k Wagehälfe am Niagara. Tollkühne Seiltänzer. Schwindler nnd Projectenmacher ES scheint, als ob die grandiosen Fälle des Niagara ans tollkühne Narren eine ebenso geheimnißvolle, unwidersteh liche Anzichmigskrast ansüben, wie die Äerzenflainine ans die Mücken. Auch ein geheimer Drang, den Kampf mit der furchtbaren Natnrkraft aufzuneh men, ihr mit der Erfindnngskraft des menschliche» Geistes eine» Triumph ab zuringen, scheint bei Einzelnen als edle res Motiv mit in's Spiel zu kommen. Alljährlich ereignen sich mit gewisser Regelmäßigkeit bei den Fällen eine An zahl Unglücksfälle. Stets find eS wag halsige ToUköpse, dic den Fällen zum Opser salleu. Die Presse nimmt im Allgemeinen nur lässig Notiz davon, weil daS Interesse des großen Publi kums daran zu erlahme» beginnt. Der berühmte Seiltänzer Blondin hat wohl den ersten Anstoß z» diese» Wagestücke» gegeben, nnd die Erinnerung daran wurde kürzlich durch den ähnlichen glück lich gelungenen Versuch des Photogra phen Samuel I. Dixon aus Toronto aufgefrischt, welcher ain V. September ans einem j Zoll dicken nndFuß langen Drahtfeil unweit der Hänge brücke über den tosenden Abgrund hin wegschritt. Dies ist wohl da? erste Mal seit Blon- oder die andere Weise, mit mehr oder minder glücklichem Ausgange, ihr Leben gegen die ungeheure, zerschmetternde liaben und mit welcher Aussicht? In der Hoffnung auf dauerndeil Ge winn wohl kaum, sondern nur zur Be in den Zeitungen nebe» denjenigen be rühmter Rennpferde oder großer Bil lardspieler, Baseball Wernr u. f. w. aus einige Tage prangen zu sehe». Denn bei der erwähnten Gleichgültigkeit des Publikums steckt kein Geld mehr in der Geschichte. Damals, als Blondin vor etwa dreißig Jahren den Reigen er öffnete, war die Sache »och iic», uner hört, und die jedem Amerikaner im Blut steckende Wett- und Wagelust wurde ge waltig aiisgcregt. Es war im März 185l>, als der kühne Franzose, »nr von seinem Ge schäflssührcr Harry Cvie»rd begleitet, an de» Fällen anlangte, zunächst mir, mn daS Terrain zu reeognoSriren und die nöthige» Vorbereitungen sür das Wagstück z" treffe». Ais seine Absicht liekamit wurde, erklärten ihn die Zeitmi gen lant und öffeiiilich für verrückt. Die Anwohner protrstirten entrüstet gegen das hirnverbrannte Projeet. Er ließ sich nicht beirren. Im Jmn langte sein Drahtseil an. mid er ließ es nicht, wie ansäiiglich beabsichtigt, vo» der Ziege» insel »ach der ea»adijchcn Seite hinüber spannen, sondern von White? sogen, al ten: Spielplatz. Viele Zuschauer sahen mit atheinloser Spannung zu, !vi? Blou diu mit der Geschwindigkeit einer Katze auf dem ausgespannten Seil hin und her lies, und bald hier, bald da die Seile, welche dem Tau mehr Stetigkeit uud anzog. " Inzwischen Ware» Zusclianer in Un masse ans alle» Welttheile» z» dem »n erhörten Schauspiel herbeigeströmt, daS auf de« !Zl>. Juni angesetzt war. Auch der Prinz von Wales sehlle nicht. Wet ten ans das Gelinge» »»d Nichtgelingen des Wagestücks in kaum glaublicher Höhe wurden abgeschlossen. Ein verrückter Engtändcr, der Blondin stets nachreiste, »m selbst Zeuge zu sei», weil» der Fraiizoje deu Hals breche» sollte, machte sich besonders bcmerklich. Heute rnht der Mylord längst in der kühlen Grust neben seinen Ahnen, während der alte Blondin noch jetzt so gesund ist, wie ein Fisch im Wasser. Die Hotelbesitzer der Nachbarschaft sollte» wirklich ans Dankbarkeit dein, Blondin ein Denkmal in Erz oder Marmor errichten. Ter colossale Fremdeiizndraiig ist seitdem an den Fällen nie wieder erreicht worden. Für elende Dachkammern wurde» die fabelhafteste» Preise gefordert und dezahlt. Ein wahrer Goldregen strömte aus die glücklichen Gastwirthe herab Die Illustrationen schildern einige der Kunststücke, welche Bloudin zum Besten d "btf d de»i Ml. Juni 185!) statt. Er schien Nerve» von Stahl uud Sehnen von Eisen zu besitzen. Die Balaiicirstauge war sür ihn ein unbekannter Begriff. Er vollführte über den tosenden Zchaum massen, deren Gebrüll selbst das rasende Beisallklatschen der begeisterte» Menge übertönte, die halsbrechcndsten Kaprio le» ; so strauchelte er aiischeinend ein halb Dutzend mal. ließ sich aus die Kniee nie der, drehte sich um, ließ ein Seil zu dem unten haltenden Dampser hernieder, zog ein Fläschchen mit Wein herauf und leerte mehrere Gläser galaut aus das Wohl der Damen, von denen Viele bei dein grausigen Anblick in Zuckungen und Krämpfe verfielen. Er setzte aber sei nen Leistungen die Krone auf, als er feinen Colcord auf den Rücken nahm nnd gemüthlich mit dieser leben den Last auf dem schwanken Seil nach der canadischen Seite hinüberspazierte. Allerdings soll sich hierbei zwischen Bei den eine hochdramatische Scene abgespielt haben. Colcord entfiel nämlich der Muth auf der Mitte der Bahn, und er bat Blondin, doch um Himmelswillen wieder umzukehren. Es handelte sich um Tod und Leben. Doch Blondin verlor seine bewundernswerthe Geiste « gegenwart auch jetzt nicht. Umkehr wäre sicherer Tod gewesen. Er erklärte Colcord cinsach, er werde ihn unfehlbar hinabschleiidern, wenn er noch ein ein ziges Wort spräche. Colcord fügte sich und Beide kamen wohlbehalten drü ben an, wo sie ein rasender Beifalls sturm der cnthnsiasmirten Menge em pfing. Am nächsten Tage aber hatte Blondin einen neuen „Manager".... Damit hatte das Interesse des Pub likums seinen Höh:punkt erreicht. Noch dreimal wagte der kühne Mann jedesmal mit neuen Überraschungen ge paart. So schleppt? er einen kleinen Bratvsen auf's Seil und buk sich oben in schwindelnder Höhe mitten zwischen den beiden Usern einen Eierkuchen. Er wandelte mit gefesselten Händen und Füßen, ja, mit Getreidesäcken über Kopf und Beine gestülpt hinüber und zurück. Nie verließ ihn seine beispiellose, fast übermenschliche Kaltblütigkeit. Er hatte wunderer übertrofsen. Nur Einer reiste mißinnthig nnd nnzufrieden ab. Jener verrückte Mylord nämlich, der sich wieder in feiner Erwartung, daß Blondin nnn endlich einmal den Hals brechen werde, fchmählich getäuscht sah. Er reiste dem Seiltänzer sofort nach, und folgte ihm, wie sein Schatten Blondin ist heute «6 Jahre alt, und lebt, feine Kunstreisen abgerechnet, in London. Blondins Vorgänger und Nachah m e r. Wie man sich denken kann, ist über Vorgänger Blondins nicht viel zu be richte». Sai» Patch, der Hoch und Weitspringer, soll nach einer weitver breiteten Lesart über dic Fälle gesprun gen sein. Das ist unwahr. Er ließ nämlich auf dem Fußsteig untcr der Zie- Geninsel eine Leiter fast senkrecht aus stellen, welche mit Stricken an den Bäu men am User befestigt wurde: !I7 Fuß über dem Wasser aus der Spitze der Lei ter war eine kleine Plattform ange bracht, und von hier sprang Patch zwei mal in Gegenwart einer großen Zil schaucrmcnge hinab. Er fa»d später seinen Tod bei Rochester, als er über die Fälle des oberen Genesee hinabsprin ge» wollte. I« den alten Reisehandbüchern findet man noch mehrere Erzählung?» über ähnliche Kunststücke. Joel Robinson schiffte glücklich über den Strudel, doch bereits 1811 hatte ein englischer Soldat ans einem Holzstamm sich nach dem Strudel treibe» lasse», wo er mehrere Stuilde» lang umhergewirbelt wurde. Schließlich jedoch wars ihn der Strudel wohlbehalten an's User. In neuerer Zeit haben bekanntlich Potts, Hazlitt, Sadie Allen nnd Graham in Fässern dasselbe Kunststück ausgeführt. Während der letzten Jahre hat es an tollkühnen Wagehälsen keineswegs ge mangelt, welche sich den Niagara z»m Tnmmelplatzc auserkoren. „Professor" Alfonfo King fetzte auf einem Art Wasser-Veloriped, dessen Rad mit Schau feln versehen war, über den Flnß, quer unterhalb der Fähre. CHarles A. Perey, verdiente sich die Sporen mit einer küh nen That: er durchkreuzte nämlich die Stromschnellen des „Whirlpool" und erreichte glücklich am 27. August 1887 das jenseitige User. Dabei bediente er sich eines von ihm selbst erfundenen nnd coustrnirtcn Rettungsboots, sür welches er aus diese Art Reelcime machen wollte. Doch scheint er trotz des Gelingens mit feiner Erfindung lein bcjondcreS Glück gehabt zu habe». Ei» Jahr daraus unternahm eS der Tollkops Robert Flack aus Syracufe, N. ?>., in einem gewöhnlichen offenen »ahn durch den „Whirlpool" zu rudern. Er wurde i» die Fluiden ans Nimmer wiederfchcil hinabgerissen. Das Eigen thümliche ist, daß die zermalmende Kraft der Wasscrmassen so ungeheuer sein muß, daß alles Lebendige, organisch Gestaltete in mikroskopische Atome zer schellt z» werde» scheint, denn nie kommt anch nur die kleinste Faser der Verun glückten wieder zum Vorschein. Wird ein Balken oder Baumstamm in die Fälle hinabgerissen, so kommt es wohl ab und zu vor, daß ties unterhalb einige dünne Splitter austauchen das ist aber auch Alles. Das Drahtseil, welches Dixon neulich benutzte, war kein Neuling, denn Ste phen Peere hatte es schon vorher über den Nlagaraftuß gespannt und war allerdings niemals direct über den Fällen darauf aus und abgeschritten. Auch er fand ein trauriges Ende; er ertrank 1887 nahe der Häng> brücke. Eine mehr lächerliche Farce war die im Posauueiilon der Reklame augekün digle Vorstellung des „Professors" I. E. de Leon, der sich vermast, das vor. Peere gespannte Seil zu überschreiten. Er kam auch wirklich Jl) Fuß weit. Doch dann wars er einen Blick a»f des furchtbar grandiose Schauspiel, welches sich zu seinen Füßen ausbreitete, und er zitterte. Glücklich besann er sich ans Falstafss schönen Wahlspruch, „daß Vorsicht der bessere Theil der Tapser keit sei," und sein Entschluß war ge faßt. Schnell ließ er die Balaneir stange fallen, und mit beiden Händen an dem Drahtseil sich anklammernd, eilte er mit affenähnlichcr Behendigkeit nach dem sichern Ufer zurück, wo er in de»! dichten Gebüsch verschwand. Seitdem hat die Welt von dem „Professor" nichts mehr gehört. Die B rli ck en sPr i» g er, Prahl hänse und Schwindler. Natürlich konnte vor Erbauung der berühmten Hängebrücke, die auch dem genialen Teutschen Röbling ihre Exi stenz verdankt, von derjenigen Klasse der „Cranks", die man unter dem Namen Brückenspringer zusammensaßt, keine Rede sein. Doch aber dauerte es ziem lich lange, ehe das verrückte Pcojeet in einem närrischen Gehirn zur Reise ge dieh. Larry Donova» war eS, der am 7. November 188«; von der kleineren Hängebrücke für Fußgänger von einer Höhe von Fuß hinab in den Fluß sprang. Er wollte auch den Sprung über die Gcuescesälle wagen; aber die Behörden verboten es. Er ertrank beim Sprunge von der Hungersord Brücke in England. - Steve Brodie, der Springer von der Brooklyner Hängebrücke, hat sich östers bereit er klärt, über de» Hufeijeiifall hinweg zu hüpfen, sobald die Hotelbesitzer an den Fällen sür ihn zusammenbringen würden. DaS ist nicht geschehen, und Steve ist auch nicht gesprungen, sondern läßt sich sein Bier in seiner Kneipe an der New Borker Bowery noch ganz gut in aller Ruhe schmecken. Im Prahlen dürsten es Steve Bro die denn doch noch Viele gleichthu», ja, ihn wahrscheinlich sogar überbieten. I» der letzte» Zeit sind nicht wrnig höchst anrüchige und verdächtig lautende Ge schichten ansgetancht über alle möglichen ans, an, über oder in den Fällen ver übten Heldenthaten. Doch sind die ei tirten Zeugen meist verdächtig, und auch viel zu wenig zahlreich, um ins Gewicht znsallen. Da will der Polizist Ken dall a»S Boston durch den Strudel hin und zurück geschwommen sein durch nichts beglanvigt, also zweifellos höhe rer Schwindel. Was mag wohl a»s dem erfindungs reichen jnngen Mann geworden fein, der ein großartiges, unfehlbares Projeet der staunende» Mitwelt z»r Überwin dnttg des stärksten Strudels und der ankündigte? Wollte er nicht, in einem zehnsüßigen hohlen Gummiball von zehn Zoll Wanddicke eingeschlossen und sicher nicht eine reizende Beschreibung von dem vortrefflichen und reich gepolsterten In nern dieser Guinmikngel gegeben, Ivo ihn auch nicht der geringste Stoß treffen könne? Und sollte nicht die große Vor stellung ganz bestimmt nnd unweigerlich am I. Mai I8»l) stattsinden? Der junge Mann ist nie erschienen, ebenso wenig sein Gnmmiball. Doch hübsch hörte sich die Idee an. Vielleicht noch netter, als Professor Campbells Idee, mit einer Flugmaschine die Fälle zu überstiegen. Was ist übrigens aus Campbell geworden? Auch der Kneip Wirth Billy Richardson aus Syraeuse hatte sich in die Gnmmiball Idee ganz verliebt. Doch dabei: blieb's Billys Liebe war rein platonisch. Cr hielt sich in sehr gcinesseiier Entfernung von dem GummibaU und folgciiweije auch vo» de» Fälle». Höchst verletzt muß sich ein junger Man». Namens Arthur Stanley, durch die brüske Antwort gefühlt haben, wel che ihm der Aufseher Welch von der Nia gara Reservatio» zutheil werde» ließ. Stanley bat nämlich um die Erlaubniß, von der Reservation in einem Luft ballon aussteigen zn dürfen, um dann sanft über den Fällen hinweg mittels eines Fallschirms auf's Trockene zn glei ten. Welch schlug ihm seine Bitte rund weg ab. Slanlry war untröstlich. Die Reservation war zu seinem Experiment unentbehrlich. Kein anderer Fleck rings um war geeignet. Er nahm sich die Sa che so zn Herzen, daß er ans Ballon und Fallschirm gänzlich verzichtete. Rnben Adams wollte in einem kleinen Boot dicht an die Fälle heranrudern, dann eine kleine Kanone abschießen, uni durch den Rückschlag aus der gefährliche» Nähe des Sturzes, getrieben zn werden, in diesen? günstigen Moment einen Fall schirm aufspauiicu und dann leicht wie eine Feder in's ruhige Wasser schräg über die Fälle wegzuschwebe». Cr hat nie den Fallschirm anfgespaniit, anch nie seine kleine Kanone mit dem kräftigen Rückschlag an der Kaute des Falles ab geschossen. Verbürgtwird eine kühne That und damit wollen wir dieser Auszähliiiig menschlicher Thorheiten einen versöhnen den Abschluß geben eines gewissen John Alhey aus Chicago. Derselbe hatte sich eine elastische Rolle aus sestemAlumi nium Blech angeseriigt, welche er an i der Hängebrücke über den Fällen be festigte und sich dann 175, Fnß lies, ge i nan bis zur Wasseroberfläche drunten, > hinabließ. Hier verbliev er in hän i gender Positur, lange genug, um seine pyorvgi.apy'.c avneynien zu lauen. Wa rans ließ er sich in ein unter ihm hal tendes Boot gleiten nnd ruderte davon. DaS Aluminimnband war in einer Art Trommel ausgerollt und ist zum Ge brauch als Feuerleiter bestimmt. Hygienisches. Wie behandelt man Brandwunden? Eine eingehende Antwort auf diese Frage finde» wir in der „Fundgrube". Sind die Wunden leichter Art, so be handelt man sie in der Weise, daß man sie mit irgend einem Oele (Leinöl, Sa lat- oder Olivenöl), Vaseline vder Glycerin bestreicht, dann mit einer dicken Lage Bohnemnehl oder Holzkohleupul ver bestrent und mit einem leinenen Lappen oder mit Watte zudeckt. Die Schmerzen lassen bei dieser Behandlung bald nach und die Blasenbildung hört auf. Waren bereits borher Blasen ei t standen, so steche man dieselben vorfich tig aus, reiße aber die Hautsetzcn nicht ab. Sollten sich die Schmerzen noch einmal crnenern, so nehme man den Verband ab und bestreue die Wunde noch einmal mit Mehl, ohne jedoch das bereits aus der Wunde liegende Boh nemnehl zu entfernen. Eine sehr wirk same Brandsalbe kann man sich ans 1(1«) Gramm Leinöl, 10 ist sehr zu empsehlen. Dagegen nicht genug kann man davor warnen, den verbrannten Körperthcil in kaltes Wasser zn stecken oder ihn gar mit Petroleum oder Tinte zu bestreichen, wie es leider immer noch so oft geschieht. Die Heilung des Kenchhilstens will Dr. Mohn auf Grund der zufälligen Wahrnehmung erzielen, daß die Desin fektion des Krankenzimmers, in welchem sich die Keuchhustenkranken aushalten, durch schweflige Säure die Anfälle mit einer an das Wunderbare grenzende» Geschwindigkeit beseitigt. Man bringt die Kranken am Morgen in frifcher Wä sche nnd frischen Kleidern in ein anderes Zimmer, in welchem sie sich den Tag über anshalte». In dem verlassenen Krankenzimmer verbrennt man auf je einem Kubikmeter Rauminhalt 2ö Gramm Schwesel und läßt, nachdem man das Bettzeug, Kleider usw. zweck mäßig ausgehängt nnd ausgebreitet hat, die schweflige Säure sünf Stunden ein wirken. Von großer Wichtigkeit sür Jeden, der sich eine Hausapotheke hält, ist die F'.-age, wie man am zweckmäßigsten Sublimat - Verbandstoffe ausbewahrt. Meyer bat darüber eingehende Versuche angestellt. Bekanntlich setzt sich das Sublimat in den damit getränkten Stös sen regelmäßig bald in Quecksilbcrchlo ral nm, und man hatte bisher »och keine geeignete Packung gesunden, um diese Verbandstoff? vor der Zersetzung zu schützen. MeherS Unterfuchiiuge» haben nun ergeben, daß man die Ver bandsstofse am besten in Gefäßen aus bewahrt, dir mit Glasstöpseln versehen sind. Bei dieser Ljrt der Aufbewah rung zeigte sich der geringste Verlust an Sublimat, nämlich .!»,!» pCt. Diese Art wird sich jedoch in der Praxis bei großen Mengen von VerbaiidSstosfc» kaum durchführen lassen, und so ist denn noch die zweitbeste Aufbewahrmigs lveise zu empfehlen, bei welcher der Ver lust an Sublimat aber bereits 51,Ä pCt. beträgt. Man hüllt die Ver bandsstoffe in Pergcimentpapier nnd daraus noch in gewöhnliches Papier und legt dann die Ballen in Holzkisten, die man vorher innen mit Papier ausgeklebt hat. Ueber die Geschichte des Opiums, dessen Schädlichkeit bei fortgesetztem Ge brauch unser» Lesern genugsam bekannt sein dürste, bringt eine Broschüre von Dr. Edkiiis, welche von dem chinesischen maritimen Zollamt herausgegeben wor den ist, einige interessante Einzelheiten. Die vielsach verbreitete Annahme, daß das Opium erst vor nicht allzu langer Zeit aus Indien nach China eingeführt worden sei, bezeichnet der Verfasser der Broschüre als irrig. Die Araber seien eS gewesen, welche- dieses Genußmittel bereits im achten Jahrhundert nach China brachten, als Caiito» einen leb haften Handel mit den Häsen am Ro then Meere und am Persischen Golfe unterhielt. Schon im zehnten Jahr hundert werde di>s Opium in einem medizinischen Buche erwähnt, und es steht außer Zweifel, daß man im 13. Jahrhundert bereits in China Opium bereitete. Die Sitte des Opiumrau chens stammt wohl gleichzeitig mit der des Tabakrauchens ans dem in. Jahr hundert. Doch man rauchte nicht rei nes Opium, sondern'man mischte es mit Tabak und anderen Jngredieuzen zu sammen, je nach der Landessitte. Zuerst kam eS aus Formosa nnd bei Am vi, in Gebrauch. Die Mandschus versuchten den Genuß des Opiums und des Ta baks gesetzlich zu untersage». Doch ohne Ersolg. Die Unsitte hatte bereits z» weit um sich gegriffen, und selbst die höchste» Würdenträger, gegen die das Gesetz ohnmächtig war, übertraten eS wo und Ivan» eS ihnen beliebte. Nicht weniger schlimme Folgen, als im fernen Osten die Opiumsucht, hat bei uns die gleichfalls unheimlich grassircnde Trmiksucht. Ei» folgsamer Gatte. Kellnerin: „Sagen S' mir nur. Herr Süsser!: „Weißt, Schatzerl, decs g'schieht blos meiner Alten z'lieb die mir jede» Tag jagt, i' soll sei' ja «et z' ties in'S Glas 'uei'schaun!" Schwere Strafe. „Fräu lein Helene, gestern sind Sie mir im Traume erschienen und haben mir einen süßer. Kuß gegeben!" „Sie Abscheuli cher! .... Nun könne» Sie aber lange warten, bis ich Ihnen wieder ün Traume erscheine» werde!" vergfener. Neber dem ties cingefchluchteten Wald- Ihale ienkten sich leise die ersten Abend schatlen nieder. Ans den Bergspalten und Klüften schienen sie herborznhu sche», und während die Fichten aus den Höhen noch im letzten Sonnenglanzc warm erglühe», wob die hereinbrechende Dämmerung über Bach, Wiesen und die Hütten eines an der Berglehne sich brei tenden Dorses immer dichtere Schleier. Ein frischer, Heller Tag lag zurück, so recht wie zum Feiern geschaffen. Und Feiertag war's auch heute! Galt es doch, die erste Jahreswende jener gewal tigen Schlacht festlich zu begehen, welche ein übermüthiges Kaiserreich zu Boden geschmettert nnd seinen Herrscher ui deutsche Hände überliefert hatte. Sedantag! Das Fener der Begeisternng. welches damals ganz Deutschland ausflammen ließ, war noch nicht erloschen. Der erste Jahrestag hatte es wieder ans's Nene angesackt: von der jungen Kaiserstadt mer zn trocknen waren, wieviel Jammer nn? Verzweiflung ;u stillen blieb: heute schien alles verweht, vergessen vor der gen war der Kriegervercin nebst den Helden des letzten Krieges mit Musik im feierlichen Zuge zur Kirche hinange schritten, dort die Festpredigt mit anzu hören. Nachmittags hatten Belusti gungen im nahen Walde stattgesunden, während für den Abend Bergfeuer ans den Höhen angeordnet waren, denen dann in der Dorfsckicnke ei» heiterer Tanz folgen sollte. Aber während die Natur draußen in Wald und Feld sich zur Ruhe anschickte, entfaltete sich aus der holperigen Dorsstraßc ein immer geräuschvolleres Treiben. Kinder san cin derber oder verliebter Scherz sie traf. Dazwischen knallte eS von Böl lerschüssen durch das aushorchende Thal, und hin nnd wieder schoß eine Rakete zischend in die dunkelnde Abeiidlust, von Beifallsrufen, Johlen nnd patriotischen Weisen der angeregten Dorfbevölkerung anf den Steinstuse» oder den grünange stiichenen Bänken und freute sich des Festjubels. Nnr in einer Hütte, etwas seitwärts des Dorfes, fah es dunkel mid glanzlos aus. Es war ei» hübsches Anwese», stattlich nnd von einer gewissen Wohl habenheit zeugend. Trotz der bereits eingetretenen Dämmerung hantirte noch ein Mann ans dem angrenzenden Hofe, indem er gesammeltes Reisig i» Welle» zusammeiifchnürte und dann übereinan der schichtet.'. Hin und wieder hielt er inne und blicke in schweren Gedanken steif hinüber zn den Bergen, wo soeben die scharfe Mondsichel ausstieg. „Da ging er hin und dort ist er ge blieben !" murmelten die Lippen. „Und ich trage die Schuld auf mir," setzte ei hinzu. Als jetzt von der Straße herau! ernente Hurrahrnse und dann von hellen Kinderstimmen eine vaterländische Weise an sein Ohr schlug, da zuckte der alte Mann zusammen und wandte sich Wiedel hastig seiner Arbeit zu. j Aber anch drinnen in der niederen Stube haderte eine Seele mit dem Ge schick. Die Stirn gegen das kleine Schubsenster gepreßt, stand eine Frau und lauschte den Tönen des herüber dringenden Festjubels, während ihr die Thränen langsam über die durchfurchte» freundliche» Züge liefen. „Da singen sie und toben", flüsterte sie, „aber was da drinnen laut im Schmerz ausjchreit, das können sie nicht todt machen. Sie sagen, fürs Vater land sterben ist schön und groß. Wer jedoch das Opser bringen mußte, kann'S nicht verwinden. Verstoßen vom Vater, aus fremd> r Erde fallen, ist aber ein dop pelter Schmerz. Herr Gott, da droben! Du gabst ihn mir, Du nahmst ihn mir, und mit ihm ging meines Lebens Se ligkeit dahin!" Heiße Thränen entroll ten ausS Neue den Augen der Klagen den. Da störten sie schwerfällige Schritte vom Hose her aus. Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, wandte sich dann zum schwarzen Kachelofen, wo sie nicderkauene und die gesunkene Gluth durch srisch zugelegte Holzscheite empor sachte. Der Alte war eingetreten. Er schien in dem dämmernden Gemach zu erst die Gestalt seines WeibeS zu suche». Als er dasselbe vor den« Ose» hockend erkannte, ließ er sich auf der Wandbank daselbst nieder. Die Frau hatte sich sacht erhoben nnd daneben ans einen huschende Gestalten aus die Diele. Ein tönig tickte die alte Wanduhr. Da klang von Neuem stürmisches Tosen von der Straße. Als die Frau dies ver nahm, verlor sie die Fassung. Sie schlug mit dem Kopfe gegeu den Ofen znd schluchzte laut. „Mutter!" stieß der Alte hervor, „nicht noch daS! Ich trag's schwer ge nug !" „Ich klag Dich ja nicht an!" jam merte sie. „Mit Worten nicht aber !" Er schlug sich mit den Fäusten vor die Brust. „Sich hinein, wie's hier frißt und brennt und immer wilder, hei ßer, je mehr ich eS still hinuntcrwürgen möchte." Er schntteltc die Arme. »Geh ,ch hinaus Keiner sagt ein Wort, aber vor Ihren Blicken lauf ich Spießruthen!" Komm ich heim, schnürt »lir Dein Schweigen die Kehle zu. Es ist ein Leben, das ich verfluchen möcht', trüg' ich nicht selbst die Schnld. Daß eS auch mein Sohn war, danach fragt Keiner! Daß mein HanS mein Alter einsam geworden " „Du selbst fticß'st ihn von Hans und Hof!" „Weil er die Hand gegen mich hob! Soll ein Vater —" „Er war gut und brav und wollte sein Wort halten. Du aber hast ihn wie einen Bube» behandelt. Und dann dann erst laß eS! Die Todten ste hen nicht wieder auf!" Ter Alle war zusammengebrochen. „Ich war hitzig— ?r auch!" murnielte er. „Zwei Harle Steine malen nicht gut. Blut vou meinem Blute! Was hiug er sich an das Mädchen. Er wußte, daß ich dagegen war. Sauer genug hab' ich's mir werde» lasse», nicht aber, nm dann ein solch' sahrig Bettelkind in mein Anwesen zu bekommen." „Dortchen ist besser als alle Mädel im Dorfe. Sie Hat'S nicht überwunden und hat abgeschlagen, al» ihr neulich des reichen Messings Franz die Hand anbot. Auch ihr ist das Leben vergällt —auch ihr!" Tic alte Frau nickte weh müthig und schwieg dann. Eine kurze Pause entstand. DaS Feuer knisterte übermüthig und in dem kleinen Baum am Fenster regte sich im Traume leise zirpend ein Vogel. Nun erhob sich die Frau, zündete eine Leuchte an und hing sie an den Thürpfosten. Dann faßen sie Beide wieder nieder in dein matt erhellten Raum. Der Alte senszte schwer. Es schier ihm heute Bedürfniß, alles das, was ihn bedrückte, von feiner Seele abzu schütteln, wie oft er auch schon damit die alten Wunden auf's Neue ausgerissen hatte. „Heute vor einem Jahre ha. ha sie seiern ja heute diesen Festtag anch ich! und alle Jahre wird'S sc sei» da starb er. Eijner's Kar! sah ihn fallen, aber er mußte weiter, und fo hat er keinen Gruß mehr mitbringen können." Er stand aus. „Fürs Vater land ist er gestorben. Freiwillig folgt« er der Fahne, weil ihm der eigene Baiei über die Schwelle de» Weg gewiesen. Wär's nicht dies, ich würd'S ertragen lernen! Aber so aber so!" Schüsse nnd Jubelgeschrei drang echowccke»d von der Thalwaud herüber. „Hört auf!" schrie der Alte. „Ihr zerreißt mir das Herz!" Er taumelte zum Fettster. „Da da Bergfener überall, den gro ßen Tag zu feiern. Und hier drinnen o Gott! O Gott!" Er waukle zu rück und faßte die eine Hand der leif> weinenden Frau. „Wenn ich gefehlt,' hastete er unter Schluchzen heraus, „ick büße jetzt jeden Tag auf's Nene doppell die Schuld!" Er sank aus die Ofen bank zurück und vergrub das zuckend« Antlitz i» de» knochige» Hände». Sc faßen sie lauge. Ein wiederholtes leises Klopfe» hat te» sie überhört. Jetzt ging facht die Thür auf. Die Gestalt eines blasse» bramizöpfigen Mädchens stand a»f de. Schwelle mid blickte bewegt aus di« traiiernde Gruppe der einsame» Alten am Ose». Sinn schlug es den blane» Doppelmantcl etwas zurück, ging ein paar Schritte vor und rührte die alte Fran still an der Schnlter. „Mntter Weidner!" sagte es warm mit leise bebender Stimme. Bei dem Klange dieses Tones hoben die Beiden erschrocken die Köpfe. De« Alte starrte wie verloren ans das Mäd chen, die Frau aber war anfgestandei! und hing iiu» weinend am Hälfe des kaum selbst der Thränen sich mehr weh renden Mädchens. „Dortchen!" sagte endlich die Frau »nd streichelte zärtlich deren schmale Wange». „Was sührt Dich hierher i» das Hans der Verlassenen?" „Weil ich meine, heute gehören wii zusammen. ES trägt sich dann leichter, und ich hoffe, heute wird man mich we nigstens hier dulden wollen." Sie ninschlang mit beide» Armen die zitternde Frau und barg dann ihr Hanpl au deren Schulter. Der Alte war aufgestanden. „Dore!" hustete er. „Wenn Dn ge kommen bist, mich anzuklagen, iminerzn! Aber ich sag' Dir schlimmer als ich mich selbst kannst Du mich nicht ver- Die Angeredete hatte ihr Haupt wie der ausgerichtet „Ich komme nicht um zu klagen. Wenn ich einst ans Euch zürnte Gott hat entschieden! Gott hat gerichtet! Wenn's Euch leichter macht, Bater Weidner: ich hab' Euch vergeben um unseres Todten willen. Mög' auch Gott Euch gnädig sein. Vergönnt mir ein Stündchen heut' hier Rast. Mein Herz trieb mich her. Mich hat bedünkt, als könnt' dies seiner Mutter Freude machen" „Ja, das thut'S auch, Dortchen, das thut'S auch!" flüsterte die alte Frau und zog das Mädchen an ihre Seite. „Sitz' nieder, Dortchen! Wir wollen denken, er käme wieder und »lleS war nur ein schwerer Traum. So, Deine Hand! Ach, ach!" Der Alte wollte jetzt reden, aber die Stimme schien ihm zu versagen. Ein heißer Blick des Dankes war aus das Mädchen gefallen, dann aber sank der Mann erschöpft aus seinen Sitz zurück „Ein Traum?!" murmelte er. „Die Erde gibl die Todten nicht wieder!" Das Feuer prasselte im Osen, die Wanduhr tickte; aber ob es 'auch jetzt Drei'waren, welche hier das Leid zu sammengeführt, es blieb doch still im Stübchen. Die alte Fron hielt die Hand des Mädchens sest, als wollte sie dieselbe nicht mehr lassen. Durch die dunkle Nacht lohten die Flammenzeichen von Hätten die Trauernden jetzt einmal ausgeschaut, sie würden erschrocken zu rückgebcbt sein. Turch das Weiiiblättcr- Gewirr an dem einen Fenster hatte sich ei» bärtiges Männergesicht Bahn ge» brachen und blickte nun voll tiefer Be wegung hinein in daS Stübchen. „Mutter! —Dore!" stammelten dic Lip Pen und preßten sich heiß gegen die Scheibe. Dic Brust dcs Mannes hol» stürmisch: mit Mühe nur schien er eine» Laut der Freude zurückzudämmcn. Im nächsten Augenblick ward die Stnben thür hastig ausgestoßen. Auf der Schwelle stand ein Krieger. Eine tiefe rothe Narbe lies ihm über dic Stirn. Dem Antlitz sah man noch die Spuren kaum überstandencr Leiden an, aber aus de» Augen sunkcltc es in herzbewegender Seligkeit. „Dars ich eintrete» ?" rief er. Ei» dreifacher Aufschrei ließ den 'lei nen Raum erzittern. „Fritz ! Fritz!" Das Mädchen war emporgeschnellt. Zwei zitternde Mut tcrarme Hobe» sich dem Sohne entgegen Aber der Mann aus der Schwelle rührte sich nicht. „Darf ich eintreten?" wiederholte er noch einmal. Da wankte der Alte ans der Osenecke j hervor, dem Heimgekehrten entgegen. „Bergieb mir vergiß !" Er kam nicht weiter. Aus tiefer Seele rang sich Schluchzen »nd Jubel durcheinander. Dann hielt er den Sohn umfangen und zog ihn herein in die Slube.,, O. Gott DaS hab' ich »icht verdient! Mutter, dn haben wir ihn wieder mid alles wird wieder gut." Nun lag die alte Frau auch an der Brust des Nengeschenkte». Stumm und »och um einen Schein blässer stand das Mädchen noch immer am Ose». Da ergriff der Alte die Hand der Einsame». „Junge", sagte er, „um ihretwillen schieden wir uns, jetzt komme ich selbst als Brautwerber. Willst Du ihn nock», Dore?" Sie enthob ihn jeder weiteren Rede, denn schon lag sie in stummer Freude au der Brust des Geliebten gebettet. „So war's doch nur ein Traum. Mutter", sagte der Alte und zog die Frau an sich. „Ja, ja, ein Tranm!" nickte sie. „Ein schwerer, böser!" schloß der Krieger. „Ein Jahr ist's heute, daß man mich für todt auf dem Schlachtfelde liegen ließ. Aber schließlich habe ich doch dem Gevatter Klapperbein ein Schnippchen geschlagen. Es war ein harter Kamps um Lebe» und Tod. Vor drei Tage» erst bi» ich als völlig ge keilt entlassen worden. Da Hielt'S mich nicht länger. Als ich die Bergfener über unserem Thale brennen sah, war'S mir ein Grnß, den die Heimath dem Wieder kehrenden bot. Und min wollen wir Sieges- und Friedensscst feiern!" Von Berg zu Berg loheten die Flau, > men durch die Septembernacht. Sie züngelten strahlend znm gestirnte» Himmel ans und tauchten Wald nnd Thal in ein Meer von Licht und Frende. Ein »'armer Strahl von wiedergekehr tem Licht nnd Glück hatte sich auch über die Herze» derer gebreitet, die jetzt aus de» Fenster» eines stillen Hauses dank ten..^... var von einer Vcr lcbt. sckollcne Mutler, nnd sie dachte, ob nicht vielleicht ei» grausames Geschick diese Arme auch in eine solche traurige Le bensiage versetzt habe. Die alle Zettel austrägeri» humpelte Tag sür Tag ein her »nd erhielt ihre kleinen Gaben eines Vormittags blieb sie ans. Sie daß dieselbe in einem hinterlassenen Briese erwähnte, daß sie eine Tochter Namens Ludovica habe, die sie einer Verwandten gänzlich zur Erziehung überlassen, und der sie sich nur darum nicht genähert habe, weil sie als herab gekommeiie Dorslomödiantin die ange such nicht hatte compronilttiren wollen. Die Fabrikantensrau begann zu schluch zen und eilte an die Bahre ihrer — Mutter; sie sah dieselbe zmn erste» Male als Leiche. Die arme ZettelanS trägerin bekam ein würdiges Leichenbe mochte eine» Roma» erlebt haben, die entsagende Mutter, und hatte sicher nicht geahnt, daß sie aus der Hand ihrer eige- Beinahe verschnappt. Lieutenant zum Coinmerzienrath Mo senthal, der kürzlich getauft ist: Aber Herr Coinmerzienrath, Sie trifft man doch überall. Sie wandern ja wahr hastig umher, wie der ewige Christ!