6 Die Shemie in der Küche. Der Chemiker Dr. Carl Winter wai Icit rund acht Tagen verheirathet. Aui i>em einst so lustigen Stndcnte» hatt« -sich ein verheißungsvoller Chemann cnt puppt. Sieden Tage hatten er und sein« Schmucke junge Frau zu einer Hochzeits reise benntzt seit gestern bcsande» fii M in dein wohleingerichtelen eigen«! Heim, in dein von der „sriluolleii" Cin richtung des Salons bis zum letzte« Quirl in der Küche nichts sehlte, als ein Dienstmädchen! Denn gegen das Engagement eines solchen wenigstens im ersten Halbjahre—hatte Dr. Win ter energisch protestirt. Er wollte allein sein Ulli seinem jungen Weibchen, mit was diesem etwa an Erfahrung in dei edlen Kunst des Kochens sehlte —pah, -warm» hatte er acht Semester hiudurck Chemie stukirt! Und trotz des Einspruches der Schwie gerinama war's dabei geblieben. Di« junge Frau Doetorin hatte mit dem Sanftmuth, welcher alle junge» Damen vor der Hochzeit auszeichnet, „alle Wün sche ihres Carl" zu erfüllen versprochen uud sie dachte es sich „himmlisch", un Verein mit ihm in der Küche zu schalten Die Mutter schüttelte dabei heftig den Kops. Bon der Chemie in der Küche versprach sie sich nichts sonderliches. Der erste Vormittag im neuen Heime war aichebrochen. „Also, was kochen wir?" fragt« Ernestinchen. „Einfach und gut!" entgegnete Dr. Winter mit der Miene eines Mannes, Her schon die silberne Hochzeit gescierl hat. „Weiht Du, solch eine echte und rechte Hausmannskost, bei welcher der Körper gedeiht!" „Nun", neckte Ernestinchen „Dein Körper ist gnt genug gediehen. Du hast ei» Embonpvint, wie er sich für Deine jkinunddreißig Jahre noch gar nicht schickt!" „Hm!" lächelte der junge Chemiker -und nnisaßtc dabei sein Frauchen, „hast Du nicht oft genug gesagt, die allzu ha deren Herren seien Dir ein Greuel! Hübsch stattlich müsse man aussehen, um Deine Neigung zu erringen?" „Freilich!" vertheidigte die Frau Dok torin sich eisrig. „Hätte ich Dich sonst genommen, Du Bär! Aber jetzt schnell: Was kochen wir?" „Ich schlage einen anständigen Kalbs braten, grüne Bohnen und Salzkartof feln vor!" erklärte Dr. Winter niii der Miene eines Küchenchefs, der cin Menü für Allerhöchste Herrschasten zu sammenstellen soll. «st ihn sehr gern uud ich verstehe eine Keule hübsch saftig auf de» Tisch zu dringen. Aber grüne Bohne» nnd Salz kartosfe!» ohne Conipot, nicht mal cin Pudding?" „Leckermäulchen!" schalt der Chemi ker. „Laß Dir sagen, daß diese Süßig keiten vom chemischen Standpunkte de ich für uns nnd unsere minder —" ' „Nun lwr' aber auf, Du Garstiger!" rief crrötl>e>id die junge Fran nnd ciltc in die Küche, wohin Dr. Wiuter ihr allerdings im Nn folgte, i Zu de» Borbereilnngen des MittugS mahles kam es indeß noch nicht. Er hatte zunächst die Pslicht, sei» Frauchen zu küsse» nnd da dieses ihm nicdlS schnl schästigung hin. Ernestine zog plötzlich die kleine go! dene, am Rande mit einem Kranze von Mubiiie» besetzte Uhr hervor und stieß einen leisen Schrei ans: „Carl, eS ist schon eis Uhr. Wie sol len wir nni ein Uhr mit dem Esse» fertig fein! Ach n»d dn großer Gott! Mir fällt da eben ein, Mama wollte ja heute bei nnS essen!" „Die Mama!" wiederholte der junge Ehegatte, nud es war cin recht merkwür diger Ton, in welchem dies Wort ge sprochen wurde. „Ja, ja! Da Heißt'S eilig sei»!" „Zum Glück ist die Markthalle ganz in der Nähe!" rics Ernestine. „Schnell freue inich ans den Einkauf! Also: ciue kleine Kalbskeule, ei» paar Liter grüne Bohnen nnd Kartoffeln adieu, Carl! Hüte derweil gut das HauZ!" Dr. Wiuter sah schmunzelnd seiner Fran nach, als diese leichtsüßig über die Straße hüpste, bräunte sich dann cinc Cigarre an nnd harrte geduldig ihrer Sinne. Carl, cS ist schon halb Zwöls vor iiber! Wie werden wir nur sertig werden! Ich schäme mich so vor Mama, wenn sie am ersten Tage gleich warten muß!" Da richtete sich Dr. Wiuter zu seiner vollen Höhe ans: „Vinn sollst D» sehe», welche» Mann T» geheirathet hast! Wofür bin ich Che miker? Warte mir, ich helfe Dir aus der Verlegenheit!" Und er verschwand in seinem Arbeits zimmer, um gleich darauf mit zwei klei „en mit wcißlichcn Salzen gefüllten Büchsen zurückzukommen. „So, nn» pntze mir zn. Ich perde die Speisen da»» so prapariren, daß sie schnell knoclie» nnd gar werden! Es lebe die Ekcmie!" Ernestine schüttelte den Kops, aber sie sagte nichts! Sie hatte soviel Wunderdinge von der Chemie gehört, weshalb sollte sie nicht Mittel besitzen, die ihre augenblickliche Verlegenheit be seitigte»? Als sei er stin Leben hindurch nur in einer Küche praktisch beschäftigt ge Wesen, öffnete Dr. Winter eins der Fla cons, ergriff die Kalbskeule, bestreute sie stark mit dem Inhalt- der Flacons und schob sie in die Bratröhre. Als das Gemüse angesetzt wnrde und später die Kartoffeln, mengtc cr reichlich aus dem Inhalte des zweiten Glases bei uns sagte, sein Weibchen aus die Schultern klopfend: „Ja, ja, Ernestinchen Natron und Soda, wenn wir die nicht hätten!" Ernestine athmete etwas erleichtert auf. Natron und Svdal Tas waren ja ganz unschädliche Dinge. Soda kannlc sie und Natron auch. Und das alte frohe Lächeln aus den Lippen, eilte sie ab und zu, nachlegend und die Kochtöpfe aus der Maschine rückend, daß eS eine Lust sin den Gatten mar, der mit !>erschränkicn ts, "b , , 6 „Was? Soll ich Tir hier auch hel seil?" „Aber bist Du denn Koch? Ich denke, Du bist Doctvr der Chemie und Juhabei eines chemisch physikalischen Laboralo riiiins! Willst Tu nicht noch bis zun; „Hum! Wen» Du meinst!" Und gehorsam, wenn auch nicht eben sehr arbeitslustig, ging Dr. Winter in sein Arbeitszimmer. Aber die Arbeil weder bei dem Probirglase noch bei der Berechnung. Alle Augenblicke kam er nnter irgend einem Vorwande in die Küche. „Es geht heute nicht mit dem Arb>'i ten!" erklärte er. „Tas ist natür lich, wenn ein starker Magnet uns au zieht. Und dieser Magnet bist Tu, Ernestine." Wieder ein Kuß! Großer Himmel, wie viel Kußlust junge Eheleute zu habe» pslegeu. Und dann trieb sie ihn doch wieder davon mit unbewußter weiblicher Kvlet terie. Er ging auch wirklich. Aber er war so zerstreut, daß er die Salzsäure aus dem Glase rinnen ließ uud sich »ach Und sroh, wieder dorthin gelangen zn können, eilte er hinein. Ernestine mar nicht darin, sie deckte gerade den Tisch im Eßzimmer. Ohne weitere Prüniiia langte Dr. Winter nach dem gestickten Paradchaudtuche und wischte und wischte, die großen Brandflecken bemerken m>' seu, welche die scharie Säure in das kost bare Handtuch fraß. In diesem Augenblicke kam Ernestine zurück uud mit eincm Schrei de» Eut setzeus gewahrte sie sofort die Vernich tuug an dem kostbaren Handtuch. „Aber Earl, um Gotteswillen mein theures Handtuch!" „LH!" meinte der Cbcmikcr, „da ran habe ich nicht gedacht! Na, schlimm ist der Schaden ja nicht ich kaufe Tn ei» nenes!" „Aber es ist ein Andenken von mei ner liebsten Freundin," erwiederte Erne stine und begann leise zu schluchze». Da klingelte eS an der Vorsaal thür. „Das ist gewiß Mama schon!" ries die junge Frau, indeß Dr. Winter das vernichtete Handtuch zusammenrollte und in eine Ecke warf und sie flog zur Thür. Nichtig, e-Z war die Schwiegcrinama, die zu uiiterhalteil dem jungen Ebcmann zufiel, während Ernestine alle» zum Austragen borrichtete. «Carl ist doch ein kluger Mann!" dachte sie, als sie die Bohnen stark zer kocht uud die Kartoffel» weich fand. Der Brate» nur will nicht recht braun werden, Ä'er saftig ist er. O, wie uns das schmecken soll!" Erwarlungsvoll u»d mit einer fast strenge» Mieue saß die Frau Schwieger mama am Tische. Dr Winter srohlockte heimlich: Die sollte vor ihrer geincin samen Kochkunst Respect kriegen! Alles wird ausgetragen, Braten, Ge müse. Die Frau Mama sah ziemlich erstaunt auf die Speisen. „Aber, Ernestine!" „Laß nur, Mama, wir haben nach neuem Recept gekocht. Laß mich Dir vorlegen und koste zunächst, dann sollst Du sehen!" Wahrhaftig, die Kalbskeule sa h wunderschön a»S, röthlich zart in der Mitte, schiiecwciß am oberen Rande, chen davon i» den Mund schob, aber kaum hatte sie eS zwischen den Lippen, als ihre strenge Miene etwas medusen hastes erhielt nnd das Stück aus dem Munde nehmend, ries sie ausspriugeud: „Psui —was ist de»» das?" Ernestine erbebte, Carl sah groß nnpor. „Aber, Mama!" Bebend kostete die junge Frau. Auch sie legte das Fleisch aus deu Teller zu rück. Carl hatte inzwischen das Ge müse probiert und hustete stark und an haltend. „Aber Kinder, was habt ihr denn nur gemacht? Das schmcckt ja bitter und salzig!" „Natron und Soda!" war das Ein zige, was Carl hervorbringen konnte. „Und dazu ladet ihr mich noch ein!" entrüstete sich die Mama. „Wer hat den» den verrückten Plan gehabt?" „Aber, Mama," rief Carl, „ich bitte Sie, die Chemie —" „Ach so!" erwiderte jene mit einem ganz maiitiöse» To»e, „nun verstehe ich Alles! Komm', Ernestine, zieh' Dich an!" Wohin, Mama?" „Znr Gesiiidcvermiethcrin. Noch heute kommt eine Köchin in's Haus!" Der Doetor der Chemie wagte nicht mehr zu protcstircn! Ja so! Dame: WaS würden Sie thun, Herr Müller, wenn Sie Nachts plötzlich cmswachen würden und die Wahrnehmung machten, daß Ihre Frau durchgebrannt sei. Müller:Jcl> würde mich ärgern. Dame- Nicht wahr, also gibt eS doch auch noch gnte Männer. Müller: Ja, wissen Sie, ich würde mich blos ärgern, daß ich anfgewacht sei! Tie englisch« Frau. Eine nicht allzu schmeichelhafte, aber anscheinend sehr treue Schilderung der englischen Frau gibt Tr. Maximilian Mayer in einer englischen Zuständen gewidmeten Reihe von Artikeln, die er der „N. Fr. Pr." liesert. Tie Spiele der Mädchen, selbst die Sports, wic Nudern, Radfahren, Reiten, Tennis, und dieselben wie die der Jüi'glinge, nur leider ohne a»s »die Entwickelung ihrer Gliedmaßen ähnlich zu wirken. Ibre Hallung, ibr Gang, ihr Hände schütteln, selbst Schuhzeug, Hille und Kragen, Alles stellt deu Gentleman in Unterröcken dar uud strebt von dein specifisch Weiblichen noch weiter fort, als Natur und Erziehung ihneu schon ohnehin erlaubt. Was nützt es, wenn man spinnen, sticken, kochen, lieben kann, aber nicht gelernt hat, steif aufge richtet. mit rechtwinkelig anliegenden Armen dazusitzen und die Tbcetafse zn hallen, die starren Augen blitzschnell hi» und her zu werfe», die Mundwinkel bisweilen zu einem l'b-lnli xou oder anderen bedeutende» Aeußerungen einci wohltrainirle» Kulturseele zu ver zerren. Ter bedenkliche Ueberschuß an Töch tern, mit denen die meisten Familien ge segnet sind in keinem Lande ist das liumcrische Mißverhältnis; der Gcschlech ler so groß bevölkert bereits die Uni versitälen, Bank und Postschaller; und diese Emancipation, die sich bereits zn dem Ruf nach politischem Srimmrechi versteigt, paßt vortrefflich zu der schon vorhandenen Schneidigkeit und Gefühls kalie. Natürlich muß auch hier oft ein süßlicher Hosten und affectirte Lebhaf tigkeit deu eisige» Kern überzuckern. Selbst braune, indische GentVme», dic doch froh feiu sollten, ihre väterlichenßn pien mit 'l(> Procent Kursverlust aus dem Grnnd und Boden ihrer Ueberwi» der verzehren zu dürfen, gestehen, uu danlbar genug, aas; die äußeren nnd in uerci«Neize des weivlichcu Albio» sich nicht fo siegreich erweise», wie dic Ba joni'.ette und Pfunde Sterlinge, mit de ncn man ihre widerstrebenden RajahS »och iiugetanilcr Aristokrat gestand, daß ie»e »lasse nicht fo alt werde, um zu warten, bis eine Engländerin sich er n'ärnie. Es war ivohl mir asiatischer Geschmack, wen» derselbe Heide die l>n.! verlieren. Wenn die englische Frau aus der Ei senbahu Station vou ilireui Gatten Ab^ radeu. h.'.lc ich beinake gesagt! l>)o" < Adieu) heiß! es von dieser, ..uoc»! !>)>-. ile.ir" vou der anderen Ter Man» trauclürt bci Tische und be eine : Theis der erkennt ?ogar die rktpreise sehr ge,»;.i. Tie Frau ist wunderbar anspruchslos, wie namentlich ihre Kleidung bekundet. Wenn sie nicht küßt, so wenil sie zens auch nicht! nicht einmal zum Zchei»: cs würde ihr auch wenig nützen. Emmal,' das muß ich doch bemerke.>, habe ich englische Franca weinen sehen, :lnd zwar ziemlich allgemein i das wa» natürlich nicht um ten lichte» Heros deutscher Secleiigröße, den Sieger vo» Köuiggrätz uud Wörth. daS war längst vergessen nnd vergeben, sondern um das Glied der englifcheu KönigSsamilie. den Gatten der pei»?e»> rov»>. in dem man mit Vorliebe das Ebenbild des Prinzen Albert, des allgeiiebren Gatten der regierenden Taine iah. TaS weibliche Geschlecht in England ist durchschnittlich reich begabt, in liöhe rem Grade vielleicht als das männliche Und da wer das Princip herrscht, jede:- Talent zu entwickeln, cS mögen deren !c»swcrtb große Anzahl, die in wirklich mehr als dilcitauteubaster Weise zeich ue», ätzen i'»d aguarcilire», singe», Or der bci uns von solchen Älloiriis iiuzer trcunbar scheint. Denn der Engländer betreibt alles, was ihn überhaupt >» leressirt, mit großer Ernsthastigkeil nnd ohne daniit z-n prunken. Was wäre» ohne die wohlgeschulten Eiigelsstinime!! der (glücklicherweise.lüsichtbaren) Tilet tantinnen! Ein so gediegenes Strcbcn uud Können gebt hau und unvcrmiüe'l neben jeuer blasirten Unwisseuheit auf reiu geistigem Gebiete eiulier. ES scheint, daß die Kunst gegen die dialek tische Bildung, gegen die GeisteSwisfen fchafleu überyaiipt bei ihnen im Vor spruug ist. Ihre schoache Zeile ist das ! Häusliche. Im Allgemeinen kann mau ! der Engländerin eher ein Buch, Noten oder Kupferstiche anvertrauen, als d» : kehren nnd aus de>' Lässigkeit, Schci > und Ungeschicklichkeit für bösliche Ar ! beiten auf höhere Kenntnisse nnd Be > slrcbnngen zn schließen. Findet sich zu . sälligcrwcisc eine deutsche Wirihlchastcrii > im Hause, so wird vor jedem uuverdor beueu Beobachter Treue im Kleinste!!' nie ermattende Gewissenhaftigkeit und, I->st not least, der durch die ichlichte Hülle brechende Schein einer goldigen Weiblichkeit alle Musikmappeii, Palet ten und Reitpferde der Herrinnen glor reich aus dem Felde schlagen. Tie Mädchen der unteren, sagen wir der arbeitenden. Stünde, die auf dem Kontiueute ihrer Herrschaft eine so ge fährliche Konkurrenz machen, sind dort häßlich, grenzenlos ungebildet und in den unterste» Schichten unglaublich roh. Tie Verkomiueubeit jeuer nach Taufen den zählenden Geschöpfe, die dort iu jeder gröberen Stadt arbeits- nnd ob dachlos in den Straßen und Bierhär. fern herumlungern, wird nur übertraf fen von ihrer körperliche» Verkümme rung und Höflichkeit, so weit man ans der Distanz unter der Schmutzkriiste er kennen kann. Tiefe jugendlichen Me gären, die gleich den Gräe» alt auf die Welt zu kommen scheinen, die stets tau inelud jeden Vorübergehenden nm einen Trunk angehen, lasse» sich auch, ohiik das; der Mörder den Muth des Wahn sinuS besitzt, mit Leichtigkeit nieder metzeln, ohne in ihrer Bewußtlosigkeit auch nur einen Schrei von sich zu geben. Ueber eßbare Schwal bennester macht laut „Leipz. T." Prof. William Marshall, der bekannte Leipzi ger Zoologe folgende Mittheilung: Di? Schwalben. Mit den Nestern andere? Vögel lassen sich die Schwalbennester nicht vergleichen, eher noch mit dein Ko ton einer Seidenraupe, denn die Nest scheiduiigSprodukt von Mnnddrüsen, also mit andere» Worte» verhärteter Speichel. Ten beiden Geschlechtern der Salanganen schwellen zur Nistzeit die , wand. Tie Zubereitung der Schwal ' benucster ist eine sehr verschiedene. Di? Japaner kochen sie zu einem schleimigen Zucker vermengt wird und dann als sehr kühlend gilt: deshalb wird er namentlich a»ch a-".u als Krankenkost bei hitzigen Fieber», aber auch direet als sich bringen, kc-cheu iie U l Stunden lang > mit Geflügel und schreibe» diesem Ge richte aphrodisialiscbe Wirkungen zu. Ter Werth der Nestercrnte im ganzen indische» Archipel mag sich auf ungefähr l> Millionen Mark beziffern. Indeß find die eßbaren Schwalbennester nicht kie einzigen Pogeliicscer, welche iiicdr Nester der Beutelmeiie zur Räucherung. Ter sich dabei entwickelnde kräftige Ge stank soll gegen allerlei Krankheiten und Gebreche» a» Me»sch und Vieh, beson ders gegen das ralie Fieber, wirksam fei». I» Kasan werden ganze Wagen ladungen dieses absonderlichen Räncher mittcls gehandelt. Ans schonen Recensio nen bringt das „Stutig. Neue Tagebl." folgende Blumeiilese: Ter verstorbene bei-vhmte Kritiker Tr Mnudt ließ sich auläßlich des Berliner Gast spiels der gefeierten Tänzerin Taglioni folgende Phrase entschlüpft»: „Die Füße der Demniseile Taglioni haben einen andächtigen uud siniirciche» In halt." In dem Nachruf, de» die Wie »er „Neue Freie Pref'e" feiner Zeit dem in Pension gehenden Schauspieler Fichl , ner widniete, figur-rte der Passus: „Fichtner rüumte durch sein naturwah res Spiel dem Znfchaner stets die Cou lissen aus den Augen'" Der Kriti kus eines Danziger BlatteS schreibt an läßlich einer Vorstellung vo» „Fiesco" Ivährend der Winterfaisou von lBB3jB-t > im jugendlichen Ueberichwaug: „Da wird plötzlich Verma z»m Finger der Vorsehung, über welchen der ruhmfüch . kige Fuß Fieseo'S stravcheln muß." l Während Dr. Ottc Devrient in Erfurt > gastirtc, uud de» v»n ihm als Trilogic > eingerichteten „Faust ' zur Ausführung brachte, schrieb daiüber die „Thüringer Post" u. a. buchstäblich: „ Dreiina > liger HiuauSwurs lohnte den Dra — Gedanken eiueSPapier torbs. Unter diesem Titel veröffent ' licht P. K. Rofegger in seiner treffliche» Zeitschrift „Hcimgar'cn" folgende guten Einfälle: Wenn Dir ei» Gedauke gar , zu ungereimt kommt, so reime ihn. Der gute Witz hat ke>'ie Haare — damit man ihn an denselben nicht herbeiziehe. Die Uuerbiülichkeit gegen sich selbst ist das sicherste Anzeichen des Talents; nur der Stümper ist vollkommen. Auch in der Schriftsteirerei gibt es Jndi ! viduen, denen mau uue deshalb für die Töne ihre? Leierkastens etwas gibt, da mit sie weiterziehen. — Ein Humorist ist ei» Mensch, welcher mindestens zwöli Jahrgänge der „fliegenden Blätter" besitzt. Wenn e.n Lyriker und ein Satiriker einer schönen Frau begegnen, ' so blickt ihr ersterer '.n die Augen, der ' Zweite aus die Tournirre. — Die Be " geisteriing manches Dichters von heut« heißt Honorar. —Eine fchneidige Feder ist oft nur ein höflicher Ausdruck für „eine gute Scheere". Ein Postkuriofum wird ! in bayerischen Blättern aus Schwabach in Bayern mitgetheilt. Das dortige „Jntclligcnzblalt" schreibt in gesperrter Schrift: „Schwabach, 30. Juli. Da morgen, am 31. d. Mts., das Postexpc ditiouSlokal s natürlich das einzige der Stadt Schwabach) getüncht wird, stellt man das ergebenste Ersuche», die Auf gäbe der Postsendungen auf das Noth , wendigste zu beschränken." Napoleon > als Wortersindcr. ES ist bekannt, wie sorgfältig di« Franzosen ihre Sprache behandeln; di« dnngcn nnd Entdeckungen in den Sprach schätz übergeht. Ein solche; Wort wir! kcitiich beleuchtet, und wenn es di« ' dsl '; 't andere gediegene Arbeiten bekannte Pe ter Claude Victor Boiste (gest. 18Ä4) Bald nachdem Napoleon Bonapart« Philolog die leyle Hand an sein Uor terbnch gelegt Ein.'Z Abend), n.ichdei» er dic letzte Correetur beendet hatte, be eines vollbrachte» schwierigen Werke? zur Ruhe, Am sol leiden Tage sollt« der Verkauf der Auslage beginnen. Als Herren", sagte er, „ich bin Boiste, kai serlicher Grainmatiker und Lexiko graph." „Ganz richtig Sie sind schon der rechte", antwortete der Eine. „Hier ist der Verhasisbesehl." Gegen ein solches Argument ließ sich nichts einwenden; der Philologe mußte sich ankleiden und mit den Geusdarmen näckige Schweigen aushören werde. Er fragte also, seine Unschuld betheuernd, um die Ursache seiner Verhaftung. „AuS Sicherhcitsrilcksichteii," ant wertete der anwesende Beamte kalt, nachdem er den Aerhaftbefehl durch gelesen. Dem unglückliche!! Philologe» wnrd« nun ein mit dicken Eisinistäben verwahr tes Zimmer a »gewiesen. Darin zcr brach er sich zw i Monate lcmg den Kopf, wie ein Mann, der mir sranzösi sche Wörter zum Gegenstände seine? Studiums machte, die öffentliche Sicher heit gesährdeu könne. Er schrieb an alle cinflnßreichcn Personen, denen er bekannt war; aber alle seine Briese blie beu iiubeautworlet. Indessen kam doch matiker Boiste persönlich kannic und schätzte. Fontanes nahm sich des Un glucklichen an und stellte dein Kaiser, dessen Günstling er war, die Sache vor. Napoleon ließ de» Polizelminister wenig wie die Andere» etwas von der Ursache der Verhaftung und war im höchsten Grade erstaunt; er hatte den BerhaftSbefehl wie so viele wahr scheinuch uiigelesen unterzeichnet. Der Polizeiminister schickte zum Präsekten, dieser wußte ebenfalls von der ganzen Sache nichts und ließ feinen Divisions- Ches rufeu; dieser schob die Sache aus seinen Bureau - Chcf, welcher letztere endlich nach langein Suchen die Akten fand. Da ergab sich nun, daß Boiste dem Allgewaltigen in seinem Wörterbuchs einen Beinamen gegeben hatte, der ge wiß strafbar war, denn er nannte ihn Spoliat«ur (Räuber, Plünderer). Sonst war in den Akte» nichts Näheres enthalten. „Ich halte Boiste eines solche» Un rechtes nicht sähig," sagte Napoleon, „überhaupt," fuhr er fort, „h.it in einem Wörterbuche eine solche Acußcrnug kei nen Sini:! Da muß etwas Anderes dahinter stecken. Ich will, daß dei Angeklagte selbst darüber vernommen werde." Am folgenden Morgen wurde Boist« zu Fouche geführt. Auch Fontanes war anwesend. „Sie sind eiueS Attentats gegen un seren Monarchen angeklagt," sagte dei Polizeiminister zu dem Lexikographen „Ich? Eines Attentats angeklagt?" rief Boiste erstatt»!. „Das werde» doch Enre Excellenz nicht glaube» Attentat kommt her von tont»rs ncl ode: oonti-k Ich bitte nur dei Herrn Kurator der Universität zu sra gen, und ich kenne die Wichtigkeit eines Wortes zu gut „Lesen Sie!" unterbrach ihn Fonta »es, indem er ihm die Anklage reichte „Ach, ist'S weiter nichts ?" rief Boiste nachdem er das Aktenstück gelesen hatte „Weiter nichts!" wiederholte Fonch« entrüstet. „Und das halten Sie nich für genug? Ich hoffe, um Ihretwillen daß die Sache aus einem Irrthum be ruht." „Im Gegentheil, es ist die'reiw Wahrheit!" „Die Wahrheit?" „Allerdings, ich wollte dem Heldei die ihm gebührende Ehrenbezeugung er «eise»." „Sie sprechen in Räthseln." „Ja, ich wollte zeigen, daß er ebens« gut das Wort, wie das Schwert zu füh rcn versteht." „Erklären Sie sich etwas deutli seines Wörterbuches, das aus dem Tisch! des Ministers lag, schlug das Wor „s>>>c>lii»t«ur" auf und dcntcte ans dei welcher lautete: L» Sie", riefen Fouche und Fo» taneS entrüstet, „was hat Sie zu ei »er solchen Vermessenheit bewogen?" „Es ist nichts weniger als Vermes senheit," erwiderte Boiste. „Die Her rcn wissen doch, daß man gewöhnlich den Namen desjenigen, welcher da Wort erfunden oder zuerst angcwcnde ! hat, gleich daneben seht, und so stellte ich den Nainen des Kaisers neben das Wort weil (General Bonaparte der Erste war, der sich auf der Redncr bühne dieses Ausdrucks bediente; weil er also dieses Wort, das man vor ili»i nirgends in der französischen Sprache sindet, geschaffen hat." Pouche und Fontanes sahen einandei verblüfft an. Boisle wurde sofort in Freiheit gesetzt, aber er mußte die Stell'? in seinein Wörlerbuche abändern und aus eigene Kosten Umdrucken lassen. tsin SoUegc dcö Sängers Nikolini. Von Signor Nikolini, dem Gatten der Adelina Patti, hatte man sich vor mehreren Jahren in allen Kreisen der Gesellschaft gar oft lebhaft unterhalten and über seine romzntifche Heirath mit der italienischen Primadonna die wun derlichsten Geschichten erzählt. Hentzu tage ist dieser Tenorist, dessen Haupt vorzug darin bestand, der Mann einer sein, beinahe vergessn. Ursprünglich hieß der Mann der Ade lina NitolaS, >vas sreilich nicht so schön klingt, wie Nikolini. Die Sänger nnd Sängerinnen liebten es von jeher, ihrem Namen italienische oder doch fremdklingende Wendungen beizufügen. So hieß die gute deutsche Sophie Erü vel, welche später an Vie große Oper in Paris kam, von da ab stets nur Sig nora Erüvelli. Der Gatte der Sänge rin Emma Saurel, Namens Fa.er, nannte sich Fabiani, nnd der Ruhm der Patti veranlaßte eine andere Sängerin, sich Signora Pattini zu nennen kurz die „ini's" sind von jeher in Deutsche laid so zahlreich wie Sand am Meere zewesen. Aber in der Mitte des vorigen Jahr hunderts hat es wirklich einen unver fälschten italienischen Sänger Namens Nikolini, an dem Dresdner Hos Opern theater gegeben, der sreilich nicht wegen ieineS hohe» „C" berühmt war, d.nnoch aber die Anfmerkscimkeit Aller auf sich lenkte und de» Gegenstand der Be oder besser gesagt, Verwunderung von ganz Europa bildete. Unser Nikolini war nämlich der dickste Mensch der damaligen Welt. Der moderne Nauke war ein Waisenknabe im Vergleich zn ihm. Während die Länge seines Körpers nicht mehr als drei Ellen vier und einen 'halben Zoll betrug, war--nn Leibesumfang Elle, Sie Dicke feines 'lrmes eine Elle Holl und die feines Halses eine Elle l? Zoll. Zu der Zeit, wo er sin korpu lentesten war, wog ee 5 Centner und 00 Psnnd; er brauchte 14 Ellen von dem breitesten Tuch und A 5 Ellen Seiden ;eug zu einem Kleide. Ein solcher Kunde, zumal er sehr viel ins Toilette hielt, konnte einen Schnei dermeister beständig mit Arbeit versehen! Nan erzählt, daß ein kleiner Mann, der aus dem Nikolinischen Nachlaß e n Paar Tuchhosen erstanden, sich daraus einen vollständigen Anzug habe machen lasse». Ohne.Hilfe eines Anderen konnte llnfer Maestro Nikolini nicht essen. Wenn er Snppe aß, so sah es auf den ersten Augenblick ans, als ließe er sich zum Rasiren einseifen, weil derjenige, welcher ihn fütterte, allemal unter dem Kinn ansetzte, um nicht bei jedem Löffel Flippe den ganzen Bauch umsegeln zu müssen. Auf die Bequemlichkeit der Sänften und Wagen mnßte er ein für allemal Verzicht leisten. Zu keiner Thür konnte >r aus- und eingehen, wenn nicht beide Flügel geöffnet waren. Vor vielen mußte er daher wieder umkehren. Am liebsten ging er der Kühle und Sicher heit wegen in nengebaute Häuser und I hütete sich vor allen baufälligen und be sonders vor hölzernen Treppen. Wenn j er dort, wo dergleichen waren, Geschäfte hatte, so bat er diejenigen, mit denen er zn thun hatte, herunterzukommen und sprach mit ihnen im Hofe. Als feine Stärke den äußersten Grad erreichte, hatte er auf dem Theater einen Vertrauten darzustellen und seine Rolle brachte es mit sich, einen Fußfall zu thun. Es wurde ihm zwar sehr sauer, Als die Kniee z» fallen, aber unmöglich, wieder auf die Beiue zu kommen. Da lag er feinem Gebieter zu Füßen. Ver zeblich rief dieser ihm ein über das an dere Mal zu: „Stehe aus!" —er blieb liegen und mußte weggeschafft So beschloß er seine sehr schwerfällige, theatralische Laufbahn, denn nie betrat er nach diesem Vorfall die Bühne wie der. Er starb in Dresden in einem Alter von 54 Jahren. Sein Sarg war von ungeheurer Größe. Als er begra ben werden follte, konnte man denselben in keinen Wagen der Länge nach hinein schiebe» ; man mußte ihn also aus einen der stärlsten Frachtwagen in die Quere setzen und so hinausfahren. Er war ein guter Gesellschafter, wenn auch ein mittelmäßiger Sänger. Sein größter Aufwand bestand in Westen knöpfen, die er nicht schön genug finden 'onntc. Zum Unterschied von unserem hcuii gen Signor Nikolini, welcher sehr viel Glück bei Frauen hatte, mieden den dicken Nikolini die Damen, und so starb denn der unglückliche Hallstaff in zweiler, vermehrter und verbesserter Auflage un beweibt. Einen solchen umfangrei chen Tenor hat seitdem die Welt nicht wieder gesehen. Ungläubig. Gigrl: „Könna S' kei' Klafter Holz brauchen?" Kausinann: „Kann schon sein! Werde gleich 'mal meinen Geschäftsführer fra gen! (Spricht in's Telephon.) (Zum Gigrl): Thut mir leid mein Geschäftsführer sagte mir soeben, daß wir noch Vorrath hqben!" Gigrl: „Wenn i' aa' net so' g'scheidt bin wie Sie, für so dumm müssen S' mi' aber do' net halt'n, daß i' glaub', daß Eahua Herr G'schästsführer in dem Kastl d. d'rin hockt!" Der Fluch d«S Zuhausebleib«»»«. Wer sich bedeutend klüger be»ommc» zu haben glaubte, als die meiste» anderen Berliner, das war ohne Frage der Rentier Bolzenhagen init seiner Frau Charlotte, geb, von Gmsenberg. Als grundsätzlicher Gegner des Ber> reisen- zn einer Zeit, wo Alles in d:e Bäder und Sonünersrischen strömt, ivar er näinlich init den Deinigen zu Hause geblieben. Aber er haue deu Fluch nicht geahnt, der daraus ruht, wenn der Mensch der allgemeinen Strömung zun, Trotz, seüie Eigen.-.'.! bewahren '.oill. O, wen» er doch an ».v.ililnei. Hu« uud andere Märtyrer gedacht hätte! Bolzeuhagen war von Nainr mit eiueiu weichen Genüiih a.igeth'. i. Das Wichten alle seine Freunde. „Ferdinand," weil er so hieß hatte unter allen znerst der Rath zing zu ihm gesagt, „ich stehe bereits inil einem Fnß in Ahlbcck. Willst Tu, wäh rend ich verreist bin, von Zeit zu Zeil eiuiual uach meiner gänzlich unbeauf sichtigten Wohnung am Knrfürste.ida»»» geben, um nachzusehen, ob da Alles in Ordnung ist? Ich werde Dir'S auch dantcn." Und: „Ferdinand," hatten seine übri> gen Freunde gejagt, der Professor Rez- BanmcisicrSchleslchner und der Reutin Scheermeifcl und der Fabrikbesitzer Tuukenial uud der Bildhauer Lemke, die nach Heringsdorf, Misdroy, Swine münde, Binz, uud Dievens»! reisten, „ivillst Du wohl mal bei uns zu Hanse uach dem Rechten sehen? Wir werden's Tie danken." Mann sein Wort gehalten. Acht Tage waren vergangen. Eben sich er mit der Geborenen am sanbei gedeckten Tisch beim zweiten Frühstück, da kliag 'lle es. Er ging ius Eutree uud rück, e!> Packet iu der Haud halteud „Lieh' eiuiual," sagte er, „das ist doch hübsch vou SiolziugS! Sie schicke» uns hier einen Korb ganz frisch geräucherter Fliinderu." Tie Geborene aber sagte verstininit^ zweimal Flunder». Am vierten kam der Postbote aber mals und brachte einen Korb Flunder». Diesmal waren Zieglers die Absender. „Offen gestanden," sagte Herr z» Frau Bolzeuhageu, „ich mochte heut nicht schon wieder Flundern essen; aber da liabe ich eine brillante Idee: Wir »vollen die Fische hinunter zn unseri» Hauswirth schicke» und ihm damit eine Aufmerksamkeit erweisen." Gedacht, gethan.... Gott sei Dank, das; wir sie los sind! Aber »ach wenigen Minuten kam das hinabgcsandle Dienstinüdche» mit leider nicht leeren Händen zurück. Ter Herr Wirth lasse» vielmals danken, aber sie hätten selbst Flundern geschickt bekom men. „Fatal", sagte Bolzcnhage», „aber da Hilst »»» nichts, wir müsse» sie sel ber essen." Mit Todesverachtung machte er sich ans Werk, aber nicht ohne sich im Stil i len zu gelobe», in den nächsten drei Monaten jegliches Flunderihier mit Verachtung zu strasen. Noch hatte er das Gelöbnis; nicht bis zn Ende abgelegt, da klingelte es, und herein kam der Postmensch und brachte fünf Körbe, zehn Körbe, zwanzig Körbe, uud alle mit Fluudern. Tic Freunde an der Ostsee »lichten ganz »»d gar das Meer e»tfl»»Äert ha be», soviel schickten sie ihm. Und Alles ans Dankbarkeit. „Na, ich danke", stöhnte Bolzenha gen, nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hatte. Plötzlich aber fcchte er sich. „Hier, lieber Freund", sagte er z» dem orangekragigen Beamte», „nchnixn Sie von mir diesen Korb delikatester Flundern als Trinkgeld." Dieser aber entgegnete, indem er mit der Haiid Schippe» winkte: „Nee doch, ick habe ja von meine Mntter, die mit Bankier Sauers als Kiudersrau iu Misdroy is, schou selber drei Körbe voll von das Zengs abge kriegt." Armer, höchst bedaucrnswerther Fer dinand ! Er schickte zehn Körbe Flun dern als Geschenk aus die Schuhmanns wache ! sie kamen zurück, weil jeder Schutzmann bereits von irgend einem an die See beurlaubte» College» mit dieser Delikatesse reichlich bedacht worde» war. Er schickte sie in da-Z nächstgelcgene Hospital. Sie kamen umgehend zurück, weil die Kranken sie sich schon überdrüs sig gegessen hätten. Wo sie schließlich geblieben sind? Wer weiß es? Als nach einigen Ta gen die Sendboten von der Müllabfuhr kamen, um den Inhalt jenes bekannten verschwiegenen Kastens vom Hofe ans ihren Wagen z» schütte», hielten sie sich schaudernd die Nase zu und sagte»! „Naiin?" Bolzenhagen »nd die Geborene aber begaben sich an ein unbegrenztes Post, kartenschreiben, um ihre» sämmtlichen an der Ostsee weilenden Freunden mit zutheilen, das, sie selbst soeben Berlin für längere Zeit verlassen hätten. Si« waren der Gewalt gewichen. 1..U1k".>