4 Seranton Wochenblatt, erscheint jeden Donnerstag Morgen. s Offi.ee: sll.Lrckawanna Avenue. Subfcription.„ ? 2 00 jährlich Räch Deutschland, portofrei 25» „ < Die große Bbonnentenzahl de» „Wochen, j bl itt" macht es zum besten Anzeigenblatt im n irdlichen Pennsvlvanien. ' i Wochen-Rundschan. l Die Vertagung des Kongresses hat , keine Ruhepause in der Politik eintreten , lassen, denn auf die aufregenden Dis- - eussionen desselben.ist die Wahlkampagne gefolgt und die Tarifdebatte erlebt eine neue Auflage. Die 'Vaterlandsretter j haben vom Stump Besitz ergriffen und - lassen ihren Kriegsruf erschallen, wäh rend die Wählerschaft sich in zwei Lager , theilt und den Kampf in die Wirthichaf- ten und öffentlichen Locale trägt, wo auf der Bierbank jetzt weidlich geschimpft wird und anstatt des fröhlichen „So , leben wir" das garstige und demorali sirende, politische Lied erklingt. Hie Welf, hie Waiblingen! Die besten . Freunde gerathen sich in die Haare über . die Verdienste ihrer resp. Kandidaten, welche sich die Sache einen „Treat" ! kosten lassen und dem lieben Volk Brei , um's Maul schmieren, sonst aber nur , ihr eigenes Interesse im Auge haben. Wenn wir dem Präsidenten Harrison für etwas Credit geben, so ist es sein durch seinen Privatsekretär gegebsnes Versprechen, keine Extrasitzung des Congresses einzuberufen. Er ist selber der Politik für einige Zeit aus dem Wege gegangen, indem er eine lang beabsichtigte Reife nach dem fernen We sten angetreten hat. Wenn das Land aber mit einer Extrasitzung des Con gresses verschont wird, so befindet sich Ohio nicht in derselben glücklichen Lage, denn Gouverneur Campbell hat eine Extrasitzung der Legislatur einberufen, um die in der Cineinnatier Stadtver waltung herrschende Mißwirthschast zu untersuchen und Abhilfe zu schaffen, was unter den Politikern eine gewaltige Aufregung verursacht hat. Pensions - Commissär Raum hat sei nen Jahresbericht veröffentlicht, in wel chen er eine Vertheidigung bezüglich der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen einflicht. Der General - Postmeister bringt jetzt wieder sein Posttelegraphen- Projekt in Erinnerung und höchst wahr scheinlich wird Präsident Harrison das selbe in seiner nächsten Jahresbotschaft an den Zongreß empfehlen. Durch Annahme dieses Projekts würde der Congreß dem Lande unstreitig einen großen Dienst erweisen. Das Anti-Lotterie-Gesetz wird von den Bundesbekörden ziemlich streng durchgeführt. Täglich werden Zeitun gen mit verbotenen Anzeigen konfiscirt, und nun hat Generalpostmeistsr Wana maker auch alle ausländischen Zeitungen als dem Gesetz verfallen erklärt, welche Lotterieanzeigen enthalten, hauptsächlich die mexikanischen. Ob das nicht zu Un zuträglichkeiten führen wird? Allzu scharf macht schartig. In Georgia ist in dieser Woche ein Constitutions-Amendement angenom men worden, welches die Legislatur er mächtigt, die Wittwen von Veteranen, welche sich nicht mehr verheiratet ha ben, zu pensioniren. Das ist ein Schritt in der rechten Richtung, dem die ande ren Südstaaten folgen sollten. Die Heiligen im Mormoncnlande haben angeblich mit Beisall eine Art Eneyclica aufgenommen, in welcher Präsident Woodruff die Vielweiberei in Zukunft als unstatthaft erklärt. Ob die in der Anschauung der Polygamie er zogenen Mormonen dadurch zur Mono gamie bekehrt werden, ist denn doch sehr zweifelhaft. Nur durch starke „heidnische" Einwanderung kann ein allmäliges Aussterben der Vielweiberei erzielt werden. Als Erwiderung auf die Kriegser klärung der New Aorker Eentral-Bahn gegen die Arbeitsritter hat Großmeister Powderly einen Schreibebrief von sich gegeben, der ungeheuer länglich ausge fallen ist. Er sagt, die neue Ordre Webbs und die Art, wie er die Arbeiter behandle, beweise, daß die Sklaverei noch immer existire, nur hat eine Art der anderen Platz gemacht. Auf eine sachliche Behandlung der Frage läßt Herr Powderly sich nicht ein und darum verliert sem Circular viel an Werth. Die Verwaltung der Lake Erie und Western Bahn hat das Verlangen ihrer Angestellten um Lohnerhöhung rundweg abgeschlagen, weil die steigende Conkur renz und die billigen Frachtraten das unmöglich machen. Zu einem Strike wird es wahrscheinlich nicht kommen, da die Eisenbahnarbeiter in der letzten Zeit zu traurige Erfahrungen gemacht haben. Sollte ein solcher dennoch ausbrechen, so würde er sich auf etwa 15,000 Men schen erstrecken. Gouverneur Knapp von Alaska be klagt, daß das Branntwein-Verbot nicht streng genug durchgeführt werde und die Indianer am Genuß desselben zu Grunde gingen. Er verlangt strengere Gesetze. Die Alaska - Handelsgesell schaft hat 100,000 Robbenselle in die sem Jahre erbeutet, halb soviel wurden von unberechtigten Robbenschlägern ge tödtet. Canadische Justiz ist weit prompter und schlagfertiger in der Erledigung von Criniinalfällen, wie die amerikani sche, das hat bereits der Birchall-Ben well'sche Mordproeeß bewiesen. Jetzt ist auch der Day'sche, in Welland, Ont., verhandelte Frauen-Mordprozeß, kaum angefangen, zu Ende. Day, welcher seine erste Frau nach Niagara lockte und sie dann vom Felsen in den brausenden Wasserfall stürzte, um ungestört mit sei ner kürzlich von ihm geheiratheten zwei ten Frau leben zu können, ist schuldig befunden worden und wird seine Unthat mit dem Tode büßen. Der Prozeß gegen den Eisenbahncon ducteur John Houghtaling, welcher be schuldigt wurde, das im Frühjahr auf der Lake Shore Bahn unweit Bay View stattgehabte entsetzliche Unglück durch strafbare Nachlässigkeit verschuldet zu haben, hat mit der Freisprechung des Angeklagten geendet. Es konnte ihm keine „vorsätzliche" Nachlässigkeit seiner Amtspflichten nachgewiesen werden. Die große am Brandywine in Dela ware gelegene Dupont'sche Pulverfab rik ist in die Luft geflogen. Zeh» Ar beiter und eine Frau wurden getödtet, die letztere beim Einsturz ihres Hauses, viele verletzt. Man hatte dort erst kürzlich mit der Herstellung von rauch losem Pulver begonnen. Die Erschüt terung war so furchtbar, daß sie in den drei dort zusammenstoßenden Staaten Delaware, Pennsylvanien und New Jersey verspürt wurde. Ex-Präsident Cleveland hat die an ihn ergangene Einladung, bei dem Thurman-Bankett in Columbus, am 13. November, zugegen zu sein, ange nommen. Der „alte Römer" feiert an jenem Tage seinen 77. Geburtstag. Fast in allen Städten, in welchen bereits am vorletzten Sonntag oder am Montag, den K. Oktober, das Andenken an dis Landung der ersten, zu einer Colonie vereinten Deutschen in Penn sylvanien vor LO7 Jahren (1L83) fest lich begangen wurde, theilte sich die Feier in zwei Festlichkeiten: in einen Umzug bei Tage und eine Abendfeier. Die hierüber eingegangenen telegraphi schen Berichte faßten nur die größten Städte in's Auge, außerdem ist der Tag aber auch noch in vielen kleineren gefeiert worden. Am Sonntag feier ten St. Louis, Davenport und Louis ville, am Montag Baltimore, Phila delphia, Detroit, Belleville, Jll., Mil waukee, Richmond, Va., Kansas City, Mo., Minneapolis, Minn., Reading, Pa., Wheeling, W. Va., Evansville, Ind., Quincy, Jll., u. a. Der berüchtigte Bahnräuber Rube Burrows wurde in Birmingham, Ala am selben Tage in einem Hotel, wo er frecher Weise dem Scheriffsgehilfen das ihm abgenommene Geld wieder abfor derte, von diesem erschossen, nachdem er den Beamten vorher verwundet hatte. Der Dreibund, dessen Fortdauer kürz lich nicht nur durch die beiden Kaiser bei ihrer Zusammenkunft in Wien, son dern auch durch den italienischen Pre mier Crispi bekräftigt worden ist, soll jetzt auch durch Handelsverträge zwi schen Deutschland, Oesterreich und Ita lien, welche jedem dieser Länder beson- dere Vortheile gewähren, erweitert wer- den. Damit wird er eine bedeutende . Kräftigung erfahren, denn eine wirth- schaftliche Solidarität wird sich viel wirksamer als Bindemittel erweisen, wie eine Militär-Convention. Allem Anscheine nach wird es in Berlin in hohen Beamten- und Offi eiers-Kreisen eine kleine Revolution ge ben. Eingeleitet ist dieselbe schon durch den Rücktritt des Kriegsministers Verdy du Vernois, welcher bereits in General von Kallenberg» stachau einen Nachfol ger gefunden hat. Nach und nach wird Wohl jeder hohe Beamte und Offieier, welcher sich nicht in die neue Aera fügen kann, über die Klinge springen müssen, um jüngeren, tüchtigeren Leuten Platz zu machen. Wenn der Kaiser und seine Rathgeber in der Auswahl der Leute keine Fehlgriffe machen, dann kann dies dem Lande nur nützlich sein. Der Herzog von Nassau soll die Ue bernahme der Regentschaft des Groß herzogthums Luxemburg dankend abge lehnt haben, obwohl er der nächste Ag nat des im Sterben liegenden Königs von Holland und Großherzogs von Luxemburg ist. Bekanntlich hat der Herzog schon einmal auf kurze Zeit als Regent des Herzogthums fungirt, wes halb die, auch unbestätigt gebliebene Nachricht etwas unwahrscheinlich klingt. Man sieht dem Tode des an einem unheilbaren Krebsleiden darmederlie genden Großfürsten Nickolaus, Onkels des Zaren, täglich entgegen. Derselbe ist ein Sohn des Kaisers Nickolaus und der Prinzessin Charlotte von Preußen. Der New Aorker Joseph I. Jonas son, welcher in Berlin „auf den Kaiser hustete," d. h. sich in einer Wirthschaft so ausdrückte, ist von der Anklage der Majestätsbeleidigunz freigesprochen worden. len im Schweizer Canton Tessin ist der Bundesrath veranlaßt worden, eine Conferenz der streitenden Parteien ein zuberufen, um womöglich einen Aus gleich herbeizuführen. Er glaubt, da durch weiteren Ruhestörungen vorbeu» Ausgefallenen Entscheidung zufrieden geben und das vergossene Blut so leicht vergessen. Der so rasch beendigte Krieg zwischen Guatemala und san Salvador ist auf's dermann erwartet hat, denn die mittel amerikawschen Hitzköpfe können nicht lange Frieden halten. Guatemala ist auch dieses Mal der Friedensstörer. Seine Armee ist indessen so desorgani sirt und dcmoralisirt, daß sie wahr scheinlich unterliegen wird. In Argentinien ist eine Revolution ausgebrochen, über welche die Nachrich selben wenig sagen läßt. —Der alte Ex- Kaiser von Brasilien, Dom Pedro, be ginnt, von der Last der Jahre und des Unglücks gebeugt, den Beistand zu ver lieren. Das Haus Braganza scheint überhaupt dem Untergange entgegen zu gehen. Die portugiesischen Wirren entwickeln sich immer inchr zu einer Krisis, welche über kurz oder lang mit der Revolution und dem Sturz der Monarchie enden inuß. In Afrika ver fahren die Portugiesen so eigenmächtig, daß ein vollstänciger Bruch mit Eng land droht. Und so häufen sich Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten. Habe Dr. Tboma» itcleclrie Lel für Buffalo, N. ?I. Gefchäfts-Anzeiger. F. M Bouton, Medikaminte jeder Art, Ecke Adams Avenue und Pine Straße. T. B. MeClintock, Sarg- und Grä» berschiiiückung, N und Fre d. Wagner, Druckarbeit jeder Art, Bechtold, Brandow Co., (Nach folger von Beadle Q Steell), llii Penn Ave. Ave., das berühmte White SpougeMehl. Fred. I. 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Die Wirkungen diese» be rühmten Tbee« bei alle» Erkältungen, Husten, Asthma, etc., selbst in den veraltesten Fällen, sind unübertrefflich und sollte in den Wintermonaten ln keiner Familie dieses wirkliche Hausmittel feh len. Ein Versuch wird jeden von dessen Wirksamkeit überzeugen. Dr. August König'S 25 CtS.daS Packet. In allen Apotheken zu haben. i»cc»«nl.rz ».vovci.cii eo.. Fritz Dürr's Union Restauration t guter Erde oder Com post ausgefüllte Gruben gepflanzt. 'Noch besser fährt man, wenn man eine ältere Pflanze zertheilt und die Augen nicht zu tief in rajolte Gräben, die je nach der Bodenbeschaffenheit eine stärkere oder schwächere Düngerunterlage erhalten, ähnlich wie der Spargel bei seiner Neu pflanzung einsetzt. Im ersten Jahre bedarf der Rhabarber nur etwas Pflege, als Lockerung des Bodens und Vertilg ung der Unkräuter; später ist nur eine entsprechende Düngung nothwendig, denn sie vertilgt die Unkräuter selbst durch Entziehung der Nahrung, der Luft und der Sonne. Alles Eigenschaften, die sie zur Großkultur geeignet erschei nen lassen. Wie einträglich aber eine einzige Pflanze sein kann, will ich an einem Beispiel zeigen. Eine etwa fünf jährige Pflanze nimmt etwa l Quadrat meter ein und produzirt in meinem ge düngten Sandboden bei dreimaligem Schnitt im Jahre 30 Pfund Stengel; rechnen wir die Verwerthung derselben mit 5 Pfg. für jedes Pfund, so ergiebt dies eine Einnahme von Mk. 1,50, ohne andere Auslage, als eine etwas reiche Düngung. . Von keiner anderen Pflanze ist nnr bekannt, daß man alles von ihr Hervor gebrachte verwerthen kann, vom Rha barber läßt sich alles verwerthen, Blatt, Blattstiel, Blüthe und Wurzel, diese vielseitige Verwendung drückt ihr erst den wahren Werth auf. Die Stiele geben im Frühjahr ein dem Apfelmus sehr ähnliches Kompott, man schält sie, schneidet sie in Würfel, wallt sie einen Augenblick in Wasser auf und schmort sie in Zucker und etwas Mehl (Stärkemehl) unter Hinzufügung von Zimmct weich. Wer Citrone oder Wein noch hinzu fügt, verbessert selbstredend den Ge schmack; diese Zusätze sind aber für gewöhnlich gar nicht nöthig, denn in meiner Familie werden die größten Mengen, nach ersterer Art bereitet, gern und vollständig verzehrt. Wie Früchte kann man diese Stiele auch mit Zucker einkochen und für den Winter aufbewahren, sie geben sowohl ein gern begehrtes billiges Kompott, als auch gehörig zubereitet, eine Suppe, welche einer aus Wein bereiteten kaum nach steht. Ferner habe ich die Stiele auf Wein verarbeitet; sie werden zu diesem Zwecke in dünne Scheiben geschnitten, mit dein gleichen bis doppelten Gewicht warmen Waffers Übergossen und einige Tage hindurch zugedeckt ziehen gelassen. Dar aus gießt man die Flüssigkeit durch ein feines Sieb, setzt aus jedes Liter dersel ben 1 Pfund Zucker zu, auf welchem man die Schale einer Citrone abgerie ben hat, auch einige zerschnittene große Rosinen und etwas gewaschene Bier hefe und überläßt sie an einem warmen Orte der Gährung, die in Wochen beendet sein wird. Füllt man sie nun sofort in Flaschen, verbindet diese fest, so erhält man eine Art Champagner, welche im Sommer äußerst durstlösch end wirkt. Die Bereitung zu Oeme ist fol gende : 1 Pfund Stiele werden mit i Glas Wein und j Pfund Zucker, auf welchem die Schale einer Citrone abge rieben worden, gekocht, zerrührt und mit Mehl versetzt. Dieser Masse setzt man 2 zu Schnee geschlagene Eier durch längeres kräftiges Umrühren hinzu. Getrieben liefert er in den Monaten März und April ein äußerst zartes Ge müse; man stülpt zu diesem Zwecke über die zu treibende Pflanze eine Kiste und umgiebt sie mit warmem Dünger. Die sich enlwickelnde Wärme reicht hin, die Blätter hervorzulocken, und da das Licht abgehalten wird, sind die Blatt stiele von außerordentlich zarter Be schaffenheit und seinem Geschmack. Im Herbste, wenn die Bäume ihr Laub abwerfen, unterwerfe ich meinen Rhabarber >?em vierten und letzten Schnitt, denn selbst diese älteren Stiele geben, mit Kürbis zu gleichen Theilen gekocht, eine wohlschmeckende Suppe e>der ein wohlschmeckendes Kompott, je nach der Zubereitung. Die jungen noch nicht ausgewachsenen Blätter liefern, besonders wenn die Stiele nicht entfernt werden, wie Spi nat zubereitet, ein bei weitem schmack hafteres Gemüse als dieser; selbst die älteren Blätter, welche bei der Ver wendung der Stiele entfernt werden, geben, mit der Hälfte Spinat gemischt, ein von Grünkraut schwer zu unter scheidendes Gemüse. Den Blüthenstengel lasse ich. sobald er zu erkennen ist, ausschneiden; er giebt gekocht, kalt mit Frucht, oder Ge würzessig und Oel angerichtet, einen zarten schmackhaften Salat. Die getrockneten und zerschnittenen Wurzeln versetze ich mit der 3- bis fa chen Gewichtsmenge höchst reitifieirtem Spiritus, etwas Zimmet und Muskat nuß, und lasse sie einige Wochen in der Sonne ausziehen (digeriren), der abge zogene Auszug wird dann mit Wasser hinreichend verdünnt und mit Zucker versüßt. Er ist als verdauungsbesör derndes Mittel zum Nachtisch äußerst angenehm. Welche einheimische Pflanze gestattet in allen ihren Theilen eine gleiche, leichte und vielseitige Verwendung? Möge deshalb jeder, dem ein Stückchen Land zur Verfügung steht, einigen Pflanzen einen Platz einräume», um ihre Nutzbarkeit zu erprobe» ; Rhabar ber wird dann in kurzer Zeit, sobald erst die Hausfrauen feinen Werth ken nen gelernt haben, nicht mehr verachtet, sondern ein gern begehrter Küchengast sein. Die Pflanzen sind in jeder grö ßeren Gärtnerei billig zu haben. Von älteren Sorten ist wegen ihrer Vorzüg sind „Linnätis", „Prima Donna", „Johnstons", „St. Martins" viel ge fragt. Der Farmer Brand in Minnesota giebt seine 40jährigen Erfahrungen m dieser Richtung wie folgt zum allgemei nen Besten: Wenn Bäume, nicht über 6 Fuß hoch, im Herbst gekauft werden, so pflanze man sie sofort in einer Entfernung von 20 bis 25 Fuß voneinander. Ist der Boden sandig, so grabe man ein Loch S Fuß im Quadrat und 3 Fuß tief und fülle es mit gutem Lehmboden. In kräftigem Boden setze man die Bäume füllte Erde sich gesetzt hat, drei Fuß tie fer stehen als in der Baumschule. In sandigem Boden setze man sie sechs Zoll tiefer. Die Wurzelenden sollen scharf von der Unterseite zu abgeschnitten und die Wurzeln gestreckt werden. Ist der Boden trocken, so verwende man zwei Eimer Wasser auf jeden Baum, wenn das Loch ausgefüllt ist. Ist das Was ser ausgesogen, so fülle man den Ziest mit mürber Erde und stampfe diese fest ein. Dann nehme man zwei 8 Zoll und zwei 6 Zoll breite Bretter so lang denen Kasten fülle man mit mürber Erde, doch so, daß der Baum immer in der Mitte bleibt. An der Außenseite werfe man ein Fuß oder mehr Erde auf, um den Kasten zu befestigen und die Wurzeln gegen das Erfrieren zu Frost eintritt, Strohdünger rings her um. In einer Woche fülle man wieder auf, da sich die Erde einige Zoll gesetzt haben wird. Wenn der Frost im Früh jahr aus der Erde ist, entferne man die Erde und die Kasten und bearbeite dann alle zehn Tage den Boden zwischen den einzelnen Bäumen, wie man es bei Hackfrüchten thut. Dies Verfahren setze man bis zum Anfang Juli fort, wo man dann Strohdünger um jeden Baum bringt, um während der beiden heißen Monate den Boden feucht zu halten. Alle Bäume müssen im Um bringe man die Kästen in der angegebe nen Weise wieder an; d. h. soweit die Zweige es zulassen, die nicht beschä digt werden dürfen. Die Stämme sol len von 3j bis 5 Fuß hoch sein. Dies Verfahren soll 5 bis 6 Jahre sortgesetzt werden und die Bäume werden dann so kräftig sein, als die, welche vor 8 Jah ren gesetzt sind. Die Wurzeln werden sich dann 12 Fuß lang nach allen Rich tungen ausstrecken und so gesund sein, dbß die klimatischen Berhältnisse keinen Einfluß mehr ausüben. Die harten Sorten wie Ducheß, Peerleß und Trandeseent werden dann 4V Jahre alt werden und große Ernten bringen. (Dreihundert Bushel jeder Baum in den nächsten 35 Jahren.) Ein Mann, welcher gute Bäume hat, braucht nur wenige und jede 10 Cents, die auf diese Art ausgegeben sind, wer den sich reichlich zurllckbezahlen, wenn die Bäume erst anfangen, zu tragen. Der Zweck des Verfahrens ist, die Bäume vor der Herzfäule (dlaclc Ire-rr teä) zu bewahren, von welcher 99 Pro zent der Bäume m den Obstgärren be fallen sind. Man beschneide jedes Jahr im Juni und zwar die Zweige auf der Nord und Nordostseite, um alles Wachs thum auf die Süd- und Südwestseite zu drängen. Nach fünf Jahren guter Bearbeitung kann das Land mit Klee eingesäet werden und Schweine, die nie vor dieser Zeit in einem Obstgarten sein sollten, können dann eingelassen werden. Ein langjähriger Aufenthalt in diesem kalten Nordwesten hat mich belehrt, daß dies der beste Weg ist und der, wenn eingeschlagen, Millionen von Dollars für die Bevölkerung von Minnesota werth sein wird. N. Ogden, Lenawee Co., Mich., 17. Mai, '9O. —Die ausgezeichneten Eigen schaften Ihrer werlhvollen Medizin St. Jakobs Oel veranlasse» mich, Ihnen meine Erfahrung mit einer halben Fla- Vor einem Jahre halte ich in Holge rheumatischer Schmerzen ein geschwol lenes Knie und fürchtete ich schon, ein >» der Welt. I. M. L. Porter I'. L.—Mein Bruder, der Nev. Sa» Schmerzen in der linken Hiiste befreit. vA»Annoneirt im „Wochenblatt". Südfeite Anzeigen. deutfcherMetzger, z»8 « Z2V Eedar Avenue, zwifchcn Alder und Hickory Straßen, empfiehlt einem verehrten Publikum sein Geschäft auf'« Beste. Fleisch jeder Art liefere ich zum billig stm bester Qualität, und macht Telephon-Verbindung. M. Robinson Bierbrauerei, Ecke Cedar Avenue und Alder Straße, Empfiehlt ihr ausgezeichnetes Fabri kat den verehren Wirthen bestens. Gott lieb F. slrnmer, Dieses rühmlich bekannte Geschäft liefert stet« da« beste fleisch jeder Ar, und ditto Würste. Kaiich- und Salzfleisch, Schmalz etc. Zu einem Besuch lade, freundlichst ein Gott lieb F. Krämer. Win. Kornacher'S Deutsche Apotheke, 724 PittSton Avenue, nahe Birch Straße. Der Eigenthümer, in Deutschland staatlich geprüfter Apotheker und Chemiker, verwendet auf d>- Zubereitung von Rezepten die grvßle Sorgfalt. Alle Medikamente sind frisch. 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