Die NennljlMMlM von 11. L ü t e t » b u r I>. 5" Fortsetzung.) ' > DeZ Bruders Bett stand unhenicht, da Hans im Hansc seines Lehrherrn oder > Bei, Jakobs Eintritt stand der Ge holte lies Athem. In dem Blick aber, geschossen wird." Die Stimme Karl Brenners hatt« anfangs ctwaS geschwankt, dann mit jedem weiten» Worte an Festigkeit zu genommen , und gewann zuletzt sogar Tone fuhr er auch jetzt fort : „Die Erziehung einer Frau hat schein daher die elivaige .Kon sequenzen, die noch aus Ihrer einstige» Handlungsweise hervorgehen sollte», als «ine Sühne zu ertragen und durch «i» strenges Einhalten des Weges des Rechts sich die Achtung Ihrer ei» lebhaftes Jiilcresse daran, daß Sie diese Worte sich ernstlich über lege» und beherzige». Sie wissen, in «»iß »vir zu einander stehen?" Bei der letzten Frage halte» sich d!« Augen des Fabrikherrn mit beinahe Brenner gerichtet. Dieser gab nicht gleich eine Antwort, sei» Gesicht Halle eine fahle Färbung angenommen. halt." " »ung au». Er fand nicht gleich eine zweite Frage, da cr nicht aus die erfolgte Antwort vorbereitet gewesen war. Erst „Und Sie kamen dennoch in diese Fa brik? Ihre Mutter willigte ein?" „Nicht gern." «ichl^aus Der Fabrikherr zuckte zusammen. In den, einzigen Worl lag die ganze, haßer- Adneigung?" „Ich kenne sie." Der Fabrikherr halte sich von seinen aufathmete. Sein bleiches Gesicht Iva» mich bleicher wie gewöhnlich. Jakob Brenner dachte, daß nun bei gekommen sei, in welchem de> Br»d«r seines Vaters ihm die Thür« weisen werde. Er hatte sich »»»villkür !ich höher ankgcrichtet, um eiuein Zor> er war nicht gesonnen, sich vor die. sein Manne zu demüthigen. Herr Karl Brenner durchkreuzte eil paar Mal mit raschen Schrillen daS Ge mach, und blieb vor Jakob stehen. Die, ser begegncle ruhig und furchtlos seinen Blick. Aber in diesem Blick war auH nichts, das Furcht hätte erregen können. Voll Güte, ja voll Mitleid begegneten di, Augen des Fabrikherr» denjenigen bet „Wie leid mir daS thut," tönte es mn fchmerzlichen! Bedauern an Jakobs Ohr. »So jung noch uud sch»u so viel Worten. Seine rechte Hand griff uaH der Stelle, wo er das Gesühl hatte, ali wolle das Herz aufhören zu schlagen, ihm war'S, als stocke das Blut in feinen Adern. War das die Stimme eines Mannes, der erbarmungslos Glück mit Ehre eines Bruders zertreten, der dessen Welt gehen ließ, während er mit ciiieni einzigen Wort die Schande von ihnen hinwegnehmen konnte? „Ich meine, man hätte Ihnen dai nicht sagen sollen," fuhr Herr Brenne» in gleichem Tone fort. „Da Sie abei Wahrheit.^" „Zu welchem Zweck?" „Um mir ein eigenes Urtheil bilden zu können." Das Gesicht des Fabrikhcrrn erhellt« sich. „Junger Mann, Ihre Mutter, die ich indessen um mancher Eigenschaft willen hochschätze, vielleicht gerade um der Treue und Festigkeit willen, mit de> Unglücks ansah kann Sie mich nu, hassen und als ein Muster menschliche» Verworscnheit betrachten gelehrt haben. Verworfenheit?" In dieser Frage lag ein Ausdruck de» höchsten Btrwundcruug, sie fand indesser keine Beantwortung. Jakob wollte nicht gewesen, und Herr Brenner glaubte, dieses Schweigen zu verstehen. Da« Verhallen des jungen Man»es macht, „Ich will nicht weiter in Sie dringen, Brenner, Sie haben mir als ehrliche» Mann geantwortet; ich überlasse alles wandlschaftlichen Beziehungen gespro chen?" „Nein", klang eZ herb zurück. „Sic haben nicht nöthig, über dielen Pnnkl zu schweigen, ich gebe Ihnen vielmehr anheim. Nachdruck darauf zu legen, daß ich Ihr Onkel di», wenn wieder einer der Arbeiter »vagen sollte, Privilkabinet des Fabrikherrn, dessen Gesichtszüge sich sogleich erhellten, alz «r allein war. Dieser halbe Knabe zeigt« Mund, er wagte »ichl auSzndcnke». De, Menschen Härte und Ungerechtigkeit war auch an dem reichen, vielbcneidcte» Wie ein Träumender war Jakob Brenner an seine Arbeit zurückgekehrt, sörmlich überwältigt von der letzte» Er schüttelte sie ab »nd hob den Kops. Das Gesühl aus dein Wege zu sein, vielleicht ei» Menschenleben vor dem bei» stierte der Hunger in seiner furcht baren Gestalt. Ein Schauer durchrieselte Jakok Brenner. „Wo ist Frau Greve?" fragte er, näher tretend. Blick in der Richtung nach der Thüre. Diese össnele sich, uud ein Weib erschien ans der Schwelle, ei» Weib, das struppige» rothe» Haare hervorfah. Die große, starkknochige, hagere Gestalt war nur dürstig bekleidet, doch machte das Weib nichl den Eindruck einer Nolh leiden^n. seid Ihr, was wollt Ihr?" „WaS küinnieil's Euch? Macht keine während' Jakob nach einem ncnen An knüpsungSpunkl suchte, die Unterhaltung in Gang zu bringen. „Ihr seid sehr schlechter Laune, Frau Greve, und da denke ich mir. es ist besser, ich sage Euch heute nichts von incmcm Anliegen," begann er endlich „Wirklich? So! Gut mit mir? Soll „Na n»? Wollt Ihr mich znm zu erleichtern, chaß ich Euch die Sorge für eines Enrer Kinder abnehinc." In den Äiigen des WeibeS glühte es „Ihr habl Sie —? Wo? Na, die „Wenn Ihr die Mutter des KindeS Wohl richtete Jakob einen Blick deS es war unmöglich, hatte daS Gesühl, daß «r bereits mit seinem Anerbieten in Bezug aus „Wo ist die Kordel?" schrie das Weib schwer auf ihm, wohin er blickte, llnrnlie und Herzensangst. Die Vorstellung von den» Augenblick, in welchem er Kor- leise. „Kordel, koinm ich werde Dich hin bringen ni'.d ein gutes Wort nilt Fron Greve sprechen," sagte er endlich, niä,« ohne Anstrengung. „Ich möchte Tich von jetzt ab alle Tage sehen und versu chen, etwas für Dich zu thun. Hungern sollst Dn nicht mehr, und auch gegen die Kälte will ich Tich schützen. Wenn Du erst größer bist, kannst Du selbst sür Dich sorgen, einstweilen werde ich Tich aber keinen Augenblick aus den Auge» verlieren." So redete er aus Kordel ein, wäh rend er sie durch die Straßen der Stadt geleitete, aber das Kind gab nicht durch ei:: einziges Wort zu verstehen, dag Jakobs Sprache einen beruhigende» t>kndr»ck auf dasselbe machte. Im Ge gentheil! Jakob suhlte die kleine, eis kalte Hand in der seinen zillern, je hes» tlger, je näher sie dem Stadttheil« kamen, in welchem Frau Greve wohnte. daß sie leise mil dem Kopse nickle, abei ihr Mund blieb fest geschlossen, nicht einen flüchtigen Augenblick schwand de» selbst in JakobS Gegenwart thätlich an ihr vergreisen. Aber dieser stcllle siH schützend vor das Kind und, tiefinnersl, Greve," sagte er erst nach einer minuten langen Pause, welche selbst das Weib, daS wohl erwartet hatte, ihn aufbrausen „Ja, da habt Ihr Recht, und wenn Ihr soviel übrig habt, mir soll's nichl darauf ankommen, Euch die Last zu er- Lippen. „Schon morgen nicht wahr'j Gute Nacht! Bleib' immer gut, Kordel.« erschrocken gewesen sein, denn sie hätte» ihm gesagt, daß Fran Greve sest enl. schlössen war, jede Wiederbegegnnnz gegebene Antwort. „Paß' auf, was ich Dir jetzt sage: Das erste Mal, daß Du mir mit de»! „Gut, Tu psleglt Wort zn halten, theil. Stimme ihrer Peinigerin zu hören. Das Blut wollte ihr in den Adern gerinnen, eine» flüchtigen Augenblick stockte ihr Fuß, aber dann floh sie ent setzt die Straße entlang. ligenHülleFrosi aber sie hatte kein Gesühl dasür. Sie schaute «»r ab und zu zum lichten Himmel auf, während sie rastlos weiter lies, immer wejter, bis die Stadt in ihrem Rücken sür sie nichl Raum, sie mußte die Eide verlassen. Sit erfaßte den Gedanken vielleicht nicht ganz, aber sie ivnßte doch, ursachte ihr nicht den geringsten Schmerz. ES gab für sie nichts aus der Erde, was sie schön dünkte, nie Halle dieselbe ihr Das Kind ließ sich am Wege auf eine» Stein nieder, es fühlte sich vollständig erschöpft, zitterte »in» aber auch so sehr zurückschlevplc. Sie sprang auf ihr: Füße, welche fast gefühllos vor Kalle waren, und taumelnd sehte sie ihren Weg fort. Mehr als einmal hatte sie das Gefühl, als wolle ihr Bewußtsein schwinden, das kleine Herz pochte so Rauschte dort nicht das Wasser? Ach schoß. t> U' „He! Hollah !" Ein kräftiger Flucl, (Fortsetzung solgt.j Cr weib ?S ! Lehrer: Was sagte Laban zu Jacob, als dieser um die Hand der jüngeren Tochter an hielt? - Kleiner Meier s nach kurzem Besinnen): Tie Alte muß zuerst sort! Unsere Kinder. Die klei ne Anna sagt zu ihrer Mutter, einer jungen Wiitme: „Wenn Du mir jetzt keinen Kuchen kausst, Mama, dann kannst Tu allein zusehen, wie Du den hübschen Kinderarzt in'S Haus kriegst!" vc«and«mpfer t« ,w«t Hülste». Das wunderbarste Schiff, welche« existirt, ist der Dampfer „Mackiuaw" welcher die großen Binnenseen und de« Ocean besährt. Das Schiff kann näm lich in zivei Theile zerlegt, so zu sage» in der Mitte durchgeschnitten und nach Belieben Iviedcr zusammengefügt wer den. Unsere Illustration zeigt, wie die beiden Hälften im Begriffe stehen, i» einander eingeschoben zn werden. Der „Mackinaw" ist einer der größ> ten Dampfer, welche man auf unseren Seen antrifft. Er ist 2SN Fuß lang 41j Fuß breit und besitzt SV Fuß Tief gang. Er hat einen Tonnengehalt von JS7B. Also ein großes stattliches Schiff viel zu groß, um durch den Wel- fahren, und die Strom schnellen des unteren St. Lawrence über winden und den Ocean erreichen zu kön nen. Und gerade aus diesem Grunde h« man ihn so gebaut, daß er in zwei Hüls ten zerlegt werden kann. Der „Macki naw" ist in West Bay City, Mich., ge baut und vor einigen Monaten fertig geworden. Er fuhr zuerst nach Bus salo und wutde dort in ein Trockendock geschickt, um in seine zwei Halsten zer legt zr. werden. Das geschieht seh, rasch, indem die Schrauben gelöst Wer ve», welche die beiden Schiffstheile mit einander verbinden. Darauf wird di« Maschine in Thätigkeit gesetzt, welch« sich auf dem einem Theile des Schiffes befindet, vor den anderen Theil wird ein Schlepper gespannt und ohne jed« Schwierigkeit gleiten die beiden Schiffs theile auseinander. Selbstverständlich hat jeder Theil «m der Stelle, wo die „Trennung" statt findet, einen wasserdichten starken Ver schlag, der ans dreizölligen Eichen planken besteht. Die Hauptschwierigkeit lag natürlich darin, die beiden SchiffS theile genügend zu balanciren. Dil beiden halben Schiffe dampften durch den Welland-Canal, den Ontario-Se« und den St. Lawrence-Strom bis nach Montreal und dort wurden die Hälften wieder zusammengesetzt und das ganz» Schiff setzte dann die Reise sort, di« obere, sür Oceandampser passirbar« Hälfte des St. Lawrence hinab und in den Ocean hinein. Der Dampfer ist wohlbehalten in New Uork angekommen und das Experiment hat sich derartig bewährt, daß sofort ein zweiter Dam pfer derselben Bauart bestellt wov den ist. Schill» Wagemuth. Ein anmuthige?, kein mit Blut be siedeltes Zeugniß von Ferdinand von! Schills frischen!, unbekümmertem Wage» muth gibt folgend: kleine, so gut wie unbekannte Geschichte. Als junge« Officier er zählte noch nicht SB Jahre wurde er eines TageS mit seinem Vater, dem Generalmajor v. Achill, zn einem Balle geladen, den de« russische Gesandte in Berlin gab. Nach der Tafel wurde sür die älteren Gäste Bank ausgelegt, an der sich auch der; Generalmajor eifrig betheiligte. Der" junge Schill war ein großer „Schwere nölher". Mit Leidenschast widmete er sich dem Tanze, und bald hatte ihn die Tochter des Gesandten, eines de? schönsten Mädchen des damalige» Be» lins, derartig gefesselt, daß er den gan ten Abend nicht von ihrer Seite wich. ! Eben hatte er sie wieder um de» nächsten kontretanz gebeten und auch ihre Einwilligung erlangt, als seixl Later ihn plötzlich zu sich rief. „Fer-i dinand," sagte der Alte, „ich habe eben eine Meldung erhalten, die mich zwingt, die Gesellschaft auf eine Stunde zu verlassen. Nun bin ich bei dem. Spiele im Nebenzimmer stark bethei ligt, geh' also »nd nimm dort meine» Platz ein." Ferdinand versuchte Ei»i wände, doch statt jeder Antwort nahm ihn der General beim Arm und schoti ihn in das Spielzimmer. Schon nach zehn Minuten kehrte der General i» den Saal zurück, noch unterwegs hatt« er die Meldung empfangen, die Sache fei berei.S in Ordnung, sejn Kommen nicht mehr nöthig: wie erstaun!« er aber, als er seinen Sohn nicht im Spielzimmer," sondern in einer Ecke des Tanzsaales ii» eisriger Unterhaltung mit einer Dame erblickt. „Du hier? Ich denke, D» hast meinen Platz eingenommen?"—. „Das Spiel ist aus." Fragend sieht i>er Alte den Sohn an. „Ja, sieh, ich hatte gerade, als Dn mir besohlst, für Dich zu spielen, eine Dame sür de» nächsten Tanz engagirt. Ich beschloß! de-halb, die Sache kurz zu machen.! Schon noch der zweiten Taille ries ich? V» banauo! und ..." »Und?'" fragte athemlos der General. „Uni» sprengte die Bank. Das Geld habe ich einstweilen Deinem Freuude, dem Major v. R., übergeben. Doch jetzt erlaube, meine Dame wartet." Schnell, ohne eine Antwort abzuwarten, eilte er davon. —„Teuselsjunge!" murmelte der Vater, „aber beim Spiel soll er mich doch nicht vieder vertreten." Erkannt. Studiosus A. (A« Kbend): „Ach, Mama, es ist Abend«> boch am schönsten zu Hause.- Die Mutter: „Wie viel bist Du denn eigent lich dem Wirthe wieder schuldig?"