2 Saarbrücke»c St. Johann. Nächst den Oktobertagen des JahreS 17!13, als das französische Revolntions heer Stadt und Umgegend von Saar 7. aus den 8. des genannten Monats das Schloß des 'letzten Fürsten von Nassau-Saarbrücken niederbrannte, gibt es in der Geschichte der Schwestersiädte keine so bedeutsame» Tage mchr, wie die vom 2. bis 6. August des Jahres 1870, da beim Beginne des letzten deutsch-französischen Krieges drei Schwa dronen des 7. Ulanen-Regiments und zwei Bataillone des Hohcnzollcrnschen Füsilier-Regiments No. 40 bicr die Wacht an dcr Saar hicltcn und am 6. August die deutschen Truppen in dem blutigen Ringen um dic Spicliererßerge den wieder bedrohlich herangezogenen Feind siegreich zurückwarsca. Deshalb sind diese Tage und besonders der 6. Anglist seitdem hier als Fcsttogc all jährlich begangen worden, ernst und würdig, wie es der Erinnerung am Tage, die so viel deutsches Heldcnblu'. gekostet, ziemlich ist. In kciuem dcr Jahre aber hat die Feier cine solche Ausdehnung genom men, wie hcner, da diese Erinnerungen in das zweite Jahrzehnt treten. Beide Städte prangten im buntesten Flaggen fchmnck. Auch vom Denkmalthurme auf dem Winterberg? wehtcn deutsche und preußische Banner. An den Rcgiments denkmälcrn auf dem Rothen Berg, im Ehrenthal und bei Stierungen und aus vielen Einzelgräbern in dem weiten Ge lände waren Kränze niedergelegt wor den ; auch der zwei einsamen Gräber am Rastphule nnd auf der Grube Von der Heydt, die, weit ab vom Schlachtfelde gelegen, nur Wenigen bekannt sind, hatte man gedacht. Die historische Feier be gann mit Ankunft des Vereins der ehe maligen 40er, die in einer Stärke von 70 bis 80 Mann mit ihrer prächtigen Standarte von Köln kommend am Nach mittage des S. Augilst hier eintrafen und von dcn hiesigen Kricgcrvereinen am Bahnhosc empfange» uud unter Vor antritt dcr Kapcllc des 70. Jnfantcric- Regimeirts in den St. Johanner Volks yarlen geleitet wurde». Manches ergreifende Wiederfchcn fand da stnft, denn aus dcr Umgegend und auch ans weiterer Ferne waren viele ehemalige Kameraden des Regiments, das an dem siegreichen Erfolge des 6. August hervorragenden Antheil gehabt, herbeigeeilt. Der Abend versammelte sie Alle im Casino - Garten zu Saar brücken, wo zu dem Festcommers mit vicley Ossicicrcn dcr Garnison auch Obcrstlicutcnant Studt, dcr die Schlacht bei Spichern als Lieutenant im 40. Re giment mitgikämpst und dem geilailutcn Regiinciitc 26 Jahrc augehört hat, er schiene» war. De» Tag daraus fand eiu GcdcnkgottcSdicust in dcr Ludwigs tirche statt, dann cin gcincinsamcr Be such des Ehrenthalcs und dcs Schlacht feldes. Am Tciikmalc des 40. Regi ments auf dem Rothen Berg legte Na mens dcs Officicreorps dicscs Regi ments cin noch activer Feldwebel, der dic Schlacht mitgekämpft, eine» Kranz nieder. Bci dem folgende» Reginients appell traten 115 ehemalige 40er an. Einen hervorrrgendc» Antheil an den Festveranstaltungen hatten auch die Schulen. Die St. Johanncr Schulen begingen dcn 6. August durch Fcstakte in dcn einzelnen Klassen und durch ge meinsamen Besuch des alten Friedhofes, allen Schulen zu Saarbrücken fand gleiche Festseier statt. Am Nachmittage »ogeu jämmtlichc Schulkinder, an 1800, oie Knaben Fähnlein, dic Mädchen Blnmc» tragend, unter Begleitung von t MusikkorpS nach dem Wackenberg, wo sie in zwei große» Halle» bewirthet wurde». Auch der kränkliche» Kinder hatte man gedacht, dic, soweit es ihr Zustand gcstattet, in offenen Wagen gefahren wurde». Von St. Arnual l>cr trascn hier gcgen Abend auch die Köl ner Vierziger ein und zogen, Musik vor an, gcmcinsam mit dcn singende» Kin dern den Berg hinab nach dem Lud wigSplatz zu Saarbrücken, wo nach einem Hoch aus dcn Kaiser dic Kinder ent lassen wurden. Aus dem Wackenberg und im alte» Casiliogarteil aber cnt wickclte sich bis in späte Stunden der warmen Sommernacht noch cin belcbtcS Treiben dcr Erwachscncn, dic in Rcde und Lied deS Jahres 1870 gedachten. Sogenannte gute («edantcn. Weshalb heutzutage sich Alles snm Studium drängt, ist inir unklar.— meisten thäten besser, ein Brod studium zu ergreifen und Bäcker zu verde»l Jeden 'Augenblick heißt es: dieser Eitz ist zum Todtlache»! Ich habe »ber noch nie gehört, daß cin Scherzbold liegen versuchten Mordcs auf der Au tlagebank gefessen hätte! Die Menschenfresser stehe» ent schieden aus niedriger Culturstuse. löenn sie wüßten, wie unverdaulich ein zroßer Theil Ihrer Mitmensche» ist, vürden sie sich wohl besser vorsehen! Gute Gedanken sind weiße Raben, sagt man. Sie unterscheiden sich von )iesen aber doch wesentlich dadurch, daß iie nicht stehlen, sondern meistens nur lestohlenzwerden! Zeitgemäßes. Gast: ES ist »och jetzt die Zeit der jungen Gemüsse, >uf Ihrer Speisekarte ist aber nicht» »avon zu entdecken. Ich würde mich sreue», in dcn nächstcn Tagen 'mal et vas Zeitgemäßes auf der Karte zu fiu »en! Wirth (boshaft): Zeitgemäßes aus »er Karte? Was meinen Sie zur Karte nit Ostafrika? Rauchen muß er. Wir thin (in einem Wirthshause aus dem Lande): Höre'mal, Mann! Du ser »irst den Herrschasten mit der Pfeife in» Kund? Schickt sich das bei so feinen Leuten? Wirth: Du hast recht, das schickt sich nicht! ich werde mir tvsort siiix C,igom anzünden! Das Leben einer Künstlerin. Welcher Besucher dcr französischen Abtheilung dcr Lonvregallerie erinnerte sich nicht des rührend schönen Bildes einer reizende» junge» Frau, an die sich ihr Töchterchen mit holder Behaglichkeit anschmiegt, mit klugen Augen, denen der Mutter ähnlich, dem Beschauer cutgegen blickend? Dcr uncrklärbare Eindruck, dcr uns sagt, daß das Portrait cincr Person, die wir nie gesehen habcn, täu schend ähnlich, meisterhaft getroffen sei, überkommt Jeden, sobald ihm dieses von ihr selbst gemalte Bildniß der Künstle rin Vigec Lc Brun und ihres K indes ins Auge sällt. Besäße mau auch nur dies ein: Werk von ihr, so würde es hinreichen, um die bedeutende Rolle, welche sie im Kunstleben ihrer Zeit ge spielt, begrciflich zu mache». Scho» als Kind zeigte Eliiabcth- Louife (geb. IY. Apsil 1755 zu Paris) bedcuteude Anlagen zum Zeichnen, wo rin ihr Vatcr. der Maler Vigce, sie un terrichtete. Sie war 13 Jahre alt, als cr im Jahre 1868 starb. Scine Freunde, namcntlich dcr gefühlsreiche Maler Grenze, dessen „Mädchen mit dem zerbrochcucn Kruge" noch heute eiueS der am häufigsten copirtc» Bilder ist, förderten die Ausbildung dcS Mäd chens, das jedoch sein Talent selbständig entwickelte nnd bereits mit 17 Jahren als Portraitmalerin berühmt war. In allen aristokratischen Salons wurde sie geseiert, nicht nur wegen ihres außerordentlichen Talents, sondern mehr noch wegen ihrer entzückenden Schönheit und Anmuth. Jedermann wollte von darum, eine Leinwand mit ihren eigene» Zügen, denen sie nicht zu schmeichcl» brauchte, zu besitzen. Nie zuvor hatte eine Malcrin solchen Erfolg errungen. Sie glaubte einen Theil desselben dem Bildcrhändlcr Leßrun zu schuldc» und reichte demselben 1776, in ihrem 21. Le bensjahre, zu allgemeinem Erstaunen ihre Hand. Nim begann eine unglückliche Zeit für dic Künstlerin. Alles, was sie erwarb, und mehr noch, vergeudete Le Brun, Ihre» ciuzigcii Trost sand sie iu ihrem geliebten Kinde nnd in der allgemeinen Anerkennung ihrer Leistungen. Die Königin Marie Antoinette hielt sie in ihrcr besonderen Gunst. Sie mußte für dieselbe nicht weniger als vierzig Portraits ausführen; das dcr Königin selbst, dic dcr Hosdamc», der Minister, der Schauspielerinnen des „Theatre sranovlltc»,der Künstlerin zn sitze». Im Jahre 1783 wurde sie. taum 28 Jahre alt, in die Königliche Maleraka demie gewählt. über in ihrem Atelier gearbeitet hatte, empfing sie des Abends die Elite der Hof-, Knnst- und Gclchrtettwclt, Ihr freund Gretry und andere Componistcu gäbe» dort mit den ersten Musikern und Sängern Concerte und boten dcr ans erwählten Zuhörerschaft Stücke aus ihren zuvor noch nirgends ausgesührteu Opern. Natürlich behandelte die zeitgenössi sche Klatschsucht das Leben dcr Künstle rin als cin unerschöpsbarcs Thema. Sie berichtet darin in ihren Erinnerungen manchen heiteren Zug. Einmal impro visirte sie mit einigen Freunden ein „griechisches Fest", das, bemerkt sie, wohl fünszehn Franken gekostet haben mochte, denn- die Draperien ihres Ate liers waren zu den Costümc» Genützt worden. Tags daraus hieß es iu Ver sailles, sie habe 10,OOS FrS. ausgegeben und da die Ziffer von Mund zu Mund »nd von Land zu Land beharrlich -um wuchs, so sprach man schließlich in Pe tersburg von 80,000 Frs. Während der ersten Jahre ihrer glänzenden SchaffenSzeit behaupteten Viele, ein Meister rctouchire ilire Werke insgeheim. Ist ja die Bosheit stets be reit, wenn eine Fran Hervorragendes in verborgenen männlichen Gehilfen zu suchen! Der Maler David erwiderte treffend, als man zu ihm diese« Verdacht äußerte': „Wenn Madame Le Brun nicht selbst ihre Portraits malt, so möchte ich die Bilder des Herrn sehen, der für sie arbeitet." Auch mnßte man, als die Künstlerin Jahr um Jahr sort suhr, immer gleich gut getroffene, gleich gefällige, harmonische Portraits zu lie fern, schließlich wohl oder übel anerken nen. daß sie ihr Talent nur sich selbst verdanke. Inzwischen rückte das furchbare Er eiguiß der Revolution immer näher uud warf scine erdrückenden Schatten vor aus. Im Juli 178?, als die Bastille fiel, begannen die AuSivandeinnge» des Adels und der Hoslcote. Amt? Frau Vigee-Le Brun ward von Furcht ergrif fen. Sie ließ ihr Atelier, ihre angefan genen Arbeiten, ihre glückliche Existenz zurück und fluchtete, nur ihr Töchterchcu mitnehmend, an dcmsclbcn Octobcrtagc aus Paris, an welchem und die Königin vom hungernden Volk als Gefangene aus Versailles nach Paris gebracht wurden. Allerdings war da mals noch keine Gefahr für sie vorhan den gewesen, allein wenn die Malerin der verhaßten bis zn dcn Schreckenstagen in dcr Hauptstadt gc blieben wäre, so hätte sie die Gunst, in der sie beim Hose gestanden hätte, ohne Zweifel mit dem Leben bezahlt. In Italien, wohin sich Arn» Le Brnn zunächst begab, wurde sie mit über schwänglicher Ehre empfangen, und »ach dreijährigem Aufenthalt daselbst begab sie sich nach Oesterreich. Man kann sich leicht denken, daß sie der Bruder der unglücklichen Königin mit großer Aus zeichnung empfing. Hierauf verweilt« sie in Petersburg bei der Kaiserin Ka tharina. Wie sie am russischen Hos be handelt wurde, kann man aus dem Um stände schließen, daß sie später stet« Rußland als ihr zweites Vaterland be> zeichnete. Trotzdem kehrte sie 1801. nachdem Bvnaparle als Konsul zur Macht gelangt war, mit zahlreichen anderen Emigranie» nach Paris zurück, den ehrendsten Anerbietungen Alexan ders l. widersprechend. Hier fund sit viele der alten Freunde wieder! ihr Atelier, ihr Haus waren vok der Revo lution nicht berührt worden. Kein Bild fehlte an ieincm Platze. Bonaparte und Joscphinc suchten die Künstlerin an sich zu ziehen, allein Madame Le Brun blieb innerlich dem gestürzten Königs hanje treu und erwiderte die Huld der Tnilcric» kühl ablehnend. Bon 1803 bis 180 L verweilte sie in England; „sie besucht ihre Freunde," sagte Na gien und der Schweiz, und das Lebe» der einst so geieierten Malerin gelangt ans den Stürme» in den ruhigen Hasen. Sie stellt nicht mehr in den Salons ans, sährt aber fort, zu arbeiten, und wenn so genießt sie die Früchte ihrer Knust in ihrem hübschen Landhause zu Louve ciciiiieS. 181 ö trifft sie der schmerzliche Berlust des geliebte» einzigen Kindes. Allerdings hatte sie es im Grunde schon neunzehn Jahre früher verloren, als es sich in Rußland wider iyreu Willen ver heirathctc. Zwei Nichten trösteten ihr Alter mit anhänglicher Pflege und 1842 starb sie im 87. Lebensjahre zn Louve cicnneS, woselbst ihr Grab zu sehen ist. Eine neue Lebensbeschreibung der be deutenden Künstlerin ist soeben von Charles Pillett in der clo veröffentlicht worden und gibt über ihre Schicksale und ihren Verkehr manche neuen interessante» Ausschlüsse. Mit Recht bemerkt Vigot im „Sicclc", che» und harmonischen Lcbcuslauf zu rückgelegt haben, und hebt den Kontrast zwischen ihrer Existenz und derjenige» des ihr eng besrcundeten Malers Gros liervor, der nach den glänzendsten Triumphen Isl?,S> „alt, vereinsamt und gesseu suchte. E. H. NphoriSmen von L. üinzcugrnber. Bescheidenheit ist der Ansang aller Verminst. Schusucht ist erstickte Freude, Wch muth ist stttinpser Schmerz. Nicht die Natur, nur der Mensch kennt Erbarmen, aber nicht oft läßt cr Wer der Welt ein Heiland zu sein glaubt, thut gut, mit dreiuuddrcißig Jahre» zu sterben. ' „Ter Mensch wollte sein wie ein Gott", erzählt die Mythe und sie sagt die Wahrheit. Gegen das Leid des Lebens bäumte sich der Mensch aus und verlangte nach Allmacht, um es auszu tilgen; wie aber käme ei» Theilche» zur Macht ob Allem, wie meistert ein Sand korn den Berg, ein Tropfen die Woge? Da fühlte er sich überlegen, indem e das Leid tragen lernte und nun fragte cr: „Kann Gott auch leide»?" Und wäre ihm die Frage nicht bejaht wor den, cr hätte an leine» Gott »«ehr ge glaubt. Die Götter sterben aber der Gott im Menschen, der sich anslehnt gegen das Häßliche, Verderbliche, Gemeine, der stirbt nicht. Ueber das, was oft angeblich zu Got tes Ehre geschah und geschieht, muß sich der Teufel freue». Das uormaic Gehirn. Wer hat ei den» ? Vielleicht »ichl einer der gegen wärtig Lebenden. Der Klügste rast un bewußt i» de» Idee» seiner Zeit. Das Lebe» hat nicht mehr Werth, Tic Wclt wurde nicht, die Welt wird. Künstler wird nur dcr, der sich vor seinem eigene» Urtheil fürchtet. Wenn ich meine Werke überdenke und betrachte, so merke ich erst, wie jung ich war inid wie jung ich leider noch bin; wenn ich aber meine Zeitgenossen be trachte, so merke ich zu meinem Leid tvefcn, daß die Herren jünger sind. Echte Kunst hat immer Moral, nur tie Zuhörer und Beschauer haben »st leine. Tie Gefahr des Pessimismus besteht darin, daß er müde macht und keine po litische Reaction erleichtert. TaS Albernste wäre es wohl, wenn ein Man-n die Wettersahne festbinden, die Fensterrahmen festnageln ließe, um behaupten zn können, es gebe keinen Wind. Was thut die Sttaatsgewalt oft Anderes i» drohender Zeit, wenn sie offene Reden und Meinungen verbietet? Fehler parlamentarischer Regierungen erklären sich leicht. Tie Liberalen neh men das Volk sür klüger, die Reactio tiäre sür dümmer, als eS ist. » Tie FricdenSliga. Sic ist den Ge danken der Zeit, nicht aber den Tbat sachen entsprechend. Ihr habt nicht die Macht, alle Völker durch Friedenslieder der cS v.'rmöchtc, ein einzelnes, cS w.-lre das edelste, einzuschläfern, daß eS ttnbereit, waffenlos uuter den anderen dastünde, cr wäre nicht ein Freund der Menschheit, sondern nur ciu Feind die ses Volkes. So steht es leider. Da rum keine FriedcnSprcdigten, keinen Kos inopolitismns, sondern Betonung des Natioiialgefühl'. Dcr Krieg wird schließlich de» Krieg unmöglich machen. Nicht die Milde, der Greuel, der him melschreiende Greuel war von je Lehrer der Völker. Ist Talent, so ist auch die Schönheit ein Verdienst. Gott und Liebe, die beide» mißbrauch testen Ideen. Die Legitimisten brauchen einen Herrn, um Diener haben zu können. Lustige Leute lachen machen, ist kein Verdienst, aber die Falten enster Stir nen glärten, halte ich für eines. V»n »cm Kegel geben die Münchener „N. Rachr." ein lustiges Lebensbild, das würdig wäre, Sohn des Prisma »»d dcr Pyramide. Schon in frülicster Jugend drektc er sich beständig Hin seine eigene Achfe, was rcitcte. Wie oft sie auch den bösen Jungen zur Strasc in einen Centri- oder Peripheriewinlcl stellten, immer wußte derselbe mit Hilse des N-'ben- oder Scheitelwinkels zu entkommc». Die Eltern entschlossen sich daher, ihre» Sohn unter dic Erziehung und Aussicht des strengen Cylinders zu geben. Aber auch hier ließ er nicht von tollen Strei chen. Er beschädigte den Jkosacder und Dodekaeder, bog einen Quadranten eiu wärts und richtete ein Lot schies. Als er gar am Ende einem Pyramidcnftumps dic Grund- und Dccksläche einschlug, riß seinem Erzieher dcr x Mctcr langc Fa den der Geduld »nd er ließ die Massein mit dcr Wucht k »> v 2 aus dcn armcn Kegel nicdcrsaUc». Da derselbe in zwischc» imincx nichr herangewachsen war, »>id zwar a» Oberfläche im qua dratischen, an Volnuien und Gewicht im kubischen Verhältniß seines Durchmes sers, wurde cr zu scincr weiteren Aus bildung einer Schnlc höhere» Grades übergeben. Innige Frcnndschast schloß er dort mit Kngelsrgmcnt, mit wel chem er sich zn 'einem Kngclscktor ver band. Aber in keinem der t Jabre, welche er aus der Schule zubrachte, ließ er es an Beweisen muthwilligcr Ausge lassenheit fehlen. Er cntwendete feinem Mitschüler Dreieck dessen Winkelsnmmc, hetzte die Potenzen und Logarithmen hintereinander und zerbrach dem als Pedell angestellte» Trapez scine Diago nale. Als er ivcgen des letzteren Ver gehens in ein reguläres Sechseck cingc schricbcn wcrden sollte, setzte cr diesem Vorgchcn dcn Widerstand entgegen, und cr war insolgc dessen nahe daran, daß cr aus der Anstalt eliminirr worder wäre. Nach erlangtem Absolutorium bezog unser Kcgcl die Hochschule uud trat hier sogleich der Verbindung Algebra bei. Sein ausgelassenes Lebcu setzte cr jetzt in gcomctrischcr Progessio» sort. Knrz nach seinem Eintritt in die Bcrbinduiig haltc cr mit dem Kubus eine Mensur, welch letzterer ihm die bekannten drei Kegelschnitte beibrachte. In seiner Lüdcrlichkeit artete er so auS, daß cr dic größtcn Volniiiina vertilgte. Auch trat cr in schlimme Beziehungen zur Sekante und ließ sich sogar mit der berüchtigten Determinante ein. Selbstverständlich gcriethcn dabci auch scine Finanzen im mer mehr ins Negative. Ja es kam so weit, daß Kcgcl seinen Mantcl bei einem Zinssaktor aus (n—3) Jahre gegen p Proeent Zinscszinscn versetzte. Als er endlich gar dcn Vcrsuch machte, scincn gänzlich wcrthloscn Schwerpunkt au deu einsältigcn Obelisk zu verhandeln, er reichte die allgemeine Entrüstung ihr Maximum, und Kcgcl bcgab sich in gleichförmig bcfchleunigtcr Bewegung auf die Flucht. Nachdem er hiebet den Weg zurückgelegt hatte, kam er endlich iu dic Ebcuc 51X, in wclchcr er sich langc Zeit nur von Quadrat- uud Kubikwurzeln sowie von einigen Siuüs scn und Kosinüsscn nährte. Nachdem cr viele Krcisc, Ellipsen, Parabcln »nd Hypcrbcln beschrieben hatte, gelaugte er endlich in ein rechtwinkliges Dreieck, in welchem er sich als Kathct einstellen ließ. Dort' lernte er dic Hypotenuse kenne» und trat mit ihr sosori in pytha goräische Beziehungen. Eine» Augenblick hatte es nun den Anschein, als ob sür Kegel mm ruhigere Tage anbrechen sollten, als plötzlich seine Freundin nach dem goldenen Schnitt iperirt wurde und infolge dessen Kegel sich neuerdings auf Wanderschaft begab. Ans dieser letzten Irrfahrt endlich traf es sich, daß Kegel einein Ceessicienlen begegnete, welcher eine große Anzahl »on Summe» und Produeteu mit sich führte. Kurz entschlossen, trieb Kegel dem Armen einen Keil in'S Herz, daß er sofort zn Null wnrde. Diese Greuel that erfüllte Kegels Geschick. Eine un endliche Reihe von Poliedern wn-rde zegcn ihn aufgeboten, imd diesen gclong es endlich, nachdem verschiedene synthe tische Methoden nicht znin Ziele gesührt hatten, ihn auf analytischem Wege mit Hilfe ihrer Netze einznfangen. Nach kurzer Verhandlung sprach dcr Gerichts hof das Todesurtheil. Ein Jubelrirs erfüllte bei dieser Nachricht die mathe matische Welt. Von allen Seiten strömt teil sie herbei: die Tangenten un,d Co tangenten, dic Summanden und Diffe renzen und Oiwtienten, ja selbst die schickten ihre Unbekannten, daß sie dem seltenen Schauspiele beiwohnen sollten. Nur die edle Lndollinr, welche Kegel Immer wohlgesinnt gewesen, blieb in Trauer inneryalb ihrer Quadratur. Nach Anordnung des Gerichtshofes wurde die Hinrichtung de-Z Kegels durch eine» zu seiner Grundfläche parallelen Schnitt vollzogen. Die abgetrennte Spitze wnrde mit großem Freudengc jchrei znr Erde bestattet, wogegen der übrig bleibende Kcgclstumpf als ab schreckendes Beispiel sür alle Zukunft öffentlich aufgestellt wurde. Noch heute wird dcrsclbc bci jedem Gymnasialabsolutorium zum Schrecken >er Abiturienten vorgeführt. Der verliebte Secnn daner. Ein Secundancr, welcher höchst zärtliche Gefühle für die Schwe ster eines Freundes, Friederike genannt, hegt, sieht dieselbe von seinem Platze aus am Schulgebäude vorübergehen. In diesem Augenblick wird er vom Leh rer ausgerufen: berühmte Bot schaft sandte Cäsar' dem römischen Se nat?"— Seeundaner: Von!, vicli ikritzi! Der grohc Tnnne». jener Stelle wegen der stachen User und dcr dadurch bedingten Nothwendigkeit, hohe und kostspielige z» ungefähr IH Jahren den großartigsten Flußtuiiucl der Wclt. Derselbe ist»»- gesähr 6100 Fuß lang, I I Fuß längcr als die Brooklyner Brücke, »nd außer dem sind Zugänge in der Länge von 22,000 F»ß auszugraben, wovon 13,- 000 Fuß aus die Michiganer und 9000 Fuß ans die eauadische Seile kommen. von dem Hauptingniicur dcr caiiadischcn Grand Trunk Eiscnbahu, Hcrru Hob son, ausgciührt ist dcr Plan worden von dcr 2t. Elair Tunnel Eompagiüe, MaWu (Z.liildl einer Aktiengesellschaft, wclchc wesent lich von dcr Gre.ud Trunk Gesellschaft gegründet worden ist Tie Ausführung der Tunnelirnngsarbeiten wurde wesent lich durch die Bodenbeschassenhei! er leichtert, Man sand e:ne dicke Schicht bläulichen Thons vor. welche sich ver üäl!nißmäßi>g leicht durchbolire» ließ. Hur Verwcndnng kam das Pe.ich's che >'.'e.;gei>!>aii! und dann sötor: die jo ge- '.oonncne Höhlung mit starten gußeiser- F- / / s HM - ncn Platten ausgefüllt, welche genau iu die Höhlung paßten. So bolirte man von beiden Seiten LerbindungSftücke vermittelst einer Lage Cement vollständig wasserdicht uud erzielte aus diese ebenso einfache al? simircichc Weise eine VIVO F»ß lange eiserne Röhre-unterhalb des Bettes des St. Clairslusscs wclchc einen Turchmesser von zwanzig Fuß besitzt, also hoch genug ist für jede» Eifenbahuzug uud breit gcnug für ein doppeltes Geleise. Diese lange Röhre besteht a»S guß eisernen Stücke», deren Rippen zuerst in dcr Längcnscitc zusammengenietet wur den. Nachdem aus diese Weise ein Ring geschaffen worden war, welcher dic aus- gebohrte Höhlung genau anSsüllte, schob man einen ebenso constrnirten weiteren Ring vor den ersteren und verband den selben durch Vernietung mit dem vor hergehenden Ringe. So setzt sich dic riesenhafte Eiscnrölire aus mehreren taufend Ringcn zusammeir. Nachdem sich die Arbeiter einiger maßen eingeübt hatten, konnten sie icden Tag auf zcdcr Seite ach: bis neun Ringe zusammennieten, alio den Tunnel aus jeder Strecke 12—15 Fuß per Tag ie>- ncr Vollendung entgegenbringen. Tie Kosten dcS ganzcn Wcrkcs belaufen iich auf zwei bis drei Millionen Tollars. Ziahe;u 70(1 Arbeiter waren in den ver schieveiien Departements beschäftigt. Dic Geschichte vom gebrandmarNen in feinem Garten abgefaßt uud ihm da für nicht etwa eine Tracht Prügel ange deihen lassen, sondern ihm, und zwar in Gegenwart der entsetzten Mutler des ar meu Junge», mit Höllenstein ans die Stirn das Wort „Dieb" in russischer, hebräischer und deutscher Sprache einge brannt. Das ist eine Thatsache, deren Richtig keit übrigens der Thäter auch gar nicht leugnet, da ihm ein Leiizncn uichtS helfen würde; in doppelt verächtlichem Lichte erscheint derselbe ober, weil cr jctzt anch noch zur Lüge greist und mit notorischen Lügen seine Schandthat zu erklären und zu bcfchö i;eu versucht. Er le 'anptet nämlich, seine kleine Tochter StaniSlawa, die am IS. J»li erkrankte und sieben Tage später starb, sei durch einen Steinwurs jenes Judenkiiabcn aiisS Kra»ke»lager ge worfen, der erst am 18tc» J»li die ttir schen stahl »nd von seinem Peiniger dasür so »»menschlich behandelt winde. Dr. Grauowski sprach in einem an de» „Grashdanin" gerichteten Telegramme von seiner von den Jude» ermordeicn Tochter, aber das jctzt bekannt gewordene ärztliche Attest der Leichenbeschaucr strast ihn Lüge»; dasselbe lautet: „Bescheinigung. Wir cndeSuuicrzeich ncten Aerzte bescheinige« hiermit, daß die S jährige Tochter dcS Arztes Gra nowski, StaniSlawa, an« 3. Juli a. c>. an einer Entzündung der Gehirnhäute si»>j>li!x) erkrankte, von uns behandelt wnrde und an dcr genannten Krankheit am 10. Juli gcstorbcn ist. Bci der K ur habcn wir k.'>»-rlei Zeichen einer Gewaltthat am Körper dcr Pati entin bemerkt, »reipraklizirender Arzt L. Vorstädter, sreipraklizirender Arzt S. Jsserso», städtischer Arzt von Bjaly stock Ssudakow." Was aber that Herr Dr. Grauowski weiter, nachdem scine Schandthat in die Ocffcntlichkeit gedrungen war? Er bc mühte sich, die Sectio» seines verstorbe nen Kindes ganz zn hintertreibe», und als ihm dies nicht gelang, Straßenlra wallc gcgcn die Juden zu inseeniren. Zu diesem Zweck bestach er die in Krasnos selzy, einer Eisenbahnstation in nächster Nähe Bjalystoks, wohnenden Eisenbahn arbeiter—Dr. Grauowski ist Eiseubahu arzt—und veranlaßte sie nicht mir, dem Leichenzug seines verstorbenen 5t indes zu folge», sondern auch Excesse gegen die Bjalystoker Juden zu begehen. Der geeignetste Moment hierfür schien dem „tieslranernden Vater" dic Beerdigung feiner Töchter zu sei», und deß that ä,l - lich dabei auch Unordnungen vorgekom men sind, beweist solgende, vom Stadt Hauptmann von Bjalystok an die „No wosti" gerichtete Tepejche folgenden In Halts: „Bjalystok, 28. Juli. Die Ursache des Todes der Tochter GranowSkis ist noch »ichl festgestellt. Die Acten über die Resultalc der Sectio» uud dcr Un tersuchung befinden sich beim Unter suchungsrichter. Die thatsächlichen Ur sache» der Unordnungen bei der Beerdi gung der Verstorbenen sind mit Sicher heit schwer anzugeben. Stadthaupt Malinowski." Doch von el>en demselben Tage geht demselben Blatte noch eine zweite De pesche, und zwar auch von autoritativer Seite, aus Bjalystok zu, in welcher der dortige Rabbiner Mareus überhaupt von gar keinen Excessen wcchreud der Beerdigung wissen will. Doch mag dem sein, wie ihm wolle, Dr. GranoivSki ist durch dic von ihm an dem armcn Judcukuabcn verübte Roh heit zn traurigster Berühmtheit gelangt, nnd einzelne russische Blätter antisemi tischer Richtung zeigten sich sehr geneigt, dieselbe mehr oder weniger zn beschöni gen. Zu verwundern ist das ja weiter nicht; machten eS sich diese Blätter doch seit Jahren zum Grundsatz, die Inden als vogelfrei hinzustellcu und das russi sche V«lk gegen dieselben aufzuhetzen. Da kann man denn jetzt nur mit Genug- Entschädigunffsfiimme von IvsX'Anbetn zilrückgmnescn haben, werde» die Gerichte I» Kurze»? sich mit diesem Fall schänd licher Rohheit beschäftigen. Reingefallen. Onkel: „..Aber, lieber Karl, Du hast doch gar leiu Gedächtniß!" Neffe: „Was, ich hab' kein Gedächtniß? Ich brauch' vier Seiten im Adreßbuch bloß einmal durch zulesen und weiß sie dann auswendig!" Onkel: „Da wett'ich doch gleich einen Korb Champagner, daß Du das uicht zu Weg' bringst!" (Der Nesse läßt sich das Adreßbuch bringen, ließt vier Seiten durch und klappt dann das Buch zu.) Onkel: „Nun!" Neffe: „Mül ler, Müller, Müller,c.!" Die betref fenden Seiten des Adreßbuches enthiel ten lauter „Müller" und hatte der Studiosus somit seine Wette glänzen» gewonnen. »ine Srtnneruna an Geibel'. v°n Ar »»» »«»«»»Öls«». In den sonnigen Tagen des Herbstes oon 1878 verweilte ich einige Tage in Lübeck, um dcn Licblingsdichtcr dcr Frauen. Cmanucl Geibel, nach längerer Pause zu besuchen. ES wurde mir mit getheilt. daß der Arz: ihm die größte Nuhe verordne! habe und icb wahr 'cheiiilich deswegen nich: angcnommcn werden könnte. A!S er meine» Namen erfuhr, ließ er mich aber >n fern Wohn zimmer führen, wo er nach wenigen Augenblicke» 'eiln: erschien. Sei» An blick -nullte mich mit Trauer, er hatte sich sehr verändert. Das Haar wir, grav„ das Antlitz bleich und mager ge worden, nur seine Augen leuchteten noch im schönsten Blau. Die Worte, welche er mit zitternder Stimme sprach, klangen aber noch kräftig und bewiesen, daß sein Geist und ici» Herz gesund ge blieben waren. Sciue Klagen über seine Krankheit, ein langwieriges Ma genleiden, erregten meine innigste Theil nahme. Er freute sich des «nrverhofften Wie dersehens »nd dankte mir herzlich dasür. Es schien ihn zu erheitern, daß ich die allerthümlicbe Schönheit Lübecks bewun derte. Er sprach mit großer Vorliebe von seiner Vaterstadt »nd war dankbar sür die ehrenvolle Stellung, welche ihm dort bereitet ward. Daß seine einzige Nähe leben konnte, pries er als sein größtes Glück. Wie heilig cr das An denke» a» seine frühverklärte Gattin Amanda, die cr Ada nannte, hielt, be wies ihr bekränztes Bild, das wie auf euiein Altar in einer Nische sciueS Ar bcltSzimmcrS stand. Ich betrachtete die holde Gestalt im weißen K leide und ei nen vollen Rosenkranz in den einsach gescheitelten Haare» mit andächtiger Wehmuth i ich konnte mir deutlich vor stellen, daß Geibel iu diesem kindlich reizenden Antlitz den Genius scincr Poesie zu erkennen glaubte. Indessen war sein Herz schon früher durch den Zauber weiblicher Liebens wurdtgkcit bcwcgt. Man weiß ja, wie er einst sür Eäcilie Watteiibach ge schwärmt hat. »nd >ch kannte das lieb liche Schloßfräulein von Eschcberg, die älteste Tocht.'r icncS RitlcrgutSbesiYcrs Baron von Malsburg, welcher als Mä ccu für Geibel so viel gewirkt hat. Ob gleich die Licbc des Dichters nicht uner wiedert blieb, entstanden doch keine nähe ren Beziehungen, sondern es erschien cm Gras Holstein aus Bayern als Freier und wurde augeuommcn. Meine Mit beglnckende zu iienuen war, crrcgtcn Gcibcls Thnlnahme anss Lebhafteste. Auch gewährte es ihm Vergnüge», daß ich durch »:e«ne genaue Bekanntschaft mit den srühereii Bewohner» von Esche bcrg ihm allerlei erzähle» konnte, was cr nie genau erfahre» hatte. Die spa nische» Bücherschäye. welchen Geibcl als Bibliothekar von Eschebcrg vorstand, warcn cine Erbschaft a»S dem Nachlaß des BaronS Otto von Malsburg; cr hat sich als cincr dcr crstcn Ucbcrsctzcr CaldcronS cincn literarischen Ruf er worben. Seine liebenswürdige, höchst originelle Persönlichkeit hätte wohl eine Monographie verdient. Er lebte als kurhessischer Gesandter in Dresden, 1824, uud gehörte zu den Elitekrcijcii von Tieck und Ticdge. Nach dem Beispiel dcr genannten Schöngeister hatte er eine berühmte Freundichast angeknüpft mit einer fchö fränlcin von Calenberg, einer bejahrten häßlichen aber sehr geistreichen Dame; sie hat ihrem viel jüngeren Freunde Otto von Malsburg redlich geholsc» bei sei ne» Ucbcrsctzungcn, und als er starb, er richtete sie ihm ein literarisches Denk mal, welches ihn in wirklich rührender Weise feierte. Sie starb achtzigjährig 1836 im Stifte Obernkirchen bei Bücke burg. Von diesen Erinnerungen angeregt, erzählte Geibcl auch Episoden aus seinem Leben iu Griechenland, wo cr durch die Empfehlung von Savigny und CurtiuS eine HauSlchrerstelle erhielt, sich aber bald davou losmachte, um in vollen Zügen aus der Quelle antiker Poesie sich zu berauschen. Die Begeisterung, welche ihn ersaßt hatte, zündete auch eine Flamme aus dem Altar seines Herzens an. wie man deutlich erkennen kann, wenn man sein schönes Huldigungsge dicht an das hehre Fraueubild auf Griechenlands Thron nachlesen will: „Die Königin dcr Griechen und der Frauen!" Geibcl zerdrückte eine Thräne, als ich ihm erzählte, daß ich aus dem einsamen alten Schlosse zu Bamberg das Hinwelken dieser Schönheitsblume einst beobachtet hatte. Er theilte mir beim Abschied noch mit, daß er durch die Freundschaft einer edlen Frau noch wie durch cincn vcrklärenden Sonne» linter gang seinen Lebensabend verschönert seh«. Er trug mir herzliche Grüße an sie auf, es war die Fürstin Alma von Corolath Benthe»: sie starb kurz nach Geibels Tode in Berlin und hinterließ einen reichen Schatz von GeibelS Brie fen. ES steht zn hoffen, daß ihr Bru der und Erbe, der Graf Blankenfee- FirckS, bald Auszüge daraus erschein» läßt. Das läßt tief blicken. die Zahl der Kinder sehr gering «»Ver hältniß zur Größe des Dorfes. Bür germeister: Ach, da habcn der gnädige Herr jedenfalls nur das Wohnzimmer uuseres Lehrers gesehen! Aus einem geschichtli chen Vortrag. „... Der Friede zog sich wie cine Seeichlange in dic Länge, wodurch dic Säule de 5 Staates einen Sprung bekam!" Benutzte Gelegenheit. A; „Nehmen Sie das Wort„Lump" zu rück?" B: „Ich nehme nie etwas zu rück!" A. „Dann leihen Sie mir, bitte, zwanzig Mark!"