Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 09, 1890, Page 5, Image 5

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    ° H- Bestes
Erstes. '
ist das Beste,
bestes RZ?» Und wird immer das Beste sein. «ZW
Bestes.
Bestes. I In der Verwaltung dieser weltberühmten
I Mühlen tritt keine Veränderung ein.
Misburgs „Deßes"
Bestes.
> Erstes, 'viid mltcr allen Ur ständen das Beste sein und bleiben
Bestes.
von Mthl mögen manchmal Iben so gu-
Bestes. absolute Gleichheit und Zuverläf.
! ' sigkeit wird PillSbnry'S Bestes stets Vben dleiben, wie es in
< BejleS. trn vergangenen zwanzig Jahren war. Ohne Broo im Hause
Ehe ein Fehlschlag.
Laßt t»ch nicht täuschen durch euren tvroeer, Will er euch nicht
PlUSbur>/>j Bestes gebe», so kaust euer Mehl von einem Groeer, der
Bestes. Ruch von eurem Grorer nicht ein anderes Mehl aufschiväßcn,
billiger kaufen kann. Wenn ihr den Preis bezahlt, dann leid ihr
zum Besten berechtigt. Laßt ihn nicht seine» Profit vergrößern auf Rech-
Bestes des HauptnahrungSmitlel».
Bestes. macht
Mehr )
» U».. Weißeres >
Bestes.
Beste?, -"-''g'nd ein andre? Mehl ,-Ä
I^VLBV;sW»
' ES ist. kurz gesagt, das »
j Bestes. ----- -
Bestes. >
Bestes,
Zum Verkauf bei
Bestes Aken Groeers don Ansehen.
Bestes wird es bald sein, wenn ihre Ounden darauf bestehen, das ? estl jn
P. Matthews, mzd
Alleinige für das nordöstliche Pennsylvaiiien.
Wechsel. Passage. Fener ß Lebens Vers. Geschäft
von
Wtablirt IBZS. 513 Laitawanna Avenue, Seranton. Pa.
Wich sei auf alle größeren Städte Suropa's in beliebigen Beträgen.
Schiffsfcheir, e zur Beförderung von Passagieren über alle Seehäfen.
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Einziehungen von Erbschaften und Forderungen seder Art in der ganzen Welt.
Agentur der Penn Mutual LebenS-VersicherungS-Gesellschaft.
An- und Perkauf von Häusern, Baupläpen, Werth.Papieren, fremdem Meld u. s. w.
Ve sUherung von und Waaren gegen gcuerS-Gefahr in » «», l
Anser tigung und Beglaubigung von Kaufbriefen, Kauf, und MiethS-Kontraklen, und
aller in das >»chrtibercifach einschlagender Geschäfte in deutsi«' und englisch.
Reisepässe werden in kürzester Frist besorg».
Warum man jetzt kaufen sollte.
Leset die folgenden Briefe:
H K S bck IKNV.
Wir möchten Ihnen mittheilen, daß infolge der Vertheuerung der
Teppichwolle die Preise von Brüssels um Cents die Aard gestiegen sind.
Diesem wird wahrscheinlich in Bälde ein weiterer Aufschlag von gleichem
Betrage folgen. Ergebenst die Ihrigen,
W. I. Sloane,
Verkaufs-Agenten.
0
Bridgeport, Conn., 26. Sept. I3SO.
Herren Kerr k Siebecker.
Meine Herren:--Wir möchten Sie benachrichtigen, daß infolge der Mc-
Kinley Bill die Kosten von allem Material, welches bei der Herstellung von
Carpets gebraucht wird, derart gestiegen sind, daß ein Aufschlag in dem Preise
der fabrizirten Waare nöthig ist. Während wir uns bestreben werden, die
Interessen unserer Kunden zu wahren, können wir nicht garantire», daß wir
zukünftige Aufträge zu jetzigen Preisen ausfuhren können.
Ergebest die Ihrigen,
Die Read Carpet Co.
Kerr und Tiebecter,
Htt« Lcitkawanna Ave., Wyoming Hau» gcgen»ber.
mi/u«i»ersal >
Pros. I. jiürsch'.icr's System. Der „Pierer" ist das neueste,
und große Konversalions-
chrilt nicht f,ü?.. . u '.
LertausS-Ri-derlag« in Philadelphia bei Buchhändler Lha» L> Zermia«, 43l Ainestr
Das künstliche Eis.
Noch sehr wenige Jahre zurück Hai
man, wie so manch anderes, auch di«
künstliche Erzeugung von Eis für un
möglich gehalten. Erst seit dem Jahr«
ILiiv datirt die Verwendung von Amo
nia oder Salmiak Gasen für die künst
liche Erzeugung von Kälte. Was für
einen Umschwung dieses in der Art des
Baues von Brauereien hervorgerufen,
wissen Wohl all' unsere werthen Leser.
In neuerer Zeit verwendet man nun
diesen Borgang, oder technisch ausge
drückt Prozeß, zur Erzeugung von künst
lichem Eis. Wie jede Erfindung der
Bervollkommnung bedurfte, so war es
auch hier der Fall. Man wird sich noch
der Zeit erinnern, als Herr Hendricks
von Carbondale sein erstes Eis dem
Publikum vorlegte. Der Haupteinwand
dagegen war, nebst dem hohen Kosten
punkt, der üble Amoniageschmack, der es
zu Trinkzwecken unverwendbar machte.
Doch all' diese Widerwärtigkeiten sind
glücklicherweise nunmehr ein überwun
dener Standpunkt, und es freut uns sa
gen zu können, daß es wieder ein Deut
scher, nemlich Herr Theo. Krausch von
Buffalo. war, der dies bewerkstelligte;
denn das von der Brauerfirmo E. Ro
binson nach dem Prinzipe des Herrn
Krausch hergestellte Eis ist in jeder Hin
sicht, sowohl in sanitärer als finanziel
ler, ein vollkommener Erfolg.
Wir wissen, daß all' unsere anstecken
den Krankheiten, wie Typhus, Mala
ria etc., von unreinem Wasser herrüh
ren. Betrachten wir das durchschnitt
lich zur Verwendung kommende Eis. so
finden wir, daß es ganz durchzogen ist
von Unreinigkeiten, wie Asche, Kohlen
staub, Blätter und anderen vegetabili
schen Substanzen mehr. Am besten
wissen dies unsere Hausfrauen und
solche, welche die Eiskästen auszuputzen
haben.
Diese zwei Uebelslände, nemlich die
durch gefrorenes, schlechtes, ungesundes,
durch Miasmen vergiftetes Wasser ver
breiteten Krankheiten, sowie die Unrei
nigkeit des natürlichen Eises, können
selbstverständlich in dem durch Herrn
Krausch's Maschine erzeugten Eise nicht
vorkommen, und zwar aus folgenden
Gründen : Nach der Krausch'schen Me
thode wird nur kondensirtes (verdunste
tes) Dampswasser zur Eisbereitung be
nutzt. Durch dieses Verfahren werden
natürlicher Weise alle im Wasser ent
haltenen Miasmen vernichtet. Ferner
geht das so condensirte Dampswasser
hieraus nochmals durch einen Filtrirap
parat, welcher auch die letzten Ueber
bleibsel von Unreinigkeiten auffängt.
Dann erst gelangt das Wasser in die
kleinen Behälter, welch' letztere nun
mehr in den Gesrierraum placirt wer
den. Auf diese Weise erlangt man ein
durchaus gesundes, geruch- und ge
schmackloses Eis.
Ein anderer Vortheil dieles Eises ist,
wie uns allgemein erklärt wird, die län
gere Haltbarkeit desselben. Es wurden
hier neuerdings von Consumenten des
künstlichen Eises in dieser Richtung
Versuche angestellt, indem man gleich
große und gleich schwere Stücke neben
einander in einen Eiskasten legte.
Diese Versuche ergaben das Resultat,
daß das künstliche Eis beinahe doppelt
so lange aushält, als das natürliche.
Daß dieses Eis keinen Amoniageruch
hat, davon kann sich Jedermann selbst
überzeugen ; und es sind Viele, die die
sen Glauben hatten, bereits zum Besse»
renHelehrt worden.
Ist die Schaukel ein empfehlenS
wertheS Spielgeräth für
Kinder?
Die Schaukel besteht als Spiel- und
Vergnügungsgeräth wohl schon recht
lange, aber es ist zweifelhaft, ob mit
Recht. Bielfach hört man von Un
glücksfällen, die dem Geschaukelten oder
dem Schaukelnden zugestoßen, und sie
sind häufig recht ernster Art. Schon das
sollte uns bestimmen, die Schaukel ab
zustellen. Durch die Turn- und Spiel
geräthe soll die körperliche Kraft und
Gewandtheit gestärkt, sollen die geisti
gen Vermögen angeregt werden. Die
Schaukel erreicht nichts von alledem.
Die körperliche Kraft wird wenigstens
für den geschaukelten keineswegs ge-
Schwindel sind häufige Erscheinungen,
wenn das Schaukeln längere Zeit an
dauert. Für schwächliche Kinder ist
Folgen verbunden und die stärkeren er
fahren keine Kräftigung. Auch die gei
stigen Kräfte werden nicht gebildet.
Der Geschaukelte dämmert so vor sich
hin und läßt alles über sich ergehen.
Es ist ein Genießen, welches keinerlei
Anstrengung zur Vorbedingung hat, es ist
deshalb ungerechtfertigt. Dazu kommt
noch, daß die Kinder häufig maßlos in
diesem Genuß sind. Wie mag es an
derseits wohl zu erklären sein, daß ge-
Nun, sie können ihre Kräfte nicht in der
gewünschten Weise bethätigen, sie kön
nen nicht belebende Abwechselung in die
Sache hineinbringen, das ewige Einer
lei stößt sie ab. Reck, Barren zc., das
sind Geräthe, an denen man getrost die
Kinder sich vergnügen lassen darf. Da
ist auch keine so genaue Aufsicht nöthig,
wie das bei der Schaukel, wenn es ohne
sie nicht geht, gefordert werden muß.
Am allerbesten wäre es aber schon, es
Wo die Weißen herkommen.
Den Ursprung der weihen Menschen
erklärte kürzlich ein schwarzer Prediger
seinen farbigen Zuhörern in folgender
Weise: „Meine Brüder! Ihr seht ei
nen weißen Mann ; er ist zu schlecht, er
ist verflucht!! Ihr werdet Euch wun
dern, wie Gott diesen schlechten Men
schen erlauben konnte, auf diese schöne
Welt zu kommen. Ich will euch sagen,
wie das geschah! Vor langer, langer
Zeit lebten die Nigger Adam und Eva
in einem schönen Garten; da gab es
mehlige Bananen, süße Kartoffeln und
Wein, ah, beinahe zu viel. Die hatten
zwei Söhne, der eine hieß Kain. der
andere Abel. Kam schlug seinen Bru,
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der Abel todt und versteckte sich. Da
kam der Gott vom Himmel und rief:
„Kam, Du denkst wohl, ich sehe Dich
nicht. Du Buschnigger! Komm nur
heraus. Kam !" Kain kam auch heraus
und sprach: „Ja, Massa, hier bin ich,
was willst Du, Massa?" Gott fragte:
„Wo ist Dein Bruder Abel?" Als er
so fragte, wurde Kain vor Schrecken
über und über weiß. Seht, Brüder,
dieser Kain war der erste weiße
Mensch!"
DaS Alter der Brille.
Der Gebrauch, die Augen mit Glä
sern zu bewaffnen, um damit das Sehen
zu verbessern, läßt sich in Europa zwar
schon bis über 2000 Jahre nachweisen
und schon Nero, welcher kurzsichtig war,
benutzte concav geschliffene Augenglä.
ser, um die Gladiatorenspiele genauer
betrachten zu können. Bis zum 13.
Jahrhundert waren nur Einzelgläser in
der Form der heutigen Lesegläser in
Gebrauch. Die Erfindung der heuti
gen, aus zwei Gläsern bestehenden
Brille fand um das Jahr >290 statt.
Jn einer Grabschrift zu Florenz wird
ein Salvino degli Armati als der Er
finder genannt, von Anderen wird die
Erfindung aber dnn in vielen Künsten
erfahrenen und geschickten Mönche Alex
ander von Spina zugeschrieben. Im
14. Jahrhundert waren die Brillen
schon ziemlich häufig im Gebrauche und
galten als kostbare Stücke, über welche
sogar häufig in Testamenten verfügt
wurde. Der heilige Antonius von
Padua, welcher einst den Fischen pre
digte, als ihn die Menschen nicht hören
wollten, hat nach der Legende nicht al
lein seine Kleider, sondern sogar seine
Brille an Bedürftige verschenkt. Jn
älteren Zeiten wurde nicht selten statt
Glas eine Art Smaragd, welches sich
Brill nannte, zu Brillen verwendet und
vielfach wird der Name,.Brille" hier
von abgeleitet, viel wahrscheinlicher ist
es jedoch, haß derselbe von dem mittel
lateinischen Worte „parilium" zu
sammengehöriges Paar abstammt.
Die anfänglich sehr kostspieligen Bril
len wurden zuerst in Italien gefertigt,
später zu Middleburg in Holland, bald
aber auch in Deutschland. Schon im
Jahre 1452 werden Brillenmacher in
Nürnberg erwähnt.
Zum »<>. «eburtStage Moltke'S.
Die Adresse, welche von den deutschen
Städten dem Generalfeldmnrschall Gra
fen v. Moltke am 26, Oktober über
reicht werden soll, hat folgenden Wort
laut :
„Ew. Excellenz! Die flammende
Begeisterung, mit welcher ganz Deutsch
land vor 20 Jahren seinem Moltke
entgegenjubelte, erneuert sich heute am
Schluß des neunten Jahrzehnts der
geschichtlich so bedeutungsvollen Periode,
während welcher Ew. Excellenz unserem
Baterlande angehören, und dieser Ju
bel klingt nicht minder in dem erheben,
den Gefühl der errungenen Wellstell
ung als seinerzeit in den Tagen des
Kampfes und der Siege. Deutschland
bewundert in Ew. Excellenz den Denker
der Schlachten, der die Heere von Sieg
zu Sieg führte, den geniale» Feldherrn,
dessen hervorragende Bedeutung seines
Kaisers Scharfblick erlernte, und den
gewaltigen Heros der Kriegskunst.
Dank Ew. Excellenz so erfolgreicher
Mitwirkung vermag Deutschland nun
mehr seine gewaltige Krast dein Dienste
des Friedens und den Ausgaben der
Kultur zuzuwenden. Im hohen Norden
und an den Gestaden des Bosporus,
in der Fremde und in der Heimath, in
Krieg und Frieden, wo immer Ew.
Excellenz sich zu bethätigen hatte, gab
es nur den einen Leitstern: die unver
brüchliche Pflicht, Treue dem Kaiser,
Treue dem Reiche, Treue dem Bolke
und Treue gegen sich selbst. Auch das
deutsche Volk hält Ew. Excellenz Treue
um Treue. Es dankt seinem Feld
herrn, es verehrt seinen Helden und es
liebt den Mann, der auf einer gewalti
gen Höhe auch dem Geringsten im Volke
menschlich nahe geblieben ist. Ew.
Excellenz ! Mit diesen wenigen Worten,
die von Herzen konimen, nahen wir, die
Vertreter der Städte des geeinten deut
schen Reiches, uns Ihnen heute an die
sem bedeutungsvollen Tage. Möge
Ew. Excellenz in ungebeugter Kraft, ein
Jüngling an Herz und Seele, noch
lange unter uns wandeln, der Gegen
wart ein Stolz, den kommenden Ge
schlechten ein Vorbild. Am 26. Okto
ber 1890."
K Co«..
Dampf Vottling Werke.
12l Penn Avenne.
saparilla, Selters-Wasser, Belfast Äingcr
Ale, Erab Apple Cider.
liefert?
nui«p»i?evs'
?kgrä,S2. RinÄvisk, Seka-tsu,
Vsrveuäst Soitov äsr V. St. Lsg.
BLttenbcnder u. Co.
Wagner und Schmiede
Ausrüstungen,
Eisen» n»d Ätahl - Waaren.
/
12« u»d 128 Franklin Avenne,
Allerlei.
Am Bodensee herrschen merkwür
dige Zeitverhältnisse. Wenn man mit
Berliner Zeit von Berlin nach Konstanz
reist, so geht in Konstanz die Uhr 20
Minuten vor; stellt man sie nun und
fährt auf dem Dampfschiff nach Fried
richshafen, so geht dort die Uhr bereits
wieder drei Minuten nach, weil dort die
S'uttgarter Zeit gilt. Wenn man drei
Viertel Stunden weiter fährt nach Lin
dau, dann geht die Uhr, die in Konstanz
gestellt worden war, bereits 13 Minu
fährt nach Bregenz, abermals eine kleine
Stunde, dann geht in Bregenz die Uhr
2 t Minuten nach, weil in Bregenz Pra
ger Zeit gilt. Und wenn man nun,
erschreckt über diese große Differenz,
seine Uhr abermals stellt und von Bre
genz nach Rohrschach fährt, so geht dort
plötzlich die Uhr wieder L 8 Minuten
vor, weil in Rohrschach die Berner Zeit
zu Grunde gelegt wird.
Das deutsche Kommersbuch, be
kanntlich eine Fundgrube des köstlichsten
Humors, hat einem „alten Philister" so
viel Anlaß zum Aerzerniß gegeben, daß
er eine eigene Streitichrift dagegen ver
öffentlicht hat. „Sind wir nicht zur
Herrlichkeit geboren" ist gotteslästerlich ;
„Studio auf seiner Reis'" soll sich nicht
mehr von einem Psäfflein zum Früh
stück einladen lassen z „ein niedliches
Mädchen, ein junges Blut" ist dem
Stutenten viel zu gefährlich, und das
„Wirthshaus an der Lahn" darf selbst
verständlich nur so weit gesungen wer
den, bis „ein Hund in die Küche lief."
Und so geht es fort im Sinne des „al
ten Philisters".
Man schreibt aus Hirschberg:
Vor zwei Jahren versuchte der Riesen
gebirgs-Verein das die Alpen schmück
ende Edelweiß auf unsere heimathlichen
Höhen zu verpflanzen. Wohl sind
manche der ausgesetzten Pflanzen einge
gangen, und zwar sind dies jüngere
Exemplare, die krästigenZälteren Pflan
zen dagegen haben sich akilimatisirt und
gut entwickelt. Mitunter trifft man
dicke Sträuße der weißen Blüthen, die
sich herrlich von dem grünen Nasen ab
heben.
Bremen, 10. Sept. Der neueste
Schnelldampfer desNorddeutschen Lloyd
„Spree", Kapt. Willingerod, welcher
vorgestern Nachmittag von seinem Er
bauungsorte Stettin auf der Weser an
langte, hat, wie man erfährt, während
seiner viertägigen Probefahrt eine durch
schnittliche Fahrgeschwindigkeit von über
13 Knoten in der Stunde entwickelt.
Kassel, Il>. Sept. Der in Konkurs
gerathene Prinz Albrecht von Waldeck
und Pyrmont bietet seinen Gläubigern
eine Absindung von 30 Prozent. Ge
hen sie hierauf nicht ein, so erhalten sie
so viel wie nichts. Die Schuldenlast
beträgt 180,S0t) Mark; die Einkünfte
des Prinzen aber sind fast völlig der
Pfändung entzogen. Die Prinzessin
Albrecht hat Schulden im Betrag von
200,00(1 Mark; auch ihren Gläubigern
werden 30 Prozent geboten. Die Ab
findungssumme soll vom regierenden
Fürsten beschafft werden.
Rastatt, 10. Sept. Eine Brutalität
sonder Gleichen ist gesten hier von ei
nem Lieutenant des Lützowcr Regi
ments, Namens Brandenburg, verübt
worden und zwar an dessen Burschen,
dem Musketier Gottschalk. Als Gott
schalk, wie dem „Bad. Landesbote"
mitgetheilt wird, etwas verspätet nach
Hause kam, erhielt er von dem Lieute
nant mit dem Seitengewehr einen Stich
in den Hals und einen Hieb auf den
bloßen Kopf, der eine 7 Centimeter
lange Wunde hinterließ. Der Lieute
nant sah aber auch jetzt noch nicht ein,
daß er sich eines schweren Vergehens
schuldig gemacht, sondern insultirte die
dein Burschen zu Hilfe eilenden Leute.
Der schwerverletzte Musketier wurde in
das Lazareth verbracht.
Haltern, Reg. - Bez. Münster, 5.
Sept.—Ein schweres Unglück trug sich
bei den auf der benachbarten Gersheide
stattfindenden Manöverübungen zu.
Eine Abtheilung des in Münster stehen
den Kürassier-Regiments von Driesen
ritt gegen eine Schwadron der Neuhau
ser Husaren eine .scharfe Attacke. Da
wurde das Pferd eines Kürassiers plötz
lich scheu u»d sprengte in vollem Ga
lopp, seitlich ausbiegend, mitten zwi
schen die feindlichen Husaren. Drei
derselben stürzten aus de» Sätteln,
ohne weiteren Schaden zu nehmen.
Emem vierten dagegen bohrte sich die
vorgestreckte Lanze des Kürassiers tief
in den Leib. Der Soldat liegt stei bend
im Lazareth.
Aus dem Old-nburgischen. Der
Moorbuchweizen gewährt in diesem
Jahre einen ganz traurigen Anblick,
Mancher bekommt nicht einmal die Ein
saat wieder. Eine solche traurige Aas
sicht ist für uns Kolonisten lange nicht
mehr gewesen. Da kommt noch, daß
die Preise sür Ferkel ganz herunter ge
gangen unv somit eine fernere Ein
nahmquelle des Landwirths nahezu
versiegt ist.
Ueber sein Trinken im Reichstag
hat sich Fürst Bismarck gegenüber einer
Deputation des Kissmger Veteranen-
und Kriegervereins bei folgender Gele
genheit geäußert. Es wurden Cigar
ren offerirt. der Fürst rauchte seine
Pfeife und schenkte seinen Nachbarn im
mer fleißig Champagner ei», indem er
sagte, sie sollten nur trinken, denn Ei
ner oder der Andere müsse doch »och
eine Rede halten, und da mache der
Champagner Courage; „mir ist es
immer so gegangen", sagte der gürst.
„wenn ich eine Flasche Moselwein und
eine halbe Champagner im Leibe halte,
dann habe ich immer im Reichstage vi l
leichter gesprochen." Im Reichstage
selbst hat Fürst B smark bekanntlich
stets Cognac, nicht Moselwein getrun
ken.
Mh. Milwaukee und M. Robinson
Bier an Zapf; kalte und warme Spei
sen zu jeder Tageszeit. John Loh
mann, 219 Lackawanna Avenue.
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