicht unschön war. streckte sich wie ,u> Empsanguohme au«, während die link, auf einen alten Korb, in welchem tinig« üunde Streichhölzer lagen, deutele. OaS Licht einer kleinen, qualmende» Oellamoe siel gerade aus die Gestalt de« kleinen Mädchens, auf dem dunklen Haar zitterte e« wie Glorienschein. Ei» berufenes Künstlerauge sah auch vielleicht die Mängel der beiden Bil der, das Publikum nicht, und die Kritik schloß sich mit Wärme dem Ur theil an, sie wollt« absichtlich die Fehler übersehen, in wirklicher Bewunderung des jungen Künstlers. Denn jung war er, kau», 23 Jahre alt. Man erzählte sich Wunderding« von seinem Fleiß, seiner Ausdauer. Der Sohn einer Wittwe, die sich nnd ihre beiden Söhn« von ihrer Hände Arbeit ernährt, war «r zu einem gewöhnlichen Maler in die Lehre gekommen. Diesrr, bald daS Talent seines Lehrlings erkennend, hatte dcnselbe» zwar in seiner Weise gefördert, aber doch nur verhältnißmäßig wenig thun kömien. Er ließ ihn die Kuiistge werbeschiile besuchen. Dann aber hatt« das große Talent des jungen Künstlers sich ungewöhnlich schnell entwickelt. Er hatte Käufer für feine kleine» in aller Stille gemalten Bilder gefunden und war dadurch in den Stand gefetzt wor den, sich ganz der Kunst zu widmen. Jedenfalls berechtigten feine ersten Bilder, mit denen er an die Oefsentlich keit trat, zu de» glänzendste» Erivarlun q«n. Es war in srüher Morgenstunde und der Ausstellungssaal des Herrn Merge ner soeben erst geöffnet. In dem weiten Raume war noch niemand anwesend, aber unter dem Eingang erschien gerade in diesem Augenblick ein älterer Herr und eine noch junge Dame in einfacher, aber hocheleganter Toilette. Trotzdem man das junge Mädchen kaum eine Schönheit nennen konnte, war dennoch ihre Erscheinung geeignet, Aussehen zu erregen. Vo» mittelgroßer, schlanker Gestalt, zierlich gebaut, ohne der Forme nsülle zu entbehre», jede Bewegung voll Anmuth, mußte man unwillkürlich beim Anblick derselben auch dem Gesicht einige Ausmerksamkeit zuwenden. Es machte einen etwas bleichsüchtigen Eindruck, we der Muud noch Nase verdienten die Be zeichnung hübsch, aber unter einer hohe» gedankenvolle» Stirn, von welcher das rothblonde Haar zurückgestrichen war, leuchteten ein Paar blaue, kluge Augen, und dunkle Brauen und Wimpern nah men dem Gesicht jede Spur des Gewöhn lichen. Die Dame war zweifellos eine bemerkenSwerthe Erscheinung. „Wir sind allein. Papa", sagte sie mit weicher, klangvoller Stimme, dem Por tier ihren Schiri» aushändigend. reicher Neugierigen einen Eindruck zu '.mpfaiigcn, man läßt sich unwillkür lich, selbst bei einem gefestigte» > Urtheil, durch diese oder jene ! Aeußerung bestimmen. Sagen Si« doch 'mal, Lieber, wo finde» wir di« Bilder des junge» Brenner?" wandte er sich dem Portier zu. „Hier gerade gegenüber, Herr Ge heimrath. DaS Licht fällt in diesem Augenblick sehr schön!" folgt von feiner Tochter, in der ange deuteten Richtung dahinfchritt. . „Ich glaube eS selbst, Herr Geheim rath, aber wenn man den ganzen Tag War er doch eines guten Trinkgeldes sicher. Der Herr Geheimroth knauserte welchen sie auf den Beschauer machen mußte». Die Bilder traten förmlich auS ihrem Rohmen hervor, di« Kinder mochten. Und während ans dem eine» Bilde Lust und Leben strahlten, schien das Licht auf dem anderen daS Elend i lern derartige Kinder ausbeutet. Sag', Helene, würdest D» dem kleinen Ge schöpf nicht mit vollen Händen geben, träte?" Kinde keine Gabe helfen würde. Da müßte mehr. Ernstere», geschehen", lautete die nach nur kurzem Besinnen ob der Künstler beim Schassen di«s«S Bildes seiner Phantasie gefolgt ist, oder ob in Wirklichkeit ein Geschöpf lebt, da« ihm zum Modell gedient " „Du kannst 'hu darum befragen. Helene. Wir werden ihm heul« Abend in der Soiree bei Herrn von RzdelSheim begegnen." I» den Augen der jungen Dam« leuchtete es ouf. „Nicht wahr, Papa, e« ist derselbe, von dessen Studien Du mir so viel erzählt, er ist ein selk-maäe-Maiii,?" .Nicht ganz. Hans Brenner ist ein bedeutendes Talent, aber, schwerlich ein «elk-inaäe-Mann. Sich allein empor ziiarbeiten war «r nicht oeranlagl, und wenn cr nicht wesentliche Unterstützung gesunden, würde «r kaum tin Zirl er reicht haben, an welchem «r trotz sein«, Jligtnd schon heute steht. Ich glaube, Helene, der junge Mann wird nicht ganz dem Bilde entsprechen, welche« Du Dil «o» ihn, eiitivorfin zu habe» scheinst." Die junge Dame wurde dunkelroth. „Du selbst rühmtest stets seine beson deren Vorzüge, Papa. Mein Urlheil hat sich, wen» ich mir ei» solche« gestat te» darf, wohl nach dem Deinen gebil» bet," versetzte sie mit leiser Stimme. „Ich könnte Dir auch heute nichts NachtheiligeS von ihn, sagen, er hat nie mals zu Klagen irgend welcher Art Ver anlassung gegeben. Du darfst nur nichl vergesse», daß ihm niemal« Gelegeuheil gegeben ist, von dem Wege des Rechten abzuweichen. Er hat ein Leben geführt, wie es wenigen beschieden ist. Wohl thätige Menschen, »der sagen wir lieber, ein Mensch, der ei» lebhastcs Interesse an seinem Fortkommen besaß, hat sich seiner aus das Wärmste angenommen und ihm alle Wege geebnet, damit ei nur seinem Studium und seiner Kunst leben konnte. Das hat er gethan, ei ist auch dankbar gewesen, de»» er hat die Erwartungen, die man «ineS Tages an ihn gestellt, »icht allein erfüllt, son dern in jeder Weift übtrtrofft». Er ist tin ordentlicher Mensch ge worden. Das ist bei seinem Brudei zwar auch de'r Fall, aber dieser junge Mann nimmt, namentlich in den gesell schaftlichen Kreise», nicht die Stellung ein, die HanS Brenner eingeräumt wor den ist, und dabei kann sich dieser nicht in, Geringsten mit jene», messe»." „Der Künstler hat eine» Bruder?" „Allerdings, er ist in nnserer Fabrik beschäftigt." „Davon wußte ich noch nichts. Wa rum sagttst Du mir nie davon, Papa?" Herr Brenn» beantwortett die Frage feiner Tochter nicht mehr. Schritte wurden laut, Stimmen in unmittelbarer Nähe: „Wir wollt» gthtn, Helene," sagte der Fabrikherr mir. In de», Augen blick, als er sich zur Weite wandte, be gegnet« sein Blick demjenigen Jakob „Ah! Sie hier? Sie wollen das Bild Ihres Bruders sehe». Sie können stolz aus den Bruder sein." Da»» aus seine Tochter deutend, fügte er hinzu: „Wir sprachen von Ihnen. Helene, das ist der Brnder des Künstlers, der In spektor Jakob Brenner. Meine Tochter!' Jakob verbeugte sich mit dem Anstant eims Mannes, der in gebildeten und ge selligen Kreisen zu leben gewohnt ist. Ei war eine auffallend hübsche Erscheinimg, der Ernst seines Gesichtes kleidete ihn vorzüglich,man konnte ihn „äußerst inter essant" nennen. JedensallS hatte er sich sehr zu seinein Vortheil verändert. Aus dem Jüngling mit dem schönen, finsteren stattlich, ein Mann, vor dem man Ach tung hatte, der überall gern gesehen wurde. Aber er hielt sich zurück, er zeigte sich nicht gern in geselligen Krei sen. So war e» Herrn Brenner zur Unmöglichkeit geworden, seinen Nesse» zu bewegen, in seinem Hause zu verkeh ren. falls überrascht von einer so unerwarte ten Begegnung, wagte aber nicht, den Vater niit weiteren Fragen zu bestür me». Erst al» sie neben ihm im Wagen saß, konnte sie ihre Neugierde nicht mehr meistern. „Inspektor in Deiner Fabrik, Papa? Wie kommt'S, daß ich ihn nie zuvor sah? Du bist ja sonst dafür, diese Leute iu Deinem Hause einzuführen. Er macht einen sehr angenehmen Eindruck." „Er ist auch «in ungewöhnlicher Mensch, wie ich Dir schon vorhin sagte. Ich ziehe ihn seinem Bruder bei Weitem vor. Er ist ei» Charakter, ein bedeu tender Eharakter. Er hat sich überall bewährt, obgleich das Schicksal wieder holt sehr hart an ihn herangetreten ist." Während der Gcheimrath Brenner mit seiner einzigen Tochter seiner Villa zufuhr, sprach er noch sehr viel über Jakob. Er sagte, daß e« vom ersten Augenblick an, in welchem er dem jun gen Manne gegenüber getreten, in seiner Absicht gelegen habe, denselben zu be schützen und zu befördern. Es sei da aber absolut nichts zu machen gewesen. Er habe alles seiner eigenen Arbeit, sei nem eigenen Fleiß verdanken wollen, und man habe ihn gewähren lasse» müssen. Nicht HanS Brenner, sondern Jakob sei ein solj ms> letzt« Zeil 'hre« Leben >s wunderbar ver'chönt. Wenn sie dot hier voi e«m B>!de hätte stehen d'e Ur theil« hätt' hören können Arm« Mut ter, wie w'nig Freude war ihr doch in Leben vergönnt gewesen! Und sie hatt sich im letzten Jahr« ihre« Dasein« di beneidenSwerihesl« aller Frauen genannt sie war stet« von Dank gegen Gott er füllt gewesen, weil sie solche Kinder ih all' diese Dinge dachte Jakob, tn oem er seitwärts stand, um den Augen blick abzuwarten, wo er Platz findei würde, sich die Bilder feines Bruder anzusehen. Er hatte davon gehört, u den Zeitungen gelesen. Ihr« Bezieh»» gen zu einander waren »icht derart, da! sie vo» ihren, gegenseitigen Thun u»! Treiben stets genau uiiterrichtet gewesen waren, so hatte Jakob keine Ahnung vo. den Fortschritt» seines Bruder« gehabt und die Zeitungsbericht« berührten ih, daher um so ties«r. Endlich war der Augenblick gekommen wo er sich den Bildern nähern könnte Da nur «inen einzigen Blick wars e auf das eine der Gemälde und tau melte zurück; ein leiser unartikulirte Laut kam vo» seine» Lippe». ,OH! Oy!" Er suhr sich mit de Hand über die Stirn, über die Augen er hob die gesenkte» Lider empor. Wa «s Traum, war ts Wirklichkeit? „Kordel Nachmaniil Kordel Nach Er trat näher an die Bilder heran für einig« Augenblicke war eS »icht voi Neugierigen umstellt. Und wiedc flüsterte seinMund: „Kordel Nachmann! Ja, sie war es ohne Zweisel. Derselb Ausdruck von Schmerz und unsagbart Angst blickte ihm aus diesen Auge entgegen. So halte sie ihn in jene späte» Abendstunde angeschaut, al« er si hungernd und frierend in einer halb dunklen Hausflur gefunden. Halle auc HanS da« Kind damals gesehen? Oha Zweifel, wäre es nicht der Fall gewesen nimmer hätte eine Phantasie der Wirk lichkeit diese Situation ablausche. Die Erinnerung nbersluthete Jako Brenner sörmlich, er trat von den Bil dern zurück, noch ehe er sie einer Prü fung unterworfen. Andere Neugierig traten auch schon Hera», eine» fragende! Blick aus den jungen Mann werfend, de eben seine» Play verließ und sich ini einem Tuche über die Stirn fuhr als wolle er einen Nebel verscheuchen der seine Sinne gefangen hielt. E war ihm dunkel vor den Auge», die Lus in de», Saale drohte ihn zu ersticken, e hatte ein heißes Verlangen, hiuauSzu komme». „Kordel Nachman!" murmelte e» draußen angelangt, wieder. Wie leben dig stand plötzlich Alle» wieder vo seinem inneren Auge, was jemal mit ihr in Zusammenhang gestanden „DaS arme Ding! Verdorben ge starben!" Er hatte nie daran geglaubt daß ein anderer Mensch ihr ein Leid zu gefügt. Ihm war der Schritt, den da! frühreife Kind gethan, durchaus begreif lich. War er nicht eines Tages, einig Jahre älter als sie, auf gleiche» Wegei gewandelt? Ihre HandlZiigSweisc schie, ihm so natürlich, er glaubte, daß er i» Stande sei, Schritt für Schritt ihre, Gedanken zu folge», bis sie am Rand des Wassers gestanden, um all' den Jammer ihres Lebens ein Ende zr Arme Kordell Sie hätte Gednl! habe», warten sollen, es wäre besse mit ihr geworden, wie es mit ihm bes ser geworden war. Aber sie hatt keine Hilfe, keine Stütze, unb er durft ihr keine solche sein, so war sie allen und verlassen gewesen, auf sich selbs Zukunft im besten Falle bringen? Arme Kordel! ArmeS kleines Ding Mit den Jahren war die Erinnerum an sie in den Hintergrund gedrängt wor wachend und im Traum ihre großen traurigen Auge» auf sich gerichtet gefe he», aber »ach und nach gedacht die Zeit nicht mehr fern gewesei sein, in welcher ihr Bild völlig verblaß zurückgetreten wäre, wenn der Gedankt an sie nicht durch de» unerwartete» A» lebendig geworden wäre. Aber was wußte HanS, sein Bruder von ihr? Jakob hatte keine Ahnung da habe» könne nach dem Tage, an welchen ein herzloser Mensch das kleine, hnn gernd« Geschöpf von der Schwelle seine> Hauses gestoßen, daß e» taumelnd i> den breiten Rinnstein gestürzt war Konnte das Bildniß ausschließlich seine Phantasie entsprungen sein? Er verneinte diese Frage. Dabe fühlte er sich von einer nicht z» beherr schenden Ausreguiig ergrifse«. Er mußt ner'schen Fabrik sah, während er bei Bruder als hoch über sich stehend be trachtete. Hau» Brenner war allerding stellte, denen er, feiner früheren Um gebunz nach zu urtheilen, »ich hätte angehören können. Er hatt sich selbst als einen ungewöhn lichen Menschen betrachten gelernt. Di> Mutter, der Lehrherr, endlich Der jenige, der ihn heimlich dir lange« Jahre unterstützt und ihm die Mittel sich ausschließlich feinen künstlerische, Neigungen zu widmen, in reichlichen Maße gewährt hatte, nährten ii ihm daß Gefühl. Jakob schien «I »mm-r, al» ob er nicht mehr zu Hau« pasie, ode, vielmehr, als ob derselbe sich durch leinen Anblick in eine Zeit zurückversetz! lühle, an welche zu denken für beide Theile nichl angenehm sein konnte So Halle er den Bruder nie mals belästig«, ein Jeder mußte seinen eigenen Weg verfolgen. Aber er mußle ihn doch nach Kordel Nach»,an» fragen. Es war gewiß eine sellsame Idee. Sie war ja »odt. Er hatte eines Tages ihrer Leiche gegenüberge. standen. Entsetzlich! Er tonnte in der. selben zwar nicht mehr die kleine Kordel erkennen, aber doch war ihni niemals ein Gedanke gekommen, daß sie es vielleicht nicht gewesen sei. Gegen Abend lenkle er seine Schritte der Wohnung de« Bruder« zu. Der selbe bewohnte ein elegantes Onarlier in ja schon seit etwa zwei Jahren sein« ge< saininten Arbeiten zu guten Preisen ver kauft. Als Jakob die breite Treppe zum ersten Stockwerk hinanstieg, hatte er daS Gefühl eines aufrichtigen Schmerze?, daß er nicht leichteren Herzens zu seinem einzigen Brnder gehen könne. Er fand HanS daheim, in seinem Ate. lier. Für einen Anfänger waren tne Räume, welche er bewohnte, jedenfalls außerordentlich elegant eingerichtet. Aber Jakob dachte nicht daran, z» fra gen, woher der Glanz und die Pracl.l komme, es düukle ihm für den Bruicr natürlich, zudem wußte er, daß derselbe einen reichen Gönner hatte. Seine Sache wäre eS freilich nicht gewesen, Geschenke entgegenzunehmen, aber bei dem Bruder war es etwa« Anderes. Hans empfing den Bruder sreuiidlich und schien wirklich ersreut, ihn zu sehen. In der That! Jakob war eine vornehme Elscheinling, ein Mail«, dessen er sich auch in seinen Bekanntenkreisen nicht zu schämen branchle. Ans dem menschl i> feindlichen Philosophen war e» brauchbarer Mensch geworden, nne es schon die äußere Erscheinung des selben zeigte. Er war tadellos geklei det, von den, kleidsamen Hut bis zu den Handschuhen und Stiefeletten. Nicht ließ an ihm den Mann aus der vorneh. men Gesellschaft verkennen. Jakob fühlte sich durch die Begeg. nung minder befriedigt, er war beklom men bei», Anblick des Glanzes und der „Warum kommst Du so sel> te», begann der Maler mit Wärme. Er glaubte, eine Verle genheit in dem Wesen seines Bruders zu bemerken, und wenn diese Thatsache auch nach der einen Seite hin seiner Eitelkeit schmeichelte, so war er doch nach der an deren hin zu gutmüthig, um sich nicht peinlich davon berührt zu fühlen. „Ich denke, Du bist zu beschäftig,, Hans, und mir fehlt e« ja anch nicht an Arbeit," gab Jakob ruhig zurück, indem er der stummen Einladung seine» Bru ders, sich zu setzen, folgte. „Mich treibt etwas Besonderes zu Dir Du wirst Dich wundern, aber—" Seine Gesichtsfarbe verdunkelte sich, während er sprach, und e« Halle den An schein, als befinde er sich in peinlicher Verlegenheit, als suche er nach Worten. „Ich war bei Mergener," fuhr er nun mit sichtlicher Anstrengung fort. „Ah!" machte der junge Künstler, in dem er den hübsche» blonde» Schnurr bart strich, während seine Augen Heller ansleuchlclen. „Die Bilder gefallen Dir nichl wahr? Es sind keine groß artige» Sujet«, aber sie finde» ihre Be wunderer. Welches von beiden Dingern sagt Dir am meisten zu?" „Ich kann das nicht jagen, HanS, ich sah nur das eine." „Natürlich waren sie wieder umstell». Kann mir das schon denken. So ist nun das Publikum, in solchen Fällen ist eS gar nicht zu halten. Du hättest das An sehe» aber auch billiger haben können, wenn Du nach brüderlicher Arl Dich mir ei» einzige« Mal in mein Alelier be müht haltest. Wir werde» Beide zu sammen z» Mergener gehen, morgen früh, vor Oesfiiung des Saales. „O nein, das war eS nicht. Ich würde wohl Platz gefunden haben, die Bilder zu betrachlen, obgleich es sehr überfüllt war. „ElwaS anderes führt mich her. Ich möchte wissen, ob wie" Er stockte, sügte dann aber plötzlich, wie einem raschen Entschluß folgend, hinzu: „Ist die kleine Bettlerin ein Gebilde Deiner Phantasie?" Hans blickte den Bruder verwunderl an.' Die Frage überraschte ihn. „Wie man'S nehmen will. Nichl wahr, ähnlich ist Kordel Nachmann? Du hast sie wieder erkannt?" Jakob athmet« tief und schwer, sein Gesicht war bleich vor innerer Erregung. „Ja, ähnlich ist sie. So erblicktest Du sie zuletzt?" „Als Bettclinädchen, allerdings. Doch würde sie als solches schwerlich >» meiner Erinnerung hasten geblieben sein. Erst neulich, als ich sie wiedersah, wurde sie mit Allgewalt in mir lebendig. Sie ist doch ein herrliches Geschöpf. Mich wundert nichl mehr, daß sie mich al» Knaben noch eine Zeit lang so lebhaft beschäftigte. Ich habe mit Künstleraugen gesehen. Schon das Kind war eine vollendete Schönheit. E« freut mich beinahe, daß das Bild einen so großen Eindruck auf Dich ge macht hat. Aber was ist Dir, Jakob? Du siehst nicht gut auS." Dieser saß in der That regungslos, bleich wie der Tod, mit weitaufgerissc ständniß, ein Irrthum zu Grund« liegen, Wie halte er sich so überwältige» lassen könne»? „Deine Worte erschreckten mich,HanS. Du weißt, Kordel Nachina»» ist lange todt." Nun war die Reihe de? Staunens, der Verwunderung an dem Bruder. Fortsetzung folgt.) 3 »««kheit rettet vor «teait. Herzog Karl von Württemberg, der Aründer der Militärfchule in Slutt gart, erschien fast täglich in den Klasse» und mar bei den Prüfungen der Schü ler, denen er vst selbst Fragen gegenwärtig. Bei ciner solchen Gele genheit nun halte sich ein Schüler in de»' Mathematik so schwach bewiesen, da» der Herzog, darüber erzürnt, ihn an fuhr: „Scheer' Er sich zum Teufel und lasse er Vollzogen an die Tasel!" Frei herr Ludwig von Vollzogen (der nach malige preußische General der Jnsan terie) war aber nicht viel besser beschla gen als sein Vorgänger und befürchtet« gleiches Schicksal, indessen erinnerte er sich noch rechtzeitig, daß der HerzvG selbst von der Malhemalik wenig oder nichls verstand und daher wohl durch Keckl>eit zu lauschen sei» werde. Er be gann also daraus IoS zu deinoiistrire» und gelangle zu einer Gleichung, bet welcher dem Lehrer und den Schüler» die Haare zu Berge standen. Der Her zog bemerkte jedoch nichts davon, belobt« ihn lind stellte ihn der ganzen Klasse al» Muster vor. „Ah," dachte sich einer der Gras von Nassau, „wenn Keckheit vor der Strase rettet, so werde ich das auch bei Gelegenheit probiren." Und diese Gelegenheit ergab sich nur allzubald. Es war in der Karlsschul« Vorschrift, daß Vergehen der Schüler auf Zetteln verzeichnet wurden, welch« sie eigenhändig dem Herzoge Karl über reichen mußten. Eines Tages nun kam dieser am Arm seiner Gemahlin Fran ziska, Gräfin von Hohenheim, in di« Klasse, wo ihm vorerwähnter Graf Nassau, der gewöhnlich sehr reichlich mit dergleichen Zetteln versorgt war, auch diesmal ein ziemlich starkes Sündenre gister überreichte. DaS war dem Re genten denn doch zn arg, »nd er herrsch te den Delinquenten zornig an: „Aber Graf Nassau, wenn er nit» der Herzog wäre, »nd ich Gras Nassau, was würde Er den« mit mir anfcui gen?" Ohne sich zn besinnen, ergriff der s» Gefragte den Arm der liebenswürdige» Franziska, gab ihr einen derben Kuß und sprach: »Eure Durchlaucht, das würde ich thun und sagen: Komm Franzel, laß den dilmmen Jungen stehen." Der Herzog, srappirt von solcher Geistesgegenwart und Unverschämtheit, hielt eS sür das Gerathenste, die Sache als einen Scherz auszufassen «nd oben drein dem Schuldigen die wohlverdient« Strafe zu schenken. Awet «nekdoten von «vcneral B-r». Es war am 14. November 1814, als General ?)vik mit seinem Corp» in di« Stadt Wiesbaden einrückte. Weder von Seilen des Herzog», noch von den nas sanischcn Militär noch Civilbehörden war Jemand erschienen, um das preu ßische Corps zu empfangen. Während die Truppen in enge CantonnementH gelegt wurden, nahm Aork mit seinen» Stabe in der Stadt Qnarlier i» einem Gasthofe, der dem Schlosse gegenüber lag. Nork war in hestiger Ausregung, mit großen Schritten ging er im Zim mer aus uttd ab. Da bemerkte er, auS dein Fenster sehend, Wachtposten, welch« ihm aus feine Frage als Nassau, sehe Truppen bezeichne! wnrden. „Ich kenne keine nassanijchen Truppen", ries er, „wo ich bin, besetzen meine Leute bis Posten!" Bald kam ein Kammerherr des Herzogs zu ?>ork mit dem Ansuchen, die Posten vor dein Schlosse der herzog lichen Garde zurückzugeben, der von ?>ork erlassene Besehl könne nur aus einem Irrthum beruhen. Pork ent gegnete: .Ich habe nun einmal den Besehl dazu gegeben, mir «st iveder von der Anwesenlieil des Herzog» noch von den nassauischen Truppe» elwas bekannt, auch kenne ich unter den Verbnudelen einen Herzog von Nassau so wenig, wie seine Soldaten!" Als der Kaiumev herr erschrocken fragte: .So komme» sie wohl in der Absicht, meinen gnä digsten Herrn zu drihroiiisiren!" erwi derte Port kalt i „Mein Herr, ich hält« wahrlich große Lust dazu, aber noch hab« ich einen Besehl in dieser Beziehung nicht erhalten!" Es blieb bei den preu ßischen Posten, was zur Folge hatte, daß der Herzog am selben Tage Witt baden verließ. Die Vkibündete» waren siegreich i» Paris eingerückt. Man war zu einem großen Di>>er versammelt, nur Blücher fehlte noch. Die Theilnehmer, Prin zen, Felduiarschälle, Minister u. s. w. thaten, als demerklen sie d>« Verzöge rung nichl, nur der Herzog von Nassau, oer durch die Gnade der Verbündete» lein Land wiedererhalten, äußerle end lich, warum denn Blücher die ganz« Gesellschaft Warle» lasse. f)ork hört« dies, und das Haar rückwärts streichend, wenn er hesiig ivurde, sagte er zu« verzog: „Ich dächte, es wäre besser, daß Cw. Hoheit hier auf Blücher, als irgendwo aus Ihre Pension warlenl" Tamil kehrteer sich »>n und ließ de» verblüfften Fürsten stehen. Der beste Lampenputzer. Die liebenswürdige Manier der be rühmte» Hosjchauspirlerin.Frait Amalia Haitzinger, Jedem, wer es auch sei.elwa» Angenehmes zu sagen, ist allbekannt. Da geschah es bei eiiiein ihrer Gastspiele das, wie immer, raujchendsten Erioig gehabt, daS ihr alle Mitwirkenden gra lulirlen, woran sich mich das bei dieser Bühne beschäftigte Dienstpersonal schloß. Ganz zuletzt kam ein Individuum, da» ziemlich schäbig aussah, aber doch nicht zurückbleiben ivollir. »Wer sind Si« eig'iitlich?" fragtemit dem gewin nendsten Lächeln die Beglückwünschte. »Ich bin der der Lampenputzer." Einen Moment schwieg Fran Haitzinger. nickte bedeutungsvoll mit dem Kopse und sagte dann sehr ernst: „Höre Si«, i' hab' scho' viele Lampenputzer g'sehn, aber so schon wie Sie hat mir no' Kei ner die Lampe geputzt I-