V a l e s c ci. (2. Fortsetzung.) je" stockte. findet sich später Gelegenheit, wenn Sie mir Ihre Adresse bezeichnen woll ten Ich bin die Tochter des verstorbenen Geheimraihs Berg. Berg —Berg? Ei, laß sehen, das trifft sich ja seltsam. Wenn der Ge heimraih Martin Berg Ihr Vater war, feine» Beruf. Ich habe ihm mancherlei zu danke». Er machte erst mich auf merksam, als rothe Wollstosse geliefert weiß aus ähnlichen Vorkommnissen, und mein eister Buchhaller, Herr Frey, hat stets so verfahren, daß die Zuthaien an beilern ans eigenen Mittel» angeschafft worden sind. Natürlich ist die Auslage verrechne, worden. Sie besitze» doch eine Frau Ludooica war über das, was ValeSca ohne ihr Wisse» erreicht Halle, aufs freudigste erstaunt. Sie besorg!« im Lause des TagrS von dem ihr ausge händigten Gelde die zur Arbeit ersor derlicheu Einkäufe, legte die Hälfte sSr die nächstens fällige Miethe zurück und beschaffte lang entbehrte Vorräthe sirdie Wirthschaft. Valesca, voll Regsamkeit und Eifer, begann ihre Arbeit. Dieselbe ging ihr fertige Waare erfreute sich deS Beifalls und wurde reichlich gelohnl. So war in wenigen Wochen nicht nui der empsangene Vorschuß zurückerstattet, nig für uuoorhergejehenc Fälle leg«. Als der Winter einzog, war die Lag« der Mutter und Tochter eine sorgen freiere geworden. Insbesondere Frau Ludooica sühlte behaglicher. Ihre Stim mung und Laune besserte sich. Sie per sönlich lral mit dem Buchhalter Frey in Verkehr, überbrachte demselben die von der Tochter vollendete» Arbeiten für das Wochenlohn in Empfang. Die Glückliche! Sic bemerkte nicht, daß die frische Farbe der Wange» Vales cas einer durchsichtigen Blässe allmälig Platz machte, daß die schönen Fräulein sonst eine Differenz mit^meinem Chef gehabt? Valesta unterbrach dieMuiter, welche nehmeS zwischen uns und Herrn La zarski sich ereignet hätte. Meine Ar beit allein ist schuld. Ich war von meiner Unpäßlichkeit noch nicht völlig wiederhergestellt. Arbeit erleichtert, bitte, Sie dürfen ganz über Dagobert Frey befehlen. Statt der Tochter antwortete Frau W-Ilton, welchen Frey anzuschlagen verstand, seine vortheilhaste Gestalt und seine ausgesuchl modische KleidunL einen höchst vortheilhaslen Eindruck von jeher hervorgerufen Halle. Sie sind sehr gütig, mein Herr! Fürchten Sie nichts; meine Tochler ist sonst gesund. Sie wird sich bald erholen. Unsere Wellstadl bietet so lung und Erheiterung, Theater, Con certe, Ballsäle u. s. w., daß man mit der Z>it nicht fortschreitet, wenn man nüsje, weiche rings um uns blühen. Valcsca belächelte diese schwulstigen Redensarten, antwortete aber nicht. Sie haben recht, Herr Frey. Wozu hat der liebe Gott die Menschen aus die Well gesctzl? Doch nicht um zu dürsten und zu darben. Erlaubte Freuden, wer die verschmäht, lästert seinen Schöpfer. Frau Ludovica blickte bei diesen ihren Worten bedeutungsvoll von Herrn Frey auf ihre Tochter. Ich sehe, Sie meinen eS wahrhaft gut mit ValeSca. Sie thun wohl daran, ihr eine kleine Ermahnung zu Theil werde» zu lasse». Sie soll das Lebe» von der heitern Seite mehr er fassen. Vielleicht schützen Sie Mangel an Bekanntschafte» vor, sagte Frey; wenn Gesellschaft findet, in alle öffentlichen lich. ValeSca glühte. O, bitte, Mutter, vielmehr überzeugt zu daß ich ein aufrichtiges Interesse an Ihrem Schick sal ilehme. Als sich Dagobert Frey bald daraus bemerkt. Ich finde nur, daß Herr Frey ein junger Stutzer ist, wie die meiste» seines Standes und Alters. Seine Zu- Mark, fache. Er hat auch Nebenverdienst Tan tieme. Sein Principal schätzt ihn und hält große Stücke aus ihn. Valcsca lächtlle. Mama, wie bist du komisch. Du scheinst die Verhältnisse genau ausgeftindschastet zu haben. Kennst du den Herrn schon längere Zeit? Natürlich. Ich habe, wie du weißt, mit ihm stets verhandelt. Er hat die hebt die Spannkarst der Sinn« und die Spürkrast des Geistes. Frey fand sehr bald, daß den Weg zu dem Herzen der Tochter er nur durch die Tochter gegenüber mehr Ehrbarkeit und Achtung durchscheinen zu lassen, als sonst BeweiS liefern, daß sie ein dankbares Herz für ihre Mutter besitzt. sorg«, ließ es unterwegs im Wagen sich angelegen sein, die Damen aufs lebhas nichl bloß aus den Verkehr seinesgleichen angewiesen zu sein. Er drängte sich an höher grstellle Persönlichkeile» gern her an und konnte in diesem Bemühen kein Maß und Ziel finden. Jedes Opfer war ihn», um diesen Zweck zu erreichen, gleich, halb u»v bemerkle i» viele» Fällen nicht, daß er ein Opser dieser Begierde war, daß man ihn oftmals nur ausnutzte und stellte. Auch sein Bestreben, bei der Ge heimräthin Berg und bei der anmuths vollen Tochter derselben war ursprüng lich aus die nämliche Schwäche zurückzu führen. Er rühmle sich der Bekannt fchaft der Frau Gehen,iräthi» »nd woll te, indem er in Gesellschaft der schönen Tochter erschien, Bewunderung erregen. Glauben Sie nicht, sagte er während der Fahrt, das! Sie sich meiner zu schä me» habe». Sie werde» bemerke», daß ich irr vornehmer Gesellschast nicht bloß gelitten, sondern durchaus beliebt bin. Ich verschmäh- darum auch, Sie in eines unserer kleinern Theater zu geleiten. Ziel, wo wir uns auf unfern Plätzen in der allerbeste'» Gesellschaft befinden wer den. Wir werden die weiße Dame se hen. Ich bin mit einigen der darstellen den Künstler genau bekannt und von ihnen aus die heutige Aufführung, in welcher die besten Kräfte wirken werden, besonders ausmerksam gemacht. Valcsca vernähn, diese Mittheilung mit einer ersichtlichen Befriedigung. Sie hatte befürchtet, daß Frey eine andere Kunststätte, vielleicht eine solche, wo selbst französische Lustspiele und srivole Operelten das Repertoire bildeten, zu der abendlichen Zerstreuung, welche die Mutter bewilligt, auserwählt haben würde. Die weiße Dame? fragte sie. Ich kenne das Terlbuch, es ist eiucs der allerbesten, die überhaupt vorhanden sind. Wie einfach und rührend ist die Handlung, das Eintreten des jungen, der Heimatk entfremdeten Erben in daö väterliche Schloß, das allmählich: Wie dererkennen der Umgebungen ciuer glück^ sein. Nach beendigter Vorstellung haben wir Zeit, die vortreffliche Schillcrballe zu besuchen. Es ist dies kein gewöhn liches Local, welches von jeder beliebigen man ist gegen die Zudriüglichkeite» der ungebildeten Halbwelt dort vollkommen gesichert. Der Wagen hielt vor dem Opern- Hause. Frey geleitete die von ihm ein- aus. Aus dem Antlitze der Frau Geheim räthin thronte ein stolzes Lächeln, we - ches dem ihres jungen Begleiters ähnlich und verwandt war. de Ballet »eine Milwirkung eintrete» der Hos sein Erscheinen in Aussicht ge stallt hatte. Aufs allerpeinlichste wurde schast und den gebildeten Stände» die Möglichkeit gewährt, alle Vortheile eines Zffentlichen Zusammensein», ge sichert gegen die Zudringlichkeit unzitze höriger Elemente, zu genießen. Allein, vollkommen und ausnahmslos diesen wann sremdartigeü Elementen, vorüber gehend Zutritt zu diese» geachteten Krei sen zu gewinnen. der Hraii Berg und ValeScaS über seine Zugehörigkeit zu der Gesellschaft un ichner zu bewirken war. Anch denjeni elektrische Licht schus ln Hl- '^ii^- Augenbücke nicht Widerwille» gegen den Buchhalter der Grund, weshalb Valcsca diese Einladung ablehnte. Schüchternheil Frn'. fort, vorzüglicher Geschmack, vermuth lich reich, sehr reich. Doch das bei Seite! Sie vergesse» doch darüber ich noch warten darf. Es ist «ine Ba gatelle für reiche Leute! setzte er spöt tisch hinzu. Frey nahm sich zusammen Ihr« er. Gedächtniß ist srisch. Sie halten nicht nöthig, mich zu erinnern. Wir tauschen die Werthe punkt >3 Uhr morgen Mittag im Opera Casü aus, (Fortsetzung solgt.) Modern. Ella (im Streite mit ihrer Schwester):, Ich behaupte Franz Moor stirbt an Vergiftung!" stechen de» Tod .. .UebrigenS können Zoologisches. Der klein« HanS (im Thiergarten) : .Bater, warum heißt man diese Thiere eigentlich Ka meele?" Herr Süffle: »Warum! Weil sie'S 14 Tage ohne Sausen aushalten können!" s «in Mustersöhuche«. Ein stiller Theilhaber hatte sich itp letzter Zeit in dem Berliner Geschäft von G. an der Kasse betheiligt, ohne daß e» gelingen wollte, den Dieb aussindig zu machen. Recht unangenehm berührte dies den Geschäftsführer, einen jungen Mann, der sich des höchsten Vertrauens seines Chefs erfreute und welcher, um nicht in den Verdacht zu kommen, Kasse und Bücher unordentlich zu führen, lie ber die fehlenden Beträge ans feiner Tasche zulegte. Als aber wochenlang nicht allein die Diebstähle, denn nur um solche konnte es sich hier handeln, sort gesetzt wurden, sondern auch immer grö- GeschäftSführcr endlich seinem Chef seine Verluste in den letzten drei Wochen auf etwa 300 400 M. Nunmehr rieth der Chef, er solle sich einmal die Kasse, welche er vorher, wie immer, sorg fältig verschlossen hatte, nachzählte, fehlten wieder mehrere der gezeichneten Thaler und Fünfmarkstücke. Auf die erstattete Meldung hin berief der Chef seiner Ehre schuldig fei, sich einer Durch suchung unterziehen zu lassen. Allge mein wurde dieser Ausweg zur AbwSl stand die Probe auf das Glänzendste. Da wandte sich der GeschästSsührer an den Chef mit der Bitte, doch auch den in besonderem Zimmer Sohn vorangegangenen Durchsuchungen der Verdacht sich aus ihn lenken müsse. Zu erst »ieS der Chef daS Verlangen ent- pause das Pult mittels Nachschlüssels geöffnet zu haben. Als der Vater ihm bittere Vorwürfe macht«, meinte, wie vi« Ein« esthnische B»lttsage. In der gegenwärtigen Bremer Kunst ausstellung, so schreibt die „Weserztg.", hat der aus den russischen Ostseeprooin zen gebürtige, bisher in Rom wohnhaste Bildhauer A. Weizenberg zwei Ideal figuren aus Mariiior ausgestellt, Koit ihren Laus vollbracht hatte, sagte er zur Aemmarik: Deiner Sorgsalt, Töchter chen, vertraue ich die sinkende Sonne an. neuen Lauf beginnen sollte, sagte er zu Koit: Dein Amt, Söhnlein, sei, die Leuchte anzuzünden und zum neue» Lauf wähne ihre Bille und segnele ihren Ent schluß. Nur einmal im Jahr auf vier Wochen kommen Beide zur MitternachA zeit zusammen und wenn Aenrmarik oie gelt sich rosenroth ab am Himmel, bis Koit die Leuchlc wieder enlzündet und der Schein am Himinel die neu ausgehende Sonne ankündigt. Der Allvater schmückt noch immer zur Feier der Zusammen kunft mit den schönsten Blumen die Flu ren und die Nachtigallen rufe» der am Busen Koit's zu lange weilende» Aem marik scherzend zu: Lais? tüdrnk, laisk tüdruk! Oepik! (Nachahmung des Nach tigallgesangkS, bedeutet wörtlich: „«säu miges Mäochen, säumiges Mädchen, die Nachl wird lang!" Oepik, Name der Rachtigall, eigenilich (die lange Nach!.') Die Ehe ist de r Gipfel