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Wir haben zwar schon öfters
deutsche Stadträthe gehabt, aber um
die deutsche Presse scheint sich noch keiner
derselben bekümmert zu haben —aller-
dings sehr traurig, aber dennoch wahr.
Daher kömmt es auch, daß trotz einer
zahlreichen deutschen Bevölkerung keine
einzige Notiz von öffentlichem Interesse,
die direkt vom Stadtrathe ausgeht, in
einer deutschen Zeitung publizirt wird,
daß sogar die sehr Wichtige Abstimmung
über die K2SO,OVO Anleihe nicht in ei
ner deutschen Zeitung veröffentlicht wer
den kann, weil keine Verordnung exi
stirt, welche dazu Autorität giebt.
Wenn dann aber eine Stadtrathswahl
herannaht, dann erinnern sich dieselben
Herren plötzlich daran, daß in Scranton
deutsche Zeitungen existiren und sind
auch dreist genug zu verlangen, daß sich
diese Zeitungen—natürlich gratis—für
sie in's Geschirr legen und den lieben
Wählern zu wissen thun, wie sich die
Betreffenden stets für deutsche Interes
sen aufgeopfert. (? !)
in der Brückensrage aufzuklären, so sehr
es auch ihre Pflicht wäre. Aber Ein
sendungen gestatten sie hie und da, und
wir entnehmen einer solchen aus der
weis : „Mit der projektirten 8250,000
Verwilligung wird unsere Stadtschuld
dann eine Million übersteigen. Er
staunliche Zahlen! Was meint dies?
Es bedeutet die Beiseitesetzung einer
großen Summe für einen Tilgungs
fond; es bedeutet eine schwere halb
jährliche Jnterefsenzahlung; es bedeu
tet eine Menge neuer Aemter mit hohen
Salairen, wie Inspektoren und Supe-
Besteuerung, die für den Arbeiter schon
jetzt eine kaum zu ertragende Bürde ist.
Mir scheint das Projekt mehr für per
sönliche Interessen, wie zum öffentlichen
Wohle. Corporationen sind nur zum
Betrage von etwa 2V Prozent besteuert,
während die Besteuerung des Arbeiters
für Straßennivellirungen, Pflasterung,
Seitenwege, Sewers etc. fast einer
Confiskation seines Eigenthums gleich
kömmt. Und trotz des Geschreies im
Stadtrath um mehr und immer mehr
Geld, trotz der hohen Asseßments will
man immer wieder neue Schulden ma
chen, immer neue Aemter schaffen!
Wohin soll dies führen?"
Gerichtliches.
Nichter Günster hatte letzte Woche
einen sehr anstrengenden Dienst, indem
zwei langwierige Prozesse ihn vom
Montag Mittag bis zum Samstag
Nachmittag in Thätigkeit hielten. Der
erste war Paßmore gegen Brennan, der
zu Gunsten des Klägers entschieden
wurde; der zweite war die Klage von
Anthony Ruddy gegen seinen Bruder
Jakob Ruddy von Providence um die
Theilhaberschaft an einem Grundstück
und daraufstehendem Hause. Auch in
diesem Falle entschieden die Geschwore
nen zu Gunsten des Klägers, und es
werden die Kosten nahezu die Hälfte des
Eigenthums auffressen.
Die Nichter Archbald und Connolly
führen diese Woche im Criminalgericht
den Vorsitz.
Stadtratb.
In der Common Council Sitzung am
Donnerstag Abend wurde das neue
Mitglied von der 15. Ward eingeschwo
ren.
Der Kontrakt zur Pflasterung von
Nord Washington Avenue wurde auf
Empfehlung des Straßen und Brücken
Comites vergeben.
Eine Anzahl Grundbesitzer von Lacka
wanna Avenue ersuchten um die Er»
laubniß, pflastern zu dürfen.
Eine von Gallagher eingebrachte Re
solution ward aufgenommen, welche
den Grundbesitzern an der ersten Alley
südöstlich von Prospect Avenue, zwischen
Stafford Meadow Brook und Beach
Straße, das Recht giebt, eine Terra
Cotta Abzugsröhre von dem besagten
Bache durch die Alley zur Beech Straße
zu legen. Die Arbeit muß unter der
Aussicht des Stadtgeometers geschehen.
Eine Verordnung für Seitenwege
an Cedar Avenue passirte.
Die Verordnung, für jedes Telephon
eine Steuer von fünf Dollars aufzuer
legen, wurde verworfen. Nur Coyle,
Gallagher, Schwarz und Williams
stimmten dafür.
Fair der deutschen St. Marien
Gemeinde.
Die große Fair der deutschen katholii
schen St. Marien Kirche beginnt in
Liederkranz Halle am 18. Okt. und dau
ger, sr., Cedar Avenue; Peter Rosar,
Cedar Ave.; M. Krämer, Cedar Ave
nue ; Ed. Klos, Prospect Ave.; Geo.
Keller, Penn Ave.; und von allen
«-S'Bestellt das „Wochenblatt"—es
enthält alle Nachrichten —nur 52.00.
Brehm s Thierleben.
Wohl kein anderer Forscher im Ge
biete des Thierreiches hat seine Studien
in so gründlicher Weise gemacht, wie
unser berühmter Landsmann A. E.
Brehm; und daher begrüßen wir auch
freudig das Erscheinen einer dritten, von
Prof. Dr. Pechuel-Loesche gänzlich neu
bearbeiteten Auflage, deren erster Band,
die „Säugethiere" umfassend, vor uns
liegt. Wie die früheren Ausgaben, ist
auch die jetzige in leicht faßlicher Dar
stellung geschrieben und bestimmt, anzu
regen, zu erfreuen und zu belehren und
dem Leser einen genauen Einblick in das
gesammte Thierleben des Universums
zu gewähren. Wo gegenüber den bei
den ersten Auflagen wirklich eine Aen
derung vorgenommen wurde, geschah es
nur zum Zweck des leichteren Verständ
nisses und zur Aufnahme von neueren
Forschungen und Beobachtungen. An
Illustrationen enthält das gediegen«
Werk nicht weniger als 1800 Abbildun
gen im Text, 9 Karten und 180 Takeln
in Farbendruck und Holzschnitt. Das
Werk kann durch den hiesigen Colpor
teur Charles Wölfs bezogen werden,
welcher mit Probelieferungen ausgerü
stet ist, oder dasselbe auch bandweise
liefert.
nicht die gewöhnlichen Geleise der AlltagSlit
teratur. Der Bilderschmuck dieses Hefte« ist
ebenso künstlerisch vollendet, wie dem «loffe
Von Petersburg.
Postagent George Schulz von
hier hat seine Prüfung unter dem Civil
dienst Reformgesetz glänzend bestanden,
was ihn zu einer permanenten Anstell
ung berechtigt, no matter welche Partei
am Ruder ist. Der höchste erforder
liche Prozentsatz für Fähigkeit ist S 5,
während Herr Schulz seine Prüfung
mit 98.33 Prozent bestand.
Lieber Leser von Petersburg, bist
vu bereit zum Empfang des „Wochen
blatt" Druckers am nächsten Sonntag?
Das hecht, wir meinen nicht etwa mit
oem Besenstiel, sondern mit dem Gelde
für das jährliche Abonnement. Er
lömmt ganz gewiß, Wenn's keine Schuh»
lägel regnet.
Wm. Stein hat bei dem Protho
aotary gegen den Metzger Reinhard
Kreinberger eine Schadenersatzklage für
!5000 einreichen lassen. Die Bethei
ligten sind Nachbarn dahier und Stein
behauptet, daß der Verklagte in der
Gestalt emer Wasserpfütze einen Ge
meinichaden unterhalten habe, wodurch
seine (Stein's) Frau und Kind sehr
krank wurden und ein anderes 6 Mo
nate altes Kind starb.
Für Ohrenweh, Zahnweb, weben und
Deutsche Briefliste,
stred, Nc»,
Zlbonnirt auf das
„Wochenblatt"
H 2.00 per Jahr.
Von der Südseite.
Die Ehefrau von Michael Becker,
von No. 623 Cedar Avenue, wurde
letzten Mittwoch beerdigt. Sie war
erst 29 Jahre und 2 Monate alt.
Mathilda, die 13 Monate alte Toch
ter von Frank Weiland von Birchstraße,
wurde am Donnerstag Nachmittag be
graben.
Herr John C. Schäfer hat sein Ei
genthum an Cherry Straße verkauft
und ist mit seiner Frau nach New Jork
umgesiedelt. Die letztere ist schon seit
anderthalb Jahren krank und vas hie
sig« Clima scheint ihr nicht mehr zu be
hagen. ,
Am nächsten Sonntag Nachmittag
um 3 Uhr findet die Grundsteinlegung
für die evangelische St. Pauls Kirche
an der Ecke von Prospeet Avenue und
Beech Straße statt. Der Distrikr-Prä-
Wir machen unsere Leser nochmals
aus das Stiftungsfest mit Ball auf
merksam, welches die deutsch-amerikani
sche Schützen Gesellschaft am nächsten
Montag, den 20. Oktober, in der Ar
beiter Halle abhält. Es ist die erste
öffentliche Festlichkeit der Gesellschaft
und bleibt nur zu wünschen, daß dieselbe
gut besucht wir».
Scranton, Pa.» den A«. Oktober I8V«.
Das K 75,000 Sewerprojekt für die
Südseite wäre also vorläufig glücklich
abgethan. Wohl wird man später durch
sanitärische Rücksichten gezwungen sein,
wieder darauf zurückzukommen, aber
vielleicht sind dann dieiZeitverhältnisse
günstiger.
Die Bürger der Südseite haben es
abgelehnt, sich mit erheblichen Sub
scriptionen an der projektirten Wagen
fabrik zu betheiligen; das Projekt ist
in die Brüche gegangen und es heißt,
daß Blume nach dem Westen gereist sei,
um dort sein Glück zu versuchen.
Eine Versammlung von Grundbesitz
ern an Cedar Avenue, zwischen Maple
und Beech, wurde Donnerstag Abend
in Ald. Robling's Office abgehalten.
Zweck derselben war der Versuch zum
Ankaus der Kohlen unter den Lots
durch Connell k Co. Da dieselben je
doch nur 25 Cents die Tonne boten,
kam es zu keinem Uebereinkommen.
Wer eine hübsche Ausschau über die
Stadt Scranton haben will, kann diese
hinauf auf das Observatorium in dem
neuen Stadtpark nicht scheut. Die
Aussicht ist in der That eine wunder
hübsche. Was wir jedoch im Uebrigen
über den Park gesagt, bleibt wahr: Im
ganzen Raum von vier Blocks sind noch
kein halbes Dutzend Bäume.
Die mit so vielem Fleiß vorbereitete
Fair der St. Marien deutschen katholi
schen Kirche wird nächsten Samstag
Abend in der Liederkranz Halle eröffnet.
Die Gemeindeglieder und Bürger ha
ben reichlich beigesteuert, um die Aus
stellung zu einer hübschen zu machen,
und da die Anzahl der Artikel
reichhaltige ist, so wird Fortuna smit
ihren Spenden nicht geizen, wenn man
sie dazu herausfordert. Jedermann ist
zu einem Besuche freundlichst einge
taden. Siehe Anzeige.
Die deutsch'- amerikanische Schützen
Gesellschaft hatte am letzten Freitag
Generalversammlung in der Arbeiter
halle. und es wurden folgende Herren
als Beamte gewählt: Präsident, Geo.
Andrees 1 Vize Präs., Philip Tausend ;
Sekr., Rudolf Pfitzenmaisr; Schatz
meister, Louis Daubershäußer; Schü
tzenmeister, Wilhelm Vogelsang ; Ord
ner, Andreas Götz und Johann Gaus;
Trustees, Aug. Donemann für 18 Mo
nate, Johann Gaus für 12 Monate,
Johann Babahn für 6 Monate.
Der Wirth Rudewick an Süd Wyo
ming Avenue fand am Donnerstag
Morgen, daß in sein Lokal während der
vorhergehenden Nacht eingebrochen wor
den und Schnaps und Cigarren daraus
entwendet waren ; in der gleichen Nacht
wurde auch Aoung's Store, an sieben
ter und Scranton Straße, um verschie
dene Sachen beraubt. Die Polizisten
M. I. Walsh und Feeney schnüffelten
als die Thäter drei Bürfchlein namens
Hogan, Cannon und Donahoe aus und
deren Verhaftung erfolgte. Hogan
diente bereits einen Terinin im Zucht
haus und die anderen sind auch nicht
besser.
Bei der Amtseinsetzung des Herrn
Pastors C. L. Wißwäffer am Abend
des 7. Oktober war jeder Sitz in der
Hickory Straße Presbyt. Kirche besetzt,
desgleichen alle Gänge und jeder Steh
platz. Die Kanzel war hübsch mit Blu
men und Treibhauspflanzen geschmückt,
was bei der prachtvollen Beleuchtung
einen ungemein anheimelnden Eindruck
machte. An der kirchlichen Feier be
theiligten sich die Pastoren Loga» und
Robinson von hier, Pastor Makeley von
Avoca und Pastor F. von Krug von
Kingston, welch' letzterer seinen Vortrag
in deutscher Sprache hielt; den Be
schluß machte Pastor Wißwässer. Zum
besseren Verständniß lag das ganze
Programm nebst Liedern gedruckt vor.
doch mußte dasselbe eine Abkürzung er
fahren, da es sonst zu spät geworden
wäre. Der Kirchenchor leistete Ausge
zeichnetes und auch der Gesang der Ge
meinde war gut. Wenn Prediger und
Glieder auch ferner in der gleichen
sind alle Aussichten vorhanden, daß der
Gemeinde ein nie geahntes Wachsthum
bevorsteht.
»S" Frau Mary Krämer ist soeben
von New Aork zurückgekehrt mit einem
großen Vorrath von Herbst- und Win
terhüten neuester Mode, nebst allem,
was in ihr Fach einschlagt. Hüte nach
dienung bei billigsten Preisen garantirt.
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hiermit zur Nachricht, daß ich im Hause
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mehr Garne verkauft werden, als in
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ton. Wir haben soeben einen großen
Vorrath eingelegt und möchten Ihre
Kundschaft haben, wenn Preise uns
dieselbe erwerben können.
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Hyde Parker Notizen.
Eine enthusiastische republikanische
Versammlung fand Samstag Abend in
Mears' Halle statt.
Die Parade der irischen Tempe
renz Gesellschaften am Freitag brachte
eine große Menschenmenge hierher, die
sich im Allgemeinen gut aufführte.
P Brandes von ein
von John Kelly, 721 Scrantonstraße,
entstand Mittwoch Morgen ein ganz
unnöthiger Feueralarm.
Ich litt lange an Hartleibigkeit
und gebrauchte verschiedene Mittel ohne
Erfolg. Erst durch die Anwendung
von Dr. August König's Hamburger
Tropfen wurde ich dauernd geheilt.—
Joseph Geigel, St. Nazianz, Wisc.
Thomas B. Hart, dessen Wirth
schaft an West Lackawanna Avenue
kürzlich von der Polizei überfallen
wurde, hat eine Schadenersatzklage für
520,000 gegen Polizeichef Wade ange
strengt. Wir befürchten, daß Hart sich
damit einen Elephanten angeschafft hat.
Herr und Frau August Robinson
trafen am Samstag Abcnd von ihrer
Europareise hier ein und wurden am
Bahnhose von. einer großen Schaar er
wartungsvoller Freunde begrüßt und
nach der Wohnung von Frau E. Robin
son geleitet. Was Gust's Gesundheits
zustand anbelangt, geben wir seine eige
nen Worte wieder: „Als ich von hier
fortging, litt ich schwer an Leber und Nie
ren, aber nach einem Aufenthalt von ei
nigen Wochen in Carlsbad war ich voll
ständig hergestellt und fühle jetzt wie neu
geboren. Nach meiner Herstellung mach
ten wir eine Tour durch Deutschland,
Oesterreich, Frankreich, die Schweiz und
England". Obschon Gust sonstigen
Sehenswürdigkeiten volle Gerechtigkeit
widerfahren läßt, scheinen ihm die
Salzbergwerke bei Salzburg am meisten
imponirt zu haben. Seine Rückreise
nach Amerika war eine sehr stllrmiscbe,
besonders spielte die Nordsee dem Schiffe
schlimm mit.
WilkeSbarre Nachrichten.
Die Anzahl der kürzlich hier na
turalisirten Personen war 681.
Ein Kohlenfall in der Dodfon
Grube in Plymouth tödtete am Don
nerstag den Slowacken John Dassala.
Distriktanwalt Darte hat die Re
signation von County Detektiv LeverS
verlangt und prompt angenommen.
Nach einem Stillstand von sieben
Jahren wurde die Midvale Zeche an
fangs letzter Woche wieder eröffnet und
dadurch 300 Männern und Knaben Be
schäftigung gegeben.
Für Entdeckung des Mörders von
Joseph Pace, dessen Leichnam am LS.
Sept. an dem Lehigh Valley Geleise
bei Pittston aufgefunden wurde, haben
die County Commissäre K5OO Belohn
ung offerirt.
Die Corning Mühle der Dupont
Pulverfabrik zu Wapwallopen, 25 Mei
len unterhalb dieser Stadt, flog Sam
stag Morgen in die Lust, doch wurde
niemand verletzt, hingegen ein Schaden
von mehreren tausend Dollars ange
richtet.
In dem Layton Slope Kohlen
werl bei Plymouth ereignete sich am
Mittwoch Mittag eine Stickluft-Explo
sion, durch welche Charles Armstrong
und sein Tochtermann Robert Wilson
tödtliche Verletzungen erlitten ; ersterer
starb bald darauf. Außerdem wurden
zwei Polen, deren Nachlässigkeit eigent
lich des Unglück verschuldete, und ein
Treiberknabe verletzt, letzterer leicht.
gA-z 1883
MrwlaU
Illullixries jamilienbla i.
37. Jahrgang. I«8S.
prois lies ttsstos nur II) Lsnt».
M. Aoimvury:
„Lore oon Tollen".
ÜLtadliLksä 1362.
Nummer 52.
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