TcNtsu.e Lokalnachrichten. Provinz Brandenburg. Berlin: Die Strafkammer vernr- Ihcille den ehemaligen KrciSrichter und Landralh und spätere» Bankbeamte» Alfred Wadermann wegen Beruu treunng von IU.OOO M. zu drei Jahren Ehrverli;t. Mit ti:i,ooo M. Werlh sapleren ist die Gattin des unter dem Namen „Millionen Schulze" bekannten RciiiicrS.srühcrenSleinhändlcrs Schulze in Charloücnburg, ihrem Ehemann durchgebrannt. Um recht sicher zn ge hen, rer.-.ilaf'.te sie denselben zn ciner Reise »ach Ruppin, um dort cii; Grnnd stück zn besichtigen. - Als zweites Opser des Unglücks aus dem Schieß plätze in Kumincrsdors ist der schwer verletzle Kauonicr Steuzel bei der Am pntalion gestorben. Das Befinden der übrigen blcssirlen Artilleristen, des Haupimann Jonrdau sowie des Grase» ineindesorste» iiiid königliche Forsten sind so sehr verwüstet, daß eine Wiederaiis sorstnng erforderlich ist. Ter Schaden wird ans 300,000 M. beziffert. Provinz Ostpreußen. Tie Zahl der Einwohner in Königs berg betrug am l. Juli nach den polizei liche» Liste» 1V0.5Ü7. Im Haufe ihres Sohnes, des RcichSlagSnbg. Frh. v. Gustcdt starb iu Lablacke« die Baro nin Jennh v. Gustedt, geb. Gräfin Pap peuheim. Liebstadt beging dieser Tage durch ein großes Volksscst. Liebstadt, durch den Ritter Ludwig v. Lie beuzell gegründet, erhielt nämlich dnrch den Hochmeister HanS v. Tiesfeu l4!)0 die Städterechtc. — Es scicrtcn: in Nei liilS Losmann Meiser in Waller- Ichmcn. P rovin z Westpren ß e n. Weaeii Unterschlagung im Amte ver lich versolgt. Provinz Pommern. 's Th. K'reich und der Bnchhändlel H. Tannenberg in Stettin. Ter Auch iu diesem Jahre wurde da Wal lensteinsest iu Stralsund feierlich be gangen. Schon in der Frühe zeigte die Stadt reichen Flaggenfchmuck und die Straßen waren an vielen Stellen reich mit Laub bestreut. Bormittags lvnrde wnrde der Schwiegersohn des 8., der Fischer K eitel, verhaftet. Provinz S ch l e S w i g - H o l stein. Der im Frühjahr verstorbene Rent ner Andr. Jwersen zu Bredebro hat der MissioiiSaustalt iu Beckstedt 30,- 000 Mark vermacht. Eiu Falschmün zer wurde in HaderSleben in der Person des Töpfers Vogt verhaftet. Im Ge sängnisse macht? er den Versuch, sich durch Durchschneiden der Pulsader zu entleiben. Bei Kudelii in Süderdith iiiarscheii ist ein mächtiges Braunkohlen lager entdeckt worden. Dein wegen unsittlicher Handlungen inhaftirten Leh rer Ziemer aus Fuhleuhagen gelang es. ans dem Gefängnisse zu entspringen, er griffen. In Sande hat sich der Al tentheiler Tassan erhängt. Unglück lichem Sturz erlagen: in Berndrnp der Sohn des Huftiers Thielseu, in Krüm mel der Maurermeister Wüsteseld und iu Schleswig der Arbeiter Engelländer Provinz Schlesien. Ter Hagelschaden, welchen das Ge witter am 18. Juli in der Lausitz richtet hat, ist ein ganz gewaltiger. Von geradezu verheerender Wirkung war das Unwetter iu Bischof, EberSdorf, Otten hain und k vttmarsdorf, wo die Feld fluren einen geradezu trostlosen Anblick gewähren. Unter Mitnahme einer bedeutenden Summe Geldes ist der Mittheilhaber eines Bangeschästes in Hayna», Herr 8., plötzlich spurlos ver schwunden. Tcm Claviervirtuosen und Componisten Adolf v. Henselt ist auf dem alten evangelischen Friedhose »n Warmbruiin jetzt ein Marmordenk- mal errichtet. Erhängt haben sich: in Bamberg der Lehrer Ad. Wentzel aus Breslau, iu Altwasser der Bergui. Der Rentner Moritz Rohr zn Bres lau hatte schon vor vier Jahren der »> dischen Gemeinde Posen 1W,l»0Y M. znr Errichtung eines jüdischen Kranken und Siechcnhanses geschenkt. Mittelst gcrichilicher Schenknngsiirknnde hat der selbe jetzt wiederum M. sür di: Zwcckc des Kranken und Sicchtiihanfes zn zahlen sich verpflichtet.— 112 In Bad Nauheim der AmtSgerichtsralh Mäckel bnrg, der langjährige Vorsitzende des LandwchrvcrciiiS in Bromberg, iu Bad Neinerz dcrßankdircktorAlbert Fischer, Vorsteher der Reichsbankstelle iu Brom berg. Aus einem Patrviiillengnngc wurde der Forstanfsehcr Wolff aus Millershof von einem Wilddiebe durch zwei Schüsse, vou deuen die Ladung des einen ihm den rechten Arm zerschmet terte, das andere Geschoß in die Brnst ging, lebensgefährlich verletzt. Als Thäter ist der Schuhmacher Gramalski Adlershorst ermittelt und verhaftet. Tie iu polnischen Händen bcsindlichcn, im Exincr Kreise gelegenen Rittergüter Jmno nnd Graboszewv gehen angeblich demnächst in den Besitz der Ansiede lnngskvniniission über. Tie Wirlhs sran Anna Marie Jähner in Bogdanki Halle, wie s. Zt. berichtet, im November v. I. ihren Ehemann mit einer Axt er schlagen nnd dann die Leiche in verschie dene Stücke zertheilt, die sie vergrub. Tas über die Gattenmvrderin vom Schwnrgcricht verhängte Todesnrtheil ist nnn vom Reichsgericht bestätigt wor den.—Tie im Kreise Pieschen belegenen Gcmcindcbczirke Korswh nnd Mamolh sind ausgelöst und mit den im Kreise Schroda belegenen Gemeinden Ehlapo wo Hanland undLaski Hanland zn einem Gcincindebc;irk nntcr dcm Ncimc'l wegen Unlcrschlagung voll Kassengel der» verhaftet werden sollte, ist flüchtig geworden.—Familienzwistigkeiten wegen san im >! reiilsee ertränkt. Ertrunken find: in Licgnitz die verehelichte Cigar renniacheriii Bierscheck geb. Leier ans ko der Lehrling Ran des >!aiiiinaiinZ Ullrich l Sohn des Landwirlhs R. in Vrannsseid >, in Sadlogosch bei Labi schin der Sohn des Rittergutsbesitzers Meyer. Provinz Sachsen. Ter entflohene Rechtsconfnlcnt Ed. Ernst in Lsterwieck hat zuvor alle ihm zur Verwahrung anvertrauten Gelder in Höhe von M. flüffig gcmachl und cinkassirt. Ter Böttcher Heinrich Gcßner ist nntcr Vorschützung ciner Geschäftsreise von Sangerhausen flüch tig geworden. Ueber fein Hochver dort wüthete eiu wahrer Wirbelsturm, welcher iu Breite von Meter durch die Straße» uud Felder brauste, alles schossciieil Stadttheils. —Erhängt haben sich: der Musiker Selschoss aus Tiugel stedt, der Kirchcurendant Kästner in Friesdorf bei Wippra, der Arbeiter F. Bormanu in Heudeber, der Maurer F. A. Pohle in Roda bei Kayna, der Ein wohner A. PenSler in Wallhanfeii und der Schuhmacher Jost aus Weißenfels; ertränkt haben sich: in Halle der Soldat der. Trotzdem die Ucberlebcnden sür die Lcnknng des großen Schiffes sast nichts zn thun vermochten, ist dasselbe hat Jngenienr -ki leisten aus Bremen nordöstlich von Oelheim hinter Edemis sen Bohrungen nach Petroleum begön ne». Tie bisherigen Resultate waren besriedigend. Tie Verhaftung des in der ganzen Umgegend bekannte» Be sitzers der Brauerei „Frisia", M. Is raels in Weener, welcher eines Sittlich keitsvergehens gegen ein ISjährigeS Schulmädchen, die Tochter eines Bött Ibers, beschuldigt ist, erregt großes Auf sehen. Provinz Westfalen. In der Zeche „Unser Fritz" bei Gel senkirchen erfolgte eine Entzündung schlagender Wetter. Neun Bergleute sind todt: drei schwerverletzt. Der Kassirer des Westiger Turnvereins ist mit 200 Mark für die Beschaffung einer Hahne einkassirten Gelder und mit an deren ihm anvertrauten Geldern nach Holland durchgebrannt. Die Enthül- iungs-Feicr des Kaiser- und iirieger- Tcnkmals in Warburg ist trotz regneri scher Wilteriing vor sich gegangen.— jnb läiim der Hosrath Tr. Groou in Laasphe, das sl»jährige Ani!s>ttbiläilin der Lehrer Ferber in Süddinker bei Leben an seinem Chrentage ein Ende machte. Rheinpr o v i n z. Von der hchen Blüthe der Industri-' in den Provinzen Rheinland und West salen legt die Thatsache beredtes Zeug niß ab, daß daselbst allein in ZW Actien Gesellschaften die kolossale Summe von Mark in geichästlicheu Steiuderg Co., die Cssigiprit Fabrik und die Tcstillerie von Gerh. Namp, theilweise zerstört worden. Ter Uaisircr der Zahlstelle des deutschen SchnciderverbandcS in Elbcrseld ist sammt der Kasse verschwunden. Gegen den flüchtigen Gntspächter Ewald Wewer in Eckrath ist wegen Diebstahls ein bekannle Bnnttiiternehmer Piepenbrock fen., der von IB4V bis heute >n un serer Stadt über 4ni Bette von Einbrechern mittels Anhieben mit einem Hammer erschlagen. P rovi n z H esse n N affa n. Von Hrn. Wilhelm Meister in Frank snrt a. M. ist die Summe von IW.OUII ;N. zur Errichtung eines Arbciterheiins iu Höchst gespendet worden. Tic Ar beitcn zur Vergrößerung des Hafendas sins in Oberlahnstein gehen ihrem Ende entgegen. Tnrch diese Erweiternng ist dem Hafen eine weitere nutzbare Wasser släche von über Onadratmctcrn hinzugesügl, also Platz zur Ueberwinte ruug von 15 bis 20 großen Rheinschis sc» gewonnen. Bisher zogen die Sol dalcnabthciliingen aus dcm Weg zu den Uebungen meist singend durch Wehlhei deu. TaS hat jetzt aufgehört, indem aus Erfnchen der Ortsbehörde den Sol dalen von den Vorgesetzten das Singen beim Passiren von Wehlheiden verboten wurde. Seitdem pseisen die Abtheilun gen, wett» sie durch de» Ort ziehen. Jahre lang Polizeipräsident der Stadt Berlin. I» Eassel hat sich ei» In fanterist. der als Posten von der „Ron de" schlafend gesunden worden war, aus Furcht vor Strafe erschossen; in Frank surl a. M. vergiftete sich der Lehrn der HandelSwisskiischast. Jos. Sonnenberger. mittelst Chankali; erhängt haben sich: In Arnoldshain der Hausirer Friedrich Marr. in Frankfurt die Taglöhner jZullmaiin a»S Backcnhcini nnd Jacob Simon ans Haufcn, sowie in Mosbach bei Gersseld der Auszügler Johann Schulz. Königreich Sachsen. In der Gegend von Großenhain meh ren sich innerhalb weniger Jahre die »ngewöhnlicher Anzahl. Ein neues Bethlchemstift „Zum heiteren Blick" wurde in Hüttengrund feierlichst eröff net. Fünfzehn Kinder haben darin Ausnahme gefunden. —f Ter öster reichische Generalkonsul, Borsitzender der in Meißen in glänzendster Weise. —Ter RittergutSpächte« Fuhrmeister hat dem Stadtrath in Riesadas Anerbieten ge niacht, das Schulgeld für die die Bür gerschule besuchenden Kinder seiner Ar beiler zu entrichten. Das hochherzige Anerbieten lvnrde dankend angenommen. —ES erschossen sich: in Döbeln der Wirthschastsbesitzer Karl Kießig. in EberSdorf der Steinmetz F. Rockofs, in Stolpen der Sohn der wegen verschiede ner Vergehen gesänglich eingezogenen Wirthschastsbesitzerin Schütze ans RS thenbach; in Kleinzschocher schnitt sich Lehrer Lamprecht die Kehle durch; in Taucha erhängte sich, schwerer körper licher Leiden wegen, der Sattlermeister Gottsried Otto. Thüringische Staaten. Von LiebeSgram gequält, stürzte sich in Apolda die Tochter Clara des Nad lcrmcisterS G. Martini in die Ilm und fand dort den Tod. —Zum fünften West send. Das Wett nnd Schauturnen wies treffliche Leistungen aus. —Vor ungefähr drei Wochen lvurde in Schwarzenbrunn dcr Märbelmüller Stephan Löhlein von . von seinem Sohne und dessen zukünftige!: Braut ermordet und im Düngerhaufen vergraben. Durch einen vieier Tage von Amerika heimkehrenden älteren Sohn des Müllers wurde das Verbrechen ent deckt nnd die Thäter verhaftet. —Zoiine- feld hat zur Zeit ungefähr U)vt) Ein wohner uns nur - Vereine. H esse ii-D a r in st adt. 112 In Altheim Bürgermeister Roth. 1° In Heppenheim der „alle Bmz" vorher kam ein Sohn von ihni'ni Be such ans Amerika an.—ln Messel er schoß sich der Landwirth Becker und in Pfungstadt erhängte sich der Zim mermann Georg k och lV; beide waren körperlich leidend. ES Ertranken: in Arheilgen der I!»jährige Jakob Wald niel»» nnd in Kelsterbach der Einjährig- Freiwillige Dragoner Gnth: in Hungen brach der Manrer Hein. Falk das Gc uik. Königreich Bayer n. Eine Gewerbe, Industrie und Land wirtlischasts Ausstellung wurde in Til liugen feierlich eröffnet. Tinkelsbühk hat nun auch sei» Kriegerdenkmal; das er von seinem Hose gejagt hatte, im vollsten Sinne des Wortes gesteinigt. Einer der Steine tras die Brnst des alten Mannes, waS den Tod desselben zur Folge hatte. Sämmtliche süns Kinder des Bauer» Joh. Webersberger in HartmannSberg finv innerhalb 8 Tage» der Tiphtherie zum Opfer len. Ter Tarsieller des Christus im Passiousspiele, in Oberanimcrgan der vollen Rvscnkran', vom Papste zum Ge schenk. —Im Irrsinn überfiel der Häns ler Kandlbinder von AllctSwind seine Frau ans dem Felde und trat ihr so lange ans d.in Banch herum, bis ihr die Gedärme herausdrangen. TaS arme Weib erlag diesen Mißhandlungen am solgenden Nachmittag,—Mit besonderer Feierlichkeit wnrde in M. Steinbach die Grundsteinlegung zur K iuderbewahrau stall vollzogen. Die Kosten sür letzter» bclaujen sich auf kü.Uvt) M. s- Ein treuer Anhänger der Polks partei. Gottlob Schneck. Oekonom in Oßweil. Reichstagabgeordneter Ba ron v. Münch in Roltweil ist weg.» Beleidigung des Oberamtmaims Schwend von Oberndorf zn der Gels strase vo» M. veriirtheilt worden. 5 I» Saulgan der Senior der Stadlgemeinde, I. A. Brandegger, Privatier. In Unterweißbach sand eine Hochzeit mit Hindernissen statt. Am Tage vor der Tranung stellte es sich heraus, daß eine unentbehrliche Urkunde fehle; man fetzle den Telegraphen und Fernfprecher in Bewegung uud das der Trauung, als gerade der Standes beamte die Papiere ordnete, machte ei» Schlaganfall dem Leben des Beamten ein Ende. Als nnn der standesamt liche Vertreter des Amtes walten will, crlönt plötzlich die Feuerglocke uud die Pflicht ruft dle Bcthciligten anf den Brandplatz. Erst nachdem das Feuer gelöscht war, konnte das Brautpaar endlich in den Hasen der Ehe eiulau jahrte A Köhler. —Es ertranken; in Cannstatt der Maurer Malthes, >n Heilbronn der Kupferschmied Tanneii i» Epsendorf die Ehefrau des Laud wirlhS T. Merz. In Wachendorf wnrde der Sohn des Andreas Stein metz von einem Pferde todtgeschlagen Gro ß he rz og th nm Baden. Die Krieger und Militärvereine von Albrecht, in Pivrzhcini der Eommissio när Fränkle. in Stockbnrg Uhrengestell macher M. Psass, In Grinimelshoscn hat sich der Gren',ausseher Kern mit sei nein Ticnstgewehr erschossen. Durch unglückliche» Sturz kamen ums Leben: In Auskirch der Küfer K. Jll, in Glas hütte der Landwirth Emil Hierholzer, in Karlsruhe Schneider Bey, in Schö nau Landwirth Hermann Vogel. Es ertranken: In Pforzheim MctzgerChrist. Tiehlmami, in SaSbach der Sohn des Maurers W. Erblaud, in Schliengen wurde die Ehefrau des Bahnwärters Gottlieb todtgefahreu. Aus der Rheinpfalz. Ter Volksschullehrer koch in Dürk heim a. d. H., der wegen unsittlichen Vergehens i» Untcrsnchnng gezogen werden sollte, hat sich durch die Flucht der ihm drohenden Strase entzogen. Anläßlich eines Streites schlug der 16- jährige Otto Fischer in Rheinzabern den gleichalterigen Franz Deutschler iuit einem Stock über den Kopf. Dentschler starb acht Tage nach erlittener Verlet zung und Fischer wurde verhaftet. Erhängt haben sich: in Godramstein der Winzer Frz. Tiehmer, in Quirn heim die Frau des Florentin Kuhn von Hagenbach; der Ackerer Joh. Schreiber ans Heuchelheim hat sich ertränkt, die geistig umnachtcte Ehefrau des Sie phan Scharfen berger in Hambacli lies; sich von einem Eifenbahnzng todtfahr.'n. Ertrunken sind: der sjährige Car! uud der Sohn des Bürgermeisters Psirrinailii in Worth a. Rh.; in Assen beim zog sich die Fran des Ackerers König durch einen Sturz tödtliche Ber letzungen zu: todtgefahreu wurde der Schlosser Wilhelm Bahr aus Zwei drücken. E l 112 a ß L othringen. Bürgermeister Melier in Jllzach be ging das 50jährige Anitsjubilänm. Joses Büllesbach aus Slraßburg läs;l z. seinen 1,70 Äieter langen Bart Metzger. Braunschweig. Anhal t. Lippe. Der bei einem Hause in Blankenburg von 1000 M. Die Gntjah'rsche Mecklenburg. Ans Unvorsichtigkeit erschosi der Sohn des Fischer Martens in Jesendors seine seierlen die goldene Hoch,eit. Zwei junge K aiiflcnlc Namens Art »ndZinsky, welche Beide in einein Geschäft in Nen trunlen. Oldenbur g. Ter Feldwebel Heute in Oldenburg lerie ReginienlS hat sich erschossen. Ter hiesig.' Thuen in Apen beging die Feier seines Äsjiih che». Infolge nnansgeklärten UmstandeS ciiliüd sich das Gewehr, und die ganze Schrotlndung drang dein Un Bäckerei. Schweiz. Das schmucke Torf Broe im Greller n säuerling erivie). Während die Stadt Bern sich ans ihr 700 jähriges Stiftnngssest vor I'ercilet, erinnert man sich in Luzern, das; diese Stadt sast ein halbes Jahr tausend älter ist, und denkt an eine I jährige Jubiläumsfeier im Jahre IBUS. AI :- Griindiing der Stadt wird die Er richlnng des Stiftes St. Leode>,?ar im Hos durch den Allemannenkönig Wikart stocke umfassen. Man berichtet aus don: Tie mittelalterische Sitte, welche sich in dem Flecken Duiimow iu Elser bis zum heutige» Tage erhalten hat, nämlich dein Ehepaare, welches „wäh reiid eines Jahres nnd eines Tages" seit seiner Berheirathnng keinen ehelichen Zwist gehabt, noch während dieses Zeit rauuies de» Wunsch gehegt hat, lvied'r nnvcrhcirathct zu sein, einen riesigen Schinken zn schenken, wurde am jüng sten 4. Augnst mit großem Ersolge wie derbclebt. Tie erfolgreiche» Bewerber um den Schinken waren ein KärnerNa mens Ivb» Ho» aus Tottenham nnd des sen Ehehälfte, die mit gxoßek Dreistigkeit die Behauptung anfsteueii, das, ihre Ehe allen obenerwähnten Bedingungen ent spräche. Die Prüfung der Bewerber fand in einem großen Zelte vor einer ans Jungfrauen und Junggesellen zn sammgefetzten „Jury" und einem „Rich ter" statt. Höh und seine Frau mich ten, als ihnen der Preis zuerkannt wur de, ans spitzen Steinen kiiieend den vor geschriebenen Eid leisten und wurden so dann, aus einer Bank sitzend, in Triumpb herumgetragen. Ein origi n e ll er G? n ner streich ist unlängst in Wien verübt wor den. Dort erschien in einer sehr vor nehmen und theuren Gastwirlh'chaft Abends ein fein gekleideter Herr und lies; sich ein auserlesenes Mahl an richten nnd vergaß auch nicht, die ent sprechende» Weine zu trinken. Als er damit fertig war und noch an einem' Gläschen Dessertwein nippte, lüudeie er sich gemüihlich eine bei dem Kellner be stellte Havana au uud lies; dann den Wirth rusen, da er ein guter Bekannter desselben sei uud mit ihm zu sprechen Ter Wirth entsann sich zwar nicht, einen Bekannten dieses Namens zu haben, folgte aber doch dem Ruf? nnd der Ein laduug des Gastes, sich au dessen Tisch niederzulassen. Ter Fremde sagte ihm nun ganz kaltblütig: „Wie ich sehe, sind die anderen Tische vom vornehmsten nnd eS würde dem Rufe Ihres Restaurants wohl sehr schaden, wenn hier Leute speisen würden, die kein Geld haben, u:u ihre Zeche zu bezahlen. Sehen Sie mich au. ich bin ein solcher Mensch, ick) kaun meine Mahlzeit nicht bezahlen. Sie sind Weltmann nnd Gastwirth uud wer den eS zn würdigen wissen, wenn ich mich ohne Aussehen entferne. Auch michten Sie sich schämen, wenn Ihre inen. Sie werden daher dieOüte ha ben, mir 20 Gulden zu leihen, das; ich die Zeche bezahlen kann. Ich weiß, was Sie über mich deukeu, aber Sie werden mir die Snmine vorstrecken." In der That gab ihm der Wirth, um nur kein lich die 20 Gulden. Ter nette Gast be von Gulden und gab die letzten zwei Gulden als Trinkgeld. Tic tiesen Bück singe der Kellner herablassend beantwor tend, entfernte er sich darauf gelassenen Schrittes. Ini iieiiesteii Heft der „Freien Bühne für modernes Lcben" schreibt Otto Brahm: Bei der Sichtung von Gottsried Kellers Nachlaß hat sich vom zweiten Theil des „Martin Sa lander" nichts gefunden; uud von dra inatifchcu Entwürfen nur die Anfänge. mehr hinanSgelangt zu fein, so viel er auch davon sprach. Dagegen ist ein unerwarteter Fund, der deu Maler Kel ler und den Poeten zugleich charakteri sirt, gethan worden: Skizzen nnd Zeich nniigcu ans der Jngendzeit, da kieller gen erläutern, nmschrcibeii. Hosfeinlich wird die Publikation nicht durch den häßlichen Streit ausgehalten, der sich um das Erbe Kellers entsponnen hat: feine Verwandten fechten das Te stament an, das sie leer ausgehen läßt, und das Alles gemeinnützigen Zwecken bestimmt. Großes Vertrauen hatte Keller zu seiueu Verwandten nie gehabt; ich erinnere mich, wie er eines Tages sagte, sein Bild (von Stanffer) solle auf's Museum: „Demi wer weiß, was sonst meine Erben damit anfangen, die thun es am Ende auf's.." Und er nannte einen Ort, den keusche Ohren nicht gern hören, wenn ihn auch Nie niand entbehren kann; im Anfang von „Kleider machen Leute" ist er anschau lich beschrieben. („ und führte ihn durch einen langen Gang, der nirgends !en Thür, ans welcher eine zierliche In schrift angebracht war. Also ging der Mantelträger dort hinein und schloß ordentlich hinter sich zu.") Diese zärtlichen Verwandten also wollen das Testament nmstoßen indem sie nachwei sen, daß der Erblasser geistig »mnachtet war: aber als er ihre Liebe so derb laxirte, war er jedensalls noch ganz im -Lefitz seines gefunden Urtheils." Daß e i nG e i stl i che r seine Lebensgefährtin ans dem Reiche der L'ühne holt, dürfte wohl nie oder doch nur in äußerst seltenen Fällen vorge kommen sein. Miß Angela Eudmore, vie „Naive" Londons, von welcher man sich allgemein eine Zukunft aus deu Brettern versprach, wurde von einem Llerghman der Kirche von England znr Gattin erkoren und feierte dieser Tage ihre Verlobung. Die Geschichte der Liebe der Beiden entbehrt nicht einer gewissen Romantik, indem das Paar einem kleinen eornischen Dorfe ent stammt, dort aufgewogen, später aber durch die Verhältnisse getrennt wurde. Miß Cudmore ging znr Bühne, ihr Jugeudgespiele wurde Geistlicher iin Norden Englands. Als er seine Zu kunft sich gesichert hatte, er gilt in nerhalb seiner Tioeese für einen man" gedachte er seiner Freundin von ehedem, und da sie ihm ihr Herz bewahrt hatte, werden sie noch vor Ablauf des Jahres mit einander ehelich verbände» werden. Tie Londoner Mhne verliert in Miß Cudmore eine insgczcichnete Kraft. Adeliiia Patti, die sei« Sein Schluß der Londoner Saison wie »er in Eraig h nos, ihrer reizenden Be iitzung in Wales, wohnt, gab kürzlich in Steath ein Morgeueoneert zum Besten der Armen genannter Stadt, der Armen in Eraig h noS nnd des Heims für ge nesende Arme in Porthcawl. Zu Ehren der Gelegenheit prangte die Stadt im Festschmiickc. Die ParlamcntSinitglie yer Sir Hussey Viviau und Mr. Evans, sowie der Bürgermeister empfingen die Diva im Bahnhofe und geleiteten sie in ihren Equipagen unter Triumphbogen mit entspechendcn Inschriften nach der Gwyn Hall, wo das Concert unter der Leitung des Pianisten Herrn Wilhelm Ganz aus London stattsand. Madame Patti seierte große Triumphe. Nach dem Concert, welches ein Erträglich von 800 Pfd. Sterling sür die wohlthätigen Zwecke lieferte, wnrde ihr eine reich ansgestattete Willkommen- und Dank adressc feierlich überreicht. 7 «uf Umwtge«. „Fräulein, haben Sie noch Eltern?" „L.'ider nein!" „Hat Ihr seliger Herr Papa geraucht?" „O ja, er war passionirtcr Raucher!" „Fräu lein haben «och Geschwistrr?" „Ja, mein Herr, zwei Brüder!" „Die rauchen nicht?" „Doch besonders der Aeltere!" ~Na, das freut mich, da werd' ich mir gleich ein Cigarrel anstecken!" Leisen und ssreusen des Herr» Wamperl als AelocipeSist. U 'uM'H 2, 4. 5. Mi-'Ä k / » vM/ li. 7. „A l s i ch n o ch a n M e e r schweinchen Theatern gastirte", so er zählt ein bekannter Schauspieler, „kam eines Tages zu dem Director eines sol chen Künstlernpels ein Barbiergehilse und bat, ihn in einem Ritter- und Räu» berstück gastiren zu lassen. Der Direc tor willigte ein ; der bartstutzende Jüngling aber wurde am Abend ausge pfiffen und mit geworfenem Obst abge speist. . Diese Niederlage hinderte ihn nicht, sein Glück ein zweites Mal ver suchen zu wollen. Da er himmelhoch bat und—keine Gage beanspruchte, gab der Director endlich nach. Wir sitzen in dem als Garderobezimmer geltenden Raum und der Barbier steht an allen Gliedern zitternd da, als der Theater diener hereinstürzt und schreit: „Herr N.. komme» Sie, Sie müssen jetzt auf treten es wird schon mit faule» Aepseln geworfen!" Nach diesem zwei ten „Deliut" e»ts«gte der junge Mann der Kunst für immer. Netter Trost. Reisender jin einem polnische» Gasthofe): „Hoffentlich giebt eS hier kein Ungeziefers" Wirth: „O ja, aber Sie können ruhig schlafen, es ist nicht bösartig!" Aus dem juristi s ch e n Examen. „Herr Eandidat, was wissen Sie von der Bürgschaft?—„G"r nichts I Habe bis jetzt immer noch ohne eine solche gepumpt bekommen!" Abwe h r. Ja, ja, der Mensch denkt und Gott lenkt. Renominireu Sie doch nicht so!