Die NmhkMliMes. von «. a»»»» » u»«. Erst«» Kapitel. Tief» Stille rinzlum. Nur wie ein «»bestimmt«» Getös« oder Brausen drang der SNaßer-.lärm ti» in da? kleine, halb dunkle Stütchen mit der Aussicht aus «in«n engen, von hohen Hlntergibäuden umgebenen Hosraum, in welchem «in Dutzend Weiber und Kinder beisammen standen, die ersteren im Flüsterton sich unterhaltend, die Auge» aus das einzige, chenS gerichtet, di« l«tzt«r«n mit d«m Au»druck der Furcht und de« Schreckens in den schmutzigen» bleichen Gesichtern. ' „WaS sie nn» sagt? Na, so weit hat man'« doch noch nicht gebracht! Di« keine Prüfung giebt! Na, Gott hüt't, Worte begleitete. Mitternacht nahte heran. Der Herbst lind si-e müsse mit der Welt abschließen. Die Kinder hatte» ihr den Muth gege ben, zu kämpsen, ein hartes, erbar sich? der Wand, täubte. Die Straß« «7-.??:schcnle-r selbst die Nachtwächter haben ihren lln, «i'.ichlups gesunden. So konnte si« wenigsten», ohne behelligt zu werde«, ihrrn Weg verfolge». So hatte sie die Straße erreicht, a» deren Ausgang sie nicht nur an das Ziel Tage» so ende» sollte'.' Wie hossiiiing«, treudig hatte sie d«rZi>ki>»lt kiitgegenge» t«n! Wieder schritt sie schneller. Ti> stand an der Bruck«. Unten gurgelte und rauschte da« Was s«r gegen das Ufer und die steinerne, Pseiler. Die Fra» stand und sann. Langsam löste sie das Tuch, welches si, um ihr« Schultern gelegt haue, un! schleudert? e» in die dunkle Fluth. Bein ungewissen Schiin der Laterne sah et schwunden. Niemand würde ««"wieder finden. Tai Kopsluch, dessen sie sich dann «rledizte, nahm denselben Weg. mit Unrecht. Wenn sie sehen ließ, ihre Knaben unter «incr Schaar gleich gekleidcter Kinder. Der Mutter war'«, als solle ihr das Herz in der Brust zer- fest an ihre Brust drückend. „Ohl »Hl* Und, sich scheu umblickend, flüstert« der Knabe wied«r: „Mutter, ich hab« nicht gestchlen, ni«, Mutier. Du weißt doch, ich habe auch „Meinetwegen?" schrie die Mutter aus, den Knab«n von sich haltend und ihm mit entsetzten Ausdruck in dal Ge sicht starrend ,„Ja Mutter, vergebt Sie sagten. Arm« um den Nacken der Mutter und barg das thränenüberströmt« Gesicht an deren Brust. Sani mit heiserer Stimme. Der Knabe gab keine Antwort. Die schön geschwcisten über seinem wiederholte sie, „und Du?« „Ich? WaZsollich?" Nöthe und Blässe wechselten in dem Gesicht der Frau. Sie schien «ine wei, stand' d,Schutt, .lnderer genommen Mit scharfem Blick hatte Frau Bren- „Es ist doch gleich? Mutter, ob ich „O mein Gott!" len Sünde fei, Jakob. Wie hast Tu es ich würde heute dasselbe thn». Ich Hass« Brot gebettelt. Der Gedanke mit A h - 5t « Schuld im vollsten Umfange. Heiß wallte es iu ihr ans. Der Jammer, den diese! Kind llber >t«. über lonen Bruder gtbracht, wollte sich in Wart«» Lusl machen, -de, «in Blick aus sein bletchel Gesicht, sein« schmalen Wange», ließe» s>« verstumm'.». „Gott wird un? begehen Jakob, * sagte sie endlich mit blinder Stimme, indem si« mit »hr«r kaliia Hand zärtlich sein« Wangen streichelte Er schüttelt« nur finster d»n Kcxs, doch »rsaßte di« Mut!«: die Bedeutung dtifer Bew«zunz nicht. „Zeichn« Dich durch gu!«Z Betragen aui, - suhr grau Brenner sor«, „damit man Dir D«in«n Ausenthall tm „Denn hardt- nicht zum Vorwurs machen kann. Vielleicht wird aber auch ein Theil der Strase erlassen, und Du darsst zu mir zurückkehren. Noch kann alles gut wer den, wenn Du nie wieder «iu Unr«cht begehst." Blitzähnlich schoß e« auS Jakob« Au gen. „Nichts kann gut werden, Mutter. er schuldlos ist. * Und die Mutter konnte kein Wort des „Sei fromm und gut, Jakob, ob auch das Unglück schwer auf uns lastet," flü sterte Frau Brenner mit thränenerstickter Stimme, als sie den ältesten Sohn um armte. „Du hast nicht Ursache zur Bit terkeit und zum Groll, den» Du leidest nicht schuldlos. Ich weiß, in Dir schlummern Keime, die zu ernsten Be lärmendeii VerkehrSstraße» der Stadt zog der Frühling ein. Sticht nur die warmen, belebende» Sonii'ustrahlen er l'jch g s lb« hrun u fr und Lösung gedacht, wi« si« unt,, t« d«steh«ndkn Umstl7d«n zu erwart,n aar, Schon halt« si» sich mit dem Gidznke» an d«n Zeitpunkt beichZ'tlgt. an welchen Ihre Knsb«n wieder ur.ür ihr« Qthu g«stell, werdin würden, und ,hr H,r„ schlug h:her in dieser Erir-riunz. S>> Trotz aui dem Antlitz ihres älteste, Knaben schwinden, und seine ureigen. Natur voll Güte und Fürsorge sür An der« wieder zum Durchbruch kommen. Lohn si« in dcn Stand setzen würde, ihre ZukunstSträume zur AuSsührunc zu bringe». Si« arb«ite eifriger, als j, Wangen fchmaler und bleicher macht«, und sie nicht selten der sie vollständij überwältigenden Erschöpfung keinen Wi derstand leisten konnte. Die Erinnerung an den vorhergehe»- den Tag drückte die kaum erwachter Hoffnungen wieder zu Boden. ES war Klage über das Betragen Ja. kobS geführt worden, man hatte ihr wiederholt bestrafen müssen und sür de« Fall, daß er sich nicht ändern würde, mii ernstliche» Züchtigungen bedroht. E, sollte sich unterträglich nnd rauslusti zeigen. Wiederholt war es zwischen ihn kommen, wie sie „am Denn Hardt" „ich! selten sein mochten, aber doch nicht offen: kundig wurden. Jakob allein zeigt, keine Scheu vor den Lehrern und Auf fehcrii. Er hielt «S nicht mehr fü> nöthig, die gefährlichen Seiten fein« Charakters zu verbergen. alle an ihn gerichteten Fragen in» zur Antwort, daß man ihn gereizt, und er im Wiederholungsfälle das selbe thun würd«, was er gethan habe, uin elende Verleumder zumSchweigc» zu »nd da»» eine Frage an sie gerichtet, di, alle bösen Geister der Vergangenheit her aufbeschworen. „Mutter, wann ist der Vater gestor ben und wo ?" dem schweren Verdacht begangene, Verbrechen in die Welt hinaui geflüchtet war, um nie mehr vor sich hören zu lassen. Ja, sie mußt, sprechen, mochte dicWirkung s«in, welch, k«rn in di« Herz«n ihrer Kinder gesäet, so war eS ei« heilige Mutt«rpslicht, dasselbe »ach Kräften auszurotten. Mit Ungeduld erwartet« sie die nächst, Begegnung mit ihren Kindern, um ihrer Porsatz zur Ausführung zu bringen. Sie konnte sich einer heimlichen Furcht während sie den jüngsten Sohn nm, schlnngtn hi«lt. Das Gesicht dtsselber erschien ihr ungewöhnlich blaß. Jh, st« brachte kein« Frage nach dem Borg», fallen«» über ihr« Lipren. So stand si«, di« W:«derkehr de« Aus, sihir» «rwartind. Er kam bald zurück, um die Mutt«r dem Sohne zuzusührcn. Jed!» klaren Gcdanktn« unsZhig. war si« Mann« gtsclgt. Erst als si« d«m Sehn« gegenüberstand, der bei Ihre?: E:nt7ül reg-.ingsl?« in der einge nomminin Stillung virharrte und nicht «i.imal d,n g«senkl«n Blick «rhob, sühlie st« den Schmerz, welch«» er ihr bereitet, «ine Regung deS ZsrneS wurde in ihr lidinbig. „Jakob, Tu thatest nicht wohl, Dich von «in«r schlimm«« Leidenschast so hin reißen zu lassen. Des Menschen Zorn thut nicht, was Gott recht ist. Warum willst Du mir die Hofsnung nehmen, der« Fing«r seine eiskalte Stirn warm berührten, sich auf sein Haupt legte, schien ein Schauer seinen Körper zu „Jakob, hast Du mir nicht« zusagen?" „Nicht«, Mutter", kam «S gepreßt von den Lippen deS Knaben. „Ich ver spreche Dir, ich will nicht wieder Anlaß zur Klage geben." pen gewollt, »üb doch war eS denselben entschlüpft. Der Knabe erhob dcn Blick. Flammend loderte es in ihm Wund« schnitt. Erregung stincs Gemüthesi „Sie wer- Die Hand der Mutter legte sich jetzt de» Boden. „Jakob, man sagte Dir Böses von Deinem Vater?" „Mutter —so ist eS wahr? Mein Vater ist nicht todt?" Gesicht war geisterbleich, seine Lippen bläulich gcsärbt und der ganze Körper «rbebie unter den, Anprall plötzlich ge ren Sohn. „Gieb Antwort, Mutter!" drängt« Milser. „Gieb Aniwort" Sie vollendete nicht. Mit einem er schütternden Schinerzenslaut sank der Knabe auf feinen Sitz zurück. Im näch sten Augenblick ruhte er ohnmächtig in losigkeit. Mit weit geöffneten Auge» starrte er die Mutter an. Tie Gedanken kehrten zurück und mit ihnen die Erinn«- „Mein Vater flüchtete um eine« Verbrechen willen, Mutter", kam es klanglos über seine Lippen, aber nicht wie eine Fraye, sondern wie die Bestätigung einer Thatsache. Die 'Art aber, wie diese Worte gesprochen wurde», machte einen besonderen Eindruck aus Frau Brenner. „Warum fragst Du so und nicht an ders", sagte sie mit entschiedener SUnlme. weißen Zähne waren so sest auf die Un terlippe gepreßt, daß sie blutige Spureu zeigte. Er holt« tief und schwer Athem. „Er wurde wegen Diebstahls und Mordes verurtheilt?" lautete die Ge genfrage. Freude ist, Gift zu streue». „Jakob, sieh'mich an! Willst Du mir glauben, wenn ich Dir sage, daß Dei» Vater un verhättgiiißvolle Folgen nach sich gezo gen, zu entrollen. lFortsetzung folgt.) 3 „Man»« Le»««»t." Bor dein Bezirksgerichte Alsergrmid, als Strafgericht der inneren Stadl Wien, spielte sich jüngst eine höchst tcrcssantc Verhandlung ab. Es öffnet« sich die Thür des Gerichtssaals und herein trat zuerst ein sorgfältig geklei deter junger Mann von sehr distinguir tem Aussehen, dem zögernd und zaghaf! eine hübsche Dame folgte. Der Man« tritt vor, hält dein Richter eine Vorla dung hin und spricht: «Ich bitte sehr, Herr Richter! Ich bin der Gatte diese, Frau; sie hat für heute diese Vorla dung bekommen.... ich möchte doch bit ten, mir den Grund anzugeben." De, Richter besieht die Vorladung und be trachtet mit Staunen bald den Manu, bald die einige Schritte weiter rück wärts stehende Dame, die zener als seine Gattin bezeichnet hat.... Di, Antwort wird ihm schwer, man er kennt, daß etwas Außergewöhnliche-? vorliege, dann spricht er zu dem Gatteo gesaßt: Herr, das ist eine gar böse An klage, die gegen Ihre Frau da erhoben wird; sie steht unter der Anklage de« Ucbcrtretung des Vagabunden gesetzes! Meine Frau.... Vaga bundcngksetz....ja, wie ist das mög lich? Richter: Hm! es ist noch schlimmer, den» die ihr zur Last liegende Ueber tretuug involvirt zugleich eine Ver letzung der öffentlichen Sittlichkeit. Doch Sie sind nicht vorgeladen, ich bitt« außerhalb der Barriere als Zuhöre, Platz zu nehmen und Sie werden sofor! erfahren, nm was es sich handelt. Bebenden Schrittes geht der Gatte den Zuhörerraume zu und ebenso bebend nähert sich seine Frau aus einen Win! des Richters dem GerichtStische. Wii erfahren nun ihren Namen. Karolim Sch., geborene Dietrich, war frühe, Verkäuferin in einem Geschäfte, wo fl, ihr gegenwärtiger Gatte, welcher Kaus mann ist, kennen lernte. Er verliebt, sich nnd heirathete sie bald darauf. Was ihr zur Last liegt, ist die Übertretung des K V, Absatz 2 des neuen Vagabun deiigcsetzeS, deren sich nur solche Frauens personen schuldig machen können, die sich selbst unter Kontrole der Sittenpolizei gestellt haben. Man kann sich dahei lebhast vorstellen, wie der jungen Frau zu Muthe war, als sie im Gerichtssaal in Gegenwart ihres Gatte» ein solches Geständniß ab legen mußte. „Mein Mann ist zumeist aus Reisen ' stammelte sie, „da wurde ich von zwei Franen verleitet ich vergaß an nie,- nen Mann, ick) that Alles, was mein, Verführerinnen von mir wollten ich ging sogar zur Polizei und er hielt ein Buch! Ich habe schrecklich ge fehlt, ich sehe es ein." Richter: Sie sind auch öfters von Sicherheitswachorganen beanstande! worden, zuletzt am 2. vorigen Monats, als sie um Mitternacht auf der Straß« promcnirtcn.... es war die Währinger straße.—Angekl. : Ich wußte nicht, daß das verboten ist! Richter: Nicht ein mal das kann ich als Ausrede gelten lassen; ich habe ein polizeiliches Proto koll rcguirirt, das mit Ihnen aufge nommen wurde, darin heißt es speciell, daß Ihnen das Herumgehen gerade aus dieser Straße verboten ist. Sie haben das Protokoll unterschrieben... hier... ist das Ihre Unterschrift? Angekl.